Lichter der Adventszeit

Meine Bestellungsserie konnte ich bis heute weitgehend abarbeiten. Was für eine Mammutarbeit. Das war notwendig, denn ich weiß ja nicht, wie sich die Adventswochen noch entwickeln und ob der eine oder andere noch ein Weihnachtsgeschenk sucht. So bin ich froh, den 1. Advent morgen von diesem Stau befreit verbringen zu können. Aber dann warten schon wieder andere Aufgaben darauf, erledigt zu werden. Immerhin konnte ich zwischendurch noch das Weihnachtsgesteck am Eingang mit einer Lichterkette versehen. Deren zweite Verzweigung ziert die klein daneben stehende Zypresse. So haben wir während der Adventszeit einen kleinen Lichtpunkte-Eyecatcher vor dem Haus. Vielleicht wird M. auch die Laterne nochmal regelmäßig rausstellen. Gerade in Verbindung mit den Lichterketten vermittelt das ein so wunderbar nostalgisches Gesamtbild. Wäre schön, wenn wir die Lichter der Adventszeit noch an vielen Orten sehen können. So wie sicherlich M. heute auf dem Heidelberger Weihnachtsmarkt, über den sie uns sicher gleich berichten wird.

Holz als Erinnerungsmaterial der Bäume

So viele verschiedene Hölzer und Hölzer-Kombinationen beschäftigen mich derzeit. Dann noch das Wiedereinblenden meiner bildhauerischen Arbeiten und all die weihnachtliche Pflanzensymbolik. Die Bäume sind zurzeit tatsächlich mein Hauptthema. Und interessant: Ausgerechnet in dieser unwirtlichen lichtarmen Jahreszeit. Aber auch kein Wunder, denn gerade jetzt ist das Bedürfnis vieler besonders ausgeprägt, die äußere Lichtarmut, das Fehlen von Grün, von Wachsen, Blühen und Fruchten irgendwie zu kompensieren. Dann kommt das Holz als Erinnerungsmaterial der Bäume ganz häufig ins Spiel. Und das scheinbar tote Material entfaltet seine innere Lebendigkeit, lässt den lebenden Baum wieder auferstehen, während die lebenden Bäume da draußen sich ganz in sich zurückgezogen haben. Diese Spiegelungs- und Ausgleichsprozesse im Spannungsfeld von menschenseitigen Wünschen und Baumsymbolik zu beobachten, gehört zu dem Spannendsten im Zusammenhang meiner Baum- und Holzarbeiten.

Weihnachtliche Symbolpflanzen

M. ist ein sehr schönes Adventsgesteck für den Türeingang gelungen. Ausnahmsweise mal keine Nordmanntannenzweige, sondern normale Fichten, aber kombiniert mit flechtenbesetzten dürren Zweigen, einem ausladenden Mistelzweig, zwei kleinen und schmalen Zierzypressen und dicken Kiefernzapfen. Das sieht so schon klasse aus. Wenn wir in einigen Tagen die Lichterkette anbringen, wird es in der Dunkelheit, die ohnehin schon den größten Teil des Tages beherrscht, ein schön zur Jahreszeit passendes Bild ergeben. Überhaupt ist die Verbindung verschiedener weihnachtlicher Symbolpflanzen immer sehr reizvoll und gibt Anlass zu vielerlei Assoziationen.

Die notwendige Ruhe

Sowohl bei der Holzarbeit als auch mit den gestalterischen Projekten komme ich gut voran. Und dann ist da auch noch jede Menge eher technische Routinearbeit, die viel Energie verschlingt. So hoffe ich, dass sich die Prozesse langsam ausdünnen und ein Ende des vielen Gleichzeitigen absehbar wird. Denn die Konzentration auf das Eine ist eben doch ein Qualitätsmerkmal. Und dahin muss ich dann zeitweise doch zurückkehren. Die Bäume helfen mir immer wieder, diese notwendige Ruhe zurückzuholen.

