Herbst-Erinnerung

Der Herbstanfang steht kurz bevor. Und schon berichten die Lifestyle-Sendungen im Fernsehen über den Wechsel der Jahreszeit. Bald werden auch die Zeitungen es auf den Titelseiten mit vermutlich großformatigen Fotografien dokumentieren. Ich finde das bemerkenswert, weil es als zyklischer Naturprozess sich völlig von den so beliebten und oft aufgeregten Problemen und Ereignissen der Wirtschaft, Politik, des Kulturlebens oder des Klatsches unterscheidet, über die vornehmlich und ausufernd informiert wird. Das zeigt sehr schön, wie tief verankert das Bedürfnis der Menschen ist, ihre Natur bewusst zu erleben und insbesondere den Wechsel der Jahreszeiten mit ihren je eigenen Besonderheiten zu genießen. In der Lifestyle- und Sensationssendung ,,Hallo Deutschland“ war der Herbstanfang heute ein Thema. Vier Menschen wurden dazu auf der Straße interviewt. Und bezeichnenderweise haben 2 davon das Herbstlaub als das für diese Jahreszeit Charakteristischste bezeichnet. Eine davon mochte das Leuchten des verfärbten Laubs besonders, die andere das Rascheln der abgefallenen Blätter, wenn man beim Spazierengehen hindurchgeht. Auch für mich gehören der Herbst und ebendiese Eindrücke zu den frühesten Kindheitserinnerungen überhaupt. Die sonntäglichen Herbst-Spaziergänge mit meinen Eltern und meiner Schwester haben mich so stark beeindruckt, dass ich sie sicher nie vergessen werde.

Erlen-Kuriositäten

Erlenblüte und -fruchtstand

Die Erlen, die zweifellos zu meinen Lieblingsbäumen gehören, sind schon eigenartige Gewächse. Am meisten verwundert mich an ihnen dieser verwischte Rhythmus von Blühen und Frucht tragen. Schon seit ca. 2 Monaten sind die längeren männlichen und kürzeren weiblichen Blütenstände für das kommende Jahr zu sehen. Jetzt haben sie schon ihre endgültige Größe, sind aber noch fast gänzlich grün. Gleichzeitig hängen an den Ästen noch die letzten Gerippe der verholzten letztjährigen Früchte – und die neuen Fruchtzapfen. Erstaunlich ist, und ich glaube das passt nicht ganz mit dem üblichen Zyklus überein, dass die neuen Zapfen zwar schon ziemlich hart, aber immer noch grün erscheinen. Eigentlich müsste die Verholzung schon viel weiter fortgeschritten sein. Aber solche Abweichungen gehören eben auch zum Wesen dieses faszinierenden Baumes, der sich in kein Schema pressen lässt.

Hecken-Kunstwerke

Wohnung und Garten – wieder so eine Zeitschrift, die ich heute im Wartezimmer vorgefunden habe. Im Leitartikel ging es um kunstvoll angelegte und sorgfältig gepflegte Hecken-Gärten. Leute, die übermannshohe Hecken aus Buchsbaum, Hainbuche, Stechpalme und Eibe in ihrem Garten angelegt haben. Wie mit dem Lineal gezogene quasi-architektonische Wunderwerke aus lebenden Bäumen und Sträuchern, die den formenden Schnitt zulassen, ja sich geradezu wohl damit zu fühlen scheinen. Ich frage mich bei aller Faszination dann immer, was das wohl für Menschen sind, die sich so intensiv ihrem Garten-Kunstwerk widmen können. Wie die wohl leben, und wie sie es fertig bringen, so viel Zeit zu erübrigen. Gerade weil ich weiß, wie vollständig man in Aktivitäten dieser Art aufgehen kann, und dass am Ende kein Raum mehr für anderes ist. In dem Fall finde ich so was toll, diese Mischung aus Kreativität, die auch darin sich entfalten kann, mit Hecken Gartenräume oder Themenbereiche zu trennen oder aufeinander zu beziehen, und Fleiß, der unerlässlich ist, sollen die gewollten Geraden und rechten Winkel bzw.l die exakten Spiralen und Bögen ebendiese geometrische Form ständig behalten. Wenn wir ein riesiges Gelände am Haus hätten, ich würde so ein Projekt vielleicht selber einmal angehen wollen.

Stauseeklima und mehr

Die Atmosphäre heute hat mich sehr an das September-Klima in Südtirol erinnert, das ich vor ca. 4 Jahren auch um diese Jahreszeit erleben konnte. Nur der Wind war etwas heftiger. Besonders am Stausee in L., den wir am Nachmittag besucht haben. Die meisten sind wohl weniger wegen des Trödelmarktes gekommen, sondern um die letzten sommerlichen und ersten herbstlichen Sonnenstrahlen zu genießen. Die Kinder spielten und tobten ausgelassen, und manche Erwachsene nutzten die Ruhe abgelegener Winkel.

