Ein Stuhl aus Eiche und Kunststoff

Die beiden Stühle mit einer robusten Fußkonstruktion aus massiver Eiche und der Sitzschale aus Kunststoff hätte ich mir außerhalb des Testprogramms sicher nicht angeschafft. Aber diese Kombination ist im täglichen Gebrauch durchaus attraktiv. Schon optisch wirkt es modern, irgendwo zwischen praktisch-solide und elegant angesiedelt. Die leicht nach außen weisenden Stuhlbeine habe ich in dieser Anordnung noch nicht gesehen. Die Schale ist passgenau eingefügt, wodurch ein schlüssiges und trotz der Zusammensetzung eines natürlichen mit einem künstlichen Material wie aus einem Guss wirkendes Ganzes entstanden ist. V. hat den Stuhl als bequeme Alternative zu den harten Küchenstühlen schon für sich entdeckt. Und auch sonst fallen mir eine Reihe guter Verwendungszwecke ein. Insofern eine willkommene Errungenschaft, die ich mir auch als langfristig nutzbar vorstellen kann.

Die Winterpräsenz der Bäume

Dieses Wetter Ende November lässt mich voraussagen, dass wir einen eher milden Winter erwarten. Nach der empfindlichen nassen Kälte der letzten Woche sind jetzt schon fast wieder Frühlingstemperaturen angesagt. Aber gemischt mit Dauerregen und geschlossener Wolkendecke, die kaum einen Strahl durchlässt. Die Bäume haben sich so oder so von diesem Jahr verabschiedet und ziehen sich in sich, d. h. in ihren Wurzelstock zurück. Für den, der ihnen in diesen Tagen begegnet, wirken sie wie abwesende Gerüste, deren Seele noch irgendwie präsent, aber weiter entfernt zu sein scheint. Im gleichen Zug häufen sich in den beheizten Stuben ihre Relikte in Form immergrüner Zweige, Zapfen, hölzernen Gebrauchs- oder weihnachtlichen Dekorationsgegenständen sowie als Brennholz. So sind uns die Bäume ganzjährig nah, jetzt nur in einer stärker vermittelten, von Symbolen getragenen Form.

Ein nadelloser Adventskranz

Adventskranz 2015 am 1. Advent

In diesem Jahr haben wir mehr von der Adventsdekoration. Nicht nur, weil wir uns noch mehr Zeit als sonst genommen haben. Jetzt zu Beginn der Adventszeit haben wir vor allem etwas mehr Muße, weihnachtliche Stimmung in uns aufzunehmen und das weihnachtliche Licht bewusst in uns zu entzünden. Eigentlich ein immer vorhandenes Licht, nur dass es in der vorweihnachtlichen Zeit stärker in den Fokus der Wahrnehmung rücken kann. Das Angesicht des Weihnachtsbaums ist später der gefühlte Höhepunkt dieser Ästhetik, die vielen Symbole und Zeichen der Adventszeit aber entfalten über Wochen den Sinn, der die Grundlage für dieses Erleben bildet. Was ich gestern zur Symbolik am Beispiel des Adventskranzes sagte, wird vielleicht an diesem Bild deutlich. Kein Tannengrün, aber frisches grünes Moos und Lärchenzapfen zeugen von vegetabilem Wachstum. Und das Licht, hier in einer Kombination von Kerzen- und LED-Licht, schlägt die Brücke zu uns Menschen. Es ist eigentlich nur eine Veräußerlichung desjenigen Lichts in uns, dessen wir uns durch den äußeren Symbolkomplex stärker ins Bewusstsein rücken.

