Ausnahmezeiten und geistige Entwicklung

Das Motivierende eines Einundzwanzigsten hatte dieser Tag für mich eher nicht. Natürlich, während der Fastnachtszeit ist ohnehin alles anders. Aber dieses Jahr erscheinen mir die Menschen besonders abwesend zu sein. Wie aus der Zeit gefallen und eigentlich nicht ansprechbar. Das gehört zu den unwahrscheinlichen Erlebnissen, zu den Situationen, bei denen ich denke, wir träumen unsere Lebenszeit dahin und haben einen geistigen Fortschritt in den letzten Jahrhunderten tatsächlich noch nicht geschafft. In solchen Zeiten halte ich mich gerne an meine Basis-Themen, Bäume und Holz. Und da konnte ich nach langem Auswählen und Bearbeiten zwei ganz gute Holzstrukturfotos meiner Sammlung hinzufügen, die spontan auch schon bei der ersten Microstock-Agentur akzeptiert wurden. Bei der Gelegenheit habe ich neue Techniken der Weiterverarbeitung getestet, die in Richtung einer möglichst breiten Anwendungsmöglichkeit geht, und das heißt in Richtung von weniger Kontrast und mehr akzentuierter Flächigkeit, die aber den Gegenstand und seine Besonderheit dennoch deutlich hervortreten lässt.

Neue Bildbearbeitungstechniken entdeckt

Wieder ein Tag mit mehr Freiräumen als gewöhnlich. Und zur Bearbeitung meiner jüngsten Holzfotografien bin ich ebenfalls gekommen. Auf dem Gebiet entdecke ich immer wieder neue Bearbeitungsansätze, die einer ganz anderen Logik folgen, als ich bisher gewohnt war. Das verspricht interessante und sehr gut verwendbare Ergebnisse.

Vorbereitungen kreativer Arbeit

Kommunikatives Handwerk und Recherchen zu fotografischer Technik bestimmen diese von der Fastnachtsstimmung geprägten Arbeitstage für mich. Das ist eine gute Mischung, weil es Freiräume schafft für spätere Kreativphasen und auch neue Möglichkeiten in Aussicht stellt, die dieses kreative Arbeiten bereichern können. So ganz nebenher sind solche Fortschritte selten realisierbar. Gewisse Phasen, die sich auf solche Erkundungen konzentrieren, haben sich für mich eigentlich immer bewährt. Trotz der Routine kann ich seit längerem einmal wieder mehr in der Landschaft fotografieren und anschließend an dem Material arbeiten. Ich schätze, meine Holzoberflächen werden in Kürze eine Erweiterung erfahren.

Närrische Pausenzeiten

Es ist fast wie vor und nach Feiertagen. Wenn sich die Hochzeit der Fastnacht nähert, sinkt die Bereitschaft der Mensch, sich auf neue Projekte einzustellen, gegen null, meist auch noch einige Tage danach. So muss man um die Fastnachtstage herum immer mit einer Art Pause rechnen, zumindest die professionelle Kommunikationsbereitschaft betreffend. Ich nehme das durchaus als wohltuende Abwechslung wahr, da sich dadurch unverhoffte, kreative Freiräume auftuen, die dazu einladen, Neues auszuprobieren oder sonst kaum Realisierbares weiterzuverfolgen. Dazu gehören sicherlich in den nächsten Tagen auch die immer noch nicht vollständig durchgesehen Fotografien der letzten Monate, die sich um Bäume, Feiertage und Materialien drehen. Auch ältere Serien, die noch nicht vollständig durchgesehen sind, gehören zu vielversprechenden Kandidaten.

Erste Gartentipps

Der merkwürdige Winter ist immer noch Thema in den alltäglichen Gesprächen wie auch in den Medien. Und immer noch hinterlässt dieser Umstand eine große Ratlosigkeit, die lähmend wirkt und einfach nur hoffen lässt, dass es sich mit dem Winter bald erledigt hat. Schon werden die ersten Experten interviewt und nach Rat zu Baumschnitttechniken und Zuchtoptimierungen bei Pflanzen gefragt. Ein Zeichen, dass man den Frühling bereits im Gefühl hat, auch wenn er außen noch nicht sichtbar geworden ist. Ich freue mich sehr auf die ersten wirklich sonnenreichen Tage, die mir das Fotografieren bei natürlichem Licht wieder möglich macht und das Einfangen von jahreszeitlichen Baumimpressionen und für Gestalter gut verwendbaren Oberflächenstrukturen und Materialtexturen. Letztere scheinen sich zu meinen erfolgreicheren Motivfeldern zu entwickeln, in denen es mir immer wieder gelingt, Fotos mit wirklichem Seltenheitswert, u. a. zum Thema Recycling-Plastik zu

