Seltsam, im Hochsommer nehme ich die Eiben viel deutlicher wahr als in den übrigen Jahreszeiten. Dabei steht sie symbolisch doch gerade für das Dunkle, Unergründliche, fast Unsichtbare, auch für das ewig Geheime und Verdeckte, was so viel besser in den Winter zu passen scheint. Vielleicht liegt es einfach an ihren dunklen Nadeln, die sie bei wenig Licht tatsächlich weitgehend verschwinden lässt. Im Sommerlicht dagegen wird das satte Dunkelgrün quasi hervorgeholt, wird der vollständige Baum auch eher als Gestalt sichtbar. Ich genieße gerade dieses Sichtbarwerden der Pflanzen, das satte Beobachtungsangebot während dieser Wochen des Jahres. Das ist wie aus dem Vollen zu schöpfen.