Tagebuchlücke

Wie konnte das passieren. Diesen Tag habe tatsächlich vergessen, was mir erst am 06.02. aufgefallen ist. Ein Lücke im Baumtagebuch. Und merkwürdig, ich kann mich tatsächlich auch nicht an baumrelevante Ereignisse oder Überlegungen erinnern. Das sind schon eigenartig turbulente Tage, aber auch solche mit viel Hoffnung und massenweise Gedanken, die alle Bereiche des Lebens und seine Entwicklung betreffen. Insofern kann ich mir dieses seltene Versäumnis verzeihen. Das Baumthema hat darunter jedenfalls nicht gelitten.

Produktive Zeit

Unglaublich, ganze 7 Downloads bei fotolia an diesem Tag, und 21 neue Credits dazu. So erfolgreich war ich an einem Tag noch nie. Kurios, sogar der Weihnachtsengel war dabei, gleich zwei Mal. Und besonders erfreulich, einmal nicht das Baumscheibenbild, sondern meine älteren Blätterbilder (Linde, Hasel) und zudem erstmals zwei Vektoren, nämlich das Ginkgoblatt (zwei Mal) und der Ölbaum. Letzteres freut mich am meisten, denn darauf habe ich die ganze Zeit gewartet, weil ich wissen wollte, ob es überhaupt einen Markt für diese Formate gibt. Sieht also danach aus. Auch sonst bin ich an diesem draußen so unwirtlichen Tag gut vorangekommen, eine produktive Zeit, für die ich sehr dankbar bin.

Weiter spinnen

Sehr ruhig scheint es zurzeit. Nur M. kann sich vor lauter Andrang nicht mehr retten. Seltsam manchmal, wie sich die Dinge entwickeln. Manche meinen beobachten zu können, dass die Menschen angesichts des ständigen Redens von der Krise sich auf Grundlegendes konzentrieren und z. B. besonders viel Geld für Lebensmittel ausgeben. Frei nach dem Motto: Wenn wir sonst schon nichts zu erwarten haben, dann lassen wir es uns wenigstens körperlich gut gehen. Andere investieren in die Gesundheit, was wohl immer stärker auch im Bewusstsein der Menschen an vorderer Stelle steht. Und wieder andere sind einfach nur irritiert, nicht wissend, in welche Richtung sich Gesellschaft, Politik und Wirtschaft überhaupt bewegen und welche Schlüsse sie aus ihren verwirrenden Beobachtungen ziehen sollen. Kann ich nachvollziehen, denn mir geht’s nicht viel anders. Da ist es gut, Themen zu haben, die zeitlos sind und die man zu Gegenständen der Kommunikation machen kann. Auch wenn die Resonanzen sehr unterschiedlich ausfallen. Die Bäume sind eines dieser Themen, die auch in verwirrenden Zeiten für mich aktuell sind. Die mich beschäftigen, zu kreativen Projekten anregen, die mich nachdenklich machen, die mir den Spiegel vorhalten, die mich auf Einfaches und Wesentliches zurückführen können. Dieses Interesse möge so schnell nicht vergehen, gerade weil es so unendlich viele Anknüpfungspunkte bietet, von denen aus sich das Netz immer weiter spinnen lässt.

Lohnende Fahrt

Das war ein ziemlich bewegter Tag mit viel Fahrerei. Erst die Fahrt nach E. gestern Nachmittag. Dann hat I. mich freundlicherweise früh morgens nach K. gefahren, und wenige Stunden später wieder zurück mit dem Zug bis D., wo I. mich wieder abgeholt hat. Am Nachmittag dann die Rückfahrt im eigenen Auto. Immerhin, wieder einer der seltenen Besuche bei A. und I. und ein bisschen Auffrischen von Erinnerungen und Gemeinsamkeiten, die auf Studienzeiten zurückgehen. Vor allem aber eine zweite Meinung zu meinem aktuellen Dauerproblem, für die sich die Fahrt sicherlich gelohnt hat. Wirklich einfacher wird das Ganze zwar nicht, aber ich habe jetzt mehr Anhaltspunkte, um zu einem vernünftigen Vorgehen zu finden. Eines der beeindruckendsten Bilder des Tages waren die Böschungen am Rande der Ruhrgebietsautobahnen, auf denen zu dieser Jahreszeit offenbar der große Kahlschlag durchgeführt wird. Zahllose vollständig gefällte Bäume waren dort parallel nebeneinander gelegt worden. Offenbar mit System, um sie später zur Weiterverarbeitung oder Verwertung einfacher aufladen und abtransportieren zu können. Wieder eines dieser Beispiele, wie Natur gerade im künstlichsten Kontext besonders sichtbar wird.

