Innenschau und Neuanfang

In diesen Tagen geht vieles in die Köpfe der Menschen, und manchmal wegen der Fülle auch wieder heraus. Die vielen Spendenaufrufe, emotionale Nachrichten, wie die des verunglückten Wetten-Dass-Kandidaten. Tragische Schicksale in der Welt und hier zu Hause, an den so viele Menschen Anteil nehmen. Vielleicht nimmt man solches in der Vorweihnachtszeit anders wahr. Erst recht bei solcher Witterung, die einen ins Haus zwingt und den Blick nach Innen richten lässt. Das Schlechteste sind solche rekapitulierenden Innenschauen nicht. Sie können im besten Falle etwas klären, das zu klären war. Ordnung schaffen, wo die Dinge durcheinander geraten sind. Luft holen lassen, wo die Aktivitäten sich verselbständigt und ein Eigenleben entwickelt haben. Ruhig sein lassen, wo zu viel Geschäftigkeit entstanden ist. Ich stelle mir das so vor, dass am Heiligen Abend, im Anblick des Weihnachtsbaums, diese Innenschau und das Klären auf seinem Höhepunkt angekommen ist. An diesem Abend kann ein neuer Aufbruch beginnen. Der Baum hilft uns, das Gefühl für diese Chance zu gewinnen.

Weihnachtszeit und kreative Aufgaben

Die Macher von Adventskalendern scheinen sich mit der Tradition der Weihnachtszeit nicht wirklich zu beschäftigen. Jedenfalls verbarg sich hinter dem Türchen an diesem Nikolaustag keine Nikolausfigur, sondern ein roter Winterhandschuh. Morgen bin ich wieder dran, und dann wird’s bestimmt entweder wieder ein Weihnachtsbaum oder eben der Nikolaus. Die schönen Figürchen stellen wir anschließen oben auf den Kalender, die weniger schönen werden abends an Js Sperrholzadventskranz verbrannt. Ich bin froh, dass es mir gelingt, die verschiedenen kreativen Aufgaben, die zurzeit anstehen, parallel ausführen zu können. Das ist nicht ganz einfach, weil man ständig umschalten muss. Aber so etwas ist nicht so häufig. Und diese wenigen Wochen werde ich sicherlich schaffen, inklusive einer gewissen Übung, die mir in früheren Jahren noch selbstverständlicher war. Die Beschäftigung mit der Biografie so kurz vor Weihnachten und Jahreswechsel hat etwas sehr Anregendes. Ich merke, dass mich dieses Thema der Selbstmusealisierung früher sehr beschäftigt hat. Die Spuren dieser Beschäftigung sind heute noch zu spüren, nur in etwas veränderter Form.

So viele weihnachtliche Vorhaben

Eigentlich ist es ja schön, wenn sich die Projekte häufen. Aber in der Vorweihnachtszeit würde ich mir doch etwas mehr Zeit wünschen, um den Advent seiner Bedeutung entsprechend erleben zu können. Das kommt leider etwas zu kurz, ist aber teilweise dadurch ausgeglichen, dass ich mich kreativ viel mit Weihnachten und seinen Symbolen beschäftige. Die Karte allerdings habe ich auch heute wieder nicht geschafft. Ein Vorhaben also für die kommende Woche. Schön ist, dass ich zumindest die Hauptmotive für Vs Kalender bereits zusammengetragen und formatiert habe. Jetzt kommt der schwierigere Teil, nämlich die biografischen Dokumente zu sichten und geeignete Motive auszuwählen. Das wird mich wohl noch einige Zeit beschäftigen. Nachher muss ich unbedingt unseren Adventskranz fotografieren. Auch das Dokumentieren ist dieses Jahr bisher etwas zu kurz gekommen. Und dann stehen ja noch wichtige andere Dinge aus, z. B. die Auswahl des Weihnachtsbaums. Ich hoffe, V. wird wieder mitspielen und mir nicht ganz so viel Ungeduld entgegenbringen.

Schon ganz bei Weihnachten und dem neuen Jahr

Es ist wohl das erste Mal seit Jahren, dass wir keine Zweige zum Barbaratag geschnitten haben. Ich fand das zu meiner Angestelltenzeit immer sehr spannend, die Vase mit den am 4. Dezember geschnittenen Kirschbaumzweigen, auf der warmen Fensterbank stehend, die restlichen Wochen bis Weihnachten zu beobachten. Das Blütenwunder war dabei so gut wie garantiert, denn der Büroraum war natürlich zu dieser Jahreszeit geheizt, und die Heizung war unterhalb der Fensterbank angebracht. Ein kleines Wunder war es dennoch, denn die ersten Blüten öffneten sich tatsächlich genau am oder einen Tag vor Heilig Abend. Bei den zu Hause praktizierten St. Barbara-Ritualen hat das einige Jahre auch so funktioniert. Nur in den beiden letzten Jahren wollten sich die Knospen partout nicht öffnen. Auch zwei bis drei Wochen über der Zeit noch nicht. So haben wir die Freude daran verloren. Vielleicht lassen wir die Tradition ja irgendwann wieder neu aufleben. Auch ohne Barbarazweige bin ich schon ganz bei Weihnachten und dem neuen Jahr. Kein Wunder, wenn man sich mit der Planung und Gestaltung eines Jahreskalenders beschäftigt. Und die Weihnachtskarte muss auch in den kommenden Tagen realisiert werden. So will ich die im Außen ungemütlichen Tage nutzen, um möglichst kreativ zu sein, die Jahreszeit und ihre Festen ihrer Bedeutung entsprechend zu erleben.

