Neuauflage der Risiko- und Krisengesellschaft

In die Projektarbeit dieses neuen Jahres haben wir schon hineingefunden, auch wenn das kommunikative Umfeld keineswegs schon eine klare Orientierung aufweisen kann. Die Verunsicherung ist eher in die Verlängerung gegangen, auch ein Grund, warum ich dem Weihnachtsbaum eine Woche Verlängerung zuerkannt habe. Es wird schwierig sein und bleiben, diese anhaltende Apathie abzulösen und neue Vorhaben mit höheren Anteilen an ehrlicher Zuversicht auszustatten. Der in Filmen schon einige Male verarbeitete Gleichklang der 1920er mit den 2020er Jahren ist wohl nicht von der Hand zu weisen. Damals war es eine eigentümliche Mischung aus wirtschaftlicher Talfahrt, politischer Verzettelung und kulturellem Exzess, was die Krisenzeit geprägt hat, und heute ist es eine Neuauflage der in den 1980ern schon einmal thematisierten Risikogesellschaft, die zu einer Art Krisengesellschaft geworden ist, in der die Krisenursachen so vielfältig und ungreifbar sind, dass man sich im Schnitt keinen Reim mehr machen kann. Aber die Verunsicherung und eine Form fatalistischer Grundeinstellung markieren doch frappierende Gemeinsamkeiten des Zeitgeistes im Abstand von 100 Jahren.

Verlängerung für den Weihnachtsbaum

Nach außen habe wir den Weihnachtsschmuck heute hinter uns gelassen. Alles ist wieder gut verpackt und bezeichnet, damit ich in der neuen Weihnachtssaison nicht lange suchen muss. Auch einen Teil der Lichterketten und weihnachtlichen Dekoration im Haus haben wir bereits abgeräumt und zum Teil an ihren Aufbewahrungsplatz gebracht. Nur den Weihnachtsbaum selbst und die Lichterdekoration am Wohnzimmerschrank wollten wir noch eine Woche länger auf uns wirken lassen. Denn gefühlt, von der inneren Wahrnehmung her, ist für uns die Weihnachtszeit noch nicht zum Ende gekommen. Gerade bei neuerdings aufgekommenen Winterkälte, wirkt die symbolische Wärme und das Licht des Baums vielleicht gerade jetzt weihnachtlicher als in den Wochen zuvor. Gute Gründe, diese Verlängerung einzulegen, die wir sicher nicht bereuen werden.

Spannende Dreierkombination

Es ist schön, dass das erste kurzfristig abzuschließende Projekt dieses Arbeitsjahres eine kunsthandwerkliche Arbeit ist. Ein Vater, Mutter & Kind Armband-Set mit interessanter alternierender Perlenkombination: Eberesche, Esskastanie & Pappel. Die Sets erfreuen sich jüngst wieder größerer Beliebtheit, vielleicht auch, weil es etwas annähernd Vergleichbares nicht gibt. Aber die Dreierkombination ist auch für mich spannend, weil man in einer zusammenhängenden Form gleich drei Charakterbilder vor sich hat, die in je individueller Weise interagieren, sich ergänzen und voneinander abgrenzen. Auch wenn ich die späteren Träger nicht kenne, ist das jedes Mal eine zumindest theoretische Bereicherung meines Erfahrungsspektrums. Die Arbeit wird mich noch einen weiteren Tag in Anspruch nehmen. Und dann hoffe ich, etwas Zeit übrig zu haben, um zumindest mit dem Abräumen eines Teils unserer weihnachtlichen Dekoration zu beginnen. Mich jetzt schon von unserem schönen Weihnachtsbaum zu trennen, fällt mir allerdings allzu schwer.

Für mich ein sinnhaftes Räucherritual

Die Tradition habe ich nicht vergessen. Auch in den Vorjahren hatte ich das Räucherritual immer auf den letzten Tag der Weihnachtszeit gelegt, den Festtag der Heiligen Drei Könige. Weihrauch habe ich ausreichend zur Verfügung, sogar verschiedene Sorten. Aber die Zündkohlen gehen mir nun doch aus, vor allem sind sie so alt geworden, dass ich sie nur mit Mühe und nach mehreren Anläufen zum Zünden bekomme. Letztlich hat es aber funktioniert, jedenfalls so gut, dass ein schmaler Rauchfaden regelmäßig aus der glasierten Tonschale entströmte, auf der ich die Kohle immer platziere, um mit der Schale in der Hand die verschiedenen Wohnräume zu durchschreiten. V. hält nichts davon, aber das spielt keine Rolle. Ich finde den Gedanken einer Schutzwirkung für das vor uns liegende Jahr tröstlich und das Ritual vor allem so schön in die Weihnachtszeit passend, dass ich gerne daran festhalte. Zumal wir von den Heiligen Drei Königen in Form der Sternsinger schon länger nichts mehr mitbekommen haben. Sofern das in der Pandemiezeit überhaupt noch stattgefunden hat, läuft es eher anonym ab, mit vorgefertigten Aufklebern, ohne Singen und überhaupt ohne jene von der Präsenz der in Rollen geschlüpften Kinder lebende Symbolwirkung. Eigentlich schien es auch schon in den Jahren zuvor zunehmend rein formal und sinnentleert. Aber das liegt daran, dass in die Vorbereitung der Sternsinger auf ihre Aufgabe immer weniger Mühe investiert wird und man hier wie in vielen christlichen Traditionen einen Hang zur wenig innerlichen Folklore entwickelt hat. So ist es heute schwierig geworden, die Weihnacht in ihrem weitreichenden und tief gehenden Sinn als Gemeinschaftsfestzeit zu erleben und zu gestalten.

