Bäume als Konstanten der Naturwahrnehmung

Einen Eindruck vom Hochsommer zu gewinnen, ist derzeit schwierig. Ich höre von Leuten, die an die deutsche Nordseeküste in Urlaub fahren oder gerade von dort kommen, und freue mich, dass ich mir das selbst nicht antuen will. Wie ich einer aus Nordrhein-Westfalen Zugezogenen vor ein paar Tagen sagte, brauche ich einfach keinen Urlaub. Die Illusion des Sommers kann ich wahrscheinlich besser zu Hause gewinnen. Aber natürlich ist es so, ganz ähnlich wie bei den Feiertagen, dass der Kalender schon abfärbt auf den Eindruck und das Erleben, auch wenn die äußeren Umstände nicht typisch sind. Das ist schon eine Sommerstimmung, die uns leitet, einfach weil wir den 23. August haben, auch wenn es draußen pausenlos regnet, empfindlich kühl sein kann und die Sonne kaum länger als fünf Minuten durch die dichte Wolkendecke zu dringen vermag. Wir sehen in die Landschaft und erblicken grünes Laub, fruchtende Bäume, Farbtupfer im satten Grün überall. Und wissen, dass das Sommer sein muss, da die ersten Anzeichen des Herbstes ja schon spürbar sind. Also sind es Konstanten, die unserer Naturwahrnehmung hier in Mitteleuropa zugrunde liegen. Keine festen Regeln, keine bestimmten Spannen z. B. der Temperatur lassen sich daran knüpfen, aber ein tief verwurzelter Sinn für Abfolgen im natürlichen Ganzen, die durch den Jahreszyklus der Bäume besonders plastisch vor Augen geführt und immer wieder aktualisiert werden.

Mirabellenkuchen abstrakt

Es war ein Relikt dieser wahnsinnigen Kuchenbackaktion vom 6. August. Die nahe „Luftaufnahme“ eines der Mirabellenkuchen, die in diesem Ausschnitt schon fast abstrakte Züge trägt, ist nun zunächst bei fotolia angenommen worden: http://de.fotolia.com/id/68964761

Mirabellenkuchen mit Hefeteig

Begeistert war ich ja eigentlich seit Kindheitstagen von dieser Obstsorte. So intensiv wie in diesem Jahr habe ich mich allerdings noch nie mit dem Baum und seinen Früchten beschäftigt. Nun, ich denke, das Thema wird damit jetzt aber auch beendet sein – es sei denn, ich realisiere in diesem Jahr noch das lange geplante Armband aus Mirabellenholz, für das die Stäbe schon lange bereitliegen. Die nächsten Obstsorten warten ohnehin schon. Vor allem die in diesem Jahr massenhaft gewachsenen Zwetschgen, und die nicht ganz so vielen Äpfel und Birnen, die V. wohl vor allem zu Viez weiterverarbeiten wird.

Neues Armband aus dem Holz des Trompetenbaums

Nun habe ich nach längerem wieder eine neue Baumart im Wunschbaum-Shop ergänzen können. Der vor etwas mehr als einem Jahr besorgte Trompetenbaum ist jetzt in einem Musterarmband seines Holzes verewigt. Wie so häufig bei Hölzern, die beim Sägen erst einmal eher minderwertig erscheinen, hat er sich bei der Weiterverarbeitung und besonders nach dem Feinschliff als optisches Juwel erwiesen. Dann zeigt sich nämlich ein wunderbarer Schimmer auf der Oberfläche, der in Kombination mit der leicht marmorierten Zeichnung eine sehr lebendige Ausstrahlung hat. Diese Musterarmband ist schon als Geburtstagsgeschenk reserviert. Und ich bin gespannt, wann sich ein Freund des Trompetenbaums einfindet, der sein Holz in Form des Armbandes immer bei sich tragen will.

Wunschbaum-Armband Trompetenbaum

Erfolg beim zweiten Anlauf

Also, nach einer ersten Ablehnung wegen angeblich fehlerhafter Belichtung wurde eines meiner Mirabellenbilder beim zweiten Anlauf doch angenommen. Wie fast immer als erstes bei depositphotos, die in der redaktionellen Durchsicht immer schneller sind als die anderen: http://de.depositphotos.com/51454457/stock-photo-mirabelles-cut-open-and-cored.html . Das freut mich natürlich. Nun bin ich gespannt, wie es bei fotolia, iStock., dreamstime, photodune und 124RF aussehen wird. Insgesamt sind es drei verschiedene Motive mit den Mirabellen als Hauptdarsteller. M. ist in diesen Tagen bei ihrer Gartenarbeit kaum zu stoppen. Inzwischen sieht alles wieder sehr sauber aus. Aber die nächste Arbeitsphase kommt schon bald, wenn die Trauben gelesen werden. Dann wird das recheln, schneiden und zupfen wieder von vorne losgehen. So lange, bis die letzten Früchte des Gartens geerntet sind. Die allerletzten werden dann die wenigen Feigen sein, die wir in diesem Jahr noch in ausgereiftem Zustand erwarten dürfen.