Weihnachtsillustrationen

Anders als in den Vorjahren hält das Interesse an meinen Weihnachtsmotiven auch nach dem 1. Advent noch an. Ich freue mich besonders, dass auch einige der neuen Fotografien aus der letzten Weihnachtszeit ihren Weg auf die vorderen Suchränge unter bestimmten Stichwörtern gefunden haben. Es ist einfach schön zu wissen, dass die eigenen Eindrücke als illustrative Grundlage für weihnachtliche Grüße und Botschaften verwendet werden. Am Wochenende stehen aber noch weitere Projekte rund um Weihnachten an. Unter anderem die Kreation der diesjährigen Weihnachtsgrußkarte für PaiDex, M. und mich selber. Da stehen einige Motive zur Auswahl: Der Lichtweihnachtsbaum, die Adventskerzendekoration, der Weihnachtsmusikengel. Ich hoffe, mich möglichst schnell entscheiden zu können, um noch genug Zeit für die Gestaltung zu finden. Also auch diesmal kaum Gelegenheit für die oft im Zusammenhang des Festes genannte Besinnlichkeit. Aber in der Weihnachtswoche, dann soll sie sich doch einstellen.

Momente der Freiheit

Das zweite Türchen des Adventskalenders verbarg eine kleine Weihnachtsbaumkerze. Es sind also nicht nur Nikoläuse und vermenschlichte Rentiere drin. Da ist wohl zu erwarten, dass in den kommenden Wochen noch mehr Bäume zum Vorschein kommen. Die sammle ich natürlich, während die Figürchen abends am Sperrholz-Adventskranz abgebrannt werden. Überhaupt kann ich mich nicht beschweren. Direkt vor mir, am Fuß des Bildschirms ist einer meiner Lieblings-Deko-Weihnachtsbäume aus rotem Samt, goldenen Pailletten und Stickereien angelehnt. Weiter oben im Regal folgen weitere Weihnachtsbaum-Symbole. Und auch der übrige Raum ist nur so angefüllt mir meiner Sammlung von plastischen Weihnachtsbaumdarstellungen. Ich hoffe, jeden Tag wenigstens einige Momente die Freiheit zu haben, sie zu betrachten und damit dem Weihnachtsfest schon ein Stück näher zu sein.

Baumsymbol und kollektives Wissen

So ähnlich muss man sich in Sibirien fühlen, wenn wochenlang kein Sonnenstrahl ungehindert durchdringt und man von einer weißen Hochnebeldecke und eiskalten Außentemperaturen geradezu eingehüllt ist. Vor allem die Sonne und das Licht fehlen mir. Auf Dauer ist das schwer zu ertragen. Der letzte Winter war ähnlich. Nur fing es nicht so früh an, dauerte dann aber sehr lange, bis weit ins neue Jahr hinein. Als man kaum noch glauben konnte, der Winter geht einmal zu Ende, stiegen die Besucherzahlen der von wunschbaum.de merklich an. Es ist so, als ob die Menschen in Zeiten der Lichtarmut sich das Fehlende in symbolischen Formen anzueignen suchen. Eine nahe liegende Möglichkeit ist die Beschäftigung mit den Bäumen, die lebendig zwar in dieser Zeit auch nicht sehr präsent und zugänglich sind, als Symbol des Lebens, des Wachstums und der Stärke aber wetterunabhängig und auch weitgehend kulturunabhängig ihre Zeichenhaftigkeit dauerhaft bewahren. Es sind eben archetypische Symbole, die einen Bereich unseres kollektiven Wissens aus der Tiefe hervorholen, sobald wir uns mit ihnen beschäftigen oder ihnen begegnen. Es ist dies, was die Wunschbaumseite immer wieder versucht versteh- und erfahrbar zu machen.

Wintererlebnisse

In diesen Tagen konnte sich das Schneegitter bewähren. Der Nachteil ist allerdings, dass das Abschmelzen so noch länger dauert und die Sonnenstromausbeute heute nahe Null ausfiel. Ich hoffe, die kommenden Tage bringen wieder so schöne Sonnenstunden wie heute, und alles ist bald wieder schneefrei. Kalt und sonnig kann es gerne sein. Schließlich sind die Lichtverluste dieses Monats wieder auszugleichen. Meine geplante Fahrt nach E. muss ich aber leider aufschieben. Das heißt mehr Zeit für die laufenden Projekte und hoffentlich für die Motivauswahl von Vs Kalender. Die Hauptmotive werden voraussichtlich eigene Baumblätter- und blüten-Makrofotos sein. Das Ganze kombiniert mit biografischem Fotomaterial. Wäre schön, wenn es gelingt, beides in eine stimmige Einheit zu bringen.

