Bäume vor dem ersten Austrieb zurückschneiden

Es ist zwar sehr kalt, gerade in den Nächten, aber die aktuelle Omega-Wetterlage bedeutet auch extrem viele Sonnenstunden, viel Licht. Und das allein gibt uns Auftrieb, zumal wir dann auch mal etwas draußen arbeiten können, z. B. Bäume zurückschneiden. V. hat heute mit seinem geliebten Nashi schon begonnen. Von den Gartenbäumen wären auch der Walnussbaum und die kleine Gleditschie noch zu schneiden. Aber das ist nicht viel Aufwand. Eine Herausforderung dagegen ist der Maulbeerbaum, den ich letztes Jahr nicht zurückschneiden konnte. Entsprechend extrem viele und lange Wassertriebe hat er ausgebildet. Das wird schwierig und wird vermutlich den Einsatz der Astkettensäge erforderlich machen. Vielleicht ist das genau die richtige Aufgabe für diesen Samstag. Ich bin noch nicht ganz entschlossen.

Aufmerksamkeit für Vertrautes erweitern

Es scheint, dass die Menschen in dieser so schwierigen Zeit sich bevorzugt zurückziehen, sich auf die eigenen vier Wände beziehen, viel renovieren und sich überhaupt mit sich und dem engeren Umfeld beschäftigen. Es ist wohl der Wunsch, so viel wie möglich Erwartbares und Vertrautes zu erleben, das der Unsicherheit im Außen etwas entgegensetzt und Selbstvertrauen aufrechterhält. Und so beobachte ich schon Ansätze von gesteigerter Aufmerksamkeit in bestimmten Alltagsbereichen und in der zweckfreien Kommunikation, aber immer noch gepaart mit einer lähmenden Ermüdung, einer Fassungslosigkeit gegenüber den Entwicklungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Ich hoffe, dass dennoch eine geschärfte Beobachtungsgabe übrigbleiben wird, wenn wir irgendwann den Krisenmodus verlassen. Und dass die Menschen aus der Beobachtung der Jahreszeiten im Spiegel der Bäume viel Energie für alles beziehen, was sie im Leben über die Maßen beansprucht.

Natur, Bäume und ihre Energie in Krisenzeit

Eigentlich haben die Menschen ein durchgängiges Bedürfnis, sich mit den natürlichen Grundlagen zu beschäftigen. Nur sind sie oft zu abgelenkt, das Bedürfnis macht sich aber zwischendurch Luft bzw. wird in der Alltagskommunikation offenkundig. So z. B. heute in Form des in kurzer Zeit zweiten Besuchs eines in der Nachbarschaft arbeitenden Handwerkers, der von unserem Honig ganz begeistert ist. Der hat auch und vielleicht gerade in Krisenzeiten eine Chance, wenn man sich einfach nur an naturbelassene Nahrungs- und Genussmittel erinnern und diese nutzen will. So kommen auf Umwegen die Bäume und das, was an Energie von ihnen abstammt, selbst am Ende des Winters ins Spiel und entfalten ihre nicht nur symbolische Kraft. Eine Kraft, die wir bereitwillig aufnehmen, wenn so viel menschengemachten Wahnsinn an einer würdigen Zukunft zweifeln lässt.

Außermenschliche Natur und ausgleichende Gedankeninhalte

Fast jeder, den ich treffe, ist von den weltpolitischen Ereignissen dieser Tage schwer getroffen. Man kann es eigentlich nicht glauben, wie der Ukrainische Präsident es heute selbst ausgedrückt hat: Mitten in Europa, im Jahr 2022. Wie kann so etwas überhaupt sein. Antworten sind nach menschlichen Maßstäben nicht gegeben und wird die Energie und Zuversicht ganzer Völker stark in Anspruch nehmen. Aber ich denke, dass diese Gedanken und alle Energieströme, die davon ausgehen, ihre Wirkung nicht verfehlen werden. Die Gedanken werden sich bündeln und dieser irren Aggression das Möglichste entgegensetzen. Damit die Aggressoren aus ihrer Wut erwachen und bald schon ein Ansatzpunkt für Gespräche überhaupt wieder gegeben ist. Ich wünsche mir einen Stopp, bevor unzählige Menschen leiden und sterben müssen. Damit unsere Gesellschaften und die Welt als Ganze sich weiterentwickeln kann und nicht in tiefste und grausamste Zustände zurückgeworfen wird. Alles, was wir aus der nicht menschlichen Natur an Grundlegendem, Erdverbundenem und Ausgleichenden dafür nutzen können, muss jetzt in die Waagschale geworfen werden. Ich versuche mit meinen absolut friedvollen Baumsymbolprojekten einen winzigen Beitrag zu leisten, der u. a die aktuell erlebten Grausamkeiten als indiskutabel und zerstörerisch, eben das Gegenteil von aufbauend entlarvt.