Die nächste Obstkuchenphase

Bei der Durchsicht weiterer Baumfotografien, die in den letzten Monaten entstanden sind, bin ich nicht mehr fündig geworden. Die besseren dieser Aufnahmen waren einfach nicht zur Verwendung als Microstock-Illustrationsmaterial geeignet. So werde ich in den nächsten Wochen neue Anläufe nehmen, um den Faden zum Auffrischen der Portfolios wieder aufzunehmen. An solchen Projekten muss man eben eine Zeit lang dranbleiben. V. hat heute Nachmittag endlich seinen überfülligen Nashi-Birnenbaum abgeerntet. Der Ertrag reichte diesmal nicht nur für die eigenen Zwecke, auch zwei Bekannte werden sich an den prallen und saftigen Früchten freuen können. Im Wesentlichen wird V. daraus wieder seine geliebte Marmelade kochen. Und M. wird vermutlich einige versunkene Kuchen backen, die ich vom Vorjahr als sehr lecker in Erinnerung habe. Also kommt jetzt nach den Mirabellen die nächste Obstkuchenphase. Darauf werden die Zwetschgen und schließlich die Äpfel folgen. Kirschen haben wir leider keine, die würde ich auch einmal wieder gerne probieren. Na ja, vielleicht haben die Bäume oben am Bienenhaus ja im nächsten Frühjahr Glück und können ihre Blüten retten. An den unverhofften Frösten im Frühjahr ist der Kirschensegen nämlich schon zuletzt immer wieder gescheitert.

Mirabellenmotive für Microstock

Nun habe ich es geschafft, meine Serie zum Motivfeld „Mirabellen“ genau zu sichten, um daraus Aufnahmen zu selektieren, die für die Microstock-Portfolios verwendbar sind. Am Ende sind es zwei Nahaufnahmen der aufgeschnittenen und entkernten Mirabellenfrüchte geworden, und eine Makroaufnahme eines frisch im Hefeteig gebackenen Mirabellenkuchens. Das waren die besten und illustrativ aussagekräftigsten aus dieser Reihe. Mit DxO Opcitcs Pro habe ich anschließend noch das Optimum aus den RAW-Daten geholt. Das Ergebnis sind nun wirklich kontrastreiche und scharfe Detailaufnahmen, die von der intensiven Farbigkeit der Früchte und der Authentizität ihrer Verarbeitungsqualität leben. Ich bin sehr gespannt, was davon bei welchen Agenturen ankommt und ob es Interessenten findet. Auf dem Weg dahin, das Baumtagebuch nach dem Relaunch stärker an die Bloggerszene anzuschließen, habe ich es heute in vier verschiedene Blogverzeichnisse eingetragen. Es bleibt abzuwarten, ob dies längerfristig die Aufmerksamkeit neuer Leser weckt. Vorstellen kann ich es mir, da das Bloggen an sich, aber auch das Themenfeld „Natur & Garten“, in dessen entferntem Umfeld ich mich ja auch bewege, in den letzten Jahren großen Zuspruch gefunden hat. Die künftige Qualität der Interaktion im Rahmen des Themenfeldes kann ich gegenwärtig aber noch nicht einschätzen.

Sommer-Herbst der Sträucher

Die Baumlandschaft kommt einem jetzt schon fast herbstlich entgegen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Reifen der Früchte, während die Blätter bei manchen Arten schon Anzeichen von herbstlicher Verfärbung zeigen. Am eindrucksvollsten begegnen mir in diesen Tagen die Weißdornhecken, die wieder einmal überreich mit rot glänzenden Beerenfrüchten übersät erscheinen. Die meisten sind schon richtig durchgefärbt und werden sich jetzt langsam in Richtung Dunkelrot bewegen. In diesem Reifestadium sind sie aber am schönsten und strahlendsten. Einen Kontrast bilden die dunkelblauen Beeren der Schlehdornsträucher. Dass die so dicht besetzt sind, sieht man doch eher selten. Und beim Rotdorn ist mit der Fruchtreife der Herbst schon angekommen. Neben den blauschwarzen Fruchtständen sind die Blätter schon fleckig gefärbt. Intensiv und bezüglich des Landschaftseindrucks erholsam wirkt diese Übergangszeit zwischen Hochsommer und Herbst auf mich.

Fruchttragender Weißdorn im Spätsommer II
Fruchttragender Weißdorn im Spätsommer
Weißdornfrüchte im Spätsommer
Fruchttragender Schwarzdorn
Schwarzdornfrüchte im Spätsommer
Hartriegelzweig mit Früchten und herbstlichem Laub

Neu: Trompetenbaum-Armband

Das Trompetenbaum-Armband hat nun sehr lange auf sich warten lassen. Das Holz hatte ich bereits im Sommer des letzten Jahres gefunden. Einige übrig gebliebene Äste eines Rückschnitts an dem großen Trompetenbaum in der Dorfmitte. Viel war daraus nicht zu gewinnen, aber immerhin einige Abschnitte. Getrocknet war das Material recht schnell, da dieses Holz ein sehr offenes Leitungssystem durchzieht, über das die Feuchtigkeit schnell austreten kann. Ansonsten ist es ziemlich weich. Insbesondere beim Drechseln muss man deshalb vorsichtig vorgehen, um nicht übers Ziel hinauszuschießen. Seine Zeichnung mag ich sehr, so leicht marmoriert auf einer bräunlich-ockerfarbenen Grundlage. Nachdem ich vor einer Woche bereits die Perlen vorbereitet hatte, waren nur noch die Kanten zu glätten. Eine schöne Arbeit für den noch sonnigen Nachmittag. Nun habe ich eine neue Art für den Wunschbaumshop. Wenn die Perlen getrocknet und das Armband eingefädelt ist, werde ich es hier zeigen.