Schon fast wie Frühling

Die frühlingshafte Anmutung und die Lust, durch die Landschaft zu streifen, haben sich heute fortgesetzt. Das ist ein Vorgeschmack auf den Frühling, fühlt sich schon fast so an, auch die Baumlandschaft sich eher grau zeigt und ich nicht bedauern musste, den Fotoapparat nicht mitgenommen zu haben. Kaum Akzente oder motivisch interessante Details konnte man ausfindig machen. Aber der Spaziergang allein machte Freude, bei der milden Temperatur und dem Licht. Die Menschen könnten jetzt schon auf Winter verzichten und bewegen sich vermehrte draußen. Dann könnte es jetzt auch tatsächlich in diese Richtung gehen.

Der erste Rückschnitt dieses Winters

Den Zierkirschbaum zurückzuschneiden, insbesondere den über den Zaun zum Nachbarn ragenden Ast, war das vornehmliche Ziel unseres Besuchs bei J. und W. Genau zum richtigen Zeitpunkt, würde ich sagen, denn solche Arbeiten bekommen den Bäumen im Winter am besten, wenn die Säfte noch zum größeren Teil in den Wurzelbereich zurückgezogen sind. Und außerdem war das Wetter auch wunderbar für Gartenarbeit dieser Art, mit fast frühlingshafter Temperatur bis in den späten Nachmittag und viel wärmendem Sonnenlicht. Letztlich war es etwas unkomplizierter als gedacht, wenn auch nicht weniger zeitaufwändig. Auf Ws Wunsch hin habe danach noch die senkrecht nach oben schießenden Triebe des Apfelbaums mit der langen Astschere gekappt, was vom Boden aus sehr gut funktioniert, viel besser als von der Leier aus, die man zudem ständig umstellen und sich dabei verrenken muss. Eine wirklich gute Erfindung, diese ausziehbaren Astscheren mit Seilzug. Auch unser übrigen Equipment war nützlich und unbedingt erforderlich, darunter die mechanische Zieh-Astsäge mit dem ebenfalls ausziehbaren Stiel, mit der wir die mitteldicken Astabschnitte abgesägt haben, und die elektische Akku-Kettensäge, deren Power gerade ausreichte, um die richtig starken Teile des Asts in Richtung des Stamms abzutrennen. Das war dann mühelos. Die größte Schnittstelle haben wir mit Baumbalsam eingepinselt, so dass der Baum keine Schäden von dem Rückschnitt zurückbleiben dürfte. Nun ist der Nachbar sicherlich zufrieden, und die Bäume sind über den Sommer und für die nächsten paar Jahre besser zu pflegen. Ein gelungener Arbeitseinsatz, den wir bei Kaffee und leckeren „Faasendskischelchern“ haben ausklingen lassen.

Kritische Selbstbeobachtung und Aktualisierung

In eigener Sache kreativ zu werden, ist immer wieder eine Herausforderung. Wohl weil dafür eine besondere Distanzierung von sich selbst notwendig ist. Streng genommen ist das mein Beruf, dennoch sehe ich dabei ganz genau hin und bin vielleicht noch strenger als in anderen Situationen, einfach weil man allzu schnell in eingefahrenen Bahnen denkt und arbeitet. Ich meine, bei aller kritischen Selbstbeobachtung, dass das aber für meine Kommunikationsarbeit ein gutes Ergebnis bringen kann, dass bestimmte Dinge frischer und dynamischer darstellt. Das, worum es eigentlich geht bei einem Relaunch. Ich kann mir vorstellen, Ähnliches für die Wunschbaum-Projekt sukzessive in diesem Jahr durchzuführen, denn auch darin hat sich wieder einiges bewegt, das nach äußerlichem Ausdruck verlangt.