Große Gefährdung für Freiheit und geistige Entwicklung

Turbulente weltpolitische Ereignisse zwingen uns wiederum Themen auf, die wir vor einigen Tage so noch nicht für möglich gehalten hätten und die das nun zwei Jahre andauernde Corona-Thema ergänzen und überlagern. Bei allen Notwendigkeiten, die sich daraus ergeben, wenn wir das gewohnte Leben weiterleben wollen, kann durch die Ereignisse bedingt nur noch sehr wenig Raum für echte Weiterentwicklung bleiben. Das ist aus meiner Sicht das größte Unglück. Denn das wirft uns Jahre zurück und lähmt die Menschen auf allen Ebenen, gesellschaftlich, kulturell, wirtschaftlich und vor allem auf geistiger Ebene. Welche Chancen werden in nächster Zeit geistige Themen und geistiges Fortschrittsstreben noch haben, wird z. B. ein Gespräch über Bäume und Menschen, über kulturgeschichtliche oder spirituelle Themenfelder überhaupt noch möglich sein, ohne dass man sich dem Verdacht aussetzt, weltfremd zu sein. Das Schlimme an solchen Verdächten wäre es, dass die Ereignisse selbst das Weltfremde darstellen, dass sie an Punkten ansetzen, die die Weltgemeinschaft bereits hinter sich gelassen glaubte und die deshalb nur destruktiv, mindestens behindernd wirken können. Es ist ganz wichtig, dass genau dies jetzt schon einer kritischen Masse von Menschen auf der ganzen Welt klar bewusst ist und eine Ausbreitung dessen, was wir nicht fassen können, schon im Keim erstickt wird.

Brennholznachschub für den Restwinter

Eine ziemliche Gewaltaktion hat uns am Nachmittag doch immerhin einen ordentlichen Nachschub für den ausgehenden Brennholzvorrat gebracht. Das Holz hätte nur noch wenige Tage ausgereicht. Mit dem neu herbeigeschafften, das ich dann auch gleich anschließend ofengerecht gesägt habe, dürften die nächsten drei Wochen wieder abgedeckt sein. Gut und notwendig scheint das, denn das Wetter ist jetzt wieder von ziemlicher Kälte geprägt, so dass wir die Ofenwärme noch gerne eine Weile in Anspruch nehmen. Ich denke, damit ist es aber auch genug für diese Saison, in der wir in relativ kurzer Zeit viel Nadel- und Obstbaumholz verbraucht haben. Zu Gunsten der Heizölvorräte.

Noch mehr Energie für Krisenbewältigung

Diese Nachrichtenlage ist einfach erschreckend. Dabei haben wir gerade begonnen, die endlose Krisenkommunikation etwas aufzulösen und uns wieder dem aufbauenden, kreativen und produktiven Leben und Arbeiten zuzuwenden. Jetzt also diese neue Katastrophe, die nicht wenigen zu allererst unwirklich erscheint, wie ein Relikt von Verhaltensmustern, die ausgestorben zu sein schienen und nun doch in nicht allzu großer geographischer Entfernung auch zu uns Wirklichkeit geworden sind. Eine ungeheure Belastung für die Entwicklung und den Fortschritt der Gesellschaften und insbesondere den sozialen und spirituellen Fortschritt. Ein Szenario, dass zu instinktiven Reaktionen und einem Umschalten in den Überlebensmodus zwingt und damit wirkliches Fortschreiten unmöglich macht, im Gegenteil die Menschheit große Schritte zurückfallen lässt. Und über die Bedrohung des Lebens so vieler Menschen hinaus gehen wir Zeiten entgegen, in denen man sich fast schämen muss, alles nicht auf eine Basis Bezogene, insbesondere die symbolischen und kulturellen Werte, zum Thema zu machen, wie sie u. a. in diesem Baumtagebuch Gegenstand sind. Ganz trübe Aussichten also gerade für alle geistigen Arbeiter/innen, für die die beiden letzte Jahre ohnehin schon eine endlose und extreme Herausforderung waren. Ich kann uns nur wünschen, die notwendige Energie aufbringen zu können und die Krisentolerenz und Lösungskompetenz noch weiter zu verbessern. Letztlich wird aber wie so häufig schon eine kritische Masse von Menschen hinter einer Rückkehr auf den menschlichen, zukunftsfähigen Weg stehen müssen, in Gesellschaften, in den Menschen sich zunehmend und fortschreitend in Freiheit entfalten können.

