Der kurze Gang durchs Dorf hat heute neben dem unwirtlichen Vorgeschmack auf die Novemberwitterung auch den Höhepunkt des Blätterherbstes offenbart. Die Kastanien und Ahorne rund um die Grundschule und den Bürgerplatz sind nun vollständig herbstbelaubt und werfen eine täglich zunehmende Menge an trockenen Blättern ab. Beim Gehen raschelt das so schön. Als Kind habe ich das besonders gemocht. Übrigens eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen überhaupt. M. hat heute die Blumen in den Kübeln vorm Haus für den Winter vorbereitet bzw. Vergißmein-Nicht gepflanzt, die sich gut für die kalte Jahreszeit eignen und außerdem eine schönen Farbtupfer hinterlassen. Sie hat die Erde um die Blumen herum, geradeso als ob man sie beschützen wollte, mit Moos ausgelegt. Eine wärmende Decke, so scheint es, obwohl die Blumen an sich natürlich der Kälte ausgesetzt sind. Aber der Blick auf diese Kübel suggeriert diesen Eindruck. Ja, die Pflanzen gehören einfach zu unseren engsten Vertrauten, in die wir eigene Empfindungen und Befindlichkeiten, Wahrnehmungen und Wünsche hineinlegen. Und sie spielen dieses Spiel gerne mit, danken es sogar noch mit ihrer oft atemberaubenden Schönheit.