Neue Fotoserie?

Nachdem die Witterung den Frühling schon ahnen lässt, überlege ich, welches Thema ich mir als nächstes fotografisch vornehmen will. Die 5 Themenfelder, die sich an die Jahreszeiten anschließen, habe ich ja bereits umfassend ausgeschöpft, es geht darin nur noch um Ergänzungen einzelner Arten: Baum-Blüte, Blatt-Grün, Herbst-Färbung, Baum-Früchte und Blatt-Los. Inzwischen habe ich jede Menge neues Material zusammengetragen, aus dem sich verschiedene neue Felder herauslösen ließen. Es ist aber nicht ganz einfach, eine Serie zusammenzustellen. Nach dem heutigen langen Spaziergang kann ich mir vorstellen:
o Verwurzelt – die Wurzelansätze der Bäume und der untere Stammabschnitt zeugen von ihrer Kraft und Standfestigkeit.
o Landschaft in verschiedenen Jahreszeiten – Das Problem hier ist, dass wir keine deutlichen Jahreszeiten mehr haben, und deshalb z. B. das Januarbild ebenso ein Märzbild sein könnte. Wahrscheinlich läuft es eher auf eine Serie von Landschaftimpressionen hinaus. Vielleicht mache ich es auch am Thema ,,Licht“ fest.
o Baum-Landschaft – Häufig hängt der Eindruck einer Landschaft wesentlich von den Einzelbäumen oder Baumformationen in ihr ab. Solche Ausschnitte zu sammeln und zusammenzustellen, könnte sehr reizvoll sein. Problem ist die Erkennbarkeit von Landschaftaufnahmen im verkleinerten und komprimierten Internetformat.

Freiraum

Ein sehr schöner sonniger Wintertag. V. und ich haben heute Vormittag die Gelegenheit genutzt und oben auf dem Berg eine Reihe weiterer Obstbäume geschnitten, d. h. er hat geschnitten und ich habe die Äste und Zweige zu zwei großen Haufen zusammengetragen. Wir werden es so machen wie in den Vorjahren. Wenn sie etwas angetrocknet sind, was um so schneller geschieht, je tiefer sich die Temperaturen unter Null bewegen, werden wir zwei große Feuer entzünden. Mal sehen, bei geeigneter Witterung vielleicht am kommenden Samstag. Ich mag solche Arbeiten sehr, denn abgesehen davon, dass es schlicht notwendig ist, hat es etwas freiräumiges und die Hand-Arbeit ist für mich immer schon sehr erholsam gewesen. Schöner ist es allerdings, wenn man sich den ganzen Tag dafür reservieren kann, was heute nicht möglich war. Ich hoffe, das kulturelle Kontrastprogramm heute abend bietet den richtigen Abschluss des Tages.

„Zeit der Wünsche – Teil 2“

Baumhorizont

Was für ein dramatisches Ende! Ein wirklich toller Film mit emotionalem Tiefstgang. Schon lange nichts mehr so Schönes gesehen. Und tatsächlich, wie ich es gehofft und eigentlich auch erwartet habe, tauchte der Wunschbaum natürlich wieder auf, wie so häufig in Symbolfilmen sogar in der Schlusseinstellung: Der unglückliche Liebende sitzt an einem ganz kleinen neuen Wunschbaum, an dem schon einige Wunschfahnen hängen, und blickt in die Abendsonne. Wer den ersten Teil des Films gesehen hat, weiß: es ist der Nachfolger des großen Wunschbaums, der zuvor über Jahrzehnte in der Dorfgemeinschaft bei einem großen jährlich stattfindenden Fest die Hauptrolle spielte. Die jugendliche Protagonistin hatte zunächst als sehnlichsten Wunsch ihren Geliebten Mustafa dem Baum anvertraut, später aufgrund enttäuschter Hoffnungen den Baum angezündet – und dann im zweiten Teil fällt der zurückgebliebene ewig ungeliebte Ehemann den schon verkohlten Baum mit wenigen Axthieben – womit die Liebe dann endgültig vernichtet schien, erst recht mit dem Mord an der Protagonistin. Schon niedergestreckt spricht die Seele derselben: ,,Leb wohl, Wunschbaum, leb wohl Mustafa…“, in der Wohnung war in einer der letzten Einstellungen ein kleines Gemälde zu sehen, welches eine einsame Landschaft mit einem einzelnen Baum mit runder Krone zeigte – unschwer als Reminiszenz an die alte Heimat zu erkennen. Welche Dramatik, wieder einmal illustriert am starken Symbol des Baumes, der den Menschen als Projektionsfläche ihrer Wünsche dient. Dann aber auch die große Hoffnung auf den Wiederanfang: der junge Wunschbaum löst den von Menschenhand gefällten ab.