Wünschen und Selbstbeschreibung

In diesem Jahr wieder etwas mehr Wünsche. Allerdings kommen die Wunschzettel des virtuellen Wunschbaums eher intervallartig. Es gibt Phasen mit Häufung und solche, in denen das Wünschen scheinbar vergessen wird oder jedenfalls nicht zu Tage tritt. Das ist wohl Ausdruck einer immer wieder beobachtbaren Orientierungslosigkeit und Zeitnot. Auch einer Hilflosigkeit im Setzen von Prioritäten. So als ob viele darauf warten, dass jemand ihnen die Kriterien für das Richtige und Wichtige erklärt. Aber selbst wenn solche Hinweise kämen, hätten sie wahrscheinlich Schwierigkeiten, sie ins eigene Leben zu transformieren, es für ihr Leben fruchtbar zu machen. So freue ich mich über die doch wiederkehrenden Wunschphasen. Denn ich meine, das Wünschen ist eine ganz brauchbare Form, die Selbstbeschreibung des Lebens und die Intentionen in Bahnen zu lenken, ihnen Richtung und Form zu geben. Und dazu gebe ich mit dem Wunschbaum gerne ein unterstützendes Medium weiter.

Schlüssige Ergänzung

Die Routine bei meiner handwerklichen Arbeit ist zurzeit doch sehr ausgeprägt. Und so laufen bestimmte Arbeitsgänge inzwischen beschleunigt ab – natürlich ohne Qualitätsverlust. Tatsächlich kann man in der Arbeit mit den verschiedenen Hölzern aufgehen, sich vorübergehend in der materiellen Welt der jeweiligen Bäume bewegen und damit etwas von ihrer Aura und symbolischen Kraft aufnehmen, was sich dann in den Produkten ausdrückt. Ich hoffe, dass alle Träger diese Qualitäten ebenfalls wahrnehmen und für sich nutzen können. Ich weiß von zahlreichen Rückmeldungen, dass es möglich ist und dass sich ästhetische, symbolische und persönliche Qualitäten in den Bändern häufig schlüssig ergänzen.

Dekorativer Wintersonntag

Ein schöner Geburtstags-Wintersonntag, den wir einmal ganz ohne Arbeit verbringen konnten. Ich hoffe, die folgenden Adventssonntage fallen ähnlich entspannt aus, wenn die Werktage davor schon so stark ausgefüllt sind. J. und W. haben ihre Wohnung schon ganz weihnachtlich abgestimmt, mit vielen Lichterketten und anderen weihnachtlichen Beleuchtungen und Dekorationen. Wir selber werden unseren Schmuck jetzt wohl nach und nach anbringen. Dazu gekommen ist ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk, ein kleines Knusperhäuschen aus bemaltem Blech und typischen weihnachtlichen Motiven, das mit einem Teelicht versehen von innen schön leuchtet. Bald werde ich auch meine Weihnachtsbaumsammlung wieder aufbauen. Aber dafür brauche ich mehr Zeit und Muße, die ich in der Vorweihnachtswoche hoffentlich finden werde.

Weihnachtsästhetik

Wieder ein ordentlicher Arbeitstag, an dem ich gut vorangekommen bin. Bleibt nur noch wenig Zeit, ein paar Geschenkvorbereitungen zu treffen. Für morgen und auch schon einige Vorüberlegungen für Weihnachten. Es wird wohl eine sparsame Auswahl, aber dennoch spezifisch, und außerdem haben wir ja noch 4 Wochen. Etwas traurig bin ich, dass wir jetzt zu Beginn nicht die Weihnachtsausstellung im Blumenhaus W. besuchen können. Es fehlt einfach die Zeit. Vielleicht gelingt es uns noch unter der Woche, dies nachzuholen. Denn es ist jedes Mal ein optischer Genuss und gibt eine Menge Anregungen und Eindrücke, wie gemacht zur Einstimmung auf die Festtage. Wäre doch schön, wenn mir dabei ein wirklich beeindruckendes Weihnachtsornament, am liebsten mit Baumsymbolik, begegnen würde. Die Entdeckungen der Vorjahre waren eher mager. Umso schöner wäre es, wieder etwas Interessantes zu finden.

