Die Weihnacht in uns

Die letzten Arbeiten konnte ich heute abschließen. Und auch die meisten Geschenke haben wir schon verpackt. Jetzt freue ich mich wirklich auf die Weihnachtsfeiertage. Einfach ruhig sein, alles, was zum Ereignis gehört, wahrnehmen und die astronomische Wende als Neuanfang im christlichen Sinne vergegenwärtigen. Wenn das gelingt, haben wir die Weihnacht in uns zum Leben erweckt. In diesem Jahr wird uns der Weihnachtsbaum ein bis zum Dreikönigstag bleibender Begleiter sein können. Ich freue mich auf die Atmosphäre, die er insbesondere in den Morgen- und Abendstunden um sich erzeugt. Und ich freue mich, dass seine Beschreibung und Abbildung im Baumtagebuch vom 20. Dezember bereits Resonanz gefunden hat und geteilt wird. Der Weihnachtsbaum bleibt eben ein Symbol, dem sich eigentlich niemand ganz entziehen kann. Eines, in dem ein wahrnehmbarer und seelisch eindrücklicher äußerer Abdruck der einen gemeinsamen Quelle des Lebendigen und Geistigen gegenwärtig zu sein scheint.

Vorweihnachtserfahrungen

Nun ist auch das letzte vorweihnachtliche Armbandprojekt soweit, dass ich es morgen abschließen kann. Wahrscheinlich wird aber auch die Zeit der Raunächte nicht frei von kunsthandwerklicher Arbeit sein. Morgen aber kann ich mich erst einmal auf die Feiertage freuen. Unser Weihnachtsbaum wurde schon von einigen bewundert, v. a. von Ms Gratulanten, denen er vorgestellt wurde. Und tatsächlich ist es ein sehr schöner, strahlender Baum, der ziemlich gleichmäßig gewachsen ist. Dass er so ungewöhnlich intensiv strahlt, hat uns zunächst überrascht, kommen doch immer dieselben drei Lichterketten zum Einsatz. Aber natürlich ist die Erklärung naheliegend: Der Baum ist einfach weniger hoch und schmäler als bisher gewohnt. Und dadurch stehen die Christbaumkerzen automatisch enger zusammen. Eigentlich eine gute Lösung vielleicht auch für die kommenden Jahre. Nur 20 Zentimeter weniger Höhe können sich in solchen Details sehr positiv auswirken, ohne dass die Gesamterscheinung des Weihnachtsbaumes dadurch weniger eindrucksvoll ausfiele.

Kontemplativer Auftakt der Weihnachtswoche

Ein schöner Auftakt der Weihnachtswoche war Ms Geburtstag. Mit der Wahl des Lokals lagen wir an der Reaktion der Freunde bemessen genau richtig. Alle haben sich wohl gefühlt. Und man merkte, die meisten Gäste waren bereits in weihnachtlicher Stimmung, anders als die Mitarbeiter, für die gerade diese Festtagszeit einen enormen Stress bedeutet. Auch für mich steht noch mindestens der Abschluss eines Projekts bevor. Heute konnte ich aber kleine Ruhe- und Kontemplationsphasen einlegen, u. a. mit der Lektüre der Mitschrift eines Vortrags von Rudolf Steiner, in dem er sich über die zwei Weihnachtsverkündigungen auslässt. Der Beitrag von 1921, also gewissermaßen zu seinem Spätwerk gehörend, ist außerordentlich dicht geschrieben, mit sehr vielen angerissenen, aber nicht ausgeführten Verweisen und komplexen Bezügen. Insofern kann er den Weihnachtsgedanken nicht so klar eingrenzen wie die früheren Vorträge zum Thema. Ich kann mir vorstellen, dass diese späten Beiträge auch den zeitgenössischen Zuhörern nicht so ganz leicht verständlich gewesen sein könnten. Denn in Steiners damals schon zu einer enormen Komplexität angewachsenen Denkart spielt so vieles hinein, dass der nicht permanent mit dem Steinerschen Werk Befasster vermutlich Verständnisschwierigkeiten haben musste. Dennoch der Grundgedanke ist schon verstehbar und wirft einen interessanten und sehr ungewohnten Blick auf das Weihnachtsfest: Die beiden Verkündigungen der Geburt Christi zum einen an die Hirten auf dem Felde und zum anderen an die drei Könige bzw. Weisen aus dem Morgenland stellen zwei verschiedene Arten auch für die damalige Zeit außergewöhnlicher Wahrnehmung bzw. Erkenntnis des Geistigen dar. Einmal mittels der Kenntnisse über den Lauf und die Konstellation der Planeten, und das heißt vermittelt über mathematische Erkenntnisse. Und zum anderen über ein traumhaftes Bewusstsein darüber, dass etwas Göttliches kurz davor steht, auf die Erde zu kommen. Es ist Steiners wohl einmaliges Verdienst und Fähigkeit, die Denk- und Empfindungswelt damaliger Menschen vorstellbar zu machen, unter denen die Hirten und Weisen mit besonderen Fähigkeiten ausgestattete gewesen sein mussten. Sie hatten etwas, nämlich Reste eines wiederum früher selbstverständlichen Hellsehens, eines natürlichen Einblicks in die geistige Welt, das uns heute fehlt. Dieser Vortrag ist insofern im Kontext der Steinerschen Vorstellungen über die Entwicklung von Mensch und Kosmos als Ankündigung zu verstehen, dass es für uns heute wieder – nach Erkenntnisfortschritten, die wir auf dem Gebiet der rationalen Erkenntnis zwischenzeitlich zweifelsfrei gemacht haben – darauf ankommt, in die geistigen Welt hineinblicken zu können, um z. B. zu einem Verständnis des weihnachtlichen Mysteriums zu gelangen, das ihm außerhalb äußerlicher Rituale gerecht wird. So geht Steiner auch in diesem Vortrag wieder auf den vergleichsweise jungen Brauch des Weihnachtsbaums ein, der aber hier ganz ungewohnt eingeordnet wird. Ich werden den Text erneut lesen müssen, um diese Facette der Steinerschen Weihnachtsauffassungen vernünftig einordnen zu können.

