Übergang im Spiegel innerer Befindlichkeit

Der Bedarf an Gießwasser ist schon um die Hälfte zurückgegangen. Nur noch wenige Sonnenblumen und die übrigen Kübelpflanzen benötigen auf Grund der moderat sonnigen Witterung auch nicht mehr so viel Feuchtigkeit. Damit ist die sozusagen gemütliche Phase des Frühherbstes eingeleitet, in der alles im Übergang ist. Die letzten Früchte reifen, die ersten Blätter welken und verfärben in Richtung herbstlicher Farben. Die ersten Baumarten entblößen ihr Skelett, da sie kaum noch Blätter tragen und die letzten Farbakzente der Früchte vergangen sind. Da denke ich unwillkürlich an November und die dunklere Winterzeit. Dieser Eindruck ist als Vorahnung jetzt schon dominanter als der sommerliche. Ich finde es immer wieder anregend, diesen Wechsel der Jahreszeiten in der inneren Befindlichkeit gespiegelt zu sehen.

Blasser Baumfrüchteherbst

Die Nachmittagssonne hat in diesen Frühherbsttagen schon diese wohlige Wärme und das einmalige goldene Licht. Trotzdem präsentiert sich die Baumlandschaft eher in matter Verfassung. Ich vermute, das ist eine Spätfolge des heißen und trockenen Hochsommers, der die Säfte der Pflanzen auf niedriges Niveau gebracht hat, Blätter frühzeitig hat welken und abfallen lassen und die Früchte zwar schnell reifen, aber größtenteils auch stark eintrocknen lassen. Besonders deutlich ist das bei den Weißdornsträucher, die zwar viele Früchte tragen. Die sind aber viel kleiner als in den Vorjahren, wirken ausgedörrt, schrumpelig und glanzlos. Meist sind sie allein an den Zweigen zu sehen, ganz ohne oder mit nur noch wenig Begleitung durch Blätter, die der Hitze schon früher erlegen sind. Ähnliches sieht man bei den Ebereschen und bei den Pfaffenhütchen. Bei denen zeigen sich ebenfalls eher schmächtige Hütchen, die überwiegend blass erscheinen und die knall-rosa und die später knall-orangene Färbung regenreicherer Jahre vermissen lassen. Kann sein, dass der Herbst in Sachen Feuchtigkeit den Umschwung bringt, an der herbstlichen Erscheinung der Baumfrüchte wird das aber nichts mehr ändern. Sie werden möglicherweise dann nur früher an den Zweigen faulen oder vergehen und recht bald ein winterliches Baumgerüst übrig lassen.

Holzarbeit und Autokorrektur

Gut, jetzt ist eine ganze lange Schlange von Holzarbeitsaufträgen abgearbeitet. Das hat neben den anderen Projekten sehr viel Zeit und Energieleistung gekostet, ist aber auf der anderen Seite auch eine Art Ausgleich und sinnhafte Form von Erholung für mich. Ungern würde ich diese fast schon kontemplativen Arbeiten missen, die im sonst oft von kommunikativen Herausforderungen geprägten Arbeitsalltag wichtige Ruhepole setzen, von denen aus man alles andere einmal aus unvoreingenommener Perspektive betrachten und einordnen kann. Eine Art Selbstbeobachtung, die Fehler erkennen hilft und Korrekturen im laufenden Prozess möglich macht, ganz außerhalb direkter sozialer Interaktion, aber doch unter dem Eindruck einer solchen, die aber eben auf einer anderen thematischen Ebene angesiedelt ist.

Wechsel- und Wahlmöglichkeiten

Die anstrengenden Arbeitstage sind zur Routine geworden. Nach ununterbrochener konzentrierter Projektarbeit bin ich immer froh, wenigstens noch kurze Zeit des Tages den Kopf mit der Holzarbeit frei machen zu können. Das funktioniert eigentlich immer. Es ist wie das Abtauchen in eine andere Welt, wie ein Abstand nehmen und in sich Kehren, das in der Form wohl nur bei wenigen Aktivitäten möglich ist. So werde ich am Wochenende diesen Anteil meiner Arbeit überwiegend verfolgen können und das andere einmal in den Hintergrund stellen. Gut, dass ich diese Wechsel- und Wahlmöglichkeiten immer wieder umsetzen kann.

Frühherbstliche Gartenarbeiten

Von den schon abgeschnittenen verwelkten Sonnenblumen, deren untere Stängel noch in der Erde wurzeln, einmal abgesehen, erscheint der Garten jetzt zum Frühherbst wieder sehr aufgeräumt. Das liegt daran, dass die Trauben schon abgeerntet und zurückgeschnitten sind und M. jetzt auch die Rabatten wieder gerechelt und von Unkraut befreit hat. Da V. einige bisher sperrig verlaufene Spanndrähte, die zum Leiten der Weinreben nicht mehr benötigt werden, ebenfalls entfernt hat, ist die Sicht in die Tiefe des Garens ebenfalls klarer und unverstellter. Als weitere Gartenarbeit steht auf jeden Fall das Zurückschneiden des Efeus an. An der Grotte vor allem, wo die neuen Triebe schon in alle Richtungen abstehen, und auch die Ranken über der langen Mauer. Bei der Grotte muss der Rückschnitt diesmal umfangreicher ausfallen, da jetzt erstmals die Gelegenheit ist, die ursprünglich schlankere Form wieder herzustellen. Dafür muss ich mir wohl einen Samstagnachmittag reservieren.

