Autobiografiearbeit

Der Regen geht weiter, aber die Wärme ist zwischenzeitlich doch zurückgekehrt – um morgen wieder zu weichen. Wir werden zurzeit stark geprüft zur Zeit des Sommeranfangs und können nur hoffen, dass der bereits da gewesene Sommer bald eine Fortsetzung findet. Eine gute Zeit zum Lesen immerhin, besonders an Sonntagsnachmittagen. Und eine gute Gelegenheit, Dinge zu rekapitulieren, ein bisschen Selbstmusealisierung und Autobiografiearbeit, die von Zeit zu Zeit förderlich sein kann. Bei mir tauchen da unweigerlich immer auch die Bäume auf, die mit meinem Lebenslauf eng verbunden sind und es sich auch immer bleiben werden. Das Baumtagebuch ist dabei die tägliche Minimalverbindung, die auf vielen anderen Ebenen Ergänzungen findet.

Schicksal eines Feigenbaums

Die ersten Ansätze neuer Feigenfrüchte sind jetzt bereits an den Blattnarben zu sehen. Noch ganz winzig natürlich, aber doch erkennbar und zahlreich. Anders als in den Vorjahren ist aber, dass nur die Endtriebe aktiv sind. Die langen, meist sehr dünnen jungen Äste bilden in Richtung des Stamms keine Seitentriebe mehr aus. Ein Anzeichen, dass der Baum keine lange Lebenserwartung mehr hat. Er würde im Extremfall eines sehr kalten Winters, oder wenn der Pilz ihn innerlich so stark geschädigt hat, dass seine Säfte nicht mehr in ausreichendem Umfang transportiert werden können, sicher immer wieder aus dem Wurzelstock ausschlagen, das liegt in der Unverwüstlichkeit seiner Art. Aber eine vernünftige Form wird er jetzt nie mehr erhalten können. Für mich Grund genug, auf das kleine Feigenbäumchen als Nachfolger zu setzen, das wir derzeit in einem Topf heranziehen. Schwer fallen wird es uns in jedem Fall, uns von ihm zu trennen, denn er hat uns einige Jahre viel Freude bereitet und gehörte zum festen Inventar sozusagen unserer Gartenbäume. Dennoch glaube ich nicht mehr daran, dass er sich in diesem Zustand noch wohl fühlen kann. Zu sehr wurde er in den vergangenen 3-4 Jahren gebeutelt, so dass er jetzt wohl an der Grenze seiner Regenerationsfähigkeit angekommen ist.

Kaum sommerliche Zuversicht

Solche Wetterwechsel machen mir nun aber doch zu schaffen. Eigentlich hatten wir uns schon an die Wärme gewöhnt und den Sommer in trockenen Tüchern geglaubt. Und jetzt das. Zwischendurch haben wir schon gewitzelt, dass Weihnachten kurz vor der Tür stehe. Bei dem Temperatursturz und schon wieder auftauchenden Erkältungserscheinungen sind solche Gedanken nicht abwegig. Sollten wir wieder einen dieser unechten, nicht jahreszeittypischen Sommer erleben müssen. Ich hoffe nicht. Auch den Pflanzen würde das nicht gut bekommen, nachdem die letzten wohl dosierten Regenphasen ihnen ganz gut getan haben. Vor allem die Bäume haben dadurch deutlich zugelegt und neue Feuchtigkeitsreserven gebildet. Das war insofern notwendig. Aber den Sommer sollte es nicht permanent beeinträchtigen oder gar unkenntlich machen. Zwei Tage vor der Sommersonnenwende hätten wir eher gute Gründe für sommerliche Zuversicht verdient.

Kreative Baum-Verhaltenheit

Zwar habe ich es mir immer wieder vorgenommen. Tatsächlich aber ist die Erweiterung meines fotografischen Portfolios zum Themenfeld Bäume ins Stocken geraten. Besonders die Holzoberflächen und -strukturen wären ein wichtiges Motivfeld, da nach wie vor besonderer Bedarf danach bei den microstock-Agenturen besteht. Und einen besonderen Blick dafür habe ich allemal. Aber ich benötige eben die Ruhe und mehr Zeit, als mir gegenwärtig zur Verfügung steht. So begegne ich den Bäumen in diesen Wochen vor allem rein beobachtend und reflektierend, nicht verarbeitend und festhaltend. Die Zeit für die kreative Verarbeitung ist vielleicht in diesem Jahr noch nicht gekommen. Und die Verhaltenheit gegenüber den Produkten der Wunschbaum-Manufaktur zeigt mir, dass nicht nur mir selbst es derzeit so geht.