Oh – schöner – Tannenbaum

Unser Weihnachtsbaum 2014

Nun steht er schon, unser diesjähriger Weihnachtsbaum. Die grüne Blaufichte präsentierte sich etwas bogenförmig gewachsen. Aber mit der richtigen Drehung und einigen korrigierenden Maßnahmen konnte ich die kleinen Schönheitsfehler ausgleichen, ohne den Charakter der Baums zu beeinträchtigen. Der schöne Astaufbau und vor allem die kräftig gewachsenen Seitenäste waren die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl. Und beim Schmücken hat sich das wie erwartet ausgezahlt. Diesmal war es mir vergönnt, ganz ruhig beim Hören meiner Lieblings-Weihnachtsmusik daran zu arbeiten. Das hat Spaß gemacht und mich doch sehr an das Ritual erinnert, wie ich es von früheren Jahren in eindrücklicher Erinnerung habe. Nachdem ich in den letzten Jahren die goldenen Kugeln als Hauptakzente gesetzt hatte, sollte dieses Jahr das Rot dominieren. Dabei sind dann auch vier große rote Glaskugeln zum Einsatz gekommen, die wir bisher noch nie als Baumschmuck verwendet hatten. Und der Strohschmuck mit roten Aufhängern, gemischt mit Glas, Metall, Holz-, Samt- und Paillettenschmuck. Da der Baum diesmal nicht ganz so hoch und ausladend ist, habe ich ihn nicht überfrachtet. Im Ergebnis zeigt er dennoch eine gewisse Opulenz, die aber seinem Charakter angemessen ist. M. gefällt das Rot auch sehr gut. Und der Gesamteindruck stimmt uns jetzt schon zuversichtlich, in dieser Weihnachtszeit – nach dem letztjährigen Trauma – wieder einen sehr schönen Weihnachtsbaum bewundern zu können, der seine Bezeichnung zu Recht trägt.

Planlose Ruhe

Auch wenige Tage vor Heilig Abend ist der Arbeitstag eng getaktet. Als wenn ich das Hektik-Klischee für die Vorweihnachtszeit unbedingt bestätigen wollte. Aber das ist nicht so. Vielmehr ist der enge Plan durch Anfragen von außen bestimmt. Und da mich solche Nachfrage wirklich freut, ist das auch vollkommen in Ordnung. Ich hoffe, an den Feiertagen selbst und in der Zeit der Raunächte dann die vielbeschworene Ruhe in ihrer weihnachtlichen Ausprägung erleben zu können. Einen Plan dafür hätte ich auch schon, aber eigentlich will ich gerade zu dieser Zeit nicht so planvoll leben. Den Weihnachtsbaum habe ich eben aus dem Regen unter Dach geholt. So kann er wenigstens etwas abtrocknen, bevor wir ihn morgen Vormittag ins Haus holen. Auf diesen Baumschmücktag, wie ich ihn einmal nennen möchte, freue ich mich ganz besonders, da die ungewohnte schmale Dimension des Baums etwas Neues für mich ist, für das ich eine angemessene Lösung finden muss.

Der Weihnachtsbaum ist gefunden

Nun kam ich doch schneller an den Weihnachtsbaum, als ich ursprünglich gedacht und geplant hatte. Denn als ich am Bürgerplatz vorbei kam und zum zweiten Mal die dort ausgestellten Bäume begutachtete, wuchs spontan der Wunsch, den Baum diesmal im eigenen Dorf zu besorgen. Zwar ist die Auswahl an zimmerhohen Exemplaren dort nicht so toll, aber ich hatte ja ohnehin erstmals einen weniger hohen Baum vorgesehen. Bei einer schmalen, etwa 2 Meter hohen und schön gleichmäßig bis in die Spitze gewachsenen Blautanne bin ich dann letztlich geblieben. Was mir die Entscheidung neben dem Astaufbau leicht machte, war die Tatsache, dass dieses Exemplar glücklicherweise nicht blau wirkt, sondern ziemlich grün. Eine grüne Blautanne also, eine Premiere, nachdem wir jahrelang auf Nordmanntannen gepolt waren. Die zeigen aber, wie ich heute erfahren habe, besonders häufig diese ausgedünnten Kronenabschnitte. Für das Schmücken wird der Baum sicher eine Herausforderung werden, da ich eben immer diese breiten und ausladend großen Bäume gewohnt war. Es wird ein Schmuck sein müssen, der dem Charakter dieses leichteren Baumes entspricht, damit er in seiner neuen Rolle als Symbolbaum eindrucksvoll wirken kann.