Klimawandel im Spiegel verschwindender Jahreszeiten

Wieder so ein nass-kalter Tag, der die schon überstandene Erkältung leicht reaktivieren kann, wenn man nicht aufpasst. Und dann innerhalb von zwei Tagen fast frühlingshafte Temperaturen. Kein Wunder, wenn der Organismus da irritiert ist. Ich kann mir vorstellen, den Pflanzen da draußen geht es nicht anders. Schließlich sind wir nicht allein von diesen Klimakapriolen betroffen und leiden in gleicher Weise an den Veränderungen, wie wir auch im Gleichklang die Vorzüge der Jahreszeiten erleben und uns gegenseitig zurückspiegeln. Das das gefährdet sein könnte, insbesondere das wie selbstverständlich erwartete jahreszeitliche Erscheinung und Veränderung der Bäume, kann uns als größeres Problem erscheinen. Und auch wenn dieses Konkrete, Fassbare nicht so oft in die Diskussion Einzug findet, ist es doch für die Menschen wichtiger und die gesamte Motivation und Aktivität stärker beeinflussend als das abstrakte Gespräch und die global geäußerten Befürchtungen zum Klimawandel als Ganzem. Das Verschwinden der Jahreszeiten werde ich deshalb auch künftig öfter ansprechen und im Gespräch zum Thema machen.

Eindrückliche Verwirrungen des Klimawandels

Ein Tag, an dem ich viel unterwegs war, entgegen der Routine, und diese unwirkliche Winterwitterung von ihrer besonders wechselhaften Seite kennengelernt habe. Mit Windböen, gleißendem Sonnenschein, gefolgt von schwarzen Wolken und Regenschauern. Frühlingshafte Wärme, gefolgt von zeitweisen Anflügen von Frost. Da konzentriert man sich automatisch auf das Naheliegende und nimmt die Landschaft, durch die man sich bewegt, kaum wahr. Es ist ein Winter, in dem die Bäume noch unsichtbarer scheinen als in durchschnittlichen Wintermonaten. Auch weil es keinen Schnee mehr gibt, der sich auf Baumkronen senkt und die Winterbäume dadurch sichtbar macht. Weil es tagsüber keinen Frost mehr gibt, der lange genug anhält, dass sich Eiskristalle auf die Winterknospen legen und die Baumlandschaft bei schönem Wetter eine glitzernde Gestalt annimmt. Es geht uns vieles verloren durch diese Klimawandel genannten Veränderungen. Schwer zu sagen, wie man sich auf so etwas einstellen soll.

Aktivierender Baumfrühling

Das Jahr schreitet jetzt schneller voran, aber die Menschen bleiben unentschlossen, wie wenn sie sich nicht trauen, Neues entschieden weiterzuverfolgen. Diese Zögerlichkeit ist überall spürbar und lässt uns nicht sehr flüssig ins Arbeitsjahr hinein finden. Ich nutze das nach Möglichkeit kreativ, um sonst übrig Bleibendes zur Geltung kommen zu lassen und damit persönliche Entwicklung zu befördern. Obwohl das häufig mit Technik und Techniken zu tun hat, gehen meine Gedanken doch in diesen Tagen häufig zu den lebenden Bäumen und wie sie phänomenologisch den Frühling anzeigen. Dieses Anzeigen, die durch die Bäume angezeigte Gewissheit, dass der Frühling angekommen ist, könnte besagte Lethargie auflösen. Technik, Reflexion und formales Lernen allein vermag das häufig nicht.

Fotografische Aufarbeitung

Nun sehe ich nach längerer Aufarbeitung vieler lange liegengebliebener Fotografien langsam, dass die Durchsicht und Bearbeitung ein Ende nimmt. Dabei waren sehr verschiedene Motivfelder, Material- und Oberflächenstrukturen, Feiertage und Natur-Struktur-Aufnahmen. Darunter sollten auch vielversprechende sein. Jedenfalls haben die schnelleren unter den Microstock-Agenturen bereits ihre Akzeptanz zum Ausdruck gebracht. Damit sind meine Portfolios bald wieder um einige Motive umfangreicher, und die Chance, bei Kreativen Resonanz zu finden, ist ebenfalls größer. Ich freue mich in den nächsten Monaten vor allem darauf, mit neuen Bildern neue Schwerpunkte setzen zu können.