Gerne der Tradition verpflichtet

Eine schöne feierliche Messe am Vormittag, mit der wir den Feiertag – Gott sei Dank ist er uns hier im Saarland noch vergönnt – in seiner Bedeutung erleben durften. Die beiden Sträuße sind wie immer vielfältig und bunt ausgefallen. Etwas anders zusammengesetzt als sonst, aber in der Gesamtheit doch mit der typischen Anmutung. So richtig zur Ruhe gekommen bin ich an diesem Tag nicht. Die Sonne, die wir gewöhnlich an Mariä Himmelfahrt genießen, hat uns heute fast vollständig verlassen. Irgendwie beeinflusst das auch die Wahrnehmung der Traditionen und nimmt dem Feierlichen ein Stück seiner Intensität. Mit meinem Baumtagebuchrelaunch, der ja noch nicht ganz abgeschlossen ist, bin ich ein weiteres Stück vorangekommen. Die Integration der Kommentarfunktion in den aktuellen Stream und die Anzeige von Kommentaren darin ist nun zufriedenstellend und klar verständlich umgesetzt. Als nächstes werde ich die Inhalte komplettieren. Dazu gehört auch, die Bedeutung des Projekts „Baumtagebuch“ noch gesondert herauszuarbeiten, auch als Informationsgrundlage für Baumtagebücher, wie sie häufig in Schulen als Aufgaben vergeben werden.

Alle Kräuter sind zusammen

Nun waren uns am Nachmittag doch noch einige Sonnenstunden vergönnt. Genug Zeit, um eine Auswahl an Kräutern zu sammeln. Dazu haben wir an bekannten Plätzen gesucht und auch einige neue ausfindig gemacht. Die Zusammenstellung ist etwas anders als in den Vorjahren, z. B. weniger Rainfarn, weniger Wilde Möhre und weniger blau blühende Kräuter. Aber es sind auf der anderen Seite auch neue Gewächse dabei. M. ist gerade dabei, die beiden Sträuße zu binden. Ich bin sehr gespannt. Die traditionell ins Zentrum gebundene Königskerze haben wir nirgendwo entdecken können. M. hat sie aber im letzten Moment von der Nachbarin besorgt, die sie im Garten zieht. Die wenigen Gehölzzweige – von der Eberesche, dem Weißdorn und der Heckenrose, die bei der Gelegenheit geschnitten habe, werden in weiteren Dekorationen für die Wohnung Verwendung finden. Das ist für uns immer so eine Art Übergangszeit vom Sommer in den Herbst, der von diesen eingesammelten Wiesenkräutern begleitet wird.

Kein Kräutersammelwetter

Der August müsste jetzt endlich wieder die Kurve kriegen. Dieser dauerhafte Hochnebel ist ja kaum zu ertragen. Wo ist der Sommer bloß geblieben. M. will vor Mariä Himmelfahrt, und das heißt, spätestens bis morgen Abend, unbedingt noch frische Kräuter für die Sträuße sammeln, die wir traditionell zur Weihe mitnehmen. Das war wegen anderer Aktivitäten, vor allem aber wegen des Dauerregens bisher nicht möglich. Nun hoffen wir auf ein paar sonnige Stunden morgen, damit wir das noch nachholen können. Mit Rainfarn sieht es dieses Jahr wohl schlecht aus. An den Straßenrändern war er zuletzt kaum zu erblicken gewesen, und an den bevorzugt aufgesuchten Stellen ist er den Mähkommandos der Gemeinde zum Opfer gefallen. So müssen wir wohl neue Plätze ausfindig machen. Es wäre schade, wenn wir diesmal die bunte Mischung jahreszeitentypischer Kräuter nicht zusammenbringen könnten. Auch wegen meiner Baum- und Holzfotografieprojekte, die ich so lange schon vor mir herschiebe, wären längere trockene und lichte Phasen jetzt unbedingt notwendig. Hoffen wir auf eine besser zweite Hälfte dieses Monats.

