Verlorene Einheit in der differenten Symbolik des Einundzwanzigsten

Ich sehe es jetzt erst, als ich die Headline dieses Tagebucheintrags vorbereite. Das wieder ein Einundzwanzigster. Allerdings einer, von dem ich erneut nicht sagen kann, dass er seinem Grundcharakter gerecht geworden wäre. Leider habe ich das in den letzten Jahren öfters festgestellt. Das auch besonders erschöpfende Tage auf den Einundzwanzigsten fielen, eigentlich untypisch und der Symbolik widersprechend. Aber der Tag heute hatte weder etwas Tiefgründiges, noch etwas besonders Motivierendes oder Fortschrittliches. Er hat uns eher an die erschöpfende Wirklichkeit dieser Krisenzeiten erinnert, da er verschiedene Merkmale dieser Zeit aktualisiert hat. Schade, aber bei der Ausformung des Einundzwanzigsten kann ich die hoffnungsvolle Symbolik nicht bestätigt sehen, die ich ursprünglich und von der Idee her immer noch mit der Zahl verknüpfe. Es ist die Symbolik, die u. a. in den einundzwanzig Bäumen des keltischen Baumkreises enthalten ist und die sowohl Vielfalt als auch Geschlossenheit und Schlüssigkeit bedeutet. Ein in sich schlüssiges System, das Einheit mit der Differenz des enthaltenen Individuellen in so vorbildlicher Form vereint. Diese Symbolik in der Wirklichkeit geltend zu machen, gehört zu den Glücksfällen, die uns nicht mehr so häufig vergönnt sind.

Dinge nach Katstrophenzeiten besser machen

Ms Eingriff ist heute zufriedenstellend verlaufen, so dass wir uns zunächst keine großen Sorgen machen müssen. Das Gleiche kommt dann in vier Wochen nochmal, wobei dies sicher zu den geringfügigeren Herausforderungen gehört. Aber ein Verlauf ohne Komplikationen ist natürlich auch bei dem nicht selbstverständlich, weswegen wir dankbar sind. Das Maulbeerthema und die Gespräche über Maulbeerbäume und ihre Früchte sind auch heute wieder präsent gewesen. Das liegt v. a. daran, dass V. allen Bekannten ein Glas der frisch gekochten Marmelade schenkt und sich dann zwangsläufig ein Gespräch entwickelt. Eines, das unter gewöhnlichen Umständen niemals stattgefunden hätte. Gerade deshalb finde ich das klasse, wenn nämlich ein Gespräch über Bäume auch und vielleicht gerade in Krisenzeiten wieder möglich ist. Das zeigt an, dass nicht alle Hoffnung verloren ist und sich so etwas wie Weitblick und Sinn für Grundlegendes noch erhalten hat, vielleicht sogar bewusst wieder aktiviert wird, weil man merkt, die Geldanken- und Gefühlswelt der letzten Jahre kann zu nichts Gutem führen. Wir müssen dringend an Erreichtes anknüpfen, das z. T. Jahre zurückliegt. Diese Katastrophenexkursion sollte ein Ende haben, und hoffentlich mit einem irgendwie erkennbaren Sinn und der Möglichkeit, künftig Dinge besser zu machen.

Maulbeer-Baum-Gespräche

Durch Vs Marmeladenkochen ist der Maulbeerbaum in den letzten Tagen immer wieder Gesprächsthema gewesen. Auch mit Bekannten und Besuchern, die sich sonst eher weniger mit Bäumen beschäftigen. Aber schon mit selbst Eingemachtem und speziell mit Marmeladen. Und die Maulbeermarmelade ist in den Augen vieler schon etwas Exotisches. Insbesondere die Baumart ist den meisten nicht wirklich bekannt, wohl weil man sie nicht allzu häufig in Gärten oder öffentlichen Parks zu Gesicht bekommt. Und erst recht nicht in offener Landschaft. So werde ich als anerkannter Baum-Experte während dieser Gespräche immer wieder auf die Erscheinung dieser Baumart angesprochen. Wie die Maulbeerbäume denn so aussehen, wie sie wachsen und warum man so selten etwas von einem Ertrag hört. Ich erzähle dann, wie ich ihn vor Jahren in der Baumschule als kleinen Setzling erworben und zusammen mit V. eingepflanzt habe. Wie er sich schnell als erstaunlich vital herausgestellt hat und dass sein Standort inmitten eines sehr schmalen, spitz zulaufenden Grundstücks immer wieder zur Herausforderung wird, da er notwendig zurückgeschnitten werden muss, um die Grundstücksgrenzen nicht zu stark zu überragen. Und dass dieses Zurückschneiden der Art eigentlich nicht entgegenkommt, die sich lieber frei in alle Richtungen ausbreitet, wobei sie langfristig zu knorrigem Astwuchs und zu einer skurril anmutenden Gesamtarchitektur neigt. Ich nenne dann immer das uralte knorrige Maulbeerbaum-Paar vor dem Schlösschen in D., eines mit weißen Maulbeeren zwar, das für mich aber exemplarisch für den Charakter dieser Art steht, weil diese Individuen das Exotische und Urige besonders gut zum lebendigen Ausdruck bringen.