Wunschbaum im Buch

Es hat mich gefreut, dass A. mich mit dem Wunschbaumprojekt in Verbindung gebracht hat. Das gehört zu den Hervorbringungen, die einige meiner Freunde und Bekannten nachhaltig beeindruckt haben und offenbar längerfristig in Erinnerung bleiben. Das Buch hatte ich zwar schon, aber eben nicht ohne Grund. Weil mir nämlich die Verfilmung damals so gut gefallen hat. Eine schöne Familiensaga, die große Bögen spannt und in der der Baum am elterlichen Wohnsitz den starken symbolischen Bezugs- und Rückzugspunkt bildet, der vor allem zu Beginn und am Ende der Geschichte eine Rolle spielt und gewissermaßen einen Kreis wieder schließt. Jetzt habe ich einen Grund mehr, es auch endlich mal zu lesen.

Kleinere und größere Überraschungen

Sonne war angekündigt, trüb war’s tatsächlich den ganzen Tag über. Und eiskalt, inklusive der Aussicht auf Schnee am morgigen Sonntag, was ich gar nicht gebrauchen kann bei der längeren Autofahrt. Bin gespannt, was der Besuch in Köln an Erkenntnissen bringt. Und ob er mir mehr Sicherheit gibt in Bezug auf die anstehenden Entscheidungen. Ich versuche, die Dinge so gelassen wie möglich zu sehen. Und setze meine Arbeit konsequent fort, immer wieder kleinere und größere Überraschungen erlebend. Aber gerade die sind es, an denen ich wachse und die mir Anlass geben zum Hinzulernen, mich weiter entwickeln. Also 2 Tage außer Haus. Den Block habe ich schon eingepackt, damit das Baumtagebuch nicht aussetzen muss. Schwieriger wird’s dann schon, es mit Inhalt zu füllen. Aber es gelingt ja immer wieder aufs Neue. Schon seit über 4 Jahren. Und so habe eigentlich keinen Zweifel, dass es auch diesmal gelingen wird. Vielleicht mit Beobachtungen während der Autofahrt. Ich lasse mich mal wieder überraschen.

Mit tiefem Sinn angefüllt

Ich hoffe auf ein entspanntes Wochenende. Die Sonne gestern und heute hat mir gut getan und mich irgendwie schon an den Frühling erinnert. Und schön, dass ich es geschafft habe, auch heute den Mittagsspaziergang zu machen. Ich glaube, das wird jetzt wieder eine Institution. Wie ich mich auf den Frühling freue! Endlich wieder diese frische Luft, und vor allem das Grünen, vor allem ganz am Anfang, wenn sich die hellgrünen Töne der jungen Baumblätter und der an Broccoli erinnernden Ahornblüten zeigen. Dann ist auch wieder die Zeit, in der das Fotografieren richtig Spaß macht. Ich glaube das lebt zumindest für mich von Farbe. Das Strukturfotografieren ist außerhalb der Objektfotos nicht so meine Sache. Nein, man muss eintauchen können, den Eindruck sofort verinnerlichen können, Tasten der sinnlichen Erinnerung anschlagen. Dann ist das Fotografieren selber und das Ergebnis desselben mit tiefem Sinn angefüllt, der sich leicht vermitteln lässt.

Konsequent sein

Eigentlich hatte ich mir das schon öfters vorgenommen, aber dann doch nicht in die Tat umgesetzt. Der mittägliche Spaziergang von ca. einer halben Stunde gehörte jahrelang zu meinem normalen Arbeitstag. Das hat den Kopf freigemacht, Bewegung verschafft, interessante Beobachtungen von Menschen und Landschaften ermöglicht, und mir ganz nebenbei ein umfangreiches Archiv schöner Fotografien beschert. Denn der Fotoapparat war zumindest in den letzten vier Jahren sehr häufig dabei. Das war rückblickend eine sehr schöne und gute Zeit, die meinem Rhythmus, meinem Bedürfnis nach Abwechslung und Spielraum ziemlich entsprach. Nur die Schlussphase war aus bekannten Gründen weniger erfreulich. Das mittägliche Spazierengehen also war mir heute wieder ein Bedürfnis. Vielleicht war der Gang heute bei strahlendem Sonnenschein, wenn auch noch sehr kühlen spätwinterlichen Temperaturen, ein neuer Anlauf und ich schaffe es, das regelmäßig zu praktizieren. Ich glaube, es wäre zur Unterbrechung und Auflockerung des Arbeitstages gerade bei meinen gegenwärtigen Schwerpunkten genau das Richtige. So geht mir auch der direkte Kontakt mit den so spannenden Veränderungen der Vegetation im Wechsel der Jahreszeiten, die immer wieder überraschenden Rhythmen im Wachsen, Blühen, Blätter tragen und Fruchten der Bäume nicht verloren. Da heißt es wohl konsequent sein, so wie es W. wegen Zsaboo täglich mehrmals ist.