Vorweihnachtliche Planungen

Dadurch, dass Heilig Abend dieses Jahr in die Wochenmitte fällt und man damit ja gleich eine halbe Feiertagswoche einleitet, fallen die vorweihnachtlichen Planungen ungewohnt aus. Die meisten scheinen in dieser Woche bereits das Geschäftsjahr abzuschließen, ungeachtet der beiden noch ausstehenden zweieinhalb Arbeitstage. Für mich geht’s eigentlich ununterbrochen weiter, schon allein wegen der Bestellungen, die zwischen den Tagen versandfertig sein sollen. Aber es gibt auch einige Unterbrechungen mit angenehmen und weniger angenehmen Verpflichtungen. So steht diese Adventszeit für mich überwiegend im Zeichen der symbolischen Arbeit mit den Bäumen. Eine schöne Herausforderung, die ich in dieser Dichte bisher noch nicht erlebt habe. Dass ich mit meinen handgefertigten Produkten so manchem ein Weihnachtsgeschenk zur Verfügung stellen kann, in diesem Jahr sehr viel häufiger als sonst, das finde ich wirklich spannend. Da geht die Wahl und das Schmücken des Weihnachtsbaums, ein Projekt, das ich ab Freitagvormittag vorgesehen habe, schon fast unter. Dennoch hoffe ich auf die Muße und eine glückliche Hand bei der Suche und Auswahl, die das traumatisches Erlebnis des Vorjahrs nicht zur Wiederholung werden lässt.

Weiterentwicklung der Wunschbaum-Manufaktur

Das war wohl das letzte Drechseln vor Weihnachten. Damit habe ich das Material für die nächsten kunsthandwerklichen Arbeiten vorbereitet. Arbeiten, die um die Feiertage herum platziert sein werden. Und im neuen Jahr geht’s gleich weiter. Es ist schön, dass meine Bemühungen während der Sommermonate, die Angebote der Wunschbaum-Manufaktur noch transparenter und sichtbarer zu machen, inzwischen Früchte getragen haben. Das wird für die Kontinuität im neuen Jahr sicherlich förderlich sein. Und neue Aktualisierungen der Darstellung im Internet, aber auch neue Hölzer und ein neues Armband-Konzept sind ja auch noch vorgesehen. Somit ist die Entwicklung der Idee auch nach 14 Jahren noch lange nicht abgeschlossen.

Vom eigentlichen Sinn des Feiertags

Ich hoffe, noch vor den Feiertagen zur Lektüre des neuen Steiner-Vortrags über Weihnachten zu kommen. Der Titel ist „Die zwei Weihnachtsverkündigungen“ und wurde von Rudolf Steiner am 1. Januar 1921 in Stuttgart gehalten. Ich kenne den genauen Inhalt noch nicht und bin deshalb gespannt, welchen Aspekt der Weihnacht er in diesem Vortrag herausstellt. Die übrigen als Sonderdruck veröffentlichten und auf Weihnachten bezogenen Vortragsmitschriften habe ich in den letzten Jahren bereits gelesen. Dabei finde ich den vor Jahren zunächst entdeckten „Der Weihnachtsbaum – Ein Symbolum“ immer noch am eindrücklichsten. Ich bemühe mich, ihn um die Feiertage herum immer wieder neu zu lesen und stelle jedes Mal fest, dass ich andere Aspekte wahrnehme und der Text offenbar endlos viele Facetten offenbart. Eine Feststellung, die ich bei so manchen Niederschriften Steiners schon öfters gemacht habe. Es ist einfach schön, sich zumindest im Verlauf der Lektüre solcher Texte den eigentlichen Sinn des Feiertags vor Augen zu führen. Denn das geht im Zusammenhang familiärer Kommunikation, in der Form, wie sich diese konventionell entwickelt hat, allzu leicht vollständig unter.

Schon wieder Pech mit dem Weihnachtsgrün

Eigentlich nehme ich dieses seltsame Erlebnis ähnlich wahr wie M. Allerdings kann ich mich mit dem Gedanken, ganz auf einen Weihnachtsbaum zu verzichten, nicht gewöhnen. Tatsächlich ist dieses Phänomen weihnachtlichen Grüns mit penetranter Geruchsausdünstung tatsächlich auch bei unserem diesjährigen Adventskranz aufgetreten. Anfänglich unauffällig, hat er im Laufe der Woche diesen stechenden Geruch entwickelt. V., der direkt neben dem Kranz saß, hat die Quelle dann eindeutig identifiziert. Und wir konnten nicht umhin, seine Beobachtung zu bestätigen. Was soll man dazu sagen. Zweimal Pech, beim letztjährigen Weihnachtsbaum, der die nachweihnachtliche Zeit nicht mehr erleben durfte, und jetzt beim Adventskranz, der aus ganz anderer, durchaus vertrauenswürdiger Quelle stammte. Der Ärger über diesen Verlust ist das eine, die Frage, wie so etwas kommen kann, das andere. Eine Erklärung haben wir nicht. Der Versuch einer Ursachenbegründung, die uns letzten Dezember der hiesige Gärtnermeister gab, scheint nun nicht mehr so stichhaltig. Schließlich kann man doch nicht davon ausgehen, dass ausgerechnet unser Weihnachtsgrün immer von Bäumen stammen sollte, die im Riesen-Weihnachtsbaum-Transport ganz unten lagen und bereits während dieser Zeit eine Art Gärschaden erlitten. Das kann ich mir nicht vorstellen. Aber vielleicht gibt’s ja mittlerweile Konservierungsmethoden oder ähnliches, die solche Geruchsentwicklung unter Wärmeeinwirkung erklären. Vielleicht finden wir das irgendwann einmal heraus. Bleibt noch die Frage, ob wir nach der Erfahrung noch die sonst selbstverständliche Motivation aufbringen, nach einem Weihnachtsbaum Ausschau zu halten.