Die erste Maulbeermarmelade seit fünf Jahren

Die erste Reihe Gläser hat V. heute tatsächlich schon fertig eingekocht. Mit dem Hochleistungsmixer, den wir bisher eigentlich kaum in Gebrauch hatten, war das Mixen der Maulbeeren ein Kinderspiel, mit einem sehr gleichmäßigen Ergebnis, das die Marmelade sehr sämig aussehen ließ, ohne erkennbar Stilpartikel oder große Kerne. So kann die Marmelade nur eine sehr homogene Struktur bekommen. Wie beim ersten Mal vor fünf Jahren ist sie wieder schön dunkel geworden, wie es sich für die schwarzen Maulbeeren auch gehört. Und der Ertrag ist phänomenal. Dabei werden mindestens noch zwei weitere Aktionen folgen, so viel Maulbeerfrüchte sind noch eingefroren. So ist es sehr erwartbar, dass wir am Ende über 10 Kg beste Maulbeermarmelade, eher in Richtung 15 kg gehend, zusammen haben werden. Beruhigend, denn die Frucht ist sehr launisch und fällt meistens aus. Damit können wir notfalls dann einige Jahre überbrücken.

Die letzten Maulbeeren

Wie V. heute nach einem erneuten Arbeitsbesuch im Bienenhausgrundstück mitgeteilt hat, ist die Maulbeeren-Saison jetzt endgültig vorbei. Einige wenige Beeren sind heute noch abgefallen, aber jetzt kann das Projekt Maulbeermarmelade und das geplante Auffüllen unserer zuneige gehenden Vorräte an dieser leckeren Marmelade in die Umsetzungsphase gehen. Das heiß zunächst, die eingefrorenen Früchte aufzutauen, zu mixen, möglichst so, dass die kleinen Kerne auch gut verteilt werden und vor allem keine Stängel-Reste mehr übrigbleiben. Und der Rest, das eigentliche Einkochen, ist für V. eher eine Kleinigkeit, die traditionell Spaß macht. Ich bin sehr gespannt, wie die diesjährige Qualität sein wird und wieviel Gläser wir letztlich in die Vorratshaltung aufnehmen können.

Wechselnde Eindrücke einer sich wandelnden Naturwahrnehmung

Die vielen sehr zeitraubenden Projekte zurzeit haben leider zur Folge, dass ich nur noch selten und dann auch nur kurzzeitige Streifzüge durch die lokale Landschaft durchführen kann. Das war lange Zeit häufiger und regelmäßiger gerade zur Mittagszeit der Fall. Und dann konnte ich auch meine fotografischen Portfolios in den Themenfeldern Baumlandschaft, Bäume nah, Holzstrukturen und Materialtexturen weiter ausbauen. Das ist derzeit nur sporadisch möglich, in Wellen sozusagen. Dabei bietet der Hochsommer prinzipiell die meisten und besten Gelegenheiten. Wegen des Lichts, aber auch wegen der jahreszeitlichen Überschneidungen im Entwicklungsstand der Pflanzen, vom Grünen, Blühen, Fruchten zum Vergehen. Je nach Art liegt das alles nah beieinander und ist allzu schnell abgelaufen, ohne dass ich es systematisch nachvollziehen und fotografisch festhalten konnte. Aber der besonders aufmerksame Blick auf diese Dinge setzt eben immer auch Zeit und Muße voraus, um überzeugende Ergebnisse zu bringen. Deshalb ziehe ich das Sporadische in den richtigen Augenblicken und Zeitphasen derzeit vor, wenn es darum geht, meine wechselnden Eindrücke einer sich wandelnden Naturwahrnehmung im jahreszeitlichen Verlauf zu dokumentieren und kreativ zu verarbeiten.

Anrührende sommerliche Nachmittage mit sattem Grün

Gutes Zeitmanagement war auch heute wieder angesagt. Wie so häufig an Samstagen, die in unserer Familie traditionell mit Erledigungen rund ums Haus und Formalitäten angefüllt sind. Bei mir natürlich zusätzlich mit meinen Projektarbeiten, so dass gerade an den Samstagen enorm viel zusammenkommt. Die wohltuende Abkühlung mit sporadisch immer wieder dazwischenfunkendem Regen war aber ein gutes Setting für diesen intensiven Arbeitssamstag, der von Holzarbeit, Überlandfahrt, konzeptioneller Textarbeit und familieninterner Kommunikation angefüllt war. Das satte, im Fall des Weinstocklaubs noch zart-frische Hellgrün, bei anderen Arten wie dem Efeu schon derbe Dunkelgrün schaffen gerade in den späten Nachmittags- und Abendstunden bei tief stehender warm scheinender und tatsächlich auch die Haut wärmender Sonne eine sehr anrührende Sommeratmosphäre, die ohne dieses Grün und die Sonne so nicht vorstellbar wären.

Mit geschickter Zeitaufteilung

Der Arbeitstag hatte einfach nicht genug Stunden. Aber ich freue mich, dass mit geschickter Zeitaufteilung es mir doch gelungen ist, die aktuelle Manufakturarbeit so voranzubringen, dass nur noch der letzte Arbeitsschritt offen ist, den ich morgen abschließen kann. Zwei Wunschbaum-Armbänder aus dem Holz des Wacholders sind da eigentlich ideal, denn einen Wachhalter kann ich in diesen eher anstrengenden Hochsommertagen gut gebrauchen.