Die Kunst der richtigen Mischung

Bezüglich der Reaktionen und Bereitschaft zur Zusammenarbeit durfte ich in jüngster Zeit viel Positives erleben. Und doch sehe ich mich außerstande, die Reaktionen immer genau vorauszusagen. Da gibt’s viele Überraschungen, auch der negativen Art. Gleichzeitig hoffe ich, in der Einschätzung noch zielgenauer werden zu können, weil das das Leben einfacher macht und Enttäuschungen in Grenzen hält. Das sind Erfahrungen, die bei intensiver Projektarbeit mit viel Kommunikation und aber wenig künstlerischer oder präsentativer Arbeit zu Tage treten. Ich versuche zwischen beiden Erfahrungsebenen immer wieder die Balance zu halten. Von der kreativen Beschäftigung mit den Bäumen und dem Gespräch über Bäume und ihre Symbolik zur oft technisch gefärbten Kommunikationsarbeit, die breitere, aber meist weniger tiefgehende Themen in den Mittelpunkt rückt. Keins von beiden möchte ich missen. Die Kunst besteht darin, immer die rechte Mischung zu erzeugen.

Überlegungen zum Heizen mit Holz

Nun geht der Brennholzvorrat dieses Winters doch zuneige. Dabei hatten wir mehr denn je zusammengetragen und ofengerecht in Abschnitte gesägt. Aber die bei uns eher kurze Holzofensaison war seit Anfang des Jahres doch sehr intensiv, da es fast durchgehend in dieser Zeit ungemütlich war und wir die wohlige Holzofenwärme sehr geschätzt haben. Noch ist der Winter nicht vorbei, und wir müssen wohl für die nächsten Wochen Nachschub besorgen. Eine Aufgabe fürs Wochenende, an dem wir einige Abschnitte herbeischaffen, spalten und wahrscheinlich mit der Kettensäge ofengerecht schneiden werden. So kommen die bereits so lange gelagerten Holzvorräte doch noch zu ihrem Recht. Und diese Art von Heizung kann ihre Wohltat verbreiten, so lange es noch möglich ist. Denn das Thema Feinstaubverordnung und der irgendwann in ein paar Jahren wohl erforderliche Einbau eines Filters ist immer wieder Thema. Und mit dieser Aussicht auch die Frage, welchen Sinn es macht, das Heizen mit Holz quasi abzuschaffen, wenn andererseits die Nachhaltigkeitsidee immer weitere Kreise zieht und zu einer Art Universalprinzip geworden ist. So werden eigentlich sinnvolle Möglichkeiten durch nicht wirklich ausgereifte Bestimmungen abgewürgt.

Lebenslauf und soziale Verknüpfung

Heute war eine eher seltene Gelegenheit, zum einen an einen Zeitabschnitt meiner Kindheit anzuknüpfen, durch das Gespräch mit bzw. den Besuch einer alten Bekannten. Zum anderen bieten solche Gelegenheiten auch die Möglichkeit, prägnante Erlebnisse und Merkmale des eigenen Lebens und Unterscheidendes in den Lebensläufen zum Thema zu machen, sich über die wechselseitig unterschiedlichen Lebenserfahrungen auszutauschen. Teil davon war zwar von M. initiiert, aber von mir ausgeführt auch ein Gespräch über mein besonderes Verhältnis zu den Bäumen, quasi zu meinem ungewöhnlichen Lebensthema. Und da stellte sich wie so oft teilweise Verwunderung ein, aber sind auch gewisse Gemeinsamkeiten und gleichlaufende Interessen erkennbar geworden. Wenn man wie in diesem Fall eine positive Erinnerung an den Menschen hat, ist das eine schöne Erfahrung und eine, die mich ahnen lässt, dass es gerade bei der Begegnung, dem gemeinsamen Erleben zwischen Menschen absolut keine Zufälle gibt. Dass alles wirklich Sinn macht und eine Gemeinschaft erzeugt, die über verschiedene zeitliche Existenzen ihre Wirksamkeit behält. Meist unbewusst, aber doch vorhanden, stehen wir mit diesen Menschen in einer Beziehung, die gerade in den Zwischenphasen zwischen einer Existenz und dem folgenden In-der-Welt-Sein unverhüllt zutage tritt und dann auch Auswirkungen auf die tatsächlich aktiv gepflegten Verknüpfungen in der folgenden Existenz hat. Bei dem Gespräch heute hatte ich tatsächlich dieses Gefühl.

