Hölzerne Oberflächenstrukturen

Detail eines alten Scheunentors
Die Holzstrukturen sind es, die mich derzeit am meisten anziehen. Es liegt wahrscheinlich am Licht, denn strukturierte Holzoberflächen kommen erst bei ausreichender Helligkeit wirklich zur Geltung und sind dann auch eindrücklich darstellbar. Natürlich hängt vieles an der richtigen Tageszeit. So sehe ich bei einigen meiner bisher ausgewählten Detailmotive eines alten verwitterten und ursprünglich wohl weiß lackierten Scheunentors noch weitere Optimierungsmöglichkeiten. Ich werde es noch einige Male zu einer anderen Zeit und auch mit einem anderen Objektiv angehen und bin gespannt auf die Differenzen. Insgesamt eine spannende Zeit in Sachen Fotografie, weil ich technisch vieles dazulerne und außerdem große Freude an Motiverkundungen entwickelt habe.

Sonnentagserie

So viele Rekordsonnentage hintereinander, ich glaube, das hatten wir noch nicht in den letzten Jahren. Und dabei ist es noch durchaus angenehm. Heute wieder etwas entspannter als gestern, da die unangenehme Schwüle ausblieb. Und so kann man sich natürlich wunderbar in der Landschaft bewegen und das üppige Wachstum der Bäume in hellstem Licht betrachten. Gute Bedingungen für meine derzeitigen Favoritenmotive ,,Holz“ und ,,Oberflächenstrukturen“. Auch mit dem Pancake-Objektiv sind mir in diesem Feld spontan ganz gute Aufnahmen gelungen. Undenkbar bei bedecktem Himmel. Jetzt warte ich allerdings noch auf einen dieser Tage mit Hochnebel und viel Licht, der die ganze Landschaft in ein Lichtzelt verwandelt, in dem keine störenden Schatten mehr auftauchen. Das sind dann die idealen Bedingungen für die Makrofotografie. Hoffen wir auf einen wirklich schönen und angenehmen Sommer, der uns für die letzten Monate entschädigt.

Akklimatisierung

Zwar hält sich das Hoch noch einige Zeit bei uns auf. Aber diese entspannte Frühlingsatmosphäre, die ist heute nicht mehr zu spüren gewesen. In das jetzige Klima mischt sich eine Schwüle, die mit vorüberziehender Bewölkung verbunden ist. Zwischen den Wolken strahlt das Licht aber genauso hell wie an den Vortagen. Wir müssen uns eben erst an den Wechsel verschiedener Varianten schönen Wetters wieder gewöhnen. Und mit uns die Pflanzen, die es scheinbar noch nicht fassen können. Unsere Blumen gedeihen zwar sehr schön, aber den großen Wachstumsschub haben sie noch nicht geschafft. Auch die Südländer unter den Bäumen, z. B. der Feigenbaum, kommen nur langsam zur Hochform. Akklimatisierung ist wohl die Aufgabe der nächsten Wochen. Hoffentlich, denn eine Rückkehr zum Schmuddelwetter des letzten halben Jahres ist uns eigentlich nicht zuzumuten.

Bessere Honigzeit

Die Bienen fliegen jetzt doch endlich, sagt V. Das ist beruhigend, so haben wir wenigstens selbst die Chance, uns für den Rest des Jahres mit Honig zu versorgen. Nun hoffe ich, sie finden auch etwas, vielleicht noch einige verspätete Weißdornhecken. Die meisten am Flussdamm sind bereits abgeblüht, aber vielleicht gibt’s noch etwas in anderen Richtungen. Und dann steht ja auch noch die Akazienblüte aus. Die ist meist ziemlich kurz und allzu oft schnell verregnet. Wenn wir den Regen nun hinter uns gelassen haben sollten, gibt’s auch dafür noch eine Chance. Und später kommen noch Esskastanie und Brombeeren, ohnehin meist die ergiebigste Tracht, weil die Brombeeren am längsten blühen bzw. immer wieder neue Blüten ansetzen. Also, sieht doch insgesamt besser aus mit Honig als im Vorjahr.