„Zeit der Wünsche“

Ein Zweiteiliger Fernsehfilm in der ARD. Heute Abend lief der erste Teil mit dem Titel ,,Der Wunschbaum“. Das musste ich natürlich sehen – und war sehr angetan. Nicht nur, weil darin ein richtiger Wunschbaum mit Wunschzetteln, den die Dorfbewohner eines anatolischen Dorfes ihm anheften, eine wichtige Rolle spielt. Und dieser Wunschbaum, nachdem die Hauptdarstellerin ihn aufgrund enttäuschter Liebe angezündet hat, zum Symbol der verzweifelten Hoffnung auf den Neuanfang wird. Auch die ganze Handlung ist sehr interessant und charmant erzählt: 60er Jahre in Deutschland, die ersten türkischen Gastarbeiter und später Gastarbeiterinnen kommen ins deutsche Wirtschaftswunderland. Und lassen nicht nur ihre Rest-Familien, sondern leider auch ein gutes Stück des Charmes ihrer Heimat hinter sich. Das Wechselbad der Gefühle vor dem Hintergrund einer verhinderten Jugendliebe eines türkischen Paars, das sich nach großen Wirren und Umwegen ausgerechnet in Deutschland wieder findet, ist vorprogrammiert. Ich bin sehr auf den zweiten Teil gespannt, der am Freitag ausgestrahlt wird. Vor allem aber darauf, ob der Wunschbaum noch einmal autaucht. In dem ARD-Mehrteiler ,,Der Wunschbaum“, einer Verfilmung des gleichnamigen Romans von Sandra Paretti, der Anfang 2004 auch in der ARD gezeigt wurde, ist der Wunschbaum bis zum Schluss der Geschichte das Symbol der Heimat und der familiären und seelischen Wurzeln v. a. einer einzelnen Person. In dieser neuen Geschichte aber ist er Bezugspunkt der erst heimlichen und dann offenkundigen Sehnsüchte einer ganzen Dorfgemeinschaft – und was für ein starkes Symbol. Hier sind noch weitere Infos zum Film:
http://daserste.de/programm/tvtipp_dyn~datum,12.01.2005~cm.asp
http://www.prisma-online.de/express/film.html?mid=2004_zeit_der_wuensche
http://news.freecity.de/artikel/146711

Die Tulpenbäume

Die Blütenstände der Tulpenbäume lösen sich erst jetzt von den Zweigen. Die bräunlich vertrockneten Einzelblätter fallen nacheinander ab, bis der Baum vollständig kahl ist. An meinem bevorzugten Mittagspausenplatz in D., der von mindestens 8 Tulpenbäumen eingegrenzt ist, tragen nur zwei der Bäume bisher diese großen Blüten. In den beiden letzten Sommern sind sie zwar erschienen – weil sie so grün wie die Blätter sind übrigens nur schwer überhaupt zu erkennen – aber sie haben sich niemals geöffnet. Eine Mordsblüte, die ihre eigentliche Schönheit nur erahnen lässt. Die Bäume sind wohl noch zu jung, daran muss es liegen, und nicht an fehlender Sonne oder fehlender Feuchtigkeit, denn beides hatten wir im vergangenen Jahr reichlich. Ich bin gespannt, wann sie es endlich schaffen. Und auch, ob sie wirklich wie Tulpenkelche aussehen.

Wie Menschen

 Platanen-Arme

Das Projekt ,,Platanenschneiden“, von dem ich am Dreikönigstag berichtet habe, ist immer noch nicht beendet. Die lassen sich Zeit. Kaum zu glauben, welche Regenerationsfähigkeit in diesen Bäumen steckt, die verpackte Energie sozusagen. In wenigen Monaten wird man nichts mehr von dem Radikalschnitt sehen. Ich weiß nicht, irgendwie wirken sie selber schon wie Menschen, nachdem sie ihr Leben lang menschlicher Logik unterworfen waren.

Unwahrscheinlich

Am 9. Januar Temperaturen wie im Frühling! In Hamburg soll es die wärmste Januarnacht seit 100 Jahren gegeben haben. Man weiß nicht so genau, was man davon halten soll. Der Spaziergang war jedenfalls schön, es waren nicht mehr Leute unterwegs als sonst. Wahrscheinlich trauen die Menschen dem Unwahrscheinlichen noch nicht, zumal ab Mittwoch wieder sinkende Temperaturen vorausgesagt sind. Von mir aus könnte der Frühling jetzt schon durchstarten, nachdem der Winter gar nicht erst angelaufen ist. Auf dem Rückweg: Mal wieder erschrocken durch die brutal zurückgeschnittenen Hecken an der Saar. Diese Gemeindefuzzis haben keinen Sinn für nichts. An derselben Hecke habe ich im letzten Winter wunderbare Blatt-Los-Fotos gemacht.