Sich dem wieder annähern, was man Normalität nennen kann

Gelegentlich ist es notwendig, etwas Anschubhilfe zu leisten, an die eigentlich vereinbarten Zielmarken zu erinnern, um die Projekte in vernünftigem Zeitrahmen voranzubringen. Solches ist in diesen Tagen besonders notwendig, zumal die Menschen durch vieles abgelenkt sind, u. a. durch das besonders unangenehme Wetter. Aber auch die Langzeitkrise und die politischen Krisen in aller Welt beanspruchen die Geduld und die Zuversicht, zuletzt wohl über das noch steuerbare Maß hinaus. Dennoch sehe ich auch in der Kommunikation Anzeichen von Frühling. Zaghafte Hinweise auf Aufbruch, selbst gefassten Mut und den Wunsch, endlich wieder eine Bewegung in Richtung des Gewohnten und Bewährten einzuleiten. Es scheint, dass das jetzt wieder besser funktioniert, zumindest zeitweise. Und so freue ich mich inmitten all dieser turbulenten psychischen und kommunikativen Problemzeit über jedes Gespräch, das sich auf die Bäume und ihr Holz bezieht. So auch heute aus Anlass der Überreichung eines Lebensbaum-Armbandes. Das macht nicht nur dem Beschenkten Freude, auch mir, da ich aus diesen wiederholten Herausforderungen im Bereich der Symbolformen an der Herstellung von dem, was man Normalität nennen kann, tatkräftig mitarbeiten kann.

Gegen eine Vereinseitigung des Menschen & Bäume Themenfelds

Peter Wohllebens vorletzter Bestseller zur vielfältigen Verbindung zwischen Menschen und Bäumen passt eigentlich genau zu den Themen, die ich seit vielen Jahren kreativ bearbeite. Dennoch waren die ersten vor einigen Wochen gelesenen Kapitel so, dass ich eher eine Vereinseitigung der Diskussion und das Wiederkäuen des Altbekannten bei einer Überbetonung naturwissenschaftlicher Ansätze vermutet hatte. Die nächsten Kapitel, die heute durchlesen konnte, schlugen dann aber doch etwas andere Töne an und sind geeignet, das Spektrum weiter zu fassen, der Komplexität eher zu entsprechen und vor allem auch die symbolische Kraft der Bäume zu berücksichtigen. Das wird so zwar vom Autor nicht formuliert, aber von der Sache her entspricht es den Dimensionen im Baum-Mensch-Verhältnis, die sich rein naturwissenschaftlich nicht fassen lassen und aber eine große Rolle im Alltag und im Empfinden der Menschen spielen. Dabei muss es nicht gleich um Modernismen wie das Waldbaden gehen. Gerade die viel zeitloseren Assoziationen des Baumthemas mit kultureller Identität und die Verankerung des Baumthemas in der Alltagssprache gehören in diese Kategorie und werden in diesen Kapiteln angesprochen. Für mich ist das nicht Neues oder Überraschendes, es beruhigt mich aber, dass die vermeintlich eingeschränkte Diskussion damit an Breite gewinnt und hoffentlich die Aufmerksamkeit der Leser und aller Menschen, die sich auf vielfältigen Wegen mit dem Themenfeld auseinandersetzen, wieder offener werden kann, die Neugierde und das unvoreingenommene Betrachten und Denken wieder eine Chance erhält.

Warten auf die ersten Zeichen des Baumfrühlings

Auf die erste echte Frühlingsexkursion freue ich mich, die aktuell noch nicht möglich ist, weil gerade der Winter seine letzten ungemütlichen Seiten nach außen kehrt. Erkennbar wird die Zeit sein an den ersten Blattknospen der Bäume, für mich am eindrucksvollsten an den Spitzahornen zu beobachten. Auch weil die gleichzeitig ihre ebenfalls grün-gelblichen Blütenstände auffalten und man aus der Distanz meinen könnte, der ganze Baum ist mit hellem Grün überzogen. Diese filigranen und untypisch gefärbten Blüten gehören dann auch zu den ersten Bienenweiden. Ich hoffe, unsere Bienen finden wieder dorthin und die Witterung spielt vor allem mit. Die Aussichten dafür sind gut, weil die Stadt sich bei der Straßenbepflanzung direkt vor dem Bienenhaus für Spitzahorne entschieden hat und die jetzt schon hoch hinausgewachsen sind, mit vielen großen und nektarreichen Blüten. Fehlt nur noch, dass die Völker selbst gesund diesen nassen Winter überstehen. Das hat in den letzten beiden Wintern ganz gut funktioniert, erst recht im Vergleich zu den Jahren davor, so dass wir recht positiv in die kommende Honigsaison blicken.