Lebensbaum und Kulturlandschaft

Oh Wunder. Damit hatte ich zuletzt kaum noch gerechnet. Mit geschätzten 3 Jahren Verzögerung soll nun das Waldbuch des Heimatvereins W. tatsächlich erscheinen. Es handelt sich um ein umfangreiches Buch mit überwiegend Fachbeiträgen zu einer nahegelegenen Waldlandschaft, seiner Botanik und Kulturgeschichte. Und es enthält unter anderem einen kurzen Beitrag von mir über den christlichen Lebensbaumbegriff. Der Text ist Element verschiedener literarischer Abschnitte, welche die eher naturwissenschaftlichen Hauptkapitel des Bandes miteinander verbinden. Und da ist der Lebensbaum als archetypisches Symbol durchaus von Bedeutung, wenn es darum geht aufzuzeigen, wie eine Waldlandschaft über Jahrhunderte das kulturelle Empfinden und Wirken einer Region mitgeprägt hat. Ich bin sehr gespannt, wie das Gesamtwerk aussehen wird. Ende des Monats werde ich es bei der Präsentation sehen und hoffentlich die angekündigten Belegexemplare erhalten.

Neue Standortfragen für den Feigenbaum

Mein Vorschlag für den künftigen Standort des neuen noch kleinen Feigenbaums ist bei M. spontan weniger angekommen. Man müsse darüber noch reden. Natürlich ist das eine nicht ganz einfache Entscheidung, und natürlich ist dieser Standort nicht ideal, wenn es ein solches Ideal überhaupt geben kann. Aber die Gartenfläche ist eben begrenzt, da muss man sich solche Dinge sehr gut überlegen, soll es insgesamt gleichgewichtig sein und nicht in Konkurrenz mit den übrigen Pflanzen und dem Grundkonzept des Gartens treten. Licht würde er an diesem Standort sicher genügend bekommen, wenn er einmal über die Weinrebenhöhe hinausgewachsen ist. Nur hätten die Rosenstöcke dort, die Mohnblüten und verschiedene andere niedrige Stauden an der Stelle dann keine Überlebenschance mehr. Der Baum würde andere Pflanzen automatisch verdrängen und wäre auf dem höher gelegenen Beet für uns nicht direkt zugänglich. Als Option möchte ich das aber zunächst im Hinterkopf behalten.

Sieben-Bäume-Armband

Eine ziemlich nervenaufreibende Technikproblematik konnte ich im Laufe des Tages endlich auflösen. So können wir wieder in die kreative Arbeit einsteigen und das laufende Projekt bald zu Ende bringen. Auch anderes liegt noch in der Warteschleife, nur noch wenige Schritte vom Abschluss entfernt. Bei dieser Aussicht bin ich schon zuversichtlicher, bis Ende Herbst vielleicht das geplante neue Armband als Muster anlegen zu können. Denn dafür benötige ich etwas mehr Freiraum, mehr Muße, um den noch auszuarbeitenden theoretischen Hinterbau in kunsthandwerkliche Form zu bringen. Klar ist, dass dabei sieben Bäume in Erscheinung treten. Ob das Armband aber den bisherigen Themenarmbändern ähnelt oder davon deutlich abweicht, habe ich noch nicht festgelegt.

Geometrie des Gartens

Mit M. zusammen habe ich heute noch einmal einige der Blumen im Garten anders arrangiert, ihnen teils einen besseren Sonnenplatz verschafft oder sie anders platziert, damit sie beim Blick durchs Küchenfenster schon gut sichtbar sind. Inzwischen ist der ganze Garten lückenlos vom Grünen und Blühen verschiedener Arte ausgefüllt, der Blick kann so richtig eintauchen, wie in einen Dschungel. Nur im Spätsommer wird dieser Eindruck durch noch dichteres, dann schon dunkleres Laub verändert sein, der das Sonnenlicht noch stärker filtert und den oasenhaften Eindruck weiter verstärkt. Besonders froh bin ich darüber, dass auch der Walnussbaum jetzt deutlich an Statur gewonnen hat. Der Stamm zeigt zwar auch jetzt erst am unteren Abschnitt eine leichte Verdickung, weswegen V. ihn im Mittelteil zusätzlich mit einer Querstrebe stabilisiert hat, aber die Krone ist nun viel ausladender und mit großen Blättern ausgestattet. Die bisher reine Vertikalwuchsrichtung ist schon stärker aufgelöst, indem die Seitenäste, obwohl noch sehr steil stehend an Länge gewonnen haben. Vom ersten Stock aus betrachtet bilden vor allem der Ginkgo, der Walnussbaum und die kleinere Stechpalme eine Art Dreieck, das die Eckpunkte des Gartens markiert. Oft stelle ich mir vor, wie das ein zehn oder zwanzig Jahren aussehen wird. Ob wir das Wachstum dieser Bäume dann noch in derselben Weise beobachten und wahrnehmen können.