Sportstätte im Wald

Eine Tennisanlage mitten im Wald. Das Fotoshooting hat mich heute an diesen ungewöhnlichen Ort geführt. Von Fichten umgeben ein Ensemble von offenen Tennisplätzen und ein große Halle. Viel Arbeit und Energie muss dahinter stecken, beachtlich für einen Verein und Ausdruck des langjährigen Engagements seiner Mitglieder. Und da nicht alle Bilder, die benötigt werden, auch an diesem Termin realisiert werden konnten, werde ich noch einmal dorthin kommen. Eigentlich ganz spannend, damit ist der Mehraufwand dann durch landschaftliche Eindrücke wieder kompensiert.

Weintraubenernte Teil I abgeschlossen

Wie gedacht ist zumindest die hiesige Weinlese schon abgeschlossen. V. hat mit einem Verwandten zusammen den ganzen Vormittag daran gearbeitet und den Rest des Tages damit verbracht, den Grünschnitt einzusammeln und alles wieder sauber zu machen. Am Abend habe ich dann noch einige umgeknickte und verblühte Sonnenblumen geschnitten und zu unserem Grünschnitt gegeben. Es kommen immer noch neue Blütenköpfe, etwas kleiner als sonst, aber z. T. mit herbstlichen Farben, so wie das Samentütchen es angekündigt hatte. Einige Samen für das nächste Jahr werde ich sicher sammeln können. Allerdings wird es im nächsten Jahr nicht mehr so viele geben. Und die Standort werde ich so wählen, dass sie auf jeden Fall genug Licht bekommen, auch ohne sich vier Meter in die Höhe strecken zu müssen. Auch mit dem Gießen hat das in dieser Saison dann doch überhand genommen.

Das Weinlese-Ritual

Das Weinlesefieber hat V. nun doch wieder etwas früher und unermüdlicher erfasst als geplant. Wie immer ist es mit der Ruhe vorbei, wenn das Ritual einmal angelaufen ist. Da aber der Ertrag wegen der vielen an Altersschwäche eingegangenen Reben nicht mehr so hoch ist, wird es sicher in überschaubarem Zeitrahmen beendet sein. Wahrscheinlich schon morgen, da zusätzliche Hilfe angesagt ist. Obwohl mich das Thema selbst nicht in gleichem Maße berührt, bin ich doch froh, wenn es für dieses Jahr einmal wieder abgeschlossen ist. Danach wird es eher möglich sein, die ästhetisch anregenden Facetten des Frühherbstes wirklich wahrzunehmen.

Baumthemen wieder dominanter

Wieder ein arbeitsreicher Sonntag, den ich dennoch als sehr kontemplativ empfunden habe. Vielleicht wegen des mittäglichen Ausflugs zum traditionellen Dorffest. Vielleicht wegen der Ruhe, die diesem Tag zu eigen war und die Konzentration hoch gehalten hat. Das hat dann trotzdem sonntägliches Flair und ermöglicht einen Abstand, der an Werktagen so nicht möglich ist. Auch die Holzarbeit war heute wieder Thema, in Form von Rückmeldungen und neuen Aufträgen. Und so sind die nächsten Arbeitseinsätze schon wieder geplant. Offensichtlich ein Jahr, in dem die Bäume, deren Hölzer und die Energie und Symbolik derselben eine wieder deutlichere Rolle spielen.

Das Zusammenspiel der Gartenbäume

Unsere Sonnenblumen halten sich in diesem Jahr besonders lange. Allerdings musste ich einige auch schon abschneiden, weil sie vollständig verblüht sind. Dadurch, dass ich sie aber zeitversetzt eingepflanzt hatte und es auch verschiedene Sorten sind, kommen immer wieder neue nach. Gerade die Riesenexemplare sind sehr blühfreudig, wenn auch die Blüten etwas kleiner ausgefallen sind in dieser Saison. Es liegt wohl daran, dass unser alter Feigenbaum nicht mehr da ist, dass die Gartenbäume in diesem Sommer gar nicht so dominant erscheinen. Der Walnussbaum ist trotz seiner schon beachtlichen Höhe in seiner Art ohnehin eher unauffällig. Der Ginkgo ist zwar der imposanteste und höchste von allen, ist aber schon so weit herausgewachsen, dass man in Augenhöhe nur noch den Stamm erblickt. Man muss den Blick schon Richtung Himmel erheben, um seine ganze Präsenz in sich aufzunehmen. Die beiden kleinen Feigenbäumchen werden noch einige Jahre benötigen, um sich gegenüber den älteren behaupten zu können. Und ganz dezent sind ohnehin die Gleditschien, wegen ihres noch sehr dünnen Stämmchens, aber auch bedingt durch die Art. Denn selbst ältere Bäume mit starken Stämmen bleiben sehr licht und filigran, wirken in keiner Weise aufdringlich. Ich hoffe, dass zumindest der stärkere der beiden sich gut entwickeln wird und irgendwann neben Walnussbaum und Ginkgo eine erkennbare Baum-Marke im Garten setzen wird.