Früher Wintereinbruch

Ein ziemlich früher Winter hat uns da heimgesucht. Das erste Mal Schneeschippen war heute Morgen angesagt. Und jede noch so kurze Fahrt wird zum Abenteuer. Da sind mir die richtig kalten, aber klaren Tage lieber. Immerhin, das vor einigen Monaten erst angebrachte Schneegitter kann sich endlich einmal bewähren und scheint nicht ganz umsonst gewesen zu sein. Schade nur, dass die Fahrt nach E. in dieser Woche wohl ausfallen muss. Ich hoffe, dass es acht Tage später besser aussieht. Jedenfalls würdige ich ungern auf das Ginkgoholz verzichten, und dass es noch Monate dort lagert, weiß ich natürlich nicht. So gehe ich lieber auf Nummer sicher. Unrecht ist mir das andererseits nicht. So komme ich im laufenden Projekt nicht aus dem Fluss, und auf die parallel durchzuführende Handwerksarbeit muss nicht länger aufgeschoben werden.

Adventskranz, Weihnachtsbäume und der 1. Advent

Pünktlich zum 1. Advent haben wir es doch noch geschafft, den Adventskranz komplett zu machen. Gefehlt haben nur noch die vier lila Kerzen, die ich für den Zweck erst noch mit Nägeln standfest machen muss. Sie haben genau die richtige Größe für den Kranz. Und die letztjährige Modeweihnachtsfarbe finde ich auch in diesem Jahr noch sehr ansprechend. Besonders froh bin ich, dass mich über die Adventszeit wieder meine vielen Weihnachtsbäumchen begleiten werden. Am Vormittag habe ich wieder alles in meinem Arbeitszimmer ausgebreitet. Ganze fünf Kisten sind es. Da ich mir mit dem Sortieren Anfang des Jahres viel Mühe gegeben habe, war das Auspacken und Dekorieren sehr leicht. So konnte ich mich am Nachmittag noch anderen Vorhaben widmen. Nachher freue ich mich auf die erste Kerze des Adventskranzes, die wir am späten Nachmittag bereits entzündet haben.

Weihnachtsbaum-Dekoration

Weihnachtsdekorationen

Nun konnten wir den vor einer Woche verpassten Besuch in der Adventsausstellung des Blumenhauses W. doch noch nachholen. Nachdem wir J. von ihrem Spa-Tag abgeholt hatten, lag das nahe. Und es hat sich wieder einmal gelohnt, wenn es auch schon alles ziemlich leer war und die ganz spannenden Dinge möglicherweise nicht mehr zu sehen waren. Aber einige Eindrücke über aktuelle Trends in der Weihnachtsdekoration konnten wir doch gewinnen. Draußen haben wir jetzt die wirklichen letzten Wintervorbereitungen in punkto Pflanzen getroffen. Die frostempfindlichen mehrjährigen Gehölze und Stauden haben wir etwas im Wurzelstock gestutzt und in Kunststoffeimer verfrachtet in den Keller gebracht. Dort werden sie wenige Male über den Winter leicht gegossen und im kommenden Jahr hoffentlich wieder mit neuer Frische neue Triebe ausbilden. Vor allem hoffe ich, dass wir es mit dem Wandelröschen richtig gemacht haben und seine ehemalige Blühfreudigkeit wiederkehrt. Morgen geht’s dann u. a. an die Weihnachtsdekoration meines Arbeitszimmers. Das ist erfahrungsgemäß eine größere Sache.

Wochendarbeiten

Die ersten Sonnenstrahlen seit mindestens einer Woche. Wie immer habe ich die Gelegenheit für die Arbeit in der Werkstatt genutzt. Danach waren die Perlen auch recht schnell gesägt. So kann ich mich bei diesem einzelnen Armband morgen auf das Bohren und die Feinarbeit am Eibenholz konzentrieren. Diese letzten Arbeitsschritte gehen auch bei weniger aufbauendem Wetter ganz gut bei künstlichem Licht von der Hand. Außerdem hoffe ich endlich die verschiedenen auf Weihnachten und den kommenden runden Geburtstag bezogenen Vorhaben weiter voranbringen zu können. Wieder Bildschirmarbeit, aber immerhin etwas Neues und somit auch Spannendes. Ich hoffe, J. wird ihren Spa-Tag morgen, ein Weihnachtsgeschenk aus 2009, genießen können und sich erholen.

Grüne Kraft im Winter

Das dürfte wohl einer der lichtärmsten Monate der letzten Jahre werden. Ich bin auf die Lichtstrombilanz am 30. gespannt. Aber eigentlich ist jetzt schon absehbar, dass das Ergebnis unter dem des Vorjahres, und möglicherweise sogar unter dem des Dezember 2009 liegen wird. Überraschungen haben wir in diesem Jahr andererseits auch immer wieder zum Positiven hin erlebt. Deshalb ist es sicher nicht ausgeschlossen, dass der Dezember einmal wieder sonnige Wintertage bringt. Bis dahin hoffen wir gesund zu bleiben und es den Bäumen gleich tun zu können, die sich in sich zurückgezogen und nach außen fast unsichtbar gemacht haben. Alles konzentriert sich bei ihnen nun auf das Reflektieren des zurückliegenden Jahres und auf das Kräftesammeln und Schadloshalten für kommendes Jahr. Nur die immergrünen Weihnachtspflanzen und allen voran die vielen Weihnachtsbäume, die nun zunehmend die öffentlichen Plätze und privaten Wohnzimmer besiedeln, versprühen gerade in dieser Zeit ihre Lebendigkeit und holen für uns die grüne Kraft natürlicher Energien ins Innere des winterlichen Hauses.