Am Losheimer Stausee

Ich habe die seltene Gelegenheit genutzt und die eingewachsenen Grasbüschel im Schotterbett meiner Holzskulptur beseitigt – und mich einmal wieder darüber gefreut, dass die Skulptur noch heute, 8 Jahre nach ihrer Fertigstellung, genau in dem Zustand ist und die Ausstrahlung hat, die ich mir für sie gewünscht habe. Wie M. meinte, auch im Vergleich zu der auffälligeren Arbeit von A. K., diese Skulptur ist eben wie ich. Ein schöneres Kompliment und eine klarere Wertung künstlerischer Überzeugungskraft kann ich mir nicht vorstellen. Deshalb bin ich auch heute noch froh, das Projekt initiiert zu haben. Dass es als Gesamtwerk nicht vollständig realisiert werden konnte, ist sehr schade. Immerhin habe ich aus dieser Erfahrung etwas gelernt. Wenn ich mich künftig entschließen sollte, etwas Ähnliches aufzuziehen, werde ich es geschickter angehen. Trotzdem, die Freude über die Realisierung und die zeitlose Qualität meiner eigenen Arbeit überwiegt. Ich wünsche der Arbeit noch sehr viele gute Jahre, möge sie als mein authentisches Produkt auch mein Leben begleiten.

Landschaftserlebnisse

War ein weitgehend schöner, aber recht kühler Tag heute. Wir haben bei unserem Fichtenwäldchen nach dem Holunder gesehen. In der Hoffnung, dass die Früchte noch hängen. Aber es war zu spät, die Vögel hatten alle Beeren schon geholt. Schade, denn ich hätte gerne mal selber frischen Holundersaft gepresst, der recht interessant, aber gewöhnungsbedürftig schmeckt, wie ich vor vier Jahren in Südtirol feststellen konnte. Na ja, dann haben wir eben ein neues Projekt für kommendes Jahr. Im vorderen Abschnitt des Wäldchens, in dem wir eine ganze Reihe von kranken Fichten bereits gefällt hatten, hat sich innerhalb kürzester Zeit der Hartriegel breit gemacht. V. würde die jungen Sträucher gerne ummähen, aber ich habe ihn davon abgehalten, weil ich diesen Strauch sehr mag und ich es außerdem gut finde, wenn er den gerodeten und mit Nadeln überdeckten Fichtenwald ein Stück weit ersetzt. Der Birnbaum, welcher leider nicht mehr auf unserem Grundstück steht, sondern einige Meter daneben, gibt immer wieder interessante Blicke in die Landschaft frei. So sehe ich die Landschaft gerne durch die Brille der Baum-Form. Hier sind zwei Perspektiven dieser Birnbaum-Landschaft:

Baumgabelblick

Baum-Himmel

Baum-Verschalung

Der halbe Stadtpark ist derzeit in eine Baustelle verwandelt. Das hat mit dem Bau einer Kanalröhre zu tun, die wohl dem Auffangen überschüssigen Wasseraufkommens bei starken Niederschlägen dienen soll. Erfahrungsgemäß dauern solche Bauarbeiten mehrere Monate. Sehr schade, so wird mir die Hälfte des schönen mit zahlreichen seltenen Bäumen bepflanzten Stadtparks in nächster Zeit vorenthalten bleiben. Immerhin zeigt die Stadt bemerkenswerte Um- und Vorsicht, wenn es um den Schutz der Bäume vor Beschädigungen durch Baufahrzeuge geht. Alle potentiell gefährdeten Exemplare wurden deshalb sorgfältig mit einer Holzverschalung umgeben. Aber nicht wie sonst üblich direkt an den Stamm gebunden, sondern mit Abstand, so dass die Bäume weiter problemlos atmen und die einzelnen Bretter auch nicht verrutschen können. Dabei sind Gebilde entstanden, die beinahe mit künstlerischer Intention ausgestattet zu sein scheinen. Solche Baum-Mensch-Konstrukte haben auf mich immer eine anrührende Wirkung.

Baumverschalung

Baumverschalung

Herbst-Winter-Vegetation

Wenn ich jetzt zum Fenster hinaus schaue, ist alles ziemlich kahl. Vor wenigen Tagen noch haben wir die wohl letzten Phasen des Altweibersommers genossen, mit dem typischen Licht, das durch das Weinlaub noch intensiviert und ins Grünlich-Gelbe transformiert wurde. Jetzt sind die Rebstöcke und ihre Ausläufer weitgehend nackt. Nur noch vereinzelt hängen Blätter daran. Auch die werden, nachdem sie gewelkt sind, nach einigen Regenschauern abfallen. Und dann beginnt eigentlich schon die winterliche Vegetationsperiode. Efeu, Gemeine Waldrebe, Stechpalme, Mispel; Mistel und Gemeiner Schneeball werden uns noch lange erfreuen, vor allem mit ihren teils sehr auffälligen Früchten, die teils bis in den tiefsten Winter an den Bäumen und Sträuchern zu sehen sein werden. Auch diese Jahreszeit hat ihre besonderen Reize. Vorher will ich mich aber am Herbstlaub bzw. der wechselhaften Färbung des Laubs freuen. Ich wünsche mir sehr, dass es in diesem Jahr wieder leuchtend sein wird und lange hält. In 2004 war der Baum-Herbst zu kurz, zu schnell war das Laub abgebaut und schon abgefallen, ohne dass wir das Herbst-Licht wirklich genießen konnten.