Das Feiern des Sommers

Der Regen heute Vormittag war ein Segen für die Vegetation. Die hat sich zwar seit Wochen in großer Wuchslaune präsentiert. Aber allzu trocken darf es eben auch nicht dauerhaft sein. Deshalb ist es gut, wenn solche Regenphasen zwischendurch einfließen, und auch, wenn es in der nächsten Woche mit den Temperaturen wieder etwas abwärts geht. Wetterfühlige werden das Auf- und Ab weniger mögen. Für ein Gleichgewicht im vegetativen Wachstum ist es aber offenbar sehr vorteilhaft. Die Blumen ums Haus herum, die Gräser, Sträucher und Bäume feiern den Sommer, zeigen derzeit das intensivste Grün. Für mich die anregendste Phase des Jahres, da eine Steigerung noch in Aussicht und der Höhepunkt des Sommers noch nicht erreicht ist. Eben dieser Übergang vom Spätfrühling in den Frühsommer, während dessen sich alles auszudehnen scheint und die Innerlichkeit und das in die Erde Zurückgezogensein vollständig vergessen sind.

Bienenwetter

Wieder einer dieser schönen Junitage, die erst am späten Nachmittag etwas Regen und gewittrige Stimmung brachten. Für unsere Sonnenstundenbilanz ist das schonmal ein großer Vorteil. Vielleicht werden wir bis zum 30. das gute Vorjahresergebnis wieder erreichen. Die Bienen scheinen dieses Wetter auch zu mögen und haben in den letzten Tagen erneut fleißig gesammelt und den vorher gesammelten Nektar in leckeren Honig verwandelt. Heute war wieder eine Kiste voller verdeckelter Waben zum Schleudern bereit. Die jüngste Blüte ist dann allerdings auch schon wieder abgeschleudert. Akazien haben ihre Blütezeit bei uns schon hinter sich. Als nächstes werden die jetzt schon blühenden Brombeeren kommen. Hoffen wir, dass sie möglichst lange anhalten, traditionell dauert das bei dieser Art am längsten, meist bis Ende Juli oder noch länger. Die letzten Brombeerblüten überschneiden sich dann mit den Esskastanien, die dann die letzte Tracht bringen. Es sei denn wir haben erneut das Glück, dass die Bienen in der Nähe Honigtau finden. Waldhonig war letztes Jahr nämlich auch dabei, nur ist er bei uns recht selten.

Autobiografisch

Manchmal kommen auch ältere Einträge des Baumtagebuchs über die Suchmaschinen zum Vorschein und ich erhalte wie heute einen Kommentar zu länger zurückliegenden Beiträgen. Das ist dann auch für mich eine Gelegenheit, Beobachtungen, Überlegungen, Erlebnisse der Vergangenheit ins Gedächtnis zu rufen und meine Baumerfahrungen im zeitlichen Abstand zu vergleichen. Diese Vergleichsmöglichkeit ist einer meiner Motive für die wirklich täglichen Einträge. Denn die Lückenlosigkeit ist eben auch eine Form der Autobiografie. Mit der Besonderheit, dass die Selbstbeschreibung an einem Thema enggeführt wird, das mir besonders am Herzen liegt, weil es Grundprinzipien des Lebens schlechthin zum Gegenstand hat.