Weihnachtsbeleuchtung

Jetzt haben wir das Weihnachtsgesteck für die Tür auch dort platziert. Leider funktioniert die Zeitschaltuhr heute noch nicht. Aber morgen früh, Punkt Sechs, wird die Beleuchtung anspringen und dann für den Rest der Adventszeit in den dunklen Stunden des Tages den Eingang weihnachtlich beleuchten. Ich finde, dieses Gesteck ist M. sehr gut gelungen. Heute hat sie noch einige große Kiefernzapfen ergänzt. Weihnachten ist auch im Bereich der Kundenkommunikation und Werbung derzeit ein großes Thema. Wie regelmäßig während dieser Wochen ist das Interesse an meinen Weihnachtsfotografien groß. Ich hoffe, das hält noch 2-3 Wochen an und bricht nicht Anfang Dezember plötzlich ein, wie ich es im vorletzten Jahr schon einmal beobachtet habe.

Atmosphärische Vorweihnachtszeit

M. wird am Abend erleichtert sein, wenn sie auch den Weihnachtskranz für Gs Grab fertig hat. Der verspricht wieder sehr schön zu werden, mit den frisch geschnittenen Mistelzweigen, die V. kurz zuvor vom Berg besorgt hat. Am Nachmittag hatte sie bereits ein großes Gesteck mit starken Tannenzweigen, Zypressen, Fichten und Mistelzweigen kreiert, das dieses Jahr den sonst obligatorischen Türbaum ersetzen wird. Mit den beiden Lichterketten, die ich eben daran angebracht habe, wird er in den Abend- und Morgenstunden ein wahrer Blickfang sein. Demnächst werde ich also die Zeitschaltuhr wieder anschließen. Und dann freuen wir uns jedes Mal, vor allem am späten Nachmittag, wenn die Lichter automatisch angehen. Abgeschlossen ist die Weihnachtsdekoration damit zwar noch lange nicht. Aber das vorrangige hat M. doch sehr rechtzeitig hingekriegt. Schön, dass wir alle gleichermaßen daran Gefallen finden und die Vorweihnachtszeit somit in atmosphärischer Weise erleben dürfen.

Neue Weihnachtskreationen

Mal sehen, ob ich es tatsächlich schaffe, in dieser Woche selber einen Weihnachtskranz zu binden. Ich hatte diese Möglichkeit bei M. angemeldet, weil ich es tatsächlich einmal selber probieren möchte. Am liebst mit den Wacholderzweigen, die ich besonders schön finde, da sie Beeren tragen, was in den Vorjahren nie der Fall war. J. hat uns heute Fotos ihrer eigenen Weihnachtsdekorationen und -gestecke geschickt. Gerade die beiden Adventskränze, in einem Fall ist es zwar kein wirklicher, gefallen mir sehr gut. Die Idee, vier verschiedenfarbige Kerzen für den Kranz zu verwenden, wirkt erfrischend und trotzdem nicht unfeierlich. Sieht fas so aus, als ob das Weihnachtsfest die Menschen auch in ,,modischer“ Hinsicht inspiriert und zu immer neuen Kreationen Anlass gibt.

Das Baumtagebuch wurde 6 Jahre alt

Nun habe ich den 6. Geburtstag des Baumtagebuchs knapp verpasst. Tatsächlich ist der erste Eintrag dieses themenzentrierten Tagebuchs auf den 20. November 2004 datiert. Heute hat auch wieder die traditionelle Weihnachtsausstellung im Blumenhaus W. begonnen, über die ich mich damals in dem ersten Eintrag berichtet hatte. Heute waren M. und ich aber nicht wirklich eingestimmt auf den Besuch der Ausstellung und haben das Vorhaben für eine der kommenden Wochen reserviert. Aber immerhin hat uns das Fest in Form diverser Geschenkvorbereitungen auch an diesem Tag begleitet. Und M. hat es geschafft, mit Hilfe der vielen unterschiedlichen Zweige, die sie in den letzten Tagen schon sortiert und klein geschnitten hatte, den diesjährigen Adventskranz zu binden. Es wurde dank der sorgfältig ausgeführten Unterschicht aus Fichtenzweigen ein außerordentlich opulentes Exemplar, allerdings mit geringerem Durchmesser als in den letzten Jahren. Eigentlich finde ich das auch schöner, da sich das Kerzenlicht so besser konzentriert und atmosphärischer wirkt. Ich bin gespannt, wie dieser Kranz mit den lila Kerzen aussieht, die wir auch in diesem Jahr dafür vorgesehen haben.