Einseitigkeiten vermeiden

Interessant, was man bei genauer Recherche so alles über den Umgang mit Energie lernen kann. So hat die Arbeit an der Energiesparbroschüre auch autopädagogischen Effekt, sozusagen. Vor allem hat mich überrascht, wie sorglos mit statistischem Material umgegangen wird. Überall tauchen dieselben Zahlen auf, aber wenn man genauer hinsieht, verlaufen viele Quellenpfade im Nichts, oder enden in Dokumenten, die ihrerseits keine oder keine identifizierbaren Quellenangaben machen. So werden jede Menge quantitative Märchen erzählt, deren Realitätsbezug mehr als fragwürdig ist. Vielleicht spielt das keine große Rolle, ob es den Tatsachen entspricht. Vielleicht entwickeln solche Publikationen einfach nur ein Eigenleben, das ganze andere Funktionen als Aufklärung erfüllt. So scheint es mir tatsächlich zu sein. Unabhängig davon kann solch quasi-wissenschaftliches Arbeiten zwischendurch nicht schaden. Es hilft, das Abheben in der Abstraktion zu vermeiden. So wie in umgekehrten Situationen meine Beschäftigung mit den Naturprozessen und den Bäumen dabei hilft, den Blick zu weiten und allzu strenges formales Denken auszugleichen.

Immer wieder aufs Neue fasziniert

Sehr viel weiter gekommen bin ich heute leider nicht. Mit der Arbeit wohl, aber in Sachen Unwohlsein gerate ich eben doch auch an solche, denen einfach nichts zu dem Fall einfällt. Ernüchternd, aber irgendwie auch befreiend, denn das vereinfacht die Sache auf der anderen Seite auch ein Stück weit. Auch bei fotolia war heute nichts, wie immer an Montagen. Es scheint so, dass die Menschen sich am Anfang der Woche erst einmal sammeln müssen und erst später so richtig in die Gänge kommen. So hoffe ich, dass Blätter, Baumscheiben und Lebenssymbole in den kommenden Tagen wieder nachgefragt werden. Das lockert die ansonsten stark prozessorientierte Arbeit enorm auf. Vielleicht deshalb bin ich immer wieder aufs Neue davon fasziniert.

Zwischen Totholz und Zipfelmütze

Die Sonne am Nachmittag, die musste ich einfach ausnutzen. So selten, wie ich in den letzten Wochen vor die Tür kam. Die seltsamen Schwankungen, die mein Gleichgewicht stören, ließen aber auch durch den längeren Spaziergang nicht beseitigen. Zwei Begegnungen waren für diesen Gang auf meinem Lieblingsweg prägend: Das Totholz, für das ich hier ein exemplarisches Beispiel habe, und das gleichzeitig eine Differenz-Einheit mit dem Leben der Winterbäume bildet:

Totholz im Winterwald

Und dann diese Strickzipfelmütze eines Kindes. Was hat sie wohl an diesem Hainbuchenzweig zu suchen?

Wintermütze

Brennholznachschub

Die Ofensaison dauert doch länger, als wir dachten. So hatte sich zwischenzeitlich unser Brennholzvorrat fast vollständig aufgebraucht. Wegen der zeitweilig klirrenden Kälte, aber auch, weil sehr viel schnell verbrennendes Brettermaterial dabei war. V. hat deshalb zwei Ladungen mit Stammabschnitten von unserem Lager beim Bienenhaus mitgebracht, v. a. massive Buchenabschnitte. Die waren allerdings größtenteils mit zu starkem Durchmesser gelagert worden. So konnten sie nicht sauber austrocknen und begannen zu stocken. Das Ergebnis ist jetzt halb verrottetes Brennmaterial, das vermutlich einiges an seiner Heizkraft eingebüßt hat. Aber es noch kleinteiliger zu machen, war V. damals zu viel des Guten. Das Reißen der massiven Stämme war ohnehin schon mühsam genug. So müssen wir diese Verluste wohl in Kauf nehmen. Besser und länger brennen als das letzte Material werden diese Klötze in jedem Fall. Und wenn dieser neue Vorrat aufgebraucht ist, kann von mir aus gerne der Frühling kommen.

Vom Winde verweht

Ein Windtag. So als ob etwas Ungewolltes weggeblasen werden sollte. Ein schöner Gedanke. Jedenfalls würde ich mir das in Bezug auf meine aktuellen Krisen sehr wünschen – dass sie vom Winde verweht werden, sozusagen. Das wäre eines der kleinen Wunder, die ich schon öfters erlebt habe, warum also nicht wieder. Manchmal helfen die Krisen, Dinge besser zu verstehen. Und plötzlich kommen Dinge in Fluss, die schon aufgegeben schienen. Eine der Konstanten auf solch holprigen und meist nicht vorhersagbaren Wegen ist meine Beschäftigung mit den Bäumen, ihrer Symbolik und allem, was noch dazu gehört, wie die Themen ,,Wald“, ,,Landschaft“, ,,Gehen“, ,,Meditieren“, ,,Wünschen“, ,,Heilen“, vielleicht noch andere, die ich im Augenblick nicht erfasse. Also stürze ich mich in die Arbeit, die in den kommenden Wochen sicher nicht ausgehen wird. Und freue mich auf Überraschungen, die der Wind heranträgt, oder Menschen um mich herum.