Weihnachtsgrußvorbereitung

Das wird wohl ausnahmsweise ein Wochenende ohne Holz. Einige redaktionelle Arbeiten und am Sonntag dann der nachgeholte Geburtstagsbesuch bei J.. Eigentlich auch nicht schlecht, mal eine kleine Auszeit, nachdem wir letzten Sonntag selber Besuch empfangen haben, was natürlich nicht nur Erholung darstellt. Ich hoffe, noch rechtzeitig vor Beginn der Adventszeit, d. h. im Laufe der nächsten Woche, meine letztjährige Weihnachtsbilderauswahl durchgehen zu können, um damit die diesjährige Weihnachtsgrußkarte zu erstellen. Noch unklar ist, auf welche Symbolik ich diesmal setze, das Rentier, ein Weihnachtsbaummakro oder eine andere adventliche Dekoration. Letztlich entscheidet sich das aus dem momentanen Eindruck heraus. Vielleicht wird es diesmal wieder ein Gruß zum Beginn der Adventszeit. Das finde ich ohnehin schöner, denn die Vorfreude auf das Weihnachtsfest ist das, worauf es eigentlich ankommt. Darin spiegelt sich für mich der Hauptteil der starken Weihnachtssymbolik, weniger in den beiden Feiertagen selber.

Schwierig zu drechselnde Hölzer

Eine Reihe schwierig zu drechselnder Hölzer hat mich am späten Nachmittag beschäftigt: Stechpalme, Efeu und Atlaszeder. Jedes Mal eine Herausforderung. Glücklicherweise sind die Stäbe gut gelungen, eine ordentliche Grundlage für die weitere Arbeit. Am individuellsten dabei: Das Efeuholz, das sich in jedem Abschnitt wieder in neuen Varianten zeigt. Es ist nie ganz voraussehbar. Und auch das Verhalten bei Feuchtigkeit kann nicht ganz gesteuert werden. ich wässere den Stab vor dem letzten Schliff deshalb gründlich, um späteres Aufrauen zu verhindern. Letztlich aber erinnert sich das Holz beim Kontakt mit Wasser an seine lebendigen Ursprünge und gerät dann leicht aus der geschliffenen Form. Ich hoffe, nach dieser sorgfältigen Behandlung wird sich das in Grenzen halten und kaum wahrnehmbar sein.

Einundzwanzigste

Die einundzwanzigsten gehören zu den besten. Tatsächlich bin ich heute mit der Arbeit ein großes Stück vorangekommen. Dennoch lähmt mich die Lichtlosigkeit. Angekündigte Sonnenstunden fallen regelmäßig aus. Wahrscheinlich einer der düstersten November seit langem. Und vielleicht auch der Grund, warum derzeit das Interesse am Wunschbaum besonders ausgeprägt ist. Die Menschen haben Sehnsucht nach Grün und Lebenssymbolik und finden dieses in der virtuellen Welt. Gerade jetzt sind inhaltsorientierte Kommunikationen am erwartbarsten und ergiebigsten. Da könnte man sich fast wünschen, der November hätte mehr als 30 Tage. Nein, klirrende Kälte mit blauem Himmel und klarem Licht wäre in der Vorweihnachtszeit schon ein guter Ausgleich für diese sonnenarme Übergangsphase. Und würde die Erwartung des Weihnachtsfestes in einem fröhlicheren Licht erscheinen lassen.

Das Baumtagebuch wird 8

Zurzeit komme ich kaum vor die Tür, vielleicht einmal zum Briefkasten und eine kurze Schleife durchs Dorf. Mehr ist leider nicht. Nun ja, die Landschaft ist ohnehin so trostlos, dass es mich nicht unbedingt dorthin zieht. Rückzugszeit in Verbindung mit viel Arbeit. Bald schon wird das Brennholz meine engste Verbindung zu den Bäumen sein. Wenn die Holzofensaison beginnt, für die wir uns gut gerüstet haben. Die Vorräte sind aufgefüllt. Aber der Ofenwinter ist noch nicht da. Da fällt mir ein: Das Baumtagebuch wird heute schon 8 Jahre alt:: 2.920 Tagebucheinträge, denn ich habe keinen Tag ausgelassen. Das muss mir erst mal einer nachmachen.

