Zeit des Ankommens

Die vielen Weihnachtsbäumchen hier in meinem Arbeitszimmer machen mir viel Freude. Im Grunde sind es nur wenige Blicke täglich, die auf sie fallen, aber sie sind immer präsent und tragen dazu bei, dass sich im Haus eine weihnachtliche Atmosphäre ausbreitet. Ebenso wichtig dafür sind natürlich Ms zahlreiche Weihnachtsdekorationen in den Wohnräumen und Fluren, vor und hinter dem Haus. Ich wünsche mir, dass diese zweite Hälfte der Adventszeit sich als das erweist, als was sie gedacht ist. Eine Zeit des Ankommens und zur Ruhe Kommens. Ich bemühe mich, die nötige Ruhe in mir selber zu erzeugen, um sie auch in die Kommunikationen einfließen lassen zu können.

2. Advent

2. Advent 2009

Wir haben den Engel nun doch gegen die dicke weiße Kerze ausgetauscht, die dann am Heiligen Abend zusätzlich entzündet wird. Eine der lila Kerzen konnten wir jetzt doch gegen eine rosa Kerze austauschen, so wie ursprünglich vorgesehen, da wir gestern doch noch eine solche gefunden hatten. Die ist für den 3. Adventssonntag reserviert, den ,,Gaudete“-Tag. Dabei soll der Umstand eine Symbolik entwickeln, dass Rosa die aufgehellte Version von Lila darstellt, und insofern als Zeichen der Freude gedeutet wird. Dass die rosa Kerze weniger hoch, dafür aber dicker ist, stört eigentlich nicht. Besonders erfreulich finde ich, dass die gebundenen Tannen- und Zypressenzweige des Kranzes noch so schön grün und frisch sind. Ich hoffe, sie werden sich in den nächsten Wochen ebenso gut halten.

Jedes Jahr ist anders

Die Ausflüge heute waren nicht gerade die reine Freude. Bei diesem ungemütlichen Winterwetter. Aber immerhin haben wir einige nette Antiquitätengeschäfte kennengelernt. Das war die Mühe dann doch Wert. Und überhaupt, zwischendurch einmal neue Eindrücke zu sammeln, hat immer etwas Belebendes für sich. Seltsam, dieses Jahr habe ich Sachen Weihnachtsaccessoires bzw. Weihnachtsbäume keine wirklichen Entdeckungen gemacht. Zwar ist die Phantasie nach wie vor in diesem Bereich geradezu grenzenlos, aber die neuen Erfindungen gehen in eine Richtung, die mir weniger zusagt. Es muss ja auch nicht immer alles gleichmäßig ablaufen. Das wäre nervtötend und würde uns einschläfern, statt die Kreativität immer wieder neu anzuregen.

Barbaratag

Barbarazweige

Glücklicherweise haben wir dieses Jahr rechtzeitig daran gedacht. Der Blick auf den Bauernkalender heute Morgen hat uns den Barbaratag wieder ins Gedächtnis gerufen. So konnten wir am Abend, nachdem V. am Nachmittag einige Kirschbaumzweige geschnitten hatte, unsere Vase mit den Barbarazweigen arrangieren. Und noch eine kleinere zweite dazu. M. hatte diesmal den Wunsch, zwischen die knospenbesetzten Zweige noch etwas Fichtengrün zu stecken, weil es ihr sonst zu kahl erschiene. Die Enden habe ich sorgfältig eingeschnitten und zusätzlich noch geklopft, so dass sie leicht Wasser aufnehmen können. Jetzt kommt es nur noch darauf an, dass die Raumtemperatur ausreicht, das ,,Blütenwunder“ zu Weihnachten wahr zu machen. Vor einigen Jahren ist das Wunder sowohl an meiner Arbeitsstätte in D. als auch zuhause immer eingetreten. Nur in den letzten beiden Jahren hat es nicht funktioniert. Also: Auf eine Neues.

Endlose Weiterentwicklung

Bei der Überarbeitung meiner Wunschbaumseite tauchen jede Menge überlegenswerte Fragen auf. Daran bestätigt sich einmal wieder die Beobachtung, dass man mit der Entwicklung einer Website eigentlich nie fertig ist. Und je mehr man mit einer Thematik vertraut ist, desto kritischer begegnet man den Dingen. Plötzlich kann dann alles auf dem Prüfstand stehen und als veränderungsfähig erscheinen. Auf jeden Fall zeichnet sich ab, dass die neu aufgesetzte Version der alten an Benutzerfreundlichkeit, Klarheit, Stimmigkeit und Detailgenauigkeit etwas voraus haben wird. Gut so, das ist der Sinn der Aktion.

Erfahrungen konservieren

So viel weihnachtliches Grün, Stechpalmen und Efeu sind noch übrig geblieben, konnten bei den zahlreichen Kränzen und Gestecken nicht genutzt werden. Eigentlich hatte ich vor, eine Auswahl davon noch für Fotozwecke zu arrangieren. Aber Atmosphäre kann man eben nicht wirklich nachkonstruieren, die muss einfach vorhanden sein. Insofern sind stimmungsvolle Fotografien ein Resultat echter Erlebnisse, des spezifischen und einmaligen Augenblicks, den man instinktsicher im Bild festhält. Natürlich ist auch dieses Festhalten eine Konstruktion, die dem Augenblick ein Stück von seiner Authentizität nimmt. Ohne ein Mindestmaß an Reflexion aber lassen sich Eindrücke nicht konservieren und damit für nachfolgende Kommunikationen nutzbar machen. So bemühe ich mich immer wieder, diese Balance zu halten – zwischen unverfälschter Erfahrung und der auf Vermittelbarkeit dieser Erfahrung hin ausgelegten kreativen Arbeit.