Sommerliche Arbeitsrhythmen

Das Verteilungsmuster meiner aktuellen Aktivitäten und Aufgaben wiederholt sich im Wochenrhythmus während dieser Sommermonate. Tatsächlich ist die ganze Arbeitswoche mit einer Mischung aus kreativer Contententwicklung, Gestaltungsarbeiten und Kodierung bzw. technischen Aufgaben ausgefüllt. Und zum Wochenende stehen immer wieder kunsthandwerkliche Projekte der Wunschbaum-Manufaktur an. Die bereite ich meiste schon während der Woche vor, versuche die ersten Arbeitsschritte bereits durchzuführen, um möglichst bis zum Wochenende die Aufträge abzuschließen. Das funktioniert nicht immer, v. a. wenn es um viele Armbänder gleichzeitig geht. Aber diese Woche sollte der Plan eigentlich aufgehen. So freue ich mich nach einer ganzen Reihe von Lebensbaum-Armband-Aufträgen und zuletzt einem Vater, Mutter & Kind Armband-Set mit alternierenden Perlen aus drei Holzarten wieder einmal auf eine Wunschbaum-Kreation mit dem Holz des Wacholderbaums. Diese Art taucht immer wieder phasenweise auf und schiebt sich in den Vordergrund. Und ich meine, dieses Auftauchen regelmäßig über die Sommermonate zu erinnern, zuletzt von einem Interessenten aus Österreich. Fragt sich nur, warum der Wacholder mit dem Sommer in dieser Form assoziiert ist. Vielleicht war man ihn in seinen Zierformen v. a. zu dieser Jahreszeit wahrnimmt, auch wenn er als immergrüner Baum eigentlich ganzjährig präsent bleibt.

Neue Gelegenheit für Holz-Struktur-Bilder

Auf der Hinfahrt nach L. hatte ich den großen Stapel langer Nadelholzstämme am Straßenrand entdeckt, an der Stelle, an der in der Weihnachtszeit immer Weihnachtsbäume verkauft werden. Und eigentlich hatte ich mir vorgenommen, auf der Rückfahrt dort anzuhalten, um einige Nah- oder auch Weitwinkelaufnahmen der Jahresringenden zu realisieren. Aber dann sah ich mich doch eher gedrängt, nach Hause zu fahren, um die Ergebnisse des zuvor erfolgreich abgeschlossenen Porträtshootings zu sichern. Aber verlockend ist das natürlich. Ein so nahegelegenes und gut zugängliches Motiv für Holz-Struktur-Fotos kommt selten vor. Unabhängig davon, ob die Hirnholzansichten des Stapels auch wirklich gute Ergebnisse ergeben werden, will ich die Gelegenheit später doch noch nutzen. Es ist nur eine kurze Fahrt dazu notwendig. Ich bin gespannt, was sich aus der Gelegenheit machen lässt.

Regen als Vitalkur für Licht und Sonne liegende Pflanzen

Ein bisschen Regen ist an diesem Abend bis jetzt schon gekommen, mit einigem punktuellen Donnern begleitet, aber nicht sehr lange anhaltend. Ich hoffe dennoch, dass noch ergiebigerer Regen bis zum Morgen folgen wird, damit unser Regenwasserreservoir wieder aufgefüllt wird und ich in den nächsten Tagen direkt aus dem Becken Gießwasser schöpfen kann. Heute habe ich das schonmal gespart und – fast noch wichtiger – die Gartenbäume haben nach langer Zeit wieder Regenwasser über den Boden aufnehmen können. Auch wenn die meisten schon tief gehende Wurzeln haben dürften, sind zu lange Trockenphasen doch auch für die Bäume gefährlich, wie wir von den sehr heißten Hochsommern der Vorjahre wissen. So freue ich mich besonders für den kleinen Pfirsichbaum, der dringend mehr Wasser für seine im Wachstum befindlichen Früchte benötigt, und auch um selbst die neu gewachsenen Äste weiter treiben zu können. Auch habe ich den Eindruck, dass eigentlich Wärme und Licht liebende Arten, wie die Feigenbäume oder Gemüsepflanzen wie die Chilis gelegentliche Regengüsse nicht nur gut vertragen, sondern an den Folgetagen dann förmlich aufleben. Als Anreiz zwischendurch scheint die unverhoffte Feuchtigkeit vitalisierend zu wirken – auch auf diese Arten.

Disziplinierte Handarbeit am Sommerarbeitsplatz

Zum Abschluss des aktuellen Manufakturauftrags war mir heute sehr angenehmes Sommerwetter beschert. Das ist ein gutes Setting für die letzten Arbeitsschritte: Detailarbeit an den Hauptperlen und Schlussstücken sowie das zeitaufwändige Abschleifen bzw. Glätten der Holzperlenkanten. So konnte ich das 3er Set an zwei Tagen, nämlich Samstag und heute bereits fertigstellen. Nur das Ölen, lagern und einfädeln stehen noch aus. Solche handwerklichen Holzarbeiten im Umfeld der Baumsymbolik gehören zu meinen Lieblingsaufgaben gerade zu dieser Jahreszeit, wenn ich im Garten meinen Arbeitsplatz aufbauen kann, die Stimmen und Geräusche der Vögel, des Wassers und des neuen Windspiels hören und die im Tagesverlauf wandernden Sonnenstrahlen im Rücken wahrnehmen kann. Und das bei natürlichem Licht, das den Arbeitsplatz optimal ausleuchtet. Dann gehen die einzelnen Routinearbeiten recht leicht von der Hand, auch wenn sie sich so häufig wiederholen und insofern immer eine größere Portion Geduld und Disziplin vonnöten ist.

Versöhnliche Entwicklung des Pfirsichbaums

Insgesamt macht der Pfirsichbaum nach seinem schweren Start im Frühjahr inzwischen doch einen ganz passablen Eindruck. Das ist damit zu erklären, dass in den oberen Kronenästen später doch noch neue Blätter gewachsen sind. Damit konnte der junge Baum verspätet zwar, aber doch noch rechtzeitig, genug Energie gewinnen, um seine Früchte vorzubereiten. Die sind mittlerweile zwar nicht übermäßig zahlreich, aber dennoch vorhanden und schon mittelgroß ausgewachsen. Die nächsten sonnenreichen Wochen werden sie dicker werden und ausreifen lassen. Dann können wir über die Leiter die hoch hängenden Pfirsiche ernten und wahrscheinlich wieder zu leckerem Kuchen weiterverarbeiten können. Eine versöhnliche Entwicklung, die mich jetzt schon überlegten lässt, wie ich den Baum im Spätwinter am besten zurückschneide, um ihm im kommenden Jahr die besten Startbedingungen zu bieten.