Hölzerne Weihnachtsgeschenke unter Dach und Fach

Es war nicht einfach, aber ich bin im Plan geblieben bei dieser Mammutarbeit. 5 Bänder an einem Tag zu glätten, das hatte ich bisher noch nicht. Allzu oft würde ich es auch nicht gerne wiederholen. Aber wenn dann alles perfekt ist, ist die Mühe schnell wieder vergessen. Ich freue mich, dass die verschiedenen Baum-Holz-Symbol-Geschenke für Weihnachten damit unter Dach und Fach sind und ich mein Augenmerk auf die Auslieferung nach den Feiertagen richten kann. Das bedeutet noch einige Arbeit vor Weihnachten. Eine Arbeit, die wie ich finde, perfekt in diese Zeit des Jahres passt, holt sie mir doch das fehlende Licht symbolisch zurück.

Abschließende Holzprojekte

Wieder ein sehr langer Arbeitstag. Aber mein Plan scheint aufzugehen. Zumindest hoffe ich, morgen mit den letzten fünf der vierzehn Armbänder abschließen zu können, die noch als Weihnachtsgeschenke gedacht sind. Anschließend geht’s an die neuen Projekte, die frühestens während der Rauhnächtezeit ihren Einsatz starten können. Allerdings möchte ich die Perlen noch vor Heilig Abend fertigstellen. Dann kann der Versand noch im alten Jahr erfolgen. Vielleicht ist diese schöne Arbeit mit den Hölzern das Beste, das bei solchem Dezemberwetter für mich vorstellbar ist.

Holzcharaktere besser verstehen

Heute war wieder die große Maschine an der Reihe. Die Arbeit bei wenig angenehmen Temperaturen, Dauerregen und chronischer Lichtarmut war langwieriger als erwartet und geplant. Aber natürlich müssen die Stäbe vollkommen in Ordnung sein, damit die übrigen Arbeitsschritte flüssig vorangehen. Letztlich sind mir auch die schwierigen Hölzer, allen voran die Esskastanie, gut gelungen. Bei diesen Stunden intensiver Auseinandersetzung mit dem Material, oder vielmehr der Individualität einzelner Holzarten, entsteht immer wieder so etwas wie innige Vertrautheit. Kein Kennenlernen mehr, dafür bin ich schon zu lange mit den verschiedenen Arten beschäftigt. Eher ein immer besseres Verstehen, das es mir erleichtert, den je besonderen Charakter einzuschätzen und das Spezifische herauszuholen. Ich bin sicher, dass man den Produkten diese Auseinandersetzung ansieht, und dass dies ihre symbolische Kraft und Ausstrahlung mitprägt.

Gabenarmbänder

Es ist schön, dass die Baumkreis-Arbeiten jetzt abgeschlossen sind. Ich habe das heute in intensiven Phasen sukzessive durchgezogen und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Jetzt geht’s gleich an das nächste Projekt, das mich wohl bis zum Wochenende beschäftigen wird. Ein ungewöhnlich großes Interesse beobachte ich zurzeit an den Produkten der Manufaktur und freue mich sehr darüber. Dass einige dieser Arbeiten als Geschenke unter dem weihnachtlichen Gabentisch dienen werden, macht mich besonders froh. Welch schöneren Rahmen könnte es für ein so individuelles und doch zeitlos sinnhaftes Geschenk geben!

Überlegungen zur Größe des Weihnachtsbaums

Beim Einkaufen sind wir heute an dem Areal vorbeigekommen, das sich der hiesige Weihnachtsbaumhändler immer aus Bauzäunen abgrenzt. Die kleineren Bäume, vom Mini-Format bis ca. 1,70 m Größe, sind teilweise gar nicht so übel. Bisher hatte ich ja immer die zwingende Vorstellung, es müsste ein zimmerhoher Baum werden. Nach der unwahrscheinlichen Erfahrung des Vorjahres, in dem wir den gärenden Baum bereits kurz nach den Feiertagen entfernen mussten, bin ich von diesem bis dahin so gut sortierten Händler nicht mehr ganz überzeugt. Vielleicht ist ein kleinerer Baum, der anderswo leichter zu finden ist, doch eine Möglichkeit. Eine andere wäre die Kombinationen zweier ganz kleiner Bäume, die dann, ganz in der ursprünglichen Tradition, als Tischbäume ihre symbolische Erfüllung finden könnten. Ich bin mir noch nicht sicher, welche Variante ich wähle. Den Baum jetzt schon zu besorgen, wäre mir ohnehin noch zu früh.