Erster Kellereinsatz

M. hat jetzt alles zusammen, was sie für die Weihnachtsdekoration benötigt. Dazu gehört jedes Jahr auch ein Besuch bei ihrer Freundin B., die eine große Tanne in ihrem Garten hat. V. schneidet dort mit Hilfe der langen Astsäge aus der Kronenregion einige überschießende Äste heraus, die sich in zerkleinerter Form dann später in Ms Kränzen und Gestecken wieder finden. Ich hoffe, dass sie auch die Energie aufbringen kann und sich damit nicht selber unter Druck setzt. Das wäre schade, geht es doch um so etwas Schönes. Schön auch, dass ich am Nachmittag die Armbänder fertig stellen konnte. Der erste Kellereinsatz für diesen Winter war gar nicht so schlimm, zumal heute nach langem wieder einige Sonnenstrahlen durchbrachen und die Arbeit damit angenehmer von der Hand ging. Am verbleibenden Sonntag bleibt hoffentlich endlich mal wieder Zeit für meine aufgeschobene Lektüre. Ich freue mich darauf.

Gemeinsinnstifter

Ich weiß nicht, warum M. sich seit einigen Jahren so einen riesigen Kopf um Weihnachten macht. Ich habe das eigentlich immer als etwas sehr Heimeliges und Spannendes wahrgenommen. Für M. scheint aber inzwischen diese frühere Freude zu einer Art Belastung geworden zu sein. Obwohl sich ja eigentlich am Weihnachtsfest und seinen wunderbaren Ausdrucksformen nichts Wesentliches geändert hat. So liegt die Veränderung wohl in der Einstellung. Vielleicht auch in einer veränderten Wahrnehmung dessen, was man selber und andere vom Weihnachtsfest erwarten. Ich finde das sehr schade, denn solche Veränderung müsse m. E. gar nicht sein, wenn man sich auf den eigentlichen Sinn konzentriert und vielleicht auch wieder mehr grundsätzlich beginnt zu denken und zu beobachten. Vielleicht machen wir Weihnachten wie so vieles Andere in der kulturellen Tradition einfach zu kompliziert. Seine Stärke gewinnt es doch immer aus einem Grundgedanken, einer universalen und kulturübergreifenden Symbolik des Friedens, der Versöhnung, des Wiedererwachens und der Hoffnung. Das in den Mittelpunkt zu rücken, bemühe ich mich seit einiger Zeit in meinen eigenen weihnachtlichen Aktivitäten, den Fotografien und Gestaltungen, den Grußkarten und darauf bezogenen Kommunikationen. Am leichtesten und überzeugendsten finde ich diese Einfachheit und Klarheit des Sinns aber in der Form des Weihnachtsbaums wieder. Der Baum ist darüber hinaus auch ein Gemeinsinnstifter. Er vermittelt diese Gemeinsamkeit, nicht nur, wenn man ihn gemeinsam betrachtet. Das Verbindende der Weihnacht wird auch in der einsamen, stillen Betrachtung des Weihnachtsbaums aktualisiert und aus den Tiefen unseres kollektiven Bewusstseins hervorgeholt. Ich kenne kaum ein Symbol, das dies besser kann.

Ginkgo-Holz aus Duisburg

Große Überraschung: Nachdem ich seit einigen Monaten darum bemüht bin, werde ich nun doch einige Abschnitte aus den Duisburger Ginkgo-Fällaktionen erhalten. Die Fällung einer größeren Anzahl von Ginkgobäumen im Duisburger Stadtgebiet, die wegen der Geruchsbelästigung durch faulende Früchte durch einige Anwohner initiiert wurde, war zuvor monatelang ein Streitthema, mit dem sich die lokalen Medien sowie der Stadtrat mehrfach beschäftigt hatte. Nach langem Für und Wider und wohl einigen Kompromissen soll nun doch ein Teil der Bäume gefällt und durch Neupflanzungen ersetzt werden. Die ersten Fällungen haben schon stattgefunden. Und davon werde ich einige Stücke vom oberen Stammabschnitt erhalten. Diese Abschnitte lassen sich, da nicht astfrei, ansonsten nicht vermarkten. Für mich spielt das dagegen keine große Rolle. Ich hoffe, dass ich das planerisch irgendwie regeln kann. Die Fahrt nach Duisburg während der Woche – mal sehen, welchen geeigneten Termin ich dafür finde. Dass ich das Holz erhalte und später daraus Symbolarmbänder herstellen kann, finde ich jedenfalls klasse.

Unser heutiges Naturverhältnis ist eine Wiederannäherung

Dieses Wochenende wird einmal wieder von der Holzarbeit bestimmt sein. Ich denke, morgen mit den Stäben zu beginnen und hoffe auf ein paar Stunden mit etwas Sonne. Ohne die ist die Arbeit am Holz nicht sehr angenehm. Den Rest werde ich dann am Freitag und Samstag realisieren. Ich bin sehr gespannt, ob die neue Initiative in der LandIDEE Früchte tragen wird. Vom Konzept her finde ich die Platzierung sehr passend. Denn es handelt sich bei den Holzarmbändern ja tatsächlich um eine Idee, die sich rund um ein Kernsymbol der Natur dreht, einer Natur, die man alltagskommunikativ häufig mit dem ,,auf dem Land“ in Verbindung bringt. Natürlich sagt eine solche Zeitschrift auch einiges über unser heutiges Naturverhältnis. Es ist eine über dem Umweg der Kultur laufende Wiederannäherung an etwas, das Menschen einmal selbstverständlich gewesen war. Es ist so, als ob man verloren Gegangenes wieder finden müsste, mit großer intellektueller Kraftanstrengung, aber dann auch mit einer gedanklichen und symbolischen Durchdringung, die früheren Zeiten unbekannt gewesen sein dürfte. Also ein ganz verändertes Verhältnis zu den natürlichen Lebensgrundlagen, der belebten Welt außerhalb von uns. Alle meine Projekte, im Internet wie in der realen Welt, setzen auf diesen Umweg. Ich meine, es ist die einzige Möglichkeit, einen zeitgemäße, ehrliche Veränderung und Wiederannäherung zu erreichen. Bloße Naturromantik hilft da nicht weiter. Ich versuche eine Brücke zu schlagen und etwas von meinen eignen Erkenntnissen auf diesem Weg auch weiter zu geben.