Roter Faden

Eine Zeit, in der ich sehr zwischen verschiedenen Tätigkeiten hin- und herschalten muss. Aber das liegt mir sehr und erinnert mich an die Arbeit in B., die von Vielfalt und sehr Abwechslung gekennzeichnet war. Interessant, dass mir diese Reminiszenz gerade in meinem Geburtstagsmonat begegnet. Das kreative Element ist dabei immer Bestandteil, damals wie heute. Es hat sich nur in seiner konkreten Form verändert, ist vielleicht etwas näher am Natürlichen, dem ich immer wieder über die Bäume nachspüre. Ein roter Faden, der mich hoffentlich noch lange begleiten wird.

Sonntagsbeobachtungen

Ein sehr schöner und ruhiger Wintersonntag. Und Besuch von alten Bekannten, die ich noch aus meinen Kindertagen kenne. Viel Zeit dazwischen und die Menschen haben sich weiterentwickelt. Schön auch das zu beobachten. Die Landschaft war heute wieder kein Thema. Lediglich ein kurzer Spaziergang durch den Garten hat mich mit unseren Gartenbäumen in Kontakt gebracht. Dabei konnte ich feststellen, dass die Stechpalme sich kräftig übers Jahr entwickelt hat und sich bald zu einem stattlichen und ziemlich gerade gewachsenen Baum auswachsen wird. Und dass der Ginkgo so stabil geworden ist, dass er mittelfristig alle anderen überragen wird, ohne dass man um seine Windfestigkeit fürchten muss. Nur der Feigenbaum macht mir wieder einmal Sorgen, denn schon jetzt, bevor überhaupt die richtig kalten Nächte begonnen haben, sind erneut Abplatzungen zu sehen und ein starker Befall mit Baumpilzen. Wir werden ihn im Frühjahr noch stärker zurückschneiden müssen, um eine vernünftige Kronenform wiederherzustellen.

Ausgefüllt mit Holzarbeit

Ich hätte nicht erwartet, dass mich die Armbänder während des Novembers derart in Atem halten. Das war wieder ein vollständig mit Holzarbeit ausgefüllter Samstag, an dem ich ein gutes Stück weitere gekommen bin. Und eines ist auch schon komplett fertiggestellt. Aus dem frischen Ebereschenholz dieses Jahres, von dem mir inzwischen glücklicherweise bereits abgetrocknete Kanteln zur Verfügung stehen. Ich hatte den Nachschub gerade noch rechtzeitig organisiert, so dass nie ein wirklicher Engpass entstanden war. Nächste Woche geht’s dann weiter, mit einem Lebensbaum-, einem Kombinations- und zwei Baumkreis-Armbändern in unterschiedlicher Zusammensetzung. Eigentlich war das wieder genau die richtige Beschäftigung, denn in der Landschaft draußen gibt’s zurzeit nicht viel Erbauliches, solange die Sonne ihr Licht hartnäckig verweigert.

Kopfablage

Ein Webprojekt, das sich unter anderem dem persönlichen Erleben der Bäume widmet. Mit dem schönen Titel ,,Kopfablage“, welcher die Suchmaschinen aufmischt, indem er der bisher dominanten Assoziation ,,Möbelstück“ eine ganz andere Facette hinzufügt. Im Kern ein persönliches Webtagebuch mit Gedanken, meist in lyrischer Form festgehalten, aus mehreren Jahrzehnten. Und sicher eines, das eine umfangreiche Fortsetzung finden wird. Für mich spannend sind natürlich die Baumtexte, Prosa und Lyrik, Blogbeiträge und künstlerische Arbeiten, hier Ideengestaltung genannt, die häufig Holz verwenden und die Kunst in der Natur suchen und finden. Da finden sich einige Parallelen zu meinen Wunschbaum-Projekten und – wie schön – der Wunschbaum hat in der Kopfablage auch schon einen Anklang gefunden: www.kopfablage.de/wunsch/. Sowie umgekehrt sich ein Baum-Text aus der Kopfablage bereits unter den zeitgenössischen Baumgedichten auf wunschbaum.de findet: www.wunschbaum.de/baum-gedichte/hanseller_floth.html.