Vierzehn auf einen Streich

Es ist vollbracht. Meine gestrige Idee hat uns heute zu dritt fast den ganzen Tag in Trab gehalten. M. hatte natürlich den zeitaufwändigsten Part. Mirabellen entkernen, Hefeteig vorbereiten, gehen lassen, belegen und backen. Die fertig gebackenen stürzen und abkühlen lassen. Die Bleche reinigen und für die nächsten Teige vorbereiten. Da im Backofen drei Kuchen gleichzeitig unterzubringen waren, hat das insgesamt fünf Backgänge erfordert. Denn neben den 12 Mirabellenkuchen waren auch noch zwei versunkene Zwetschgenkuchen dabei. Puh, eine ganz schöne Arbeit. Aber jetzt haben wir für die nächsten 12 Monate jeweils einen Mirabellenkuchen. Und das Ergebnis kann sich doch wirklich sehen lassen. Ich finde, wir können stolz auf uns sein.

Mirabellen satt

Meine Idee war, mindestens 12 Mirabellenkuchen zu backen, damit wir jeden Monat des Jahres einen davon auftauen und essen können. Dafür mussten wir allerdings noch einiges an Nachschub besorgen. V. und ich sind deshalb noch einmal zu dem wildwachsenden Baum gefahren und haben die vom Boden aus erreichbaren Mirabellen gepflückt. Die hatten genau den Reifegrad, der sie so wohlschmeckend und gerade für Kuchen besonders geeignet macht. Und zwar die Sorte mit den roten Bäckchen, die wir am liebsten haben.

Mirabellen pflücken
Reife Mirabellen am wildwachsenden Baum

Während wir dort stehen und die spätnachmittägliche Sonne genießen eine Überraschung: Ein alter Bekannter von V., der ganz in der Nähe eigene Mirabellenbäume pflegt, hat uns eingeladen, in seinem Stück zu pflücken. Die Früchte seien in diesem Jahr in Überfülle vorhanden. Wir könnten uns gerne so viele nehmen, wie wir benötigen. Und tatsächlich, auf dessen Streuobstwiese standen neben Apfel- und Zwetschgenbäumen vor allem zahlreiche Mirabellenbäumchen in genau der richtigen Dimension. Mit Ästen, die schwerbeladen bis in Kniehöhe hingen und sich sehr bequem abpflücken ließen. Unser Ergebnis insgesamt: Zwei kleinere und ein großer Eimer voller leckerer Mirabellen, die Hälfte davon sehr reif und die andere nicht ganz so. Wir werden wohl neben den Kuchen noch etwas Marmelade kochen.

Streuobstwiese mit Mirabellenbäumen
Äste mit reifen Mirabellen
Reich tragender Mirabellenbaum auf Streuobstwiese - Detail

Zu viel August

Eigentlich hatten wir uns den Hochsommer etwas anders vorgestellt. Vorübergehendes Augustwetter ist ja in Ordnung, aber wenn das gar nicht mehr aufhören will. V. sagt, die Früchte des wilden Mirabellenbaums seien inzwischen überreif. Höchste Zeit, sie zu pflücken, wenn wir sie für Kuchen oder Marmelade nutzen wollen. Bei Dauerregen und mitten in der Woche wird das schwierig werden. Ich hoffe aber, wir finden eine Lücke und das Wetter spielt insofern mit, dass bis dahin alles wieder aufgetrocknet ist. Es wäre schön, wenn wir noch einige Wochen trockenes Sommerwetter erleben könnten, bevor der Altweibersommer seine ganz eigene Atmosphäre mit sich bringt, die den Herbst bereits ankündigt.

Stürme und Baumopfer

In puncto Wetterextreme sind wir in unserer südwestlichen Ecke doch meist privilegiert. Die ganz großen Katastrophen bleiben meist aus. Wirkliche Überschwemmungen sind seit dem Bau des Saardamms selten geworden, die Kanalanschlüsse meist so optimiert, dass volllaufende Keller vermieden werden können. Und auch Starkregen, heftige Stürme und Hagel prägen in den letzten Jahren trotz der unübersehbaren Folgen des Klimawandels eher selten unsere Wettereindrücke. In Nordrhein-Westfalen waren die Menschen in den letzten Wochen dagegen gleich mehrfach schwer betroffen. Extremregenfälle, starke Sturmböen ließen Bäume dort reihenweise umstürzen. Mehrere Hundert in Essen und Duisburg. Münster soll vor einigen Wochen besonders stark von Überschwemmungen heimgesucht worden sein. Keine Freude, wenn innerhalb weniger Stunden die Regenmenge fällt, die sonst in einem Monat zu erwarten ist. Die vielen am Straßenrand aufgehäuften Äste und Stammabschnitte, zahlreiche entwurzelte Bäume, inzwischen schon oberhalb des Wurzelstocks abgesägt, hatte ich schon gestern bei meiner Ankunft in Essen beobachtet. A. hat mich heute ein wenig herumgefahren und mir die Gelegenheit gegeben, einige davon zu fotografieren.

Sturmopfer - Entwurzelter Ahorn in Essen

Dieser Ahorn hier hat es komplett mitsamt seinem breiten Wurzelstock aus der Erde gehebelt. Obwohl der Baum noch gesund scheint und ansonsten unversehrt ist, wird er wohl kaum mehr zu retten sein. Ob die aufgetürmten Stammabschnitte dieser stattlichen Buche auch auf den Sturm zurückgehen, weiß ich nicht. Die anthropomorphe Anmutung des oben liegenden Abschnitts scheint darauf hinzudeuten.