Endlose Versuchsreihen

Schade, die beiden vektorisierten Ginkgoblätter und meine symmetrischen Blättervektoren sind leider abgelehnt worden. Dabei bin ich mir sicher, dass diese Motive Interesse gefunden hätten. Mal sehen, vielleicht versuche ich es später noch einmal. Jetzt bin ich vor allem gespannt, ob die Fingerprints Anklang finden, ich finde die jedenfalls sehr originell und soweit ich das sehen konnte, gibt’s vergleichbares Material noch nicht. Also stehen die Chancen eigentlich gut. Es interessiert mich einfach, ob es für die Vektorformen einen nennenswerten Markt gibt, denn ich sehe viele Möglichkeiten, symbolische Formen in diesem Format zu verewigen. Ist eben ein Experiment, wie diese Wochen ohnehin durch endlose Versuchsreihen gekennzeichnet sind.

In Kontakt mit dem Lieblingsthema

Was würde ich nur ohne diese Baumscheibe tuen, die fast täglich neue Interessenten findet? Tatsächlich ist jeder Download dieser Fotografie immer wieder neu eine Freude für mich. Natürlich auch die der übrigen Natur-Motive. So bleibe ich ständig in Kontakt mit meinem Lieblingsthema, über das Fotografieren und Vertreiben der Fotografien, über die kunsthandwerkliche Arbeit am Holz, über das Texten zur Symbolik der Bäume oder eher werblich orientierten Publikationen. Nur das Bewegen in der Natur, das kommt doch zu kurz in den letzten Wochen. Das liegt teilweise an der Witterung, teilweise aber auch an meiner zeitweise desolaten Verfassung. Ich hoffe, das ändert sich bald wieder. Und der Frühling bringt mir neuen Elan.

Unterbewusst politisch

Ich wollte nicht in den Schuhen dieses neuen amerikanischen Präsidenten stecken. Typisch amerikanisch, könnte man sagen, dass einem einzelnen Menschen solche Bewunderung entgegen gebracht wird, und man solche Hoffnungen in ihn setzt. Eigentlich ist da die Enttäuschung schon vorprogrammiert. Aber die Menschen scheinen immer noch Leitfiguren zu brauchen, jemanden, der ihnen einen wie auch immer gearteten Weg aufweist. Einem Deutschen kann das vor bekanntem historischen Hintergrund nur verdächtig erscheinen. Vielleicht ist aber auch bei uns Deutschen so etwas wie Wehmut zu erkennen, weil wir Vergleichbares gar nicht mehr kennen, Politiker vielfach nur noch als Witzfiguren wahrgenommen werden. Man traut einfach niemandem, und auch keiner Partei, mehr zu, wirklich etwas bewegen zu können. Da könnte man sich ein Märchen à la USA beinahe schon herbeiwünschen. Letztlich aber wird sich auch dieser Hoffnungspräsident an dem messen lassen müssen, was er substantiell für die Menschen bewirkt und bewegt. Bleibt ihm viel Glück zu wünschen. Ich merke, dass mich das Politische im Unterbewusstsein immer noch beschäftigt, wenn ich nach außen hin heute auch lieber den Anschein des Politikverdrusses verbreite und mich den zeitlosen Themen, allen voran den Bäumen, widme. Aber immer kann man sich dem nicht entziehen, und sei es, die eigenen bescheidenen Interessen im kommunalen Bereich zu vertreten und zu verteidigen.

Fingerprints – Zu Konstanten und Differenzen in der Biologie

Heute habe ich mich noch einmal mit den Fingerprints beschäftigt. Das Thema finde ich sehr spannend, da es einerseits etwas mit Menschen, Identität und Themen wie Biometrie und Kriminalitätsaufklärung zu tun hat. Andererseits bildet ein solcher Fingerabdruck bzw. die Hautoberfläche der Fingerkuppen eine interessante Struktur und entwickelt in der Makrobetrachtung eine Art Eigenleben. Tatsächlich ist es sehr schwierig einen wirklich guten Abdruck hinzubekommen. Ich habe da mit verschiedenen Papieren experimentiert, allerdings immer mit meinem Stempelkissen mit der grünen Farbe. Noch schwieriger ist die Vektorisierung. Am Abend sind mir dann nach vielen Versuchen doch noch recht gute Ergebnisse gelungen, die mich sehr stark an die Formensprache von Linolschnitten oder ähnlichem erinnert haben. Da sieht man Kreise und parallel laufende Hautlinien, die plötzlich die Richtung ändern, in einen Wirbel münden oder von aus anderer Richtung kommenden Linien gekreuzt werden. Ein sehr individuelles, nie ganz fassbares Muster, das einen unmittelbar mit dem Thema ,,Mensch sein“ konfrontiert. Vielleicht gehört so ein Fingerabdruck zu den Dingen, die ganz typisch sind für unsere Art, die, obwohl so unterschiedlich, auch eine kultur- und altersunabhängige Gemeinsamkeit markiert. Diese Abdrücke oder Oberflächenstrukturen, wenn man sie direkt betrachtet, haben auch Ähnlichkeit mit der Blattnervenstruktur bei Bäumen. Ich denke aber, dass das bei Bäumen eher vorhersehbar ist, zumal bestimmte Arten auch bestimmte Blattformen und Mikrostrukturen aufweisen und die starke Verästelung der Nerven eine klare biologische Funktion hat, nämlich den Nährstoffkreislauf zu sichern. Hautlinien aber scheinen ein Phänomen zu sein, das sich selber genug ist, das einfach nur die Einmaligkeit jedes einzelnen Menschen an der Oberfläche dokumentiert.