Zwischen Ruhe und Hektik

Viel Arbeit in dieser unschönen Jahreszeit. Aber allmählich lichtet sich das Gewirr an Parallelem und die Zeichen stehen auf Handwerksarbeit. Auf die muss ich mich jetzt konzentrieren, denn Anfang Dezember stehen wieder andere Dinge außer der Reihe an, und die Adventszeit beginnt. M. war heute wieder stundenlang mit Winterdekorationen beschäftigt. Aus den Tannenzweigen von Frau S. hat sie Gestecke für die leeren Blumentröge zusammengestellt, die ab sofort die Einfahrt zieren. Und später werden verschiedene Gestecke für den Hauseingang, die Wohnung und vielleicht auch Gs Grabstein folgen. Das meiste in puncto Weihnachten steht erst noch bevor. Aber ich freue mich darauf, hoffe nur, wir finden die Zeit, uns mit Ruhe und ohne die übliche Hektik dieser fünften Jahreszeit zu widmen. Vielleicht funktioniert es ja dieses Jahr.

Zeitlose Vegetationssymbolik

Angeblich stehen wir unter dem Einfluss eines Hochdruckgebiets. Davon war heute allerdings nichts zu spüren. Stattdessen schleicht die Kälte so richtig in einen herein. Ein Wetter, wie gemacht, um sich eine Erkältung zu holen. Bin gespannt, wann ich von H. höre, dass er meine Arbeiten in dem Galerieraum arrangiert hat. Auch wieder so eine winterliche Variante der Beschäftigung mit der Baumsymbolik. Es bleibt spannend abzuwarten, ob diese älteren skulpturalen Fassungen meiner baumsymbolischen Formen auch heute noch Menschen erreichen können. Es müsste möglich sein, denn gerade diese Auswahl finde ich wirklich zeitlos, da sie vegetabile Grundformen und Grundvorstellungen umsetzen.

Anknüpfungen

Ein alter Freund aus meiner Zeit in B. hatte seinen Besuch für den Nachmittag angekündigt. Es ist schön, anlässlich eines aktuellen Ausstellungsprojekts an diese frühere Zusammenarbeit anzuknüpfen. Interessant, dass sich die Anklänge an frühere künstlerische Arbeit zurzeit häufen, nachdem das einige Jahre lang eher kein Thema mehr war. Vielleicht macht es jetzt wieder Sinn und die ganz andersgearteten Erfahrungen der letzten Jahre waren notwendig, um das alte Interesse mit neuem, vielleicht zeitgemäßem Sinn zu füllen. Wie immer kann ich das wohl erst viel später richtig einordnen, wenn die Dinge sich entwickelt haben und ein Rückblick möglich ist.

Austauschprozesse auf Umwegen

Viele neue Projekte stehen mir in den nächsten Wochen bevor. Eine Mischung aus redaktionellen Arbeiten, Kunsthandwerk und eher grafischen Anteilen. So habe ich kaum Zweifel, dass der Rest des Jahres wie im Flug vorübergehen wird. Wegen der handwerklichen Projekte werden die Bäume auf keinen Fall zu kurz kommen. Es ist so, als ob sie sich gerade in der unwirtlichsten Zeit des Jahres auf Umwegen Raum verschaffen und den Dialog mit uns Menschen suchen. Sie tun dies indirekt, über die Kommunikationen, die wir anlässlich ihrer Präsenz und symbolischen Kraft führen. Und über die zahlreichen Spiegelungen, die wir im Bild des Baumes an uns selbst durchführen. Im Winter haben solche Austauschprozesse auf symbolischen Umwegen vielleicht eine größere Bedeutung als in der grünenden Zeit, in der die körperliche Präsenz der Bäume so stark dominiert.

