Österliche Ruhe und spirituelle Grundlegungen

Vielleicht lag es an dem Ausflug gestern, dass wir diesen Ostersonntag tatsächlich als ruhigen Feiertag in Anspruch genommen und wahrgenommen haben. Tatsächlich hatten wir kein Bedürfnis nach raumgreifender oder produktiver Aktivität. Wir wollten einfach die Bedeutung des Osterfestes auf uns wirken lassen und haben den Tag in diesem Sinne verlebt. Ich bin froh, dass ich am Nachmittag außerdem meine Lektüre von Vortragsmitschriften Rudolf Steiners fortsetzen konnte. Zunächst aus einer Reihe zum Themenfeld „Mystische Grundlegung der künstlerischen Weltanschauung“ und später – wie fast jedes Jahr an Ostern – die Lektüre von zwei Vorträgen speziell zum Thema Ostern aus dem Jahr 1908, die im Abstand von etwa einem Monat in Berlin gehalten wurden. Die beiden Vorträge finde ich unter allem, was ich von Gedankengängen und Ausführungen Rudolf Steiners schon lesen und verstehen durfte, zu den eindrucksvollsten gehörend. Auch weil die Gedanken so plastisch am Beispiel der Rezeption des Ostermysteriums über die Zeiten hinweg enggeführt werden, man also den konkreten Feiertagsbezug hat. Aber wie immer bei Steiner werden ausgehend davon gewaltige inhaltliche Bögen gespannt, die nahezu alles umfassen: Die Entwicklung des Menschen, des Kosmos, der Religionen, und eben alles auch immer im Vergleich zum dem, was wir uns als gültig für prähistorische Zeiten vorstellen können. Es ist mir bei aller christlichen Prägung immer wieder ein Gewinn, diese Hintergrunderklärungen zu lesen, jedes Jahr wieder Neues darin zu entdecken und damit meinem eigenen Verständnis in dem Fall von Ostern noch mehr Klarheit und Tiefe hinzuzufügen.

Vorösterliche Frühlingsgartenimpressionen

Den Besuch bei J. und W. haben wir die letzten Wochenenden immer wieder verschieben müssen. Aber heute konnten wir ihn doch realisieren, zum richtigen Zeitpunkt, wie ich finde, kurz vor dem Osterfest. Die Feiertage selbst nämlich verbringen wir lieber in Ruhe zu Hause. Auch wenn der Frühling so richtig noch nicht seine schönen Seiten zeigen konnte, ist doch auch in Js und Ws Garten alles auf die neue Gartensaison abgestimmt. Ein neues Hochbeet mit verschiedenen Planzungen und Aussaaten, verschiedene treppenartige Pflanzständer, die schon im letzten Jahr hinzukamen und die jetzt neue bepflanzt wurden. Und auch die Gartenbäume wurde vor einigen Wochen so zurückgeschnitten, dass die neue Wachstumsperiode beginnen kann, ohne dass die Pflege der Bäume einen zu großen Aufwand produziert. Die Gartenbaufirma hat vor allem die Esskastanie und den Walnussbaum im Vorgarten ziemlich radikal zurückgeschnitten. So durchgreifend waren in den letzten Jahren mit unseren eigenen Rückschnitten nicht gewesen. Aber ich denke, das ist jetzt auch ganz gut so, so können sich deren Kronen gleichmäßig entfalten und die Bäume bekommen keine einseitige Ausrichtung, weil sich jetzt der Großteil der Krone oberhalb des Hausdachniveaus befindet. Auch andere kleinere Bäume sind jetzt zurückschnitten oder ganz entfernt, aus Sicherheitsgründen. Ein wenig traurig aussehend schienen mir die beiden Ebereschen. Aber eine der beiden, die wie ein paar sehr eng nebeneinander gepflanzt wurden, hat wohl über den trockenen Sommer Schaden genommen und musste deshalb jetzt gestutzt werden, weil einige Äste abgestorben waren. Ich hoffe, das Ensemble wird sich wieder erholen und bald wieder im Frühjahr die üppige Blütenpracht und im Sommer die knallrot leuchtenden Fruchtstände zeigen, die wir zuletzt mit diesem Baumpaar in der Mitte des Hinterhausgartens in Verbindung gebracht haben.

Stimmige Feiertagsruhe und inselhafte Zuversicht

Dass wir an diesem Karfreitag wirklich zur Ruhe kommen konnten und auch keine besonderen Aktivitäten geplant hatten, passt m. E. zu der Würde des Tags. Alles andere finde ich eigentlich unpassend, selbst moderne kirchliche Angebote, die jenseits katholischer Zeremonien den Sinn des Feiertags vermitteln möchten. Mag sein, dass das für einige etwas bedeutet, wir benötigen das für das Verständnis des Karfreitag eher nicht. Außer der Kontemplation habe ich heute nur kommunikative Aufgaben erfüllt, darunter die Vorbereitung des Versands der letzten Lebensbaum- und Partner-Armband-Bestellungen. Es waren insgesamt vier Armbänder, die in besonders ruhiger und konzentrierter Stimmung entstehen konnten und die ich sicherlich als sehr gelungen bezeichnen kann. Mein Eindruck ist, dass nach einigen Jahren der Zurückhaltung ab diesem Jahr wieder mehr Interesse an Symbolformen mit Bezug zu unserer vegetabilen Umwelt aufkeimt. Ich sage „aufkeimt“, weil es zeitlos immer schon angelegt und bei vielen als Grundbedürfnis vorhanden ist, aber eben gewisser Rahmenbedingungen und äußerer Umstände bedarf, um Realität zu werden und damit wirklich Wirkung zu entfalten. Ich freue mich, wenn dieser aktuelle Eindruck sich im Laufe des Jahres bestätigt, denn auf anderen Gebieten ist eher Stagnation zu erwarten.