Primäre Naturformen und Derivate

Ich glaube, das Vektorisieren wird mich als Thema noch eine ganze Weile länger beschäftigen. Da habe ich noch eine Reihe weiterer Motivreihen im Sinn. Außerdem will ich mein Archiv im Bereich der Naturfotografie weiter ausbauen, sobald die Witterung es wieder zulässt und der Frühling neue attraktive Motive bietet. Das scheint mir vorrangig, denn letztlich sind die Vektorformen doch Derivate natürlicher Formen, die mit den Mitteln der Mathematik vereinfacht und stufenlos skalierbar gemacht werden. Primär ist für mich deshalb, die tatsächlichen Eindrücke in der Fotografie festzuhalten und wichtige Elemente unser aller Lebenswelt ins Bild zu bannen. Ich weiß, dass ich dafür den richtigen Blick habe, jedenfalls einen, den andere Kreative in ihre eigene Arbeit übersetzen können.

Höhen und Tiefen des Künstlerlebens

Das war eine schöne kleine Ausstellung heute im Saarlandmuseum. Meine Ausstellungsbesuche der letzten beiden Jahre könnte ich vermutlich an zwei Händen abzählen. Passt eigentlich nicht zu mir, dachte ich mir heute, und wollte die Werkauswahl des Bildhauerklassikers Alexander Archipenko unbedingt sehen. Die Fahrt hat sich gelohnt, da die Übersicht genau den richtigen Umfang hatte, in ihrem Aufbau den Besucher nicht überfordert hat, und neben den tollen Arbeiten auch einige illustrierende Texte zu den einzelnen Werkphasen bot. Dabei konnte ich durchaus noch etwas lernen, über Archipenko, aber auch über die Höhen und Tiefen im Leben großer Künstler schlechthin. Nur eines habe ich vermisst: Meine Lieblingsskulptur ,,Dreiklang“, deren Holzfassung ich aus dem Duisburger Wilhelm Lehmbruck Museum kenne. Nach der Rückkehr habe ich meine gestrigen Vektoreinreichungen bei fotolia wieder gelöscht und durch eine neue einfache Vektorform von den zwei Versionen des Ginkgoblattes ersetzt, einmal mit und einmal ohne Spalt. Ich möchte einfach konsequent sein und mediengerecht komplexe auf Basis von Fotografien erstellte Vektorformen ausklammern.

Intuitive Fotografie

Meine Erkundungen der Landschaft sind sehr ins Hintertreffen geraten. Und am Wochenende soll schon wieder so ein mieses Wetter auf uns warten. Der Frühling wäre also die beste Gelegenheit, endlich wieder mehr raus zu gehen und den Pflanzen, dem Grün, den Bäumen im Besonderen auf die Spur zu kommen. Bei der heutigen Durchsicht meines Archivs habe ich das mit einigem zeitlichen Abstand wieder festgestellt. Da sind unglaublich gute Aufnahmen dabei, die zwar aus meiner heutigen Sicht mit einem anderen Apparat hätten fotografiert werden müssen. Aber gerade dieser kleine leichte hat auch eine Menge spontaner Bilder möglich gemacht, die so nur im je besonderen Augenblick entstehen konnten. An diese Tradition der ,,intuitiven Fotografie“ sollte ich anknüpfen. Ich denke, da habe ich durchaus ein Talent, diese Augenblicke, Impressionen im wörtlichen Sinne, einzufrieren und in der Fotografie nachvollziehbar, nach-lebbar zu machen. Die Bäume werden wieder der thematische Schlüssel sein, aber mein Spektrum geht mittlerweile durchaus weiter. Die ständige Beschäftigung mit diesen grafischen Methoden schärft mit der Zeit den Blick dafür, was alles in visuelle Formen umgesetzt und gewissermaßen hervorgeholt werden kann. Dazu wünsche ich mir selber noch viele Entdeckungen und viel Freude am Experimentieren und Suchen.

Christmas at any time

Wieder ein super Erlebnis bei fotolia. Da hat sich heute doch eine Agentur tatsächlich für eines meiner neuen Weihnachtsmotive entschieden, nämlich für den schönen roten Filzbaumanhänger, den ich in selber auch ganz klasse finde. Mitte Januar, kaum zu glauben. Und dann noch als Erweiterte Lizenz. Das bringt nicht nur erheblich mehr Credits als gewöhnlich, es bedeutet auch, dass das Motiv wahrscheinlich für ein Merchandisingprodukt verwendet wird. Solche Lizenzen habe ich schon öfters während der letzten beiden Jahre verkauft, aber leider nie den genauen Verwendungszweck erfahren. Es wäre natürlich außerordentlich spannend, zu wissen, in welcher Form die eigenen Aufnahmen verewigt werden. Aber vielleicht stoße ich eines Tages ja einmal ganz zufällig auf ein solches Produkt – und werden mich wie ein Kind freuen. Das geht mir heute schon so mit fast allen Verkäufen bei fotolia, einfach weil ich da sicher sein kann, dass Profis die auswählenden waren. Ahnungslose stoßen bis hierhin gar nicht vor. Und das ist ein großartiges Kontrastprogramm zu manch anderem, was ich täglich erlebe. Dankbar bin ich auch, dass die Messung am Abend mich beruhigt ins Wochenende blicken lässt.