Auf frühlingshafte Entspannung zugehen

Der Frühling will noch nicht kommen. Vorher müssen wir noch durch eine Phase mit Regen und Wind, Stürmen und der ekligen Seite des Spätwinters. Aber die Zeichen stehen auf Frühling, auch atmosphärisch unter den Menschen. So ist dieser Übergang besser zu ertragen, auch weil in Bezug auf die große Krise wirkliche Entspannungszeichen am Horizont erkennbar werden. Ich freue mich über die relativ geringe Ablenkung von meiner Kommunikationsarbeit in diesen Tagen, und auf die vielen Projekte, die im Verlauf des Frühlings ihren Höhepunkt erreicht haben werden. Mit dem Grünen der Bäume, dem beginnenden Blühen vieler Pflanzen ist das Umfeld einer kreativen und ausfüllenden Arbeit ein förderliches und entspannendes.

Unerwartete Aufbruchtendenzen im Vorfrühling

Wenn ich von gewissen Regungen ausgehe, die ich in diesen Tagen vermehrt in der Kommunikation feststelle, vor allem solchen, mit denen ich zuletzt nicht mehr rechnen konnte, könnte ich die Vorboten des Frühlings vermuten. Es ist diese Ahnung von Aufbruch und Neuanfang in der Vegetation, die normalerweise die Vögel als erste wagen, auch bestimmte Pflanzen oder die Blüten bestimmter früher Baumarten wie dem Haselstrauch, die tatsächlich aktuell von Menschen auszugehen scheint. Dieses Vorausschauende, das noch nicht von einem tatsächlichen Beobachteten ausgehen kann, sondern Traditionen und traditionelle Erwartungen, z. T. auch Selbstmotivationen nach langer Krisenkommunikation bemüht, kommt in dieser Form für mich überraschend. Aber gerade diese Überraschung wirkt auch aufbauend und macht Hoffnung, dass sich eine globale Stimmungsaufhellung breit machen könnte.

Das Bedürfnis nach symbolischer Reflexion und Akzentuierung

Das schon zweite Baumkreis-Armband für dieses Jahr hat heute das Haus verlassen und wird hoffentlich die Trägerin segensreich im Jahresverlauf begleiten. Überhaupt wächst in mir der Eindruck, dass immerhin sporadisch wieder der Sinn und das Bedürfnis nach symbolischer Reflexion und Akzentuierung an Bedeutung gewinnt, die Menschen zeitweilig erinnern, dass alles einer gemeinsamen Quelle entstammt und es im Alltag vielfältige Möglichkeiten gibt, diese Quelle quasi anzuzapfen, sich ihrer Energie zu vergewissern und sie für die Ausgestaltung des eigenen Lebens einzusetzen. Allein ein wenig Aufmerksamkeit in dieser Richtung kann vieles verändern, kann die Dinge in Bewegung bringen, die zuletzt erstarrt zu sein schienen. Für durchgreifende Wirkungen ist aber immer die berüchtigte kritische Masse notwendig. Eine Art Übermacht an Menschen, die dieses verinnerlichen und praktisch umsetzen. Erwartungen in diesem Sinne sind durchaus berechtigt.

Erholung und Trost durch die Bäume

Jetzt verfliegt die Zeit doch wieder schneller, auch wenn sich sonst stimmungsmäßig wenig verändert hat. Es naht die Fastnachtszeit, die auch diesmal von wenig Fastnachtsaktivität geprägt sein wird. Aber der Anlass ist noch im Bewusstsein und provoziert vielerorts Auszeitgedanken und Auszeitverhalten, das Projektarbeiten wiederum verlangsamt und nicht selten zum Stillstand bringt. Diese Atmosphäre wird so schnell nicht vergangen sein. Ich versuche, den mindestens symbolischen Kontakt zu den Bäumen, überhaupt zu den Pflanzen und ihrem zyklischen Werden und Vergehen nicht zu verlieren. Und ich finde gerade in diesem Kontakt, der manchmal nur gedanklich, in Form sekundenkurzer Seelenbilder oder Reflexionen aufblitzt, eine Form von Erholung und auch Trost, wenn sich drumherum so vieles immer wieder zu verändern scheint und mehr Unruhe und Ermüdung erzeugt, die uns schwächen.