Adventliches Licht

Künstlicher Weihnachtsbaum 2015

Da kommt doch rechtzeitig vor dem 1. Advent bereits Weihnachtsstimmung auf. Der künstliche Weihnachtsbaum, den ich schon vor sechs Wochen zu Testzwecken aufgebaut hatte, kam heute an den für ihn bestimmten Platz nach draußen. Ordentlich mit einem Sandsack beschwert, damit er nicht vom Wind weggeweht werden kann, mit einer gelb leuchtenden LED-Lichterkette und roten Kugeln geschmückt, macht er bei Dunkelheit einen richtig guten Eindruck. Das kann man von seiner Anmutung bei Tageslicht nicht uneingeschränkt sagen, da man, wie ich befürchtet hatte, die nicht ummantelten Ansätze der eingehängten Äste doch recht gut erkennen kann. Interessant ist aber, dass der Baum zwar von Passanten zwar direkt als künstlich erkannt wird, das aber niemanden stört. Im Gegenteil hat er auch bei Tageslicht von Bekannten und Nachbarn sogar viel Lob erhalten. Wohl weil er so schön gleichmäßig aufgebaut ist und mit einiger Distanz trotzdem sehr natürlich wirkt. Vor allem aber, weil ein Weihnachtsbaum eben von seiner Symbolik lebt, und die ist mit einem künstlichen Baum genauso gut zu transportieren. Erst Recht im Dunkeln, wenn der Baum seine eigentliche Aura erst entfalten kann. Die gelben Lichter, ich habe die Farbe bewusst einmal gewählt, finde ich klasse. Ganz anders als das gewohnte Warm-Weiss, aber trotzdem nicht künstlich wirkend, vielmehr warm und die Symbolik der Weihnacht vielleicht noch besser transportierend. Froh bin ich auch, dass mir der Adventskranz gleich beim ersten Anlauf gut gelungen ist. Es war gewagt, mit der Metallschale, dem Verzicht auf Tannengrün und der Kombination mit künstlichen Lichtern. Aber die gewählte Lösung in Kombination mit frischem Moos und Erlenzapfen hat die vegetabile Symbolik auf andere Art integriert und wirkt im Ergebnis überzeugend. Ein moderner Adventskranz, könnte man sagen. Und einer der deutlich macht, ganz ähnlich wie beim Weihnachtsbaum, dass der symbolische Kern einer Tradition auf ganz unterschiedliche Weise in Form gebracht werden kann. Ich hoffe, in den nächsten Tagen mit einem Foto vom Adventskranz diese Erkenntnis illustrieren zu können. Das Moos war nicht nur für den Kranz bestimmt. Anders als V. vorhergesagt hatte, war in unserem externen Garten jede Menge sehr schönes Moos zu finden. So konnten wir am Nachmittag auch die Blumentröge mit Moos auslegen. Damit die Blumen auch schön warm haben, wie M. an der Stelle immer sagt. Botanisch sicher nicht haltbar, aber einfach ein schöner Gedanke, wie ich finde.

Versuch mit einem etwas anderen Weihnachtsbaum

Morgen geht’s endlich an das Arrangieren des künstlichen Weihnachtsbaums. Die neue LED-Lichterkette muss angebracht werden, die älteren roten Kugeln werden den Blick ins weniger schöne Bauminnere kaschieren, und für die Standfestigkeit, vor allem bei Windböen, müssen wir uns auch noch etwas einfallen lassen. Ich bin sehr gespannt, wie diese neue Form von Christbauminstallation wirkt und ob es bezüglich der Anmutung Unterschiede zum geschlagenen Weihnachtsbaum gibt. Meine nicht unerhebliche Sammlung weihnachtsbaumförmiger Objekte werde ich in diesem Jahr teilweise auf andere Fensterbänke verteilen und nicht mehr nur im Arbeitszimmer aufstellen. Das war ohnehin schon zu viel gewesen, weswegen ich in den letzten Jahren immer schon eine Auswahl treffen musste. Dies ist eine Möglichkeit, die schönsten Objekte auch zum Einsatz zu bringen und während der Weihnachtszeit betrachten zu können.

Problematische Baumbeleuchtungen

Eigentlich hatte ich die kleine Sammlung von Anhängern, Aufhängern, Objekten jeglicher Art in Weihnachtsbaumform bereits weitgehend auf Eis gelegt. Aber bei der Durchsicht des Angebots im Baumarkt ist mir dann doch noch eine metallene Weihnachtsbaumsilhouette ins Auge gefallen. Formal nichts Außergewöhnliches, aber der kupferfarbene Metallglanz der polierten Oberfläche hat eine Faszination, so dass ich den kleinen Gegenstand doch erworben habe. Außerdem eine neue LED-Lichterkette für den schon aufgebauten künstlichen Weihnachtsbaum, der dieses Jahr den Eingangsbereich außen zieren soll. Mit Unmut musste ich hören, dass es praktisch keine LED-Lichterketten mehr gibt, bei denen die Einzellichter auswechselbar sind. Ein Problem ist das schon seit Jahren gewesen, da die Ersatz-LEDs meist nicht zwischen den verschiedenen Herstellern austauschbar waren. Aber da in jeder Saison wieder einige Lichter mehr defekt sind, bleibt einem irgendwann nichts anderes übrig, als eine neue Kette zu besorgen. Eine dieser Verrücktheiten bei der neuen Beleuchtungstechnik, durch die der positive Effekt der Energieersparnis durch die geringere Nutzungsdauer wieder geschluckt wird. In dem Bereich müsste sich im Sinne der Nachhaltigkeit endlich einmal etwas bewegen.

Voraussetzungen des Ruhigseins

M. gerät angesichts der Vorbereitungen auf die Adventszeit regelmäßig in Panik. Was ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Sehe ich doch vor allem das Wohltuende dieser fast schon 5. Jahreszeit, und alles, was uns die Symbole und Traditionen rund um Advent und Weihnacht an Innerlichkeit vermitteln kann. Eine Innerlichkeit, die man sich natürlich immer wieder quasi erarbeiten muss. Und dazu gehört eine vorgängige Ruhe, ohne die das besondere Ruhigsein der Weihnacht nicht erreicht werden kann. So hoffe ich, sie bei der Gestaltung unserer Adventsdekorationen unterstützen zu können. Als erstes steht der Adventskranz an, für den ich mich besonders verantwortlich fühle, da ich die Idee mit der Neugestaltung hatte. Da muss ich mir vor allem für das Auffüllen der Schale etwas einfallen lassen. Ich denke, ohne immergrüne Zweige ist das eigentlich unvorstellbar. Das vegetabile der klassischen Kranzes soll dabei nicht ganz verloren gehen. Aber die größere Distanz zum Naturhaften hat aus meiner Sicht etwas Reizvolles, da in ihr die Symbolik als solche stärker betont werden kann. Jedenfalls wenn wir die richtige Balance bei der Wahl der Bestandteile finden.