Hochsommerliche Routinen bei der Holzarbeit

V. meinte, es sei zu heiß für die kunsthandwerkliche Arbeit draußen. Aber ich war ohnehin mit der aktuellen Arbeit in Verzug und wollte den heutigen Sonnentag doch nutzen. Und eigentlich mag ich den Hochsommer, auch wenn die Temperaturen mal ungewöhnlich hoch steigen. Wenn man sich dann nicht gerade mit höchster körperlicher Anstrengung in der prallen Sonne bewegt, lässt sich meist gut handhaben. Die anfängliche Drechselarbeit in der Werkstatt ohnehin. Und für die weiteren Feinarbeiten des Sägens und Bohrens sitze ich immerhin in Nähe einer Hauswand, die bis zum Nachmittag Schatten spendet. So kann Hitzestress eigentlich nur am späteren Nachmittag aufkommen, und der Gefahr bin ich mit Vorsicht begegnet. Nächste Woche geht’s mit diesem Projekt der Wunschbaum-Manufaktur weiter, dann mit den Schlussstücken und den Schleifarbeiten. Eine Routine, bei der warme Temperaturen durchaus von Vorteil sind, vielleicht dann mit einer zwischenzeitlichen Abkühlung durch Regenschauer abgemildert.

Sinnvolle Manufakturarbeit an den ganz heißen Tagen

Die ganz großen Hitzetage nehmen gerade Anlauf und werden uns übers Wochenende begleiten. Ich hoffe, die Pflanzen werden das verkraften, gerade bei den Blumen achten wir sehr auf ausreichende, aber auch nicht übertriebene Wässerung. Und noch haben wir genug Regenwasservorräte, zumal ich die letzten Wochen Gießwasser ausschließlich dem Springbrunnenbecken, unserem Zwischenspeicher, entnommen habe und die eigentlichen Tanks noch gefüllt sind. Mein aktuelles Manufakturprojekt werde ich morgen beginnen, nachdem es mit dem ersten Arbeitsschritt heute nicht mehr geklappt hat. Es geht diesmal um ein Vater, Mutter & Kind Armband-Set mit jeweils drei alternierend angeordneten Perlen, in dem Fall aus Zypresse, Haselstrauch und Apfelbaum. Eine Kombination, die ich so schon einmal realisiert hatte. Von daher weiß ich, dass sie nicht nur symbolisch interessant, sondern auch sehr schön anzusehen und dekorativ ist. Eine solche Arbeit im Hochsommer macht Spaß und gehört zu den wohl sinnvollsten Projekten, die in diesen Zeiten überhaupt denkbar sind.

Baumstapel und Stammquerschnitte im Sommerlicht

Bei der nächsten Überlandfahrt nach S., die bald schon folgen wird, will ich die Kamera auf jeden Fall mitnehmen. Denn auf dem Weg, ungefähr auf halber Strecke, gibt’s dieses sagenhafte Werk, das Pressspanplatten herstellt und das über ein riesiges Außenlager mit hohen und ausgedehnten Stapeln langer Baumstämme verfügt. Die geschnittenen Enden dieser Stapel reichen bis an den Außenzaun, so dass die hohen „Wände“ gestapelter Baumscheiben von der Straße aus gut zu sehen sind. Ich muss eben nur eine einigermaßen nahegelegene Parkmöglichkeit finden und mich dann zu Fuß ich Sichtweite der Stapel bewegen. Dann sollte doch einige frontal aufgenommene Holz-Struktur-Fotografien der Stammstapel in der Baumscheibenansicht möglich sein. Erfahrungsgemäß ist das sehr eindrücklich und illustrativ gut verwertbar, wenn die Stämme ziemlich bündig gestapelt sind und es keine wesentlich herausragenden Exemplare gibt. Die nämlich werfen dann Schatten und aus dem intendierten möglichst flächigen, aber stark differenziert aus vielen Baumscheiben zusammengesetzten Strukturbild wird nichts. Ich hoffe, dann das richtige Licht und die richtige Einstellung zu finden, um mein Portfolio mit kontrast- und detailreichen Holzstrukturen erweitern zu können.

Unsere Gleditschie ist selbständig geworden

Einer der Gewinner unter unseren Gartenbäumen ist in diesem Jahr die Gleditschie. Die ältere der beiden erscheint dieses Jahr auf einmal sehr stabil, mit einem schon kräftigen Stamm, der keine Stütze und auch kein die Neigung korrigierendes Zugseil mehr benötigt. Nach dem Rückschnitt im Frühjahr, der wegen der sehr diffus ausgewachsenen Kronenäste notwendig geworden war, hat er sich jetzt im Sommer umso vitaler präsentiert und hat seine überschüssige Energie in dicht gewachsene Blattbüschel und in weiteres Breitenwachstum investiert. Was aber noch ganz neu ist und in diesem Jahr erstmals auftritt, sind die schotenartigen Früchte, die in der Krone erstmals aufgetaucht sind. Aus den in solchen Schoten eingeschlossenen Samenkörnern hatte ich diesen Baum und sein jüngeres Pendant auf der gegenüberliegenden Seite des Gartenpfads ja vor einigen Jahren selbst herangezogen. Sie stammten von einer Reihe Gleditschien am Parkplatz der nahgelegenen Klinik. Jetzt also hat sich der erste Abkömmling dieser Baumgruppe in unserem Garten erstmals selbständig gemacht und ist fortpflanzungsfähig geworden. Auch das kann ja eigentlich nur bedeuten, dass es ihm an diesem Standort und in dieser Nachbarschaft mit den anderen Gartenbäumen offenbar gut geht. Für uns ein wirklicher Ansiedlungserfolg.