Turbulente Karwoche

Der Aufgabenplan an diesem Tag vor Karfreitag war lang, und die Zeitfenster für einzelne Aufgaben und Erledigungen eng getaktet. Das schloss auch verschiedene Fahrten in die nächste Stadt und am Abend auch weiter raus mit ein. Etwas, was wir in der Karwoche eigentlich vermeiden wollen, was sich aber heute eben so ergeben hat. Eine Mischung ganz verschiedener Initiativen – therapeutisch, kosmetisch, verpflegungstechnisch – und dazwischen natürlich auch die übliche Vorfeiertagshektik der Agenturarbeit. Jedenfalls wissen wir am Ende des Tages, was wir geschafft haben und sind insofern für die Kartage demütig gestimmt. Rückblickende Gespräche zum zurückliegenden Palmsonntag und dem verbreiteten Fehlen schöner Buchszweige waren heute auch dabei. Das finde ich immer spannend, wie präsent Themen rund um die Baumsymbolik in der Alltagskommunikation immer wieder sind.

Die Karwoche und österliche Seelenverfassung

Die letzten Tage vor Ostern sind doch wieder arbeitsreicher und dichter getaktet, als ich mir das für die Karwoche wünschen würde. Aber so ist das ja eigentlich immer vor Feiertagen. Auch wenn dieser Umstand merkwürdig in Kontrast tritt mit der ansonsten so verbreiteten Lethargie. Trotz der äußerlichen Geschäftigkeit sehe ich aber immer wieder auch Anzeichen für Initiativen und Einstellungen, die darauf hindeuten, dass der tiefe Sinn von Ostern dennoch in den Seelen vieler Menschen präsent ist und gerade in dieser Karwoche besonders gute Chancen hat, erkannt und vertieft zu werden. So hoffe ich für mich und die Familie, dass uns zumindest der Karfreitag den äußeren Rahmen für echte österliche Kontemplation und Vorbereitung bieten mag. Meine aktuellen nachmittäglichen und bis in die Abende hinein reichenden Holzarbeiten von unterschiedlichen Baumarten und mit verschiedenen Kombinationen ergänzen sich zu dieser österlichen Kontemplation sehr gut. Meditative Wirkung hat diese Manufaktur allerdings auch außerhalb feiertäglicher Kontexte.

Ostern, Aufbruch und vegetabile Symbolik

Es gehört wohl zu den Konstanten der Lebenserfahrung, die kaum jemals eine Abweichung erfährt, dass die Woche vor und auch nach den großen kirchlichen Feiertagen in der Stimmung der Menschen eine Art Auszeit darstellt. Dann läuft alles etwas langsamer und weniger zielgerichtet ab als gewöhnlich. Fast könnte man meinen, das hinge mit der Besinnung und auch dem Nachklang, der Sinnhaftigkeit des Feiertags selbst zusammen. Aber gerade für die weniger religiös Orientierten und diesbezüglich auch Ahnungslosen liegt es eher an der abstrakten Aura des Feiertäglichen, die sich auch ohne religiöses Verständnis ausbreitet und um sich einen weiten zeitlichen Dunstkreis zieht, in dem es sich bequem machen lässt. Leider hemmt das auch laufende Projekt und ist gerade die Zeit, um etwas Neues zu beginne oder lange Liegengebliebenes in Angriff zu nehmen. Eher die Zeit des Abwartens, Ruhens und Aufschiebens. Ich hoffe, dass für Religiöse wie auch für andere Menschen das Osterfest dennoch seine sinnhafte, belebende, mit Aufbruchs- und Umwandlungssymbolik gesättigte Energie entfalten kann und dass die Feiertage selbst dann die reinigende und klärende Wirkung auf die Menschen haben, die anschließend mutiges und zuversichtliches Aufbruchshandeln wieder möglich oder leichter macht. Gerne würde ich über die am Sonntag gesegneten Palmzweige hinaus noch andere vegetabile Zeichen der Osterzeit wie des Frühlings um mich arrangieren. Aber leider sind mir noch keine Zweige mit typischen Weidenkätzchen oder andere blühende Frühlingszweige begegnet, die ich bedenkenlos hätte abzweigen können, um ein wenig des vegetabilen Frühlings ins Wohnumfeld zu holen.

Aus gutem Grund eine lange Brennofensaison

V. meinte zwar, die letzte aufgestapelte Wand mit Holzscheiten, die noch von unserem ehemals riesigen Brennholzhaufen übrig ist, würde bis zum Abschluss der Saison übrigbleiben. Aber zwischendurch wird’s immer wieder so kühl und ungemütlich, dass der Holzofen wohl doch noch bis in den April hinein in Betrieb bleiben wird. Ich schätze, wir werden im Sommer dann die ganze Ecke neu auffüllen können. So ist auch genug Platz, um die letzten Stammabschnitte, die noch auf Vorrat sind, in ofengerechte Stücke zu sägen und dann schon lange vor der Saison bereit zu halten. Damit ist dann ein langes Kapitel der Familiengeschichte abgeschlossen. Kurioserweise deckt sich das zeitlich mit gewissen Neuerungen bei der Art, wie man formal mit Holzenergie in Zukunft umgehen soll – ungeachtet der Frage, wie sinnvoll und weitblickend das ist.

Palmsonntag – Segnung – Familientradition

Dass ich heute mit M. zusammen doch zum Palmsonntagsgottesdienst gehen konnte, hat mich sehr gefreut. Dieser Besuch und die Segnung der Palmzweige gehört zu den althergebrachten Familientraditionen, die für uns alle Bedeutung haben. Eines ist mir diesmal seltsam vorgekommen: Die Segnung der Palmzeige schien mir sonst im Gottesdienst explizit ausgesprochen worden zu sein. Diesmal habe ich zwar einmal eine Segnungsgeste mit Weihwasser beobachtet, die mir aber nicht mit dem sonst üblichen Segenspruch begleitet zu sein schien. Da es aber der Palmsonntagsgottesdienst war, gehe ich einfach davon aus, dass es mit der Segnung seine Richtigkeit hatte. Am Nachmittag habe ich traditionsgemäß die Palmzweige über allen Türkreuzen im Haus gegen die heute gesegneten ausgetauscht und später die alten verbrannt. Auch das ist eine mir lieb gewordene Tradition. Ich hoffe, noch viele weitere Palmsonntag im Kreise der ganzen Familie erleben zu dürfen. Und dass uns die tiefe Bedeutung des Tags als Auftakt der Karwoche immer so bedeutungsvoll bleiben wird. Bei so viel von außen herangetragenem Krisenerleben scheint auch das nicht mehr ganz so selbstverständlich zu sein.

