Mit dem Start in den Oktober ist der Herbst deutlich spürbar. Auch wenn richtig warme, fast hochsommerliche Tage noch kommen werden, die den Oktober gleich mal golden werden lassen. Der Blätterfall im Garten hat aber noch nicht begonnen, deshalb wird das Goldene eher von der Sonne und dem Licht herrühren. Und dann bleibt es spannend zu beobachten, in welcher Weise die Blätter dieses Jahr fallen. Über eine längere Spanne und mit sukzessiver Verfärbung der Blätter verbunden – das nenne ich dann einen echten Blätterherbst. Oder quasi über Nacht – solche Baumherbste haben wir häufig erlebt. An einem Tag sind die Blätter noch am Baum und satt grün. Am nächsten sind sie erfroren und fallen plötzlich ab. Oft gibt’s dazu Varianten, in den dieser Vorgang sich dann über einige wenige Tage erstreckt, aber auch dann mit wenig anregenden Eindrücken verbunden. Es ist ja gerade die Färbung der Blätter in Richtung von Braun-, Gelb- und Rottönen und die Reflektion dieser Farben im Herbstlicht, das diese erste richtig zu Leuchten bringt, die uns den Herbst im Spiegel der Baumerscheinungen so deutlich erkennbar macht. Wenn das ausfällt, fehlt etwas und ein weiteres Stück jahreszeitlichen Bewusstseins, des Bewusstseins für die typischen Erscheinungen der jeweiligen Jahreszeit, geht uns verloren. Ich hoffe, es ist uns vergönnt, die Vorzüge der gemäßigten Breiten in möglichst typischer Form weiterhin erleben zu können. Das wird nur seltener und schwieriger, wenn die Wetterextreme und der nicht mehr zu leugnende globale Klimawandel ihre bekannten Kapriolen schlagen.