Freie Interpretation der Tradition

Ich bin noch unschlüssig, ob ich am Wochenende tatsächlich die Weihnachtsdekoration abräumen soll. Eigentlich endet morgen mit dem Dreikönigstag die Weihnachtszeit. Aber gerade jetzt ist es kälter geworden, fühlt sich erstmals für die Saison wie Winter an. Und dann wirkt die weihnachtliche Beleuchtung umso wärmender und stimmiger. So könnte ich mir vorstellen, zwar den Weihnachtsbaum, den beleuchteten Kranz und den erleuchteten Mistelzweig vorm Haus abzuräumen, aber den Weihnachtsbaum und unsere so schöne Schrankbeleuchtung noch eine Woche zu belassen. Die Aussicht erfreut mich umso mehr, als V. heute beschlossen hat, die Ofensaison zu starten. Die heimelige Holzbrandofenwärme wäre für die Weihnachtszeit genau das richtige gewesen, nur hatten wir in der Zeit eben unwinterliches Wetter. Alles verkehrt, uns so ist es vielleicht erlaubt, die zeitliche Reihenfolge in der Anwendung der Tradition etwas freier zu interpretieren.

Zarte Ansätze von Normalität

So langsam scheinen die Lebensgeister in diesem neuen Jahr doch zu erwachen. Jedenfalls konnte ich heute verschiedene Signale vernehmen, die anzeigen, dass es vereinzelt Pläne und Vorhaben gibt, hinter denen auch ein Interesse und die Andeutung von Zuversicht stecken. Das macht mich dann auch zuversichtlicher, nachdem der Blick in die nähere Zukunft zuletzt eher trüb zu sein erschien. Insbesondere wenn die Nachfrage nach Symbolen des Lebens, wie aktuell in Anfragen für Baum-Holz-Armbänder zum Ausdruck gebracht, wieder erkennbar wird, ist das für meine Sphäre schon ein Hinweis auf Regungen, die über die bloße Überlebenslogik hinausgehen. Auf das kommt es mir vor allem an, und darum, solche zarten Ansätze von vorkrisenhafter Normalität zu hegen und wachsen zu lassen.

Erweitertes Portfolio mit Weihnachtsmotiven

Heute konnte ich die Weihnachtsfotografien dieser Saison abschließen. Zahlreiche neue und durchaus interessante Motive sind diesmal zusammengekommen, von denen eine ganze Reihe für meine verschiedenen Microstock-Portfolios akzeptiert wurden. Ich bin sehr gespannt, wann es die ersten Downloads dieser neuen Bilder geben wird und wie die konzeptionellen Bildideen aufgefasst werden. Das kann man an der Häufigkeit der Downloads durchaus ablesen. Es ist auch schön, dass ich für die Weihnachtskarten Ende des Jahres damit eine sehr schöne Auswahl erstellen konnte, die letztlich eine Qual der Wahl bedeuten. Häufig verschieben sich die Präferenzen im Laufe des Jahres. Aber einige Karten habe ich schon ausgedruckt, die gewählten Motive werden also in jedem Fall zum Einsatz kommen.

Adventskerzen auf Deko-Rentierschlitten vor Weihnachtsbaum

Neues Jahr und gefühlte Weihnachtszeit

Die Weihnachtszeit hat im letzten Jahr für viele früher begonnen als gewöhnlich, einfach weil es ein Bedürfnis nach Krisenarmut gab, das die Weihnacht und ihre Symbole und Traditionen ausfüllen sollten. Ich denke, das hat auch so gewirkt. Merkwürdig ist demgegenüber, dass diese Zeit im neuen Jahr früher abgeschlossen werden soll, so scheint es mir zumindest. Meinem Bedürfnis entspricht das nicht, von mir aus könnten wir die Zeit im Gegenteil noch weiter verlängern, über den Dreikönigstag hinaus. So werde ich alles, was uns die Weihnacht im und ums Haus herum jeden Tag so eindrücklich vergegenwärtigt, ganz sicher noch bis zum folgenden Wochenende belassen. Und wer weiß, wenn der Winter Mitte der Woche doch noch kommen sollte, zumindest durch winterlich tiefe Temperaturen ausgedrückt, dann könnte ich mir auch eine private weihnachtliche Verlängerung inklusive des Weihnachtsbaums vorstellen – gleichgültig, was andere mit dem Jahresanfang in Verbindung bringen mögen.

Mit mehr Zuversicht ins neue Jahr starten

Vergeblich warten wir auf Licht, das auch am Jahresanfang nicht wirklich kommen wollte. So halten wir uns zum Start ins neue Jahr in der häuslichen Umgebung der Weihnachtszeit auf, die uns noch mindestens eine Woche lang begleiten wird. Von mir aus auch noch eine Woche länger, zumindest was unsere Dekoration und die Lichter betrifft. Letzte Fotoreihen meiner neuen Weihnachtsserie rund um den Weihnachtsbaum habe ich heute realisiert, so dass ich die Auswahl für die diesjährige Weihnachtssaison bald treffen kann. Und schon bald geht’s dann zügig ins neue Arbeitsjahr, mit allen Herausforderungen, die unser aktuelles Krisendasein mit sich bringen wird, auch in diesem Jahr. Aber meinem Eindruck nach paart sich dieser Eindruck zunehmend mit einer Zuversicht, dass es endlich zu einer Entspannung und Normalisierung kommen kann. Ich wünsche uns allen, dieses Ziel bald zu erreichen und so viel wie möglich an Positivem aus den Bewältigungsanstrengungen der beiden letzten Jahre mitnehmen zu können.