Dahingestreckt - Anthropomorpher Abschnitt einer Buche

Bestattungskultur und Friedwald

Ein Gespräch, in dem die Bäume gar keine Rolle spielen, scheint kaum vorstellbar. Ich muss das aber einmal genauer beobachten. Vermutlich lassen sich zumindest symbolische Anklänge in jedem längeren Gespräch ausmachen. So auch bei dieser Grillabendrunde, die unter Dach, aber bei Starkregen, Gewitter und schwüler Augusthitze stattfand. Dass die Rede auf die Vorstellungen von Eltern und anderen Angehörigen bezüglich ihrer Bestattung kam, hatte konkrete biografische Gründe. Das Thema selbst schien aber insgesamt nicht unpassend, wahrscheinlich weil die Teilnehmer größtenteils der Altersgruppe 50+ angehörten und jenseits der Lebensmitte bestimmte Themen näher liegen. Der Friedwald als letzte Ruhestätte ist nicht nur in dieser Runde umstritten gewesen. An diesem Thema scheiden sich oft die Geister. Obwohl ich mich ständig mit den Bäumen und besonders mit dem Lebensbaumbegriff beschäftige, kann mich die Bestattungsform nicht vollständig überzeugen. Ein konkreter Ort des Gedenkens in traditionellem Rahmen hat für mich biografische Bedeutung und kommt der sozialen Funktion des Umgangs mit dem Tod und dem Gedenken an Angehörige wahrscheinlich näher. Deshalb ist für mich die Variante mit dem unauffälligeren, aber eben doch traditionell platzierten Rasengrab die wünschenswertere Alternative, wenn es nicht eine übliche Grabstätte mit Steineinfassung und Stele sein soll. Abgeschlossen ist meine Vorstellung zum eigenen Bestattungswunsch allerdings noch nicht.

Das Baumtagebuch hat eine neue Form

Nun ist es so weit. Schneller als ursprünglich geplant konnte ich heute die neue Fassung des Baumtagebuchs online stellen. Ganz fertig bin ich noch nicht, da noch nicht alle Projekte in der überarbeiteten Form integriert sind. Aber das wird in den nächsten Wochen schrittweise ergänzt. Als zentrales Element bietet das Baumtagebuch selbst nun die Möglichkeit, Beiträge zu kommentieren. Einen stärkeren Schwerpunkt habe ich auf die fotografische Illustration der Einträge gelegt. In den Beiträgen des letzten Wochen ist das schon ablesbar. Und als Orientierung für die Zukunft ist es ebenfalls vorgesehen. Ein weiteres Projekt, das längerfristig angelegt ist, wird die Verschlagwortung aller Einträge rückwirkend bis zum Start am 20. November 2004 sein. Das wird einen noch besseren inhaltlichen Überblick der Schwerpunkte und Kernthemen ermöglichen. Nun bin ich gespannt auf die ersten ernst gemeinten Kommentare, die ich in den letzten zehn Jahren in Form kommentierender E-Mails von regelmäßigen und sporadischen Lesern immer wieder erhalten habe. Dafür steht nun die genuine WordPress-Funktion zur Verfügung. Wichtig war es mir zudem, die Seite responsiv anzulegen und damit auf allen Geräten gut lesbar zu machen. Ein Signal für mich und alle Interessierten, dass das Baumtagebuch noch auf eine lange Zukunft setzt.

Tage der Mirabelle

„1/1“] Gesagt, getan. Den Eimer mit den frisch gepflückten Mirabellen konnten wir natürlich nicht rumstehen lassen. V. hat sie alle entkernt, M. hat drei Hefeteige vorbereitet, und anschließend haben V. und ich die Bleche belegt. Nach meiner bevorzugten Art, mit senkrecht hineingestellten Früchten, die so besonders dicht zu stehen kommen und den Kuchen umso fruchtiger machen. Den kleineren der drei Kuchen haben wir dann auch schon gleich gegessen, nur noch eine kleine Ecke ist übrig. Einfach toll, dieser Geschmack. Zweifellos das leckerste heimische Obst und insbesondere der beste Obstkuchen. Die „Tage der Mirabelle“ sind damit angebrochen, um den Buchtitel eines saarländischen Schriftstellers zu zitieren, der die charakteristische Vorliebe der hier Lebenden für die Mirabelle richtig erkannt hat. Und ich hoffe, dass sie noch eine Weile andauern. Etwas in die Zukunft verlängern können wir sie ohnehin. Immer wenn wir einen der eingefrorenen Mirabellenkuchen auftauen, kommen sie für den Moment ganz anschaulich wieder zurück. Vielleicht sogar mitten im Winter.