Zukunftsplan für Gleditschien

Unsere drei kleinen Gleditschien haben in dieser Zeit des Jahres ihre Hochphase. Dann legen sie am meisten in der Höhe zu und wirken auch schon wie richtige kleine Bäumchen. Auch wenn das Blätterkleid dieser Art eher spärlich ausfällt und die Seitentriebe noch sehr reduziert auftreten, kann man doch die lichte Gestalt des erwachsenen Baums schon erahnen. Es wäre schön, wenn zumindest der stärkste unter den dreien sich langfristig behaupten könnte und wir dann einen festen Pflanzplatz für ihn finden. Denn irgendwann werden die immer größer werdenden Töpfe nicht mehr ausreichen. Richtig auswachsen wird er erst, wenn die Wurzeln sich tief eingraben und weit verzweigen können. Der Standort ist aber derzeit noch offen. Vielleicht nicht am Haus, sondern oben am Bienenhaus, an dem einige Exemplare bereits gewichen sind.

Licht und Sommer

Diese Abkühlung zwischendrin wird den Bäumen gut tun. Denn die nächste Wärmefront ist schon vorhergesagt. Und dann werden wir nicht nur unsere Kübelpflanzen wieder kräftig gießen müssen. Ach die Bäume müssen ihre Wasservorräte aus der Tiefe auffüllen. Solange es sich im Rahmen der letzten Wochen bewegt, wird das aber nicht schädlich sein, vielmehr ist üppiges Wachstum zu erwarten. Nur wirklich lang anhaltende trockene Hitze ist bekanntlich für die Gehölze nicht förderlich. Ich wünsche mir einen möglichst gleichmäßigen Sommer, der die Extreme meidet und uns besonders viel Licht bringt. Es ist vor allem das Licht, das wir jetzt benötigen und das für unser jahreszeitliches Empfinden maßgeblich ist.

Imkerglück

V. ist jetzt wieder richtig in Honig- oder besser Imkerlaune. Einfach weil seine neuen Völker derzeit sehr aktiv sind und das fürs Sammeln günstige Klima schätzen. Da es keine heftigen Regenfälle gab, hat sich die Robinienblüte auch länger gehalten als sonst. So ist Ende der Woche sicher der nächste Ertrag zu erwarten. Dafür dass er quasi wieder ganz von vorne anfangen musste, hat es sich in den letzten Wochen doch ganz positiv entwickelt. Jetzt kommt es darauf an, dass die Saison weiter gut verläuft und sich in puncto Schädlingsbekämpfung und Widerstandskraft gute Lösungen finden lassen. Dem Problem sind nämlich in den letzten Herbst-Winter-Phasen viele Bienen zum Opfer gefallen.

Sommerhitze unter Bäumen

Es ist einer dieser ruhigen Sommertage gewesen, von denen M. mit Bezug zum Sommer vor etwa zehn Jahren heute noch schwärmt. Damals war es allerdings der August, der vom Anfang bis zum Ende heiße Tage hatte. Damals hat sie große Teile des Tages lesend verbracht, im Liegen. Eine unvergessliche Erinnerung, weil die Zeit in diesen Sommerwochen still zu stehen schien. Es ist dies auch die Atmosphäre, die in dem Roman eine tragende Rolle spielt, denen ich heute zu lesen angefangen habe. Er spielt in der Junihitze einer südfranzösischen Stadt. Eine passendere Lektüre kann es in diesen Tage nicht geben. Und auch da spielen die Bäume eine Rolle, die unter ihrem kühlenden Blätterdach hier und da Erholungssituationen erzeugen.

Ruhige Augenblicke unter Bäumen

Ein sehr schöner Ausflug nach T., der wohl angenehmer als zu dieser Jahreszeit nicht sein könnte. Wegen der guten Laune der Menschen und ihrer Freude über den endlich angekommenen Sommer. Aber auch wegen der Abwechslung, sich im großstädtischen Rahmen für kurze Zeit bewegen und dann wieder gehen zu können. Die Ruhepausen im Schatten, besonders die nach dem Besuch der großen Buchhandlung im Schatten der Robinien waren für mich die Highlights der Exkursion. Wie eigentlich immer die Augenblicke am eindrücklichsten wirken, in denen man mit Ruhe die jeweilige Szene beobachten und auf sich wirken lassen kann.

Batterien aufladen

Das habe ich nun schon seit langem nicht mehr erlebt. Dass nämlich tagelange Recherchen außer dem Erwerb von Hintergrundwissen zur eigentlichen Problemlösung tatsächlich gar nichts beitragen konnten. Eigentlich eine Kleinigkeit, eine punktuelle Funktionalität, die aber für den späteren Betrieb des Shops entscheidend und unverzichtbar ist. Insofern muss die Lösung gefunden werden. Ich hoffe, die kommende frühsommerliche Woche wird das richtige Klima dafür schaffen. Für das Wochenende wünsche ich mir nach dieser Ochsentour einfach nur Ruhe und dass die Kontemplation beim Anblick der aktuellen Baumlandschaft, im Garten und draußen, die Batterien wieder aufzuladen hilft.