Weltsilvester und Neujahrsgedanken

Unter den Bänden aus der Rudolf Steiner Gesamtausgabe, die seit Weihnachten meine kleine Sammlung ergänzen, ist auch einer mit Mitschriften von fünf Vorträgen aus der Weihnachtszeit 1919/1920, die Steiner zwischen dem 21. Dezember 1919 und dem 1. Januar 1920 vor Mitgliedern der anthroposophischen Gesellschaft in Stuttgart gehalten hatte und die ich bewusst ausgewählt habe, weil sie weitere auf Jahreszeiten und Festtage bezogene Betrachtungen enthalten. Die Vorträge zum Thema Weihnachten waren vor Jahren auch mein Einstieg in die Gedankenwelt der Steinerschen Anthroposophie, insofern gehören diese Themen für mich immer noch zu den anschaulichsten und aufschlussreichsten. Wie so häufig ist der Titel des Bandes schon in Bezug auf gewisse Begriffe gewählt, die in diesem Fall im vierten Vortrag der Reihe enthalten sind, der an Silvester 1919 gehalten wurde. Aber es geht natürlich vor allem um umfassende und weit über diese Jahresereignisse hinausgehende Überlegungen zum damals aktuellen Stand der geistigen Entwicklung und der Verfassung der Geisteswissenschaft. Oft ist darin von Weihnachten die Rede und dem, was uns das Weihnachtsfest und seine Symbole eigentlich bedeuten sollten, auch wie weit zum damaligen Zeitpunkt, vor ziemlich genau 100 Jahren, das verbreitete geistige Klima eben dieser eigentlichen Rezeption des christlichen Feiertags zuwiderläuft. Wenn ich das lese, sehe ich frappierende Parallelen zur aktuellen Situation, nur dass es vor hundert Jahren offenbar schon einmal so war. Wirklicher Fortschritt auf dem Gebiet sieht sicher anders aus, und obwohl ich das schon lange so wahrnehme, erschreckt es mich im Vergleich dann doch einigermaßen. Überhaupt äußerst sich Steiner in diesen Vorträgen ungewohnt pessimistisch, sieht die geisteswissenschaftliche Bewegung vor allem von konservativen Vertretern der zwei großen Amtskirchen in Gefahr, die damals schon seine Anthroposophie als ketzerisch gebrandmarkt haben und von der Lektüre seiner Schriften abrieten. Die weiten Gedankenbögen, die Steiner dabei schlägt und wie er es in unendlichen Variationen und in unglaublicher Vielfalt und Tiefe schafft, an konkreten zeitlichen Ereignissen und alltäglichen kulturellen Formen festgemacht das Allgemeine, die Entwicklungslinien von Geist und Kosmos aufzudecken und erhellend zur Auslegung u. a. der Evangelien nutzbar zu machen, sind eine wahre Freude. Diese Lektüre war insofern genau das Richtige, um dieses Jahr im Geiste abzuschließen und das neue als gestaltbare Zukunft zu begreifen.

Raumszene mit Advents- und Weihnachtssymbolen

Die jüngsten Weihnachtsimpressionen weiter zu bearbeiten und für meine Microstock Portfolios bereitzumachen, war eine aufwändige Arbeit, die ich aber heute weitgehend abschließen konnte. Insgesamt bin ich sehr froh über die verschiedenen neuen Ansätze, was Motivwahl und technische Umsetzung betrifft. Da konnte ich doch einige wirklich neue Dinge realisieren, die meine Auswahl atmosphärischer Weihnachtsfotografien um verschiedene Facetten erweitert. Eine sehr stark von der Raumperspektive profitierende Aufnahme ist diese, in der ich neben den brennenden vier Adventskerzen auch wieder den Weihnachtsbaum sowie die übrige Beleuchtung in den Mittelpunkt stellen und damit gleich alle wichtigen Symbolelemente in einer Raumszene zusammenführen konnte.

Weihnachtszimmer mit Adventskerzen, Weihnachtsbaum und LED Beleuchtung

Abstrakte Weihnachts(baum)impression

Bei dieser ungewöhnlichen Stille bietet es sich geradezu an, an den Weihnachtsmotiven zu arbeiten. Einfach weil die Lichtstimmung uns von früh an umgibt und sich das Weihnachtsfeeling so erhalten kann. Natürlich auch, weil es derzeit ein ausgeprägtes Bedürfnis nach weihnachtlicher Auszeit gibt. Es freut mich insgeheim, dass es mir gelingt, immer wieder neue Facetten bei meinen über die Jahre sich herauskristallisierenden Bildideen herauszuarbeiten. Heute waren es wiederum veränderte Blicke auf die abstrakte Unschärfe, die das Abstrakte mal mehr, mal weniger intensiv hervorbrachten. Dieses ist ein ziemlich stark abstrakt unscharfes Bild, bei dem der Weihnachtsbaum anders als bei den letzten Motivreihen wieder eine dominantere Rolle einnimmt.