Erste Mirabellen

V. hat heute den von der Überfülle an Früchten abgebrochenen Ast eines seiner Zwetschgenbäume abgesägt und kleingeschnitten. Er war nicht mehr zu retten. Dieses Schicksal teilen in diesem Jahr viele Obstbäume. Bei einigen, wie z. B. dem Nashi in unserem Garten, konnten wir das Schlimmste mit dem Unterstützen der überladenen Äste verhindern. Und allmählich kann auch geerntet werden. Die Bäume werden sich freuen. Viel früher als sonst gab es bereits die ersten Mirabellen. Die noch kleinen Früchte der beiden jungen Bäumchen sind zwar noch nicht voll reif, aber doch schon wohlschmeckend. Ich freue mich sehr auf den ersten Kuchen. Für den wollen wir aber einen Eimer von dem wild wachsenden älteren Baum pflücken, uns zwar wenn sie richtig reif sind. Das ergibt immer einen super Mirabellenkuchen. Für mich die Krönung des Obst- und insbesondere Obstkuchenjahrs. Am Nachmittag bin ich mit meinen neuesten Armbändern weiter gekommen als geplant. So werde ich schon morgen drei der vier fertigstellen können. Das Musterarmband aus Trompetenbaumholz kommt dann spätestens am Donnerstag an die Reihe.

Der Relaunch ist nahe

Vielleicht schaffe ich es, noch diese Woche mit der Baumtagebuchseite in der neuen Form online zu gehen. Der Kern, das eigentliche Tagebuch, steht bereits. Allerdings arbeite ich noch an den illustrierenden Seiten, die etwas über die längerfristige Motivation und den Hintergrund aussagen. Das wird später dann noch etwas ausführlicher dargestellt. Aber die Bloginhalte sind mir zunächst das Wichtigste. Bestimmte Elemente, wie z. B. die Verschlagwortung aller Artikel, wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Das ist ohnehin nur schrittweise zu realisieren und kann dann die ganze Inhaltsbreite bis zu den Anfängen hin plastisch abbilden.

Sommerliches Marktereignis

Ein schöner Ausflug war es wieder, und das Wetter hat gehalten. Dieser Antik- und Trödelmarkt in Weiskirchen gehört schon zum festen Sommerprogramm dazu. Obwohl meist dieselben Händler dort zu finden sind und viele auch auf sämtlichen Märkten der Region auftauchen, gibt’s doch immer wieder Neuigkeiten. Mit Entdeckungen in meinen Interessensgebieten war es heute leider nichts, aber das Flanieren in sommerlicher Luft um den großen Kurparkteich herum, inmitten einer sehr grünen, von teils exotischen Bäumen dominierten Kulturlandschaft, hat etwas ungemein Entspannendes. Eigentlich ein Kulturereignis in seiner unschuldigsten Form, ohne Überladungen und Allüren bei allen Beteiligten. M. meinte unter dem Einfluss ihrer aktuellen Historienlektüre, dass es im Mittelalter auf Marktplätzen ähnlich zugegangen sein müsste. Ein schöner Gedanke, der zusätzlich noch zu einer gedanklichen Zeitreise einlädt.

Sommerlichtfänger

Wie bei uns im Saarland präsentiert sich die Baumlandschaft in G. in diesem Sommer besonders üppig und wuchsfreudig. In Js und Ws Garten hat sich das Ebereschenpaar schon entwickelt. Sie wirken jetzt schon wie ein Baum, sind kaum noch voneinander zu unterscheiden. Mit der Frucht hat es sich diesmal langsamer angelassen. Aber jetzt leuchten die Fruchtstände umso schöner. Das Orange ist doch immer wieder der Eyecatcher des Hinterhausgartens. Meine Favoriten sind aber immer noch die beiden kräftigen Bäume im Vorgarten. Der schon mit kräftigem Stamm ausgestattete Walnussbaum, der seine Stütze eigentlich nicht mehr benötigt und dieses Jahr erstmals eine nennenswerte Anzahl Nüsse trägt und die direkt daneben, aber doch noch in respektablem Abstand wachsende Esskastanie. Dass die so hoch aufschießen und sich kräftig verzweigen würde, hätte ich vor drei Jahren noch nicht gedacht. Immer hin J. und W. unsere Empfehlungen für den Beschnitt berücksichtigt, was dem Baum sichtlich gut bekommen ist. Auch der trägt schon Früchte. Beide Bäume bilden ein wunderbar in hellem Grün leuchtendes Paar und machen einfach Freude. Noch mehr als beispielsweise die Ebereschen fangen sie das Sommerlicht durch ihre großflächigen Blätter ein, die dadurch an Transparenz gewinnen und die Umgebung in lichtes Grün tauchen. Auf dem kurzen Spaziergang am Abend mit W. sind wir an einem Baum vorbeigekommen, den W. nicht zuordnen konnte und den ich auch nur aus der Baumliteratur kannte, aber eben in natura bisher nicht erblickt habe: Eine Hopfenbuche, die ihre Fruchtstände unheimlich gleichmäßig verteilt hat und insgesamt ein wohlproportionierter, perfekt ausbalancierter und irgendwie schmucker Baum ist. Schade, dass ich den Fotoapparat nicht dabei hatte. Ich hätte ihn gerne festgehalten.