Das Leben achten

Bis zum Weihnachtsfest werden sicherlich noch eine ganze Reihe kunsthandwerklicher Projekte anstehen, aber kurzfristiger als sonst. In diesem Jahr scheint die Saison später zu beginnen. Das ist eigentlich jedes Mal anders. Weihnachten ist zwar schon präsent, es werden sogar schon Weihnachtsbäume verkauft. Und in den Geschäften findet man bereits seit Wochen Weihnachtsgebäck und weihnachtliche Dekorationen. Aber das Fest selbst wird erst mit dem Wochenende, dem ersten Advent, bei den Menschen angekommen sein. So sind zurzeit viele durch die turbulenten Ereignisse in der Welt beunruhigt und sehen sich weit entfernt von der friedlichen Weihnachtsbotschaft. Umso wichtiger ist es gerade, sich die Kulturen übergreifende Bedeutung der Weihnacht ins Gedächtnis zu rufen. Gedanken sind wichtig, denn die größten Umwälzungen hatten immer ihren Anfang in den Köpfen und Herzen der Menschen. Nur im Falle der Terroranschläge scheint alles auf den Kopf gestellt. Denn die „kritische Masse“, wie es James Redfield in seinen Celestine-Büchern nennt, die ist doch eindeutig auf der Seite des Friedens. Es muss nur noch deutlicher werden, dass es die einzige Sinn machende Zukunft für uns alle bedeuten, sich am friedlichen Miteinander zu orientieren und das Leben zu achten.

Neue Baumblütenwunder

So viele Blütenwunder wie in diesen Novemberwochen habe ich zuvor nie gesehen. Nach den sagenhaften Blüten des Weißdorns Anfang November habe ich heute doch tatsächlich auch einige Blütenstände beim Hartriegel entdeckt. Dieses Nebeneinander von herbstlicher Vergänglichkeit, bereits in der Zersetzung befindlicher Blätter und Anzeichen neuen Wachstums ist bemerkenswert und sehr selten zu beobachten. Ein Anzeichen für die merkwürdigen Kapriolen, in denen uns das Wetter heute begegnet. Dabei könnte der November ansonsten novembergleicher nicht mehr sein. In den Nächten jetzt richtig kalt und tagsüber ebenfalls schon durchgängig frostig. Aber eben mit längeren hellen Perioden an einzelnen Tagen, in denen die Bäume das Licht gierig aufsaugen – und sich in Einzelfällen offenbar in der Jahreszeit täuschen lassen. Wenn ich das so beobachte, neige ich dazu, einen eher milden Winter vorherzusagen. Vielleicht wie im vorletzten Jahr, als wir bis zum Frühjahr keine Veranlassung sahen, den Holzofen auch nur ein Mal anzufeuern. Solange es nicht durchgängig regnet, finde ich eine solche Wetterlage gar nicht schlecht.

Abschied von zwei Gartenriesen

Einen letzten Blick auf die beiden höchsten Gartenbäume konnten wir heute bei J. und W. in G. werfen. Die bedrohlich hoch gewachsene Blauzeder im Vorgarten und die etwas windschiefe Fichte im Hinterhausgarten waren schon von beachtlicher Höhe, als die beiden dort eingezogen sind. Heute aber stellen sie eine potenzielle Gefahr dar. Deshalb haben sie sich entschlossen, schweren Herzens, die Bäume fällen zu lassen. Selbst aktiv zu werden, ist zumindest im Fall der Zeder praktisch ausgeschlossen, da der Baum sehr nah am Gehweg , direkt an der Grenze zum Nachbargrundstück und außerdem so nah am Haus steht, dass bei der Höhe und den ausladenden Ästen Verletzungsgefahr bestünde und natürlich die Gefahr, das Dach, den Zaun oder die Straßenlaterne durch unkontrolliert herabstürzende Äste zu beschädigen. Ein kostspieliges Projekt also, aber ein notwendiges und unterm Strich auch sinnvoll, da später die Gefährdung verschwunden und die Kaminholzvorräte wieder für einige Zeit aufgefüllt sind. Die Baumfällungsfirma hat sich nämlich bereit erklärt, den Stamm in spaltbare Abschnitte zu sägen. So werden die Bäume nicht nur in der Erinnerung erhalten bleiben, sondern auch noch für einige Jahre für wohlige Wärme im Winter sorgen.