Weinlese II

Das ging recht rasch in diesem Jahr. Die Trauben sind schon eingemaischt, und die Hälfte ist auch schon zurück geschnitten. Wenn das Wetter es zulässt, müssen wir morgen nur noch die Netze entfernen und den Rest schneiden. In ein paar Tagen geht’s dann ans Keltern. Ich habe bei der Gelegenheit auch gleich den Efeu mit geschnitten, bestimmt zum 6. Mal für dieses Jahr. Der ist eben ganzjährig sehr aktiv. Außerdem setzt er viele schöne Blütenstände an. Darüber freut sich M. besonders, denn das bedeutet im Winter ansehnliche Fruchtstände, die sich vortrefflich in Adventskränze und sonstige Weihnachtsdekorationen einbinden lassen. Und so bin ich tatsächlich in Gedanken schon beim Winter, obwohl der Herbst laut Kalender noch gar nicht begonnen hat.

Weinlese

Schade, dass das Holz des Weinstocks nicht dicht genug ist, um es kunsthandwerklich zu bearbeiten. Denn zum Weinstock habe ich seit meiner Kindheit eine besondere Beziehung. Hat mein Vater doch schon vor ca. 35 Jahren aus Frankreich einige Stecklinge einer sich weit verzweigenden Rebsorte mitgebracht und hinter dem Haus kultiviert. In Erinnerung ist mir seit frühester Kindheit die jährliche Lese im September/Oktober, bei der die ganze Familie mitgeholfen hat. Das war und ist immer noch ein besonderes Ereignis, auch wenn wir jetzt nur noch zu zweit sind: vom Lesen der Rotweintrauben über das Zurückschneiden, was wir eher unprofessionell gleich hinterher erledigen (während das professionelle Weinbauern wegen der Saftruhe auf den Winter verschieben), bis zum Mixen, Einmaischen, Keltern und Lagern. Dieses Jahr sind wir eher früh dran. Das liegt daran, dass manche Trauben schon Fäulnis zeigen und andere auf Grund der starken Niederschläge schon aufplatzen. Besser wäre wohl gewesen, noch 1-2 Wochen abzuwarten, aber das ist nicht zu ändern. Der erste Abschnitt ist heute schon gelesen, morgen geht’s weiter. Und wer weiß, vielleicht können wir am Wochenende schon den Saft in Fässer füllen. Ich freu mich darauf, auch wenn ich selber kein Rotweintrinker bin.

Fundgrube

Das Buch von Doris Laudert ,,Mythos Baum“ ist einfach unerschöpflich. Geradezu unglaublich, wie viele Detail-Informationen diese Autorin zu den vielen beschriebenen Baumarten zusammen getragen hat. Eine riesige Fleißarbeit, die immer fundiert erscheint. Auch wenn der einzelne Aspekt nur kurz angerissen ist, hat man den Eindruck, dass sie weiß, wovon sie redet. Bei einem derart weiten Feld von Wissensinhalten mit Bezug zu den Bäumen ist das keine Selbstverständlichkeit, vielmehr eine Leistung, die Respekt verdient. Gleichzeitig, denke ich, kann man sich von Nachahmungsversuchen getrost fern halten. Sicherlich könnte es auf dieser Ebene, nämlich an ein breites Publikum gerichtet, nicht gelingen, noch mehr in so anschaulicher und angenehm zu lesender Art zu sagen. Zudem sind alle Quellen ausgewiesen und das Buch ist sehr gut illustriert. Am spannendsten finde ich, dass man immer wieder bis dahin für einen selber ganz neue Informationen aufnimmt, die den Alltag und das Erleben der Bäume erheblich bereichern. So habe ich heute etwa gelesen, dass der in Südamerika so beliebte Mate-Tee von den Blättern einer besonderen Stechpalmenart stammt. Wer hätte das gedacht? Und diese Frage kann man bei vielen Detailinformationen stellen – und ist immer wieder verblüfft, wie weit die Bäume auch heute noch in unser Leben hinein reichen.

Stachelige Robinien

Das ist mir bisher noch nie aufgefallen, aber als W. mich bat, ihm beim Stutzen der jungen Robiniensprosse am Autobahndamm zu helfen, habe ich es gemerkt. Dass die jungen Robinienbäumchen nämlich Dornen tragen, die fast wie die von Rosenstöcken aussehen. Vielleicht erfahre ich ja mal, welche Funktion die haben, zumal sie bei älteren Exemplaren nicht mehr vorkommen. J. wollte die Robinien, die bis vor einigen Monaten reihenweise und erwachsen dort standen, nicht mehr haben, weil sie viel Laub produzieren, das sie dann später wegkehren muss. An dieser Stelle weht der Wind nämlich alles in Richtung Hauseingang, und da verstehe ich ihre Einstellung natürlich, das ist nicht sehr angenehm. Früher war es allerdings auch schöner und schattiger. Wer da zu Werke ging, hatte jedenfalls nicht die meiste Ahnung. Bis das Schlachtfeld sich wieder begrünt hat, werden sicher noch Jahre vergehen.