Rudolf Steiners ästhetischer Ansatz

Ich bin sehr froh, mir zu Weihnachten die drei neuen Bände aus der Rudolf Steiner Gesamtausgabe gewünscht zu haben. Mit dem zweiten dieser Bände, einer Zusammenstellung der Aufsätze, Vorträge und Notizen Rudolf Steiners zu Fragen der Ästhetik, konnte ich mich letzte Woche und heute wieder beschäftigen. Und schon die ersten dieser Texte offenbaren ein sehr spannendes Thema, das Grundfragen und auch konkretere Anwendungen einer Philosophie des Schönen umfasst. Auch auf dem Gebiet war Rudolf Steiner seiner Zeit voraus und hat mit der bis dahin gültigen Ästhetik in Deutschland abgerechnet, ihr seine abweichende Sichtweise entgegengesetzt, der ich absolut zustimmen würde. Das sind Gedanken und Grundideen, die ich sehr gut in meine Magisterarbeit über ästhetische Kommunikation hätte einarbeiten können, die eine Bereicherung dieses Theorienvergleichs gewesen wären. Aber damals war mir das Werk Rudolf Steiner noch nicht vertraut, und es ist natürlich auch fraglich, ob seine Ansätze zur damaligen Zeit in meinem Fach als wissenschaftlich akzeptiert worden wären. Die bisher gelesenen Texte stammen allerdings aus dem Frühwerk Steiners, das noch stärker als später von seinen philosophischen Anschauungen geprägt waren. Ich denke schon, dass es gepasst hätte. Die grundlegende Idee, die er vertritt, würde ich auch im zeitlichen Abstand und nach allem, was ich selbst wissenschaftlich über ästhetische Kommunikation erarbeiten konnte, absolute unterstreichen. Dass es nämlich in der Kunst nicht darum geht, dass ein geistiger Inhalt (das Göttliche) mit Mitteln der Kunst darstellbar gemacht wird, also nicht darum, dass das Göttliche im Kunstwerk zum Ausdruck kommt. Das erlebten Realität des Künstlerischen entspricht es viel mehr, dass Künstler das Natürliche als Geistiges (Göttliches) umformen, dass durch das Wie der Umformung des Natürlichen das Geistige sinnlich erlebbar wird. Eine ganz andere Beziehung zwischen Inhalt und Form, die auch für aktuelle Kunst sicherlich anwendbar und zutreffend ist. Diese Lektüre aus dem Frühwerk Steiners, gerade zu ästhetischen Fragen, empfand ich heute als Freude und Bereicherung. Ebenso freue ich mich auf die späteren Beiträge zur Kunst und auf den dritten Band, der sich wieder einmal um das Erleben der Jahreszeiten und die große Rolle dreht, die die Pflanzen darin für die Weiterentwicklung von Mensch und Kosmos spielen.

Neue Abbildung des Baumkreis-Armbandes

Schon lange stand das auf meinem Arbeitsplan, heute konnte ich es endlich realisieren: Die Musterabbildung des Baumkreis-Armbandes, die auf den Websites der Wunschbaum-Manufaktur abgebildet war, hat bei manchen Perlen nicht die typischste Erscheinung der jeweiligen Holzart gezeigt. Vor allem bei der Esche war es eine Perle, die aus einem seltenen dunkel gefärbten Abschnitt aus dem Kern gewonnen war und leider das Typische, Helle und Reflektierende des Eschenholzes nicht ausdrückte. Diese Perle und einige andere habe ich in der Abbildung ausgetauscht, um die Parallelität von Holzart/Lebensbaum und Charakter noch deutlicher und unmissverständlicher darzustellen. Schließlich könnte die Darstellung von Sonderfällen und Abweichungen falsche Eindrücke und Einschätzungen nach sich ziehen. Auf der Postkarte mit der Abbildung des Armbandes sowie der Systematik des keltischen Baumkalenders habe ich es ebenfalls angepasst. Die Karte wird demnächst in neuer Auflage zur Verfügung stehen.

Baumkreis-Armband mit Systematik des keltischen Baumkalenders

Fotografische Technik ausreizen

Es sind doch noch einige meiner Freiluftaufnahmen von Baumdetails und Holzstrukturen liegengeblieben. Ich hoffe, in den nächsten Tagen diese Motivreihen aufarbeiten zu können, um Luft für Neues zu schaffen und die jüngsten Sammlungen abzuschließen. Wieder mehr in der Baumlandschaft auf Motivsuche zu gehen, reizt mich schon, zumal das in den letzten Jahren zu kurz gekommen war. Und mit neuer Technik kann das auch spannend werden, neue Sichtweisen, technische Experimente und Gestaltungsideen inbegriffen. Gerade die technischen Möglichkeiten auszureizen, wird in diesem Jahr ein wichtiges Thema für mich werden.