Symbolische Konstrukte

Ganz ungewohnt ruhig gestalten sich meine Arbeitstage in den letzten Vorweihnachtswochen. Ruhig und äußerst intensiv, denn die zahlreichen Anfragen müssen termingerecht abgearbeitet werden. Die Arbeit mit Holz ist da ganz anders als andere Routinearbeiten. Sie zeigt sich besonders variationsreich, fordert auch bei noch so viel Erfahrung große Aufmerksamkeit und ist deshalb immer wieder eine Herausforderung. Vielleicht liegt darin der Grund, dass ich diese Arbeit als sich stetig weiterentwickelnd wahrnehme, als Teil eines umfassenderen Projekts, in dem sich Zeitlosigkeit mit den wechselnden Bedürfnislagen einzelner verbindet. So etwas ist nur mit archetypischen Symbolen möglich, unter denen die Bäume für mich die spannendsten sind. Ein sich veränderndes Abenteuer sozusagen, das aufbauend auf einer verbindenden gleichbleibenden Grundlage immer wieder neue und individuelle symbolische Konstrukte ermöglicht.

Weihnachtsstimmung international

Vor einigen Tagen habe ich es schon einmal bemerkt. Die Vorweihnachtszeit wird in diesem Jahr bewusster wahrgenommen. Man hat den Eindruck, dass der eigentliche Inhalt des Weihnachtsgedankens stärker in den Vordergrund getreten ist. Da kann die immer wieder gerügte Kommerzialisierung nichts dran ändern. Inhaltlich können die Menschen wieder mehr in der Weihnacht erkennen, lassen sich wieder mehr Zeit zum bewussten auf die Festtage bezogenen Stillsein. Mehr und bessere rührende Weihnachtsfilme im Fernsehen, phantasievollere Weihnachtsdekoration in den Geschäften und Privatwohnungen. Viel weihnachtliche Musik schon von Beginn der Adventszeit an. Das sind natürlich äußerliche Zeichen, die aber dennoch für etwas tiefer Gehendes stehen. Die Reportage vorhin über das Erleben des Weihnachtsfestes unter Seeleuten im Hamburger Hafen hat es wieder einmal gezeigt. Auch wer auf Grund seiner Religion oder seiner Erziehung nicht wirklich einen Bezug zu den Symbolen und Ritualen der Weihnachtszeit hat, kann sich dennoch der emotionalen Energie und inhaltlichen Stärke dieser Symbole und Rituale nicht entziehen. Spätestens beim Anblick des großen beleuchteten und festlich geschmückten Weihnachtsbaums bei der Zusammenkunft im Seemannstreff am Heiligen Abend war für alle spürbar, dass dies ein besonderes Fest mit kulturübergreifender Bedeutung ist. Der Symbolbaum war, an den Augen dieser Menschen ablesbar, der Katalysator dieser Empfindung.

Wohlige Wärme

Nach einem schleppenden Auftakt hat sich der Holzofen nun wieder an seine Arbeit gewöhnt. Und die klamme Kälte, die sich in den letzten dauertrüben Wochen im Haus breit gemacht hat, kriecht langsam wieder aus dem Gemäuer heraus. Einen guten Anteil daran haben die gut abgelagerten Obstbaumhölzer, die lange anhalten und unseren üppigeres Nadelholzdepot ergänzen. Das tut schon gut und ist so eine Art Ersatz für das fehlende Licht. Letzteres schlägt inzwischen so ziemlich jedem aufs Gemüt. Mehr Wärme schafft da einen akzeptablen Ausgleich. Mal sehen, wie lange die Ofensaison diesmal anhält und ob wir mit dem angesammelten Vorrat auskommen. Bei einem langen Winter wird es notwendig sein, weiteres Brennholz herbeizuholen. Hoffen wir, das wird nicht nötig sein und das Frühjahr wird so zeitig zu uns kommen wie Anfang dieses Jahres. Das war vielleicht die größte und positivste jahreszeitliche Überraschung seit langem.

Früher als erwartet – der erste Holzofentag

Es ist eine glückliche Fügung, dass ich derzeit diesen Dauereinsatz in Sachen Kunsthandwerk habe. Die Welt außerhalb dieses Projekts, das ich nun schon seit 14 Jahren verfolge, scheint nämlich wie eingeschläfert. Keine gute Zeit also, um kommunikationsbezogene Arbeiten voranzubringen, die immer auch einen Dialog, einen inhaltlichen Austausch voraussetzen. Diese Dinge werde ich also im neuen Jahr wieder aufnehmen und dann hoffentlich mit neuem Schwung in die nächsten Etappen überführen. Aber diese Intimität mit den verschiedenen Hölzern, dieser stille Dialog mit der Energie der verschiedenen Baumarten ist schon eine spannende Sache, die ich in dieser intensiven Form noch nicht erlebt habe. Eine gute Erfahrung zum langsamen Ausklang dieses wechselhaften Arbeitsjahres. Nun geht’s wieder in die Wohnstube, in der wir heute erstmals für diesen Winter den Holzofen angefeuert haben. Dazu ließ sich M. dann doch bewegen, nachdem sie jahrelang darauf bestanden hatte, mit dem Holzbrand erst im neuen Jahr zu beginnen. Gut so, denn wenn es jetzt nicht passend ist, wann dann.