Zeit für das Wesentliche des Advents

Für Kreative ist die Weihnachtsaison mit Beginn der Adventszeit schon so gut wie abgeschlossen. Natürlich nur professionell betrachtet. Denn der Entwurf von Grußkarten zu Weihnachten und den Jahreswechsel benötigt einen entsprechenden Vorlauf, wenn sie noch rechtzeitig fertig und verschickt werden sollen. So ist es nicht verwunderlich, wenn auch bei den Fotoagenturen Anfang Dezember die Nachfrage nach Weihnachtsmotiven abrupt abreißt und im Laufe des Dezembers fast nur Privatleute noch entsprechendes Fotomaterial für ihre Zwecke suchen. So waren meine beiden heutigen Downloads auf eine der Baumscheiben und eines meiner neueren Haushaltsartikel-Motive beschränkt. Ich bin gespannt, ob in den nächsten 2 Wochen noch so etwas wie eine Nachwelle in Sachen Weihnachten kommt. Wenn nicht, werde ich die Zeit als das nutzen, als was sie gedacht ist: Zeit der Ruhe und Besinnung auf sich selber und das eigene spirituelle Leben. Ich wünsche der ganzen Familie, dass dieser Kernaspekt der Adventszeit dieses Jahr eine gute Chance erhält.

November – zu klassisch

Der November geht genauso trüb zu Ende, wie er insgesamt in diesem Jahr ausgefallen ist. Eben so, wie man sich November üblicherweise vorstellt. Das allerdings war mir in dieser geballten Form doch etwas zu viel. Nun hoffe ich auf sonnigere Wintertage, die im Dezember und vor allem Januar wahrscheinlicher werden. Nicht nur für die Solarstromgewinnung wäre das ein notwendiger Ausgleich für diese seit Wochen andauernde Dunkelphase. Die Suche nach Weihnachts-, und insbesondere Weihnachtsbaummotiven, ist dann doch nicht so abrupt abgerissen, wie ich befürchtet hatte. Offenbar gibt es doch noch viele Privatnutzer, die Material für ihre Grußkarten und Mailings benötigen. Gut so, denn das verlängert diese meine Hochsaison für Digitalfotos um einige Wochen. Und vielleicht gibt das ja den Anstoß, im kommenden Jahr das Spektrum deutlich auszuweiten und noch mehr Phantasie und Kreativität in die Entwicklung neuer Motivserien zu stecken. Das Ganze fängt an, mir richtig Freude zu machen.

1. Advent

1. Advent 2009

Die erste Kerze am Adventskranz brennt schon ruhig. Genauso wie der ganze Tag verlief, den ich zum größten Teil mit dem Aufräumen, Säubern und Schmücken meines Arbeitszimmers verbracht habe. Letzteres war natürlich dem Arrangement meiner unzähligen Weihnachtsbaum-Aufhänger, -miniaturen und sonstigen – objekte gewidmet. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, zumal es diesmal einmal ganz anders wirkt, da ich verschiedene Dinge umgestellt habe. Sicher werde ich während der Adventszeit viel Freude daran haben. Und während dieser Zeit werden sicherlich noch einige neue Stücke hinzukommen. Ich hoffe, M. und J. erleben heute Abend bei ihrer Veranstaltung beeindruckende Auftritte und einen schönen Abschluss dieses 1. Adventsonntags.

Weihnachtsmoden

Die Atmosphäre in den Fußgängerzonen ist zwar schon weihnachtlich gewollt, aber so richtig ist die Stimmung noch nicht angekommen. In M. war es jedenfalls heute Nachmittag sehr ruhig an diesem ersten Adventswochenende. Vermutlich auf Grund des miesen Dauerregenwetters. Aber auch weil die Menschen eben ein extrem frustrierendes und wirtschaftlich beunruhigendes Jahr hinter sich haben. Da fällt es umso schwerer, einmal alles abzustreifen und sich an Festtagssymbolik zu erfreuen. Was mich immer wieder überrascht: Die Kreativität in der Vermarktung des christlichen Weihnachtsfestes hat stetig zugenommen. Immer wieder tauchen neue wirklich interessante Dekorationsideen auf, die sich dann 2-3 Jahre halten, um erneut abgelöst zu werden. So habe ich auch heute wieder wunderbar ästhetisierende weihnachtliche Objekte entdeckt, in diesem Jahr mit vielen Glitzerelementen und vor allem Silber, das ich ohnehin immer schon mochte. Und auch waren neue stilisierte Weihnachtsbaumsymbole dabei. Wenn ich bezüglich dieses Motivs eine Tendenz ausmachen kann, dann ist es eine Entwicklung hin zu stärkerer Abstraktion und stärkerer Betonung des formalen Kerns. So erscheinen viele Weihnachtsbäume als Kegelförmige Gebilde aus Glas, die aus ihrer Materialhaftigkeit heraus glänzen und funkeln, deren Form aber nur entfernt an die eines realen Baumes erinnert. Dennoch ist die Symbolik zu erkennen. Es ist spannend, solche Form-Moden über längere Zeiträume zu beobachten. Einer anderen Mode, der mit den lilafarbenen Adventskranzkerzen, konnten wir uns dann heute doch noch anschließen. Einer der großen Discounter hatte, wie ich vorher schon gehört hatte, tatsächlich diese Farbe im Sortiment. Und der Vergleich mit den eigentlich vorgesehenen roten Kerzen hat gezeigt, dass die neue Alternative deutlich interessanter wirkt. Nun haben wir also den ersten Adventskranz mit lila Kerzen und goldfarbenen Dekoschleifen, die wir diesmal direkt an die Kerzen gebunden haben. Und der Kranz an sich ist so groß, opulent und abwechslungsreich gebunden, dass weiterer Schmuck nicht notwendig ist. Nur in die Mitte haben wir versuchsweise einen singenden Bozener Engel platziert, der selber wiederum eine kleine Kerze trägt. Vielleicht aber werden wir ihn später durch eine dicke weiße Kerze ablösen. In der Frage sind wir uns noch nicht so ganz einig.