Ein wenig mehr Licht

Das trübe Wetter scheint den Aufenthalt im www zu befördern – und die Sehnsucht nach dem Grün der Bäume und anderen Pflanzen. Denn das verschwindet in gleichem Maße aus dem Bild der Landschaft, wie die Tage lichtärmer, nasser und ungemütlicher werden. Und dann finden die Menschen öfter als sonst zum Wunschbaum und seinen Botschaften, die sich rund um die Symbolik der Bäume drehen. Ich freue mich über das Interesse und darüber, dass die virtuelle Präsenz der Bäume ein wenig mehr Licht in diese Novembertage bringen mag.

Silberglanz-Dekoration

Fast schon dachte ich, die Weihnachtsbäume seien vollständig aus der vorweihnachtlichen Dekorationsästhetik verschwunden. Aber dann haben wir einem der zahlreichen Wohnaccessoir-Geschäften in T. doch noch zwei kleine silbern glänzende Weihnachtsbaumsymbole gefunden. Die will M. zusammen mit einer ebenso glänzenden Rentierfigur als Tischschmuck während der Adventszeit verwenden. Mit waren diese kleinen Teile schon vor M. aufgefallen, da ich gerade diesen spiegelnden Silberglanz sehr mag. Vor einigen Jahren hatte ich schon einmal wie glasiert wirkende flache Deko-Weihnachtsbaum-Anhänger gefunden, die ich seitdem zusammen mit meiner großen Sammlung an Filz-; Holz- und Keramikanhängern zum festlichen Schmücken meines Arbeitszimmers heraushole. Überhaupt war das für diesen trüb-verregneten Tag genau der richtige Ausflug. Mit ganz interessanten Beobachtungen, da man bestimmte Typen von Menschen eigentlich nur in solchen Umgebungen trifft. Schön, dass es jetzt noch einen wirklichen Erholungstag gibt. Ich freue mich darauf.

Weihnachtstrends

Ziemlich viel Routinearbeit hat mich in dieser Woche aufgehalten. Na ja, bei dem Wetter ist das vielleicht nicht ganz so verkehrt, wenn auch nervtötend. Jedenfalls freue ich mich auf das Wochenende und einen Ausflug, dessen Ziel noch nicht ganz feststeht, spätestens morgen früh aber festgelegt wird. Bei der Gelegenheit hoffe ich, erstmals für dieses Jahr einen Überblick über die diesjährigen Weihnachtsdekorationstrends zu gewinnen. Zwar hat mich das meiste in den beiden Vorjahren nicht so begeistern können. Zwischendurch tauchen aber immer wieder wirklich besondere Gestaltungen rund um die zentralen Symbole ,,Weihnachtsbaum“, ,,Weihnachtspflanzen“ und ,,Engel“ auf. Das sind manchmal aufwändig und mit wertvollen Materialien gefertigte Gegenstände. Manchmal sind es aber Pfennigartikel aus dem Ramschregal, die der weihnachtlichen Ästhetik neue interessante Facetten hinzufügen oder so was wie aktuelle Trends offenbaren. Eine der Fragen, die sich eigentlich immer stellt ist die nach der dominierenden Farbigkeit: Golden, silbern oder rotglänzend? Nach Jahren von eher transparenter und weißer Dominanz beim Schmücken unseres Weihnachtsbaums bin ich im Vorjahr wieder auf den goldenen Schmuck zurückgekommen. Auch weil wir eine größere Zahl goldglänzender Kugeln zur Verfügung haben. Letztlich hängt es aber auch von der Form und Farbe des Baums selber ab, welches Schmuckkleid ihm am besten steht. Das ist immer wieder eine große Herausforderung.