Den zwecklosen Landschaftsaufenthalt dauerhaft pflegen

Das mit der Normalisierung geht schleichend, kaum merklich voran. Aber es scheint Anzeichen dafür zu geben, und Aussichten, dass wir im Sommer vielleicht wieder eine Art Normalität erleben dürfen. Wenn man davon überhaupt noch reden kann. Denn die Krise hat einiges verändert, vielleicht sogar die grundsätzliche Einstellung zu sozialen Kontakten, Veranstaltungen, Kulturprozessen. Ich fürchte, das wird nicht nur eine positive Umstimmung bedeuten, vieles ist schlicht auf der Strecke geblieben. Wenn eine eigentlich aus der Not geborene wieder stärkere Hinwendung zur eigenen natürlichen Umgebung, der Landschaft in fußläufiger Reichweite, zu den bleibenden Veränderungen gehörte, würde mich das freuen. Zuvor hatte ich den Eindruck, dieses sich Bewegen in der Landschaft sei quasi automatisch an einen Zweck gebunden, das Ausführen der Hunde, das Joggen oder Radfahren, das Gespräch auf der Rastbank u. v. a. Aber eben nicht um des Aufenthalts und der stillen Kontemplation wegen. Letzteres dürften einige jetzt für sich entdeckt haben und möglicherweise bewahren, häufiger bewusst praktizieren. Die bewusste Begegnung, das detaillierte Beobachten der Bäume und ihres jahreszeitlichen Vegetationszyklus wird für diese Menschen eine der wichtigsten Orientierungsmarken und Leitmotive in dem Zusammenhang sein.

Das grüne Leben der Bäume begreifbar machen

Wenn die Sonne über Stunden so schön durchbricht und bleibt wie heute, zieht es die Menschen förmlich in die Landschaft. So waren am frühen Nachmittag viele Menschen unterwegs, in spürbar gelassener Stimmung, die sie in sich wachsen lassen und auch ausstrahlen. So froh, dass wir solche Phasen im Spätwinter erleben dürfen, bevor das richtig ungemütliche Wetter, mit nasskalter Witterung und Sturm wieder zurückkommen. Eben das steht jetzt wohl in Kürze wieder bevor. Eine der für mich vorteilhaften Seiten solcher jahreszeitlichen Erscheinungen ist für mich, dass in solchen Phasen der Wunsch nach vegetabilem Leben wächst, der Wunsch, das neu aufkommende Pflanzenleben des Frühlings möglichst bald wieder wahrnehmen zu können. Und damit die Aufmerksamkeit auf die Bäume als die starken Lebenssymbole für uns Menschen. So registriere ich gerade seit den vorweihnachtlichen Wochen bis heute ein gewachsenes Interesse an den Produkten der Wunschbaum-Manufaktur, weil sie ganz physisch begreifbar das grüne Leben der Bäume, vermittelt über die Energie und Ästhetik ihres Holzes, vermitteln und die Interessenten dies auch glaubhaft finden und gerne in Anspruch nehmen. Eine Bestätigung für das erfolgreiche Weiterführen des langfristigen Projekts.

Sonnenlicht, Frühlingsahnung und seelische Gesundheit

Ein Lebensbaum und der Baumkreis haben mich auch heute Nachmittag wieder beschäftigt, bei einer Arbeit, die von länger anhaltendem Sonnenschein bei ziemlicher Kälte von draußen begleitet war. Das ist bei der Arbeit während des Winters im Kelleratelier immer sehr schön – wenn ein Hauch von Sonne und Frischluft von außen hereinströmt und die Ahnung des kommenden Frühlings mit seinem vegetabilen Aufbruch aufblitzen lässt. Das sind Momente und Eindrücke, welche die lähmende, unglaublich ermüdende Krisengestimmtheit und Lethargie vergessen lassen oder zumindest zeitweilig in den Hintergrund rücken. Und es sind Momente, die gerade wegen der überlastenden Krisenstimmung geradezu lebenswichtig geworden sind. Ich wünsche jedem, dass sich solche Momente regelmäßig einstellen können, um so die seelische Gesundheit zu erhalten.

Lebensläufe mit Formen untergründigen Gleichklangs

Der feierliche Abschied vom Vater eines Jugendfreunds war heute Anlass für autobiografische Rückblicke, für mich und auch für M. und V. Da stellt man Gemeinsamkeiten fest, zwar nicht zum ersten Mal, aber zum Anlass eben erneut, die einen gewissen Einfluss auf den eigenen Lebenslauf, die eigene Positionierung und allgemein die Einschätzung von Menschen und Kommunikationen haben. Und natürlich denke ich dann auch an eine vergleichbare Situation in Bezug auf mich selbst. Nicht wirklich überraschend, weil eigentlich aus der eigenen Lebenserfahrung bekannt, aber doch von Zeit zu Zeit stärker ins Bewusstsein tretend sind Gemeinsamkeit, in dem Fall mit der Verarbeitung eines Werkstoffs, dem handwerklichen Umgang mit Holz, die auf einer ganz speziellen, auf den ersten Blick abwegig erscheinenden Ebene, liegen und doch für die parallel sich entwickelnden Biografien und vielleicht auch für die kommunikative Beziehung Sinn machen. Ich halte es für wahrscheinlich, dass dieser Sinn, der zu Lebzeiten immer nur untergründig mitschwingt, in der Lebenszeit der Seele zwischen zwei Inkarnationen eine wichtige, wenn nicht die wichtigste Rolle spielt. Auch deshalb ist es wichtig, diesen Sinn zu Lebzeiten zu akzentuieren, wie mir das heute im Rahmen der Trauerfeier möglich war.

