Meine Vorräte an kleinen durch Bohrkerne gewonnenen Ulmenholzabschnitten waren zuletzt ausgegangen. Da jetzt aber ein neues Armband aus Ulme ansteht, war es an der Zeit, wieder einige Rohlinge vorzubereiten. Glücklicherweise stehen mir immer noch ganze zwei dicke Platten in quadratischem Format und ca. 8 cm Höhe zur Verfügung. Diese Art ist im normalen Holzhandel fast nicht zu bekommen, so hatte ich mich vor vielen Jahren mit besonders schönem Material bei einem Großhändler in Hamburg eingedeckt, bei dem ich vor Ort meine Auswahl treffen konnte. Erstaunlich wie lange ich von diesem Material jetzt schon zehren kann. Gerade weil ich bei dieser Art eine Ausnahme mache, aus Gründen, die mit der besonderen Struktur dieser Holzart zusammenhängen und die Stäbe nicht wie sonst parallel zur Wachstumsrichtung des Holzes drechsle, sind die Ergebnisse in Perlenform besonders lebendig. Es kommen Lagen der Mikrostruktur zum Vorschein, die normalerweise nicht sichtbar sind. Von dem schimmernden und dekorativ wirkenden Oberflächenergebnis einmal abgesehen, meine ich darin aber auch etwas vom Wesen der Ulme wiederzufinden, die vielleicht auch wegen ihrer krankheitsbedingten Seltenheit, für mich etwa Elitäres und Geheimnisvolles in sich trägt, das in ihrem Holz, besonders bei dieser Verarbeitung, in eindrucksvoller Form an die Oberfläche kommt.