Passend zur Frühzeit des Frühlings

Der Verlauf dieses langen Arbeitstags war gestern schon vorgezeichnet. Ich konnte gestern bis zum Abend alle Arbeitsschritte an meinen aktuellen vier Lebensbaum- und Partner-Armbändern abschließen, mit Ausnahme des Abschleifens der Perlenkanten. Das ist immer der letzte, sehr zeitintensive und kraftraubende Vorgang bei der Herstellung der Armbänder. Und bei vier Exemplaren ist mit dieser Arbeit nahezu ein ganzer Tag vergeben. Mit viel Geduld und Fleiß ist diese Arbeit nun unter Dach und Fach, und meine Perlen liegen gerade im Ölbad. Später werde ich sie noch abtrocknen und zu Austrocknen bereitstellen. Schön, dass ich in dieser Frühzeit des Frühlings so intensiv an diesen Projekten arbeiten kann. Das passt so wunderbar zur frühlingshaften Symbolik. Ebenso wie die Palmtradition, die unsere Familie von jeher pflegt. Ich bin froh, die Palmzweige auf dem Markt vor einigen Tagen gefunden zu haben, als Ersatz für unseren eigenen zerstörten Buchsbaum. Morgen lassen wir sie segnen und anschließend werde ich sie an allen Türkreuzen im Haus erneuern. Schade nur, dass die am Palmsonntag so häufig schon beobachtete Sonne morgen wohl ausbleiben wird.

Bäume, Holz, Sonne und die symbolische Formarbeit

Schade, jetzt kommen gleich wieder regnerische Tage. Immerhin mit der Hoffnung, dass Ostern selbst wieder in Sonne getaucht sein wird. Die hatten wir zuletzt wirklich genossen und durften einen Hauch von Frühling ahnen. Jetzt also wieder ein Schritt zurück. Aber die zurzeit intensive und viele Stunden in Anspruch nehmende Manufakturarbeit mit ganz unterschiedlichen Baum- und Holzarten entschädigt mich für diese jahreszeitlichen Kapriolen und bringt mir auf symbolischer und energetischer Ebene eine innere Sonne, die sich bei so eindringlicher Beschäftigung mit den Bäumen und den Strukturen der Hölzer quasi von selbst einstellt. Bäume, Holz und Licht bzw. Sonne gehören untrennbar zusammen. Deshalb ist das Arbeiten mit Holz in der warmen und vor allem hellen Jahreszeit am belebendsten. Und wenn die Sonne außen einmal ausbleibt und weniger wird, kann sie in der symbolischen Formarbeit wieder hervorgeholt werden.

Am Tag der Eiche zeigt sich der Frühling schon deutlich

Der heutige Tag der Frühjahrstagundnachtgleiche ist im keltischen Baumkalender mit der Eiche belegt. Sie ist einer von vier Bäumen, die die Tag-und-Nacht-Gleichen sowie die Sonnenwenden als Einzeltage markieren. Aber die Eiche ausgerechnet mit dem Frühjahr zu verbinden, fand ich immer schon merkwürdig. Ich finde, das ist eine der weniger überzeugenden Strukturmerkmalen der Baumkreissystematik. Aber passend zu dieser Zuordnung habe ich heute u. a. an einem Lebensbaum-Armband aus Eichenholz gearbeitet. Bei außen wirklich sich frühlingshaft anfühlendem Wetter. Das wiederum hat doch sehr gut gepasst. Was das Ankommen des Frühlings betrifft bin ich insgesamt jetzt auch guter Hoffnung. Das sind doch viele Anzeichen zu beobachten, u. a. auch die Blüte bestimmter Baumarten. Zum Beispiel hat unserer Nashi-Birne schon Blüten angesetzt. Und draußen, in der hiesigen Baum- und Strauchlandschaft, sind natürlich aktuell zum einen die Schlehen in Wartestellung, und zum anderen die Spitzahorne allerdings schon in aktiver Blüte. Man kann jetzt im Auto vorbeifahrend dieses irre Gelbgrün der filigranen, aber wegen ihrer laubähnlichen Färbung eher untypischen Blütenstände sehen. Und hält es im ersten Augenblick regelmäßig für junges Laub. Überwiegend aber sind es die Spitzahorn-Blüten, die man sieht, die nur sporadisch gleichzeitig mit dem jungen Laub an den Kronenästen aufscheinen. Bei manchen Exemplaren aber kommt das Laub zuerst, dann folgen die Blüten. Und bei wieder anderen erscheinen Blätter und Blüten ungefähr gleichzeitig. Der Spitzahorn ist in seiner frühlingshaften Erscheinung immer wieder überraschend. Das Interessanteste ist aber, dass er zu den am frühesten im Jahr blühenden Bäumen gehört.

Doch noch Buchszweige für die Palmweihe ergattert

Bei dem durchgehend intensiven Arbeitstag mit viel Kommunikation und Technik konnte ich die heute schon länger andauernde Sonne gar nicht gebührend genießen. Hintergründig, als Kulisse sozusagen, war sie aber doch spürbar. Und das tut einfach gut, lässt die Arbeit leichter von der Hand gehen als bei Dauer-Trübnis und Regen. Auf dem Hinweg zu meinem Arbeitsgespräch bin über einen kleinen Wochenmarkt gekommen, auf dem einer der Stände Palmsträuße angeboten hat. Das kam mir wie gerufen, denn M. hat ja schon befürchtet, keinen schönen Buchsbaum mehr zu bekommen, um ihn am Palmsonntag weihen zu lassen. Und dass ich bei der Gelegenheit drei Sträußchen gekauft habe, war ein Glück. Später am Tag hat M. nämlich erfahren, dass die Alternativquelle von einer alten Freundin wider Erwarten ausfällt, da deren Buchsbaum nun auch befallen war. Nochmal Glück gehabt, auch wenn es nicht die allerschönsten Buchszweige sind, aber ich habe immerhin die schönsten aus den vorhandenen herausgefischt. Die nächsten Tage werden wieder Kommunikationsarbeit satt beinhalten, aber auch viel Holzarbeit, für die es aktuelle eine Nachfragewelle gibt. Ich denke, das hängt mit dem gefühlten Nahen des Frühlings zusammen. Nach dem langen Winter hat man verbreitet an Bedürfnis nach neuem Grün und mehr Licht.