Ein silbern-weißer Weihnachtsbaum

Jetzt ist uns die Weihnachtszeit schon sehr viel näher gekommen. Auch heute haben wir beim Einkaufen noch einige kleine Utensilien für die bevorstehenden Adventsdekorationen besorgt. Dabei die Zufallsentdeckung eines stilisierten Weihnachtsbaums aus Kunstguss mit silberfarbenem Grund und weiß emailliert wirkender Verblendung. Ein Deko-Weihnachtsbaum wie viele, gemessen allein an seiner Form, die dem entspricht, wie Piktogramme einen Tannenbaum darstellen. Aber in dieser speziellen Kombination von Silber mit Emaille-Weiß ist er schon etwas Besonderes. Jedenfalls habe ich etwas Vergleichbares noch nicht gesehen. So ist meine kleine Sammlung von Weihnachtsbaum-Formen doch wieder um ein Exemplar angewachsen, obwohl ich mich doch eigentlich nur noch auf massive Glasobjekte beschränken wollte. Solche sind mir in den letzten beiden Jahren leider nicht mehr begegnet. Und dieser nicht gläserne Baum ist durchaus ein ästhetisch gleichwertiger Ersatz. Mal sehen, vielleicht bilde ich ihn demnächst an dieser Stelle noch ab.

11 Jahre Baumtagebuch

Vor 11 Jahren habe ich mit den Einträgen ins Baumtagebuch begonnen. Und schon der Titel des ersten Eintrags vom 20. November 2004 war „Beginn der Weihnachtszeit“. Darin ging es um vegetabile Weihnachtssymbolik und dekorative Vorbereitungen für die Adventszeit. Ein Thema, das uns in dieser Zeit immer wieder begleitet. So auch heute, als wir unterwegs waren, um kleinere Weihnachtsgeschenke für Bekannte und bestimmte Dekorationsutensilien für den Adventskranz zu besorgen. Auch in dieser Saison sieht man neue Gestaltungsideen. Weihnachtsbaumfiguren mit einer Bespannung aus Fell sind mir ins Auge gefallen, da ich das so noch nicht gesehen habe. Viele Dinge in Silberglanz und schöne Beleuchtungsideen mit LED-Lichtern. Eine davon haben wir dann auch mitgenommen, die sich als Zusatzbeleuchtung für den silbern eingefassten Adventskranz eignen werden. Morgen wollen wir verschiedene Gestaltungsvarianten einmal durchspielen. Beinahe hätte ich das heutige Jubiläum vergessen. Aber der Weihnachtsdekorationseinkauf hat mich an den Anfang dann doch noch erinnert.

Vorüberlegungen zum Adventskranz

Ich freue mich schon auf das Schmücken des Adventskranzes. Mit der Metallschale als Grundlage und den verschiedenfarbigen Kerzen gehen wir diesmal neue Wege. Das ist natürlich herausfordernd. Dennoch werden verschiedene Baumrelikte und die traditionelle vegetabile Symbolik der Adventszeit sicher auch dabei eine Rolle spielen. Wie genau es aussieht, welche Materialien wir zum Auffüllen der Zwischenräume wählen, haben wir noch nicht festgelegt. Wir werden erst einmal alles auspacken und dann entscheiden. Ich kann mir Vorstellen, dass Kiefern- und Tannenzapfen Verwendung finden könnten. Vielleicht können wir aber auch zusätzlich etwas von diesen graugrünen Flechten organisieren, deren morbid-kühle Anmutung immer einen reizvollen Kontrast zur Wärme der Kerzen sowie holzigen oder grünen Baumelemente bildet.

Erste Weihnachtsbäume zum Verkauf

In diesem Jahr sind sie besonders früh dran. Der Händler im Ort, bei dem ich in der vergangenen Saison den Weihnachtsbaum ausgesucht habe, ist schon seit heute präsent. Dabei ist erst in 10 Tagen der erste Advent. Ich weiß nicht, mit welcher Zielrichtung. Vielleicht für Geschäftsleute, die sich bereits auf adventliche Dekoration einstellen wollen. Dass Privatleute jetzt schon den Weihnachtsbaum kaufen, scheint mir doch kaum wahrscheinlich. Der würde selbst bei vorbildlichster Wässerung nicht bis zu den Feiertagen durchhalten. Jedenfalls wird selbst der stärkste Baum bei einer solchen Beanspruchung in Stress geraten. Nein, ich denke, ca. 10 Tage vor Weihnachten ist für uns der richtige Zeitpunkt. Zunächst lagern wir den Baum dann noch im Freien, so dass er kaum austrocknen kann, und holen ihn erst kurz vor dem Schmücken ins Haus. Das Wichtigste ist ohnehin, den richtigen zu finden. Im Vorjahr hatte ich mit der Blautanne eine gute Hand. Nun will ich hoffen, einen vergleichbar stabilen Baum mit schönem Astaufbau zu finden.