Grabweihnachtskranz

Zwischendurch bin ich doch noch dazu gekommen, den Weihnachtskranz für Gs Grab zu fotografieren. Der ist wieder sehr schön gelungen, einmal ohne Mistelzweige, aber mit den charakteristischen Efeuzweigen und -früchten. Leider hat die Aufnahme wegen des künstlichen Lichts einen starken Schatten geworfen, der kaum freizustellen ist. Aber zu Dokumentationszwecken reicht es in jedem Fall aus:

Weihnachtskranz für Gs Grab

Den diesjährigen Adventskranz werde ich als Ganzen wohl nicht ablichten können, da er einen zu großen Durchmesser hat. Aber Makroaufnahmen von Details werden sicherlich möglich sein, wenn die Kerzen einmal aufgesteckt sind. Und dann hoffe ich, neue Motive aus unserer reichhaltigen Weihnachtsdekoration im gesamten Haus gewinnen zu können. Die Adventszeit wird sicher noch genügend Gelegenheiten hierzu geben.

Weihnachtliche Lichterdekorationen

Am Vormittag kam die Sonne zum Vorschein, gerade als wir den kleinen Tannenbaum vor dem Haus neben der Eingangstreppe platziert hatten und ich anschließend die lange Lichterkette anbrachte. Dann sind solche Arbeiten eine wirkliche Freude. Ganz anders bei nieseligem Novemberwetter, wie wir es in den letzten Tagen dauerhaft ertragen mussten. Mit der Zeitschaltuhr werden die Lichter jetzt bis Weihnachten jeden Morgen um 6:00 Uhr angehen und für einige Stunden leuchten, bis das Tageslicht da ist. Dann wird sie sich wieder um 16:00 Uhr einschalten und bis 23:00 Uhr leuchten. J. hat zusätzlich eine Kette an der Grotte hinterm Haus angebracht. So sehen wir bei jedem Blick aus dem Fenster in Richtung Garten während der nächsten Wochen die schönen kleinen Lichtchen. Auch den kleinen Dekostrauß mit beleuchteten Zweigen im Mangelzimmer und den neu erworbenen schneebepuderten Dekoelch finde ich sehr schön. Das entschädigt für das diesjährige Fehlen eines Mistelzweigs. Es lag am miesen Wetter, dass wir diesmal keine Zweige geschnitten haben. Sollen sie nachwachsen, so dass in 2010 die Auswahl hoffentlich größer sein wird.

Notwendiges und ein Wochenendhighlight

J. hätte sich sicherlich eine schönere Beschäftigung für ihren Geburtstag gewünscht. Stattdessen war also nach längerer Zeit wieder einmal ein Klinikbesuch angesagt. Wenn es in diesen langen Zeitabständen die gewünschte Wirkung entfaltet, wäre das sicherlich eine gute Lösung. Ich hoffe, dass sie sich schnell erholt haben wird, und sie den Rest der Woche einmal ausspannen kann. Zumindest am Wochenende wartet ein Freizeithighlight, auf das sie sich freut. Wenn wir schon mit unserer Idee, den diesjährigen Adventskranz mit lilafarbenen Kerzen auszustatten zu spät sind. Sie waren in allen Geschäften bereits ausverkauft. Ich denke, dass ich morgen meine Arbeit an den Holzarmbändern fortsetzen werde, denn ich will sie bis zum Wochenende fertig haben. In den kommenden Wochen wird sicherlich noch vieles Andere auf mich warten. Und ganz gut ist es ohnehin, um zwischendurch den Kopf frei zu machen.

Neue Gleditschiensamen

Nachdem ich J. nach langem Warten sicher in ihr Zimmer begleitet hatte, habe ich doch noch einige der schon zu Boden gefallenen Gleditschienfrüchte aufgesammelt. Im letzten Jahr hatte ich sie im Spätsommer schon von den Bäumen gepflückt, in noch saftigem Zustand. Jetzt aber sind sie ganz ausgetrocknet und braun. Ich schätze, es wird so leichter sein, die Samenkerne herauszudrücken. Und vielleicht sind unsere künftigen Versuche, aus den Samenkernen Bäumchen zu ziehen, ewas erfolgreicher. Von den vielen gepflanzten Kernen haben es in den beiden letzten Jahren nur zwei geschafft, von denen ich hoffe, sie wachsen zu wirklichen Bäumen heran. Mal sehen, ob wir eine bessere Methode finden, die sehr harten und widerstandsfähigen Samen keimfreudiger zu machen.