Den Wechsel der Jahreszeit in der Handarbeit nachvollziehen

Die Holzarbeit am Nachmittag, mit gleich vier Stäben und ebenso vielen Holzarten, konnte ich erstmals für dieses Jahr bei sonnigem Wetter in der Außenwerkstatt ausführen. Sonnig, aber natürlich noch kühl um diese Jahreszeit, dennoch ist das Sonnenlicht eben das, was der Arbeit mit Holz und Bäumen eine besondere Energie verleiht und belebend wirkt. Man ist dann den lebenden Bäumen irgendwie näher, während im Winter, bei ausschließlichem Aufenthalt während der Arbeit in geschlossenen Räumen und bei künstlichem Licht die Aufmerksamkeit eher nach Innen gerichtet ist. Das hat auch seine Reize und verleiht dem intensiven Dialog mit dem Material und den Lebewesen, von denen es abstammt, eine besondere Innigkeit. Aber der Gegenpol, das in Richtung des Kosmos gerichtete Arbeiten und Wahrnehmen, gehört global betrachtet immer auch zum kunsthandwerklichen Schaffen mit Holz dazu. So vollziehe ich regelmäßig den Wechsel und Übergang der Jahreszeiten in den Arbeitsräumen und Prozessen der Manufaktur nach und bringe viel von diesen äußeren Eindrücken in die filigrane Handarbeit und die letztlich resultierenden Ergebnisse ein.

Spannende Baum-Energien, Baum-Bedeutungen und Baum-Kombinationen

Die Ahnung des Frühlings regt sich anscheinend jetzt doch bei mehr Menschen. Jedenfalls bemerke ich das an wieder häufigeren Anfragen an die Wunschbaum-Manufaktur, die Symbolformen erzeugt, die ihrem Träger eine sehr enge Verbindung zur Energie, Symbolik und Ästhetik der Bäume vermitteln. Genauer gesagt der Baumart oder der Kombination von Baumarten, die in dem jeweiligen Armband verarbeitet wurden. Das bleibt auch nach über 20 Jahren der Weiterentwicklung dieses Projekts für mich noch jedes Mal spannend. Auch weil die Schwerpunkte sich ständig verlagern. Mal stehen die Lebensbaum-Armbänder in Anlehnung an die Systematik des Keltischen Baumkalenders im Mittelpunkt, mal sind es die Wunschbaum-Armbänder, die noch eine Reihe weiterer nicht im Baumkreis enthaltenen Arten umfassen. Und es gibt auch Phasen, in denen die Kombinationen besonders begehrt sind, entweder in einem Armband vereint, oder auf mehrere sinnhaft verteilt, wie bei den Partner-Armband-Sets und den Vater, Mutter & Kinder Armband-Sets. Letzter gehören gerade wieder zu meinen Aufgaben, und damit die sehr anregende Interkationen zwischen verschiedenen Baumarten, Charakteren, Energieformen und symbolhaften und volkskulturellen Eigenschaften, die sich bei den Kombinationsarmbändern durchdringen, ergänzen und kontrastieren. Wenn die Außentemperaturen zunehmend frühlingshafte Züge annehmen und vor allem die Sonnenphasen länger werden, sind auch die Arbeitsphasen draußen wieder sehr schön. Auch wenn für die stunden andauernde Feinarbeit derzeit das Kelleratelier und künstliches Arbeitslicht noch unvermeidlich bleiben.

Traditionspflege auf Umwegen

In einer Woche ist schon Palmsonntag. Aber es ist wohl seit vielen Jahren das erste Mal so, dass wir gar keine Zweige von dem eigenen Buchsbaum für die Palmsträuße werden verwenden können. Im Sommer war ich gezwungen, den Busch sehr radikal zurückzuschneiden, weil der bis dahin unbemerkte Buchsbaumzünsler große Teile der nachgewachsenen kugeligen Krone zerstört hatte. Seitdem hatte das Gehölz kaum mehr Gelegenheit, neue Triebe auszubilden. Entsprechend gerupft sieht er immer noch aus, zumal auch noch einige der Zweigchen, die ich damals stehen ließ, nachträglich ebenfalls vertrocknet waren. Ein Lichtblick: Frau F. hat angekündigt, uns von ihrem gesunden Buchsbaum für die Palmweihe einige Zweigbündel abzugeben. Die sollen zwar nicht ganz so „schön“ sein wie die gewohnten. Aber ganz ohne ist uns der Palmsonntag eigentlich nicht vorstellbar. Traditionell lassen wir die Palmsträußchen im Gottesdienst segnen und nach der Messe verteile ich sie an allen Türkreuzen im Haus. Außerdem noch bei einigen Muttergottesfiguren im Haus. Vor dem Applizieren der frischen gesegneten Zweige nehme ich die alten, im Verlauf des Jahres verblassten und eingetrockneten alten herunter und verbrenne sie. Das ist mir wichtig, dass die alten nicht einfach in der Biotonne entsorgt werden. Dabei fällt mir ein, dass die Asche für das Austeilen des Aschekreuzes ja tatsächlich vom Verkohlen der vorjährigen Palmsträuße stammt. Ich habe mich immer schon gefragt, wer in der katholischen Kirche das eigentlich organisiert bzw. daran denkt, diese weit auseinanderliegenden Ereignisse vorausschauend zu verknüpfen.

Pflanzerfolge bei Wärme und Licht liebenden Arten

Bei meinen diesjährigen Pflanzversuchen mit Chilisamen scheine ich doch auf dem richtigen Weg zu sein. Erstaunlich ist, dass ausgerechnet die Samen der wenigen Schoten des Vorjahres als erste gekeimt sind, die von den super Scharfen „Geister-Chilis“ stammen. Gerade die sind ja trotz der Aussaat in hoher Stückzahl im Vorjahr gar nichts geworden. Aber die Methode mit Wärmematte scheint deren Geschmack dann doch getroffen zu haben. Der Hinweis auf die notwendig höhere Keimtemperatur gerade bei den scharfen Sorten war also hilfreich und lässt mich hoffe, dass auch die anderen Chilisorten auf diesem Weg gute Chancen haben werden. Die nächste Innovation und Optimierung ist schon in Vorbereitung. Demnächst wird mir auch eine Pflanzenlampe mit Licht-Vollspektrum zur Verfügung stehen, die Wirkung zeigen sollte, wenn die Keimlinge schon da sind und es dann um ein kräftiges und zügiges Wachstum geht. Bei den noch überwiegend trüben und lichtarmen Tagen ist das wohl besonders von Nöten. Beides gleichzeitig, Wärmematte mit transparenter Abdeckung nach oben und die Beleuchtung wird aber wohl schwierig werden. Vor allem weil die Keimlinge ja schnell höher wachsen und mir keine opulente Glaskuppel verfügbar ist. Übergangsweise kann ich mit gebastelten Provisorien arbeiten. Aber bald schon werde ich auf die Abdeckung verzichten müssen und dann kann die Wärmematte bei weitem nicht die gewünschte Temperatur erzeugen. Aber immerhin, ein Anfang für erfolgversprechendere Pflanzenzucht Wärme und Licht liebender Sorten ist gemacht.