Eindrucksvolle Nahaufnahmen im Weitwinkel

Es freut mich sehr, dass mein Blätterherbstfoto bereits bei shutterstock angenommen wurde. Das ist schon ein gutes Zeichen, denn diese Agentur ist besonders kritisch. Es ist deshalb zu erwarten, dass das Foto auch bei den übrigen positiv bewertet wird. Tatsächlich finde ich es auch in der zeitlichen Distanz sehr ansprechend. Vor allem aber ist die Option von weitwinklig erfassten Nahaufnahmen mit so guter Abbildungsqualität für mich eine Entdeckung, die Lust auf mehr in dieser Richtung macht. Ich kann mir vorstellen, daraus eine Reihe ganz neuer Fotoserien abzuleiten, die meinen bisherigen Schwerpunkt, der bei echten Nahaufnahmen mit viel engerem Fokus lag, erweitert. Vielleicht ist ja die Weihnachtssaison der Auftakt für diese Erkundung, mit hoffentlich überzeugenden Ergebnissen.

Letzte Baumobstprojekte abschließen

Während wir immer öfter an die Weihnachtszeit denken, sind schon noch einige Baumobstprojekte zum Abschluss zu bringen. V. hat vor einigen Tagen seine Mispeln eingemaischt. Die stehen dann bald bereit, um zu Schnaps gebrannt zu werden. Nicht wirklich mein Fall ist der Geschmack des Mispelschnaps, oder des Hondsärsch, wie er in unserer Region genannt wird. Aber V. kann sich eben von dem Baum nicht trennen und meint, die Früchte abernten und verwerten zu müssen, besonders wenn sie so schön ausgewachsen sind wie in diesem Herbst. Und dann ist es auch bald an der Zeit, die angesetzten Schlehen abzuseihen und mit Rohrzuckerlösung anzusetzen. Danach noch einmal gründlich filtern und wiederum einige Monate lagern. Danach sollte es ein sehr runder, vollmundig schmeckender Likör sein, der die „Wildheit“ der Frucht deutlich in sich trägt.

Fotografische Überraschung

Bei der Durchsicht meiner jüngsten Herbstblätterfotos hat es sich noch einmal bestätigt. Der Weitwinkel ist für bestimmte Motivsituationen tatsächlich die beste Wahl. Im direkten Vergleich mit den Makroaufnahmen derselben Situation geben sie die Szene viel lebendiger wieder. Für mich eine wirkliche Überraschung. Dies an sich schon, aber auch, dass die Abbildungsqualität unerwartet hoch ist, ich würde fast sagen besser, denn die Schärfe geht bis in die Randbereiche hinein. Etwas, das mit der Makrolinse nur in Einzelfällen zu realisieren ist. Ich freue mich darauf, diese neue Erkenntnis für künftige Serien nutzen zu können. Auch wenn das bedeutet, dass ich wohl immer zwei Objektive mitführen muss.

Eine neue Form von Adventskranz

Wahrscheinlich wird der diesjährige Adventskranz anders aussehen als in den Vorjahren. Das wesentliche Element dafür, eine Schale aus silbern glänzendem Metall, haben wir heute ausgesucht. Eine Idee, die wir schon seit einigen Jahren mit uns herum tragen, bisher aber noch nicht umsetzen konnten. Dennoch erwarte ich nicht die radikale Abkehr von der Tradition. Denn die vegetabile Symbolik der Weihnachtszeit wird auch bei dieser neuen Form eine Rolle spielen. Ob es tatsächlich grüne Nadelbaumzweige sein werden, ist noch nicht klar. Aber zumindest Baumbestandteile, wie z. B. Tannen-, Kiefern- und Erlenzapfen werde sicher dabei sein. Es sind dies Materialien, die um die Kerzen herum arrangiert werden, möglicherweise mit anderen Naturmaterialien, wie z. B. Moosen oder Flechten. Alles zusammen angehäuft und zusammengehalten durch die metallene Schale mit senkrechtem Rand. Ich freue mich schon auf die konkrete Ausgestaltung und hoffe, wir werden eine glückliche Hand dabei haben. Mit der Wahl von vier verschiedenfarbigen Kerzen ist eine so noch nicht realisierte Besonderheit Einfluss auf die letztliche Anmutung haben.

Ausgleich für Licht und Wärme

Jetzt wechseln sich klare Tage mit viel Sonne mit absolut trüben ab. Heute also wieder ein echter Novembertag. Entsprechend schwankt auch die körperliche Verfassung, die doch immer wieder von diesen äußeren Bedingungen beeinflusst wird. Ich versuche, bei wenig Tageslicht die Lichtquelle im Symbolischen zu verstärken. Und ich denke, das ist für viele eine sich natürlich einstellende Strategie, die vielleicht auch zu dem gehört, was wir mit Advent und Vorweihnachtszeit verbinden. Da verschränkt sich kulturell erworbener und tradierter Sinn mit natürlichen Lebensbedingungen. Es ist insofern nicht überraschend, dass die immergrünen Zweige der Nadelbäume und das Holz als Material für Wohnmöbel und als Brennstoff in der Alltagswahrnehmung jetzt zunehmend präsent werden. Sie gleichen uns quasi in kondensierter Form das fehlende Licht und die schwindende Wärme wieder aus.

