Kontemplativer Schatten

Es war doch eine schöne, frühlingshafte Atmosphäre bei Ms Beerdigung. Besonders bei der Beisetzung schickte die Sonne wärmende Strahlen durch die ungewohnt dichten Baumkronen. P. M. hatte es sich deshalb auch länger überlegt, ob er das Familiengrab wählen sollte. Anders als die meisten Gräber dort liegt es ziemlich am Rand, unter einer ganzen Gruppe schon älterer Kiefern, die den Platz meistens sehr schattig gestalten. Dennoch eine sehr ruhige Stelle dort, nahe am Waldrand. So können die Bäume ihren Teil zur Kontemplation beitragen und zudem in hitzigen Sommertagen die Bepflanzung schützen.

Noch mehr Blüten

Heute war es schwieriger, das richtige Licht zu erwischen. Aber in den kurzen Phasen mit Sonnenschein sind die zarten Blüten und Blätter des Spitzahorns durch das Objektiv besonders lebendig erschienen. Und die Traubenkirschen sind in diesen Tage sowieso die reine Freude, mit ihrem strahlenden Weiß und ihrem fast noch betörenderen Duft, der so richtig wie Frühling und Frische anmutet und der sich in der Luft so weit verbreitet, dass man ihn häufig auch außerhalb der Sichtweite der Bäume wahrnehmen kann.

Junge Blüten und Blätter des Spitzahorns
Blütendolde der Gewöhnlichen Traubenkirsche

Neue Weißdornblüten

Frische Blüten des Weißdorns

Nun öffnen auch die Weißdornsträucher ihre Blüten. Nur wenn sie ganz frisch geöffnet sind, kann man noch die rosa Staubbeutel sehen. Das finde ich besonders schön. Ganz leicht sind sie allerdings nie zu fotografieren. Ich hoffe für V., dass das Wetter jetzt hält und keine stärkeren Regenfälle mehr kommen. Dann hätten die Bienen sehr gute Bedingungen, sich richtig ins Zeug zu legen. Weißdorn ist bei uns erfahrungsgemäß eine der ergiebigeren Trachten. Das wäre doch ein guter Auftakt in diese neue Honigsaison.

Lichte Landschaftsblicke

Ein Kontrastprogramm hat uns ab dem Nachmittag erwartet, und schon verfliegen die Gedanken an Herbst und Rückzugsstimmung. Denn die Landschaft zeigt im Detail schon frühlingshafte Züge, die in der Gesamtschau immer noch in einem Grün-Braun-Grau untergehen. Wenn man im Internet Düfte vermitteln könnte, wäre das die passendste Möglichkeit, diesen Frühlingstag wiederzugeben. Denn die Luft war eindeutig eine Frühlingsluft. Ich denke, dass die Bilder der Baumblüten von Traubenkirsche, Wildapfel, Silberweide und Stieleiche sowie das sich gerade entfaltende Blattgrün von Esche und Eiche das besondere Licht dieses Nachmittags und die Wachstumslaune der Bäume widerspiegeln kann.

Blüte der Traubenkirsche
Blüte des Wildapfelbaums
Blüte der Silberweide
Junge Eschenblätter
Junges Eichenlaub
Eichenblüte

Herbstliche Gedanken

Seltsam kommunikationslos verlaufen diese Tage. Es scheint so, als ob die Menschen das Missverhältnis zwischen Datum und jahreszeitlicher Realität nicht gut vertragen und sich eher in sich zurückziehen. Ganz anders könnte das Sozialverhalten in diesen Tagen aussehen, wenn wir einen durchschnittlichen Frühling erleben würden. So kommen einem dagegen Herbstgedichte in den Sinn, wenn man einen Blick in die regnerische Gartenkulisse wirft oder in den regenfreien Phasen einzelne Gartenarbeiten erledigt, z. B. das berühmte von Rilke: „… Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, …“. Vielleicht wird die Gartenausstellung zwischen Christi Himmelfahrt und dem folgenden Wochenende die Wende bringen und diese merkwürdige Herbststimmung wieder auflösen.