Abstrakte Weihnachtszimmerimpression 2021

Überraschend neue Weihnachtsmotive

Bei der übermäßigen Stille dieser Tage tut ein kleiner Ausflug ganz gut. Nach längerem war ich deshalb einmal wieder für Besorgungen unterwegs, um u. a. bestätigt zu sehen, dass die Menschen sich in und mit der Krise arrangiert haben. So wirkt es zumindest nach außen. Das bedeutet auch eine Zurückhaltung n der Kommunikation, sogar bei Familien und Gruppen untereinander. Das ist schon eine sonderbare Ruhe, eine bedenkenswerte Reduktion und Verschlankung von kommunikativem Austausch. Es ist ganz gut, dass wir in der Stille zwischen den Jahren dieses ziemlich bewusst und unverstellt beobachten können. Möge das möglichst positive Wirkungen auf den Start ins neue Jahr und die Begegnungen in diesem neuen Jahr haben. Unterdessen ist die Weihnachtszeit und ihre Symbole nach wie vor ein Thema für mich. Allmählich kristallisieren sich die richtig guten Weihnachtszimmer- und Weihnachtsbaummotive heraus, die für meine Weihnachtsgroßkarten 2022, aber zuvor auch schon für die Erweiterung des Microstockportfolios geeignet scheinen. Schön, dass ich bei ähnlich gebliebenen Motiven immer noch neue Perspektiven und veränderte Darstellungsformen umsetzen kann, die mich bisweilen selbst überraschen.

Das innere Licht während der Raunächte

Das ist wohl die seltsamsten Raunächte, die wir in den letzten Jahren erlebt haben. Die milde regnerische Witterung passt so gar nicht zu diesen Tagen zwischen den Jahren, die gleichzeitig rückblickend und vorausschauend sein sollen. Das Untypische der äußeren Verhältnisse verstärkt dagegen die Haftung an dieses krisenhafte Jahr, statt uns zu helfen, einen symbolischen Aufbruch vorzubereiten. Die Beschäftigung mit den Lichtern der Weihnacht sind für mich in dieser Situation wichtig, weil sie nach innen gerichtet ist und die Spiegelung im Außen, das so wenig aufbauend wirkt, vermeidet. Und tatsächlich scheint es das Beste, das wir überhaupt tun können. Um die Tage mit der längsten Dunkelheit die Innenschau zu pflegen und damit den Gegenpol, der mit dem zunehmenden Licht des Frühjahrs durch die Orientierung nach Außen umgekehrt wird. Das Licht am und um den Weihnachtsbaum ist uns ein symbolhafter Ersatz, der uns die Sonne im tiefsten Winter schenkt und damit etwas Innerliches hervorzukehren hilft.

Licht und Farben der abstrakten Weihnacht

Weihnachtszimmerimpression am Weihnachtsfeiertag 2021

Der zweite Feiertag war wie eine Spiegelung des ersten. Und kontemplatives Ruhigwerden ist auch das Beste, was man in diesen Weihnachtstagen inmitten der Krise anstreben kann. Wie immer in diesen Tagen ist es mir wichtig die je besondere Lichtstimmung im Weihanchtszimmer festzuhalten. Und am gestrigen Abend standen u. a. die Lichter in abstrakter Unschärfe auf meinem Shootingprogramm. Eine Darstellungsmöglichkeit, die ich für diesen Raum und diese Zeit ja schon häufig in den letzten Jahren umgesetzt hatte. Neu an diesem Ansatz ist aber der sehr weite Winkel, der eine breite Ansicht der Lichter im Raum erlaubt. Bei sonstigen Reihen hatte ich den Ausschnitt immer enger gewählt. Ich finde, dass gerade diese Gesamtschau der verschiedenen Glühbirnen- (Weihnachtsbaum und Deckenlampe) und LED-Leuchtmittel (Schrankdekoration) eine sehr anregende Raumimpression erzeugt, die durch typische Weihnachtsfarben auf der Tischdecke, den roten Weihnachtssternen auf dem Tisch und den farbigen Reflexionen im motivischen Glasfenster ergänzt und vervollständigt wird. Die abstrakte Unschärfe ist dabei schon wichtig, denn ohne sie können Licht und Farben nicht in derselben „reinen“ Form als Symbolkomplexe der Weihnachtszeit und ihrer Stimmungen dargestellt werden. Ich denke, mit dieser Perspektive im Weitwinkel bin ich für diese Saison noch nicht am Ende. Darauf werde ich noch weitere Motivreihen experimentell aufbauen können.

Ehrliche Weihnachtsreflexion und Lebenserfahrung

Die Krisenstimmung färbt leider inzwischen auf alles ab. Sogar die Weihnachtsmesse, die ganze Wahrnehmung des Weihnachtsfestes steht wie alles unter diesem gedanklichen und atmosphärischen Einfluss. Dennoch freue ich mich, mit M. heute früh die Messe besucht zu haben, die musikalisch schön gestaltet war und mit sehr modernen und klaren Worten von Seiten des Pfarrers, die in dieser ermüdenden Zeit aufbauend wirken. Wir konnten die Ruhe dieses ersten Weihnachtstages genießen und bewusst das verinnerlichen, was das christliche Fest eigentlich ausmacht. Es mir wichtig, das ehrlich zu reflektieren und die eigene Lebenserfahrung bei dieser Reflexion nicht auszublenden. Beim Betrachten des schön geschmückten und leuchtenden Weihnachtsbaums, in unseren Weihnachtszimmern, aber auch bei jeder stillen und kommunikativen Aktivität im Laufe der Weihnachtszeit. Nur dann macht es Sinn und bedeutet eine zeitgemäße Wahrnehmung der Weihnacht. Die Lektüre von Vortragsmitschriften Rudolf Steiners gehörte für mich stimmig in dieses Feiertagserleben. In den nächsten Tagen werde ich sicherlich auch die weiteren Bände sichten, die ich mir in diesem Jahr zu Weihnachten gewünscht hatte.

