Es war ein Allerheiligen, das ich mir für die jetzige Phase meines Lebenslaufs und der Familiengeschichte so gewünscht habe. Ganz anders zwar als in Tagen der Kindheit, als der Besuch der Gräber Verstorbener fester Bestandteil des Feiertags war, ebenso wie der Besuch des Friedhofs im eigenen Ort und das Aufsuchen von Gräbern verstorbener Bekannter und Freunde. Dies ist heute, nicht nu wegen des Wetters, kein Thema mehr für uns. Aber der Tag hat in seinem biographischen Bedeutungshintergrund und seiner allgemeineren Symbolik nicht an Stellenwert für uns alle verloren. Wichtig ist mir v. a., an diesem Tag mehr in Ruhe lesen oder reflektieren zu können. Das ist immer auch eine Rückschau auf eigene Lebenserfahrung und das gemeinsame Erleben mit Verstorbenen. Aber auch ein Anlass, die Vergänglichkeit und Endgültigkeit als Teil des Lebens verstehen und anerkennen zu lernen. Viel Innerlichkeit und Transzendenz spielt da hinein, weniger die natürliche Erscheinung des Blätterherbstes da draußen, der in der extremen Lichtarmut dieses Feiertags einen ungeschminkten Eindruck hinterließ.