Seltene Fahrten zum eigentlichen Ursprung

Die Fahrt heute Vormittag mit M. auf der Straße entlang des Flusses in Richtung von Ms alter Heimat war sehr schön. Für uns beide immer wieder ein Erlebnis, das tatsächlich etwas wie echtes Heimatgefühl vermittelt. Interessant ist, dass die Fahrten in diese Richtung, d. h. in Richtung des benachbarten Bundeslandes, uns tatsächlich näher sind als die häufigeren in Richtung der eigenen Landeshauptstadt. Gefühlt liegt unser eigentlicher regionaler Ursprung in der anderen Richtung, denn die Atmosphäre auf dem Weg dorthin ist eine ganz eigene, viel intimere, emotional anrührendere, ohne dass sich der Grund dafür genauer fassen ließe. Das landschaftlich Reizvolle, der Fluss, der uralte Steinbruch, die grüne Baumlandschaft an der rechten Straßenseite sind einzelne Elemente, die den Eindruck vermitteln. Es gibt aber darüberhinaus viel Unsichtbares, der im Untergrund mitläuft und gänzlich zeitlos, immer schon vorhanden scheint. Deshalb sind die seltenen Fahrten auf diesem heimatlichen Weg für unsere Selbstbeobachtung, unser Selbstverständnis und die Selbstvergewisserung wichtiger als die viel häufigeren entgegengesetzten.

KI, Bedeutungstiefe und ästhetische Vielfalt

Die neuen Möglichkeiten und Entwicklungen im Bereich der KI basierten Bildbearbeitung finde ich weit faszinierender als die künstlich intelligente Bearbeitung bzw. das Generieren von Texten. Zu letzterem habe ich gerade einen eigenen Text geschrieben und veröffentlicht, der sich mit den Chancen der Generierung von Grundlagentexten mit Softwareunterstützung beschäftigt, und zwar aus meiner eigener Erfahrung mit ganz und gar menschlich erlernter Textproduktion. Und meine Einschätzung fällt in dem Bereich ziemlich eindeutig aus: Der Primat erlebter und erfahrener Sprachverwendung zwischen Menschen kann mit KI Tools nicht aufgelöst werden. Das Auflösungsvermögen, die Zielgenauigkeit in Abhängigkeit von Situationen, Kontexten und den feinen Bedeutungsunterschieden kann künstlich erzeugter Textcontent niemals erreichen. Für wirklich professionelle Anwendungen können die Tools deshalb bestenfalls erste Orientierungshilfen bieten. Vielleicht können sie auch als Lernmittel im pädagogischen Umfeld eine Rolle entwickeln, sofern das gut reguliert wird. Aber die Entwicklungen und jetzt schon z. B. bei einigen Microstock-Agenturen integrierten Variationsoptionen mittels KI Tools, die Bilder automatisiert verarbeiten und ganz neue Bildsynthesen erstellen können, die scheinen mir schon heute eine wirkliche Spektrumserweiterung bereitzustellen. Nicht vorstellbar, diese Syntheseleistung mit normaler Bildbearbeitung, auch wenn man sie noch so gut beherrscht, auch nur annähernd zu erreichen. Der Fortschritt liegt vor allem in der sehr variablen Kombinierbarkeit unterschiedlicher Bildideen und in der visuellen Kreativität, die komplexe Be- und Verarbeitungsprozesse in Sekundenschnelle ausführt, mit z. T. wirklich neu anmutenden Bildergebnissen. Es können so Bilder entstehen, die als Synthese mit den Ursprungsbildern kaum noch etwas gemein haben, eine künstliche und in dem Fall tatsächlich künstlerische Leistung inklusive. Ich kann mir vorstellen, dass dadurch auch für die Kunst selbst neue Ausdrucks- und Darstellungsmöglichkeiten sich auftuen und perfektionieren werden. Und natürlich denke ich darüber nach, wie ich für meine Wunschbaum-Projekte KI Tools nutzen kann, nicht für die Textproduktionen, nein für die bildhafte Illustration der Baumsymbolik. Vor allem von technischer Seite aus will ich mich zunächst eingehender mit dieser Entwicklung auseinandersetzen. Um irgendwann einschätzen zu können, inwiefern Sinnbilder des natürlichen Lebens mit künstlicher Intelligenz in ihrer Bedeutungstiefe und ästhetischen Vielfalt erfasst, verarbeitet und dargestellt werden können.