Ersatzbaum-Suche

Irgendwie traurig: Die Zypresse, welche wir vor einem Dreiviertel-Jahr so mühsam im Garten von J. und W. ausgebuddelt und einige Meter weiter in einen anderen Teil des Gartens verpflanzt hatten, hat es doch nicht geschafft. Vor einigen Monaten schon hat es sich angekündigt, da die Nadeln langsam braun wurden. Zuletzt war es nur noch ein dürres Gestell. Das aber erstaunlich fest verankert war, wie wir heute feststellen mussten, und außerdem auch kerzengerade eingewachsen war. Offensichtlich aber haben sich die Feinwurzeln nicht mehr ausreichend ausbilden können. So mussten wir ihn letztendlich wieder ausheben und zu Brennholz zersägen. Die große Frage, was an seine Stelle treten soll, ist immer noch nicht beantwortet. Die Varianten gehen von Benjamin-Zwetschgenbäumchen oder Weinreben zu Feuerdorn oder Efeu. Für alles gibt es Einwände, die noch nicht ausreichend gegeneinander abgewogen werden konnten. Fest steht: Es soll nicht nur harmonisch mit dem Rest des Garten zusammen gehen, sondern außerdem auch einen guten Sichtschutz zum Nachbarn abgeben. Ich hoffe, wir finden noch die ideale Lösung.

Holz-Textilien

Heute wieder so eine Zeitschrift. Und diesmal ging es um eine Frau, die mehrere Monate im Jahr auf einer kleinen finnischen Insel ohne Strom und fließendes Wasser lebt, dabei neue Textildesigns entwirft und neuartige Fasern herstellt. Aus Holzfasern bzw. Papierfäden webt Sie interessant aussehende, elegante, aber sehr widerstandsfähige und strapazierfähige Textilien, Kleinmöbel und Wohnaccessoires. Für eher künstlerische Arbeiten, die Holzfasern und andere Naturmaterialien verwenden, wurde sie sogar mit Kunstpreisen ausgezeichnet. Werke von ihr sind in Museen vertreten. Bemerkenswert zu sehen, wie eine urwüchsige, ziemlich einsame Umgebung die Kreativität antreibt und Produkte hervorbringt, die in der Welt der Hochglanzmagazine später auftauchen und Menschen faszinieren, die niemals selber auf die Idee kämen, sich in einer solchen Umgebung aufzuhalten und dort zu arbeiten. Aber das ist es eben, der Reiz des Anderen und Ursprünglichen, der von der Landschaft und den in ihr lebenden Pflanzen auf den Menschen und seine kreativen Aktivitäten überspringt und so auch anderen vermittelbar wird. Eigentlich bewundernswert, diese Finnin mit der Liebe zur Natur-Kunst.

Platanen-Haus

Einen Vorteil hat diese ewige Warterei beim Arzt doch: Ich kann mal wieder in Zeitschriften lesen, was ich sonst nicht täte, weil mir der Nerv dazu fehlt. Manchmal sind auch recht interessante dabei, heute zum Beispiel ein Heft zum Thema ,,Wohnen“, mit Berichten über sagenhafte Architekten- und Kunstliebhaber-Wohnungen in verschiedenen Ländern. In der Regel waren es Künstler, Kunstliebhaber und Sammler, die sich in Kooperation mit bekannten und befreundeten Künstlern exquisite Häuser und Wohnungen haben bauen lassen. Für ihre Kunstsammlungen und mit ganz originellen Gestaltungsideen für die Platzierung und Außenraumgestaltung. Am beeindruckendsten dabei fand ich ein Haus inmitten eines alten Baumbestandes aus 100-jährigen Platanen, irgendwo in den USA. Der Bauherr hat den Grundriss des Hauses an den vorhandenen Bäumen orientiert, mit den Folge, dass das Haus wie in den Urwald hineingesetzt wirkt: Baumstämme direkt an der Hausfassade vorbei. Ein Garten wie ein Wald. Unglaubliches Ambiente, besonders wenn man sich vorstellt, dass im Inneren ebensoviel Wert gelegt wurde auf eine stimmige Architektur, die die Kunstsammlung optimal zur Geltung kommen lässt. Ist ja geradezu traumhaft, diese ideale Verbindung von Naturnähe, Zu Hause Sein und Kulturleben. Wenn ich die Möglichkeit hätte, mit so einer Lebensform könnte ich mich auch anfreunden.

