Möglichst weit weg von kultureller Überformung

Auflösung und Verzögerung, dieser Tag war wieder einmal, wie so oft in jüngster Zeit, von einem Wechsel zwischen Gewissheit und Intransparenz, zwischen flüssigen Abläufen und stockenden Prozessen geprägt. Ein Wechsel, der in unsere immer regellosere Zeit zu passen scheint. Wie wenn es darum ginge, Übung im Umgang mit diesen Zuständen zu gewinnen, vielleicht um sie besser ertragen zu können, wo sie doch vermeintlich zum festen Erfahrungsschatz geworden sind und ihnen eine gewisse innere Notwendigkeit zu eigen zu sein scheint. Kann sein, dass ich damit übertreibe, aber dieser Eindruck drängt sich zunehmend auf. Umso erholsamer und ausgleichender sind Erfahrungen und Begegnungen, die sich auf ganz anderer Ebene bewegen. Vor allem naturbezogene Erfahrungen und Begegnungen, die möglichst weit von kultureller und kommunikativer Überformung entfernt sind. Wenn das Bewusstsein für den ausgleichenden Wert dieser Dinge wieder zunimmt, haben auch die im Baumtagebuch verarbeiteten Themen rund um das Mensch-Baum-Verhältnis wieder eine Chance und können dann wieder bereichernder wirksam werden.