Baumliteratur

Die Literaturliste zur Symbolik der Bäume auf www.wunschbaum.de war zu lang geworden. Heute bin ich endlich dazu gekommen, sie nach Themenfeldern sortiert auf einzelne Seiten aufzuteilen. So ist es wohl für den Leser übersichtlicher. Man kann ein Thema wählen oder aber sich die Gesamtliste sortiert nach Autorennamen ansehen, mit jeweiligem Link auf die kurze Inhaltsbeschreibung. Die ganze Liste steht auch zum Ausdrucken als pdf-Dokument zur Verfügung:
http://www.wunschbaum.de/baumliteratur.htm

Weihnachtsbaum adé

Nun ging es doch schneller als vorausgedacht: Der Weihnachtsbaum steht nicht mehr. Das Entfernen des Schmucks und der Lichterketten geht immer sehr viel schneller als das Schmücken selber. Trotzdem genieße ich es genauso. Es hat für mich etwas ähnlich Kontemplatives und unglaublich Friedliches. Übrigens auch das Verpacken der verschiedenen Sterne, Samtkisschen und der Glasteile fürs nächste Jahr gehört mit zu dieser typischen Weihnachtsbaum-Abbau-Atmosphäre. Ich höre gewöhnlich Musik dabei. Letztlich habe ich mich mit dem Baum versöhnt, der mir anfänglich solche Bedenken verursacht hat. Es war doch wieder ein guter Weihnachtsbaum.

Platanen

Heilige Drei Könige: Eigentlich ist es jetzt die Zeit, den Weihnachtsbaum zu ent-schmücken und aus der Wohnung zu tragen. Wir werden es erst am Wochenende angehen. Zumal er mir heute schöner denn je erschien, so habe ich noch ein paar Tage etwas von ihm. Ich sagte es schon einmal, aber weil’s so merkwürdig ist: Wir haben einen ganz unwirklichen Winter, temperatur- und stimmungsmäßig. Da erschien es heute in D. wie eine mechanische Gewohnheit, wenn die Gemeindearbeiter die Platanen geschnitten haben. Das passiert normalerweise bei klirrender Kälte, aber ob die noch mal kommt? dachten die sich wohl auch. Ich gebe zu, dass ich sie beneidete um diese Arbeit. Es handelt sich um eine ganze Allee von inzwischen kräftigen Platanen mit wulstigen Stämmen und knorrig-verdrehten Ästen, die von Anfang an radikal geschnitten wurden und dadurch heute diese skurrile Form wie aus einem surrealistischen Gemälde haben (Im letzten Jahr haben sie die sogar im Abstand von ca. 2 Monaten gleich zweimal hintereinander geschnitten. Dahinter scheint ein genauer Plan zu stehen, wie alles Bäumige in D. ohnehin sehr systematisch verfolgt wird. Wer ist dafür wohl verantwortlich?) Es hatte was chirurgisch-bildhauerisches, mit der Kettensäge von einer schwenkbaren Hebeplattform aus. Alle Äste wurden bis zum knorrigen Ansatz, aus dem später wieder ganze Astbüschel ausgehen werden, abgesägt. Übrig jetzt nur noch das reine Baum-Skelett, Stamm und kurze kräftige Äste mit knollenartigen Verdickungen am Ende. So sind die Platanen die besten Kunstwerke in der Stadt, ganz nach meinem Geschmack als figurenhafte Differenz-Einheiten von Natur und menschlichem Gestaltungssinn. Sie kooperieren dabei und fügen sich in ihre so gewollte dynamische Form.

Illustration

Der Text zum christlichen Lebensbaumbegriff ist nun abgeschlossen. Nun will ich ihn ins Netz stellen. Aber zuvor kommt, wie immer, die Illustration. Ich will es so ähnlich wie beim Weihnachtsbaum-Text angehen, weil er von der Länge und Gliederung her vergleichbar ist. Nicht ganz einfach, die richtigen Grafiken zu entwickeln, ist mir aber letztlich gut gelungen. Was ich noch nicht weiß: welche größere Grafik an den Anfang kommen soll. Vielleicht wähle ich eine Montage der drei übrigen. Wird mich wohl noch 1-2 Tage beschäftigen.