Baumfotografie und zeitloser Sinn

Keine Zeit heute für weitere Fotoexkursionen. Aber die nächsten Tage werden noch Gelegenheit dazu geben. Bis dahin vielleicht schon mit einem neuen Hilfsmittel und einigen Erkenntnissen aus den Versuchen am Wochenende. Damit müssten dann eigentlich bessere Ergebnisse zu erzielen sein, auch wenn ich denke, dass das Dazulernen auf diesen technischen Gebieten niemals aufhört. Wichtig ist aber vor allem, die Bildidee in den Fokus zu rücken, die emotionale Qualität im Augenblick der Wahrnehmung ins Foto zu übertragen, in ihm sichtbar zu machen. Damit die symbolische Kraft der Bäume, ihrer Blätter, Blüten, Früchte, der Rinde und ihrer Architektur ungefähr in der Form erkennbar werden kann, in der ich sie selbst aufnehme und reflektiere. Keine einfachen Vorhaben, aber solche, mit denen man manchmal sehr viel zeitloser Sinn zu transportieren ist.

Der hellste Tag seit langem

Das war ein wunderbar heller Tag. An unserem Standort der sonnenreichste seit August 2009. Das ist tröstlich nach so viel Düsternis und Regen, was einen schon fast verzweifeln ließ. Den langen Spaziergang am Nachmittag habe ich deshalb sehr genossen. Auch die fotografischen Experimente, die mich der neuen Technik wieder ein Stück näher gebracht haben. Am beeindruckendsten an diesem strahlenden Tag fand ich die Heckenrosen mit ihren leuchtend weißen Blüten. Nun bin ich gespannt, wie sich der Juni weiter entwickelt. Der Einstand war schon mal nicht schlecht.
Heckenrosen

Das Licht ist zurück

Dass zumindest in unserer Ecke Deutschlands die Sonne endlich wieder mehrere Stunden zum Vorschein kam, ist doch ein ermutigendes Zeichen zum Beginn des Juni. Das bedeutet bessere Laune bei den Menschen, wie ich heute Nachmittag auf einer Festveranstaltung feststellen konnte. Außerdem mehr Mut und Elan, neue Projekte anzugehen. Und natürlich, mehr Gelegenheiten, die Bäume in natura und im Bild festzuhalten. Letzteres ist bei mir während der Woche zwar meist auf die Mittagsstunde konzentriert und außerdem auf den Sonntagnachmittag. Aber das ist ausreichend, um den Kopf zwischendurch freizumachen, an der Präsenz der Bäume und anderen Pflanzen teilzuhaben und vor allem ihre Veränderungen im Lauf der Jahreszeiten zu beobachten – und mich immer wieder beeindrucken zu lassen. Das Licht, das jetzt zurückgekommen zu sein scheint, ist die unbedingte Voraussetzung dafür.

Motivationsschub

Meine Holzarbeit werde ich morgen Vormittag zum Abschluss bringen können. Und dann warten noch einige Erledigungen. Es sieht fast so aus, dass wir ,,einen Hauch von Sommer“, wie es eine Nachrichtensprecherin genannt hat, ab Sonntag endlich erleben dürfen. Dann werde ich die Energie der Sonne in meine Fotoprojekte einfließen lassen, aber sicher auch für die virtuellen Projekte nutzen. Bei denen spielt die Motivation, vor allem der Auftraggeber, eine große Rolle. Ich hoffe sehr, dass eben diese bald beflügelt wird. Mit dem verzögerten Wachstum der Bäume werden auch wir Menschen dann endlich in dieses ungewöhnlich verlaufende Jahr hineinwachsen.

Bildtests

Meine Experimente dauern an, denn ich habe noch lange nicht alle Eigenschaften im Zusammenspiel von Body und Objektiv kennengelernt. Immerhin haben sich am Nachmittag, in lichten Witterungsphasen, verschiedene Gelegenheiten ergeben, die in Richtung meiner Arbeitsthemen ,,Holz“ und ,,Bäume“ gingen. Dabei konnte ich einmal mehr bestätigt sehen, dass es bei Makros vor allem auf eine ruhige Hand ankommt.
Flechtzaun
Flechtzaun
Hainbuchenzweig
Pfaffenhütchenblüte