Horizont-Verschiebung

Die S-Geschichte geht mir nur noch auf die Nerven. Ein ständige Gratwanderung, auch in kommunikativer Hinsicht im Austausch mit den Ärzten und Therapeuten. Da ist es schwer, immer wieder das verloren gegangene Gleichgewicht herzustellen. Ich fühle mich da ziemlich allein gelassen. Die Beschäftigung mit den Bäumen hilft mir immerhin, den Horizont zu erweitern oder zumindest zeitweise zu verschieben, damit das immer gleiche Thema mich nicht anfängt zu beherrschen und die damit verbundenen Probleme Leben bestimmend werden.

Zedern-Arten

Meine Vorräte verschiedener Holzarten wachsen beständig. Es macht Spaß, das Holz aufzusägen und zu verwertbaren Abschnitten zu verarbeiten. Danach bezeichne ich die Abschnitte, entweder an den Hirnholzflächen mittels eines Stahlstempels oder mit Bleistift an der Seite. Jedenfalls wenn mir bekannt ist, von welchem Baum es stammt. Ab und zu aber kommt mir Holz unter, dessen Herkunft ich nicht kenne und bei dem ich nur mutmaßen kann. So etwa einige Abschnitte, die ich als Eiche identifizieren würde, allerdings einer mir nicht bekannten Unterart angehörend. Oder die schönen orangrot-gelb-gefärbten und den typischen Duft ausströmenden Abschnitte der Zeder von Frau S. Dass es keine Libanon-Zeder war, die damals vor ihrem Haus stand, weiß ich schon. Aber ob es sich bei dem riesigen und voluminösen Baum und eine Atlas- oder Himalaya-Zeder gehandelt hat, das ist mir gegenwärtig noch ein Rätsel. Frau S., die heute zu Besuch war, konnte das Geheimnis leider auch nicht lüften. Kein Wunder, bei den geringfügigen und oft nur mit subtilen botanischen Mitteln feststellbaren Differenzen zwischen einzelnen Arten. Vielleicht aber komme ich durch Vergleiche doch noch zu einer eindeutigen Identifizierung. Wäre schön, denn gerade von diesem Material habe ich jede Menge auf Vorrat.

Geheimnisvoller Nadelbaum

Die sommerlichen Temperaturen des Altweibersommers könnten darüber hinwegtäuschen. Aber die Bäume verraten doch sehr deutlich den Herbst. Jetzt schon haben sich die Blätter des Hartriegel ins Rötliche verfärbt, das ist die nächste Stufe nach dem Ausbilden der schwarzen punktförmigen Verfärbungen. Auch der Haselstrauch trägt schon herbstliches und ziemliches lichtes Blattkleid. Bei der schwedischen Mehlbeere und der Eberesche fallen jetzt die roten Beeren besonders deutlich auf, da die Blätter durch die unverhoffte Hitze bereits vertrocknet und vielfach schon abgefallen sind. Die neue Jahreszeit ist also nicht mehr aufzuhalten. Was mich bei meinen Stapziergängen mehr denn je fasziniert, sind neuerdings die Nadelbäume. Bisher von mir eher weniger beachtet, schenke ich Ihnen jetzt mehr Aufmerksamkeit. Nicht nur den Eiben und dem Wacholder, die ich schon immer mochte. Auch die Zypressen, Kiefern, Lärchen und Zedern haben einen ganz besonderen Reiz, der nicht nur mit ihrer Immergrüne zu tun hat. Das eigentliche Geheimnis der Nadelbäume ist mir aber noch nicht ganz deutlich geworden.

Morgenwanderung

Ich hatte es mir vorgestern schon vorgenommen. Einfach weil der Sommer wiedergekehrt ist und der Indian Summer ohnehin für solch eine Unternehmung den besseren Rahmen darstellt, im Vergleich zum Hochsommer. Und so bin ich tatsächlich heute schon um 4.20 aufgestanden, um punkt 5.00 Uhr zu meiner Morgenwanderung aufzubrechen. Die Luft war angenehm mild, insofern kein Problem, aber die Dunkelheit. Beim Hinweg waren doch einige sehr dunkle Passagen, die ich nur auf Grund meiner sehr guten Kenntnis des Weges abschätzen konnte. Und unten an der Saar war es dann kein Problem mehr: breiter Weg und die Lichtreflexionen am Fluss machten die Orientierung sehr leicht. Zwischendurch habe ich fotografiert, bis auf dem Rückweg schließlich die Speicherkarte voll war. Es ging mir darum die Morgendämmerung einzufangen, und vor allem das besondere Licht dieser Tageszeit. Einige ganz gute Aufnahmen sind mir dann auch gelungen. Das meiste davon auf dem Rückweg, um 6.20 Uhr war ich an der Saarschleife angekommen, habe kurz gerastet und bin dann wieder zurück. Zur gleichen Zeit begann die Dämmerung. Einige der Stufen habe ich hier festgehalten.

Morgenwanderung

Morgenwanderung

Morgenwanderung

Morgenwanderung

Ganz nebenbei sind mir übrigens ganz gute Aufnahmen von Holzstapeln und verschiedene Spiegelungen und Reflexionen des Wassers gelungen.

Morgenwanderung

Morgenwanderung

Morgenwanderung

Morgenwanderung

Morgenwanderung

Das war doch recht erfolgreich. Zur Wiederholung empfohlen.