Erkenntnisbaum

Manchmal trägt auch der Erkenntnisbaum Früchte, die zur Hoffnung Anlass geben. Obwohl ich allem Medizinischen gegenüber inzwischen sehr skeptisch eingestellt bin. Einfach weil es nie Erklärungen und erst Recht keine identifizierbaren Ergebnisse gibt. Im Fall von J. scheint ein solches Ergebnis nun doch aufgetaucht zu sein, nachdem wir alle dachten, dass alle Ansätze und Überlegungen immer nur wieder aufs Neue ins Leere laufen. Ich wünsche mir, dass die Erkenntnismenschen dieser Spur nun mit nicht minderem Engagement folgen und weitere Therapievorstellungen entwickeln. Damit der goldne Baum des Lebens wieder grünen kann.

Belichtung

Eine Auswahl aktueller Fotos für die nächstjährige Weihnachtsgrußkarte habe ich zusammengestellt. Ich schwanke aber noch zwischen einem Engel (vor Fichtenzweighintergrund) und einem Weihnachtsbaummakro. Bei dem Versuch, unseren diesjährigen Baum zu fotografieren habe ich wieder festgestellt, wie ungeheuer schwierig das ist, selbst mit Stativ. Die Atmosphäre der Beleuchtung auf dunkelgrünen glitzernd geschmückten Zweigen lässt sich nur mit einer längeren Belichtungszeit einfangen, ich nehme 1-1,5 Sekunden. Das geht ohnehin nur mit Stativ. Aber der Baum an sich müsste schon vor einem monochromen Hintergrund stehen, um ihn optimal zu ,,erwischen“. So nehme ich zwangsläufig die umgebende Raumgestaltung mit. Vielleicht kommt mir bis zum nächsten Weihnachtsfest eine Idee.

Zu mild

Es ist einfach zu mild für die Jahreszeit. Ich habe den Eindruck, dass der Frühling schon bevorsteht. Wahrscheinlich aber täusche ich mich, denn die Bäume kennen sich da besser aus. Und der Hasel trägt noch keine Anzeichen weiblicher Blüten. Das heißt, im Laufe des Januar wird es vermutlich doch noch ungemütlich werden. Dabei hätte ich gar nichts gegen einen frühen Frühling, ist mir sympathischer als dieser Pseudo-Winter. Und ausgerechnet in diesem Jahr haben wir wieder begonnen, den Holzofen anzuheizen!? Na ja, wenn die Vorräte aufgebraucht sind, ist das Thema vielleicht für längere Zeit erledigt. Hoffentlich nivellieren sich in unseren Breiten die Jahreszeiten künftig nicht so stark, dass sie möglicherweise nicht mehr erkennbar sein werden. Für mich ginge dadurch ein wichtiger Rhythmus verloren.

Sündenfall

Habe heute zum Jahresbeginn meinen Text ,,Zwischen Sündenfall und Erlösung: Der christliche Lebensbaum“ zum Abschluss gebracht. Es liegt wohl am Thema, dass er wissenschaftlicher ausgefallen ist als die früheren Texte. Irgendwie habe ich mich an Studienzeiten erinnert gefühlt. Dabei ist der Sündenfall nun wahrlich kein Gegenstand für ,,harte“ Argumentationen. Aber er bezieht sich auf die Bibel und auf andere Texte, die die Bibel kommentieren oder die wiederum die Kommentatoren der Bibel zum Gegenstand haben. Also ein Meta-Thema, bei dem man mit eigenen Beobachtungen nicht weit kommt. Schon eher mit den doch prägenden christlichen Überzeugungen und verinnerlichten religiösen Vorstellungen, die dabei sehr hilfreich waren. Ich stelle mir vor, der Gegenstand wäre der Lebensbaumbegriff der Kabbala gewesen. Zweifellos auch ein spannendes Thema, das ich möglicherweise später einmal aufgreife. Aber damit wird’s natürlich sehr viel schwerer werden. Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden, es muss nur noch einmal formal überarbeitet werden. Ich hoffe, es wird später auf meiner Seite viele interessierte Leser anziehen.

Die letzten Bäume

In der Stadt sind die letzten Baum-Relikte der Weihnachtszeit zu sehen gewesen. Nur noch nackt und schon von der Beleuchtung befreit. Manche auch schon umgelegt und zum Transport vorbereitet. Mit den Lichtern aber ist auch die weihnachtliche Atmosphäre verschwunden, die man im Privaten gerne noch bis mindestens zum 6. Januar verlängert. Obwohl Weihnachten doch ein kirchliches Fest ist, scheint die Ordnungslogik der Kommunalverwaltungen sich demgegenüber eher am Kalenderjahr zu orientieren. Eins haben beide Denkarten gemeinsam: Ein neuer Aufbruch steht bevor. Da hilft es, symbolisch das vergangene Jahr abzuschließen und den Kopf für das kommende Licht des Frühlings frei zu machen. Eines muss ich vorher unbedingt noch schaffen: Die Weihnachtsgrusskarte für 2005 vorzubereiten. Es soll ein Makro unseres Weihnachtsbaums werden, wahrscheinlich einer der gold-glitzernden Engel.