Neue fotografische Aufgaben

Die fotografischen Projekte häufen sich in diesen Wochen, und noch ist kein Ende abzusehen. Dabei ist es eine Herausforderung und erfordert nicht selten gewisse Improvisation, wenn es darum geht, sehr unterschiedliche Raumsituationen einzuschätzen und das Licht so zu arrangieren, dass optimale Ergebnisse, immer mit Blick auf den illustrativen Zwecke, erzielt werden können. Das gelingt mal besser und mal schlechter. Aber die wachsende Erfahrung mit allen möglichen Konstellationen ist eine gute Hilfe. So bin ich tatsächlich von der Baumfotografie über die Oberflächenstrukturen auch zu Räumen und Menschen gelangt. Alle früheren Sujets sind nach wie vor Thema für mich, aber die Palette ist eben breiter geworden. Gerade Menschen stellen als Motiv allerdings ganz besondere Aufgaben, die nicht nur mit den technischen Rahmenbedingungen zu tun haben, sondern auch mit Selbsteinschätzungen und Vorstellungen, wie man sich nach außen darstellen möchte. Ich hoffe, immer besser zu verstehen, wie die je individuelle Art am besten vermittelt werden kann.

Frühherbstliche Arbeiten für die letzte Phase der Gartensaison

Nun ist auch der bewohnte Gartenbereich farblich wieder renoviert, eine Maßnahme, die wir schon seit Jahren vor uns her schieben. Aber dank eines professionellen Malers aus der erweiterten Familie war das eine recht angenehme Aktion. Alice hat sich natürlich auch dafür wieder sehr interessiert, wie er überhaupt das Interesse an uns nicht zu verlieren scheint, zu groß sind der Entdeckergeist und die Tatenfreude. Bewundernswert, ein derart unermüdliches Geschöpf, das auch sämtlichen Besuchern wegen seiner selbst für Elstern ungewöhnlichen Menschenfreundlichkeit imponiert. Die nächsten Vorbereitungen für die wohl letzte Obsternte der Saison sind auch schon getroffen. Der bequeme, elektrisch betriebene Weinkelter ist schon wieder defekt, so dass V. ihn erneut zur Reparatur bringen musste. Bis die Trauben erntereif und eingemaischt sind, sollte er wieder zur Verfügung stehen. Vielleicht etwas unverhältnismäßig, weil es nicht mehr so viel Wein gibt, da ja alle alten Weinstöcke sukzessive ihre Lebenserwartung überschritten haben. Aber für V. natürlich eine Erleichterung, die verhindert, dass das Ritual in Überanstrengung ausartet.

Symbole, Archetypen, Regeneration

Vier weitere Symbolarmbänder sind abgeschlossen. Wegen der zahlreichen arbeitsintensiven anderen Projekte war das eine Mammutarbeit, die selbst mir einige Geduld abverlangt hat. Und die nächste Anfrage lässt vermuten, dass der Faden in Sachen Baumkreis und Lebensbäume so schnell in diesem Jahr nicht abreißt. Für mich eine Bestätigung, ein zeitloses Lebensthema als Arbeitsgrundlage zu pflegen, das die Menschen immer bewegen wird, auch wenn drumherum viel Aufregung und Ablenkung durch politische, wirtschaftliche und kulturelle Turbulenzen herrscht. Eine Sehnsucht nach der natürlichen Grundlagen und archetypischen seelischen Formen ist für viele vorhanden und wichtig, wenn es darum geht, sich zu erden und zu regenerieren.

Fotos nun auch mit Menschen

Nie hätte ich gedacht, dass Menschen einmal mein vornehmliches Motiv beim Fotografieren sein würden. Aber das hat sich in den letzten Jahren so eingestellt, sofern es um projektgebundene Fotoshootings geht. Bis dahin war mein Portfolio fast ausschließlich von Baumthemen, Blüten, Blätter, Früchte und Detailstrukturen, Landschaftsaufnahmen und Oberflächenstrukturen und -texturen von Holz und anderen Materialien dominiert. Als Gegenstände finde ich diesen Bereichen nach wie vor spannend. Aber wenn es spezieller wird und konkrete Branchen und Leistungen illustriert werden sollen, kommt man um den Mensch als Symbolträger dann doch nicht herum. Jedenfalls bleibt es ohne den Menschen oft unverbindlich und zu distanziert. Ich bin froh, auch für diese Form der Illustration ein Gespür entwickelt zu haben und damit auch mein Spektrum im Bereich der Fotografie auf eine breitere Basis gestellt zu haben.