Der Tradition weihnachtlicher Symbolik entsprungen

Ich freue mich sehr, dass mein Adventskranzengel in diesem Jahr wieder eine Renaissance erfährt. Das war vergangenes Jahr noch anders, da war er zur wichtigsten Zeit, Ende Oktober bis Anfang Dezember, von der ersten fotolia-Suchseite bei ,,Adventskranz“ und ,,Weihnachtsbaum“ verschwunden. Dieses Mal kann er sich dagegen gut halten und erscheint ab und zu sogar an der ersten Suchposition. So richtig ist das ,,Weihnachtsgeschäft“ im Feld der Werbung aber doch noch nicht angelaufen. Die Zugriffe zeigen sich noch sehr verhalten. So als ob die Menschen erst noch anderes zu erledigen hätten, bis sie sich auf die 5. Jahreszeit einstellen können. Wenn ich das Bild des von M. vor 4 Jahren selbst gebundenen Weihnachtskranzes mit vergleichbaren Motiven anderer Fotografen vergleiche, stelle ich fest, dass er mit Abstand der individuellste, vielleicht der einzige wirklich individuelle ist. Die anderen wirken wie Standardkränze aus dem Gartencenter oder serienmäßig dekorierte Mitnehmartikel aus dem Billigsortiment. Einen so schönen Kranz mit Zweigen unterschiedlicher immergrüner Bäume, kombiniert mit Efeuzweigen und -früchten, den findet man sonst nirgendwo. Was in dieser Form einer echten Verbundenheit mit der Tradition weihnachtlicher Symbolik entsprungen ist, finden offenbar auch andere attraktiv. Das zu sehen, ist mir immer wieder eine wichtige Bestätigung.

Weihnachtsbaum und Entschleunigung

Da bin ich mal gespannt, ob ich in diesem November das Sonnenstundenergebnis des Vorjahres erreiche. Das war schon nicht besonders. Aber diesmal könnte es noch dürftiger ausfallen. Es sei denn, uns sind noch einige so schöne Tage vergönnt wie gestern. Das kann den Schnitt dann nach oben korrigieren. Für die Pflanzen machen solche kurzen Ausreißer allerdings keinen Unterschied mehr. Die haben sich zurückgezogen und bemühen sich, die Zeit bis zum Frühjahr möglichst schadlos hinter sich zu bringen. Ich merke, wie die Zeit zum Jahresende hin immer knapper wird und schneller vergeht. Das ist seit Jahren so, und ich habe den Eindruck, die Geschwindigkeit vergrößert sich. Das ist es, was viele veranlasst, im Weihnachtsfest eine Art Bedrohung zu sehen. Es ist einfach der gefühlte Zeitmangel, die zu große Geschwindigkeit, die so gar nicht zum eigentlichen Charakter des Festes passen mag. Aber wenn der Heilige Abend dann da ist und man es schafft, in diesen Stunden den Geist der Weihnacht zu vergegenwärtigen, dann geschieht das am ehesten im Angesicht des Weihnachtsbaums. In diesem Moment kann die Zeit dann still stehen und die als unangenehm und bedrohlich empfundene Geschwindigkeit bedeutungslos werden lassen.

Frühlingsintermezzo

Nach dem supertrüben Tag gestern sah man sich heute geradezu in den Frühling versetzt. Ich kann mich erinnern, in solcher Atmosphäre schon einige Male das Osterfest erlebt zu haben. Unglaublich. Und morgen wird es vermutlich wieder ins Gegenteil umgeschlagen sein. Man glaubt gar nicht, wie sehr man von der Sonne abhängig ist. Und wie stark sich das auf das Wohlbefinden auswirkt. Heute dürften die meisten in einer ganz anderen Stimmung gewesen sein. Das einzige, was gestern noch unerledigt blieb, haben wir heute nachgeholt: Der Feigenbaum hatte einen stark geschädigten Ast, der unter der Rinde schon ganz zerbröselt war. Es hätte keinen Wert gehabt, ihn über den Winter am Baum zu belassen. Und so haben wir ihn abgesägt. V. wird die Schnittstelle später noch mit Baumbalsam versiegeln. Damit er bei den bevorstehenden Frösten nicht noch mehr leiden muss. Ich hoffe sehr, dass er im neuen Frühjahr einen besseren Start findet als dieses Jahr und dann auch wieder Früchte trägt. Und dass er sich im Kampf ums Licht gegen den viel höheren Nashi behaupten kann. Die erste Weihnachtsbeleuchtung ist nun auch schon angebracht. V. und ich haben die Lichterkette über der Grotte drapiert. Leider ist ungefähr die Hälfte der Lichtchen defekt. Aber bei Dunkelheit ist das Funkeln der verbliebenen immer noch sehr eindrucksvoll und erfreut mich am Abend bei jedem Blick aus dem Fenster.