Sinnfragen

Habe heute in dem Buch von Rick Joyner ,,Die 2 Bäume im Paradies“ gelesen. Darin wird eine Gabelung zweier Abstammungslinien der Menschheit beschrieben. Diese sich ausschließenden Linien haben ihren Ursprung im Sündenfall Adams und Evas im Paradies und damit in den zwei Bäumen, die diese biblische Verfehlung einrahmen: dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse und dem Baum des Lebens. Nachdem das göttliche Verbot missachtet wurde, werden die Menschen erstmals mit dem Tod konfrontiert, und auch der Weg zum Lebensbaum, der den Fall aus der Einheit mit Gott wieder rückgängig machen könnte, ist verschlossen. Erst mit dem späteren Kreuztod Christi wird der Lebensbaum und damit die Hoffnung auf ein ewiges Leben wieder zurückkehren. Joyner sieht diese Linien nicht nur als historische Größen, sondern als Aspekte im Leben jedes Menschen auch heute existent. So sieht er in den dem Erkenntnisbaum zugeordneten Streben nach Macht und Gestaltung des Natürlichen die Grundlage vieler Übel in der Welt. Bei den Bildern der Flutkatastrophe kommt mir dabei vor allem eines in den Sinn: Wie ist es möglich, dass unzählige Menschen durch Naturgewalten um ihr Leben gebracht werden, auf die diese Menschen in keiner Form Einfluss haben und die in keiner Weise auf Entscheidungen oder sonstige menschliche Strebungen zurückzuführen sind. Wie kann so etwas überhaupt Sinn machen?

Winter-Bilder?

Für diesen Winter der erste richtige Schnee in unserer Gegend. Soll aber nicht lange halten, da die Temperaturen schon wieder im Steigen begriffen sind. Ich fürchte, auch in diesem Jahr wird es keine vernünftigen Winter-Bilder geben. Dabei habe ich beim Thema ,,Baum-Winter“ noch einigen Nachholbedarf, nachdem ich vor zwölf Monaten schon jeder Schneeflocke hinterherlaufen musste. Am tollsten wären natürlich vereiste Äste mit dem bekannten Glitzereffekt. Aber das gibt’s bei uns leider nur alle paar Jahre mal, wohl weil es dazu gleichzeitig regnen und frieren muss. Jedes Jahr hat eben seine stärkste Jahreszeit – und 2004 war meines Erachtens ein Frühlingsjahr, nach dem absoluten Sommerjahr 2003. Heißt das, dass 2005 sich dem Winter zuwendet? Ich bin gespannt.

Katastrophen-Bäume

Die Fernsehbilder von der verheerenden Flutkatastrophe in Südostasien zeigen von der Flutwelle überrollte Strände, Dörfer und Hotelanlagen. Alles unter dieser Welle ist zerstört, manche Dörfer ein einziger Schutthaufen, am schlimmster aber, dass so viele Menschen ihr Leben gelassen haben, ohne die Spur einer Chance, diesem unbegreiflichen Schicksal zu entgehen. Überlebt haben die Bäume, selbst die Palmen direkt am Strand stehen noch. Und mein erster Gedanke: Möglicherweise wäre die Verwüstung noch viel stärker ausgefallen, hätten die Küstenbäume nicht einen Teil der Wucht abgefangen. So wie es Baumbestände in Bergregionen gelegentlich tun, wenn eine Schneelawine Höfe und Dörfer unter sich zu begraben droht.

Moosige Baumgedanken

An manchen Tagen sind die Bäume stumm. Am Lärmschutzdamm nur ein paar frisch geschnittene Baumstümpfe gesehen, die die traurige Atmosphäre des nasskalten Winterwetters verstärken. Und dann am Abend der erfrischende Lichtblick: W. hat ein Geschenk seiner Mutter vorgeführt: GUCCI ENVY for Men. Ein Eau de toilette in sanftgrüner Färbung, das dem Wald zu entstammen scheint. Die olfaktorische Umsetzung moosiger Baumgedanken – und das Mitten im grünlosen Winter.

Du aber bist der Baum

In einem Buch mit Texten über Engel, das mir J. zu Weihnachten geschenkt hat, habe ich das Gedicht ,,Verkündigung – Die Worte des Engels“ von Rainer Maria Rilke gefunden:

Verkündigung
Die Worte des Engels

Du bist nicht näher an Gott als wir;
wir sind ihm alle weit.
Aber wunderbar sind dir
die Hände benedeit.
So reifen sie bei keiner Frau,
so schimmernd aus dem Saum:
Ich bin der Tag, ich bin der Tau,
du aber bist der Baum.