Es weihnachtet schon im August

Es mehren sich die Gespräche über den Rest des Jahres. Sobald der Herbst seine Vorzeichen sendet, ist das automatisch ein Thema. Und gleich ist dann auch von Weihnachten die Rede, und dass es jetzt gar nicht mehr so weit ist bis dahin. Tatsächlich hatte ich in den letzten Tagen auch bereits die ersten Downloads mit weihnachtlichen Motiven. Gerade die erst in der vergangenen Nachweihnachtszeit in mein Portfolio aufgenommenen, also die jüngsten Weihnachtsmotive haben jetzt erste Abnehmer gefunden. Das zeigt mir, dass doch Interesse an Motiven mit abstrakter Unschärfe besteht und dass Weihnachten als fünfte Jahreszeit die Menschen schon Monate vor Beginn der Adventszeit bewegt. Nicht ausgeschlossen, dass sich erste Agenturen und Kreative bereits über weihnachtliche Kampagnen Gedanken machen und schon Material sammeln, das zur Illustration verwendet werden kann. Wäre schön, wenn meine abstrakt unscharfen Impressionen unserer weihnachtlich beleuchteten Stube für den einen oder anderen die passenden sind.

Baumobsthighlights

Nun ist auch schon die Erntezeit der Bäume bald vorüber. Die Baumobstsorten, die sonst reichhaltig geerntet werden konnten, Zwetschgen und Äpfel, sind bei den Bäumen unserer Streuobstwiese dieses Jahr fast ausgefallen, anders als bei vielen anderen Obstbaumbesitzern. Aber Birnen gab es viele. Und auch die Weintrauben sind kräftig gewachsen und lassen zudem wegen der vielen Sonnenstunden eine gute Qualität des Weins erwarten. Meine größte Freude auf diesem Gebiet sind aber die Mirabellen, die von einigen kleineren eigenen Bäumen stammen, zum größten Teil aber von dem wild wachsenden Mirabellenbaum, der uns in guten Jahren, so lange ich denken kann, schon mit Mirabellen beschenkt. Aber eben nur in guten Jahren, im Vorjahr waren die Früchte z. B. ganz ausgeblieben. Dieses Jahr ist es aber eine wirkliche Freude, auch wenn ich eigentlich kein Obstfreund bin. Mirabellen mochte ich immer schon, das Obst und die Bäume, besonders wenn sie zu Mirabellenkuchen weiterverarbeitet werden. Davon gab es dann gleich siebzehn, unglaublich. Mit der Weinlese, die bald auch bei unserem winzigen Gartenweinberg anfällt, wird unser Obstjahr weitgehend zu Ende gehen. Bin gespannt, ob es in 2019 wieder mit einer ertragreichen Maulbeerernte, unserem diesjährigen Highlight, eingeleitet wird.

Anstrengender Arbeitssamstag

Gut, dass ich bis jetzt noch draußen, an der frischen Luft und mit dem Gartenambiente im Rücken an meinen Holzprojekten arbeiten kann. Die Spätnachmittagssonne tut auch bei insgesamt frischeren Temperaturen und nicht mehr so viel Sonne und Licht einfach gut. Aber natürlich ist der Herbst schon präsent und lässt die Tage kürzer werden. Auch deshalb wird der Arbeitsplatz draußen vielleicht noch im September nutzbar sein. Spätestens im Oktober steht dann der Umzug in die Kellerwerkstatt an und das Arbeiten bei künstlichem Licht wird wieder notwendig. Bis dahin genieße ich diese stimmige Atmosphäre draußen, und die Möglichkeit, zwischendurch meine Gartenbäume zu besuchen, die späten Stauden zu bewundern und mich um die Bewässerung der Pflanzen zu kümmern. Ich hoffe, die letzten Ernteaktionen werden diese Stimmungshighlights im Garten nicht überschatten. V. plant morgen z. B. die Nashi-Birnen zu ernten, deren Gewicht die Äste des mittelgroßen Baums in die Knie zu zwingen scheint.

Die letzte Phase des Arbeitens im Gartenatelier

Gut, dass ich bis jetzt noch draußen, an der frischen Luft und mit dem Gartenambiente im Rücken an meinen Holzprojekten arbeiten kann. Die Spätnachmittagssonne tut auch bei insgesamt frischeren Temperaturen und nicht mehr so viel Sonne und Licht einfach gut. Aber natürlich ist der Herbst schon präsent und lässt die Tage kürzer werden. Auch deshalb wird der Arbeitsplatz draußen vielleicht noch im September nutzbar sein. Spätestens im Oktober steht dann der Umzug in die Kellerwerkstatt an und das Arbeiten bei künstlichem Licht wird wieder notwendig. Bis dahin genieße ich diese stimmige Atmosphäre draußen, und die Möglichkeit, zwischendurch meine Gartenbäume zu besuchen, die späten Stauden zu bewundern und mich um die Bewässerung der Pflanzen zu kümmern. Ich hoffe, die letzten Ernteaktionen werden diese Stimmungshighlights im Garten nicht überschatten. V. plant morgen z. B. die Nashi-Birnen zu ernten, deren Gewicht die Äste des mittelgroßen Baums in die Knie zu zwingen scheint.