Die Krise und ein benötigter Ruck

Die Themen wiederholen sich in diesem dritten Jahr der Krise. Und mit ihnen die Einstellungen und Stimmungen, Reaktionen und Motivationen, die oft schon keine mehr sind, eher in Aussicht gestellte Absichten – für die Zeit nach der Krise. Problematisch ist das allerdings, wenn man auf etwas Zukünftiges setzt, dessen Terminierung ungewiss ist, und wenn so lang, jetzt schon viel zu lange, die Dinge stillstehen, festfrieren, ihre Substanz und Sinnhaftigkeit allmählich aber sicher verlieren. Was wir brauche, ist genau das, was einer der früheren Bundespräsidenten, Roman Herzog, einmal in anderem Zusammenhang formuliert hat: Einen Ruck, der aber nicht nur durch Deutschland, am besten durch die ganze Welt gehen sollte. Und wie so häufig: dieser Ruck kann nur das Ergebnis vieler einzelner Rucks sein, die in jedem von uns ihren Ausgang nehmen. Solche Schlüsse ziehe ich zurzeit vornehmlich während meiner kunsthandwerklichen Arbeit, wie heute Nachmittag wieder am Beispiel eines Baumkreis-Armbandes. Vielleicht sind solche Inselsituationen notwendig, wenn man zwischendurch mehr Klarheit benötigt, als der Krisenbewältigungsalltag ermöglicht.

Bleibender Sinn

Sehr umfangreiche Kommunikations- und Gestaltungsarbeiten lassen die Holzarbeit für einige Tage in den Hintergrund treten. Aber die nächsten Projekte stehen schon auf dem Plan, so dass es in Richtung Wochenende wieder eine Verschiebung in Richtung des Kunsthandwerks geben dürfte. Und dann haben mich wieder die Lebensbäume und das Baumkreiskonzept im Griff und fordern neue Aktualisierungen auf der Basis des gleichbleibenden Herstellungsprozesses. Die immer wechselnden Interessenten und ihre je individuellen Anfragen geben dem Projekt eine zeitlose Relevanz und bleibenden Sinn.

Krisenerfahrung und Sinnrekonstruktion

Überraschende autobiografische Rückblicke gehören zu diesen Tagen im Noch-Winter, der so viele lebensträchtige Ereignisse auf uns zukommen lässt. Da ist vieles dabei, was so noch nicht im Erfahrungsschatz verankert ist und für das wir neue Lösungen und Einstellungen entwickeln müssen. Aber das gehört wohl zum Älterwerden dazu und erweitert in gewisser Weise den Horizont, auch im Rückblick auf bereits Erlebtes. Ich freue mich, dass gerade in solchen Krisenzeiten, insbesondere in Zeiten persönlicher Krisen, Kommunikation um der Kommunikation willen wieder eher möglich ist. Und wenn dann noch das Gespräch auf die Bäume und ihre Lebenssymbolik kommt – wie so häufig in den letzten Wochen – dann ist das in besonderem Maße bestätigend und gibt mir ein gutes Stück Sinn zurück, der zuletzt zunehmend verloren zu gehen drohte.

Gesunder Ausgleich

Die Zeit scheint sich weiter zu beschleunigen. Jedenfalls scheint es so, als ob die Zeit des Tages nicht ausreicht, alles so zügig abzuarbeiten, wie mir das vorschwebt. Das ist sicher den Umständen, der konkreten Aufgabensituation zuzuschreiben. Aber es ist auch eine Frage der empfundenen inneren Zeit, die gerade schneller zu vorüberzugehen scheint als die der Uhr. So halte ich mich an die Gelegenheiten, dieses Projektarbeitszeit bzw. ihre Wahrnehmung zeitweilig zu durchbrechen und im Rhythmus der Bäume, vermittelt über ihre Symbolik und zeitlos individuelle Präsenz, einen gesunden Ausgleich zu schaffen.