Ich bin jetzt matt, mein Weg war weit,
vergib mir, ich vergaß,
was Er, der groß in Goldgeschmeid
wie in der Sonne saß,
dir künden ließ, du Sinnende,
(verwirrt hat mich der Raum).
Sieh: Ich bin das Beginnende,
du aber bist der Baum.

Ich spannte meine Schwingen aus
und wurde seltsam weit;
jetzt überfließt dein kleines Haus
von meinem großen Kleid.
Und dennoch bist du so allein
wie nie und schaust mich kaum;
das macht: Ich bin ein Hauch im Hain,
du aber bist der Baum.

Die Engel alle bangen so,
lassen einander los:
Noch nie war das Verlangen so,
so unewiss und groß.
Vielleicht, dass etwas bald geschieht,
das du im Traum begreifst.
Gegrüßt sei, meine Seele sieht:
Du bist bereit und reifst.
Du bist ein großes, hohes Tor,
und aufgehn wirst du bald.
Du, meines Liedes liebstes Ohr,
jetzt fühle ich: Mein Wort verlor
sich in dir wie im Wald.

So kam ich und vollendete
dir tausendeinen Traum.
Gott sah mich an; er blendete …

Du aber bist der Baum.

Wir vieles von Rilke für mich nicht beim ersten Lesen schlüssig. Die Verkündigung des Engels richtet sich an einen Baum, der durch die Formulierung ,,Du aber bist der Baum“ zum Schluss jeder Strophe diesem eine gewisse Sonderstellung einräumt. Worin aber besteht diese Sonderstellung und welche Rolle spielt genau der Engel? Geht es um die Natur und Baum belebenden Kräfte, die das Wachstum und Aufblühen steuern? Ist der Engel eine Metapher für die Elementargeister, die den Baum in seiner konkreten Gestalt formen und ihn seiner Individualität überlassen? Einige der Bilder sind mir noch nicht verständlich. Wenn sie sich mir erschließen, werde ich das Gedicht vielleicht in meine Sammlung aufnehmen. Wie aber wäre es dann zu illustrieren?

Heiligabend – Wilder Baum

Wir haben Heiligabend zusammen mit J. und W. in G. verbracht. Vor dem traditionellen Abendessen (Hühnerpasteten) und der Bescherung habe ich eine Lifestylesendung im Fernsehen verfolgt. Fast ausnahmslos wurden darin das Weihnachtsfest und seine Traditionen verulkt. So als ob das Fest allein nicht attraktiv genug wäre und die abstrusen Verrücktheiten irgendwelcher Prominenter als Kommentare notwendig wären. Armes Deutschland! Wenigstens die deutschen Soldaten in Afghanistan scheinen zu wissen, worum es an Weihnachten geht. Im Bild war ein beleuchteter Christbaum zu sehen, im Hintergrund Weihnachtslieder singender Soldaten. Die blinkende Weihnachtsmannmütze durfte aber auch hier nicht fehlen. Jedes Jahr wieder zum Schreien: Heinz Beckers Versuch, den Weihnachtsbaum aufzustellen und zu schmücken sowie das begleitende Chaos am Heiligabend. Js und Ws Baum, eine der Fichten aus dem Garten, ist eher ungewöhnlich: dicht gewachsen wie eine Eibe, übervoll mit Zapfen behangen – und leider mit auschließlich hängenden Ästen, was einen recht wilden Eindruck vermittelt und, wie J. verständlicherweise mitteilt, das Schmücken erschwert hat. Sieht in seiner Wildheit aber trotzdem gut aus und passt gut in seine Ecke.

Glitzerschmuck

Irgendwie komme ich nicht zur Ruhe. Dabei ist morgen Heiligabend. So viel zu verpacken, an so vieles zu denken kurz vor Weihnachten, und damit auch: in den letzten Tagen des Jahres. Da möchte ich die Gelassenheit der Bäume haben, die draußen der nasskalten Witterung tapfer trotzen, wissend, der nächste Frühling kommt bestimmt. Beim Arzt heute einen winzigen, ca. 30 cm hohen Christbaum aus silbrigem Metall gesehen. Stamm und Äste waren lediglich ausgebildet, an den Enden der Zweige mit Leuchtbirnchen gekrönt. Obwohl so extrem weit weg von der Anmutung eines natürlichen Baums, hatte er in seiner festlich-glitzernden Ästhetik etwas sehr Reizvolles, was von einem Patienten auch sogleich geäußert wurde. Auch auf Geschenkpapier und samtenem Weihnachtsschmuck genügt die Andeutung einer Baumsilhouette, um die ganze Symbolik im Bewusstsein des Betrachters zu verankern. Der Weihnachtsbaum entfaltet gerade in dieser Naturentrücktheit und zeichenhaften Überformung seine eigentliche Ausdruckskraft.