Barbaratag ohne Aussicht auf Blütenwunder

Das ist nun seit längerem ein Barbaratag ohne Barbarazweige. Wir hatten durchaus am Morgen daran gedacht, aber dann im Rückblick auf die Vorjahre doch davon abgesehen, die Zweige zu schneiden. Schließlich ist in den letzten Jahren das Blütenwunder ausgeblieben, aus nachvollziehbarem Grund. Zuletzt begann die Holzofensaison nämlich erst Anfang des neuen Jahres. Nur mit der bulligen Wärme des Ofens aber war genug Wärmeenergie vorhanden, um die Knospen der Kirschbaumzweige zum Aufspringen zu veranlassen. Mit ein wenig Steuerung hat das dann in den Jahren, in den der Ofen schon vor Weihnachten brannte, auch pünktlich zum Heiligen Abend funktioniert. Eine ähnliche Treffsicherheit im Herbeiführen des Wunders hatten wir vor Jahren auch bei der Arbeit in D. Dort standen die Zweige direkt auf einer breiten Fensterbank aus Marmor, auf die die darunter hängende Heizung ihre Hitze übertrug. Günstige Bedingungen dafür, die mit der normal eingestellten Zentralheizung bei uns nicht herzustellen sind. Um die abzusehende Enttäuschung zu vermeiden gibt’s dieses Jahr also keine Barbarazweige. Gut aber, dass wir darüber geredet haben und uns damit die traditionelle Bedeutung wieder vergegenwärtigt haben.

Baumarten als Spiegel menschlicher Persönlichkeit

Das wird eine intensive Zeit für die Holzarbeit während der nächsten Wochen. Ich freue mich auf eine ganze Reihe von Armbandprojekten, die das ganze Spektrum meines Angebots anreißen. Besonders schön finde dabei, dass die Armbänder ja offensichtlich eine Rolle als Weihnachtsgeschenk spielen werden. Geschenke, die Interessenten sich in der dunkelsten Zeit des Jahres sich selbst machen oder die sie für andere vorgesehen haben. Beim Weiterschenken wird auch die Idee hinter den Armbändern weitergetragen, eine Idee, die etwas mit dem Mensch-Baum-Verhältnis zu tun hat und immer wieder die Frage aufwirft, inwieweit das Besondere bestimmter Baumarten sich in menschlicher Persönlichkeit spiegelt und man gewissermaßen charakterliche Ähnlichkeiten feststellen kann. Es ist ein schöner Gedanke, dass solche Symbole Menschen auf die Spur einer Selbstbeobachtung und Selbstbeschreibung führen mögen, die ohne sie möglicherweise nicht in der Form stattfinden würde.

Vom gemeinsamen Ursprung

Zum Jahresende hin nimmt die Sehnsucht der Menschen nach dem Lebendigen in der Natur in dem Maße zu wie es sich faktisch zurückzieht. Ähnliches konnte ich immer wieder beobachten. Ich lese das an der zunehmenden Resonanz ab, die den Wunschbaum-Projekten zurzeit widerfährt. Mehr Wünsche am virtuellen Wunschbaum, mehr Kooperationsofferten, ein ungewöhnlich großes Interesse an den Angeboten der Wunschbaum-Manufaktur. Ich freue mich darüber, auch weil ich ein Stück weit diese Sehnsuchtslücke schließen kann, ergänzend zu den sinnhaften Kompensationen, die die Menschen aus der Symbolik der Weihnachtspflanzen und später ganz besonders aus dem Weihnachtsbaum gewinnen. Baumsymbole und Symbolbäume, das sind gerade in den Wochen vor der Wintersonnenwende Anhaltspunkte für die Reflexion über Grundprinzipien des Lebens, die Einheit alles Lebendigen und die Rückführung von all dem auf den einen gemeinsamen Ursprung.

Keine Schlehen mehr

Nun hatte V. doch den Wunsch, noch einen Eimer Schlehen zu sammeln, um sie anzusetzen. Vor sechs Wochen, als ich ihm dies vorschlug, war er nicht interessiert. Ich habe deshalb die Sträucher am Flussdamm noch einmal inspiziert und dabei aber bestätigt gesehen, was mir vor zwei Wochen schon aufgefallen war: Es sind absolut keine Früchte mehr zu sehen. Die Schlehen waren in diesem Jahr zwar sehr üppig ausgefallen, aber eben auch schon sehr früh, so dass sie inzwischen schon abgefallen, von den Vögeln gefressen oder so stark zusammengeschrumpelt sind, dass kein Fruchtfleisch mehr vorhanden ist. Die Chance hätten wir also verpasst. Mal sehen, ob sich die nicht ganz so häufige Fülle bei den Schlehen im nächsten Jahr wiederholt.