In der Nähe zur Natur

Die Zeit fliegt dahin, einfach zu wenig Muße, um jedem einzelnen Arbeitsschritt die eigentlich notwendige Aufmerksamkeit zu widmen. Ich versuche, bei allem möglichst bewusst zu bleiben und zu extreme Einseitigkeiten zu vermeiden. Dennoch sind zumindest zeitweilige Konzentrationen einfach nicht zu umgehen. Das fordert kreatives Zeitmanagement in besonderer Weise, auch über den bisherigen Erfahrungshorizont hinaus. Mögen wir alle die Chancen erhalten, diese Herausforderungen auch annehmen zu können, mit genug körperlicher Stabilität und seelischem Ausgleich, den wir in der Nähe zur Natur finden können.

An den Rückschnitt der Bäume denken

Wenn die ersten Sonnenstrahlen nach Tagen der Trübnis durchdringen, denke ich in dieser Zeit des Jahres schon wieder daran, die Bäume zurückzuschneiden. In den letzten Jahren war es meist so, dass ich es aufgeschoben hatte und dann auf einmal der Frühling durchgebrochen war, mit den ersten neuen Blattknospen. Dann ist es eigentlich schon zu spät für den Rückschnitt. Deshalb nehme ich mir diesmal vor, diese Arbeit rechtzeitig abzuschließen, solange die Bäume noch nicht an die Wiederauferstehung denken. Und jetzt sieht man ja auch sehr schön, wo anzusetzen ist, da kein Blatt die bloße Astarchitektur der Gartenbäume verdeckt.

Ungemütlicher Winter und kunsthandwerkliche Abwechslung

Der Winter präsentiert sich von seiner unfreundlichsten und ungemütlichsten Seite. Da sind wir froh, dass der Brennholzvorrat noch eine Weile ausreicht und wir durchgehend den Holzbrandofen anfeuern können. Es gibt nicht viel, was dem an Aufmunterung gleichkommt. Und entsprechend sind die zarten Ansätze von Aufbruch auch in diesen Tagen wieder verpufft, verbunden mit einer bleiernen Kommunikationslosigkeit. Gut ist das fürs kreative Arbeiten und für Projekte, die Zeit und Geduld erfordern. Und morgen wird es mit dem Abschluss eines Armband-Projekts auch wieder kunsthandwerkliche Abwechslung im Kontext der Wunschbaum-Manufaktur geben.

Bestätigung und kommunikativer Sinn

Rückmeldungen sind für die Entwicklung der Wunschbaum-Manufaktur auch wichtig. Eine solche habe ich heute wieder erhalten, eine überaus positive zudem, was mir eine Bestätigung ist. Besonders wenn dem ein stimmiger Austausch im Vorfeld der Anfrage schon vorausging. Das zeigt, dass insgesamt in solchen Kommunikationen die Chemie gestimmt hat und der bestmögliche Sinn ins Leben gerufen werden konnte. Zufriedene Armbandträger, die wirklich etwas mit der Idee und ihrer Formung anfangen können, die es regelmäßig tragen und Freude daran haben. Besser kann es nicht sein. Ich freue mich sehr, dass ich seit Anfang des Jahres schon zahlreiche solche Chancen erhalten habe und dass das auch in dieser überwiegend so lähmenden Krisenzeit möglich ist.

Meditative Holzarbeit

Meditativ wirkt diese Holzarbeit gerade in der Winterzeit, wenn das warme künstliche Licht den Rücken wärmt und ich mich ganz diesen kleinen Perlen aus ganz unterschiedlichen Holzarten widmen kann. Dann bin ich ganz nah an der Persönlichkeit und der Energie der Bäume, von deren Holz die Perlen gemacht sind. Diesmal Atlas-Zeder und Ulme, zwei in ihrer jeweiligen Art eher exotische Arten, die auch im Holz spezielle Eigenschaften und Herausforderungen für die Bearbeitung mitbringen. Und es ist schön, bei der umfangreichen Erfahrung und Routine ziemlich genau vorhersagen zu können, wie lange der aktuelle Arbeitsschritt noch braucht, und wann das Armband fertiggestellt werden kann. Diese Berechenbarkeit ist wichtiges Element der meditativen Holzarbeit des Winters.

Monatsstart und Frühlingsprognosen

Ein turbulenter und arbeitsintensiver Start in den neuen Monat lässt mich vorausschauen auf die handwerkliche Holzarbeit dieser Woche und dass sie mir den so herbeigesehnten Ausgleich bringt. Da gehen viele Pläne und Vorhaben parallel, so dass die nächsten Monate bis zum beginnenden Frühjahr sehr ausgefüllt werden dürften. Bis der Frühling seine eigenen aus der Natur kommenden Motivationshilfen bereitstellt und uns die Aufgaben in neuem, in die Zukunft gerichteten Licht erblicken lässt.