Biometrische Analogie

Immerhin, 2 X Baumscheibe Kiefer heute bei fotolia. Was würde ich ohne dieses Stück Holz nur machen? Nein, es freut mich einfach, dass eines meiner ureigensten Themen in solchen Aufnahmen offenbar so überzeugend transportiert wird, dass es tatsächlich von professionellen Gestaltern aufgegriffen und verwendet wird. Das fasziniert mich immer wieder und macht mir auch Mut, mich auf diesem Weg weiterzuentwickeln, immer wieder neue Motivideen zu entwickeln und zu ,,entdecken“. Nachdem der größte Teil meiner Vektorversuche tatsächlich akzeptiert wurden, bin ich jetzt auf den zweiten Versuch mit ,,Fingerprint – Annual rings“ gespannt. Ich habe das ausgewählte Bild leicht bearbeitet, horizontal und vertikal gewölbt, so dass die inhaltliche Anspielung noch deutlich sichtbar geworden ist. Ich bin gespannt, ob der zuständige Redakteur diesen Eindruck teilt. Diese biometrische Analogie ist meines Erachtens rein optisch, aber auch natürlich in Bezug auf die Verwandtschaft der Arten, die ich ja am Beispiel des Baum-Mensch-Verhältnisses schon häufiger thematisiert habe, wirklich bestechend. Aber urteilen Sie selber:

Fingerprint- Annual rings

Archivierung vs. Innovation

Ich habe den verschlafenen Tag genutzt, um wieder mehr Ordnung in mein ausgeufertes Favoritenverzeichnis zu bringen. Es ist wie bei materiellen Dingen, die man einfach nicht wegwerfen möchte, weil man denkt, irgendwann kann man es vielleicht einmal wieder verwenden. Und so habe ich auch im Bereich der Weblinks eine Archivierungsmentalität entwickelt. Es kommt darauf an, einen klar strukturierten Verzeichnisbaum aufzubauen, damit man im Bedarfsfall tatsächlich auch etwas findet. Und der Wunsch oder die Notwendigkeit danach ist nicht selten, wenn auch meist lange Zeiträume dazwischen liegen. Ungefährt die Hälfte dieses Gesamtverzeichnisses ist den Bäumen, dem Holz, dem Holzhandel und anderen Seiten gewidmet, die sich mit Landschaft, Wald, Natur beschäftigen. Wenn ich mir das so durchsehe, merke ich mit Erschrecken, dass wunschbaum.de unbedingt wieder etwas mehr Innovation bräuchte. Inhaltlich habe ich die Seite in den letzten beiden Jahren sehr vernachlässigt. Das heißt zwar nicht, dass sie uninteressant geworden wäre. Dazu sind das Spektrum und der Abwechslungsreichtum zu groß. Aber wiederkehrende Besucher wünschen sich möglicherweise auch neue Texte und Bilder. Zumindest letztere wären eigentlich kein Problem, habe ich doch jede Menge neue Aufnahmen, die ich zu neuen Themengruppen zusammenfassen könnte. Aber die Zeit ist eben das Problem. Na ja, ich will nicht so streng mit mir selber sein. Über das Baumtagebuch ist tatsächlich eine Aktualität pro Tag garantiert. Und wenn, anders als zurzeit, der virtuelle Wunschbaum aktiv ist, kommen alle paar Tage auch neue Wünsche hinzu, die ich online stelle und grafisch illustriere. Das lässt derzeit keinen Freiraum für einen wirklich umfassenden Relaunch, der auch die grafische Seite umfassen würde. Vielleicht in 1-2 Jahren?

Frostgefahren für Bäume

Bei den Recherchen um das Kriegsgrab meines Großvaters mütterlicherseits bin ich bei den Websites verschiedener russischer Städte aus der Gegend des Kaukasus gestoßen. Die auf diesen Sites anzutreffenden Einzelbildwiedergaben von Webcams, die den Ort aus bestimmten Perspektiven zeigen, haben merkwürdige Ähnlichkeit mit dem Panorama, das sich uns in diesen Tagen im eigenen Land bietet. Und das mitten in Deutschland. Jedenfalls kann ich mich an so unwirtliche Temperaturen bei gleichzeitig undeutlicher Witterung nicht erinnern. Wirklich ungewöhnlich. Bei solcher lang anhaltender Kälte fragt man sich, ob die Bäume, vor allem die frostempfindlichen, das wohl aushalten können. Um unseren Feigenbaum mache ich mir schon einige Sorgen, zumal er im Winter, ich glaube es war 2002 (?), bei ähnlichen Minusgraden schon einmal knapp über dem Boden abgefroren, später aber wieder neu ausgeschlagen war. Heute ist er um einiges stärker und widerstandsfähiger, trägt auch einige Verzweigungen mehr. Dennoch muss man wohl mit einigen Frostschäden rechnen, die sich dann im Frühjahr zeigen werden, wenn nämlich einzelne Zweige nicht mehr weiter wachsen. Ein früher Frühlingsanfang, anders als in 2008, könnte diesen Verlust wieder ausgleichen. Hoffen wir also, dass wir nach diesen Horrortagen damit entlohnt werden.