Guten Chancen für Weihnachtsstimmung

Ein ruhiger 1. Advent, und wir haben das mit dem Lichterketten und dem Adventsschmuck dann doch noch rechtzeitig geschafft. Auch die Zeitschaltuhr ist schon aktiviert, so dass die Beleuchtung sich täglich in der Frühe einschaltet, um 9.00 Uhr abschaltet, um 16.00 Uhr wieder anspringt, um bis 23.00 Uhr die Zweige in weihnachtliches Licht zu tauchen. Der diesjährige Adventskranz ist vergleichsweise puritanisch ausgefallen. Neben dem reinen Fichtenkranz sind vier sehr schöne dunkelrote Kerzen darauf platziert und in die Zwischenräume haben wir lediglich kleine rote Filzsterne drapiert. In der Mitte ein wenig Kunstschnee, das war Ms Wunsch. Ich selbst hätte darauf verzichten können, weil mich diesmal die reduzierte Ausstattung eigentlich am meisten anspricht. Mein Eindruck ist, wenn ich die Gespräche rundum mitverfolge, dass die diesjährige Weihnachtszeit bewusster als solche wahrgenommen wird als in den Vorjahren, in denen man den Eindruck hatte, der Kopf stand den meisten bis kurz vor den Feiertagen ganz woanders. Vielleicht ist das eine Folge des tristen Wetters, das pünktlich zum 1. Advent nun auch die Kälte mit sich bringt, ohne die wirkliche Weihnachtsstimmung ohnehin kaum entstehen kann.

Ausdruck der Weihnacht

Bei J. und W. ist alles schon ganz weihnachtlich geschmückt. Nur der Adventskranz oder das Adventsgesteck, wie es bei J. ja eher der Fall ist, das haben sie wie wir auch noch nicht geschafft. Immerhin haben wir ja noch den 1. Adventssonntag, um das zu arrangieren, bevor die erste Kerze am Abend entzündet wird. Nun, die Kälte, die sich jetzt doch breit gemacht hat, lässt inzwischen eher weihnachtliche Gefühle aufkommen. In den Straßen, vor den Geschäften, in vielen Fenstern und an Hauseingängen finden sich unzählige Varianten von weihnachtlichem Schmuck, Weihnachtsbäume mit Lichterschmuck, Lichterketten in allen Farben, vor allem die modernen LED-Ketten, teils mit Effekten. Eine Vielzahl, die dennoch nicht überladen auf mich wirkt. Ich wünsche allen, dass sie das, was Weihnachten in seinem Kern bedeutet, auch tatsächlich während dieser Wochen in sich aufnehmen und in sich aufleben lassen können. Die Lichter, das Glitzern und der Schmuck sind nur ein Teil des äußeren Ausdrucks, der sich nicht verselbständigen, sondern m. E. eben als dieser Ausdruck erkennbar bleiben sollte.

Letzte Adventskränze

Wie eigentlich immer vor dem ersten Advent war der heutige Tag wieder vollgestopft mit Arbeit. Immerhin ist es uns gelungen, am zweitletzten Tag noch einen schönen Adventskranz zu erstehen. Und einen kleineren zusätzlich, der an der Haustür platziert wird. Wir werden beide noch mit den gesammelten Zweigen ausschmücken und ergänzen, sicher mit Mistelzweigen, vielleicht auch mit einzelnen Zweigenden von der Zypresse. Auch die Beleuchtung an den Gestecken muss noch angebracht werden. Eine schöne Arbeit für den Vormittag des ersten Advents. Nun freuen wir uns erst einmal auf den Besuch und werden mit J. und W. unsere bisherigen vorweihnachtlichen Erfahrungen austauschen.

Immergründe Weihnachtspflanzen

Eigentlich ist es vor Beginn der Adventszeit immer das gleiche. M. gerät leicht in Panik mit ihren Dekorationen, korrigiert einige Tage lang dies und jenes und erklärt sich letztlich dann doch zufrieden mit den Ergebnissen. Als Material für verschiedene Arrangements hat V. Schon vor einigen Tage Misteln gesucht und auch sehr schöne mitgebracht. An der altbekannten Suchstelle waren in den letzten Jahren meist solche mit überwiegend gelblichen Blättern zu finden gewesen. Dass er dieses Jahr wegen der Geländeverhältnisse an anderem Ort gesucht hat, war ein Glücksfall. Denn die Mistelzweige, man kann schon sagen Mistelbüsche, sind besonders schön gewachsen und tragen eher grüne Blätter, was insgesamt eindrucksvoller wirkt. Von unserer kleinen Stechpalme habe ich zudem noch einen überzähligen Ast abgeschnitten, und von unserer in die Hecke integrierten Eibe einige kleinere Zweige, die herausragten. Zusammen mit den Fichten- und wenigen Tannenzweigen sollten damit genug immergrüne Relikte weihnachtlicher Symbolbäume zur Verfügung stehen. Unsere Vorräte an weiteren, funkelnden und glitzernden Dekorationsutensilien sind inzwischen auch schon so umfangreich, dass dem gewohnten Vorweihnachtsschmuck der Wohnung nichts mehr im Weg steht. Vielleicht schaffen wir es noch, morgen einen schönen Adventskranz zu organisieren. Darauf, diesen selbst zu binden, wollte M. dieses Jahr verzichten.