Vorzeitige Imagination des Frühlings

Thematisch und bei meinen Kommunikationsprojekten ist der Frühling und sind die Ostertage zwar gerade ein Gegenstand, der mich auch kreativ beschäftigt. Aber bei diesen Unternehmungen und Aufgaben muss ich in Ermangelung wirklicher Frühlingsstimmung doch viel Phantasie und Imagination zum Einsatz bringen, um authentische Ergebnisse zu erzielen. Weil mich das aber immer schon anspricht, weil gerade die Jahreszeiten und allen voran der Frühling als Jahreszeit des Aufbruchs, des Auflebens, des Neustarts, eines der Themen sind, die mich herausfordern, zu denen ich auch unendlich viel und differenziert sagen kann, sind mir solche Aufgaben willkommen. Ich kann die Jahreszeit und das Jahreszeitenthema dann noch intensiver erleben, einfach weil ich Essenzielles verarbeiten kann und weil ich es so aufbereiten und vermitteln kann, dass andere sich angesprochen fühlen. Es geht wie so oft darum, einen archetypischen Gleichklang zu erzeugen, Saiten zum Klingen zu bringen, die bei allen latent angelegt sind, sich aber ohne Anreiz oft nicht bemerkbar machen. Mit der Imagination des Baumfrühlings in seiner idealtypischen Form, mit vielen leuchtenden Blüten, reichlich Sonne und der Belebung der Baumlandschaft wie der natürlichen Umwelt insgesamt mit dieser besonderen frühlingshaften Lichtstimmung bin ich eigentlich schon gut für den realen Frühling vorbereitet. Ein Privileg, das ohne die extern an mich herangetragenen Aufgaben so nicht vorhanden wäre. Und dann ist es für mich auch verschmerzbar, wenn es der Frühling nicht ganz so eilig hat, wie wir es uns wünschen würden und zuletzt aufgrund einiger sonnenreicher Tage hoffen durften. Die Verzögerung ist dann imaginativ gewissermaßen aufgehoben.

Bewusst wahrgenommener Frühling

Immerhin sind jetzt einmal die Voraussetzungen neu geschaffen, dass die bei uns eingefangene Sonnenenergie wieder verlustfrei genutzt werden kann. Der wenig zufriedenstellende defekte Zustand hatte jetzt fast ein Jahr angehalten und musste durch eine technische Neuerung aufgelöst werden. Eigentlich zu einem sinnvollen Zeitpunkt, denn gerade jetzt steht der Frühlingsanfang kurz bevor, gerade jetzt ist wieder deutlich mehr Sonnenlicht, länger anhaltend und intensiver, zu erwarten. Dann wird sich über die wärmere und hellere Jahreszeit hinweg die Investition auch schneller auszahlen. Schön, dass parallel auch die Natur ihren Frühling erlebt und wir bald schon den Frühling in Form der Baumblüte ganz präsent im Blickfeld haben. Eigentlich steht das Blühen der frühen Arten unter den Bäumen für den bewusst wahrgenommenen und so empfundenen Frühling. Es ist nicht allein die mildere Außentemperatur, auch nicht allein das Licht. Dieses äußere Zeichen des Auflebens, wie es sich bei den meisten Baumarten eben als erstes in der Blüte offenbart, muss schon hinzukommen, damit wir ein Gefühl für den Frühling erhalten. In diesem Jahr wird wohl der echte Frühlingsanfang ziemlich genau mit den Ostertagen zusammenfallen. Wäre toll, wenn die Feiertage selbst tatsächlich auch wieder in sattes Sonnenlicht getaucht wären.

Das Ende der Holzofensaison ist in Sicht

Ich denke, V. hat sich mit dem Brennholzvorrat wirklich verschätzt. Ich hatte ja schon darauf aufmerksam gemacht, dass der überwiegende Anteil des großen Brennholzhaufens bereits aufgebraucht ist und das restliche sicherlich sehr schnell zuneige gehen dürfte. Ich denke nicht, dass wir über das Ende des Monats hinaus noch Brennmaterial zur Verfügung haben. Insofern wäre es gut, wenn mit den Osterfeiertagen auch der Frühling Einzug halten und mit milderen Temperaturen aufwarten würde. Dann könnten wir für die Übergangszeit wieder auf Zentralheizung umschalten, ohne die Heizölreserven zu sehr zu strapazieren. Insgesamt aber hat der Vorrat doch recht lang angehalten, allerdings steckte auch jede Menge anstrengende Arbeit für das Brennholzmachen im Hochsommer dahinter. Das wird sich in diesem Sommer noch einmal wiederholen, dann mit dem letzten Stapel dicker Fichtenstämme, die ich in ofengerechte Abschnitte bringen werden, um unsere vorläufig letzte Ofenbrandsaison damit zu bestücken.