Beiträge zur Symbolkultur

Nun geht es also doch nahtlos weiter mit der intensiven Arbeit an gleich vier Lebensbaum-Holzarten. So setzt sich die Aktivität der Wunschbaum-Manufaktur fast unterbrechungslos fort, eine ähnliche Situation wie schon einige Male in den Monaten vor und nach Weihnachten. Die Motive, Schwerpunktfaktoren und Aufmerksamkeitsschwankungen sind kaum erklärbar und auf bestimmte Faktoren zurückführbar. Aber es hat wohl sehr viel mit der Zuversicht der Menschen zu tun, und die ist eng an Situationen gebunden, die es erlauben, den Blick auch einmal über den Horizont der notwendigen Alltagsvollzüge hinaus auszudehnen. Mir scheint, so häufig und selbstverständlich ist das nicht mehr. Umso mehr schätze ich die Möglichkeiten, Beiträge zur Ausgestaltung dieser von Symbolkultur geprägten Zeiten zu leisten.

Vögel, Bäume, Archetypen

Das Vogelthema beschäftigt uns nach wie vor, und eigentlich zunehmend mehr. Vor allem, weil Alice ja tatsächlich mehrmals am Tag zu Besuch kommt und sich im Garten offensichtlich wohl fühlt. Die Entdeckungsmöglichkeiten scheinen endlos. Aber auch mit eigentlich schon Bekanntem beschäftigt man sich gerne immer wieder ausgiebig. Wenn man dann mit den Menschen ist Gespräch kommt, finden sich auf einmal viel Anknüpfungspunkte, etwa zu Erlebnissen, die sie selbst schon mit Vögeln, speziell mit den Elstern hatten. Das ist spannend und erinnert mich sehr an die Gespräche über Bäume. Die sind zwar noch etwas universeller, aber die Vögel machen den Bäumen in Sachen Archetypus starke Konkurrenz. Sie gehören zu diesen uralten Geschöpfen, die eine zweite Existenz als Sinnbilder, als starke Lebenssymbole, als Spiegel für menschliches Dasein und Werden fungieren. Eben genau als das, was mich schon so lange mit den Bäumen verbindet.

Auslaufende Auszeit

Gut, dass diese letzten Hochsommertage so ruhig verlaufen. Die Menschen versuchen, den Rest der auslaufenden Auszeit zu nutzen und reduzieren ihre Kommunikation und scheuen sich, Neues zu beginnen. Es scheint, dass die zeit dafür noch nicht reif ist und erst der deutlich erkennbare Herbstbeginn neue Anstöße geben kann. Das macht es möglich, auch mal aufwändige Projekte in einigermaßen ruhiger Weise zu verfolgen und sich richtig in die Aufgaben einzugraben. Selten genug sind diese Konstellationen, die ich zu schätzen weiß, auch wenn untergründig die neue Hektikwelle schon wieder im Anzug scheint. Wenn ich den Blick aus dem Fenster richte und die Bäume und Sträucher genauer betrachte, dann ist der Herbst schon deutlich spürbar. Und immer öfter kommt das Thema der Ernte ins Bewusstsein. Bei uns werden als nächste wohl die Weintrauben an der Reihe sein. Später die Nashi-Birnen und vielleicht auch noch ein paar Äpfel, aber die sind in dieser Saison sehr an den eigenen Bäumen sehr rar.

Namenstage

Namenstage sagen mir selbst ja eher nicht viel. Aber wenn dann jemand an den eigenen Namenstag denkt, ist es trotzdem irgendwie schön. M. denkt immer an meinen, auch wenn ich ihn selbst, wie fast immer, übersehen hätte. Bernhard von Clairvaux, der mittelalterliche Abt und Mystiker, hat immerhin viele Sätze hinterlassen, die anregend wirken und nachdenklich stimmen. Heute hat M. mir folgenden herausgesucht:

„Höre nur auf dein Inneres,
richte die Augen deines Geistes darauf,
und du wirst selbst erleben, wie es geht,
und dadurch lernen.“

Eine Aussage, die gut zu mir passt, auch wenn ich die Empfehlung schon immer verinnerlicht hatte und sie gar nicht benötigt hätte. Oft denke ich an dieses andere schöne Zitat, das man auf Bernhard v. Clairvaux zurückführt, das wie ein Wahlspruch des Baumtagebuchs und meiner übrigen Wunschbaum-Projekte klingt:

„Glaube mir, ich habe es erfahren,
du wirst ein Mehreres in den Wäldern finden als in den Büchern;
Bäume und Steine werden dich lehren,
was kein Lehrmeister dir zu hören gibt.“

