Der Sonntag brachte die zuletzt herbeigewünschte Ruhe, auch wenn ein schon Routine gewordener Besuch im Nachbarort mit auf dem Programm stand. Immerhin sind die Dinge dort inzwischen auch in berechenbarere Bahnen gelenkt, so dass wir mit Zuversicht den kommenden Wochen entgegensehen können. Und nach mehrmaligem Suchen konnte ich die Saattöpfchen und die Saatschale, die ich für die diesjährigen Chilizuchtversuche, später auch für die Strohblumen und andere Eigenproduktionen benötige, doch noch finden, sie waren unter vielen anderen Gartenutensilien versteckt und dort kaum sichtbar gewesen. So werde ich das Vorhaben in den nächsten Tagen nachholen können und greife damit dem Frühling voraus, der zumindest an der Erscheinung der Bäume noch nicht angekommen ist. Das Saatgut, gerade bei den Chilis, benötigt aber eine ganze Weile auf der Fensterbank, bis es überhaupt zum Keimen gelangt. Dafür wäre zur Unterstützung der Raumwärme auch langanhaltender Sonnenschein, der durchs Fenster dringt, sehr förderlich. Umso wahrscheinlicher und erfolgreicher wird das Keimen der Lichtkeimer ausfallen und die Chance erhöhen, dass ich im Spätsommer tatsächlich reifen Chilifrüchte ernten kann. Die Pflänzchen brauchen erfahrungsgemäß sehr lange, um groß und stark zu werden, bevor überhaupt Blüten auftauchen. Und dann lässt die Entwicklung der Früchte auch meist noch lange auf sich warten. Ein früher Zeitpunkt für die Aussaat im Warmen ist deshalb eine Möglichkeit, den Gesamterfolg der Pflanzung abzusichern.
Chilis sind keine Lichtkeimer. Die darf man ruhig unter die Erde bringen. Ich starte damit bereits im Januar mit Heizmatte und Zusatzbeleuchtung, damit sie genug Zeit zur Reife haben.
Na ja, ich bedecke sie schon mit 2-3 mm Erde, das würde sonst nicht funktionieren. Aber die Lieferanten weisen immer darauf hin, dass die Samen zum Keimen Licht benötigen und man sie deshalb nur sehr dünn mit Erde abdecken soll. Bei mir hat das jedenfalls immer funktioniert. Dass es nützlich ist, früh zu starten, kann ich bestätigen. Ich will aber nicht noch zusätzlich Energie aufbringen und setze deshalb ganz klassisch auf die Fensterbank und die ersten langen Sonnenphasen der Frühlings, die hinter der Fensterscheibe Wärme erzeugen.