Schlapapfel in der Sonne

Rosenapfel an Heckenrosenzweig

Es ist länger her, dass ich an den Heckenrosen einen Schlafapfel entdeckt habe. Früher fand ich das einfach nur skurril, wusste nicht, dass sich darin die Larven der Rosengallwespe entwickeln. Und eigentlich wirkt diese Information auf mich immer noch unwahrscheinlich, denn auf die Idee, einen solchen Rosenapfel zu öffnen, kommt man natürlich nicht. Das skurrile Objekt mit den haarig-wuscheligen Auswüchsen hat schon etwas Zauberhaftes. Dass sich irgendwann die Vorstellung herausgebildet hat, es könnte – unter das Kopfkissen gelegt – den Schlaf fördern, verwundert mich deshalb nicht. Die Form provoziert geradezu Spekulationen über seinen Sinn und Zweck. Obwohl die Äpfel sich lange am Strauch halten, finde ich sie im Sommer am eindrucksvollsten, auch weil ihre Färbung dann so schön zur Geltung kommt. Später werden sie dann immer grauer und unansehnlicher.

Ob die Schlehdornfrüchte wohl erntereif werden?

Reifende Früchte des Schlehdorns

Dieses Jahr scheint es sogar wieder jede Menge Schlehdornfrüchte zu geben. Jedenfalls sind mir die Sträucher am Flussdamm in den vergangenen Jahren nie so deutlich ins Auge gefallen. Die wenigen Beeren hatten sich meist zwischen den dornigen Zweigen tief im Inneren der Sträucher versteckt. Jetzt findet man sie auch außen, was sicher auf eine ungewöhnliche Üppigkeit schließen lässt, allerdings auch die Vögel anzieht. Deshalb ist es fraglich, ob sie im Spätherbst, wenn die ersten Nachfröste die Beeren erntereif machen, noch sehr viele übrig sein werden. Zum Ansetzen fand ich die Schlehen immer schon klasse geeignet. Am Nachmittag konnte ich meine neuen Bestellungen vorbereiten. Verschiedene Stäbe, darunter wieder ein Zürgelbaum. Weil das Wetter so schön war, habe ich die Gelegenheit genutzt und endlich auch den schon lange abgetrockneten Trompetenbaum bearbeitet. Ein sehr weiches Holz, das in der geschliffenen Form aber doch sehr charaktervoll wirkt und einen leichten seidenmatten Schimmer trägt. Ich bin gespannt, wie die fertigen Perlen des Musterarmbandes wirken. „1/1“]

Üppiges Obstjahr

Wenn der Hochsommer seinen Höhepunkt überschritten hat und die Baumfrüchte in unterschiedlichem Tempo ihrer Reife entgegengehen, wird V. zunehmend nervöser. In einem Jahr wie diesem, in dem das Frühjahr kaum Fröste während der Blütezeit verzeichnet hat und auch sonst keine größeren Schäden durch Insekten aufgetreten sind, ist mit einer außerordentlichen Obsternte zu rechnen. Viele Äste bei den Zwetschgen- und Apfelbäumen neigen sich unter der Last der Frucht oder brechen gar. Und alles ist diesmal um einige Wochen früher an. Die Regenfälle der letzten beiden Wochen tun das ihre, um im Verbund mit dem üppigen Sonnenlicht die Früchte schnell reifen zu lassen. Unsere roten Weintrauben sind schon zur Hälfte gefärbt. Kein Wunder also, dass die Vögel bereits ihre Chance sehen. Wenn jetzt die Sonne und auch etwas höhere Temperaturen noch länger anhalten sollten, kann das ein sehr üppiges Obstjahr werden – mit hoffentlich guter Qualität.

Reifende Weintrauben

Alte Handschriften sind faszinierend

Heute hatten mich die alten Handschriften fest im Griff. Je mehr von diesen handgeschriebenen historischen Dokumenten ich mir ansehe, desto faszinierter bin ich davon. Darunter amtliche Dokumente, viele Briefe, Tagebücher, Kochbücher, wissenschaftliche Mitschriften, Gerichtsurteile. Alles, was man sich vorstellen kann. Eine ganz eigene ebenso fremde wie interessante Welt offenbart sich da aus den Relikten der Vergangenheit heraus. Leider konnte ich mein Lieblingsfundstück nicht erwerben, aber für die nächste Gelegenheit bin ich besser gerüstet. Vielleicht ein Tagebuch. Toll wäre natürlich eines, das sich um die Bäume oder doch zumindest um Pflanzen dreht. Ähnliches habe ich schon erblickt, z. B. ein Reisetagebuch, das u. a. eingeklebte getrocknete Pflanzen und Beschreibungen dazu enthält. Aber ein historisches Baumtagebuch. Das wäre natürlich die Krönung.