Früher Frühling gegen Lethargie

Die winterkahlen Kronen der Bäume des Nachbargrundstücks sind zurzeit die einzigen Verbindungen zu lebenden Bäumen. Denn wegen dieser erneuten Erkältung kann ich keinen Fuß vor die Tür setzen. Dabei wäre das hilfreich. Ich hoffe, dass zumindest dieses sich reguliert und ich das Hauptaugenmerk bald wieder auf das eigentliche Problem lenken kann. Überhaupt scheint vieles ins Stocken geraten, die Menschen noch nicht so richtig im neuen Jahr angekommen. Die eher negativen Prognosen zum Arbeitsmarkt und die allzu symbolische Politik der angeblichen Entlastung tun das ihrige dazu, die Menschen aus dieser tendenziellen Lethargie so schnell nicht zu entlassen. Ein früher Frühling täte da gut, wenn die Menschen es schon aus eigenem Antrieb nicht schaffen. Denn die Natur schlägt immer und stärker als viele denken auf unsere Befindlichkeit und Motivationsfähigkeit durch.

Keltischer Baumkreis im Scherenschnitt

Nun, jetzt sind 21 einzelne Dateien daraus geworden, da die Konvertierung ins svg-Format noch einmal mit einem Anwachsen der Dateigröße verbunden ist und fotolia Vektorformen nur in diesem Format akzeptiert. Außerdem darf die Dateigröße 1MB nicht überschreiten. Bei diesen komplizierten Formen aus vielen Einzelflächen schied deshalb die Gruppierung mehrerer Motive aus. Ich bin gespannt, ob diese Formen, die in scherenschnittartigen Darstellungen von 21 Baumarten bestehen (nämlich denen des keltischen Baumkreises, mit Ausnahme des Zürgelbaums, für den ich keine Gesamtansicht habe), auch akzeptiert werden. Man kann sich da leicht täuschen. Je nachdem, wer im Redaktionsteam sitzt, fallen die Kriterien und Einschätzungen unterschiedlich aus. Ich hoffe, diesmal den richtigen zu erwischen, zumal das letzte Fotomotiv ,,Fingerprint – Annual Rings“, welches ich außerordentlich gelungen finde, wieder einmal abgelehnt wurde. Ich werde das aber sicherlich in einigen Wochen erneut einreichen.

Noch nicht präsentiert, aber gut gelöst

Da ist kaum Trost in diesen Tagen. Als ob jeder mit sich selber beschäftigt wäre. Und oben drein eine Menge von Erlebnissen der unmöglichen Art, bei denen man sich fragt, warum man sich das überhaupt antut. Es kann tatsächlich nur besser werden. Schade: Eigentlich wollte ich heute eine zweite Vektordatei mit 21 Baumformen bei fotolia hoch laden, musste dann aber feststellen, dass die max. Dateigröße 1MB nicht übersteigen darf. Meine Datei hatte aber über 4 MB. Weiß jetzt noch nicht, wie ich das Problem lösen soll. Das Vorhaben selbst will ich nicht aufgeben, da die Ergebnisse sehr überzeugend ausgefallen sind und sich sicherlich Verwender dafür finden werden.

Vektorisierungsversuche mit Bäumen

Derzeit versuche ich mich im Vektorisieren von Pixelgrafiken. Mit Illustrator ist das einfacher als früher mit Corel, aber dennoch recht gewöhnungsbedürftig, will man wirklich brauchbare und später auch leicht umformatierbare Ergebnisse erzielen. Eine Serie von 21 Baumformen wird den Anfang meiner Experimente bilden. Mit Pfadmanipulationen lassen sich dann, wenn ein Prototyp erstellt ist, leicht Varianten herstellen, die sich aus dem Spielen mit vielfältigen Formatierungseinstellungen ergeben. Der Erfolg vergleichbarer Vektorformen bei fotolia scheint begrenzt zu sein, aber als Übung, die sich auf unterschiedlichste Motive aus eigener Produktion anwenden lässt, scheint mir dieser Versuch doch geeignet. Einmal abgesehen von weiteren Fortentwicklungen und Integrationsmöglichkeiten z. B. innerhalb von Flash-animierten Movieclips.