Der Vorsprung der Baumlandschaft

Aus der Gartenaktion wird wohl auch an diesem Wochenende nichts. Dafür sind die Temperaturaussichten zu schlecht für morgen. So wird der erlebte Frühling nochmal aufgeschoben, auf eine Zeit des Jahres, zu der gewöhnlich bereits sein Höhepunkt erreicht ist. Wieder eines dieser total verrückten Wetterjahre, was auch für den Rest erhebliche Turbulenzen und extremes Auf- und Ab erwarten lässt. So halten sich winterliche Aktivitäten unvermutet lange und die nach außen gerichteten Aktivitäten werden erst einmal auf Eis gelegt. Ziemlich erdverhaftet ist das noch, und so wenig zu lichten Sphären hin gerichtet. Nur die Baumlandschaft scheint das anders zu sehen oder ein Stück weitblickender zu sein. Denn auf den Autofahrten präsentiert sich jetzt die Landschaft auf einmal in überwiegend jungem Grün, das nicht mehr nur von der Ahornblüte stammt. Der Regen hat den Bäumen also gut getan. Und wenn jetzt die Sonnenanteile anwachsen, kann das auch den großen Wachstumsschub nach sich ziehen. Erst dann ist der Frühling in unserem Empfinden wirklich angekommen.

Und wieder ein neuer Anlauf

Endlich wieder Sonne, die frühlingshaft wirkt. Das schien in den letzten Tagen erneut in weite Ferne gerückt zu sein. Nun nimmt der Frühling einen neuen Anlauf, und mit ihm die Bäume, deren Blüten- und Blattknospen eine Sicherheitspause eingelegt haben, aus Furcht, gleich nach dem Auffalten einer frostigen Nacht zum Opfer zu fallen. Natürlich ist das noch nicht vorbei. Immer noch kann man nicht genau sagen, wie die Fruchternte in diesem Jahr aussehen wird. Hoffen wir, dass die Bienen nicht so wetterfühlig sind wie so mancher Mensch. Damit sie am Höhepunkt der Frühtracht in guter Verfassung ihre Arbeit verrichten können.

Obstbaumarten-Armband

Mindestens noch ein weiteres neues Musterarmband aus dem Holz eines Obstbaums, nämlich der Quitte, will ich im Laufe des Jahres noch realisieren. Damit hätte ich dann so ziemlich alle heimischen Obstbaumarten abgedeckt. Zumindest die, die eine gewisse praktische Rolle spielen, nämlich: Apfelbaum, Birnbaum, Kirschbaum, Zwetschgenbaum, Quittenbaum, Mirabellenbaum, Maulbeerbaum. Das wären sieben, eine gute Zahl, da sich damit ein Armband mit 3 x 7 Perlen herstellen ließe, in dem jede Art mit je drei Perlen repräsentiert ist. Außerdem möglich wäre noch der Holunder, den ich eventuell für die Hauptperle und das Schlussstück einsetzen könnte. Oder eben eines der anderen Hölzer dafür und der Holunder wäre Bestandteil der kleinen Perlen. Solch ein „Themenarmband“ finde ich eine wirklich gute Idee, gerade weil viele Menschen einen besonderen Bezug und eine ausgeprägte Liebe zu Obstbäumen haben. Natürlich sind auch andere Themenarmbänder denkbar, die eher abstrakt konzipiert sind, etwa „Lichtbäume“ oder „Immergrüne Bäume“. Das sind Projekte, die ich noch konkretisieren muss.

Verrücktes Frühlingswetter

Der Hundertjährige Kalender liegt erstaunlich häufig richtig. Dabei frage ich mich, wann die 100 Jahre eigentlich zu Ende gehen bzw. ob die nicht eigentlich schon längst zu Ende gegangen sind. Der Sache müsste ich mal auf den Grund gehen. Jedenfalls hält sich, wie dort beschrieben, die Frühlingsbremse wohl noch länger. Und fährt nicht nur die Dynamik des vegetativen Aufbruchs auf Stillstand zurück. Sie schadet auch, wie sollte es anders sein, unserer Motivation und dem körperlichen Wohlbefinden. So müssen wir das „verrückte“ Frühlingswetter, wie es eine Wettermoderatorin am Nachmittag nannte, noch länger ertragen und können nur auf einen Mai hoffen, der sich tatsächlich als Wonnemonat entpuppt, wenn er schon so mäßig beginnen wird, wie es derzeit zu erwarten ist. Ob aus der Reinigungsaktion am Wochenende etwas wird, ist immer noch zweifelhaft. Es wäre wohl das erste Mal seit vielen Jahren, dass wir die Gartensaison erst nach dem 1. Mai starten können.