Reminiszenzen und neue Impressionen vom Heiligen Abend

Weihnachtszimmerimpression an Heiligabend 2021

Eine Christmette konnten wir in diesem Jahr leider nicht besuchen, da die Gottesdienstpläne in den Gemeinden immer mehr ausdünnen. So ist die erste Möglichkeit am 1. Weihnachtsfeiertag, wir werden die Weihnachtsmesse morgen früh stattdessen besuchen. Aber der Heilige Abend konnte gerade deshalb die feierliche Stimmung entwickeln, die wir uns seit Kindertagen wünschen und in Erinnerung behalten. Seit Jahren zum ersten Mal wieder habe ich die kleinen Kerzenhalter mit Holzfigürchen hervorgeholt, von denen jeder in der Familie seinen eigenen vor dem Teller mit den Hühnerpasteten aufgestellt hat. Den Schneemann für mich habe ich ebenso gefunden wie den stehenden Engel für M. und den sitzenden für V. auch die passenden winzigen Kerzen habe ich ausgekramt und farblich passend eingesetzt. Das ist bei uns Tradition, schön, das in der Art von früher wieder erleben zu dürfen. Das traditionelle Abendessen, die Bescherung, die besondere Atmosphäre in den weihnachtlich geschmückten Räumen. Auch für erwachsene Kinder ist das etwas von wirklicher Bedeutung. Am späten Abend habe ich die ersten Weihnachtszimmermotive in abstrakter Unschärfe festgehalten, die auch wegen neuer Dekorationselemente und Dingen von Ms Geburtstag etwas Einzigartiges haben. Sicher werde ich die an diesem heiligen Abend eingefangene Weihnachtslichterstimmung noch in weiteren Fotoreihen verewigen.

Weihnachtsgedanken und Chancen aus neu erfahrenem Sinn

Vielleicht hatte es ja mit Ms rundem Geburtstag kurz vor Weihnachten zu tun, vielleicht aber auch mit der für viele vorgezogenen Weihnachtswoche, dass die per Briefpost, E-Mail oder in Form persönlichen Besuche und Begegnungen übermittelten Weihnachtsgrüße und -wünsche in diesem Jahr einen so großen Raum einfordern. Tatsächlich sind wir in den vergangenen Tagen zu fast nichts anderem mehr gekommen. Gut, dass ich einen Großteil diesjähriger Projektarbeiten schon kurz zuvor in einen sicheren Hafen bringen oder gar abschließen konnte. So konnte ich benötigte zusätzliche Zeit für diese Kommunikation aufwenden. Vieles spricht dafür, dass es genau das ist, was wir alle in diesen Wochen, auf einem der Höhepunkte der langen Krisenzeit benötigen. Dann spielt es keine Rolle, ob es dem Gewohnten entspricht, dann entfaltet die Abweichung von der Routine einen noch nicht gekannten Sinn, der unser Erfahrungs- und Verhaltensrepertoire erweitert. Vielleicht das Positivste an allem, was gegenwärtig zu erleben ist. Nun wollen wir gemeinsam die eigentlichen Weihnachtstage als solche in uns aufnehmen, mit allem, was an Sinn in ihnen zu Tage tritt und zu Tage gefördert werden kann. Und wir wollen alle Elemente des Weihnachtlichen, die traditionellen Rituale und Traditionen, die festtäglichen Kommunikationen, die vegetabile Weihnachtssymbolik mit ihrer symbolischen Akzentuierung in den Weihnachtsbäumen, den christlichen Sinn des Feiertags in uns lebendig werden lassen und das Weihnachtsfest als Geburtstest, als Feier des Neuanfangs und der Erneuerung begreifen.

Zwischen Lebenserinnerungen und Weihnachtssymbolen

Weihnachtliches Stillleben 2021

Unter dem nachklingenden Eindruck des turbulenten Tags gestern habe ich heute schon die Gelegenheit ergriffen, das Weihnachtszimmer in seiner diesjährigen Erscheinung in Fotografien festzuhalten. Denen werden sicher über die und zwischen den Feiertagen weitere Fotoreihen folgen, mit denen ich mich der je besonderen Stimmung aus unterschiedlichen Blickwinkeln aus nähern will. Die vielen Blumengeschenke von gestern, die unsere vegetabile Weihnachtsdekoration noch verstärken, ist darauf zu sehen, aber auch das Zimmer als Ganzes im Weitwinkel. Daneben habe ich eine Reihe von Nahaufnahmen mit verschiedenen Szenen in der Art von Stillleben versucht, von denen ich hier eines ausgewählt habe. In den weihnachtlichen Symbolen und der weihnachtlichen Lichtstimmung haben persönliche Reminiszenzen an Ms Lebensweg in diese Szenen Einfluss genommen und bilden mit der familiären Weihnacht eine unvergleichliche Synthese.

Ein großer Ehrentag in vorweihnachtlicher Atmosphäre

Für M und ihren großen Ehrentag freue ich mich, dass sich so viele Besucher sukzessive eingefunden haben. Wir hatten das in dem Umfang und so intensiv nicht erwartet. Entsprechend herausfordernd war der Tag dann auch für uns alle, die Anstrengung aber wurde deutlich durch die zahlreichen Begegnungen und empathischen Gespräche ausgeglichen. Dennoch scheint mir im Nachhinein dieser Tag mit den vielen Begegnungen doch allzu schnell vorüber gegangen zu sein, vor allem, wenn man bedenkt, dass sich solche Ereignisse nicht wiederholen lassen und insofern wirklich etwas bedeuten. Das Weihnachtszimmer mit der Hauptattraktion des geschmückten Weihnachtsbaums hatten wir wie immer einige Tage zuvor fertiggeschmückt, so konnten wir uns und die Gäste in einem sehr stimmungsvollen vorweihnachtlichen Rahmen bewegen, der allen guttat. Und dass ich M. mit den fotografischen Erinnerungsstücken an Eltern und frühe Kindheit etwas Bleibendes überreichen konnte, das auch später noch an diesen besonderen Tag erinnern lässt, freut mich besonders.