Hochsommer, Reifen und Herbstahnungen

Alice hat uns doch noch nicht vergessen. Der eine Abstinenztag hat uns dahingehend schon zweifeln lassen. Aber mit einigen Anreizen, die M. nicht vermeiden will, sprich einigen kleineren Leckereien, ist er dann doch noch versucht, sich immer neu an uns zu erinnern und zumindest am Morgen und evtl. am späteren Nachmittag einen Besuch abzustatten. Es bleibt abzuwarten, ob das zu einer längerfristigen Routine wird und wie sich das Verhalten des Vogels in der kälteren Jahreszeit eventuell verändert. Aber bei den Lebensbedingungen, mit einem Schlafplatz im Schlafzimmer des „Frauchens“ sozusagen, scheint das nicht ausgeschlossen. Wenn ich in diesen Tagen den Blick über den Vogel hinaus über den hochsommerlichen Garten schweifen lasse und meine Sonnenblumen, Rizinusstauden und Strohblumen, den Ginkgo, die Feigenbäume, den Walnussbaum und den Buchsbaum besuche, stellen sich die ersten wirklichen Herbsteindrücke ein. Eigentlich ist das jetzt schon Herbststimmung, auch wenn die kommende Woche wieder äußerlich Hochsommer mit ca. 30 Grad werden soll. Die Pflanzen nehmen schon die nächste Phase vorweg und setzen alles ins Reifen ihrer Früchte. Feigen haben wir, da die Bäumchen noch zu jung sind, in diesem Jahr leider keine. Aber Walnüsse gibt’s erstmals reichlich, auch schon an diesem noch nicht so alten Baum. Und die Chilis kommen dieses Jahr früher. Vorjährig konnte ich die ersten tatsächlich erst Ende September erblicken. Diesmal sind schon die ersten grünen in nicht geringerer Größe zu sehen, die sicherlich in 4-5 Wochen ihre gelbe Farbe angenommen haben und dann erntefähig sind. Auch wenn die Pflanzen weniger grün und kleiner ausgefallen sind als bei J. rechne ich deshalb schon mit einem ganz guten Ertrag, auch weil ich mehr Pflanzen herangezogen habe als im Vorjahr und weil immer noch neue Blüten nachkommen, die ebenfalls noch Früchte bringen werden.

Grenzen übergreifende Gartenerlebnisse

Leider war es nicht möglich, die Teleskop-Baumschere zum Besuch bei J. und W. mitzunehmen. Gerne hätte ich die aus der Form gewachsenen Bäume dort geschnitten, vom Boden aus. Denn über die Leiter ist das bei diesen nicht ganz so starken Bäumen oft eine akrobatische Aufgabe. Aber selbst maximal zusammengeschoben ist diese Schere sehr lang und bei vollbesetztem Auto kaum transportabel. Vielleicht unternehmen wir beim nächsten Besuch einen neuen Versuch. Dann dürfte es Herbst sein und der Zeitpunkt auch günstiger für den Baumschnitt. Ich freue mich, dass insbesondere die Ebereschen sehr kräftig geworden sind und inzwischen auch ohne Stütze stehen könnten. Sie bilden mittlerweile ein perfektes, kaum noch als Zusammenstellung zweier Individuen wahrnehmbares Paar im Mittelpunkt des Gartenpanoramas. Der Rückschnitt wird ihnen nur die ganz weit ausgreifenden Triebe kappen, aber nicht ihre runde Kronen form beeinträchtigen. Schade, dass der einzige Wunderbaum, den ich J. und W. überlassen konnte, im Pflanztopf nicht so richtig zur Entwicklung kommen konnte. Die Art benötigt eben richtigen Boden, weil sie auf tief gehende Wurzeln angewiesen ist. Aber immerhin hat das Exemplar eine Reihe von Fruchtständen ausgebildet, so dass sie im Folgejahr weitere Versuche im Garten selbst unternehmen können. Fast neidisch bin ich auf die dort gewachsenen Chilis. Obwohl die Pflänzchen aus derselben Züchtung stammen wie unsere, sind sie dort viel besser und kräftiger ausgewachsen, haben zudem bereits große Schoten angesetzt. Das wird bei unseren vermutlich noch über einen Monat dauern.

Vogelroutinen

Wir haben uns schon so an Alices Besuch gewöhnt, dass es wie ein Verlust erscheint, wenn der Vogel einmal nicht auftaucht. Gerade gestern noch war er wieder unermüdlich und hat uns über den Tag verteilt mehrfach besucht. Bei V. blieb er gar, während der die zwei Eimer mit Mirabellen entkernt hat, die ganze Zeit über in der Nähe auf Warteposition, hat sich eine halbe Stunde lang geputzt und anschließend ein Schläfchen eingelegt. Eher ungewöhnlich für diese hyperaktive Elster, deren größte Freude es ist, ständig etwas zu stibitzen und uns zu ärgern, was sonst ständig passiert. In wenigen Wochen haben sich gewisse Routinen eingeschliffen, zum Beispiel dass er sich zur Gefiederpflege grundsätzlich auf der Lehne des Rattansessels im Garten niederlässt. Oder dass er von seinem Domizil bei den Nachbarn grundsätzlich über die Wellblechwand zu uns herüberflattert, immer eine kurze Beobachtungspause auf eben dieser Wand einlegend. Aber natürlich hat er auch die Gartenbäume für sich entdeckt, allen voran den Walnussbaum, dessen Äste stark genug als Beobachtungsposten und für schläfrige Pausen sind. Mit dem Ginkgo scheint er sich schwerer zu tun, wahrscheinlich weil die Äste überwiegend steiler aufragend sind. Guter Halt ist eben für so einen Vogel wichtig. Und dass die „Haltestange“ nicht zu dünn ist, damit man sich auch gut und stabil festkrallen kann. Es ist schön, dass in diesen Sommermonaten zu beobachten. Selbst so ein kleines Vögelchen schafft es, etwas von seiner ungebremsten Lebensenergie zu übertragen.