Von der Wohltat grundloser Freizeitbeschäftigung

Es ist die Gesamtanmutung des Platzes, sein mediterranes Erscheinungsbild, die den traditionellen Besuch der Antikmarktes in W. so angenehm gestaltet. Natürlich auch die im Karree angeordneten Lindenbäume, die den Marktleuten und Besuchern an Sommertagen Schatten spenden. So deutlich wie heute habe ich die Dominanz der Marktatmosphäre allerdings noch nicht wahrgenommen. Nicht nur für uns selbst, mir schien es auch aus der Beobachtung der übrigen Besucher offensichtlich, dass es bei solchen Märkten vornehmlich um das Flanieren, das themenbezogene Stöbern, die Unterhaltung und Begegnung mit Bekannten geht, weniger darum, etwas zu kaufen. Das wird zwar die Händler eher betrüben und mag auch der Grund für den Rückgang der Händlerzahl seit der Vor-Corona-Zeit sein. Aber die langfristige Tendenz, mit Freizeitmöglichkeiten so umzugehen, wie das die meisten heute tun, nämlich als relativ leicht austauschbare Option, die man eher spontan in Anspruch nimmt, weil es einfach gerade passt, diese Tendenz hat sich mir heute sehr deutlich bestätigt. Eigentlich entspricht das seit einigen Jahren auch meiner eigenen Motivation, solche öffentlichen Ereignisse wahrzunehmen. Und das ist etwas, was zu unserer Zeit passt, in der es fast lebensnotwendig erscheint, sich zeitweise aus der Alltagsroutine zu befreien, auch und gerade, wenn es ansonsten keinen Grund dafür gibt.

Die eigene Maulbeerenerkundung

Es hat mich ja doch gereizt, den Fruchtreichtum des Maulbeerbaums endlich auch persönlich in Augenschein zu nehmen. Deshalb habe ich heute zusammen mit V. die Gelegenheit zu einer weiteren Pflückaktion ergriffen. Die Beeren reifen schon seit Wochen immer nach und nach. Und es sind immer noch sehr viele kleine Maulbeeren an den Zweigen, die erst noch reif werden müssen. Jedenfalls haben wir mit zwei Leitern parallel gearbeitet, ich habe die hohe Ausziehleiter benutzt, um möglichst hoch in der Krone pflücken zu können. Das war trotz des leichten Nieselregens in der dichten Krone eine sehr trockene Angelegenheit, und zudem recht angenehm, da wir erstmals von dieser schwülen Hitze befreit waren. Alles, was wir an diesem Tag an reifen Maulbeeren erreichen konnten, haben wir abgepflückt. Zusammen genommen immer ein großer Pflückeimer. V. schätzt, dass wir zusammen mit dem bisher gesammelten und eingefrorenen Beerenmaterial auf ca. 10 kg kommen. Das ist nicht schlecht. Ich bin gespannt, wieviel Marmelade daraus letztlich zu gewinnen ist. Wir sollten nach Jahren des Ausfalls aber einen gehörigen Vorrat anlegen können, der uns über Jahre mit leckerer Maulbeermarmelade versorgen wird. In der enormen Dichte seiner Krone, der unzähligen Blätter und Früchte ist der Maulbeerbaum dieses Jahr ein echtes Phänomen. Ich hoffe, wir werden es mit den jetzt wohl wieder notwendigen Rückschnitt richtig machen, um den Beerenertrag kontinuierlich möglich zu machen.

Naturbildarrangements mit getrockneten Blattformen

Heute bin ich endlich dazu gekommen, die beiden Karten mit getrockneten Blättern zu sichten, eine Auswahl zu treffen und sie in den beiden doppelseitig transparenten Bildrahmen zu arrangieren, die ich wie die Blätter vor einigen Wochen zum Testen erhalten hatte. Die Rahmen hatte ich schon aufgehängt, mit anderen Einlagen versehen. Nun wollte ich diese gedruckten Blätter durch die losen getrockneten Baumblätter ersetzen. Das Schöne an dieser Zusammenstellung waren die sehr kleinen Formate. Wenn man selbst sammelt, kommen erfahrungsgemäß deutlich größere Exemplare in die Auswahl, von denen einige nach sorgfältigem Pressen und Trocknen dann vielleicht das Zeug haben, gerahmt und gezeigt zu werden. Die Arbeit habe ich in dem Fall gespart, es ging nur ums Auswählen, Arrangieren und Fixieren auf den beiden Rahmenglasscheiben. Letzteres habe ich mit ein wenig Klebestiftfilm realisiert. Der hat den Vorzug später auf der Scheibe wieder mit Wasser abwischbar zu sein. Das Arrangement der wild zusammengewürfelten Blattauswahl sieht in dem einen hochformatigen und dem einen querformatigen Rahmen gut aus. Einige der Blätter konnte ich auch zuordnen. Zum Beispiel kann man den Ginkgo, den Efeu, den Farn und sehr kleine Rosenblätter identifizieren. Aber die anderen sind offenbar Zierformen zugeordnet, die ich nicht genau benennen kann. Egal, sie sehen überwiegend schön aus, und in der Zusammenschau spielt es auch keine Rolle, welche Arten im Einzelnen kombiniert erscheinen. Es ist mehr die Anmutung der vielfältigen Blattformen selbst, die den Reiz ausmacht.

Weitere Maulbeerentheorien

V. ist nach wie vor ganz begeistert von der diesjährigen Maulbeerenflut. Tatsächlich warten wir ja seit Jahren darauf, dass die Früchte wieder wachsen, nachdem vor ungefähr vier Jahren das erste und bisher letzte Mal eine Ernte möglich war. Die Art scheint sehr empfindlich, was die Blüte und Fruchtreife angeht. So richtig sind wir noch nicht dahintergekommen, was genau die Kriterien sind. Aber wir freuen uns natürlich auf die Beeren, die V. zunächst noch eingefroren hat. Irgendwann werden wir sie dann auftauen und zu Marmelade weiterverarbeiten. Bis jetzt war noch keine Gelegenheit, aber ich versuche am Wochenende selbst auch einmal mein Glück in der Krone des ertragreichen Baums. Sicher sind noch einige Kilos möglich. Nur das Wetter muss mitspielen. Und wir müssen die Geduld aufbringen, die für das Pflücken der eher kleinen Beeren erforderlich ist.