Zwischen guter Technik und Bildidee

Unglaublich, wie viele sich mit der Fotografie als Hobby beschäftigen. Bei der Recherche in puncto gute Objektive entdecke ich immer mehr Menschen, die sich auf diesem Gebiet bewegen – und offensichtlich jede Menge von der Technik verstehen. Hätte ich nicht gedacht. Dabei ist es interessant zu sehen, dass sich die Empfehlungen letztlich auf wenige Profi-Objektive konzentrieren, die sich nach Ansicht vieler über einen längeren Zeitraum für typische Aufnahmesituationen: Porträt, Landschaft, Makro bewährt haben. Für Canon sind das natürlich ausgerechnet die aus de L-Serie, mit entsprechend saftigen Preisen. Aber ich denke, ein wirklich gutes ist sinnvoller als mehrere, mit denen man eigentlich keine überzeugenden Ergebnisse erzielen kann. Kompromisse machen da wenig Sinn, wenn man eine bestimmte Bildvorstellung umsetzen will. So hoffe ich, dass mir in diesem Sommer für mein Themenfeld ,,Bäume“, ,,Holz“ und ,,Objekte“ mit der neuen Technik besonders gute Aufnahmen gelingen. Und dass die Bildideen und günstigen Lichtsituationen zahlreich sein werden.

Die unauffällige Blüte des Pfaffenhütchens

Blüte des Pfaffenhütchens
Mit der alten Technik wäre so etwas wohl kaum festzuhalten gewesen. Denn die unscheinbaren Blüten des Pfaffenhütchens sind mit einem nicht so gezielt einzugrenzenden Fokus nicht vernünftig ins Bild zu setzen. Der steuerbare Punktfokus in Kombination mit dem guten Makroobjektiv macht es aber möglich, eine der Blüten im Vordergrund scharf zu stellen und damit einen Eindruck zu vermitteln, der dem in der realen Beobachtungssituation sehr nahe kommt. Ich freue mich schon auf die nächsten hoffentlich lichtreichen Sonntagsnachmittage, an denen ich mir für solche und ähnliche Aufnahmen die nötige Zeit lassen kann.

Inspirierte Momente

Schade, die Weißdornblüten sind während der letzten Tage verregnet. In frischem Zustand, und nur dann sind sie wirklich sehenswert, werde ich sie in diesem Jahr nicht mehr ablichten können. Dabei wäre das ein sehr schönes Testmotiv für das Makro gewesen. Ich werde mich jetzt wohl mehr in Richtung Blätter und Holzstrukturen orientieren müssen. Oder wenn es jetzt wieder trüber werden sollte, auf die Indoor-Objektfotografie. Da habe ich noch so einige Ideen auf Lager und warte nur noch auf die richtigen Zeitpunkte. Denn auch solche vermeintlich trockenen Projekte wollen inspiriert sein. Ich meine, die richtige Vorbereitung und die Stimmung während der Shootings sieht man den Ergebnissen an. Eigentlich sind ohne, dass alles stimmt, auch keine wirklich guten Resultate zu erwarten. Auf möglichst zahlreiche inspirierte Momente!

Individualität und Ewigkeit

Wenn der Frühling in der kommenden Woche nicht endlich den Durchbruch schafft, dann weiß ich auch nicht mehr. Irgendwann muss doch auch mal das Extreme seinen Ausgleich finden. Ich freue mich jedenfalls auf meine ersten Sommer-Baum-Fotografien und auf das Einfangen des Lichts, so es denn endlich durchkommen wird. Heute bin ich dann auch zur Rezension der Baum-Biografie von David Suzuki und Wayne Graves gekommen. Sie ist ähnlich positiv ausgefallen wie die bisher veröffentlichten Einschätzungen anderer Leser, grenzt den Text aber stärker von der üblichen Baumliteratur ab. Denn ich denke, dass sich dieses bemerkenswerte Buch über den Lebenslauf eines Baumindividuums tatsächlich das schafft, was Hermann Hesse 1919 als Leistung der Bäume selbst herausgestellt hat: Ihre Fähigkeit im Individuellen das Ewige zu repräsentieren.

Erste Objektivtests

Detail aus einem Brennholzstapel
Für den Ausflug heute Vormittag hat es das Wetter gut mit uns gemeint. Man spürte, dass die Menschen ganz glücklich waren, endlich einmal wieder Licht zu sehen und durch die Sonne gehen zu dürfen. Leider war der Nachmittag zu unbeständig für eine längere Exkursion. So konnte ich das neue Objektiv nur im Garten testen. Und sehe schon nach den ersten Versuchen seinen guten Ruf bestätigt. Tatsächlich liefert es eine sehr schönes Bokeh. Die Abbildungsleistung und Schärfe fokussierter Bereiche ist sagenhaft. Und auch die Bildstabilisierung scheint sich ganz positiv auszuwirken. Den Härtetest muss es natürlich erst noch bestehen, beim Freihandfotografieren draußen in der Landschaft. Na ja, bei Regen kann ich immerhin auch schonmal seine Eignung in der Objektfotografie ausprobieren. Das verspricht spannend zu werden.