Neuer Mirabellenkuchenrekord

Am Ende könnten es sogar noch mehr Mirabellenkuchen werden als im vorletzten Jahr, als wir an einem Tag ganze dreizehn gebacken hatten. Das Vorjahr war ja mit Mirabellen nicht gesegnet, fast alle Blüten waren erfroren. Aber diesen Sommer gibt’s wieder sehr viele, gerade an unserem Traditionsbaum, der wilden Mirabelle in der Nähe unserer Streuobstwiese. Die ist diesmal und wieder einmal übervoll mit der schönsten Sorte Mirabellen, der mit den roten Bäckchen. V. konnte es nicht lassen, erneut loszuziehen und weitere zwei große Eimer zu pflücken, die diesmal deutlich reifer sind, weil sie ca. eine Woche reifer geworden sind. Der ideale Reifegrad für Kuchen, zumal sie jetzt auch süßer sein dürften. Eben habe ich gerade 6 weitere Bleche belegt, für die M. zuvor den Hefeteig zubereitet hat. Und jetzt sollen es noch zwei große quadratische Bleche werden, damit wir die Aktion heute noch abschließen können. Insgesamt sind es dann eigentlich mehr als die 13 genannten Kuchen. Und da wir schon zwei gegessen haben, dürfte immer noch einer für jeden der kommenden 12 Monate übrig sein. V. gesammelte Früchte sind damit aber immer noch ganz aufgebraucht. Der Rest wird dann wieder zu Marmelade, diesmal reine Mirabellenmarmelade, die unsere ohnehin reichhaltigen Vorräte weiter auffüllen wird.

Privileg eines seltenen Feiertags

Im Saarland sind wir in auf dem Gebiet richtig privilegiert. Außer bei uns wird Mariä Himmelfahrt nur noch in Teilen Bayerns als Feiertag gefeiert. So habe ich diesen seltenen Feiertag trotz ein wenig Arbeit sehr genossen, vor allem den feiertäglich speziellen Teil am Vormittag, die feierliche Messe, während der unsere mitgebrachten Kräutersträuße gesegnet wurden. Lesungen und Predigt haben dazu den eigentlichen Hintergrund des Festes noch einmal näher beleuchtet und mir bisher so noch nicht in Erinnerung gebliebene Informationen vermittelt. Den Strauß habe ich gegen den vorjährigen anschließend ausgetauscht, er hängt in der Küche an der oberen Wand und wird uns das ganze folgende Jahr täglich begleiten. Er ist diesmal etwas anders, ungewöhnlich zusammengesetzt, weil einige Kräuter nicht mehr zu finden waren, wegen der ungewöhnlichen Hitze, und wir andererseits verschiedene Kräuter von der Nachbarin erhalten und mit eingebunden haben. Die Besonderheit unseres Straußes ist allerdings der Schlafapfel, den wir mittig platziert haben, an Stelle der sonst dort vorgesehenen Königskerze. Diese Kuriosität, die ich gelegentlich an Heckenrosen entdecke, ist mir beim Kräutersammeln zufällig in die Hände gefallen. Immerhin passt das auch sinnhaft, denn man sagt ihm ja, unters Kopfkissen eines Kindes gelegt, eine den ruhigen Schlaf fördernde Wirkung zu, deshalb der Name. Neben unserem Strauß hatten wir am Morgen noch den für W. und J. zusammengebunden und zwei kleinere, die M. Bekannten schenken will, denen aus terminlichen bzw. konfessionellen Gründen die Teilname an der Feiertagsmesse nicht möglich war.

Die natürliche Grundlage bleibt am einflussreichsten

Das Timing für den Abschluss des jüngsten Symbolarmbandauftrags war gut. Wie geplant konnte ich es am Abend fertigstellen, was mir erst einmal eine Verschnaufpause ermöglicht. Tatsächlich hat es sich in den letzten Wochen gehäuft, wie schon einige Male in diesem Jahr, und wie es eigentlich schon seit längerem für die Verteilung übers Jahr hinweg typisch ist. Oft kommt dann eine längere Pause. Aber auch darauf kann man sich eher nicht verlassen. Schön wäre es eben gleichmäßiger verteilt. Diese Produktion in der Sphäre des Symbolischen hängen aber eng mit globalen Stimmungen und der emotionalen Verfassung und Befindlichkeit der Menschen zusammen. Oft ist das tatsächlich global, nur so kann ich diese Häufungen erklären, die von langen Auszeiten abgelöst werden. Meine schon einige Male aufgestellte These ist, dass die Menschen sehr viel abhängiger vom natürlichen Rahmen sind, in dem sie sich bewegen und Teil dessen sie sind. Biologische und klimatische Faktoren, die auf die Biologie durchscheinen, sind oft wichtiger für Aktivität und Motivation, für Entschlusskraft und Verhaltensschwankungen als soziale Faktoren. Auf die Ebene der Kommunikation wirkt sich das aber wiederum aus, so dass häufig der Eindruck entsteht, die Schwankungen hätten kommunikative Hintergründe. Man muss dann eine Ebene tiefer blicken und kann sich nur wundern, wie abhängig wir als Kulturmenschen jederzeit und durchgängig von unserer Natur und der Umwelt unserer Natur sind. Es ist schön, dass ich diese Zusammenhänge und Veränderungen kontinuierlich am Beispiel der Mensch-Baum-Beziehung betrachten und mit dem in Verbindung bringen kann, was andere zum Thema beitragen.