Frühlingsbremse

Auch fröhlichere Naturen vermögen bei diesem Wintereinbruch in den Frühling nicht mehr in Stimmung zu kommen. Diese Wetterdepression ist tatsächlich bei fast jedem zu spüren, so als ob es die Menschen nicht fassen könnten. Nachdem sich der Frühling schon so deutlich angedeutet hatte, ist es auch wirklich ungewöhnlich, einen so krassen Temperaturrückgang und dann auch noch mit Dauerregen und Wolken zu erleben. Für die Pflanzen ist es in dieser ersten Wachstumsphase gut, sagen manche. Aber man hat dabei keine Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt eingerechnet. Ich hoffe insofern sehr, dass die jungen Triebe der Bäume, sowohl die Blatttriebe als auch die jungen Blütenköpfe, keinen Schaden nehmen. Besonders sorge ich mich über die frühen Exemplare unter den Weißdornen, denen die Kälte und Nässe nicht gut tun wird, da sich dort die weißen Blüten sich schon von ihrer Außenseite gezeigt haben. Regen kann da einiges verderben.

Microstock und die Grenzen der Aufnahmefähigkeit

Diesen Frühling hoffe ich, endlich einmal mein Baumfotoportfolio ausweiten zu können. Es gibt schon einige ganz gute neue Aufnahmen von Baumblüten, die dafür in Frage kommen. Aber die eigentlich fotogenen kommen ja erst noch. Ich muss vor allem die Zeit und Ruhe finden, eine Auswahl zu treffen und die RAW-Dateien optimal zu entwickeln. Das wird dann wieder mehr Bewegung in mein etwas ruhig gewordenes Microstock-Engagement bringen, was im Zusammenhang mit der immer weiter sich beschleunigenden Fluktuation neu eingestellter Fotos von Bedeutung ist. Es scheint so, als ob Quantität in dem Bereich tatsächlich ein Kriterium für den potenziellen Erfolg einzelner Fotos darstellt. Jedenfalls haben vereinzelt eingestellte Fotos, so gut sie subjektiv auch immer sein mögen, kaum noch eine Chance, wahrgenommen zu werden. Eine Entwicklung, die wohl mit der überwältigenden Menge sehr guten Materials zusammenhängt, die sich im Laufe der Jahre weltweit aufgetürmt hat. Möglicherweise stößt da auch die Selektions- und Aufnahmefähigkeit an gewisse Machbarkeitsgrenzen, was es für den einzelnen Anbieter schwer macht, der kaum noch Steuerungsmöglichkeiten hat.

Die Grenzen der Wahrnehmung verschieben

Die Riesenkakteen in der amerikanischen Wüste nahe Las Vegas haben eine unheimlich wirkende baumähnliche Gestalt. Solche Naturdokumentationen wie die eben gerade gesehene eröffnen einem unglaublich erscheinende Einblicke in die Vielfalt unserer Erde, von der wir ohne Reisen und mediale Vermittlung immer nur diesen kleinen Ausschnitt in unserem Lebensbereich wahrnehmen. Aber auch in diesem vergleichsweise kleinen Ausschnitt ist unendlich viel zu entdecken. Es ist mir eigentlich immer schon, auch bevor das Baumtagebuch vor über 11 Jahren startete, ein Bedürfnis gewesen, diese Vielfalt im eigenen Wahrnehmungshorizont und die Faszination beim genauen Blick auf Details für mich und zum Teil auch für andere festzuhalten. Das kann helfen, immer genauer hinzusehen, immer mehr z. B. auf den gleichen Wegen wahrzunehmen. Vielleicht auch einfach bewusster zu sein beim Sich-Bewegen in der Landschaft. Alles in sich aufzunehmen, was vielleicht ohne diese Übung unbeachtet und damit scheinbar wertloser vorüberzieht. Auch bei uns gibt es vieles zu entdecken. Nach meinem Eindruck eröffnet diese Erkenntnis endlose Horizonte. Die Intensität und Tiefe der Wahrnehmung könnte vermutlich nie an eine Grenze kommen, wenn uns die eigene Wahrnehmungsfähigkeit nicht regelmäßig Grenzen auferlegen würde. Diese immer weiter zu verschieben, ist eine reizvolle Herausforderung.