Viel Licht und ein Hauch von Frühling

Lange konnte man nicht so durchatmen und Licht tanken wie in den beiden letzten Tagen. Da macht der Mittagsspaziergang wieder Freude, was ich den ganzen bisherigen Winter vermisst habe. Und anderen geht es ähnlich, die Sonne treibt die Menschen geradezu aus ihren Häusern und lässt sie ernsthaft ans Frühjahr denken. Denn es ist zwar kälter als zuletzt, aber die Luft und das Licht sind schön frühlingshaft. Auch wenn das tatsächlich noch auf sich warten lassen wird. Denn die Pflanzen scheinen nicht viel weiter als sonst in dieser Zeit des Jahres. Und die Baumlandschaft zeigt kaum stärkere Reize, die schon Hoffnung auf Frühling machen könnten. Aber das Lichte hilft über vieles hinweg und hebt die Laune der Menschen. So hoffe ich auf möglichst viele sonnenreiche Tage im Februar.

Technikfortschritt und thematische Fotoreihen

Bestimmte Fäden der jüngsten technischen Herausforderungen laufen langsam zusammen. Das ist ein gutes Gefühl, weil es Raum für neue Aufgaben schafft und auch eine Ausweitung des Spektrums und der verfügbaren Werkzeuge bedeutet. Ein weiteres Vorhaben ist es, liegen gebliebene und immer noch nicht weiter bearbeitete Fotoreihen durchzusehen und meine Portfolios damit zu erweitern. Es gibt noch vielversprechendes Material. Und mit den avisierten Anschaffungen und den neuen Möglichkeiten aus dem letzten Jahr sollten in 2020 auch eine Reihe neuer Motivreihen folgen, hoffentlich endlich auch wieder aus dem Umfeld der spezielleren Baumthemen und der Holzoberflächenstrukturen. Jedenfalls wenn nicht anderes sich als verzögernd oder hinderlich erweist.

Winterthemen des kollektiven Gedächtnisses

Vielleicht ist es der schmuddelige Nicht-Winter, der das Gespräch immer wieder auf das Thema lenkt. Jedenfalls war es auch heute beim Besuch des Nachbarn wieder passend, die Geschehnisse rund um das Ende des zweiten Weltkriegs und die Verbrechen des damaligen Regimes zum Thema zu machen. Auch wenn es um eine Zeit geht, in dem die älteren der Gesprächspartner gerade erst wenige Jahre auf der Welt waren und insofern die Geschehnisse bewusst nicht erinnern. Eine Nähe zu den Lebensläufen der Vorfahren aber kommt dann eben doch zum Vorschein, und auch das Gefühl, dass ein Gespräch 75 Jahre danach seinen Wert nicht verloren hat, im Gegenteil vielleicht notwendiger und sinnvoller in diesen Tagen ist, wo selbst in Europa sich gesellschaftliche und politische Entwicklungen zeigen, die an lange Vergangenes Denken und Handeln erinnern. Es sind diese fröstelnd machenden Gespräche, die unseren Winter kennzeichnen, menschengemachte Bausteine des kollektiven Gedächtnisses, die den natürlichen Winter überlagern und uns innerlich beanspruchen, während sich die Bäume in ihr erdverwurzeltes Dasein zurückgezogen haben und den neuen Wachstumszyklus vorbereiten.