Die Mitte finden in der Arbeit mit Holz

Ein bisschen bringt uns der Temperaturrückgang doch aus dem Gleichgewicht. Auch an den hitzigen Hochsommer kann man sich mit der Zeit gewöhnen und vermisst dann etwas, wenn es mal in Richtung eines normalen Augustwetters geht. Immerhin soll die trockene Wärme zurückkommen. Und mit den wechselhaften Turbulenzen versuchen wir uns zu arrangieren. Wie so oft ist mir die Holzarbeit in diesen Tagen ein geeigneter Ausgleicher, der es schafft, die Schwankungen, auch in seelischer und biologischer Hinsicht, zu nivellieren, um sich so auch zwischen Extremen in der Mitte zu bewegen oder sich ihr anzunähern. Wenn ich Holz sage, meine ich damit immer auch die Bäume, die ihre Energie in ihm eingespeichert haben und noch viel später verfügbar machen.

Die Zutaten für den Kräuterstrauß

Die Kräuter für die beiden Sträuße an Mariä Himmelfahrt haben wir am Nachmittag schon gesammelt. Nächste Woche wäre es schwierig einzurichten gewesen. Außerdem sind zeitweise Gewitter vorausgesagt, die uns damit einen Strich durch die Rechnung machen könnten. Wie zu erwarten war, ist die Auswahl diesmal nicht sehr üppig, einfach weil vieles, was für diese Jahreszeit eigentlich typisch ist und normalerweise in den Strauß gehört, auf Grund des extremen Hochsommers schon verblüht oder vollständig vertrocknet ist. Prominentestes Beispiel ist die Königskerze, die zwar in diesem Jahr überall zahlreich und üppig gewachsen ist, aber eben schon abgeblüht ist. Man findet nur noch braune, vertrocknete Stängel, ohne Spuren der gelben Blütenblätter. Bei anderen Arten mussten wir länger suchen. So sind wir froh, vom Rainfarn auf einer Wiese nach ausgedehntem Suchen doch noch genügend Zweige gefunden zu haben, die sich zum Einbinden eignen, weil die sonnengelben Blütenstände noch frisch sind. Auch von der wilden Möhre waren noch einige ganz schöne Exemplare ausfindig zu machen. Eine Rarität, die ich auf einem ansonsten fast vollständig verdorrten Wegrand entdeckt habe, ist der Zweig einer Heckenrose mit einem Schlafapfel. Irgendwie passt das gut, denn auch dem Schlafapfel wird ja nachgesagt, dass den gesunden Schlaf fördert, so man ihn unters Kopfkissen legt. Also auch ein Heilkraut, wenn man so will. Am Ende werden es etwas ungewöhnlich zusammengesetzt Sträuße werden, in denen auch jeweils eine unserer Strohblumen, wahrscheinlich je ein Zweig vom Grünen Heinrich und einer anderen lila blühenden Pflanze aus unserem Garten, deren Bezeichnung ich nicht kenne, vorkommen werden. M. hat schon mal begonnen, alles etwas zu sortieren, damit wir es in den Folgetagen gleichmäßig verteilen und zwei schöne Sträuße daraus binden können.

Vor dem letzten großen Vegetationsschub

Jetzt schon musste ich mich von einigen der Riesen im diesjährigen Sommergarten trennen. Eine Reihe hoch gewachsener Sonnenblume mit starken Stängeln waren schon verblüht und hatten auch keine Nebenblüten mehr. Es hätte keinen Sinn gemacht, sie länger stehen zu lassen, auch wegen des Gießwassers. Vor allem, weil sie so eher traurig aussehen und vom nächsten heftigen Wind ohnehin umgeknickt werden, was mit einem Exemplar schon passiert ist. Die beiden Zaunreihen mit Sonnenblumenwand sind nun etwas stärker ausgedünnt, aber immer noch sehr präsent. Die bisher sehr schwachen Exemplare werden stärker und tragen erstaunlich schöne Blütenköpfe. Bei anderen hohen bilden sich immer wieder neue Nebenblüten. Die Saison ist noch nicht beendet. Das Mehr an Licht und Weniger an Abschattung wird den verbliebenen Pflanzen gut tun und ihr Wachstum anregen. Und die Chancen auf einen letzten großen Vegetationsschub in diesem Jahr stehen bei den angekündigten gemischten Wetterverhältnissen mit Sonne, zwischenzeitlicher Abkühlung und zeitweiligem Regen doch ganz gut. Wenn das moderat ausfällt und im September in einen farbenfrohen hellen Altweibersommer übergeht, können wir mit dem jahreszeitlichen Verlauf zufrieden sein.