Adventskranzdesign

So ein Tag, von dem sagt, man könne keinen Hund vor die Tür jagen. Natürlich lässt es sich auch bei solcher Witterung nicht ganz vermeiden, die eine oder andere Besorgung zu machen. So war ich heute mit J. unterwegs, um die Kerzen und Dekorationsmaterial für unsere Adventskränze zu besorgen. Was wir uns vorgenommen hatten, als Rückgriff auf alte Traditionen und überlieferte Symbolik verstanden, nämlich die Kränze diesmal mit violetten und eventuell einer rosafarbenen Kerze für den 3. Advent zu schmücken, ließ sich leider nicht verwirklichen. Denn im Fundus des Baumarkts, der sonst eine recht gute Auswahl bietet, waren keine ansehnlichen lila Kerzen zu finden. So hat J. doch wieder zu roten gegriffen, und wir konnten uns den Neueinkauf ganz sparen, da wir noch rote vom Vorjahr übrig hatten. J. hatte aber Pech, denn das Sortiment aus je drei lackierten roten und unterschiedlich dimensionierten Kerzen verlor durch das Auspacken einen Teil seiner Lackummantelung, so dass die Kerzen nicht mehr zu gebrauchen sind. Ich werde sie morgen umtauschen müssen. Ein Jammer, denn es hätte sicherlich gut ausgesehen. Während wir unterwegs waren, hatte M. schon unseren Adventskranz vorbereitet, J. war mit ihrem schon vorher fertig geworden. Diesmal waren beide von den gekauften und bereits gebundenen großen Kränzen ausgegangen und haben diese zusätzlich mit frischen Zweigen der Zypresse, der Tanne, der Stechpalme und des Efeus geschmückt. Genau gesagt liefern bei Js Kranz die Stechpalmenfrüchte, bei Ms Kranz dagegen die Efeufrüchte die optischen Highlights. Die Methode scheint mir gar nicht schlecht, die Gesamterscheinung der Kränze wird sich jedenfalls diesmal grundlegend von den Vorjahren unterscheiden. Und jetzt ist J. auch noch dabei, Zapfen mit Rot-, Gold, und Potpourri-Glitter zu bemalen. Die werden später dann auch noch eingebunden oder für andere Weihnachtsgestecke verwendet.

Zauberhafte Weihnachtsausstellung

Ganz klar, heutiges Highlight war zweifellos der Besuch der Adventsausstellung im Blumenhaus W.. Vor etwas mehr als fünf Jahren war der beeindruckende Besuch dort für mich der Anlass, mit dem Baumtagebuch zu starten. Und wenn ich die Ausstellungen dieser 5 Jahre, die ich alle bewundert habe, vergleiche, so kann ich schon eine Art Steigerung feststellen. Toll war es dort immer, aber die Ausstellung ist auch immer wieder anders, setzt neue Schwerpunkte, taucht die Besucher in eine komplett andere, irgendwie surreale Weihnachtswelt. Diesen Eindruck hatte ich heute stärker denn je. Denn diesmal haben sie sich dort extrem viel Mühe gegeben. Das sieht man an der Anzahl der Exponate, an den liebevollen, kreativen und außerordentlich aufwändigen Arrangements und Rauminszenierungen. Etwas, was einem in der Gesamtheit den Atem stocken lässt, so schön ist es. Ich denke, dass sich keiner der Besucher diesem Eindruck erwehren konnte. Auch wenn man nichts findet, ist der Besuch allein ein Erlebnis. Und natürlich sind für mich und M., aber auch für J. und W. wieder vegetabile Accessoires dabei abgefallen. Ein kleiner, schmucker Weihnachtsbaum aus Kunstguss und wunderbare Nachbildungen von winterlichen Haselzweigen, wobei die Zweige selber aus Kunststoff gebildet sind, silber-gold gefärbt, und die Haselkätzchen aus Kunststoffperlen simuliert sind. Eine tolle Idee, die Weihnachten einmal anders interpretiert, mit Vorgriff auf ein vegetabiles Erscheinungsbild, das sich eigentlich erst einige Wochen später in der Natur einstellt, das aber dennoch mit der Weihnachtszeit in Verbindung gebracht werden kann. Vor allem, weil die Strauchart auf den ersten Blick erkannt werden kann, einfach schön.

Etwas ganz Besonderes

Die Arbeit am ersten Arbeitsschritt für die Partner-Armbänder war relativ rasch erledigt. Schwierig ist die Ulme allerdings immer, denn ich muss mit kürzeren Abschnitten arbeiten, also vier oder mehr herstellen. Und die Stäbe müssen vorab quer zur Holzfaser aus dem Block gebohrt werden. Erst dann werden sie gedrechselt. Das bringt Probleme der besonderen Art, denn durch den Druck des Einspannens formt sich der Querschnitt in Richtung eines Ovals, und dann wird’s natürlich schwierig, im Mittel auf den gewünschten Durchmesser zu kommen. Dem fertigen Armband sieht man die Mühen dann nicht mehr an, das ist wegen der flammenden Struktur der Ulme in jedem Fall etwas ganz Besonderes. Der Rest des Tages war mit de Vorbereitung und dem Musicalbesuch selber ausgefüllt. War schön, einmal wieder in dem bekannten Schauspielhaus gewesen zu sein, der besonderen Atmosphäre wegen. Und weil es spannend ist, die Entwicklung eines bekannten Künstlers mitzuverfolgen. Auch wenn das aktuelle Werk mich nicht vollständig überzeugen konnte.