LED-Weihnachtsbaumkerzen

Diese Novembereindrücke sind offenbar nicht subjektiv. Eigentlich hat der Novemberblues zumindest in unserer Gegend hier so gut wie alle erfasst. Viele Gespräche drehen sich um diese Dunkelheit, die zur Unzeit über uns kommt, wo doch die Wintersonnenwende noch vier Wochen auf sich warten lässt. Wahrscheinlich eine gute Zeit für die Beleuchtungsindustrie, vor allem für die wie die Pilze aus dem Boden schießenden Kreationen mit LED-Lichtern. Seitdem sich das LED-Licht auch in gelblichen und weißlichen Farben produzieren und serienmäßig einsetzen lässt, nimmt die Zahl der Produkte mit diesen Lösungen ständig zu. Natürlich auch für den Weihnachtsbaum. Ich schwanke immer noch, ob wir uns statt der inzwischen drei konventionellen Lichterketten, die unser Baum gewöhnlich benötigt, dieses Jahr doch einen Satz kabelloser LED-Weihnachtskerzen anschaffen sollen. Die sind bei der Zahl, die wir benötigen würden, allerdings noch ziemlich kostspielig. Die Idee, mit der Fernbedienung den Baum aus der Distanz zum Leuchten zu bringen, ist natürlich bestechend. Vor allem aber fände ich es toll, wenn die lästigen Kabel endlich aus dem Blickfeld kämen, die schon immer so störend waren. Nun, ich werde die Angebote diesbezüglich noch weiter verfolgen.

Anstrengende Hölzer

Mit den Holzstäben hatte ich heute doch einen unerwartet großen Aufwand. Es hängt eben sehr von der Holzart ab, ihren speziellen Eigenschaften, aber auch von dem Abschnitt, den ich ausgesucht habe. In einem Fall, bei der Kiefer, hatte ich mich verschätzt. Der Abschnitt war in Teilen zu weich und deshalb nicht geeignet. Leider ein verlorener Stab. Und das Feigenbaumholz ist ohnehin eine Klasse für sich, das generell große Vorsicht erfordert. Ich bin froh, letztlich und mit dem Ergänzen teils kleinerer Zusatzstäbe doch eine gute Ausgangsbasis geschaffen zu haben. Kiefer und Feigenbaum, die beiden haben mir es heute eher schwer gemacht. Dafür sind andere Hölzer stressfreier. Und beim nächsten Mal erwische ich bestimmt auch wieder pflegeleichtere Abschnitte.

Wechselhafte Novembererscheinungen

Gestern war ein Glücksfall, eine Witterungsinsel in diesem extrem grauen November. Man hat den Eindruck, das Licht will sich gar nicht mehr zeigen. Von früh bis spät eine geschlossene Wolkendecke, was den Dauereinsatz der Raumbeleuchtung notwendig macht. Bereits jetzt wirkt sich der Lichtmangel bei vielen in Dauermüdigkeit und Motivationsschwäche aus. Da wäre eine echte Kältephase wahrscheinlich die bessere Alternative, da mit klirrend kalter Luft der Himmel meist auch leergefegt ist. Eine Chance für die Sonne. In merkwürdigem Kontrast dazu stehen unsere Sommerblumen, die nach wie vor ihre Pracht entfalten. Die wunderbare lila Fuchsie zum Beispiel. Und auch die Mittagsblumen scheinen sich immer noch nicht an der Kälte zu stören. So etwas habe ich noch nie beobachtet, Ende November. Nur die Baumlandschaft hat sich fast vollständig in sich selbst zurückgezogen, wird zunehmend unsichtbar, meidet jede Aufmerksamkeit. Das macht Spaziergänge nicht gerade spannend. Erst mit dem Extrem, Eis und Schnee, wird der Blick wieder stärker auf die Verfassung und den Überlebenswillen der Bäume im Winter gelenkt.

Verlust an Innerlichkeit

Nachdem wir im letzten Jahr die Ausstellung versäumt hatten, konnten wir heute die wunderbaren weihnachtlichen Dekorationen im Blumenhaus W. wieder bewundern. Wie gewohnt waren viele staunenswerte Dinge zu sehen, das allein machte schon Freude. Aber solche Besuche bringen immer auch Anregungen, wie man selbst neue Ideen umsetzen kann, ähnlich oder in individuellerer Form. Natürlich spielen die weihnachtlichen Pflanzen, vor allem die Zweige immergrüner Bäume bei den Arrangements eine große Rolle. Meist von lebenden Bäumen stammend, teilweise kommen aber auch täuschend echt wirkende Imitationen zum Einsatz. Der Kreativität ist in diesem saisonalen Rahmen auch nach Jahren der Höchstleistung keine Grenze zu setzen. Dennoch glaube ich, in früheren Ausstellungen am gleichen Ort noch mehr vom eigentlichen Charakter der Weihnachtszeit verspürt zu haben. Leider ist trotz aller kreativer Opulenz der Zauber der Weihnacht diesmal nicht in derselben Form verarbeitet worden. Vielleicht ist auch das eine Tendenz unserer Zeit, in der viele Menschen den Traditionen einerseits, Zeugnissen themen- und zeitbezogener Innerlichkeit andererseits mit einer gewissen Skepsis begegnen.

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