Linde und Holunder

Eine recht ungewöhnliche Kombination enthält das aktuell in Arbeit befindliche Armband: Linde und Holunder. Der weiche Baum der Gemeinschaft, der Liebe, der Versammlung und Versöhnung. Und dieser Strauch, der durch Blüten wie Früchte gleichermaßen fasziniert, der aber viel diffuser, semantisch weniger eindeutig daherkommt. Bei der Linde spiegelt sich das sanfte Gemüt in der Weichheit des Holzes. Der Holunder dagegen legt eine unvergleichliche Sprödigkeit in sein Stützmaterial, das in der Bearbeitung fast kristallin wirkt und sich gerne dem exakten Bohren und Schleifen entzieht. Sehr gegensätzliche Gehölze, in ihrer Materialhaftigkeit wie auch bezüglich der Bedeutungen. Es ist deshalb spannend, sie in der Kombination zu beobachten und die ineinander sich verschränkenden Energien dieser Bäume aufzunehmen.

Erinnerung an die Holzofenzeit

An Fastnacht kann ich in diesen Novembertagen noch gar nicht denken. Alles ist vielmehr auf Rückzug und Ruhe ausgerichtet. Der Schornsteinfeger hat uns noch einmal an die bevorstehende Holzofensaison erinnert. Gut, dass wir die Brennholzvorräte bereits aufgefüllt haben und insofern nichts mehr passieren kann. Die Heizkosten werden bei einem strengen Winter sicher erheblich reduziert. Vor allem Dank der Fichten unseres ehemaligen Privatwaldes, der in den kommenden Jahren nur noch durch die Biomasse präsent sein wird, mit der wir unseren Ofen hauptsächlich befeuern. Jedenfalls wenn die Temperaturen nicht zu mild ausfallen, wie im vorletzten Jahr.

Frostfeigen sind doch genießbar

Es sieht so aus, dass ich die Strichliste der diesjährigen Feigenernte zu früh abgeschlossen habe. M. hat danach noch zahlreiche der späten und nicht mehr ganz ausgereiften Früchte geerntet und gegessen. In den Vorjahren waren diese kleinen „Frostfeigen“, wie ich sie immer nenne, eigentlich nicht mehr genießbar. Nicht nur sehr hart, sondern innen auch nicht wirklich reif, mit weißlichem Fruchtfleisch. In diesem Jahr aber haben sich auch diese Exemplare größtenteils als genießbar herausgestellt. Wenn sie ein paar Tage im Warmen gelegen haben, werden sie auch weicher und zeigen nach dem Aufschneiden ein bis zur Haut rotes Innenleben. Nicht mehr ganz so süß wie im Spätsommer, aber doch noch mit einer Restsüße, wie M. sagt. Erstaunliche Erlebnisse sind das, die wir dieses Jahr mit dem Baum und seinen Früchten hatten.

Makro- vs. Weitwinkelobjektiv für Nahaufnahmen

Eine wesentliche Erkenntnis hat die Wiederholung der gestrigen Fotoaufnahmen mit einem Makro- anstelle des Weitwinkel-Objektivs gebracht: Für bestimmte Nahsituationen ist tatsächlich das Weitwinkelobjektiv geeigneter. Das ist eine Perspektive, die mir bisher verborgen geblieben war, da ich zuvor fast ausschließlich mit der Makro-Festbrennweite fotografiert hatte. Das Arrangement der Herbstblätter auf verwittertem Holzuntergrund ist nicht mal halb so attraktiv, wenn man es durch die Makrolinse betrachtet. Einfach, weil der Ausschnitt sehr viel kleiner ist und die Szene damit nicht so lebendig wirkt. Das ist etwas, das mich künftig sicher veranlassen wird, beide Objektive mitzuführen und je nach Situation zu entscheiden. Das könnte gerade im Bereich der Natur-Nahaufnahmen ganz neue Möglichkeiten erschließen.

Blätterherbstnovember

Manchmal kann man die Ruhe wirklich genießen, wie in diesen Tagen, die den November von seiner stimmungsvollen Seite zeigen. Ich merke, wie ich beim Gang durch die Landschaft selbst ruhig werde und die Veränderungen der Vegetation mit der eigenen Befindlichkeit in Beziehung setze. Heute möchte ich meinen Herbstblättereindruck von der Nahsicht bis zur weiter blickenden Perspektive wiedergeben.