Schwierige Gleditschienzucht

Jetzt sind es sechs kleine Gleditschien, die die Fensterbank zieren. Ich hoffe, diesen Winter vergesse ich nicht, sie von Zeit zu Zeit zu gießen. Denn ganz ohne Flüssigkeitszufuhr scheint es auch dann nicht zu funktionieren, wenn sie keinerlei Blätter mehr tragen. Und schließlich wollen wir sie im Frühjahr wieder erfolgreich an die frische Luft bringen. Dann kann das neue hoffentlich wachstumsfreundlichere Gleditschienjahr beginnen. Neue Samen von der Gleditschie und dem Efeu haben wir dieses Jahr nicht gesammelt. Ich denke, die Vorräte sind reichhaltig genug. Und mit dem Ziehen kleiner Bäumchen ist das ohnehin so ein Problem. Man weiß nie, ob der steinharte Samenkern tatsächlich keimt oder schlicht gar nichts passiert. Manche, die nicht zu keimen scheinen, können auf der anderen Seite auch erst ein Jahr später kommen. Das ist kaum berechenbar und hängt vermutlich vom Reifegrad der Kerns und davon ab, ob er irgendwie leicht verletzt ist, einen Ansatzpunkt für die Feuchtigkeit der Erde bietet.

Künstlerische Bestandsicherung

In Sachen Zukunftssicherung für meine Stammskulptur am Stausee bin ich heute ein gutes Stück vorangekommen. Glücklicherweise ist die Gemeinde bereit, das Schotterbett zu erneuern, damit das hölzerne Kunstwerk in Zukunft wieder leichter abtrocknen kann. So wird der schleichende Fäulnisprozess sicher gestoppt werden und die Skulptur noch viele Jahre sicher dort stehen können. Es ist ein Jammer, dass das Projekt damals nicht zum Abschluss gebracht werden konnte. Eine Arbeit ist jetzt, fünfzehn Jahr später, gar nicht vorhanden, weil sie abgerissen und auf Grund ihres desolaten Zustands entsorgt wurde. Eine ist einer eher zweckentfremdeten Verwendung zugeführt worden, die noch gerade so akzeptabel ist. Und eine weitere muss wohl mit größerem Aufwand ,,renoviert“ werden. Aber die Entscheidung hat der Künstler. Eine Gelegenheit, alte Verbindungen wieder aufzufrischen.

Vor der Hochzeit der Eibe

Nach einer eher hektischen Phase tritt jetzt wieder etwas mehr Ruhe ein. Vielleicht hält das ja mal ein paar Tage. Gut wäre es, in der Mitte der Eibenperiode, die doch eher zu Stillsein und ruhiger Verwandlung einlädt. Morgen hat sie ihre Hochzeit und die Witterung könnte passender nicht sein. Möge sich der Nebel dennoch zwischendurch lichten und uns um die Mittagsstunden aufwärmen. Dann ist die Zeit des natürlichen Niedergangs, die Übergangszeit zum eigentlichen Winter besser zu ertragen und lädt uns sogar ein, uns auf die neue Jahreszeit auch gemütsmäßig einzustimmen. Aus bunten Herbstlaubbildern ist in diesem Jahr wieder einmal nicht viel geworden. Ich werde die bisherigen Ergebnisse dennoch sichten und vielleicht das eine oder andere Glanzstück darin isolieren.

Differenzen und Gemeinsamkeiten in der Wahrnehmung der Bäume

Wieder nur mit ,,fremden“ Bäumen hatte ich an diesem ungemütlichen Tag zu tun. Eine Auseinandersetzung auf Text- und Bildebene. Aber auch ganz interessant, Differenzen und Gemeinsamkeiten in der persönlichen Beschäftigung mit der Symbolik der Bäume zu beobachten. Die Nähe zum Thema wird der Qualität der Webpräsentation sicher gut tun. Erst am späten Nachmittag kam dann das Licht endlich einmal zum Vorschein und hat uns ca. 2 Stunden wirklich gut getan. Dann kommt sofort wieder die Hoffnung auf einen sonnigen November auf, den wir im Vorjahr zeitweise erleben durften. Mal sehen, wir stehen ja erst am Anfang.