Geduldsproben und kreative Arbeit mit Bäumen

Schön, wenn ein Projekt, das langen Atem erfordert hat und immer wieder mit Verzögerungen und Ausweitungen verbunden war, einmal doch recht rasch abgeschlossen werden kann. So war das heute, und damit fiel mir eine Anspannung ab, die selbst meine ausgereifte Geduld zuletzt strapaziert hat. Ich freue mich auf ein prima Resultat, und die Gewissheit, dass sich auf den Entwicklungen der letzten Jahre gut für die Zukunft aufbauen lässt. Die Zufriedenheit der Auftraggeber sind mir dabei eine Bestätigung. Ich freue mich, wenn ich neben diesen Resultaten bald auch wieder in die kunsthandwerkliche Arbeit einsteigen kann und spätestens mit den ersten Anzeichen von Frühling auch die Bäume und das Holz wieder mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Baumlandschaft als Ausgleich

Schon wieder vollständig im Griff der technischen Aufgaben. Das hatte sich in den letzten Wochen angekündigt, nachdem die kreative Arbeit einige Wochen im Vordergrund stand. Aber jetzt folgt die Anknüpfung an ein auf Eis gelegtes Projekt von Mitte des Vorjahres, das darauf wartet, vervollständigt zu werden. So wird das Formale wieder mehr Raum einnehmen in den kommenden Monaten und mich als Ausgleich wieder mehr nach draußen ziehen, wie am Nachmittag, als mich die allerorts spürbare Lethargie und das einmal nicht vom Regen verhangene Wetter mich in die Baumlandschaft hinaus geleitet hat. Andern ging es ähnlich, wie ich feststellen und beobachten konnte.

Kalenderillusionen

Schmuddelwetter, das kein Ende mehr zu nehmen scheint. Da bin ich froh, dass zumindest unsere diversen Monats- und Wochenkalender eine Abwechslung bringen. So auch mein großer Baumkalender, den ich heute umblättern durfte. Der zeigt einen schneebedeckten Winterwald, ein Szenario, das uns schon fast ungewohnt scheint und an das in Wirklichkeit zu erleben wir für diesen Winter kaum noch hoffen dürfen. So freue ich mich auf die kontemplativen Vorzüge scheußlichen Wetters, und darauf, dass dann immerhin Zeit bleibt für lange Liegengebliebenes, von denen sonst allzu viel ablenkt

Für ein Ende dieses Winters

Da geht ein seltsamer Januar zu Ende. Sowohl die untypische Witterung betreffend, die das Verschwinden und Verwässern der Jahreszeiten exemplarisch zu bestätigen schien. Aber auch als Start ins Jahr habe ich schon motivierendere und hoffnungsfrohere Jahresanfänge erlebt. So richtig scheint sich seit Weihnachten in den Gemütern noch nichts bewegt zu haben, und die Verunsicherung ist allgegenwärtig. Bei so viel Abweichung vom Erwartbaren, wäre mir der Winter jetzt schon genug, und das Frühjahr könnte vorgezogen werden. Auch wenn es keine Holzofensaison für uns geben sollte. Dann sehe ich lieber den ersten hellen Tagen, dem ersten Baumgrün, den ersten auf der Fensterbank vorgezogenen Gartenpflanzen entgegen.

Wider kulturtypische Erwartungen

Meine Baumkalender vermitteln mir derzeit den romantischsten Eindruck einer winterlichen Baumlandschaft. Idealvorstellungen von Bäumen im Winter, wie wir sie früher einmal kannten. Nur dass wir solches seit Jahren nicht mehr beobachten, stattdessen die Winter immer wärmer und unberechenbarer, immer nasser und untypischer werden. so beklagt sich V. über jetzt schon hohe Ölheizungskosten, während es die Außentemperaturen kaum zulassen, den intensive Wärme verströmenden Holzbrandofen anzufeuern. Welch verrückte Verhältnisse, an die wir uns kaum gewöhnen möchten, auch wenn sie fast schon regelmäßig geworden sind. Es wird nicht einfach sein, das richtige Verhältnis zu diesen konkreten Auswirkungen des Klimawandels zu finden, ohne an kulturtypischen Erwartungen festzuhalten.