Bemerkenswerter Sommersonnenmonat

Schade, auch wenn es die Bäume mögen werden, dieses Intermezzo von Hochnebel und Wolkendecke vor der brennenden Sonne. Mein erwünschtes Rekordergebnis der Sonnenstunden, diese spezielle Zahl, die im Bereich des Möglichen lag, wird wohl bis Ende Juni doch nicht erreicht werden. Ein Spitzenwert für die letzten 15 Jahre schon, aber eben nicht diese Zahl. Weil die letzten Tage des Monats anders als im gesamten Monatsverlauf zuvor durchwachsen ausfallen und deutlich weniger Sonnenstrahlen bringen. Man verwechselt das leicht, weil es ja gleichzeitig warm, wenn nicht zeitweise sogar heiß zu nennen ist. Aber die Sonnenstrahlung, die unten ankommt, ist eben deutlich geringer an solchen Tagen, weil dazwischen zu viel filternde Schichten liegen. Wie auch immer, im Großen und Ganzen war das jetzt schon ein bemerkenswerter Sommersonnenmonat. Rekorde sind da eher zweitrangig.

Sommer, Regen- und Trockenphasen

Eine kleine Sonnenerholungspause haben die Pflanzen heute erlebt, in der einmal nicht ganz so viel Licht getankt, aber auch weniger Flüssigkeit verdunstet werden konnte. Das ist auch mal erholsam und verhindert vor allem, dass sich der Sommer zu einer Hitzeschlacht mit Stress entwickelt. Mit diesen kleinen Intermezzi aus Hochnebeltagen und mit Regenschauern bei mäßigeren Temperaturen im Wechsel ist das für die biologische Verfasstheit der Menschen, aber auch für das gesunde Wachstum der Bäume und anderen Pflanzen einfach die bessere Situation. Und Gießwasser konnten wir auf die Art auch sparen. Das Reservebecken ist nur seit Tagen Reservoir fürs Gießen gewesen. Es wird sich beim nächsten Gewitter wieder füllen können, und die eigentlichen Regenwassertanks sind noch immer vollständig gefüllt. Eine gute Reserve für die sicherlich wiederkehrenden Trockenphasen.

Reminiszenzen und baum-grüne Szenen

Ein fotografischer Arbeitseinsatz hat mich heute in die Region geführt, die vor 25 Jahren einmal mein hauptsächliches Wirkungsgebiet war. Da bin ich durch einige Orte gekommen, die mir damals recht vertraut waren, weil bestimmte Erledigungen und Aufträge mich regelmäßig dorthin führten. Natürlich war mir nach so langer Zeit fast nichts mehr in Erinnerung. Insbesondere der Zielort selbst war mir so nicht erinnerlich, vielleicht weil ich damals immer nur bestimmte Adressen angesteuert hatte. Aber regionale Muster, eine bestimmte Anmutung der Region, die konnte ich schon wiedererkennen. Es ist eben das Abstrakte, was haften bleibt und sich auch nicht so schnell verändert. Für solche Reminiszenzen bin ich sehr dankbar. Sie helfen, Erinnertes, früher Erlebtes aus heutiger Perspektive und Kenntnis neu zu betrachten und daraus vielleicht auch Schlüsse zu ziehen. Und die Fahrt, die teilweise über Landstraßen führte hatte auch landschaftlich ihren Reiz, führte mich durch eine lichtdurchflutete, von sommerlicher Wärme gesättigte überwiegend baum-grüne Szene zu einem ebenso ländlich anmutenden Ortskern, der wie gemacht schien für sein Umfeld.

Mäßigung und Krisenlösung

Wie es aussieht, wird das wohl der sonnenstundenreichste Monat seit ungefähr 15 Jahren, zumindest in unserer Region. Noch ist die Sonnenstundenzahl vom Juli letzten Jahres, die bisher den Rekord während dieses Zeitraums darstellte, nicht erreicht, aber nach weiteren 5 Sonnentagen, mit denen wir durchaus rechnen können, sollte der Wert doch übertroffen werden. Das Schöne ist, dass bislang diese Sonnenlichtfülle noch nicht wirklich unangenehme oder belastende Ausmaße angenommen hat. Noch nicht, denn es gab zwischendurch auch Gewitter und Regenschauer, zudem Abkühlung in den Nachstunden, so dass es immer wieder Ausgleich gab. Wenn der Sommer in diesem Stil weiterliefe, wäre das eine Bereicherung für uns alle, und auch die meisten Pflanzen fühlen sich so während des Wachstums wohl. Aber die Temperatur darf nicht in Richtung der 40 Grad gehen und die Trockenheit darf eben nicht dauerhaft und unausgeglichen sein. Das schadet nämlich fast allen Pflanzen, allen voran den Bäumen, die langfristig auf Hitzestress mit massiver Schädigung reagieren und oft dann über Jahre zurückgeworfen, wenn nicht so stark geschädigt werden, dass sie absterben oder von Käfern mittelfristig zum Absterben gebracht werden. So wünschen wir uns Mäßigung nicht nur bei den vielen globalen Krisen, die nur vom Extrem leben, sondern auch in unserer natürlichen Umgebung, unseren natürlichen Lebensbedingungen, damit wir auch die Energie haben oder zurückgewinnen, die oft menschengemachten Krisen vernünftig zu bewältigen und möglichst aufzulösen.