Ein weiteres Intermezzo

Über den bevorstehenden Regen werden sich die Pflanzen in den nächsten Tagen sicher freuen. Das gibt Zeit zur Erholung und zur Kräftigung der ersten Anstrengungen beim Grünen und Blühen. Aber die kühlen Temperaturen, besonders bei Nacht, wenn die Nullgradmarke erreicht werden kann, könnten einigen Blüten zum Verhängnis werden. April eben, könnte man sagen. Aber der letztjährige war im Gegenteil sehr sonnenreich. Und nach den so wunderbar hellen Tagen hätte man sich Kontinuität gewünscht. Stattdessen wieder ein Intermezzo bis mindestens Mitte nächster Woche. Ich hoffe sehr, dass der Weißdorn, bei dem ich an manchen Sträuchern bereits die weißen Blütenköpfe in geschlossener Form gesichtet habe, es schafft, sich so lange zu schützen. Um die Frühtracht wäre es jammerschade, gerade jetzt, wo die Bienenvölker so stark und munter sind.

Sonnentag mit Gartenplänen

Ein Einundzwanzigster, wie er im Buche steht. Gemessen an der Solarstromeinspeisung dürfte das der bisher sonnenreichste Tag des Jahres gewesen sein. So könnte es nun weitergehen. Denn dann macht die Arbeit im Garten am meisten Freude. Und da steht so einiges an. Neben der Vorbereitung der Blumenkübel und –tröge, den Aussähversuchen im Frühbeet für Strohblumen und Baumschnittarbeiten, steht auch die jährliche Frühjahrsaufräum- und Säuberungsaktion im Garten bevor. V. hat für den Zweck schon eine neue Gummihose gekauft, als Spritzschutz für das stundenlange Handhaben des Hochdruckreinigers. So ein Wetter wie heute wäre dafür ideal. Aber am Wochenende wird das wohl noch nichts, denn die Vorhersagen gehen eher in Richtung einer Abkühlung, was wohl eine Unterbrechung der Schönwetterphase bedeutet. Hoffentlich startet der Frühling danach richtig durch und wir können einmal an begonnen Arbeit dran bleiben. Mit den wachsenden Farbanteilen im Eindruck der Baumlandschaft können wir dann auch mehr eigene Energie mobilisieren und nach außen richten.

Frühlingswärme und Blühlücke

Die Sonne hat uns heute wieder viel Licht geschenkt, und wenn man sich in ihr bei offenem Himmel bewegt, auch schon angenehme Frühlingswärme. Dem gegenüber stehen immer noch kalte Nächte, die manchmal bis knapp über den Gefrierpunkt reichen. Ich hoffe, die frisch eingesäten Strohblumensamen werden dabei keinen Schaden nehmen. Ich fände es toll, wenn es uns gelingt, sie selbst zu ziehen, statt im Sommer die fertigen zu kaufen. M. bat mich, ihr vom Spaziergang etwas Blühendes mitzubringen. Das ist zurzeit allerdings wirklich schwierig, da sich bei den Bäumen gerade eine Blühlücke aufgetan hat. So sind es ersatzweise einige Wiesenblumen geworden, die sich zum blühenden Löwenzahn gesellt haben. Wenn demnächst die Apfelblüte richtig durchkommt und anschließend sich der Weißdorn bemerkbar macht, steht bei günstiger Witterung die erste Hochzeit der Bienen in Sachen Nektarsammeln bevor.

Neues Wunschbaum-Armband: Mirabellenbaum

Die Oberfläche seines Holzes wirkt so wild und kraftvoll wie der Mirabellenbaum selbst. Mirabellen gehören seit jeher zu meinen Lieblingsfrüchten. Und die Bäume haben für mich eine ganz eigene Ausstrahlung, die sich von der anderer Obstbäume unterscheidet. Vielleicht sind die Mirabellenbäume noch stärker mit ihren Früchten identifiziert und treten uns als Fruchtbäume ins Bewusstsein, sind uns auch als solche erinnerlich. Es freut mich, jetzt das Musterarmband aus dem lebendig, warm und abwechslungsreich wirkenden Holz eines eigenen alten Mirabellenbaums fertiggestellt zu haben. Eine schöne Erweiterung meiner Reihe von Wunschbaum-Armbändern.