Großer Säge-Tag

Vielleicht etwas früh im Jahr, aber bei Sonnenschein macht es einfach mehr Spaß: Wir haben uns heute mit der ersten Ration Brennholz für den Winter eingedeckt. Das Holz lag noch am Bienenhaus, musste also erst herantransportiert und dann klein gesägt werden. Damit war der Vormittag und eine Stunde des Nachmittags ausgefüllt. Das dürfte nun für die Hälfte des Winters ausreichen. Es sei denn, es wird ein besonders harter. Fast nur Obstbaumholz von eigenen altersschwachen Bäumen, das gut und lange brennt, insofern wird der Nachschub erst in den Wintermonaten nötig sein. Weil ich schon mal beim Sägen war, habe ich gleich noch eine Reihe von Stäben vorbereitet. Als Vorrat für alle Fälle. Dabei einige für neue Bänder: Platane, Kirschbaum, Libanon-Zeder und Kiefer. Letztere ist mit den typischen Harzadern nicht ganz leicht zu finden. Es ist dann zudem ein Kunststück, genau diese Adern heraus zu schneiden, damit sie später bei den nur 7 mm messenden Perlen auch sichtbar sind. Ist aber ganz gut gelungen. So freue ich mich auf die neuen Projekte.

Efeu-Fraktal

Efeu-Fraktal

Der Efeu gehört wirklich zu den aller überraschendsten Pflanzen überhaupt. Immer wieder, wie zuletzt die Sache mit den herzförmigen Blättern an den Blütentrieben, entdecke ich neue Besonderheiten. So fiel mir heute plötzlich auf, dass die Blätter einen Aufbau zeigen, der dem fraktalen Prinzip entspricht, d.h. die ganze Form setzt sich aus Einzelformen zusammen, die der meist fünflappigen ganzen Form entsprechen. Das Teil spiegelt sich im Ganzen, das Ganze ist ein Abbild des einzelnen Teils.

Zwei anmutige Birken

Ich dachte schon, es würde ein baumloser Tag. Aber auf der Rückfahrt aus W. am Abend hatte ich dann doch noch ein Erlebnis. Zwei schlanke und ungleich alte bzw. hohe Birken standen rechts und links der Straße, ganz nah an der Fahrbahn. Sie waren nicht genau gegenüber platziert, sondern um etwa fünf Meter versetzt. Und doch schienen sie zusammen zu gehören. Wie Mutter und Tochter sozusagen, leicht über die Fahrbahn zueinander geneigt, so als ob sie allein für diese Straße als Begleiter oder Beschützer oder einfach nur zur Verschönerung gemacht wären. In der Abendsonne haben sie ihre ganze elegante und lichte Majestät offenbart und ein glänzendes Bild abgegeben. Wenn ich nur einen Fotoapparat dabei gehabt hätte, das wäre eine schöne Aufnahme geworden. Vielleicht hole ich das ein andermal nach, sofern es möglich ist, denn der Eindruck lebt eben immer vom jeweiligen besonderen Moment und der eigenen Stimmung. Irgendwie ist keiner wiederholbar – schade eigentlich.

Hochzeits-Symbol

Der Ginkgo ist ein sehr schönes Symbol für die entzweite Zweisamkeit. Oder besser: Für das Einssein trotz deutlicher Differenzen. Für die Einheit der Differenz – würden Systemtheoretiker sagen. Jedenfalls habe ich mich heute des Ginkgos erinnert, als es darum ging, eine Glückwunschkarte zur Hochzeit eines Kollegen zu gestalten. Einen besseren Hintergrund hätte ich nicht finden können. Da kam mir die Fotografie eines herbstlich-gelb gefärbten Ginkgoblattes aus dem Stadtpark in M. sehr entgegen, welches ich im letzten Jahr erst aufgenommen hatte. Zumal es auch noch einen inhaltlichen Bezug zum eigentlichen Geschenk bedeutet. Eine wirklich runde Sache, mit der ich sehr zufrieden sein kann. Ich hoffe, der Beschenkte wird die Vielschichtigkeit realisieren.

Kunststoff-Holz

Ich habe selten so ein merkwürdiges Holz erlebt wie das der – vermeintlichen – Zeder. Ich muss noch genauer recherchieren, ob es sich wirklich um eine Zeder gehandelt hat, und wenn, um welche Art genau. Von dem Baum habe ich vor ca 2 Jahren gewaltig dicke Abschnitte erhalten, die ich sogleich zu unterschiedlich geformten Rohlingen verarbeitet habe. Von Anfang an haben mich das Voluminöse, die kräftige organge-rot-gelbliche Farbigkeit, die lebendige Struktur und der intensive von ätherischen Ölen schwangere Duft fasziniert. Seitdem die Teile auf dem Speicher lagern habe ich sie aber weiter nicht beachtet. Nun also doch ein Armband – bei der Arbeit schon war ich überrascht. Das extrem breitringige Holz hatte eine Konsistenz wie Kunststoff, wie mit Hochdruck zusammengepresster Zellstoff, ganz anders im Verhalten wie ,,normales“ Holz. Deshalb hatte ich gleich Zweifel, ob das was Vernünftiges werden kann. Auch schien mir der Rohling sehr stumpf. Nach dem Imprägnieren im Öl scheint es mir nun aber sehr attraktiv, zudem unempfindlich gegen Feuchtigkeit und mit einer sehr differenzierten Mikrostruktur versehen. Mal abwarten, wie es sich weiter verhält. Möglicherweise ist mir da doch ein überraschend guter Fang gelungen.