Neue Chance für Available Light Fotos

Na endlich einmal wieder ein wenig Sonne. Zumindest ein durchschnittlicher Tag, so dass wir uns doch allmählich der Durchschnittsmarke an Sonnenstunden nähern. Sieben Tag vor dem Monatsende. Ich hoffe, es stabilisiert sich weiter und nächste Woche wird endlich wieder Fotografieren in der Landschaft möglich sein. Bei gutem Licht, so dass ich mein neues Makroobjektiv ausgiebig testen kann. Besonders auf das Bokeh und den Bildstabilisator bin ich sehr gespannt. Und ob das meine zuletzt schwierig gewordene Available Light -Fotografie wieder aktivieren wird. Das könnte meine Sammlung an Blättern, Blüten und Früchten durch qualitativ hochwertige Aufnahmen erweitern.

Die zweite Hälfte wird besser

Manchmal sind solche unverhofften Pausen auch nützlich. Man kann sich dann auf lange Aufgeschobenes konzentrieren. Und lenkt die Aufmerksamkeit auch mal in andere Richtungen, gut zum Vermeiden von Scheuklappen. Eigentlich bin ich, was den Sommer betrifft, nach diesem Horrorfrühling zuversichtlicher als die Meteorologen. Ich glaube, der Sommer wird doch noch ganz ordentlich und wir haben das Schlimmste in die erste Jahreshälfte gepackt. Das würde bedeuten, dass mein Baumbilder-Portfolio weiter wächst, mit Bildern von Blättern und Früchten, von Holzstrukturen und natürlichen Texturen. Und dass im Hochsommer, bei traumhaftem Wetter und langen Tagen, die geplanten Textarbeiten besonders leicht von der Hand gehen. Bis dahin gilt es, noch einiges zum Abschluss zu bringen. So die Kooperationspartner mitspielen.

Neues Makro

Auf das neue Objektiv bin ich sehr gespannt. Ein bisschen umständlich war es schon, sich von den älteren zu trennen, um endlich einmal eines aus der L-Serie erwerben zu können. Aber letztlich scheint mir das eine gute Lösung. Schließlich habe ich das 100mm-Makro in den letzten Jahren fast ausschließlich verwendet, weil es einfach am besten zu meinen bevorzugten Motiven passt. Und wenn jetzt die Abbildungsqualität und das Bokeh noch ein Stück besser ist, müssten doch eigentlich gute Nahaufnahmen gelingen. Nur das Licht muss jetzt noch kommen, anders kann das auch mit Bildstabilisator in der Landschaft nichts werden. Ich hoffe, meine Serien ,,Holz“ und ,,Baumblätter“ über den Sommer ausbauen zu können. Es sind nicht nur die erfolgreichsten, sie machen auf neben den Objektfotos am meisten Freude.

Überangebot

Immerhin profitieren viele Bäume von den Regenmassen der letzten Tage. Zum Beispiel unsere Efeuhecke, die ihr Volumen mit frischen hellgrünen Blättern fast verdoppelt hat und überzuquellen scheint. Gut, so gibt es Ersatz für die welken tiefer liegenden vorjährigen Blätter. Demnächst werde ich sie wieder schneiden, damit sich kein Übergewicht ausbildet. Auch Ginkgo und Feigenbaum scheinen sich noch wohl zu fühlen mit diesem Überangebot an Wasser. Aber es darf eben nicht anhalten, sonst kann der Segen schnell in einen Fluch umschlagen und der Entwicklung der Pflanzen schaden. Ja, das Licht ist dringend notwendig, die wenigen sonnigen Phasen am Nachmittag sind da einfach nicht ausreichend. Wenn ich einmal vergleiche: in den Vorjahren lagen in genau dieser Zeit, so um den 25., 26. Mai die sonnenreichsten Tage des ganzen Jahres!