Wunschbaum-Armband Mirabellenbaum

Vegetabile Beobachtungen bei tief stehender Sonne

Der Spaziergang in der späten Nachmittagssonne hat den Frühling heute so richtig spürbar gemacht. Es liegt bereits in der Luft, dass er in der nächsten Woche durchstarten wird. Jetzt entwickelt sich alles viel schneller in Richtung Grün und Blühen. Faszinierend die Plastizität der jungen, noch ganz kleinen und dicht zusammengefalteten Blätter der Hainbuche, deren filigrane Textur in keinem Wachstumsstadium deutlicher erkennbar ist. Auch die Heckenrosen schießen ihre Blätter hervor, während der Schlehdorn die Regenphasen der letzten Tage nicht gut verkraftet hat. Vorgestern noch in strahlend weißer Blüte, ist die Pracht sehr schnell vergangen. Zum größten Teil schon verblüht, mit abgefallenen Blütenblättern oder ersten bräunlichen Verfärbungen präsentieren sich dessen Blütenstände. Beim Spitzahorn habe ich erstmals etwas beobachtet, was mir bisher so noch nicht bewusst war, obwohl ich diese Art seit Jahren im Blick habe: Die jungen Blätter, die erst dieser Tage sichtbar werden, etwa eine Woche nach den Blütenständen, stehen an denselben Triebenden wie die Blüten, nur sozusagen eine Etage tiefer, kreisförmig unterhalb der Blütenstängel. Sie wirken wie kleine Sträuße, um die sich zunächst unauffällig, später mit Verwandlung der Blüten immer dominanter die fächerförmigen Blätter gruppieren. In diesem Stadium aber ist von den Fächern noch nichts zu sehen. Ganz zarte, noch weitgehend zusammengefaltete, aber ihre Struktur schon erkennbar machende Blattgebilde sind es noch, die aber schon in wenigen Tagen die Bäume in voluminösem Grün erscheinen lassen werden. Dann werden die Blüten im Blätterwald untergehen und kaum noch von diesem zu unterscheiden sein, bis sich sehr viel später die ganz anders geformten Flügelfrüchte an deren Stelle bemerkbar machen.

Dominanter Spitzahorn

Interessant ist es, dass man gerade bei Autobahnfahrten einen besonders guten Überblick über den Entwicklungsstand der Baumlandschaft gewinnt. Gerade weil man sich dabei schnell durch wechselnde Landschaftsstriche bewegt und so Unterschiede und Gemeinsamkeiten besser wahrnimmt. Im Gesamten wirkte das Grün heute schon stärker, konnte man an der farblichen Auflockerung des bisherigen Grau-Braun erkennen, wie sich das Baumgrün allmählich in Szene setzt. In der Nahsicht sind es aber noch nicht viele Arten, die dafür verantwortlich sind: Die Hainbuchen mit Laub und Kätzchen, die Haselsträucher mit den schon offenen Kätzchen und den frischen Blättern, die Wildkirschen mit weißen Blüten, die dicht blühenden Schwarzdornhecken und allen voran die Spitzahorne, die an dem typischen, intensiven Gelbgrün ihrer an Broccoli erinnernden Blüten zu erkennen sind. Dass dieses Blütengrün so dominant sein kann, zeigt, wie verbreitet diese Art in unserem Landstrich ist. Das hätte ich eigentlich so nicht erwartet. Es kann sein, dass die Eindrücke der Baumlandschaft jahresabhängig schwanken, einfach weil nicht immer die gleichen Arten zur gleichen Zeit auf demselben Stand wie im Vorjahr sind. Ich würde sagen, gerade die Ahorne sind dieses Jahr ziemlich spät dran. Jedenfalls kann ich mich an Jahre erinnern, in denen sie bereits Mitte März zu sehen waren. Dieses Mal also sehr deutlich, weil es sonst noch nicht so viel Grünes gibt. In der kommenden Woche wird sich das sicher explosionsartig ändern. Dann wird das Gleichzeitige des Grünens und Blühens vieler Arten die Zuordnung zu der einen oder anderen schwieriger gestalten als jetzt.

Richtiges zur richtigen Zeit

Immerhin längere sonnige Abschnitte als erwartet hat dieser Tag gebracht. Interessanterweise erwische ich für die Arbeit im Freien immer die richtigen Zeitphasen, wenn nämlich die Sonne zum Vorschein kommt. Scheint so, dass ich dafür einen siebten Sinn habe, denn häufig ist sie zu dem Zeitpunkt, zu dem ich es beschließe, noch nicht sichtbar. Die richtige Arbeit in der richtigen Situation. Das ist etwas, was eigentlich in allen Bereichen sinnvoll und wünschenswert ist, auch außerhalb der Arbeit mit Holz und anderen Naturmaterialien, die einen deutlichen Bezug zum Sonnenlicht haben. Aber es ist eben nicht immer möglich, jedenfalls sagen wir uns das, sich rein nach Intuition und inhaltlicher Stimmigkeit zu richten. Da greift meist doch das formale, zielorientierte Denken, dessen Grundprinzip es ist, ein Vorhaben in einer bestimmten Frist abzuschließen, egal wie günstig die Bedingungen sind. Eine der Krankheiten unserer Arbeitswelt, die wahrscheinlich unserer Gesundheit alles andere als zuträglich ist.