Der Reiz eines Ortes

Die Kommunikation mit den beiden Zimmergenossen war letztlich doch ganz zufrieden stellend und hat mir gezeigt, dass ich mit fast jedem kann, wenn er nur ein wenig zugänglich ist. Persönliches habe ich dabei bewusst herausgehalten, denn die Erfahrung zeigt, dass das zu nichts führt. Vielmehr geht es um eine Zweckgemeinschaft, deren Sinn aus den Umständen entsteht, und da ist es besser, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen, ganz entspannt. Die Wiederholung des Spaziergangs vom Vortag hat mir den Kopf zwischendurch noch einmal freier gemacht. Dabei sind mir vor allem die Zypressen aufgefallen, die wegen ihrer starken Stämme und schlanken Kronen eher nicht in ihre Umgebung passten. Aber der Reiz eines Ortes kann gerade davon abhängen: von der Unwahrscheinlichkeit seiner Komposition, wenn ich das einmal so nennen darf, und den Eindrücken des Widersprüchlichen, auf die sich die Aufmerksamkeit auf Grund dieser Unwahrscheinlichkeit richtet.

Wald, Parks und bleibende Erinnerungen

Für Parks und Waldstücke habe ich ein außerordentlich gutes Gedächtnis. So wusste ich genau, obwohl das nun schon ca. 10 Jahre zurück liegt, dass ich am Rande dieses Campus schon einmal verschiedene Spaziergänge durch einen kleinen Waldstreifen unternommen hatte, neben dem sich hochhausartige Wohnblöcke mit Studentenwohnungen Platz gemacht hatten. Und tatsächlich, ich habe es wiedergefunden und bin den kurzen Rundweg erneut gegangen. Nur die Anhöhe habe ich diesmal nicht erklommen, da heute anders als damals im Sommer Schnee lag und mir das zu gefährlich schien. Wie auch immer, es hat gut getan, dieser kleine Ausflug, und der Druck war in der Messung danach besonders niedrig. Leider hat mir das die ernüchternde Nachricht am späteren Nachmittag nicht erspart. So bin ich auch gezwungen, mich erneut mit einem Gedanken vertraut zu machen, den ich lieber als alles andere wegdrängen möchte.

Spannende Parfumgeheimnisse

Das Buch ,,Die Kunst der Alchimisten“ von Mandy Aftel entspricht ganz dem, was ich mir versprochen habe, als ich es auf dem ,,1kg Bücher für 2 EUR“-Wühltisch entdeckt hatte. Dabei geht es, wie der Klappentext bereits verriet, um Ästhetik und Sozialgeschichte des Parfums, von einer praktizierenden Parfumeurin geschrieben. Und in dieser Geschichte spielt eben die Alchimie, quasi als Vorläufer, eine gewisse Rolle. Abgesehen von den historischen Hintergründen finde ich vor allem die Beschreibung der unterschiedlichen Ingredienzen außerordentlich interessant. Auch wie diese gewonnen, aufbereitet und für die Parfumkreation verarbeitet werden. Ätherische Öle spielen da eine wichtige Rolle, aber auch andere Substanzen, die aus pflanzlichen und tierischen Bestandteilen gewonnen werden. Bezüglich Bäumen und Holz werden folgende Arten als häufig verwendet genannt: Zeder, Wacholder, Guajakholz, Zypresse. Und speziell bezüglich der verwendeten Baumrinde: Sandelholz und Zimt. Auch Baumharze, wie das berühmte Weihrauch, oder Benzoe, ein Wundsekret des Baumes Styrax Tonkinense werden für Parfums verwendet. Ich bin gespannt, welche Erkenntnisse die weiteren 100 Seiten des Buches mitbringen. Und noch ein schönes Zitat, in dem ich meine eigenen Beobachtungen zum eigentümlichen Geruch von Holzstäuben wieder finde:

,,Ein erinnerter Geruch überflutet das bewusstsein mit einer Woge aufkeimender Erinnerungen und den mit ihnen verbundenen Gefühlen und durchtränkt die emotionale Aura der Erinnerungen mit einem exquisiten und zugleich vagen Reichtum.“
(Mandy Aftel, ebd.: S. 28)

Tatsächlich, das erstmalige Erleben eines Duftes prägt sich so tief ein, dass man, noch Jahre danach, die Situation deutlich vor Augen hat. Das Buch gibt dafür eine quasi-wissenschaftliche Erklärung:

„Die Riechschleimhaut ist die einzige Stelle im menschlichen Körper, an der das Zentralnervensystem quasi in unmittelbaren Kontakt mit der Umwelt tritt, denn die dort erzeugten Nervenimpulse gehen durch eine eigene Struktur, den Riechkolben, direkt zur Gehirnrinde. Alle anderen Sinnesinformationen durchlaufen zunächst eine zentrale Schaltstelle, den Thalamus. Die Impulse des Geruchssinns erregen zudem das limbische System, einen der ältesten Teile des Gehirns und zugleich Sitz sexueller und emotionaler Impulse. Mit anderen Worten: Noch bevor wir wissen, dass wir es mit einem Geruch zu tun haben, haben wir ihn bereits wahrgenommen und darauf reagiert.“

(Mandy Aftel, ebd.: S. 23f.)

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