Baumbiografie und Ökologie

Es ist, als ob wir uns mit dem Herbst im Frühling abgefunden haben. Der Widerstand schwindet allmählich, die Aufregung äußert sich nur noch als Gesprächsgegenstand, ist aber eher punktuell. Nach dem Motto: Es hat ohnehin keinen Wert, sich noch länger darüber auszulassen. Für mich waren das wohl gerade deshalb sehr entspannte unaufgeregte Pfingsttage, die vielleicht den Feiertagsanlass angemessener waren. Ein wirklicher Gewinn die Schlusslektüre von David Suzukis und Wayne Gradys Buch ,,Der Baum. Eine Biografie“, die das Thema der Baum-Mensch-Beziehung einerseits an Lebenszyklus eines einzelnen Baumindividuums, nämlich einer nordamerikanischen Douglasie festmacht, davon ausgehend aber ungeheuer interessante Bezüge zur Wissenschafts- und Kulturgeschichte herstellt. Damit wird ein einzelnes Baumleben zur exemplarischen Lupe für umfassende ökologische Zusammenhänge. Zwischen biologisch-botanischer Detailbetrachtung und einer Gesamtsicht auf die vielfältigen Wechselwirkungen eines Ökosystems schaffen es die Autoren, ein wirklich plastisches und zudem spannendes Bild dessen zu zeichnen, was das Leben der Bäume für das Gleichgewicht des Naturganzen, für die Lebensfähigkeit und -qualität aller Lebewesen der Erde bedeutet.

Untypisches Pfingsten

Eine Witterung, welche den Symbolgehalt des Pfingstfestes wohl schlechter unterstrich als ich es jemals zuvor erlebt hatte. Keine Spur von Frühling, so kalt und nass, dass selbst ein Spaziergang unmöglich oder zumindest unattraktiv erschien. Aber Zeit für meine Baumliteratur, die sich bei so ungemütlichem Außen ablenkungsfrei aufnehmen lässt. Ich verstehe die Menschen, die gerade im Winter, in Abwesenheit von Grün und Wachsen, sehr gerne die Wunschbaum-Seite besuchen. Man strebt nach dem, was einem längere Zeit vorenthalten wird, besonders wenn das in untypischer Weise und Ausprägung geschieht. Schön, dass wir zwei Pfingsttage haben. Dann können wir morgen zumindest den kirchlichen Teil des Festes wahrnehmen. Und für die Restlektüre und vielleicht eine Rezension dazu wird auch noch Platz sein.

Exotische Holzvorräte

Endlich mal wieder ein Tag, der der Jahreszeit entspricht. Und glücklicherweise ein Samstag, so konnten wir im Freien arbeiten. M. und V. haben einige Dinge im Garten erledigt. Und ich konnte meine Sägearbeiten angehen. Die ersten Holunderabschnitte konnte ich zum schnelleren Trocknen weiter teilen. Und einige wenige habe ich schon auf Endformat gesägt, damit ich sie hoffentlich in ca. 3 Monaten bearbeiten kann. Außerdem habe ich in meinem Lager den Kirschlorbeer entdeckt, den ich dort vor ca. einem Jahr deponiert hatte. Davon stehen mir jetzt auch einige Kanteln zur Verfügung. 2 bis 3 Armbänder könnten es werden, aber ich weiß noch nicht, ob ich diese Art in das Sortiment aufnehme. Den Holunder auf jeden Fall, da ich davon ausreichend Material zusammentragen konnte. Und mit den heute erstmals aufgesägten Astabschnitten des Trompetenbaums wird sich auch etwas anfangen lassen. Das Holz ist sehr weich, lässt sich aber gut bearbeiten und hat eine interessante lebendige Zeichnung. Das könnte sehr dekorativ werden. Auch mag ich den Geruch dieses Holzes, ein sehr ungewöhnlicher, der mir im Gedächtnis bleiben wird. Positiv ist zudem, dass ich nun endlich wieder einen Vorrat an Kiefernkanteln angelegt habe. Das müsste für ca. 2 Jahre ausreichend sein, hoffe ich. Denn bei den Nadelhölzern, insbesondere der Kiefer, ist die Suche nach der richtigen Wuchsform in Kombination mit eng stehenden Jahresringen immer wieder eine Herausforderung.