Vergehendes Herbstlaub auf verwitterter Holzbank
Vergehendes Herbstlaub auf verwitterter Sitzbank
Herbstliche Platanen am Waldrand

Das Äußere im Inneren transzendieren

An diesem Festtag konnte ich auf die Lektüre eines Textes von Rudolf Steiner natürlich nicht verzichten. Jedenfalls bin ich am Nachmittag dazu gekommen, nachdem wir den ganzen Vormittag mit Kochen und Backen zugebracht haben. Es war das eine Kombination, die passender für den Tag nicht hätte sein können. Mit den Ausführungen zur mittelalterlichen Mystik und deren Beziehung zur neuzeitlichen Weltanschauung bzw. dem Einfluss naturwissenschaftlichen Denkens bin ich noch nicht sehr weit. Aber es gab schon eine Passage, in der der Autor seinen Grundgedanken, dass wir die äußere Welt erneut in uns erschaffen und über beobachtendes Selbstbewusstsein das Individuelle in Richtung eines gemeinsamen Ursprung transzendieren können, am einfachen Beispiel der Beobachtung eines Baums erklärt:

„Mit der Erweckung meines Selbst vollzieht sich eine geistige Wiedergeburt der Dinge der Welt. Was die Dinge in dieser Wiedergeburt zeigen, das ist ihnen vorher nicht eigen. Da draußen steht der Baum. Ich fasse ihn in meinen Geist auf. Ich werfe mein inneres Licht auf das, was ich erfaßt habe. Der Baum wird in mir zu mehr, als er draußen ist. Was von ihm durch das Tor der Sinne einzieht, wird in einen geistigen Inhalt aufgenommen. Ein ideelles Gegenstück zu dem Baume ist in mir. Das sagt über den Baum unendlich viel aus, was mir der Baum draußen nicht sagen kann. Aus mir heraus leuchtet dem Baume erst entgegen, was er ist. Der Baum ist nun nicht mehr das einzelne Wesen, das er draußen im Raume ist. Er wird ein Glied der ganzen geistigen Welt, die in mir lebt. Er verbindet seinen Inhalt mit anderen Ideen, die in mir sind. Er wird ein Glied der ganzen Ideenwelt, die das Pflanzenreich umfaßt; er gliedert sich weiter in die Stufenfolge alles Lebendigen ein.“
(Zitat aus: Rudolf Steiner: Die Mystik im Aufgang des neuzeitlichen Geisteslebens und ihr Verhältnis zur modernen Weltanschauung, 2. Auflage der Taschenbuchausgabe, Dornach 1993, S. 22)

Obwohl dieses Beispiel an dieser Stelle nur der Illustration eines ganz allgemeinen Gedankens dient, kann die Wahl des Baumbeispiels nicht als Zufall angesehen werden. Tatsächlich nimmt Rudolf Steiner sehr gerne die Pflanzen, ihr Wesen und ihr Wachstum als Ausgangspunkt zur Erforschung des Geisteslebens. Und inhaltlich ist in diesem Ausschnitt etwas enthalten, was mich selbst sehr anspricht: Das innere Bild des Baums verbindet sich mit anderen Ideen. Was für jedes innere Begreifen des Äußeren gilt, kann für die Bäume als besonders verdichtet angenommen werden. Denn nur wenige Symbole besitzen die Kraft, Grundprinzipien des Lebens begreiflich zu machen und in ihrer besonderen Gestalt exemplarisch zu verkörpern. Das ist der Hauptgrund für meine Beschäftigung mit den Bäumen, unter der dieses Baumtagebuch nur eine Facette darstellt.

Feigenstatistik 2015

In 2015 gezählte Feigen

Ein Nachtrag zur diesjährigen Feigenernte. Es sind 163 Striche für ebenso viele Früchte auf unserer Schiefertafel zusammengekommen. Streng genommen sind es noch einige mehr: Aber die „Frostfeigen“ der letzten beiden Wochen, die meist sehr klein und hart ausgefallen waren, habe ich nicht mehr mitgezählt, obwohl sie durchaus noch rotes und teils süßes Fruchtfleisch enthielten. Dennoch, optisch gehen sie nicht mehr als vollwertige Feigen durch. Insgesamt ein gutes Ergebnis, sogar besser als im Vorjahr, als wir 144 gezählt haben. Vor allem, wenn man bedenkt, in welch schlechtem Zustand sich der Baum nach all den Frostschäden der letzten Winter inzwischen befindet.

Advent und Sinnklarheit

M. redet schon viel von Weihnachten. Dabei geht es weniger um Geschenke. Es ist mehr die adventliche Dekoration, die für uns in den letzten Jahren eng mit dieser Zeit verbunden war. Vielleicht noch mehr als in den Jahren meiner Kindheit. Die Phantasie und Vielfalt dieser Dekorationsmöglichkeiten ist so angewachsen, hat so gewaltige Ausmaße angenommen, eine ganze Industrie, dass man zunehmend wählerisch wird. Schwer, noch Symbole zu finden, die nicht schone einmal in punkto atmosphärischer Dichte und ästhetischer Qualität übertroffen worden wären. Das gilt sowohl für vegetabile Dekorationen, die die Symbolik der immergrünen Bäume verwenden als auch für solche, die stärker künstlerisch gestaltet und abstrahiert sind. Und da es nicht immer noch schöner und ausgefallener werden kann, ist es nur naheliegend und notwendig, dass auch bei der Dekoration die Entwicklung wieder zurück zum Sinnhaften und Eigentlichen geht. Ich hoffe, es wird uns für diese Adventszeit gelingen, solche Einfachheit und Klarheit im Symbolischen schlüssig umzusetzen.

