Winterpflanzung mit jahreszeitlichem Sinn und Familientradition

Dieses Jahr haben wir die Vorbereitung oder besser Umstellung des Gartens auf die Winterzeit sehr gut terminiert. Denn in den Vorjahren konnten wir diese Arbeiten meist erst ganz kurzfristig vor Allerheiligen realisieren. Und auch nur deshalb, weil M. das von Kindertagen an gewohnt ist, die Sommerblumen vor Allerheiligen zu entfernen und stattdessen winterharte Blumen und Gehölze zu pflanzen. Das sind bei uns traditionell verschiedene Heide- bzw. Erika-Varianten und verschiedenfarbige Stiefmütterchen, die trotz ihrer zarten kleinen Blütenblättchen die eindrucksvolle Eigenschaft mitbringen, selbst starkem Frost standhalten zu können. Das ist über Winter immer eine große Freude für uns anzusehen, vor allem weil sich die kleinen Blumen dann bis spät ins Frühjahr hinein halten und unverwüstlich scheinen. Diesmal habe ich alle Pflanzen allein besorgt, weil das M. zu anstrengend war. Und den Tausch, das Auffrischen der Pflanzerde und das Pflanzen selbst habe ich natürlich auch selbst erledigt. Aber ich habe mich sehr gefreut, dass M. später dazu kam und die Pflanzgefäß vorbereitet und nach dem Pflanzen für eine sauberes Bild gesorgt hat. Ich finde, im Ergebnis ist uns das wieder sehr gut gelungen. Auch die Auswahl der Farben selbst, und die Kombination zwischen Heide und Stiefmütterchen, konnten wir sehr abwechslungsreich und stimmig arrangieren. Das ist ein gutes Gefühl, weil solche Dinge eine Möglichkeit sind, vielleicht die beste, jahreszeitliche Umbrüche kulturell zu reflektieren, dabei bewusst wahrzunehmen und sie formal begreifbar zu machen. Ein großer Gewinn und eine große Bereicherung ist das, wie ich finde. Und es hat eben sehr viel auch mit Familientradition und mit einem geteilten Bewusstsein für den besonderen Wert dieser vegetabilen jahreszeitlichen Traditionen zu tun.