Verrücktes Frustwetter

Das erinnert einen ja tatsächlich schon an November. Einen solchen Einbruch ist mit Mai eigentlich kaum denkbar – und doch wahr. Ich wage jetzt schon die Prognose, dass 2013 das verrückteste Wetterjahr seit Jahrzehnten sein wird. Es würde mich gar nicht wundern, wenn die reiche Apfelblüte z. B. doch noch erfriert, und mit ihr die vielen anderen Baumblüten, die zumindest für einige Tage den Eindruck von Frühling hervorgerufen haben. Das hieße dann auch wieder wenig Obst. Und welche Auswirkungen es auf die Verfassung der Bienenvölker hat, wage ich mir nicht vorzustellen. Die waren seit Jahren ohnehin schon durch verschiedenste Einflüsse geschwächt. Und solch untypische Witterungsverläufe können sie erfahrungsgemäß sehr schlecht verarbeiten. Ich hoffe für V., dass sie dennoch stark bleiben und den Honig, den sie bisher eingebracht haben, aus Frust nicht gleich selbst schon verzehren.

Buchprojekt vor Abschluss

Es sieht jetzt fast so aus, als ob das vor Jahren bereits gestartete Buchprojekt zur Kulturlandschaft einer saarländischen Region nun doch endlich abgeschlossen wird. Bis zum Herbst, wie es zuletzt hieß. Das ist schön, denn meinen Beitrag darin zum christlichen Lebensbaumbegriff halte ich der gekürzten Form für durchaus lesenswert und außerdem auch geeignet, die überwiegend wissenschaftlichen Beiträge zur Flora und Fauna etwas aufzulockern. So war das wohl ursprünglich auch gedacht. Dass zudem Kurzporträts der Autoren mitaufgenommen werden sollen, ist vielleicht ebenfalls sinnvoll. Denn auf diesem Wege könnte die eine oder andere Verbindung entstehen, die auf den bekannten virtuellen Pfaden nicht erwartbar wären.

Selbstmotivationsstrategien

Ob das mit dem Wetter in diesem Jahr überhaupt noch was wird? Wir haben Mai und die Sonnenbilanz ist bis jetzt fast schlechter als in durchschnittlichen März-Monaten. Ich merke, dass die Menschen aus ihrer Lethargie gar nicht mehr hinausfinden wollen. Zuletzt war Pfingsten, das Kirchenfest der Hoffnung und der gemeinschaftlichen Aufbruchs, und ein traditionell auch eine Feier des Frühlings, die Marke, um neue Projekte anzugehen. Aber auch Pfingsten verspricht diesmal ins buchstäbliche Wasser zu fallen, oder zumindest von frühlingshafter Atmosphäre weit entfernt zu sein. Da kann man das Grünen der Pflanzen und das schon verbreitet Blühen der Bäume gar nicht so genießen, wie es in der Jahreszeit erwartbar wäre. Wir hätten wohl nicht erwartet, jetzt noch die Selbstmotivationsstrategien des langen zurückliegenden Winters erneut bemühen zu müssen.

Unangenehmes Gespräch über Bäume

Eine Dame fragte mich, als ich gerade dabei war, Baumblüten zu fotografieren, nach dem Namen dieser Art. Meine Antwort, dass es sich um die Eberesche handele, nahm sie dann zum Anlass, an mir vorbei über Regeln zu sprechen, die sie als Kind erlernt habe. Dass man z. B. von den Früchten der Eberesche die Finger lassen solle. Es gab da wohl noch andere Regeln zum Umgang mit Baumfrüchten, deren Sinnhaftigkeit mir fragwürdig schien, was ich aber so deutlich nicht ausdrückte. Jedenfalls wollte sie ohnehin nichts hören, sämtliche Gesprächsbeiträge von meiner Seite wurden schlicht ignoriert. Ein Gespräch, das mich einigermaßen erschreckt hat, bin ich doch von Gesprächen über Bäume das Gegenteil gewöhnt. Diese Kommunikation kann ich mir eigentlich nur so erklären, dass die Dame sich in einer psychischen Ausnahmesituation befunden hat. Ich hoffe jedenfalls, dass es nicht die Normalsituation darstellt. Immerhin haben die nachfolgenden Fotografien unter diesem Erlebnis der unangenehmen Art nicht gelitten:
Blüte der Eberesche
Auch die roten Heckenkirschen breiten derzeit ihre orchideenähnlichen weißen Blüten aus:
Blüte der Roten Heckenkirsche