Mehr Erfahrung mit Gemüsepflanzen und Baumsämlingen

Dass die Vorzucht der Chilipflanzen vor einigen Tagen starten konnte, beruhigt mich, gehen wir doch schon auf Mitte März zu. Eigentlich könnte man damit auch schon im Februar starten. Aber es ist immer dasselbe: Anfang des Jahres fehlt mir noch der Sinn für Pflanzaktivitäten, die ich eher mit dem Frühling in Verbindung bringe. Immerhin, diese optimierte Methode des Aussäens der Chilisamen in spezielles Substrat und mit einer gleichmäßig warmen Wärmematte unter den Pflanzgefäßen, zudem mit einer nach oben als Verdunstungsschutz aufgelegten Glasplatte, sollte die Erfolgsquote erhöhen. Im letzten Jahr war das Projekt schon in diesen Anfangsphase gescheitert. Die Samen wollten in den ersten Wochen gar nicht keimen. Und später kamen zwar einzelne Keime, aber die kleinen Pflänzchen haben sich dann unkontrolliert weiterentwickelt und letztlich sind kaum noch vernünftige größere Pflanzen daraus entstanden. Ich meine, dass da kosmisch irgendetwas ganz ungünstig verlaufen war. Was man aber beeinflussen kann, habe ich diesmal so gut wie möglich vorbereitet und zum Einsatz gebracht. Jetzt bin ich gespannt, ob die Maßnahmen fruchten und ob insbesondere die Problemfälle – die besonders scharfen Chilisorten – eine akzeptable Keimrate zeigen. Das wäre ein guter Grundstock für weitere Optimierungen in den folgenden Frühjahren. V. meinte, ich solle dieses Jahr einmal aus den Samen der letztjährigen Fruchtschoten unserer beiden Gleditschien, einige neue Baumsämlinge ziehen. Mal sehen, zusammen mit den Chilis wollte ich das nicht versuchen. Aber vielleicht werde ich es mit einigen wenigen Samenkernen einmal testen. Falls es etwas wird, könnten wir die so herangezogenen Bäumchen außerhalb an die Stelle setzen, die jetzt noch von einigen Apfelbäumen besetzt sind, die sich aber nie als fruchttragend oder auch nur ansatzweise wachstumsfreudig erwiesen haben. Der Boden könnte dort für die Gleditschien ganz gut geeignet sein. Denn der Maulbeerbaum gedeiht auf der Erde ebenfalls gut. Und die Anforderungen der beiden Arten scheinen mir in ähnliche Richtungen zu gehen.

Schlehweiß ist der Frühling

Es ist erfreulich, dass sich die Sonne jetzt doch regelmäßiger und in längeren Zeitabschnitten durchsetzt. Das sieht doch schon nach Frühlingvorboten aus. Und auch beim Rückschnitt des Maulbeerbaums und beim Gang über den Flussdamm mit seinen vielen niedrigen Sträuchern und Hecken war zu sehen, dass die meisten Bäume schon Blattknospen angesetzt haben, die sich schon plastisch ausgeformt zeigen und insofern nur darauf warten, sich zu öffnen und die neuen Triebe in den Raum zu strecken. Auch beim Maulbeerbaum waren diese Knospen sehr zahlreich zu sehen, ohne dass sich schon welche geöffnet hätten. Leider waren auch viele an den abgeschnitten und -gesägten Endtrieben des Baums gewesen. Aber wir haben eben auch die Hoffnung, dass die dort nicht mehr benötigte Energie jetzt umso verstärkter in den verbliebenen Ästen und Stammteilen Verwendung findet und den Baum noch stärker und vitaler machen wird. In der Baumlandschaft rechne ich als nächstes mit den Blüten des Schlehdorns. Schlehweiß sagt man ja auch bei uns, wenn etwas strahlend weiß erscheint. Wenn die unzähligen, dicht gedrängt nebeneinandersitzenden Blüten des Schlehdorns sich alle gleichzeitig öffnen und die wirklich leuchtend rein-weißen Blütenblätter nach außen kehren, fühlt man sich tatsächlich wie geblendet. Und das ist dann auch ein deutliches Zeichne für den Frühling und dass er sich durchgesetzt hat.

Eindrucksvoll eigentümlicher Maulbeerbaum

Die stundenlange Arbeit auf der Leiter und mit Teleskop-Astschere und -säge gestern steckte mir und V. ebenso heute noch in den Knochen. Das gehört eben doch zu den Tätigkeiten, die keine Routine sind und entsprechend körperlich herausfordernd. Ich bin aber froh, dass ich drangeblieben bin und den Baumschnitt wirklich abschließen konnte. V. hatte zwischendurch die Idee geäußert, noch ein weiteres Mal herzukommen. Aber ich hatte das Gefühl, das am selben Tag durchzuziehen, auch weil zu dem Zeitpunkt nicht mehr viel gefehlt hat. Es erfordert dann am Ende etwas Phantasie und die Lösung der schwierigen Äste auf andere als die ursprünglich gedachte Art. Mit etwas Mühe war es am Ende so doch zu schaffen, und vor allem so, dass das gewünschte Ergebnis eines erkennbaren Rückschnitts bei gleichzeitigem Belassen eines großen Teils der Kronenäste erreicht war. Und zwar so, dass wir durchaus mit einer guten Maulbeerernte rechnen können, wenn nicht andere ungünstige Faktoren wie ein Erfrieren der Blüte oder Insektenbefall der Blüte oder Ähnliches dazwischenfunken. Ein Fruchterfolg würde uns ungemein freuen, weil diese Baumart und ihre Früchte schon in mehrfacher Hinsicht etwas Besonderes sind. Nicht nur bezüglich der Wachstumsfreude und Vitalität beweisen die Maulbeerbäume einen ganz eigentümlichen und eindrucksvollen Charakter.

Der vitale Maulbeerbaum ist immer wieder eine Herausforderung

Der zweite Teil des Maulbeerbaumrückschnitts war sehr viel umfangreicher als erwartet. Natürlich, ich hätte es auch bei dem gestern erreichten Zustand belassen können. Denn die zu den Nachbargrundstücken überhängenden Äste hatte ich schon gekürzt und auch an den übrigen Seitenflächen den Baum in handhabbare Form gebracht. V. hat aber zudem die Vorstellung, der Baum müsse auch in der Höhe reduziert werden. Richtig ist, dass die ganz hoch ragenden Äste ohnehin unerreichbar sind. Wenn daran später Maulbeeren hängen, können wir sie ohnehin dort nicht pflücken. Aber weiter unten eben schon. Und der Baum hat immer schon eine enorme Vitalität gezeigt, sich als wahres Wachstumsgenie entpuppt, so dass auch dann guter Fruchtertrag zu erwarten ist, wenn mehr Äste Frucht tragen können. Umgekehrt haben wir schon mehrfach erlebt, dass ein zu starker Rückschnitt den Baum in Sachen Frucht abgebremst hat, so stark, dass gar keine Früchte erschienen sind. Ich hoffe, mit diesem Zwischending – jetzt sind auch in der Höhe die Äste ein gutes Stück heruntergestutzt – eine eher geringfügige Irritation entstanden ist und die Maulbeeren im Sommer zahlreich wachsen werden. Die ganze Familie schätzt die aus ihnen gemachte Marmelade. Ein reicher Ertrag wäre insofern wichtig, um die Vorräte aufzufüllen. Die Baumschnittaktion beim Maulbeerbaum ist damit abgeschlossen. Aber der nicht unerheblich große und sperrige Haufen abgeschnittener Äste wartet noch auf seine Weiterverarbeitung. Vielleicht werden wirr ihn in kürzere Abschnitte schneiden und im Holzofen verfeuern. Vielleicht verbleibt er aber auch als Kompost auf dem Grundstück in der Nähe des Maulbeerbaums.