Verlängerte Weihnachtswochenstimmung

Vielleicht liegt es an der Terminierung des Heiligen Abends an einem Freitag und der beiden Weihnachtstage am Wochenende, dass in diesem Jahr die letzte Vorweihnachtswoche schon wie Weihnachtsurlaubszeit aufgefasst wird. Viele Unternehmen und Organisationen scheinen schon Ende letzter Woche oder gerade heute ihre letzten Aktivitäten für dieses Jahr abgeschlossen und sich in die Feiertage verabschiedet zu haben. Vielleicht ist es aber auch das Zusammenfallen dieser Terminierung mit dem verbreiteten Wunsch, das Jahr möge endlich einen friedlichen Abschluss ohne zusätzliche Katastrophen finden, wenn die Lage schon sonst so ist, wie sie ist. So wünsche ich allen, dass die Weihnachtstage dieses Jahr im positiven und befreienden Sinne intensiver wahrgenommen werden können als sonst und die feiertägliche Auszeit für alle auf einer geistigen Ebene heilbringend wirken möge. Unseren erleuchteten Weihnachtsbaum und die Lichtatmosphäre in unserem Weihnachtszimmer konnte ich heute schon einen Besucher erleben lassen, und morgen bei Ms Geburtstag werden noch weitere an unserem weihnachtlichen Ambiente teilhaben können. Eine schöne kommunikative Einstimmung auf die Feiertage selbst.

Weihnachtsstimmung und krisenhaftes Besuchsverhalten

Es sieht fast so aus, als ob wir mit dem vierten Advent den größten Teil unserer Weihnachtsvorbereitungen abgeschlossen hätten. Einiges steht noch auf meiner Liste, aber in Sachen stimmungsvoller Dekoration und Geschenke bin ich nun fast ganz zu einem Abschluss gekommen. Aber da sind ja auch noch die Geburtstage, die sich bei uns um Weihnachten herum gruppieren, insofern stehen noch viele Aufgaben auf dem Programm, neben den Dingen, deren Abschluss die Projektarbeit noch in diesem Arbeitsjahr fordert – ganz unabhängig von christlichem Sinn. Den Weihnachtsbaum habe ich heute früh nur einmal kurz erleuchtet, als eine Pflegekraft für V. sich unser Weihnachtszimmer ansehen wollte, dann aber wieder ausgeschaltet. Das sparen wir uns dann für die Zeit der einzelnen Besuche auf, die sicherlich an Ms Geburtstag eintreffen werden. Eine Besucherhäufung wird es schon aus formalen Gründen nicht geben, eigentlich schade, weil das traditionell die Feier des Tages zur Geltung bringen konnte. Aber in solchen Ausnahmezeiten sind auch Einzelbesuche eine Abwechslung, die wir genießen können, auch wenn alles drumherum in Unordnung geraten zu sein scheint und wir unsere Copingstrategien immer wieder neu überdenken müssen.

Weihnachtsatmosphäre und Grußkartenkontexte

Meine diesjährigen Weihnachtsgrüße konnte ich heute weitgehend versenden, soweit es um eine Mailvariante ging, oder für den Versand vorbereiten, bei den wenigen Karten, die ich noch per Briefpost verschicke. Ich denke, das ist kurz vor den vierten Advent ein stimmiger Zeitpunkt, bevor die Menschen in der letzten Vorweihnachtswoche vermutlich schon ganz mit eigenen Vorbereitungen für den Feiertag und zusätzlich mit dem Abschluss des Arbeitsjahrs gänzlich in Beschlag genommen werden. Da sich in unserer Familie die Geburtstage am Jahresende konzentrieren, gabs auch dafür gewisse Dinge vorzubereiten. Gut, dass ich den Weihnachtsbaum gestern schon schmücken konnte, so war Zeit, mich dem individuellen Ausformulieren der Weihnachtsgrüße zu widmen. Als Grußkartenmotiv habe ich diesmal tatsächlich bei allen Adressaten dasselbe gewählt, nämlich die letztjährige Nahaufnahme eines zentriert im Bild angeordneten gläsernen Weihnachtsbaumfigürchens auf mit roter Decke geschmücktem Tisch und vor der Kulisse des illuminierten Weihnachtszimmers bzw. den abstrakt unscharfen Lichtpunkten des Weihnachtsbaums. Das Bokeh des Hintergrunds bringt bei diesem Motiv wunderbar die ganz eigene Atmosphäre des Weihnachtszimmers zum Ausdruck und verstärkt die inhaltliche Aussage zudem durch das scharf gestellte Glasdekorationsobjekt in Form eines schneebedeckten Tannenbaums im Vordergrund. Eine ganz reduzierte und impressionistisch anmutende Interpretation unserer in diesem Jahr besonders ausgeprägten Bedürfnisses nach feiertäglichem Abstand von lähmender Krisenkommunikation und -stimmung.