Heckenrosenlandschaft

An diesem bisher sonnenreichsten Tag des Jahres haben die Heckenrosen mit ihrer Blüte die Baumlandschaft dominiert. Die verschiedenen Sorten reflektieren das Sonnenlicht in weißlichen über rosa bis roten Farbtönen und setzen überall farbige und leuchtende Akzente.

Heckenrosenblüte I
Heckenrosenblüte II
Heckenrosenblüte III
Heckenrosenblüte IV
Heckenrosenblüte V

Arbeitsplan zur Wunschbaum-Manufaktur

Eigentlich wäre es an der Zeit, meine angedachten Projekte rund um die Wunschbaum-Manufaktur weiterzuverfolgen. Nur kann ich jetzt schon absehen, dass sich das weiter verzögern muss. Die Zielmarke heißt jetzt eher Herbst, denn der Sommer verspricht mit Fremdaufträgen ausgefüllt zu sein. Vielleicht ist das ja auch nicht so schlecht. Die Beschäftigung mit dem, was Rudolf Steiner beim Entwurf und der Realisierung des ersten Goetheanums bewegt hat, erfordert schon ein Sich-Einlassen auf das Thema. Nur dann werde ich die damalige Thematik für heutiges Erleben und Denken begreifbar machen können. Und die genaue Rekonstruktion der Motive Steiners bei der Wahl der sieben verschiedenen Holzarten für die sieben Säulenelemente, der Bedeutungen in den vorgestellten planetarischen Verbindungen der entsprechenden Bäume, sind die Voraussetzung für das kunsthandwerkliche Modell, das mir vorschwebt. Möglichst viel Zeit am Stück und die nötige Ruhe, damit sollte das Vorhaben in diesem Jahr noch umgesetzt werden können.

Klima- und anderer Wandel

Sollte übermorgen der heißeste Tag des Jahres kommen? Wenn ich die fast schon sengende Strahlung der jetzt am Abend tief stehenden Sonne erlebe, kann ich es glauben. Denn 33 Grad hätten schon das Zeug zu einem Rekordwert. Auch wenn wir hier vor Jahren einmal die 40 Grad-Marke überschritten haben, sind doch Werte oberhalb der 30 eher selten geworden. Die immer wieder statistisch berechnete durchschnittliche Erwärmung, deren Folgen kaum noch zu leugnen sind, macht sich insofern weniger an den absoluten Spitzenwerten der Temperatur fest, eher daran, dass es tendenziell eben immer etwas wärmer wird. Was uns aber am meisten belastet sind nicht die hohen oder niedrigen Temperaturen, sondern der ständige und immer drastischer sich gestaltende Wechsel zwischen beidem. Diese Extreme sind eben auch typisch für den so genannten Klimawandel. Da vollzieht sich tatsächlich ein für niemanden zu leugnenden Wandel, der sich im Verwässern der Jahreszeiten ausdrückt. Genau so viel Sonne im April wie im Mai, im Juni und Juli. Die gesamte Frühjahr-Sommer-Phase war im vergangenen Jahr fast gleichmäßig mit Sonnenlicht versorgt. Dazwischen jede Menge auf und ab, aber kein typischer, deutlich abgegrenzter Frühling. Und auch kein Sommer, der sich wesentlich davon unterschied. Von der Einheitsjahreszeit des Äquators sind wir zwar noch weit entfernt. Aber diese Veränderung muss sich ja zwangsläufig auf unser Erleben der Landschaft und des natürlichen Zyklus der Vegetation allgemein auswirken. Mit sicherlich spürbaren kulturellen Auswirkungen, die mit Auflösungserscheinungen in Wirtschaft, Politik und Religion konkurrieren.

Tagebucheinträge – besser mit Fotos?