Baumtagebuch feiert 5. Geburtstag

Der Reifenwechsel ist für diesen Winter jetzt auch geschafft. V. wollte es für seinen Wagen zum ersten Mal nicht selber machen und hat die Werkstatt beauftragt, die sogleich feststellte, dass ein komplett neuer Satz Winterreifen her muss. Ist ja vielleicht tatsächlich sicherer. Meine reichen noch ein paar Jahre, nur mit den Sommerreifen muss ich mir nächstes Jahr etwas überlegen. Das Wochenende wird wieder einmal geschäftig ausfallen. Der angenehme Teil: die Musical-Veranstaltung ,,Phantasma“, das jüngste Nimsgern-Werk. J., W. und ich sind schon sehr gespannt. Vorher aber ist noch etwas Arbeit im Garten angesagt. Und die Stäbe zur neuesten Bestellung (Partner-Armbänder Apfelbaum-Ulme) muss ich noch drechseln. Wieder eine neue Kombination, mein Repertoire wird in diesem Bereich immer größer. Und noch eine andere Marke, die mich mit gewissem Stolz erfüllt: Das Baumtagebuch ist mit seinem ersten Eintrag am 20. November 2004 gestartet. Das heißt, es feiert heute seinen 5. Geburtstag. Niemals hätte ich gedacht, dass ich das so lange, und so konsequent durchhalten würde. Gleichzeitig bin ich gespannt, wie es sich künftig weiterentwickeln und möglicherweise verändern wird.

Vater unser – geheimwissenschaftlich

Gerade die früheren Texte und Vorträge Rudolf Steiners finde ich sehr spannend. Sie sind, anders als man meinen könnte, keineswegs leichter verständlich als spätere, eher im Gegenteil. Aber langsames Lesen ist bei Steinerschen Texten ohnehin angeraten, und insofern erkenne ich bei Texten unterschiedlichen Entstehungsdatums nicht unbedingt stark wechselnde Verständnishürden. Heute war es die esoterische Betrachtung des christlichen „Kerngebets“, wenn ich es einmal so ausdrücken darf, des ,,Vater unser“. Wie immer entwickelt Steiner darin eine verblüffend unkonventionelle Deutung aus geheimwissenschaftlicher Sicht, die aber dennoch einleuchtet und die eigene Gebetspraxis in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt. Ich empfinde solche Lektüre und die von ihr angestoßenen Gedankenexperimente als hochgradig bereichernd. Das geht weit über das hinaus, was ich aus der Beobachtung der sozialen Welt um mich herum und der natürlichen Umwelt am Beispiel der Bäume verstehen kann. Letztlich mag diese ganz andere Sicht auch das beobachten auf anderen Gebieten beeinflussen.

Materialisierung des Lichts

Wie unterschiedlich wir am Licht teilhaben. Heute habe ich das erste wirkliche Sonnenlicht der letzten 10 Tage gesehen. Natürlich hat es mich sogleich nach draußen gezogen, Licht und Sonne tanken, soweit sie hinter der vorbeiziehenden Wolkendecke hervorkam. Das tat gut. Zumindest zwischen 11.00 und 15.00 Uhr konnten wir von den vergangenen, mehr als grauen Novembertagen Abstand nehmen. Und wie es heißt, wird die zweite Hälfte des Monats mit deutlich mehr Licht als zuletzt gesegnet sein. Seltsam, wenn man nach diesen trüben Tagen durch die Landschaft schlendert, Bäume und Sträucher beobachtet, dann ist es, als ob der Nebel und die Dunkelheit nicht vorstellbar wäre. Als ob diese Bäume und Sträucher nur in Verbindung mit Licht existieren würden. Vielleicht, weil ich an trüben Tagen niemals auf die Idee käme, ihnen zu begegnen. Wahrscheinlicher aber, weil die Bäume eine so offensichtliche Form materialisierten Lichts darstellen. ,,Alles auf dieser Welt geht auf das Licht zurück, ist eine Ausformung des Lichts“, könnte man sagen. Wohl wahr, aber die Vorstellung der Photosynthese macht uns als Menschen diese Materialisierung in Form der Bäume leichter vorstellbar. Wahrscheinlich sind wir eher in der Lage, in den Bäumen eine Ausgestaltung des Göttlichen auf der Erde zu sehen, als in uns selber.

Wechselhafte Suchgewohnheiten

Seltsam, zwar war auch in den beiden vergangenen Jahren der November die Hochzeit für mein fotolia-Portfolio. Aber zuvor lag das an meinen zahlreichen attraktiven Weihnachtsmotiven. In diesem Jahr halten sich sogar noch in der Vorweihnachtszeit Baum- und Weihnachtsmotive die Waage. Gerade während der letzten Tage waren es vor allem die Baumscheibe und verschiedene andere vegetabile Motive, die Interesse fanden, heute sogar eines meiner neuesten Blattbilder, das soeben seinen ersten Download erlebt hat. Ich finde das schön, weiß es aber nicht wirklich zu erklären. Die Suchgewohnheiten gehen jedenfalls durchaus wechselhafte Wege. Und vielleicht ist ja die bildliche Repräsentation des Weihnachtsfestes ja tatsächlich rückläufig. Schwer zu sagen, ich werde die nächsten Wochen unter diesem Gesichtspunkt einmal genauer beobachten.