Alle Jahre wieder

Manchmal erhält man eben auch eine Rückmeldung. Heute hatten wir zwei Mal Besuch und beide haben sich nach unserem Weihnachtsbaum erkundigt. Bei Onkel B. und seiner Frau, die wir höchstens zwei Mal im Jahr sehen, einmal in O. und einmal bei uns, kurz vor Weihnachten, wenn sie uns die leckeren Waffeltütchen bringen, ist der Blick auf den Baum traditionell die letzte Tat, bevor sie sich wieder verabschieden. Bei den italienischen Töchtern von Frau C. ist es meist eine der ersten Fragen, wie überhaupt alle hiesigen Weihnachtstraditionen nacheinander dabei zur Sprache kommen, inklusive ausführlicher Nachfragen und Berichte darüber, woher denn der Baum stammt und wie er auf abenteuerliche Weise im eigenen Waldstreifen geschlagen wurde. Regelmäßig werden bei dieser Gelegenheit auch die individuellen Vorlieben beim Schmücken des Baums, die Vorzüge bestimmter Baumsorten sowie die Technik des Anbringens der Lichterketten erörtert. Irgendwie hat man dabei den Eindruck, etwas gemeinsam zu haben, nämlich eine Tradition, die alle faszinierend und heimelig finden. Wahr ist aber auch, dass keiner das Tabu bricht und etwa etwas Negatives anmerkt. Es gehört eben zum Wesen des Weihnachtsbaums, schön zu sein, und zum Wesen des Weihnachtsbesuchs, den Baum kritiklos zu loben.

Weihnachtsstimmung

Mit dem Weihnachtsbaum habe ich mich inzwischen versöhnt. Was mir leid tut: Am Heiligen Abend und an den Weihnachtsfeiertagen werde ich ihn nicht sehen – und er wird um seine Hauptrolle betrogen sein. Andererseits: Am deutlichsten nimmt man den Baum, glaube ich, in den Tagen zuvor wahr. An Weihnachten geht der Eindruck des Weihnachtsbaums ganz auf in der gesamten Weihnachtsstimmung, die wahrlich schwer zu beschreiben ist, die jeder aber dennoch kennt, und die das ganz Besondere dieses Festes ausmacht. J. schreibt, sie habe heute ihren Baum geschmückt, bin gespannt, wie er aussieht, es ist ja einer von den Fichten mit unzähligen Zapfen, die wir vor einigen Wochen in Js und Ws Garten gefällt haben. Heute im Schuhgeschäft hat die Inhaberin diesen Ausdruck gegenüber einem Kunden gebraucht, der sich offenbar selbst ein Paar Schuhe zu Weihnachten schenken wollte: ,,Ach so, Sie wollten es unters Bäumchen legen“. Schön, diese Umschreibung fürs weihnachtliche Schenken, die einmal mehr zeigt, wie eng das Fest im Bewusstsein der Menschen mit dem Symbolbaum verknüpft ist.

Barbarazweige

M. hat die Barbarazweige vom kühlen Treppenaufgang in mein Arbeitszimmer gestellt, wo zumindest drei Stunden lang die Heizung läuft. Mal sehen, ob wir es bis Heiligabend beschleunigen können. In D. zeigen die Zweige auch schon die ersten aufbrechenden Knospen, in denen das Grün sichtbar wird. In der Regel ist es von da nicht mehr weit zum Blühen. Heute Abend habe ich ein größeres Ginkgoblatt in Goldfarbe gesprüht, ich will es in eine Karte einkleben und damit das Weihnachtsgeschenk für M. ,,einleiten“, einfach damit es ein bisschen spannender wird, ein zweistufiges Geschenk, wenn man so will. Im Fotogeschäft habe ich einen Blanko-Kalender für 2005 gefunden. Vielleicht stelle ich mir einen Baum-Kalender mit eigenen Fotos zusammen.

