Verblassender Feiertag

An diesem Feiertag hat mich die technische Arbeit doch wieder sehr beansprucht. So habe ich erstmals seit vielen Jahren so gar nichts von der Ausflugsstimmung des 1. Mai mitbekommen, die sonst doch immer im Mittelpunkt steht. Aber sonst haben wir jetzt auch Frühlingswetter und eine schon etwas mehr nach außen gerichtete Aktivität. Wäre auch seltsam, wenn das nur wegen des Feiertags auf Knopfdruck aktiviert werden könnte. Aber aus der Ferne habe ich Spuren des traditionellen Feiergeschehens dann doch noch wahrgenommen. Und es kam mir, wie so vieles in dieser Zeit, irgendwie nicht angebracht vor. Aber da mag ich eine Ausnahme sein. Den Maibaum in der Dorfmitte habe ich auch noch nicht bewundert. Ich nehme an, es wurde wieder eine schlanke Wirke mit einer Dekoration aus bunten Bändern auf dem Schulplatz aufgestellt. Ich werde das in den nächsten Tagen sicher noch betrachten können. Leider gehört der Maibaum nicht zu den Traditionen, die in unserer Region große Bedeutung entwickelt hätten. Entsprechend mickrig fallen unsere Maibäume auch aus. Grundsätzlich habe ich aber ein Faible für Traditionen und Rituale, die sich um Bäume drehen. Und gerade auch für solche, bei denen ihre ursprüngliche Existenz transformiert wurde in Richtung einer Symbolbauminszenierung. Es wird sicher auch für die Fortentwicklung dieses Brauchs wieder eine passende Zeit kommen. Wir müssen uns erst wieder an den Sinn und Zweck der Rituale erinnern und sie mit neuem, in unsere Lebenswirklichkeit passendem Sinn verknüpfen.