Ausnahmeerscheinung

Da haben wir uns wohl doch zu früh gefreut. Der Wetterbericht sagt schon wieder Regenwetter und untypisch niedrige Temperaturen bis zum Wochenende voraus. Es ist zum Auswandern, wie M. es heute einmal ausgedrückt hat. Deshalb machen die meisten Weißdornsträucher auch keine Anstalten, ihre weißen, noch zusammengekugelten Blütenköpfe aufzufalten. Nur wenige waren bisher so mutig, das zu wagen. Die Ebereschen sind da schon etwas kühner und erscheinen bereits in Teilen im cremeweißen Blütenkleid. Am meisten freut sich das Gras, so hochgewachsen, dass die Stadt bereits mit der Mähmaschine über den Damm gefahren ist. In wenigen Tagen wird der Schnitt vergangen sein. Ein Umstand, der mich immer wieder aufs Neue überrascht, so schnell kann üppig Gewachsenes wieder in scheinbar Nichts übergehen. Das verspricht wohl ein ziemlich ungewöhnlicher Frühling zu werden. So wie das ganze bisherige Jahr eine Ausnahmeerscheinung darstellt. Vielleicht erschließt sich uns irgendwann später der Sinn.

Schlichter Buchtitel mit spannendem Inhalt

,,Der Baum – Eine Biografie“. Dieses Buch von David Suzuki, der 2009 den Alternativen Nobelpreis erhielt, und seinem Coautor Wayne Grady ist wirklich beeindruckend. Ein ganz neuer Blick auf den Baum als Individuum, in dem Fall eine Douglasie im Norden Amerikas. Nicht nur ihr gesamter Lebenszyklus selbst wird unter die Lupe genommen. Der Bogen wird viel weiter gespannt, bis zu den Ursprüngen allen Lebens und gar der Entstehung des Kosmos‘ zurückgehend. Mein Lieblingsthema, die Symbolik der Bäume, wird darin auf eine sehr ungewöhnliche und anregende Art aufgegriffen. Stark geprägt durch den naturwissenschaftlichen Background des Hauptautors zwar, aber gleichzeitig die Bedeutung der Bäume für das Leben auf der Erde insgesamt herausstellend. Daraus ergibt sich eine spannende Mischung zwischen Wissenschaftsdoku, kulturgeschichtlicher Betrachtung und philosophischer Reflexion. Was bedeutet das lange Leben dieses einen Baums, der an seinem Standort ganz speziellen Entwicklungsbedingungen ausgesetzt ist, für den Prozess natürlichen Lebens überhaupt. Welche Prinzipien des Lebens schlechthin kann man daraus erkennen, und was macht die Individualität dieses besonderen Exemplars aus. Der Blick auf den Menschen in seiner Beziehung zu Pflanzen, dem Klima, dem natürlichen Ganzen ist da naheliegend und sicherlich die eigentliche Intention. Wohltuend ist aber auch, dass der Autor Quellen sehr nüchtern nachspürt und sich nicht in der Zitierroutine der üblichen Baumliteratur ergeht. Die Rekursion auf die ersten, die sich mit einem Thema beschäftigt haben, ist dabei häufig. Für mich ist das eine Anregung, tatsächlich diesen frühen Zeugnissen und Äußerungen einmal nachzugehen, bei Aristoteles Theophrast, Albert Magnus u. a.. Wahrscheinlich ist das ergiebiger und leichter mit heutigem Wissensstand in Beziehung zu setzen, als immer nur den durch endlose Sekundärliteratur gegangenen jüngeren Autoren nachzuspüren.

Gartentraumausflug

Es waren bei den diesjährigen Gartenträumen eher die unbelebten Objekte, die es mir angetan haben. Trommelsteine, die aus hellen und dunklen Abschnitten verschiedener Gesteinsarten zusammengefügt wurden. Und Halbedelsteine, die in eine geometrisch klare Form der Unendlichkeit gebracht wurden. Kleine Dinge für meine Fensterbank und auch als Geschenk für noch zu findende Anlässe. Das schönste ist aber zweifellos immer das Schlendern zwischen den Gehöften, vorbei an schon vollbelaubten, aber noch nicht blühenden Linden, mit Blick auf die Falknerei, die heute bestimmt ein Dutzend Tiere der Öffentlichkeit vorstelle, die auf ihren kleinen Podesten von der ungewohnten Besucherschar ziemlich unbeeindruckt schienen. Schön auch die Begegnung mit Bekannten, mit denen man nebenbei eine weitere Gemeinsamkeit zumindest im Gespräch pflegen konnte. Ein schöner Ausflugstag. Und das schönste, dass der Sonntag erst noch kommt.