Der zutreffendste Lebensbaum

Eigentlich wollte ich heute nur den Rasen mähen. Aber dann kam noch der Rückschnitt des Kirschlorbeers, der Eibe und der angrenzenden Gehölze hinzu. Deshalb habe ich mich einige Stunden mit der Gartenarbeit beschäftigt. Bei dem sehr sonnigen Tag war das ganz nett, in der Nachmittagssonne aber am Ende auch schweißtreibend. Wir haben tatsächlich Not, die ziemlich eng nebeneinander gepflanzten Gehölze im Garten im Zaun zu halten. Das war vor einigen Jahren so noch nicht absehbar. Aber inzwischen sind es wahrscheinlich schon zu viele Bäume auf zu engem Raum. Da ist ein Rückschnitt schon allein deswegen notwendig, damit sie sich nicht gegenseitig das Licht wegnehmen und sich zumindest partiell beschatten. So halte ich die Arten, die das vertragen und ohne eher Zierfunktion haben, möglichst kurz. Mit dem Kirschlorbeer kann man das ganz gut machen, ohne dem Strauch zu schaden. Und die Eibe fristet ohnehin ein Randdasein in unserem Garten – leider, denn sie ist ja einer meiner beiden Lebensbäume. Ich bewundere ihren Überlebens- und Behauptungswillen. Auch dort in der Gartenecke, im Halbschatten und an der Grundstücksgrenze, direkt neben der Nashi-Birne, hat sie es nicht leicht. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen und schon gar nicht irritieren von einem kräftigen Zurückschneiden ihrer Zweige. Damit wird mein Exemplar dem Ruf ihrer Art gerecht, sehr formbar zu sein, aber eben auch zäh, ein lebendes Beispiel für die Fähigkeit, sehr alt zu werden und dabei langsam, aber beständig weiterzuwachsen. Eine Eigenschaft, die mir sehr sympathisch ist. Kein Zufall, dass ihr Zeitphase im keltischen Baumkreis genau symmetrisch um meinen Geburtstag herum gruppiert ist. Einen zutreffenderen Lebensbaum kann man gar nicht haben.

Armer Pfirsichbaum gibt etwas Hoffnung

Bei unserem Pfirsichbaum habe ich jetzt doch noch Hoffnung, dass es zumindest eine durchschnittliche Pfirsichernte im Hochsommer geben könnte. Immerhin hat er im Kronenbereich mehr frische Blätter ausgebildet und kann Photosynthese betreiben. Einige Früchte sind mit noch kleinem Durchmesser ebenfalls zu sehen, aber eben nicht annähernd so viele wie sonst. Vor allem hängen an den unteren Ästen, die sonst vom Gewicht der Pfirsiche zu brechen drohten, so gut wie keine, weil dort auch fast alle Blätter dem Pilzbefall zum Opfer gefallen sind und vollständig zusammengeschrumpelt waren. Ein Baum, der anders als in den Vorjahren unten fast kahl ist und insgesamt zerrupft wirkt. Ich hoffe sehr, er wird sich im nächsten Jahre wieder erholen und es gelingt uns, ihn im nächsten Frühjahr so zurückzuschneiden, dass sein Weiterwachsen in die richtigen Bahnen gelenkt wird.

Meine archetypischen Favoriten

Gott sei Dank konnte ich dieses unangenehme Vorhaben heute insgesamt erträglich durchführen und vorläufig abschließen. Da waren schon einige weniger aufbauende Erinnerungen an vergleichbare Situationen in der Vergangenheit, die mir durch den Kopf gingen. Und das ist dann nicht gerade förderlich. Aber ich konnte den Balanceakt vernünftig meistern. Vielleicht ja Resultat einer gewissen spezifischen Lebenserfahrung. Erfahrung ist wichtig, in vielen Lebenssituationen, aber es kann punktuell auch bedeutsam und nützlich sein, mit Symbolen zu arbeiten, sie bewusst in den Alltag zu integrieren, aktiv damit das eigene Erleben und Tun zu gestalten. Auch deshalb plädiere ich schon seit Jahren dafür, starke Lebenssymbole wie die Bäume zu nutzen, um durch Selbstreflexion und die Anbindung an archetypische symbolhafte Energien eigene Sicherheit und Stärke gerade in brenzligen Situationen (zurück)zugewinnen. Wem diese mehr sagt, kann sich natürlich auch den Steinen, den Bergen, den Engeln, den Vögeln u. a. zuwenden. Mein archetypischer Favorit bleibt der Baum mit seiner unendlich weitreichenden Art, die Prinzipien des Lebens in individueller und doch zu einer Art gehörenden Gestalt zu verkörpern.

Bäume, Fotografie und kreative Entwicklung

Für einen Einundzwanzigsten enthielt dieser Tag einfach zu viel an unangenehmen Erstlingserfahrungen. In dem Fall hätte ich das Datum ganz gerne übersprungen – wenn nicht der Folgetag nichts Erfreulicheres zu bringen verspricht. Deshalb habe ich mich selten so auf das kommende Wochenende gefreut. Einfach weil die Tage zuvor dann hinter mir liegen. Immerhin bin ich heute mit meinem lang gehegten Vorhaben erstaunlich schnell vorangekommen, meine Leistungen im Bereich der Fotografie für die Agenturwebsite zu formulieren. Das war längst überfällig. Bei der Gelegenheit ist mir die Historie dieses Interesses wieder vor Augen gekommen, die ja wie so vieles seinen Ursprung in meinem Lieblingsthemenfeld Bäume hat. Denn anfänglich hatte ich nur Bäume und Naturdetails in Nahaufnahme fotografiert. Inzwischen ist daraus ein Teil meiner Kommunikationsleistungen geworden, wobei das Spektrum weit über die Makrofotografie hinausgeht und jetzt eben auch andere Motivfelder und vor allem Auftragsarbeiten umfasst. Eine Entwicklung, die ich damals nicht vorausgesagt hätte.