Pflanzen aus Samen ziehen

Nun soll der Frühling also nächste Woche erst durchstarten. Auch gut, es sind ohnehin noch jede Menge Indoor-Projekte umzusetzen, unter anderem eine kunsthandwerkliche Arbeit mit Walnuss und Apfelbaum, deren letzte Arbeitsschritte dann eben weiterhin im Keller erledigt werden. Ab nächster Woche hoffe ich aber mit diesem Arbeitsplatz ins Freie ziehen zu können. Bis zum Wochenende will ich aber noch einige Gartenarbeiten erledigen. Zum Beispiel die neuen Strohblumensamen teils im Garten, teils in kleinen Töpfen für die Fensterbank zu säen. Dafür ist das feuchte Wetter vielleicht sogar besonders geeignet. Im Garten wollen wir es mit den großblütigen versuchen, und die kleineren Blüten, die auch weniger hoch wachsen, sollen später in Kübel umgesetzt werden. Spannend bleibt es aber abzuwarten, ob sie überhaupt angehen. Mit selbst aus Samen gezogenen Pflanzen haben wir in den letzten Jahren nicht immer die glücklichste Hand. Pflänzlinge dagegen kamen fast immer durch. Ich bin gespannt, ob es diesmal gelingt, da der eine im Sommer letzten Jahres gekaufte Strohblumenstock sich so üppig entwickelt hatte und ich genau wie M. diese Blumenart sehr mag.

Pläne für die Freiluftsaison schmieden

Die Menschen freuen sich alle auf den Frühling. Was an der gelösteren Stimmung zu merken ist. Und daran, dass sie sich auch durch den Regen und die Schwankungen nicht die Laune verderben lassen. Das ist ein Zeichen dafür, dass man den Winter im Kopf endgültig hinter sich gelassen hat. In den Medien nehmen Gartenthemen wieder breiteren Raum ein. Und überall werden Pläne für die Freiluftsaison geschmiedet. Das werden sicherlich arbeitsreiche Wochen werden, in denen die Außenarbeit wichtiger und die Innenarbeit motivierter werden kann. Wir sind eben biologische Wesen, deren innere Verfassung sehr stark von den Entwicklungen im natürlichen Außen abhängt, so wie es sich im Wachstumszyklus der Bäume so augenfällig manifestiert und darin beispielhaft abgelesen werden kann.

Baumszenen im Frühling

Das Aprilwetter kam erst am Nachmittag. Zuvor konnte man sehr schön beobachten, wie sich der Frühling langsam in Szene setzt. Das Auffalten der Blätter, das stolze Strahlen verschiedener Blütenstände. Beim Schlehdorn ist das zurzeit ein richtiges Blütenmeer in Weiß.

Blühender Schlehdorn

Kaum zu glauben, dass an Stelle dieser auffällig roten Blüten später die hutzeligen Mispelfrüchte entstehen:

Blühender Mispelstrauch

Die Spitzahornblüte fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Wahrscheinlich wegen der irren gelb-grünen Färbung und der irgendwie an Kohl erinnernden Blütenformen:

Spitzahornblüte

Frühlingsstationen

In der Fernsicht ist die Baumlandschaft immer noch vom Grau-Braun geprägt. Aber von Nahem, vor allem den frühen Sträuchern gegenüberstehend, macht sich der Frühling doch schon deutlich Raum, mit einem zunehmenden Anteil frischen Grüns und neuer Blüten. Am deutlichsten sind mir heute der Schlehdorn in seiner vollen weißen Blütenpracht und der Spitzahorn mit den gegenteilig dezenten grün-gelblichen Blütenständen begegnet. Letztere will ich morgen noch einmal fotografisch festhalten. Das gehört in jedem Frühling zu meinem Standardprogramm, einfach weil mich diese wie junges Laub wirkenden Blüten so faszinieren. Übrigens treten die in diesem Jahr an den Bäumen, die ich sichten konnte, nicht gleichzeitig mit den Blättern auf. Sonst waren Blätter und Blüten eher gleichzeitig zu sehen. Bei den Blättern der übrigen Sträucher und Bäume hat sich in den letzten acht Tagen nicht so viel verändert. Die Hainbuche tritt fast auf der Stelle, der rote Hartriegel zögert immer noch, und auch bei den Heckenrosen ist noch kein ausgebreitetes Laub zu erblicken. Nur der Weißdorn hat jetzt schon sein üppiges Blätterkleid ausgebreitet. Ich hoffe jetzt mit V. auf eine stabile Wetterlage und anhaltende Wärme, damit pünktlich zum Beginn der Weißdornblüte optimale Bedingungen für die Bienen vorliegen.