Der diesjährige Weihnachtssymbolbaum ist geschmückt

Nun habe ich den Weihnachtsbaum letztlich doch vollständig aufgestellt und geschmückt. Eigentlich wollte ich das auf zwei Tage verteilen, es bot sich aber einfach an, das Schmücken in einem Durchgang. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, nur mit den weniger ausladenden Ästen im unteren Teil des Baums kann ich mich nicht so gut anfreunden. Bei den meisten ausgewählten Bäumen der letzten Jahre waren die sehr weit, wie auch die übrigen Äste, so dass sich eine typische Pyramidenform abzeichnete. In diesem Jahr aber waren derart gewachsene Bäume nicht zu finden, alle waren eher schmal. Der Händler hat das damit begründet, dass sie unten im Frühjahr bewusst zurückgeschnitten wurden. Schade, denn da hatte man sich wohl an einem Mehrheitsbedürfnis orientiert, das nicht das meine ist. Aber schön ist dieser Symbolbaum dennoch, besonders in jetzt geschmückter Form, auch weil die Äste sehr dicht gewachsen und gleichmäßig verteilt sind, so dass sich der Schmuck sehr gut arrangieren ließ. Auch wenn die einzelnen Schmuckteile seit Jahren weitgehend dieselben sind, ist es im Ergebnis und konkreten Arrangement doch jedes Mal etwas anders. Die diesjährige Aufteilung, mit Glas und Gold in der Krone konzentriert und Rot zur Basis hin dominierend und im Mittelteil des Baums mit dem Gold gemischt, das finde ich sehr stimmig. Und auch die Nadeln erscheinen mir gar nicht so hell wie beim Aussuchen vor Ort. Ich denke, das wird auch auf Grund des Weihnachtsbaums ein sehr stimmungsvolles Weihnachtszimmer, das spätestens zu Ms Geburtstag einige Tage vor Heilig Abend zum ersten Mal richtig zur Geltung kommen wird.

Weihnachtlich dekorative Veränderungen

Neben allem, was sonst noch an Projektabschlüssen und Erledigungen auf meinem Jahresabschlussplan steht, bin ich immerhin noch dazu gekommen, das Aufstellen des Weihnachtsbaums vorzubereiten. Der liegt seit heute unter Dach, so dass er etwas antrocknen kann. Und morgen werde ich ihn dann ins Haus holen und Aufstellen. Ich denke, auch das Anbringen der Lichterketten wird noch auf dem Programm stehen. Das eigentliche Schmücken aber will ich auf den Folgetag verschieben. Das hat für mich immer etwas Feierliches, währen das Baumaufstellen und Lichter installieren eher technisch und kompliziert anmutet. Eine Veränderung in unserem Weihnachtszimmer hat der teilweise Ausfall der LED-Lichterkette mit sich gebracht, die wir um die Silhouette des Jugendstil-Schranks winden. Die leuchtet schon seit zwei Wochen an der Stelle und stimmt uns schon früher auf die Weihnachtszeit ein. Aber es fehlten eben einige Leuchtpunkte, die sich auch nicht mehr reparieren oder ersetzen ließen. Also musste eine neue Kette her, die länger ist und mehr Leuchteinheiten fasst. Zudem ist die Lichtfarbe wärmer, fast bernsteinfarben. Das lässt den Schrank jetzt noch deutlich heller strahlen, zumal die Enden der Kette auch noch seitlich drapiert werden konnten, was wir so bisher nicht kannten. So hat die diesjährige Weihnachtsdekoration gleich eine leicht verändert Anmutung, die vielleicht durch den Baum morgen nochmal eine individuelle Note erhält.

Ungeteilte Aufmerksamkeit für Charaktertypen

Einer der Vorzüge meiner Manufakturarbeit mit so unterschiedlichen Holzarten ist es, das ganze Jahr über alle Arten in abwechslungsreicher Form vor mir zu haben und intensiv zu bearbeiten. Die Gedanken sind bei diesen über Stunden gehenden Arbeitsschritten sowohl bei dem jeweiligen Baum als auch bei den Personen, die sich in den Lebensbaum- und Wunschbaum-Armbändern persönlich spiegeln. Es ist das Allgemeingültige bestimmter Charaktertypen, das sich in diesen Formen Ausdruck verleihen kann. Ich freue mich ungemein, durch die kunsthandwerkliche Arbeit dieses möglich machen zu können, gerade auch in der Vorweihnachtszeit. So war es heute der Haselstrauch, der durch die Holzarbeit für mich lebendig wurde, mitten im Winter. Fast scheint es so, als ob das Charakteristische der Art gerade in der Zeit längster Dunkelheit aktualisiert und vergegenwärtigt werden kann, vielleicht weil es jetzt so Weniges gibt, das von der Aufmerksamkeit ablenken könnte.

Fast stillstehend

Sehr ruhig, fast stillstehend verlaufen diese Tage in der Vorweihnachtswoche. Und man wundert sich nicht mehr darüber. Es scheint, die Menschen haben sich auf die Kontinuität des Stillstands und Abwartens eingerichtet oder sogar ein gewisses Wohlgefallen daran gefunden. Schwer zu sagen, was man davon halten soll, und wie Kultur auf die Art weiterentwickelt werden könnte. Schon die Alltagskommunikation ist durch diese Dauerzustände verarmt und wirkt zunehmend unwahrscheinlich. So als ob man gezwungen wäre, alles zu vergessen, was man gelernt und verstanden hat. Wir benötigen dringend ein Auslaufen dieser ständigen Ausnahmesituationen, damit wir unsere Energie wieder sinnvoll einsetzen können, nicht nur für Selbsterhaltung und Nicht-Untergehen. Ich bin froh für meine inhaltlichen Themen, die das Denken und die Kreativität weiterhin zu trainieren erlauben, und speziell über meine enge Beziehung zu den Bäumen als Lebenssymbole.