Die Idee des Lebensbaums

Heute wieder ein Armband – diesmal aus dem Holz der Eberesche. Besonders interessant: Es ist für ein Kleinkind (1 Jahr) bestimmt und als Lebensbegleiter gedacht. Dass es getragen wird, ist dabei unwesentlich, die Schenkerin fasst es als Erinnerungsstück für ihr Taufkind (so heißt das in Österreich) auf. Das kommt eigentlich der Idee des Lebensbaums sehr nahe. Denn in dieser Idee geht es ja eigentlich um eine geistige Beziehung, weniger um den Gebrauchsaspekt. Und wenn ein Kind, das zu diesem Zeitpunkt noch weit davon entfernt ist, über Bäume und der Symbolik nachzudenken, einige Jahre später mit seinem Lebensbaum konfrontiert wird und gleichzeitig erfährt, dass er bereits in seinem ersten Lebensjahr symbolisch ,,gepflanzt“ wurde, finde ich das sehr schön und eine sehr gelungene Anwendung des Gedankens.

Reiz der Arten

Nun hat mich die Begeisterung für einzelne Holzarten doch wieder gepackt. In den letzten Jahren war dieses Thema eher in den Hintergrund getreten, zu Gunsten der allgemeinen Baum-Themen. Aber die Beschäftigung mit bestimmten Arten hat eben doch ihren Reiz, besonders wenn es gelingt, wie im Falle der Armbänder, die Symbolik in eine präsentative Form zu packen. Als nächstes habe ich mir einige Arten vorgenommen, die nicht im Baumkreis enthalten sind: Libanon-Zeder, Kirschbaum und Platane. Auch den Zwetschgenbaum und den Birnbaum könnte ich mir mal wieder vornehmen. Und vielleicht einige Exoten, jedenfalls wenn ich das Holz auftreiben kann. Ich denke etwa an den Ginkgo, den Mammutbaum und verschiedene tropische Hölzer. Mal sehen, wie ich mich selber überraschen werde.

Die neue Flut

Ich bete für die Menschen in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz, dass sie bald von den verheerenden Wassermassen befreit werden. Bedeutende Kulturgüter sind durch das Hochwasser in Gefahr geraten. Um sie ist man ebenso besorgt wie um die Unversehrtheit der Wohnhäuser und Wohnungen. Es soll Schwemmholz sein, welches vielerorts das schnelle Abfließen behindert. Und ganze Bäume, die sich querlegen, anderes Schwemmholz festhalten und somit weiteren Rückstau erzeugen. Wenn so etwas überhaupt irgendeinen Sinn macht, dann doch den, die Aufmerksamkeit einmal mehr auf die ökologischen Folgen menschlicher Eingriffe zu lenken. Und so ist die Frage natürlich berechtigt, ob Hochwasser und Überschwemmungen in so gehäufter Form denkbar wären, lebten wir heute noch in einer Wald-Kultur.

Immer weiter

Der Impuls zur Weiterentwicklung der Internet-Seiten kommt immer wieder wie von selbst. Ich könnte nicht sagen, was jeweils den Anstoß gibt. Aber ich bin dann selbstbetrachtend doch überrascht, wie das eine oder andere Thema sich in den Vordergrund schiebt. Die neueste Aktualisierung betrifft den Armbandshop, den ich neu strukturiert und um ein neues Produkt erweitert habe. Und schon fällt mir alles wieder ein, was ebenfalls längere Zeit brach gelegen hat und nun wieder in Angriff genommen werden müsste. Es geht eben nur nacheinander und mit phasenweisem Engagment. Das ist die Art, wie ich das Projekt voranbringe.

Blickfänge

Manche Menschen haben von ihrer Wohnung aus eine traumhafte Aussicht. So auch Peter M., den ich heute zum vierten Mal aufgesucht habe. Bei der Planung des neuen Hauses hat der Däne (das habe ich heute ebenfalls erfahren) viel Gespür für die Landschaft gezeigt. Der Behandlungsraum der Praxis am Ortsrand eröffnet durch bis zum Boden gehende Glaswände einen herrlichen Blick auf die umgebende Hügellandschaft. Ein wirklich beeindruckender Arbeitsplatz, da könnte man glatt neidisch werden. Und ebenso angenehm und entspannend natürlich auch für die Patienten. Bei der Rückfahrt durch diese mir bisher ziemlich unbekannte Gegend ist mir etwas Interessantes aufgefallen. Auch baumarme Landschaften können einen besonderen Reiz haben. Ich glaube, der liegt in der Weite, die ohne die bäumischen Marken intensiver wahrnehmbar ist. Der Blick wird dann von den Linien des Horizonts, der Feld- und Wiesenbegrenzungen in verschiedene Richtungen gelenkt. Wo aber Bäume vorherrschen, beanspruchen sie sofort die primäre Aufmerksamkeit.