Der Nussbaum hat einen neuen Standort

Wir haben den richtigen Zeitraum zwischen den Regenfällen erwischt. Nach dem Essen konnten wir also unseren Walnussbaum umpflanzen. Am schwierigsten war es natürlich, die noch jungen, aber schon ziemlich weit verzweigten Wurzeln auszugraben, ohne allzu viele davon zu verletzen. Ohne Blessuren an der Rinde und ohne eine gewisse Gewalt ging es dann auch nicht. Eine schon kräftige Wurzel verlief wie eine Brettwurzel fast waagerecht dicht unter der Erdoberfläche, eine weitere pfahlartige reichte tief senkrecht in den Boden hinein. Nachdem wir aber die Wurzel mit dem Spaten möglichst großzügig freigelegt und mit der kleinen Grabschaufel noch mehr Erde zwischen den einzelnen Wurzeln herausgeholt hatten, ließ sich der Rest dann ganz gut herausziehen. Ich hoffe, der Baum wird diese Aktion verkraften, die kleinen Verletzungen verschmerzen und vor allem im Winter keine Frostschäden davontragen. Besser gestützt als vorher ist er jetzt auch. Wir haben extra einen der dünneren Fichtenstämme vom Bienenhaus geholt, die V. kürzlich dort zum Trocknen gelagert hatte. Genau die richtige Höhe und Stärke, um den noch dünnstämmigen Baum zu stützen und etwas gerade zu biegen. Gute Voraussetzungen für sein weiteres Wachstum. Die richtige Höhe hat er jetzt schon, denn die Krone ragt über die Weinrebentriebe hinaus und wird im Frühjahr keine Probleme haben, das Sonnenlicht einzufangen und neue Blätter zu bilden. So können wir mit der Aktion heute zufrieden sein.

Überlegungen zum Umpflanzen

Das trübe und stürmische Wetter hat zumindest den Vorteil: Man kommt mit der Arbeit gut voran und wird im Übrigen kaum abgelenkt. Da ist die Schreibtischarbeit direkt die bessere Alternative. Morgen soll es ungewöhnlich mild werden, um die 15 °C. Ich denke, dass ist die Gelegenheit, endlich den Nussbaum umzupflanzen. Seine Blätter sind vor einer Woche bereits gefallen. Jetzt dürfte er alle Säfte in den Wurzelstock zurückgezogen haben. Der richtige Zeitpunkt also. Und bei den Temperaturen wird es auch nicht so schwierig, den Boden aufzugraben. Einfach wird das nicht, da der Baum ja doch immerhin schon ca. 2,50 m Höhe hat. Allerdings ist er noch sehr dünn. So hoffe ich, dass die Wurzeln nicht allzu weit in die Tiefe reichen werden. Wir werden jedenfalls versuchen, so tief wie möglich zu graben, bzw. auch das neue Pflanzloch tief und locker genug anzulegen, damit er den Standortwechsel auch verträgt und nicht über den Winter eingeht. Die Verteilung der Bäume im Garten wird dann längerfristig sehr viel günstiger gelöst sein. Feigen- und Nussbaum werden sich später nicht ins Gehege kommen, da sie weit genug voneinander entfernt stehen. Und der Ginkgo ist jetzt schon so hoch herausgewachsen, dass seine untersten Äste bereits den Wipfel des Feigenbaums übersteigen. Etwas problematisch könnte es in eine paar Jahren nur bei dem Nussbaum werden. Wenn er nämlich reiches Laub trägt und dieses im Herbst dann auf dem Dach des ehemaligen Hühnerstalls abwirft. Das wird dann wahrscheinlich erweiterte Säuberungsaktionen notwendig machen. Aber bis dahin vergeht noch viel Zeit.

Holz – Licht

Weiter entfernt von der Ausgelassenheit der närrischen Zeit könnte dieser grau-nasse Novembertag nicht mehr sein. Da ziehen sich die meisten in ihre Häuser und Wohnungen zurück, versuchen diese Vorahnung des Winters zu überstehen – und denken vermutlich dabei weniger an Weihnachten als an die zurückliegende Sommer- und bevorstehende Frühlingszeit. Bis weihnachtliche Stimmung aufkommt, werden noch einige Wochen vergehen. Nur die Jahresendzeitatmosphäre, die hat sich schon breit gemacht. Ich bin ganz froh, dass fürs Wochenende keine Handwerksarbeit ansteht. Das ist bei nasser Kälte nicht wirklich erbaulich. Aber an den helleren Tagen freue ich mich auch im Winter auf diese Arbeit, die den Kopf freimacht und in Form der Lebensbaum-Armbänder vieles weiter gibt, was ich selber mit den Bäumen und ihrer Symbolik verbinde. An diesen Tagen fließt dann auch das Licht wie selbstverständlich ein und wird quasi im Holz konserviert. Eine Wiederholung und Verstärkung der Tatsache, dass das Holz seine Existenz dem Licht zu verdanken hat.