wunschbaum – Domainname mit biografischem Wert

Nachdem ich vor einigen Wochen ein Unternehmen meine Domain lux21.info übernehmen wollte, habe ich heute eine Anfrage zu wunschbaum.de erhalten. Die Firma Arborrex hätte die Domain für ihren saisonalen Weihnachtsbaumvertrieb sehr passend gefunden, was ich gut nachvollziehen kann. Denn ein individuell ausgewählter Weihnachtsbaum ist ja eine Art Wunschbaum. Natürlich kommt es für mich nicht in Frage, mich durch eine Entäußerung selber von einem meiner spannendsten Kommunikationsprojekte abzuschneiden. Schließlich wäre es nicht dasselbe, die gleichen Inhalte unter einem anderen Namen weiterzuführen. Zu sehr wird nach ca. 9 Jahren, die die Seite nun präsent ist und sich ständig weiterentwickelt hat, das Angebot an Texten, Bildern und interaktiven Modulen mit dem Namen ,,Wunschbaum“ in Verbindung gebracht. Ein Verzicht auf den Namen wäre ein großer Verlust, gerade auch im Hinblick auf die eigene Biografie. So bin ich sehr froh, die Domain mit gleich 3 Extensionen schon vor Jahren gesichert zu haben. Die Anfrage hat mich daran erinnert, dass auch für uns wieder das Aussuchen eines Baumes auf dem Programm steht. Jedenfalls ist nicht zu erwarten, dass V. noch ein geeignetes Exemplar aus unserem eigenen kleinen Privatwald besorgen kann, so hoch geschossen, wie die Bäume inzwischen dort sind. Also wird das Projekt wieder in meiner Hand liegen, und ich hoffe, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, um noch eine möglichst große Auswahl vorzufinden.

Faszinierende Gedankenwelten im Werk Rudolf Steiners

Der letzte Text des Bandes mit Rudolf Steiners Vorträgen über den Tod als Lebenswandlung ,,Wie finde ich den Christus?“ ist für mich der beeindruckendste, weil weitest reichende, dieser Reihe. Er bezieht sich darin weniger auf die Welt der Toten und Lebenden als auf eine geistesgeschichtliche Entwicklung, die über Jahrtausende reicht und in der die christlichen Glaubensvorstellungen, am Beispiel des Mysteriums von Golgatha enggeführt, für ihn eine richtungsweisende Rolle spielen. Darin kommen Gedanken zum Ausdruck, die geschichtliches Hintergrundwissen mit Anschauungen in Verbindung bringen, wie sie nur einem Hellsichtigen, wie es Steiner selber war, überhaupt möglich sind. Für den heutigen Leser ergibt sich daraus eine im ersten Moment sehr fremde, aber dann doch außerordentlich faszinierende und vielschichtige Gedankenwelt, die enorm viele Bezüge zu allen möglichen Lebensbereichen gleichzeitig herstellt. Nach der Lektüre dieser Vortragsmitschrift hatte ich, wie eigentlich immer bei Rudolf Steiner, nicht nur ein ,,Aha-Erlebnis“. Dabei kommt er zum Schluss sogar auf die Rolle der Wortsprache für die Kommunikation zu sprechen – erstaunlich, welche Verbindungen er herstellt – und entwickelt dabei Gedanken, die ich in meinem langjährigen Kommunikationsstudium auf ganzen anderen Wegen kennengelernt und als zutreffend erkannt habe. Nach dieser Wiederentdeckung von Rudolf Steiners Lehre freue ich mich auf die übrigen Bände, die nur darauf warten, erschlossen zu werden. Und vielleicht stoße ich dabei ja auch auf Passagen, die unser Verhältnis zur vegetabilen Naturumwelt beleuchten, ein Thema, das bei Steiner sonst wenig Erwähnung findet.

Wenige Weihnachtsbaumsymbole in diesem Jahr

Das war doch tatsächlich das erste Mal, dass ich in der Vorweihnachtszeit keine Weihnachtsbaumdekoartikel gefunden habe. Es scheint so, dass das Motiv in diesem Jahr nicht sehr beliebt ist. Und die wenigen Dekorationsweihnachtsbäume in einschlägigen Geschäften und Baumärkten fallen für meinen Geschmack viel zu kitschig aus. Das muss ich mir dann doch nicht antun, auch wenn ich immer wieder neugierig bin, meine kleine Sammlung zu erweitern. Aber geschmackvoll und kompakt müssen die plastischen Weihnachtsbaumdarstellungen schon sein, sonst können sie mich nicht wirklich ansprechen. Immerhin, M. ist mit ihren Besorgungen ein gutes Stück weiter gekommen. Und zuhause hätte ich an diesem wieder einmal trüben Tag ohnehin nichts versäumt.