Endlich ist die Umstellung wegen des Serverschadens jetzt abgeschlossen. So konnte ich heute die Einträge seit dem 20. Mai wieder neu einstellen, die natürlich lückenlos im Hintergrund erstellt wurden. Schließlich will ich vom Baumtagebuchkonzept, jeden Tag ein Eintrag, nicht abrücken. Mein zum 10-jährigen Tagebuchjubiläum gesetztes Ziel, die Beobachtungen wieder mehr fotografisch zu illustrieren, konnte ich bisher nur bedingt umsetzen. Das liegt wohl eher am Zeitaufwand, der bei der notwendigen Bearbeitung und Auswahl geeigneter Fotos, natürlich auch beim Fotografieren selbst, nicht unerheblich ist. Vielleicht sollte ich mir diesbezüglich neue Routinen ausdenken, die es dennoch ermöglichen. Einfach weil vieles sich mit bildhafter Unterstützung plastischer vermitteln lässt.

Freiluftfreude

Heute waren ungewöhnlich viele Menschen unterwegs auf den Lauf- und Radwegen. Trotz des durchwachsenen Wetters, das uns nur phasenweise Sonne gegönnt hat, hatten sie offensichtlich Freude an der guten Luft, die nach Frühling schmeckt und den Sommer erahnen lässt. Auf dem Weg auffallend sind zurzeit die in voller Blüte stehenden Hartriegelsträucher, die bei uns sehr häufig sind und eigentlich zu allen Jahreszeiten ein gutes Bild abgeben. Im Winter durch die rote Farbe der jungen Triebe, jetzt auf Grund der auffallend großen und weiß strahlenden Blütenstände, während des Sommers durch die dunklen Fruchtstände und im Herbst wegen der rötlichen Verfärbung der Blätter. Fürs Fotografieren waren das heute wegen des starken Winds keine guten Bedingungen, deshalb hatte ich die Kamera nicht mit. Mit Geduld hätte ich aber zumindest die üppige Blüte festhalten können, die so wahrscheinlich in einer Woche nicht mehr zu sehen sein wird.

Erster Honig und Neustart

Mit dem doch insgesamt stabiler werdenden Frühsommer wächst auch meine Lust aufs Fotografieren wieder. Vielleicht mit einem neuen Objektiv, vielleicht aber auch einfach mit der Fortsetzung meiner bewährten und immer noch bevorzugten Motivstreifzüge zu Bäumen, Holzstrukturen und Details in der Landschaft. Gerade diese Zeit ist dafür eigentlich ideal, da das Licht noch zu hart daher kommt und alles in frischem Grün erscheint, währen der Hochsommer die Farben hart und die Kontraste unrealistischer werden lässt. Für V. war heute ein großer Tag: Der erste Honig für dieses Jahr. Immerhin zwei Kästen, leider aber mit noch recht wenig Ertrag. Ich gehe davon aus, dass das von der Frühtracht noch nicht alles war und die stark gewordenen Völker jetzt erst richtig aktiv werden. Hoffen wir auf eine lang anhaltende und weder vertrocknende, noch vom Regen zerstörte Akazienblüte, darauf, dass die Brombeeren besonders lange blühen und die Esskastanie nicht zu früh folgen. Dann könnte dieses Jahr doch noch einen Neustart der Imkerei möglich machen.

Honigzuversicht

V. ist jetzt wieder in richtiger Imkereuphorie, weil seine Bienen in den letzten Tagen wohl ziemlich fleißig waren. Den ersten Honig wird es aber auch an diesem Wochenende immer noch nicht geben. Keine Besonderheit bei uns, alle Imker berichten darüber, dass sich die Ernte dieses Jahr verzögert. Erfreulich ist, dass nun auch die Akazien sehr intensiv blühen und viele große davon in der Nähe zu finden sind. Das verkürzt die Flugwege und damit den Ertrag. Ich hoffe, es wird noch möglich sein, einigermaßen reine Sorten zu erhalten. Das schmeckt m. E. immer besser und man kann die Gläser dann auch eindeutiger etikettieren. Die Anfragen unserer Kunden häufen sich jetzt. Sie können es offenbar nicht mehr erwarten.

Weitwinkel und ein anderer Blick

Die Pläne gehen jetzt doch wieder in Richtung eines neuen Objektivs. Den Weitwinkelbereich näher kennenzulernen würde mich schon reizen. Ich denke ausnahmsweise an ein Zoomobjektiv, das mir gewisse Spielräume vom Normal-Weitwinkel bis zur Standardbrennweite ermöglicht. Nur für Innenräume müsste ich irgendwann einen Superweitwinkel haben, da es ja das bekannte Problem bei Crop-Kameras gibt. Von diesen typischen Weitwinkel-Themen „Landschaft, Architektur und Innenräume“ abgesehen kann ich mir auch vorstellen, dass Naturdetails im Weitwinkel ganz anders wirken. Vielleicht eine Möglichkeit, mein Portfolio rund um die Baumfotografie zu erweitern und durch neue Eindrücke zu bereichern.