Fortschritt beim Rückschnitt des Maulbeerbaums

Der Maulbeerbaum ist zwar gut gewachsen, aber die Ausdehnung ist nicht so stark, wie ich es befürchtet hatte. Gemessen daran, dass er zwei Jahre nicht zurückgeschnitten wurde. Offenbar tut es dem Baum gut, einmal in ruhe weiterzuwachsen, denn es ist mehr Kraft in die starken Kronenäste, direkt an der unteren Verzweigung des Stamms gegangen, die bereits kräftige Durchmesser haben. Die Endtriebe dagegen sind zwar lang, in alle Richtungen abstehend und machen den Baum sehr hoch. Aber sie sind erstaunlich dünn. Nachdem ich heute die stark abstehenden Äste rundherum, v. a. die über die Zäune und Hecken zum Nachbargrundstück reichenden, alle gekappt habe, geht es im zweiten Schritt morgen darum die in der Mitte hoch hinausragenden Triebe deutlich zu kürzen. Das wird vom Boden aus, auch mit der ziemlich weit ausziehbaren Stange, leider nicht möglich sein. So muss ich wohl eine Leiter besteigen und von dort aus die höheren Regionen erschließen. Ich habe dennoch den Eindruck, dass dabei insgesamt viel weniger Schnittmasse übrig sein wird als bei meinen letzten Rückschnitten. Da hat sich doch etwas zum Positiven entwickelt.

Ein Tag mit überwiegend Handarbeit

Es ist schon lange nicht mehr vorgekommen, dass der Arbeitstag überwiegend mit Holzarbeit ausgefüllt war. Und heute war es zudem ausschließlich Arbeit an einem Auftrag der Wunschbaum-Manufaktur. Das passte gut in meine Projektplanung, da es gerade eine kleine Pause in den Kommunikationsprojekten gibt. Und es passt auch mit dem erstmalig erkennbaren Aufscheinen der ersten Frühlingsvorzeichen zusammen. Zwar arbeite ich noch im Kelleratelier, aber das Sonnenlicht dringt auch bis dorthin und taucht den Arbeitsplatz trotz der dort dominanten künstlichen Beleuchtung in eine ganz belebende Atmosphäre, die mit der während des Winters und mit Dunkelheit draußen nicht zu vergleichen ist. Bis ich mit dem ganzen Arbeitsplatz ins Freie ziehen kann, wird es allerdings voraussichtlich wieder Mai werden. Es sei denn der Frühling nimmt schneller Fahrt auf, dann könnte es auch schon im April so weit sein und dann mit dem Start in die Gartenfreiluftsaison zusammenfallen.

Eine selten gewordene Abwechslung

An dem ersten einigermaßen trockenen und auch mit Sonnenstrahlen durchzogenen Tag seit langem war die Holzarbeit mit drei Stäben aus Eberesche, Pappel und Esche eine zuletzt seltener gewordene Abwechslung, die mit der Vorahnung des Frühlings gut zusammenpasste. Ich freue mich auf die weitere Arbeit an dem Familien-Armband-Set und die Reflexion über das Zusammenspiel der drei Arten, die bei dem mehrstündigen Arbeitsprozess begleitend mitläuft und diese kunsthandwerklichen Produktionen erst zu Kommunikationsprojekten macht, bei denen es um viel mehr geht, als nur tragbare Symbolformen aus Holz zu produzieren. Sie dienen immer auch dazu, Gemeinsamkeiten zu artikulieren, die aus der parallelen Beschäftigung mit einem Thema resultieren, in dem Fall mit den Bäumen, ihrer Natur, Ästhetik, Energie und kulturellen Bedeutung. Da werden dann Gemeinsamkeiten sichtbar, die anders nie eine Chance hätten, überhaupt bewusst und wirksam zu werden. Das ist das Schöne an diesen Arbeiten, dass sie viel weiter reichen als nur durch die optische Strahlkraft und Wirkung schöner Holzperlen zu erwarten wäre.

Frühlingsarbeit und Frühlingsstimmung

Nach heutiger Planung habe ich das Wochenende für den Rückschnitt des Maulbeerbaums vorgesehen. Jedenfalls wenn die Wetterbesserung und das Ende des Regens bis Samstag eingetreten sein sollte. Einigermaßen mild und trocken sollte es für die Aktion auf jeden Fall sein. Anders ist es nämlich kein Spaß, zudem diesmal nach der Pause im Vorjahr voraussichtlich viel Holz zu entfernen ist. Keine leichte und auch keine unanstrengende Aufgabe, von der ich auf günstige Bedingungen und auch Fitness meinerseits hoffe. Dass das Thema der Vater, Mutter & Kind Armband-Sets heute wieder an die Oberfläche getreten ist, freut mich sehr. Das passt zum erwarteten Frühling und einer wieder stärkeren Hinwendung auf das Lebendige des frühlingshaften Aufbruchs, wie er in den Bäumen in so belebender und eindrucksvoller Form erlebt werden kann.