Winterliche Themen

Schon wieder rückt der Start der Holzofensaison in unbekannte Ferne. Denn es ist wiederum eine für die Jahreszeit erstaunliche Erwärmung vorhergesagt, die zwar Regen, aber schon beinahe frühlingshafte Temperaturen bringt. Wieder einmal alles völlig auf den Kopf gestellt. So werden unsere Brennholzvorräte so schnell noch nicht abgetragen werden. Winterlich sind dagegen die Themen, die uns im Zusammenhang der umfangreichen auch filmischen Berichterstattung anlässlich des runden Jahrestages der Befreiung des KZ Ausschwitz in der Familie und auch im näheren Bekanntenkreis beschäftigen. Das hat uns noch einmal deutlicher vor Augen geführt, wie bedeutungsvoll und auch relevant dieses Kapitel unserer deutschen Geschichte gerade heute noch ist. Wie sehr das Thema, diese historische Schwerlast, die kollektive Wahrnehmung nachfolgender Generation noch beeinflusst, die z. T. gar keine direkten z. B. verwandtschaftlichen Bezug mehr haben. Wie viel an zeitlos ernüchternder Menschenerfahrung ist doch in der deutschen Geschichte aufgehoben, und wie häufig blitzen in der heutigen Alltagskommunikationen Situationen, Reminiszenzen an jene Geisteshaltung und Einstellung auf, die ohne die zwischenzeitliche Erfahrung des Schlimmsten, so scheint es mir, auch heute noch in Abgründe münden könnten.

Noch keine Aufbruchstimmung

Einige Videos mit Bewegungsfolgen einer fernöstlichen Bewegungslehre konnte ich mir heute ansehen. Das war eine wohltuende Abwechslung, die mir einmal wieder vor Augen geführt hat, wie sehr man im Frühling und Sommer aufleben kann, was allein das Licht und die Sonne mit uns und unserer Motivation macht. Denn diese Videos wurden offensichtlich bei bestem Frühsommerwetter teils mitten in der Landschaft gedreht, mit Baumblüten und viel Grün im Blickfeld und frischer Luft. Das wünscht man sich zumindest in Gedanken in diesen trüben, stürmischen, aber nur mäßig kalten Wintertagen die warme Jahreszeit herbei. Und dass eine Aufbruchstimmung entsteht, die in diesem Jahr noch nicht feststellbar ist.

Ein Argument gegen das Verschwinden der Jahreszeiten

Eigentlich hatte V. vorgehabt, heute den Holzofenofen endlich und zum ersten Mal für diesen Winter anzufeuern. Aber dazu ist es dann doch nicht gekommen, wohl weil die Temperatur über Nacht wieder angestiegen war. Sehr regnerisch, aber nicht sehr kalt, ist es jetzt. Und eigentlich könnten wir die Holzofenwärme trotzdem gut vertragen. So hoffe ich auf eine erneute Abkühlung und wieder sonnigeres Winterwetter. Denn das ist eine gute Konstellation für den Ofen, dann zieht er auch am besten. So scheint der Winter doch noch einige Spuren seines eigentlichen Charakters auch in dieser Saison zu entfalten. Und wir werden eine Argument mehr erhalten, das Verschwinden der Jahreszeiten nicht für ein Naturgesetz zu halten. Lieber noch als das Heizen mit dem Holz ehemaliger Fichten und Obstbäume ist mir aber ein möglichst frühzeitiger Frühling, der die Bäume wieder lebendig werden lässt, uns Grün und Licht bringt.

Geisteswissenschaftliche Grundlagen einer Ästhetik

Ein Sonntag, der nach dem vormittäglichen Gedenken an B. eine Ruhe bescherte, die nach so vielen arbeitsintensiven lange Werktagen einfach willkommen und notwendig war. Ich freue mich, mit der Lektüre der Aufsatz- und Vortragssammlung Rudolf Steiners begonnen zu haben, die sich auf dessen Ausführungen zur Grundlegung einer Ästhetik konzentrieren. Ein Gebiet seines Schaffens, das für ihn zeitlebens eine große Bedeutung hatte, das aber letztlich nicht in ein geschlossenes Werk zu diesem Wissenschaftsgebiet eingeflossen ist. Die über einen größeren Zeitraum verstreuten Beiträge sind aber für mich wertvolle Ansätze, die mein wissenschaftliches Abschlussthema, die Grundlegung ästhetischer Kommunikation, um einige Facetten bereichert. Wenn ich diese Arbeit noch einmal zu bearbeiten hätte, würden Steiners Text möglicherweise einfließen, durchaus auch mit kommunikationswissenschaftlichen Ansätzen in Übereinstimmung zu bringen. Denn in den ersten Abschnitten, die ich bisher gelesen habe, wird schon deutlich, dass es um dieselben ästhetischen Grundfrage des Zusammenhangs zwischen dem formellen physischen Werk und einem geistigen Inhalt mit Allgemeinheitswert und Notwendigkeitsanspruch geht, der alle Fragen des künstlerischen Prozesses dominiert. Ein anderer Band aus Steiners Gesamtwerk, das sich auf den Lauf der Jahreszeiten bezieht, auch eines meiner Lieblingsthemen, habe ich zunächst hintenangestellt. Ich denke, diese Themen werden im Frühjahr, generell mit dem neuen Grünen und Blühen der Bäume wieder interessanter und auch gut nachvollziehbar.