Weißdornblüte im November

Gestern trüb und heute seit langer Zeit einmal wieder richtig Sonne. Da lebt man geradezu auf. Die Landschaft jedenfalls hatte in diesem Licht etwas schon fast Unwirkliches. Und kaum erscheinen die Bäume wieder im Licht, zeigen sich unverhoffte Anzeichen von Vitalität. Ein Weißdorn, dessen Früchte schon ganz dunkelrot geworden sind und kurz davor stehen, abzufallen, hat doch tatsächlich Anfang November noch einmal neue Blüten ausgebildet. So etwas habe ich eigentlich zu der Jahreszeit noch nie gesehen. Es war auch nur bei diesem einen Exemplar, das sich wohl irgendwie in der Zeit vertan – oder sich einfach über die Wiederkehr des Lichts gefreut haben muss. Auch die frühen Arten nehmen jetzt schon den Frühling vorweg. So stehen beim Haselstrauch schon die neuen männlichen Blütenkätzchen bereit. Noch ganz grün und kompakt rüsten sie sich für den Winter, ohne ihre eigentliche Bestimmung nicht aus dem Auge zu verlieren. Die Erlen müssten sich ähnlich verhalten, nur habe ich deren Kätzchen noch nicht gesichtet.

Trüber November und letzte Früchte

Merkwürdige Diskrepanzen zwischen Vorhersagen und tatsächlichem Wetter. Bei uns kam den ganzen Tag über kaum ein Sonnenstrahl durch. Da will weder Herbst- noch Winterstimmung wirklich aufkommen. Auch die Fotovorhaben musste ich erneut aufschieben, weil das Licht einfach nicht geeignet ist. Keine gute Atmosphäre. V. hat das Baumfrüchtethema aber immer noch nicht beiseitegelegt. Als letztes wird er wohl die Mispeln ernten. Der Versuch, daraus Strudel zu machen, war mir vor einigen Jahren eine Ernüchterung. Für die Hand voll Fruchtfleisch war ich einen halben Tag beschäftigt. So schwierig ist es, die Frucht zu entkernen bzw. das Fruchtfleisch um die dicken Kerne herum herauszuschälen. Wenn sie nicht diese skurrile Form hätte und man außerdem daraus Schnaps brennen lassen kann, wäre die Frage tatsächlich naheliegend, wozu diese Frucht eigentlich gut sein soll. Ich glaube, V. will den Baum aus quasi nostalgischen Gründen behalten. Und weil der Anbau dieser Art in unserer Region ein gewissen Tradition weiterführt.

Symbolische Herbstfotografie

Beim Friedhofsbesuch gestern habe ich einige Plätze ausfindig gemacht, an denen ich symbolische Aspekte des Herbstes fotografisch festhalten kann. Am Feiertag war dazu natürlich keine Gelegenheit. Aber bei sonnigem Wetter sehe ich gute Möglichkeiten, neue Motive in diesem Feld festzuhalten. Dabei denke ich besonders an die Symbolik des Herbstlaubs in Verbindung mit verwitterten Holzoberflächen, eine alte Holzbank z. B., auf der sich die herbstlichen Blätter der darüber kronenden Bäume abgesetzt haben. Das richtige Licht ist dafür zwingend erforderlich. Leider war dieser Allerseelentag dafür nicht geeignet.

Allerheiligen – zeitlos verändert

Es war einfach schön, dass an diesem Allerheiligentag die Sonne erstmals seit Wochen einmal wieder konstant schien. Die Bedeutung des Gedenktags hat, anders als wir gesprächsweise zuletzt angenommen hatten, seine Bedeutung für die Menschen in unserer Region nicht verloren. Und da wir bei der Gelegenheit auch immer wieder Menschen treffen, die auch von weit her kommen, teilweise sogar aus dem Ausland, um das Grab eines verstorbenen Angehörigen zu besuchen, sehe ich diese Bedeutung auch überregional als zeitgemäß an. Bei den Gesprächen dort geht es natürlich um die Verstorbenen, aber auch und vor allem um gemeinsame Vergangenheit und gegenwärtige Gemeinsamkeit, die sich bisweilen über mehrere Ecken und entfernte Verbindungen herstellt. Sicher werde ich mit M. noch ein zweites Mal die Gräber von Bekannten besuchen und die Grabkultur in ihrer aktuellen Ausformung erleben. Nicht mehr ganz so wie zu Zeiten meiner Kindheit ist die Atmosphäre an Allerheiligen dort. Nicht mehr ganz so opulent erscheint der Grabschmuck auf unserem partiell mit hohen Bäumen überdachten Friedhof. Aber auch diese Kultur kann und muss sich mit den Menschen und ihrer Entwicklung verändern, damit Tage wie Allerheiligen ihren Sinn für die Menschen bewahren können.