Der Zukunftswert innerer Sicherheit

Noch ein paar Tage dieses Spätwinters mit Düsternis und nasser Kälte werden uns nicht erspart bleiben. Aber mit den eigenen Vorbereitungen für die künftige Pflanzsaison wird hoffentlich der Frühling auch Einzug halten. Ich schätze, das wird bei uns auch mit dem Ausgehen des Brennholzvorrats und damit dem Ende des Holzofensaison zusammenfallen. Und natürlich mit Ostern. Das wäre doch eine schöne Koinzidenz, die das Erwartbare und Vertraute, das typisch Frühlingshafte den Gemütern zuführt und ein wenig zeitlose Normalität und Gelassenheit in diese aufgeregten und ständig unsicheren Zeiten hineinwehen lässt. Es geht dabei aber nicht um Ablenkung oder gar Weltflucht. Eher um das Bewusstsein und das Vertrauen darauf, dass es noch Beständiges gibt, dass man sich auf bestimmte Erfahrungen noch verlassen kann. Dass nicht alles der Willkür, dem Zufall und der destruktiven Logik von Menschen und Mächten unterworfen ist, die der eigenen Lebenswelt mehr als fremd und unverständlich sind. Deren Auswirkungen auf unser Leben wir aber schmerzlich zur Kenntnis nehmen müssen. Etwas anderes als dem eine innere Sicherheit entgegenzusetzen, ist perspektivisch wohl kaum mehr vorstellbar.

Frühlingsthemen und Gartenvorhaben

Nun bin ich gespannt, wie gleitend oder auch abrupt der Übergang der Jahreszeiten in diesem Jahr abläuft. Ob der Frühling über Nacht kommt oder sich in lauwarmem Regenwetter und Halbdunkel den Tag über ankündigt. Mit dem Baumrückschnitt bin ich wie eigentlich jedes Jahr um diese Zeit noch nicht ganz so weit wie des wünschenswert wäre. Gerade der Maulbeerbaum liegt mir im Magen, weil der nach einem ausgesetzten Jahr einen sehr kräftigen Rückschnitt benötigt, bisher aber dafür nicht die Zeit war. Auch nicht das richtige Wetter. Denn einigermaßen warm und sonnig sollte es für diese mehrstündige Aufgabe dann doch sein. Ich hoffe, wir werden das in den kommenden zwei Wochen erledigen können. Gleichzeitig habe ich schon Vorbereitungen für meinen diesjährigen Pflanzversuch mit den Chilipflanzen getroffen. Spezielles Substrat schon für die Vorzucht auf der Fensterbank, diesmal wirklich eine Wärmematte, damit die Keimrate diesmal größer ausfällt als zuletzt und außerdem noch speziellen Flüssigdünger, der später zum Einsatz kommen wird, wenn die Pflanzen schon ein Stück ausgewachsen sind. Aber das Problem mit dem mäßigen Keimrate bei nicht idealen Wachstumsbedingungen ist wohl bekannt. Es gibt einige, die sich im Internet darüber geäußert haben, auch was die richtige Vorgehensweise mit größeren Erfolgsaussichten sein könnte. Ich hoffe nach dem Reinfall im Vorjahr diesmal auf ein erfolgreicheres Unternehmen.

Tapfere Feier des Individuellen

Immerhin ging es bei M. heute wieder ein Stück weit aufwärts. Wenn die Wege zurzeit auch generell steinig und mit vielen Hindernissen und Umwegen verbunden sind, die Lebenserfahrung hilft dabei, nicht gleich panisch zu werden und mit Geduld an der Normalisierung zu arbeiten. Schade eigentlich, dass man immer wieder das wiederherstellen muss, was man früher als „normal“ bezeichnet hätte, was zu den fraglosen Selbstverständlichkeiten gehörte. Es scheint heute nichts mehr selbstverständlich, alles muss immer wieder neu auf den Prüfstand, neu bewertet und neu justiert werden. Im selben Maße, wie das zur neuen Normalität geworden zu sein scheint, wird es für uns bedeutsamer, die Dinge im äußeren und inneren Leben zu pflegen und bewusst zu durchdringen, die uns immer schon gegeben sind, die zu unserem Erbe als menschliche Lebewesen gehören. Vielleicht sollte man sagen: als Lebewesen generell. Es ist ja auch das, was ich hier im Baumtagebuch schon so häufig herausgestellt habe, was mir im Zusammenhang dieses Themas aber wieder besonders bedeutsam erscheint: Die Bäume als fest verwurzelte Mit-Lebewesen können uns auf dem Gebiet vieles lehren, besser noch vorleben, was das Bewusstsein und das Zufriedensein mit dem immer schon Gegebenen betrifft. Denn sie bewähren sich lebenslang an ihrem Standort, stellen sich unerschütterlich den besonderen Gegebenheiten ihrer Umgebung, dem wechselnden Wetter, den sich wandelnden Lichtverhältnissen, der nicht immer gleich, manchmal auch bedrohlichen Konkurrenzsituation mit den Pflanzen in ihrer Umgebung, und schließlich auch den weiterreichenden Bedingungen ihres Lebens, die vom Weltklima und von Lebensgewohnheiten und Zumutungen bestimmt werden, die sehr weit von ihrem eigenen Lebensumkreis entfernt zu lokalisieren sind. Und doch schaffen sie es, ihre Individualität als Einzel-Wesen zu behaupten und stetig weiterzuentwickeln, die bei aller Zugehörigkeit zu einer Art doch die ganz von den Lebensumständen abhängige Einzelexistenz verkörpert und feiert.

Brennholzvorräte und Familientraditionen

Ich bin froh, im Sommer ein beachtlichen Holzvorrat für diesen Winter angehäuft zu haben. Denn er hat doch ziemlich lange angehalten. Der größte Teil ist jetzt zwar schon verbraucht. Schnell geht’s in Richtung des abgetrennten Basis-Vorrats. Aber meine Prognose vor einiger Zeit, dass es bis Ende März ausreichen könnte, wird sich wohl bewahrheiten. Meist deckt sich das auch mit dem wirklichen Ankommen des Frühlings und deutlich höherer Durchschnittstemperatur. Dann ist es auch wieder verantwortbar, die Zentralheizung anzuschalten, bis auch die überflüssig wird. Unser restlicher Vorrat an Holzscheiten, die für die kommende Ofensaison noch ofengerecht zu sägen sind, ist überschaubar. Bei meiner letzten Inspektion schein er mir kleiner als ich ihn in Erinnerung hatte. Jedenfalls wird der letzte Brennholzhaufen für unsere dann wahrscheinlich letzte Holzofensaison etwas kleiner ausfallen als der letzte. Damit könnte die letzte Saison dann schon spätestens im Februar 2025 zum Abschluss kommen. Noch unklar ist, ob es für uns eine regenerative Folgelösung bei der Heizung geben wird. Aber wenn wird das nicht mehr auf Grundlage von Schnittholz sein – bedauerlicherweise, denn damit geht auch in Stück Familientradition zu Ende.