Frühlingserleben und symbolische Spiegelung

Die Atmosphäre dieses Tages erinnert mich an meinen Arbeitseinsatz in der Großstadt, vor 8 Jahren. Der begann in der Osterzeit und dauerte einen langen und durchgehend sonnigen Frühling lang. Eigentlich ideale Bedingungen, zudem mit vielen Feiertagen zwischendrin, waren das damals, die den Großstadttrubel ausgleichen konnten und mir die Zeit dort angenehm gestaltet haben. Interessant, dass gerade diese Frühlingsluft, die besondere Temperaturverteilung im Tagesverlauf, die so typisch ist für diese Jahreszeit, für mich mit dieser Phase fest verknüpft bleibt. Wahrscheinlich sind es gerade diese biologisch wirksamen Einflüsse, die sich dem emotionalen Gedächtnis einprägen. Ein Ansatzpunkt mehr, in der Beschäftigung mit Naturwesen wie den Bäumen mehr zu sehen als bloß die naturwissenschaftliche Betrachtung von Lebewesen, die ihre Lebensenergie durch Photosynthese reproduzieren. Diese Beschäftigung ist Bestandteil unserer Wahrnehmung der Jahreszeiten und damit auch der Wahrnehmung unserer eigenen Körperlichkeit. Das geht weit über das einfache Parallel-Setzen der Physiognomie von Mensch und Baum hinaus. Es scheint mir eher so, dass diese Koexistenz von Mensch und Baum beiden ermöglicht, sich im Lebenslauf weiterzuentwickeln. Für die Menschen geschieht dies über eine Spiegelung ihrer selbst, ihrer Befindlichkeit, Emotionalität und Wahrnehmung, im Werden, sich Entwickeln und Vergehen der eigentlich fremden Spezies, die sich immer wieder als verlässlicher Lebenspartner mit großer symbolischer Tiefe und emotionaler Kraft bewährt.

Vorgriff auf die nächste Heizsaison

Hinterm Haus lagert schon der Grundstock für die nächste Heizsaison. Fast ausschließlich Zwetschgenbaumabschnitte, die von eigenen kürzlich gefällten Bäumen stammen. V. musste sie entfernen, da sie zu alt geworden waren und die vielen Bäume in den letzten Jahren auch einfach zu arbeitsintensiv wurden. Dieses Holz wird unsere etwas einseitigen Fichtenvorräte ergänzen. Die Mischung wird im Winter hilfreich sein, da das Obstbaumholz wesentlich länger anhält und sich mit weniger Masse mehr Heizwirkung erzielt. Die ersten Arbeiten mit dem neuen Werkzeug sind gut verlaufen. Sieht so aus, dass ich mit dieser Technik recht schnell vertraut geworden bin, wenn auch noch Details ausgearbeitet und einiges geändert werden muss, damit der Workflow nicht ins Stocken kommt. Ich kann mir aber vorstellen, mach diesen Anpassungen bei einigen Arbeitsprozessen leichter vorhersagbare Ergebnisse erzielen zu können. Die Entscheidung zu einer Umstellung war insofern richtig.

Neues Wunschbaum-Armband

Nun habe ich endlich ein lange liegengelassenes Projekt weiterverfolgt. Die Stäbe aus Mirabellenholz hatte ich bereits vor bestimmt zwei Jahren hergestellt. Den Test des neuen Werkzeugs wollte ich nun nutzen, um dieses Musterarmband zu realisieren. Geschnitten sind die Perlen schon, jetzt fehlt noch der eigentliche Test mit der neuen Bohrvorrichtung. Zusammengebaut habe ich es schon, es muss sich aber in punkto Handhabung noch bewähren. Ich freue mich außerdem, bald die Mirabelle als neue Auswahlmöglichkeit unter den Wunschbaum-Armbändern aufnehmen zu können.