4. Advent

4. Advent: Der Winter hat längst begonnen, obwohl die Wintersonnenwende noch bevorsteht. Lichtarm und kalt, sehr passend drei Tage vor der längsten Nacht des Jahres. Immerhin: Die Bäume können ihre (Sonnenenergie) jetzt durch ihr Holz abgeben. Nach zweijähriger Pause haben wir vor einigen Tagen erstmals wieder den Holzofen angeworfen. Trotz Hochnebel brennt er gut, vielleicht auch, weil das Holz so gut abgelagert ist – und leider schon ziemlich wurmstichig. Den Zimmerpflanzen wird es nicht so gut bekommen. Die Zimmerfeige wurde zum Ausgleich in der Badewanne abgeduscht. Der Weihnachtsbaum hat gleich am ersten Tag die Hälfte des Vorratsbehälters leergetrunken. Und die Fichtennadeln der Weihnachtsgestecke liegen überall rum. Das liegt aber wohl auch daran, dass die Bäume im Sommer zu wenig Wasser hatten, das Nadeln ist in diesem Jahr wirklich auffällig. M. ist gerade dabei, das Gesteck für den Treppenaufgang zu erneuern. Es wird wohl das letzte für diese Weihnachten sein. Und der Adventskranz hat bisher auch ganz gut überlebt. Kann also nicht mehr viel passieren. Jetzt müssen wir nur noch darauf achten, dass die Barbarazweige zur richtigen Zeit blühen. Die ersten Knospen haben schon ihre grünen Hüllen sichtbar werden lassen. Aber nur bei den Zweigen, die der Wärme im ofenbeheizten Raum ausgesetzt waren. Bei den anderen müssen wir noch etwas nachhelfen.

Doch noch ein anständiger Weihnachtsbaum

Gestern ist es zu spät geworden, aber heute Vormittag bin ich einigermaßen ausgeruht daran gegangen, den Weihnachtsbaum aufzustellen und zu schmücken. Wir hatten ihn bereits vor einer Woche geholt und hinterm Haus abgestellt. Ich hatte den wunderschönen Vorjahresbaum im Kopf und so hatte ich große Bedenken, dass es gelingen kann, ihn zu einem wirklich schönen Baum zu machen. Einfach weil beim Fällen einige Äste abgebrochen waren und er sich auch unabhängig davon als recht unregelmäßig gewachsenes Exemplar mit teilweise hängenden, ziemlich schwachen Zweigen erwiesen hat. Aber meine Ansprache an den Baum, kurz bevor wir ihn gefällt haben, dass er nämlich nicht böse sein möge, da er ganz bestimmt ein schöner Weihnachtsbaum werden würde, trug doch unverhoffte Früchte. Das Loch haben wir zur Zimmerecke gedreht, so dass es kaum noch sichtbar ist und der reiche Christbaumschmuck gleicht nun den unregelmäßigen Wuchs ganz gut aus. Am schwierigsten war, wie immer, die Verteilung der drei Lichterketten. Danach kamen die Strohsterne und -engel, dann der glitzernde Messingschmuck, dann die Stoffsäckchen, die Glaszapfen und schließlich die Holzfigürchen, davon allerdings nicht mehr so viele, da der Baum sonst überladen wäre. Und so ist aus der ,,normalen“ Fichte doch noch ein ganz anständiger Weihnachtsbaum geworden. Morgen müssen wir nur noch das Krippchen zum Fuß des Baums ergänzen. In der Zeitung heute gleich zwei größere Artikel zum Thema ,,Weihnachtsbaum“. Einer bezog sich auf einen Basler Christbaumschmuck-Guru, der für die Königshäuser und andere reiche Leute exquisite Christbaumdesigns für saftige Honorare entwirft und umsetzt. Der andere Beitrag stellte einen saarländischen Weihnachtsbaumproduzenten und sein erfolgreiches nebenberufliches Geschäft vor. Irgendwo stand auch, dass selbst in Japan mit seiner ganz anderen religiösen Tradition der Weihnachtsbaum zunehmend Anhänger findet. Wenigstens darin haben die Europäer noch einen gewaltigen Vorsprung.

Gläserne Glücks-Geschenke

Wieder ein Tag mit vielen Wünschen. Wir hatten eine kleine Weihnachtsfeier, wenn man so sagen kann, und ich habe allen Kollegen ein Wasser-Energie-Glas aus der Serie ,,Water Balance“ geschenkt. Natürlich habe nicht ich die Auswahl getroffen, sondern es jedem selber überlassen. Die Aufforderung bestand darin, sich etwas Immaterielles zu wünschen oder an etwas für ihn/sie Wichtiges zu denken, und dann intuitiv eines der golden verpackten Gläser (bis dahin noch unbekannt) zu wählen. Wie immer war es für die meisten recht stimmig: 2X Harmonie, Liebe, Glück und Danke. Nur Frau M. hat sich mit ihrem ,,Danke“-Glas nicht wiedergefunden bzw. meinte, sie müsse darüber noch länger nachdenken. K. habe ich zudem das kleine Büchlein von Heinrich Georg Becker über den Ginkgo geschenkt, weil er doch vor kurzem einen solchen in seinen Garten gepflanzt hat. Eine sehr gute Ergänzung zum gewählten Glücks-Glas, denn der Ginkgo gilt unter anderem auch als Glücks-Symbol.

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