Bewältigungsstrategien

Zurzeit leiden wohl alle unter dem miesen Novemberwetter. Ich bin an solchen Tagen weit von der Natur entfernt. Da haben auch die gesungenen Mantras beim Heilkonzert des Vorabends nichts dran ändern können. Eigentlich bleibt nur die Flucht ins warme Zimmer und die Hoffnung auf die nächsten länger anhaltenden Sonnenphasen. Mögen wir das bald hinter uns lassen können. Tue ich es eben den Bäumen gleich, die sich jetzt schon fast vollständig von ihrer aktiven Phase entfernt haben und sich auf den Winter eingestellt haben. Gut zu wissen, dass alle Lebewesen diese Umstände teilen und ihre je eigenen Bewältigungsstrategien entwickeln.

Motivkonstanten

Jetzt musste auch noch der Bildschirm dran glauben. Damit hatte ich dann wirklich heute nicht mehr gerechnet. Vielleicht war er einfach müde, nach immerhin 2,5 Jahren ununterbrochener Arbeit. Wäre gut, wenn er möglichst bald ausgetauscht werden könnte. Anders ist es ungewohnt und nervig. Nach einem kurzen Hoch ist zurzeit Weihnachten wieder etwas in den Hintergrund getreten. Das verläuft eigentlich schon seit Jahren in Wellen, die sehr viel mit den momentanen Stimmungen zu tun haben. Schön ist aber, dass meine traditionell erfolgreichsten Weihnachtsbilder, der Adventsengel und der von M. in 2006 gebundene Weihnachtskranz aus Zypresse, Tanne und Efeuzweigen immer noch auf der ersten Suchseite erscheinen. Das zeigt, dass gut Motive ihre Qualität eigentlich nie verlieren, auch wenn sie bezüglich ihrer technischen Qualitäten nicht mehr up to date sein mögen. Nur das Weihnachtsbaummotiv, vor 2 Jahren deutlich im Mittelpunkt des Interesses, scheint nicht mehr so beliebt zu sein. Es kann jedenfalls mit den typischen weihnachtlichen Impressionen, die sich in Nahaufnahmen wärmender Kerzenflammen vor festlichem Dekorationshintergrund am besten ins Bild setzen lassen, derzeit nicht mithalten. Interessant auch, dass dieses Jahr nicht so viele neue Motive aufgetaucht sind. Die müssten jetzt eigentlich schon vorhanden sein, da gerade diese Wochen in punkto Vorbereitung die interessanten sind. Ab Anfang Dezember lässt es dann nach, denn die meisten Gestaltungen müssen dann meist schon in trockenen Tüchern liegen.

Der Weihnachtsgeist

Schön, dass wir dieses Jahr wieder einen Adventskalender aufhängen können. J. und W. haben mir einen geschenkt. Zusammen mit einem je nach Jahreszeit austauschbaren Holzkranz mit Laubsägeelementen und einem tollen Buch in Leineneinband mit Texten von Anselm Grün. Genau die richtige Lektüre für die bevorstehenden Winterwochen. Das Zypressenarmband vom Wochenende ist gut gelungen. Ich konnte es heute einfädeln und auch schon wieder den wunderbar charakteristischen Duft einatmen. Irgendwie laufen alle Linien jetzt schon auf die Weihnachtszeit zu. Und entgegen aller Reden von der Kommerzialisierung und dem Stress wollte ich diese nach wie vor nicht missen. Ich hoffe, dass es mir auch in diesem Jahr gelingt, den Weihnachtsgeist in der Vorweihnachtszeit aufleben zu lassen und das Fest seiner eigentlichen Bedeutung entsprechend wahrzunehmen.

Novemberdeutungen und die Ruhe der 7

Den echten Indian Summer in Kanada mit seiner sagenhaften Laubfärbung würde zwar gerne einmal erleben. Und dass es bei der Familie von C. im angrenzenden amerikanischen Bundesstaat um diese Jahreszeit zwar bitter kalt, aber sehr sonnig ist, ist absolut auch beneidenswert. Dennoch würde mir etwas fehlen, wenn ich die charakteristische Aura dieses Novembermonats, den ich als Übergangsmonat wahrnehme, so wie er sich in unseren Breiten zeigt, nicht mehr um mich hätte. Tatsächlich stirbt in der Natur schrittweise alles ab, angefangen von den letzten fallenden Blättern der Bäume und dem immer mehr sterbenden Grün überall in der Pflanzenwelt. Aber es bereitet sich andererseits auch etwas vor, nämlich die Phase, die auf den Wendepunkt der Sonne im Winter hinausläuft und in eben diesem ihre Umkehrung erfährt. Insofern ist der Niedergang immer mit einer Voraussicht und Vorfreude auf die Wintersonnenwende verknüpft. Der Tod lässt das neue Leben erwarten und entlarvt sich darin als nur eine Seite eines zusammenhängenden Ganzen. Als eine Phase in einem umfassenderen Kontinuum, das von vielen nicht immer geraden Entwicklungslinien durchzogen ist. An diesem Geburtstag konnte ich das gut aus einer gewissen Distanz betrachten. Nicht nur weil der Nachmittag von einem längeren Spaziergang über den Friedhof und den Besuch verschiedener dort beerdigter Bekannter geprägt war. Auch weil der Tag eine Ruhe in sich trug, die gut zur Quersumme meines aktuellen Alters, eben der 7 passt.