Baumobst, Baumnutzen und familiäre Gesprächstradition
Die Obsternte dieses Jahres ist immer noch Gesprächsthema, v. a. mit Leuten, die regelmäßig selbst Baumobst verarbeiten, zu Kuchen oder Marmelade oder die es durch Einkochen haltbar machen. Bei solchen Gesprächen sind die Rollen klar verteilt: V. erzählt den Erlebnissen beim Anbau und der Ernte im Laufe des Jahres, was dieses Jahr Ertrag gebracht hat, wie die Qualität ausgefallen ist und wie viel aufgrund der Menge und minderen Qualität hängen bzw. liegen bleiben musste. Und die Gesprächspartner halten ihre eigenen Erfahrungen entgegen, z. B. wie lange sich die eingekochte Marmelade hält, ohne an Geschmack zu verlieren. Welche Marmeladensorten und z. B. Apfelsorten besonders wohlschmeckend sind, welche sich zum Kuchenbacken eigenen und wer innerhalb der Familie was davon gerne genießt oder auch gar kein Interesse hat. Dabei zeigen sich immer wieder ganz unterschiedliche Ansichten und Gewohnheiten. Aber eines wird auch erkennbar, dass nämlich die Nutzung von Baumobst für viele ein nicht zu vernachlässigendes Thema ist. Für die älteren wahrscheinlich noch mehr als für Jüngere. Aber obwohl ich selbst keine Obstliebhaber bin, ist durch die langjährige Thematisierung in der Familie und dem Bekanntenkreis tatsächlich auch für mich ein Thema daraus geworden, zu dem ich mich kenntnisreich äußeren kann, über die Eigenschaften der Bäume hinaus. Dennoch bleiben die Bäume das für mich eigentlich Interessante. Ihren Nutzen habe ich dabei weniger im Sinn.