Feigenbaum und Gartenfreuden

Es ist tatsächlich so, dass der Feigenbaum seine besten Jahre hinter sich hat. Nur noch die Endtriebe entwickeln sich in diesem Jahr weiter. Andere musste ich heute erneut zurückschneiden. Und in Richtung Stamm kommen keine neuen Seitenäste mehr hinzu. Wir werden sehen, ob außer den üblichen Frühfeigen noch weitere Früchte zur Reife kommen werden. Ansonsten setze ich auf den Nachfolger, den wir parallel heranziehen, der aber natürlich noch eine ganze Weile benötigen wird, bis er diese Größe erreicht hat. Ich glaube, der jetzige war zum Zeitpunkt des Kaufs schon größer, und damals ging das sehr schnell. Als das Thema Feigenbaum dann ein familiäres wurde, war der Baum eigentlich schon ausgewachsen. Irgendwie habe ich damals das Wachstum gar nicht so genau mitverfolgt. Nur seine Veränderungen, die vielen Rückschläge und Neuanfänge in der Folge. Aber gerade in dieser Erwachsenenzeit haben wir den Baum sehr ins Herz geschlossen und mit ihm gelitten oder uns einfach nur an seiner mediterranen Ausstrahlung erfreut. In diesem Sommer sollte er sich eigentlich besonders wohl fühlen. So blumenreich hatten wir es im Garten zuvor noch nie. Vorhin war es schon schwierig, noch freie Plätze für die Wicken und Sonnenblumensetzlingen zu finden. Im Hochsommer können wir mit einem überbordenden Pflanzenwachstum dort rechnen. Jedenfalls wenn die Sonne und die Temperaturen nicht ganz aus der Reihe tanzen.

Bangen um Frühtracht

Mit dem Honig scheint es trotz der zuletzt guten Prognose in diesem Jahr doch schwierig zu werden. Wie V. sagt, haben die Bienen noch nichts verdeckelt. Dabei ist die Hochzeit der Frühtracht ja schon längst vorbei. Es wäre schon seltsam und für V. eine Enttäuschung, wenn die Bemühungen der letzten Monate so wenig Früchte tragen würden. Ich hoffe deshalb immer noch auf eine Weißdorn-Ernte, die zumindest unseren Eigenbedarf deckt. Bei den Weißdornsträuchern zeigen sich demgegenüber bereits die noch grünen Ansätze der Früchte, die erst noch wachsen werden, sich dann in Richtung Rot verfärben, im Hochsommer hellrot leuchten, um gegen Herbst hin immer schwärzer zu werden. Der Weißdorn ist für mich eines der spannendsten und abwechslungsreichsten Gehölze. Schön, dass ich ihm auf meinen Wegen so häufig begegnen kann.

Vegetationszyklus und Lebenslauf

Es kann es nicht häufig genug betonen, wie froh ich um die Feiertage bin, die wir uns in Deutschland erhalten haben. Vor allem die Doppelung an Weihnachten, Ostern und Pfingsten verleiht dem Feierlichen Nachdruck, zunächst einmal unabhängig davon, ob der kirchliche Sinn des Tages bewusst ist und aktiv gelebt wird. So hat auch das Pfingstfest seine ganz eigene Ausstrahlung, die natürlich mit der Jahreszeit zusammenhängt und all jenen vorchristlichen Bräuchen, Ritualen und Traditionslinien, die sich bis heute fortgesetzt haben, häufig transformiert, den Gegebenheiten der Gegenwart angepasst, vielleicht auch in seiner Ursprungsbedeutung verwässert. Es bleibt aber immer eine Ahnung von diesem Zusammenhang und dem, was christlicher Sinn und naturmystische Deutung gemeinsam haben. Eine Ahnung, die von einer tatsächlichen Gemeinsamkeit herrührt, dem intuitiven Wissen um eine höhere Ordnung, die hinter dem Naturganzen steht, hinter dem Blühen und Grünen der Bäume im Zuge des Vegetationszyklus genauso wie hinter dem Wachsen und sich Entwickeln der Menschen in ihrem jeweiligen Lebenslauf. Der Vegetationszyklus spiegelt sich in kleineren Einheiten im Kalenderjahr und prägt damit, in zyklischen Wiederholungen auch die gesamte Biographie. Es ist für mich wichtig, diese großen Zusammenhänge aus Anlass der Feiertage immer wieder konzentriert mitverfolgen und in ihren Auswirkungen auf Kommunikation und Alltagserleben erleben zu können. So wie auch an diesem Pfingstfeiertag, der Hoffnung auf eine Rückkehr des Frühlings und einen schönen Frühsommer machte.

