Mit den winterlichen Zeigen des Roten Hartriegels haben wir ein sehr typisches Mitbringsel aus der hiesigen Baumlandschaft jetzt täglich im Blickfeld. M. hat die verschiedenen Zweige, die ich am Sonntag vom Spaziergang mitgebracht hatte, auf zwei Vasen verteilt. Schön, die roten jungen Triebe in Kombination und im Kontrast mit den von grauen und gelben Flechten besetzten älteren Gehölzabschnitten. Diese Zweige gehören aktuell auch zu den wenigen Farbakzenten in der ansonsten sehr grauen Baumlandschaft. Interessant, dass in den Nachrichten gestern als feuilletonistischer Beitrag am Ende auf ein Phänomen aufmerksam gemacht wurde, das mir am Sonntag auch selbst aufgefallen war: Das Spaziergehen hat wieder Renaissance, wohl im Zusammenhang mit der reduzierten Aktivität auf Grund Corona. Es fällt manchen schlicht nichts anderes ein, als sich auf den Weg in der näheren Umgebung zu machen. Für mich ist das eine Aktivität, die mich das ganze Jahr über begleitet und insofern durchaus ein Bedürfnis darstellt. Aber für einige ist es jetzt sozusagen die Notlösung. Allerdings denke ich, dass dadurch die Aufmerksamkeit auf diese einfachen oder trotzdem erlebnisträchtigen Dinge geschärft werden kann, vielleicht mit Nachwirkung auf die Nachkrisenzeit.
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