Neuer Versuch zur Gleditschienaufzucht

Also gibt’s doch noch eine weitere Gleditschie. Ich hatte M. vor einigen Wochen danach gefragt und sie hatte behauptet, mehr als diese fünf gebe es nicht. Tatsächlich hatte sich die sechste aber an anderer Stelle versteckt bzw. wir hatten sie wohl im Sommer dort platziert und dann irgendwie vergessen. So gibt es doch eine gewisse Aussicht, dass wir im Frühjahr mit einigen stabilen Bäumchen einen neuen Anlauf in Sachen Gleditschienaufzucht starten können. Dann aber müssen wir uns um eine vernünftige Düngung Gedanken machen. Die kleinen Bäume sind nämlich seit Jahren nur minimal stärker geworden. Es muss also an der Erde und ihren Nährstoffen liegen. Wenn das in dem reduzierten Tempo weiterginge, würden wohl nie richtige Bäume daraus. Vielleicht sollten wir vorab auch einmal einen Fachmann nach der richtigen Behandlung fragen.

Zeit der Reflexion

Ich denke, das war der bisher trübeste Tag des Jahres. Und da es gleichzeitig ein Brückentag war, scheint selbst die virtuelle Welt wie ausgestorben. Wenn ich nicht gerade an einem Webprojekt arbeiten würde, das sich in großen Teilen um einen persönlichen Zugang zu den Bäumen dreht, hätte ich wohl kaum verwertbaren Stoff für diesen Eintrag. Es scheint so, als ob die Natur ganz weit weg ist, sich schon von diesem Jahr verabschiedet hat. Dabei fällt mir im Moment ein, dass ja die Zeit der Eibe gerade heute beginnt und am 7. November ihren Höhepunkt hat. So eingeordnet ist das sogar ein der Zeit sehr gemäßes, weil typisches Wetter, das den Rückgang des Lebendigen aus dem Landschaftsbild begleitet. Ungesund auch für uns Menschen, die wir uns immer mehr in die Häuser und in uns selbst zurückziehen. Eine gute Zeit aber für Reflexionen, nicht nur über die Bäume.

Trister Allerseelentag

Schade, zu dem Messebesuch heute Abend ist es leider nicht mehr gekommen. M. ging es seit der Mittagszeit nicht so gut, und so ist der ganze Tag so ausgefallen, wie es das extrem trübe und nasskalt regnerische Wetter heute im Außen widerspiegelte. Kaum ein Blick auf die verbliebenen Blumen und Bäume des Gartens war da möglich. Geschweige denn ein Spaziergang über den Saardamm. Auch der für morgen geplante Ausflug nach T. muss ausfallen. So war der Arbeitseinsatz am Nachmittag eigentlich genau die richtige Beschäftigung für diesen unwirtlichen Allerseelentag. Ich hoffe, am Wochenende wenigstens zwischendurch in der Lage zu sein, den Friedhof bei Sonnenschein zu besuchen.

Ungewohntes Allerheiligen

Es war das erste Mal, dass ich den Friedhof an Allerheiligen besuchte, ohne Gs Grab dort besuchen zu können. Den Grabstein sehe ich zwar fast täglich, da wir ihm ja einen festen Platz in unserem Garten reserviert haben. Aber die Erinnerung an die Grabstätte vor Ort ist eben doch noch frisch, und irgendwie ist da auch gedanklich eine Lücke geblieben. Das brach liegende Gräberfeld haben wir dennoch am Abend besucht. Es war schon fast ganz dunkel. Und M. war um diese Tageszeit auch zum ersten Mal mit mir gegangen. Wir haben dann einfach ein Grablicht entzündet und es an der ehemaligen Grabstelle auf die Erde gestellt. Ein weiteres Licht, das Angehörige am vormaligen Nachbargrab ebenfalls platziert hatten, haben wir neue angezündet, nachdem es vom nachmittäglichen Regen gelöscht worden war. Mir schien es, dass Gs Gegenwart im Schein des kleinen Grablichts immer noch an diesem Ort zu vergegenwärtigen ist, dass das nicht von einer Umrandung aus Stein abhängig ist. Möge das Licht lange brennen, im Schutz der Hainbuche, die ihre Zweige darüber ausbreitet. Und wenn nicht, werden wir es in den Folgetagen erneuern.