Für M. war das ein historischer Tag. Nach 49 Jahren nahezu ununterbrochener Arbeit ihr Geschäft aufzulösen, ist schon ein großer Schritt. Nicht nur für sie, ebenso für den Rest der Familie. Das Abschiednehmen und Bedauern schien kein Ende mehr nehmen zu wollen, und ist wohl auch nach diesem Schlusstag noch nicht zu Ende. Aber das gehört eben dazu und ist sicher für M. wichtig, so viele positive Reaktionen zu erfahren, auch von Menschen, von denen man solches vorher nicht unbedingt erwarten konnte. Auch wenn die Mangelstube nun geschlossen ist, irgendwie wird sie immer ein Teil unseres Lebens bleiben, nicht nur weil sie ja noch vorhanden ist und gelegentlich für eigene Zwecke zum Einsatz kommen wird. Ich fände es jedenfalls schön, wenn das Zimmer möglichst lange seinen gewohnten Charakter behalten würde. M. sprach davon, es etwas umzugestalten. Auch gut, solange die Mangel an sich an ihrem Platz bleibt. Vielleicht hat M. ja jetzt mehr Lust, mich ab und zu meinen Spaziergängen zu begleiten. Bisher war das auf wenige Tage im Jahr beschränkt, wenn sie sich gerade Mal Zeit und Energie abzweigen konnte. So könnte sich das Familienthema ,,Natur, Blumen und Bäume“ auf neue Weise entfalten.