Lethargischer Jahresanfang

M. meinte, es sei ein trauriger Tag gewesen. Die Einschätzung bezog sich wohl auf die wetterbedingte Atmosphäre. Tatsächlich scheint die Zurückgezogenheit, zu der die Menschen in den ersten Wochen des neuen Jahres tendieren, in diesen Tagen einen Höhepunkt erreicht zu haben. Da ist eine merkwürdige Lethargie und Motivationsschwäche feststellbar. Das ist mir insofern recht, als sich in solchen Zeiten sehr gut konzentriert und ablenkungsarm arbeiten lässt. So bin ich auch heute wieder mit der Projektarbeit gut vorangekommen und hatte zudem Gelegenheit, mir über die anderen, zurzeit brach liegenden Arbeiten Gedanken zu machen. Demnächst werde ich auch verschiedene Dokumentationsmaßnahmen zu den Prozessen der Wunschbaum-Manufaktur aufarbeiten, die sich im Laufe des Jahres als nützlich und einsatzfähig erweisen werden.

Sich von innen nach außen wenden

Die Projektarbeit und das technische Arbeiten an Bildern und Grafiken scheint endlos in diesen Tagen. Und doch zeichnet sich der Abschluss einer Reihe von länger verfolgten Arbeiten ab. Das macht den Kopf wieder frei für Liegengebliebenes, und hoffentlich bald wieder für die Baum- und Landschaftsfotografie, für die Aktualisierung der Wunschbaum-Websites und einige kommunikative Innovationen bei der Veröffentlichung. Auch wenn man sich bei solch halbherzigem Winterwetter weniger gut vorstellen kann, dass das Licht, das Grün und das neue Aufleben im Frühling bald schon wieder im thematischen Mittelpunkt stehen kann. Die Menschen sind derzeit noch stark vom Außen beeinflusst, was sich in ihre Glieder, Gedanken und Motivationen eingeschlichen hat. Das muss zunächst wieder abgestreift und durch stärker von innen nach außen Gerichtetes ersetzt werden.

Klimawandel und veränderte Wahrnehmungen

V. hat heute zum ersten Mal ernsthaft vom Holzofen gesprochen. Weil es in den letzten Tagen über Nacht unter die Nullgrad-Marke ging. Da denkt man schon eher an Winter. Mir wäre es ganz recht. Irgendwie fehlt ohne den Ofen etwas und die Jahreszeit ist noch schlechter als solche identifizierbar. Wenn da die Erkältungen nicht wären, würde man möglicherweise gar nicht mehr an die Jahreszeit denken. Symptomatisch ist auch die Arbeitspause der Wunschbaum-Manufaktur. In richtig langanhaltenden, grimmigen und ungemütlichen Wintern sah das ganz anders aus. In diesen Situationen ist das Bedürfnis nach Grün und der symbolischen Lebenskraft der Bäume besonders ausgeprägt gewesen. Aber Klimawandel und wie er sich bei uns mittlerweile regelmäßig auswirkt macht solche Erfahrungen zunehmend unwahrscheinlich. Damit verschieben sich auch gewisse Bedürfnislagen. Es wird eine der Herausforderungen in der Weiterentwicklung der Wunschbaum-Projekte sein, diese Veränderung zu berücksichtigen und den eigenen Kommentar inhaltlich erkennbar zu machen. Da bin ich selbst gespannt.

Gibt es eine Holzofensaison?

Bei Temperaturen, die endlich einmal winterlich zu nennen sind, habe ich durchaus noch Hoffnung, dass die Holzofensaison nicht ganz abgesagt ist. V. und M. scheinen derzeit noch keine Tendenz zu haben, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass der Februar noch sehr kalte Tage bringt. Und dann könnten wir unser gut abgelagertes Fichtenholz nutzen, und die länger anhaltenden Obstbaumabschnitte. Für wohlige Holzofenwärme, die ich in dieser erkältungsgeplagten Zeit vermisse.