Der Frühling kommt schleichend

Ein starker Wechsel, ständig hin und her zwischen Sonne und Wolken, Regenschauern und Kältephasen. Ein Biowetter, das dem einen oder anderen Schwierigkeiten macht, zumal man schon auf Frühling eingestimmt war und ein schnelleres Durchstarten desselben erwartet. Damit ist erst einmal nichts und doch stellt sich die Landschaft allmählich um, nehmen die Anteile am frischen Grün zu, kann man die Frühlingsluft jetzt schon wahrnehmen. Nur mit den Prognosen für den Verlauf dieser Freiluftsaison will sich ob der aktuellen Wechselhaftigkeit niemand beschäftigen. Mal sehen, ob das neue Werkzeug bis zum Samstag schon eingetroffen ist. Dann hätte ich Gelegenheit, es für die nächste Holzarbeit, Apfelbaum und Zürgelbaum, bereits einzusetzen. In die damit verbundenen Routineumstellungen muss ich mich allerdings erst einfinden.

Neuer Werkzeugsatz in Sicht

Nach fast fünfzehn Jahren mit praktisch demselben Werkzeugsatz ist nun doch die Zeit für eine Erneuerung gekommen. Die Recherchen zu der richtigen Ausrüstung gestalten sich aber recht aufwändig. Es ist zunächst nicht leicht einzuschätzen, welche Alternative die beste Handhabung und Präzision erwarten lassen. Bei meinen Holzperlen mit gerade einmal 7mm Durchmesser ist das ja wirklich von Bedeutung. Einen Satz von drei kombinierbaren Geräten habe ich mir am Nachmittag provisorisch ausgeguckt. Einige weitere Erkundigungen sollen jetzt die Gewissheit verstärken, dass sich die Investition lohnt. Schließlich will ich die kunsthandwerkliche Arbeit mit verschiedenen Hölzern weiterentwickeln. Das richtige technisch Gerät ist für hochwertige Ergebnisse unverzichtbar.

Kein Frühjahr, das eine frühe Fruchternte verspricht

Es wird wohl kein so sonniger April wie im Vorjahr, eher einer, der dem Aprilwetterklischee entspricht. So sieht es gegenwärtig aus. Und damit verflüchtigen sich unsere Hoffnungen auf ein frühes Frühjahr, das die Voraussetzung für eine zeitige Ernte bei den Feigen in unseren Breiten ist. Immer noch hoffen wir auf eine letzte Ernte bei dem so gebeutelten Baum, bei dem man sich wundert, wie er überhaupt noch Frucht tragen kann. So stark, wie er jetzt schon innerlich vom Pilz befallen ist, der große Teile des Stamms und der Äste durchzieht, kann es sich nur um einen Überlebenskünstler handeln, der sich partout nicht unterkriegen lässt. Ich bin deshalb geneigt, mich Vs und Ms Wunsch anzuschließen, ihn in diesem Sommer möglichst unbehelligt zu lassen und jetzt auch nicht mehr stark zurückzuschneiden. Der nachgekaufte kleine Feigenbaum ist noch lange nicht so weit, dass er die Nachfolge antreten könnte. Aber er sitzt seit dem Herbst fest im Boden, so dass er in dieser Saison seinen ersten Schuss in die Höhe machen könnte.

Weitere Frühlingsboten

Die Baumlandschaft verändert jetzt täglich ein wenig stärker ihre Erscheinung. Beim Weißdorn sind die Blätter bereits fast alle entfaltet und interessanterweise sind bei einigen Sträuchern parallel erste Blütenknospen zu sehen, die aber noch vollständig geschlossen erscheinen. Das ist ungewöhnlich, da der Schwarzdorn noch nicht überall in voller Blüte steht und der normalerweise deutlich vor dem Weißdorn blüht. Ich wünsche V., dass der Weißdorn sich eine Weile Zeit lässt, am besten bis zur ersten längerfristig stabilen Frühlingswetterlage. Denn seine Bienenvölker sind in diesem Jahr erfreulich stark durch den Winter gekommen, scheinen die Zeit sogar zur reichlichen Vermehrung genutzt zu haben. Da wäre es natürlich nach mehreren Krisenjahren eine Freude, wenn sie auch genügend Nektar finden und wir eine reiche Frühtracht erwarten können. Neben dem Schwarz- und Weißdorn sind auch die Heckenrosen aktiv. Zwischen den letzten noch sichtbaren Früchten den Vorjahres kommen die jungen Blätter zum Vorschein. Und beim Roten Hartriegel entwickeln sich Blätter und Blütenknospen im Gleichschritt. Auch die Wärme dieses Tages fühlte sich schon deutlich wie Frühling an. Ich denke, jetzt beginnt der Frühling tatsächlich, wenn wir die kommenden Tage mit Wolken und Regen hinter uns gelassen haben.