Inhaltsübertragung ist nicht so aufwändig wie gedacht

Die Übertragung der Datensätze ist nun doch etwas einfacher als gedacht. Ich muss einige Tricks anwenden und sehr viel sukzessiv zu erledigende Einzelschritte sind auch dabei. Aber ich denke, die Substanz der Inhalte selbst doch morgen im neuen System erfassen zu können. Dann kann ich das Hauptaugenmerk im weiteren Prozess wieder Struktur und Gestaltung richten. Auch da gibt’s noch einiges zu tun, um dem Baumtagebuch ein frisches, zeitgemäßes Äußeres und eine stärker interaktive Funktionalität zu verleihen. Da gibt’s eine ganze Reihe Möglichkeiten, deren Eignung ich noch ausloten will.

Herausforderungen des Tagebuchrelaunchs

Eine größere Herausforderung stellt es dar, die mehrere Tausend Einträge des Baumtagebuchs in das neue Format zu übertragen. Ich arbeite mit Hochdruck daran. Sehr wahrscheinlich wird die Aufgabe nur zum Teil über automatisierte Prozesse erfolgen können. Einen anderen deutlich zeitaufwändigeren Teil werden ich mit Copy & Paste manuell durchführen müssen, und das wohl eher schrittweise, umgekehrt chronologisch. So stelle ich mir das gegenwärtig vor, um mit der neuen Fassung doch schon früher online gehen zu können. Der genauer Zeitpunkt ist aber noch nicht eingegrenzt. Letztlich soll alles stimmig sein. Nur das 10-Jährige ist auf jeden Fall die letzte Orientierungsmarke.

Die Früchte sind mir nicht das Wichtigste

Und natürlich ist es so wie gestern vorhergesagt. Die stahlblauen Netze zieren jetzt ausgerechnet den Teil des Gartens, den wir dort sitzend vor allem im Blickfeld haben. V. kann das einfach nicht lassen, wobei er immer wieder behauptet, es seien keine anderen erhältlich. Der springende Punkt ist aber einfach, dass er auf keine einzige der Weintrauben verzichten will. Das ist mir ganz unverständlich. Von mir aus könnten die Vögel alle für sich beanspruchen. Der Fruchtertrag war mir auch bei den Obstbäumen noch nie das Wichtigste. Auch bei dem so schön gewachsenen Maulbeerbaum nicht, dessen diesjährige Fruchtlosigkeit V. beklagt, während mich das gar nicht stört. Ich bin vielmehr froh, dass er sich nach dem Rückschnitt im Vorjahr so prächtig weiterentwickelt hat. Ich schätze, er wird sich zum ältesten und stattlichsten Baum des schmalen Grundstücks mausern. Und die Sache mit den Netzen werden wir auch diesmal wohl zähneknirschend überleben.

Schutznetze stören die Gartenidyllle

V. will morgen tatsächlich schon wieder Netze über die Weinreben spannen. Nur weil er ein paar Amseln entdeckt hat, die die noch unreifen Trauben anpicken. Das ist jedes Jahr aufs Neue ein Streitthema zwischen uns. Nicht nur wegen der aus meiner Sicht übertriebenen Panik, vor allem, weil es den so entspannenden Panoramablick auf den Garten natürlich vollständig zerstört. Der Gipfel sind dann die blauen Netze, die wegen ihrer demonstrativ unnatürlichen Färbung den Gesamteindruck des Gartens derart massiv stören, dass man keine ungetrübte Freude mehr daran haben kann. Und das ausgerechnet in der Hochzeit des Sommers, wenn man dieses Grün am besten genießen könnte. Es gab auch schon einmal Jahre, in denen er ganz auf Netze verzichtet hat. Wenn die Vögel den Weg nicht zu uns gefunden haben. Aber dieses Jahr ist alles sehr früh reif, und dann tummeln sie sich natürlich auch schon jetzt dort. Ich hoffe nur, dass die Verteilung der blauen Netze nicht gerade das Hauptsichtfeld betrifft und das Ganze einigermaßen erträglich bleibt.

Wechselnde Aufmerksamkeitslagen

Es ist ungewöhnlich und interessant, dass sich derzeit die Armbandbestellungen meist nur auf wenige Hölzer konzentrieren. Zürgelbaum habe ich jetzt in kürzester Zeit gleich dreimal bearbeitet. Walnussbaum ist ein weiterer gegenwärtiger Favorit. Es scheint fast, als ob sich die Interessenten auf der gleichen Schwingungsebene befinden, ähnliche Baum-Mensch-Parallelen herstellen. Eine weitere Tendenz: Fast alle interessieren sich für Lebensbaum-Armbänder. Partner-Kombinationen scheinen zurzeit kaum nachgefragt. Vielleicht liegt das an dem Weg, auf dem die Interessenten auf meine Angebote aufmerksam geworden sind. Oft wirkt es jetzt so auf mich, dass die Symbolik der Bäume eher weiter weggerückt ist von dem, was die meisten Menschen bewegt. So konzentriert sich aber das Interesse derjenigen, für eine Resonanz vorhanden ist, auf das Wesentliche. Auch das eine Beobachtung, die etwas über die Umschwünge in unserer Zeit, den Wechsel der Stimmungslagen und die Themen aussagt, auf die Menschen bevorzugt ihre Aufmerksamkeit lenken und für denen sie bereit sind, Zeit zu widmen.