Der beste aller passenden Weihnachtsbäume

Die Witterung war heute so gar nicht weihnachtlich, ziemlich lau und Nieselregen. Nicht das, was man sich als Rahmen fürs Aussuchen des Weihnachtsbaums wünscht. Auf dem Areal, auf dem der Händler die neuen Bäume aufgestellt hatte, war es entsprechend matschig. Aber ich war wie immer vor der eigentlichen Öffnungszeit vor Ort und konnte in Ruhe die Favoriten sichten. Diesmal war es besonders schwierig, den Wunsch-Weihnachtsbaum zu finden, mich für eines der Exemplare zu entscheiden. Meine Wahl fiel schließlich auf einen ausreichend hohen Baum mit gleichmäßigem Astaufbau, v. a. auch schönen verteilten Ästen in der Krone. Der hat wie so oft zwar an einer Seite eine kleine Lücke, aber die kann man ja in die Ecke drehen, so dass das kaum auffallen dürfte. Die Nadeln sind bei diesem Baum recht hellgrün, das hätte ich mir mehr ins Dunkelgrün verwandelt gewünscht. Aber der Händler meint, das sei typisch für Biobäume, die nicht mit zusätzlichem Stickstoff gedüngt werden. Jedenfalls wird dieser Baum geschmückt sicher ein schöner Weihnachtsbaum werden. Und er war insgesamt auch der schönste in der Größe, den ich aussuchen konnte. Jetzt soll er noch zwei Tage im Regen stehen, bis ich ihn unter Dach hole, denn am Wochenende ist das Schmücken angesagt, rechtzeitig vor Ms rundem Geburtstag. Die Menschen scheinen in dieser Saison besonders viel Wert auf weihnachtliche Atmosphäre zu legen. So viel auch frühzeitig installierten Schmuck habe ich selten zuvor gesehen. Und die meisten zeigen dabei auch erstaunlichen Geschmack und viel Sorgfalt. Das finde ich toll und es zeigt v. a., wie wichtig die Traditionen in Krisenzeiten geworden sind, wenn sie Innerlichkeit und zeitlos Wichtiges ansprechen und die Menschen sich an ihnen wieder aufrichten können.

Weihnachtliche Kommunikation im neuen Format

Den dritten Advent und seine Ruhe konnte ich nutzen, um kommunikative Angelegenheiten rund um Weihnachten voranzubringen und vorzubereiten. Längst ist aber noch nicht alles erledigt und sind noch nicht alle Dinge besorgt und organisiert. Wie immer laufen mit der Annäherung an Weihnachten immer mehr Fäden immer dichter zusammen. Aber am Ende wird sich doch alles zusammenfügen oder stimmig auflösen. Ich hoffe, dem stehen nicht noch weitere Hürden und Katastrophen entgegen. Wir hätte eigentlich genug davon. Ein mir selbst noch nicht bekanntes Grußformat habe ich u. a. heute auf den Weg gebracht. Eine Postkarte aus Echtglas, auf die ich ein eigenes Weihnachtsmotiv, eine der Weihnachtsbaumimpressionen mit abstrakt unscharfem weihnachtlichem Lichterhintergrund, die in meiner letztjährigen Serie entstanden ist, wird direkt wie eine Postkarte adressiert, mit Grußtext. Und das schöne, die Karte kann wie ein Bild mit einem transparenten Ständer aufgestellt und als stimmungsvolle Dekoration verwendet werden. Bin gespannt, ob das alles funktioniert und auch positiv aufgenommen wird.

Jahresendliche Routinen

Die Routineerledigungen gegen Ende des Jahres scheinen kein Ende zu nehmen. So konnte ich eine weitere Unvermeidlichkeit heute endlich abschließen und daneben andere für den Samstag typische Haushaltsangelegenheiten erledigen. Das war trotz der Intensität ganz erfrischend, nach all dem Abarbeiten außerplanmäßiger Katastrophen und Hindernisse während der letzten Wochen. Und dass ich am Nachmittag erneut mich der Holzarbeit zuwenden durfte, diesmal eine Armbandform mit drei verschiedenen Holzarten bzw. Bäumen, war ein gelungenen und gleichgewichtiger Abschluss dieses arbeitsreichen Tags. Für den Transport des diesjährigen Weihnachtsbaums, den ich Anfang der Woche aussuchen will, habe ich auch gleich einmal vorgesorgt. Bisher hat das im PKW immer noch funktioniert, aber einige Vorkehrungen sind doch erforderlich, damit ich das auch alleine durchführen kann.

Weihnachtsfeierliche Gemütshaltung

Ms aktuelles Problem konnten wir doch mit weniger Aufwand und Aufregung auflösen, als wir zuletzt angenommen haben. So hoffe ich, dass die Dinge wieder einigermaßen gewohnte Form annehmen und die letzten Vorweihnachtswochen nicht nur mit Unübersichtlichem angefüllt sind. Überhaupt laufen gewisse Fäden jetzt zusammen und neue haben sich aufgewickelt. Ganz gute Voraussetzungen für einen hoffnungsvollen Start ins neue Lebens- und Projektjahr. Dass so kurz vor Weihnachten meine kunsthandwerkliche Holzarbeit verstärkt herausgefordert ist, freut mich besonders. Denn diese sehr innerliche Arbeitsweise, wie sie etwa in dem fiktiven historischen Roman „Die Glasbläserin“ zum Vorschein kommt, oder in anderen so beliebten literarischen Rekonstruktionen traditioneller Berufe, passt wie nichts Anderes zur eigentlichen Bedeutung der Weihnachtszeit, weil sie von einem Feuer lebt, das die Produzenten in sich entzünden, ebenso wie von der weihnachtsfeierlichen Gemütshaltung derjenigen, die die kunsthandwerklich gefertigten Symbolformen in der Zeit um Weihnachten für sich nutzen.