Ansteckende Kreativität

Einem aktuellen Tweet entnehme ich, dass auch andere Fotografen diese Zeit des Frühlings als sehr inspirierend wahrnehmen. Einfach weil das neue Wachsen und Blühen eine natürliche Kreativität darstellt, die quasi ansteckend wirkt. Da liegt es nahe, eben diese Schaffenskraft der Natur im Bild festzuhalten. Etwas, das Zeit benötigt. Um zur rechten Zeit das richtige Motiv vor der Linse zu haben, mit der richtigen Einstellung und bei den optimalen Lichtverhältnissen. Vieles von diesen Motiven ist unheimlich kurzlebig. Die Apfelblüte z. B., die ich so schön finde, ist jetzt bei uns schon wieder fast vorbei, die verbliebenen Blüten nicht mehr ganz frisch. Und wenn in dieser Zeit das Licht fehlt, der Regen vom Spaziergang oder jedenfalls längeren Fotoexkursionen abhält, dann war es einmal wieder nichts mit der neuen Serie. Ein Stück Glück ist schon dabei, wenn man sich auf den Weg macht, Natur fotografisch in ein ihr gerechtes Bild zu setzen. Ich freue mich auf hoffentlich viele kreative Fotostunden in diesem Frühjahr und Sommer und auf die Experimente mit den neuen Mitteln, die ich zunehmend spezifischer zu nutzen weiß.

Gartenbaumlandschaft

Immerhin konnten wir den ganzen Tag über beim Besuch in G. im Garten sitzen. Eigentlich ein gutes Wetter für einen Feiertag im Frühling. Wenn es nicht zu heiß ist und andererseits aber warm genug, dass man im Freien nicht friert. So sind uns auch viele Vatertagsausflügler begegnet, die sich an die weltliche Ausdeutung des Himmelfahrtstags erinnert haben. Bei zwei kurzen Spaziergängen mit J., W., M. und M. haben wir unter anderem die Flora im Wohnumfeld begutachtet, die sich schon ein wenig von der unserer Region unterscheidet. Die Blüten sind aber genauso weit: Der Weißdorn öffnet gerade die ersten Blüten. Der Holunder steht kurz davor, der Wollige Schneeball hat seine Teller ausgebreitet. Und dann gibt’s in diesem Wohngebiet noch einige Exoten zu bestaunen, z. B. eine immergrüne Araukarie ungewöhnlichen Ausmaßes und im selben Vorgarten ein Blauglockenbaum, dessen Name angesichts der glockenförmigen großen und blau-lila gefärbten Blütenkelche verständlich wurde. Im Garten haben J. und W. inzwischen auch eine ziemlich harmonisch wirkende Baumlandschaft erreicht: Im Zentrum die beiden Ebereschen, die V. ihnen vor einigen Jahren mitgebracht hatten. In der Vertikalen von W. gekürzt, werden sie künftig als Paar zwei kugelige Kronen ausbilden und sich als erwachsene Bäume sicher wunderbar ergänzen. Sie bilden sicherlich das optische Baumzentrum des Gartens. Und dann die schon länger dort lebenden Exemplare einer Koreatanne, eines Zierapfelbaums, einer Eibe, verschiedene Fliederbäume, eine Blaufichte und eine Eibe, daneben verschiedene Sträucher, die ich nicht genauer bezeichnen kann. Im Vorgarten dann der ohnehin schon stattliche Walnussbaum und die stimmig zurückgeschnittene Esskastanie. Das verspricht in G. ein gutes Baumjahr zu werden. Und sicherlich auch ein gutes Blumenjahr, wie die sich abzeichnende Wachstumsfreudigkeit der Jungpflanzen erahnen lässt.

Verzögerte Blüte

Konstanter würden wir uns diesen schönen Frühlingsmonat wünschen. Etwa so wie in 2011, als der Mai sonnenreicher war als der Rest des Jahres. Stattdessen immer wieder Temperaturrückgänge. Das einzig Gute daran ist, dass die honigrelevanten Blüten so verzögert werden. Am Flussdamm habe ich dennoch schon die ersten offenen Weißdornblüten gesehen. An anderen Sträuchern sind die Blüten noch geschlossen, die weißen Köpfe sind schon zu sehen. Es wäre sicher im Sinne von V., wenn die kühle Phase länger andauert, denn gerade jetzt setzen die Völker neue Brut an, die sie bald schon anwachsen und stärker werden lässt. Unerlässlich für einen guten Honigertrag.

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