Die Gleditschien sind wesentlicher Bestandteil der Gestaltung des Arnulfparks in München. Warum man nun diese Art gewählt hat, weiß ich nicht, kann mir aber gut vorstellen, dass sie ein recht luftiges, sonnendurchwirktes Bild abgeben werden, wenn sie einmal höher gewachsen sind und ihre Kronen ineinander greifen. Bei der Pflanzung ist man streng nach Architektenplan vorgegangen. Auf den ersten Blick wirkt das Ganze sehr technisch, alle Bäume stehen auf einer Linie. Auf dem Plan aber kann man erkennen, dass die Anordnung einer Dramaturgie folgt und sich die Dichte nach einem Ende des Parks hin verringert, indem die Zahl der Bäume pro Flächeneinheit abnimmt. Besonders bemerkenswert bei meinem Gang von einem Ende zum anderen fand ich die Sorgfalt, mit der die Bäume behandelt werden. Um jeden einzelnen ist ein gleich dimensionierter Kreis ausgespart, der von durchbrochenen Metallelementen abgedeckt ist. Die Stämme der Bäume selber sind mit Kordel umwickelt, wohl um Beschädigungen zu vermeiden. Und in die Eisenplatte eingesteckt sind vier Stützpfosten, die über eine Schnur den Baum exakt in ihrer Mitte halten und sein gerades Wachstum fördern. Zum Schutz gegen Fäulnis sind diese am Boden wiederum mit Metall eingefasst. Ein unglaublicher Aufwand, der sicher eine Menge Geld verschlungen hat und den ich in dieser durchdachten Form zuvor noch nie beobachtet habe. Obwohl es bei diesem Besuch so hektisch zuging, ist mir dieser Eindruck doch in Erinnerung geblieben. Vielleicht werde ich einige Jahre später wieder einmal dort vorbei schauen und den dann schon viel höheren Bäumen einen Besuch abstatten.