Von Außen abgelenkt

Die letzten, ganz winzigen und harten Feigen, sind laut M. wider Erwarten doch noch genießbar. Aber natürlich ist die Saison jetzt endgültig zu Ende, und die meisten der noch am Baum verbliebenen Früchte werden beim nächsten Frost schlicht zur Erde fallen. Irgendwie passt das ja auch nicht in die Jahreszeit und zu diesem unwirtlichen Klima da draußen. So hoffe ich, dass wir nicht krank werden oder uns gar diese Schweinegrippe einfangen. Bei Ausflügen wie dem für morgen geplanten, muss man unweigerlich an diese Möglichkeit denken. Und plötzlich wird ein eigentlich angenehmes Freizeitvergnügen zu einem Problem, das man nicht mehr richtig genießen kann. Als ob die Welt nicht Katastrophen genug hätte. Diese biologischen ,,Bedrohungen“ gehören sicherlich zum Unangenehmsten und Unberechenbarsten überhaupt. Man würde sich wünschen, seine Energie auf wirklich Wichtiges konzentrieren zu können. Stattdessen ist man ständig durch irgendwas von Außen abgelenkt. Meine Baumprojekte sind eine Möglichkeit, diesen Umstand zu durchbrechen.

SEO und Überraschungen

Die Überarbeitung der Wunschbaumseite ist ein spannendes Projekt. Vor allem, weil ich sie unter Gesichtspunkten der Suchmaschinenfreundlichkeit optimieren möchte. Da bieten sich zahlreiche, bisher für diese Seite noch nicht genutzte Möglichkeiten. Nebenbei entdecke ich immer wieder neue, ungewöhnliche CSS-Techniken, die in keinem Fachbuch zu finden sind. Besonders erfreulich an diesem einmal wieder verhangenen und äußerst nass-feucht-trüben Novembertag ist der gute ,,Lauf“ bei meinen fotolia-Bildern. Anders als erwartet legen derzeit vor allem die Baum-Motive zu. Auf der Suche nach einer Erklärung habe ich festgestellt, dass mein Favoritenbild nun auf der ersten Suchseite des Begriffs ,,Wachstum“ gelistet ist. Das könnte ein Grund sein. Darin zeigt sich, dass die sorgfältige Wahl passender Keywords entscheidend sein kann für den Erfolg einer Fotografie. Manchmal zeigt sich diese Wirkung erst nach Jahren, wenn aus Gründen, die der Normalmensch nicht versteht, ein Bild gewissermaßen aus dem Untergrund heraufgespült wird. Ebenso kann es umgekehrt geschehen. Dass eben ein erfolgreiches Motiv plötzlich versinkt und irgendwann viel später ein Revival erfährt. In diesem Bereich gibt’s jede Menge Überraschungen.

Das Licht in uns

Selten habe ich diese Eibenphase so intensiv erlebt. Und wenn solche Nachrichten wie der Freitod dieses bekannten Fußball-Nationaltorwarts vermeldet werden, dann wird deutlich, dass äußere klimatische Bedingungen menschliche Befindlichkeit massiv beeinflussen können. Es ist das Licht, das den Menschen im Außen in diesen Tagen fehlt und das bei geschwächten Menschen möglicherweise nicht mehr gut kompensiert werden kann. Und die wenigsten werden, wie ich, mit dieser Jahreszeiten eine bestimmte Symbolik verbinden, die uns in gewisser Weise auch freier machen kann. Ich wünsche allen, die unter dem November leiden, bald wieder helle und klare Wintertage, in den die Sonne den Frosttemperaturen trotzt und uns von außen neue Energie bringt. Anders als die Bäume schaffen wir es nicht immer ohne weiteres, uns vom Licht unabhängig zu machen und den Winter schlicht zu verschlafen. Wir müssen weiter ,,funktionieren“ und je individuelle Wege finden, das fehlende Licht in uns selber und aus unseren spirituellen Quellen heraus wahrzunehmen.

Beobachtungen zur weihnachtlichen Fotosaison

Die Weihnachtsbildersaison ist noch nicht so richtig in Gang gekommen. Ich glaube mich erinnern zu können, dass im vergangenen Jahr den ganzen November über ein reges Interesse an meinen weihnachtlichen Digitalfotografien bestand. Aber seit einiger Zeit scheint die ganze Gesellschaft ohnehin wie gelähmt von der Wirtschaftskrise, und vermutlich wirkt sich das auch auf die Aufnahmefähigkeit in punkto Weihnachts- und Adventszeit aus. Dennoch ist der musizierende Engel
nach wie vor sehr beliebt und könnte bis Jahresende wieder zum vorläufigen Spitzenreiter werden. Und auch bei meinen Neueinreichungen war ich relativ erfolgreich. Verschiedene Herbstlaubmotive, ein Weihnachtsmotiv aus dem Vorjahr, und jetzt sogar das Zimbelspiel mit Original-Fotografenhand ließ das Portfolio auf über 120 anwachsen. Insgesamt 200 wären nicht schlecht. Vielleicht schaffe ich das ja im Laufe von 2010.

Jetzt kommt der Winter

Ich bin schon ganz auf Winter eingestellt. Jedenfalls fühlt sich der Alltag jetzt schon winterlich an. Auch das hat mit den Bäumen zu tun, oder will ich sagen, wird von der Anschauung der Bäume in dieser Jahreszeit begünstigt. Denn der Blätterfall, welcher kahle Äste zurücklässt, bis der Baum als reine Naturarchitektur dasteht, macht mehr oder weniger bewusst deutlich, dass sich auch die Menschen jetzt nach innen zurückziehen. Und natürlich spiegelt sich das auch in der Gemütsverfassung, in den Formen der Kommunikation und des Sozialverhaltens. Es ist so, als ob die Bäume es uns vormachen, und wir bloß nachziehen. Als ob wir ein Zeichen von außen benötigen würden: Jetzt kommt der Winter.