Missbrauchte Platanen

Es gibt verschiedene Arten, die Platanen zu schneiden. Merkwürdigerweise finde ich die radikal gestutzten, die wie lebende Skulpturen wirken und einen sehr begrenzten Blätterschmuck tragen, am markantesten und beeindruckendsten. So wie sie in Innenstädten als Begrenzung von Marktplätzen oder in Alleeform gepflegt werden. Wenn man den Baum seinem natürlichen Wachstum überlässt, wird er dagegen sehr ausladend und relativ hoch, so dass man ihn leicht mit anderen Arten, z. B. dem Spitzahorn verwechseln kann. Für mich aber ist es, vermutlich weil ich ihn meistens in dieser Umgebung wahrnehme, vornehmlich ein Stadtbaum, dessen Charakter vom menschlichen Eingriff geprägt ist. Auf eine Weise, bei der man denkt, es liegt in der Natur des Baumes, solche Eingriffe zuzulassen und sich dabei sogar noch wohl zu fühlen. Vielleicht ist das tatsächlich so. Allzu zweckdienlich eingesetzt aber haben die Platanen gelegentlich eine geradezu ordinäre Ausstrahlung. So heute gesehen in der Fußgängerzone in S., wo die Bäume schon in sehr jungem Alter knapp gehalten wurden und bei ihrer geringen Höhe und den kurzen Ästen übermäßig große Blätter tragen. Dem Zweck dienlich, den Passanten und Cafebesuchern den sommerlichen Schatten zu spenden, aber in einer Weise missbraucht, die selbst den Platanen nicht sympathisch sein kann.

Luxus-Autos und Edelhölzer

Manchmal kann einen sogar Zeitschriftenwerbung noch überraschen. Habe heute im Wartezimmer von M. den Spiegel durchgeblättert und dort eine dreiseitige Anzeige von VW zum ,,Phaeton“ gesehen. Die erste Seite stellte den neuen Phaeton im Bild dar, versehen nur mit ein paar Worten, die den Text auf der folgenden 2. und 3. Seite der Anzeige einleiten. Diese beiden gegenüberliegenden Seiten bestehen nur aus Text, der sich ausschließlich um die Nussbaum-Wurzelholz-Verkleidungen und Armaturen im Innenraum des Wagens dreht. In großer Ausführlichkeit wird erläutert, wo und in welchen verschiedenen Schritten die Nussbaumholz-Maserknollen aus Kalifornien ausgewählt werden, wie sie verarbeitet und wie sorgfältig dabei auf ein stimmiges Gesamtbild und die Vermeidung aufeinander stoßender Maserungs-Strukturen geachtet wird. Auch stellt der Text dar, wie die Furniere in mehreren weiteren Arbeitsschritten gebeizt, lackiert, mit anderen Trägermaterialien verleimt und in plastische Formen gepresst werden. Alles in Handarbeit, wie besonders deutlich hervorgehoben wird. Interessanter Ansatz, diese Werbung. Sie zielt auf ein besonderes ästhetisches Merkmal dieses Wagens der gehobenen Klasse an und nimmt die Sorgfalt in diesem Bereich als Verkaufsargument für die (vermutlich vermögenden) poteniellen Kunden. Aber auch für die, welche sich solche Autos nicht leisten können, gibt sie interessante Einblicke in das Herstellungsverfahren und in die Denkart des Automobil-Marketing. Spannend finde ich dabei vor allem die Konfrontation eines hochtechnisierten, mit Elektronik voll gestopften Kunstprodukts mit einem Naturmaterial, das mit ebenso großem technischen Aufwand der Logik des Produkts angepasst wird, nur um einen kleinen Teil seines Wertes, nämlich eine gewisse ästhetische Anmutung zu transportieren.

Herbstliche Ruhe

Die Atmosphäre ist aggressiv derzeit. So wünsche ich mir eine baldige Rückkehr zu einem normalen Alltag und zu meinen Lieblingsthemen. Es ist nicht schön, sich ständig mit gesundheitlichen Fragen, Ärzten, Therapeuten und sich permament widersprechenden Ansichten auseinanderzusetzen. Und das in einer Situation, in der man einfach auf fremden Rat und externe Hilfe angewiesen ist. Der Herbst möge Ruhe und Klarheit bringen und die Dinge wieder in ihre gewohnten Bahnen zurück lenken. Und er möge mir die Zeit bringen, die vielen noch nicht ausformulierten Baum-Themen weiter zu entwickeln und die vielen noch nicht fotografieren Motive zu erfassen. Und die vielen anderen gestalterischen Projekte mit Lust und Ausdauer angehen zu können.

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