Ruhiger Pfingsttag im Frühlingsgrün

So sonnenreich wie angekündigt war dieser Pfingstfeiertag leider nicht. Zwar warm, aber leider kein blauer Himmel, sondern durchgängig Hochnebel oder Wolken. So hielt sich die Ausflugslaune meiner Beobachtung nach bei vielen auch in Grenzen. Jedenfalls außerhalb ausgewiesener Feste waren auf den Spazier-, Wander- und Radwegen heute nur wenige unterwegs. Das hat mir der kurze Gang mit W. am Nachmittag gezeigt. Aber ruhig und gelassen war der Feiertag dann doch, insofern dem Geist des Tages entsprechend. Wieder sehr dominant in der zurzeit sehr grünen Baumlandschaft sind die Pfaffenhütchen, die noch nie so üppig geblüht haben. Das verspricht eine sagenhafte Pfaffenhütchenfrucht im Spätsommer. Der Weißdorn ist dagegen schon fast vollständig abgeblüht, die ersten Ansätze der Frucht haben sich schon ausgebildet. Bin gespannt, wie die Frühtracht ausfällt, die bei uns wesentlich von der Weißdornblüte bestimmt wird. Ich schätze, in wenigen Tagen werden wir es wissen. Und dann steht auch schon mit der derzeitigen Akazienblüte die nächste reine Sorte an. Hoffen wir, dass der eingefangene Schwarm die Mannschaft so weit verstärkt, dass ein Ertrag resultiert, der zumindest den Eigenbedarf und den einiger Stammkunden bedient.

Erster Efeuschnitt

Es war einmal wieder höchste Zeit für den Efeuschnitt. Bei dem Wetter der letzten Wochen hat sich der Efeu so richtig wohlgefühlt und jede Menge frische Blätter ausgebildet. Die heben sich dann immer farblich von den älteren, tiefer liegenden ab. Frisches, zartes Hellgrün auf dem Untergrund der dunkleren ledrigen Blätter des Vorjahres. Ich lasse immer noch einiges von dem neuen Material stehen und dünne die tiefer liegenden Schichten aus. Dabei kommt dann eine ganze Tonne geschnittenen Materials zusammen, so dass die Grüne Tonne vollständig gefüllt wurde und ich schon mein ganzes Körpergewicht einsetzen musste, um es zu komprimieren. Das obligatorische Niesen blieb natürlich auch nicht aus, das mich immer überfällt, da ich diesen feinen Blütenstaub nicht vertragen kann, der sich zwischen dem Laub festgesetzt hat und beim Schneiden aufwirbelt. Und das übliche Gespräch mit V. war ebenfalls Standard. Aber die Methode mit der Heckenschere werde ich dennoch nicht tolerieren, da ich nach wie vor der Ansicht bin, dass bestimmte Arten bestimmte Schnittmethoden erfordern. Zerfetzte Efeublätter gehen für mich gar nicht. Deshalb das mühsamere Schneiden mit der Baumschere.

Schönes Olivenbäumchen Adé

Einen der beiden Olivenbäume, die ich heute im Eingangsbereich des Einkaufszentrums gesehen habe, hätte ich schon gerne mitgenommen. Über den Sommer hätte er sich im Garten sicher auch wohl gefühlt, aber was ist im Winter. Leider haben wir kein Gewächshaus zur Verfügung. So eine Art Orangerie wäre da das richtige Refugium. Die Bäumchen standen mit ihrem Wurzelballen in großen Plastikkübeln und hatten schon einen ziemlich kräftigen Stamm von bestimmt 15 cm Durchmesser, zudem eine kleine, gesund wirkende Krone mit den typischen türkis-gräulichen lanzettförmigen blättern. Das bringt einen sofort in mediterrane Stimmung. Na ja, die Kosten hätte ich wohl nicht gescheut, aber letztlich muss sich so ein Baum auch das ganze Jahr über wohl fühlen. Leider wäre das mit uns nichts geworden.

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