Feiertage und unverzichtbare Rückzugszeiten
Das Monatsblatt meines großen Baumkalenders habe ich einmal wieder erst mit einwöchiger Verspätung umgeblättert. Dabei hat gerade das Juni-Motiv etwas Beruhigendes. Es zeigt die Nahaufnahme in die Mitte eines Walds mit dunklen schlanken Stämmen, zwischen denen leichter Nebel steht und hinter denen Lichtkegel einfallen. Eine Szene und Stimmung, die entweder in die Morgen- oder Abendstunden dieser Jahreszeit passt. Tatsächlich ist auch an diesem zweiten Pfingstfeiertag die Sonne sparsam präsent gewesen, kam nur phasenweise zum Vorschein, zwischendurch von Wolken verdeckt, kombiniert mit mäßiger Wärme, die schon zu kühler, jahreszeituntypischer Temperatur tendierte. Unterwegs war ich wohl deshalb heute nicht. Aber ich konnte die kontemplative Stimmung des Feiertags nutzen, um einmal einen Gang zurückzuschalten. Gut, dass wir zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten einen doppelten Feiertag zur Verfügung haben, der für mich nie nur ein freier Tag ist. Feiertage haben für mich immer noch eine ganz andere Anmutung. So war auch dieser Montag ein Tag mit festlicher, der Ruhigsein und Kontemplation begünstigt und an dem sich die Gedanken einmal vom vermeintlich Notwendigen des Arbeitsalltags wegbewegen können. Eigentlich unverzichtbar und lebenswichtig, was man merkt, wenn diese Gelegenheit zu selten werden.