Goldener Herbst

Endlich einmal wieder etwas Sonne. Nach dem Mittagessen haben mich die unverhofften Sonnenstrahlen geradezu nach draußen gezogen. Am Vormittag hatte ich schon einen kurzen Spaziergang gemacht. Und die Nachmittagssonne musste ich einfach nutzen zu einem Spaziergang im Wald. Ich ahnte, dass das spätherbstliche Licht gute Makroaufnahmen beim Baumlaub möglich machen würden:

Eiche mit Herbstlaub

Diese beiden Buchenlaubfotos habe ich bei fotolia eingereicht. Die müssten gute Chancen haben, aufgenommen zu werden, zumal das Originalformat gestochen scharf ist:

Herbstlaub der Buche

Herbstlaub der Buche

Bewusstwerdung im 20. und 21. Jahrhundert

Das war nun der lichtärmste Tag des bisherigen Jahres. Passender geht’s nicht mehr. Denn der 7. November markiert die genaue Mitte der ,,Eibenphase“, die für den Übergang in Natur und menschlichem Naturverhältnis steht. Ein Übergang, der mit Begriffen wie Absterben, Vergehen, Sich Zurückziehen, Transformation, Auflösung und Tod in Verbindung gebracht wird, in der Sprache wie im Fühlen. Vielleicht ist es dieser jahreszeitliche Rahmen, der mich zu der Lektüre von Rudolf Steiners aufgezeichneten Vorträgen über den Tod und das Verhältnis zwischen den, wie er immer schreibt, ,,so genannten Toten“ und den Lebenden führte. Eine Lektüre, die mich wieder näher an die Denkweise und Erkenntnisse eines der größten Geisteswissenschaftler und spirituellen Lehrer der Neuzeit heranführt. In diesen Tagen sind solche nicht alltäglichen Gedanken sicher leichter aufnehmbar und verarbeitbar als zu anderen Jahreszeiten. Steiners Anschauungen machen durchaus Mut, weisen die Richtung hin zu einer Weltauffassung und einer Wahrnehmung, die weit über das gewöhnliche Alltagsbewusstsein hinausgeht. Und die das Leben im Wissen um die Allgegenwärtigkeit höherer Welten und deren enorme Bedeutung für unser Hier-Sein und Wirken fördern kann. Nicht nur die mit enormer Gedankendichte entwickelten Detailbetrachtungen Steiners faszinieren mich. Es sind vor allem auch die Ausführungen, welche einen weiteren Bogen spannen und die psychosoziale Verfassung seiner Zeitgenossen und die politisch-kulturellen Verhältnisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts näher beleuchten. In solchen Texten wird deutlich, dass Geisteswissenschaft, wie sie die Steinersche Anthroposophie versteht, in alle Lebens- und Weltbereiche hineinreicht und aus der Perspektive des einzelnen eine Art Entwicklungsnotwendigkeit darstellt. Etwas, dem enorme alltagspraktische Bedeutung zukommt, so man bereit und in der Lage ist, den geisteswissenschaftlichen Reflexionen Raum in seinem Leben zu geben. Eine Bereitschaft, die Steiner bei den meisten seiner Zeitgenossen nicht einmal ansatzweise erkennen kann, was ihn immer wieder eine starke Diskrepanz zwischen dem eigentlichen geistigen Entwicklungsstand und den Manifestationen im Leben feststellen lässt. Vieles von dem, was er schreibt, kann ich 1zu1 auf die heutige Lage, unsere aktuellen politischen, kulturellen und wissenschaftlichen Verhältnisse übertragen. Man sollte kaum glauben, dass zwischen Steiners Vorträgen und heute 90 Jahre liegen, und ein weiterer, noch verheerenderer Weltkrieg. Diese Vorträge stammen aus der Endphase des 1. Weltkriegs und wurden vor Mitgliedern der Anthroposophischen Gesellschaft in verschiedenen Städten gehalten. Steiner reflektiert dabei immer auch die konkrete (Kriegs-)Situation, wenn er seine abstrakten Gedanken ausführt und macht damit sehr deutlich, wie praxisrelevant sie sind. Man merkt, wie wichtig es ihm ist, dass so gewonnene Erkenntnisse auch wirklich für die Entwicklung des Privatlebens wie aller gesellschaftlichen Bereiche genutzt werden, damit wirkliche Weiterentwicklung möglich ist. Genau diese Notwendigkeit sehe ich heute ebenso. Gerade dieser ausladendere, weitsichtigere Blick täte uns heute so gut. Und dieses feststellend, frage ich mich gleichzeitig, was ist in diesem 90 Jahren eigentlich geschehen, von neuen technologischen Entwicklungen und neuartigen biologischen und politischen Bedrohungslagen einmal abgesehen? Hat so etwas wie geistige Weiterentwicklung und höhere Bewusstwerdung überhaupt stattgefunden. Man mag die Frage verneinen und kann somit an Steiners Diagnosen und leidenschaftliche Appelle direkt anknüpfen. Wie schaffen wir es aber, dieses Anknüpfen konkret auszugestalten? Wie viel Bewusstsein ist überhaupt verbreitet, um dies gesellschaftlich relevant werden zu lassen? Ich würde mir an diesem meinem Geburtstag wünschen, hierauf antworten zu finden, vor allem aber einen sozialen Raum um mich herum, in dem solche Fragen wieder gestellt werden können.