Überlegungen zum Heizen mit Holz

Nun geht der Brennholzvorrat dieses Winters doch zuneige. Dabei hatten wir mehr denn je zusammengetragen und ofengerecht in Abschnitte gesägt. Aber die bei uns eher kurze Holzofensaison war seit Anfang des Jahres doch sehr intensiv, da es fast durchgehend in dieser Zeit ungemütlich war und wir die wohlige Holzofenwärme sehr geschätzt haben. Noch ist der Winter nicht vorbei, und wir müssen wohl für die nächsten Wochen Nachschub besorgen. Eine Aufgabe fürs Wochenende, an dem wir einige Abschnitte herbeischaffen, spalten und wahrscheinlich mit der Kettensäge ofengerecht schneiden werden. So kommen die bereits so lange gelagerten Holzvorräte doch noch zu ihrem Recht. Und diese Art von Heizung kann ihre Wohltat verbreiten, so lange es noch möglich ist. Denn das Thema Feinstaubverordnung und der irgendwann in ein paar Jahren wohl erforderliche Einbau eines Filters ist immer wieder Thema. Und mit dieser Aussicht auch die Frage, welchen Sinn es macht, das Heizen mit Holz quasi abzuschaffen, wenn andererseits die Nachhaltigkeitsidee immer weitere Kreise zieht und zu einer Art Universalprinzip geworden ist. So werden eigentlich sinnvolle Möglichkeiten durch nicht wirklich ausgereifte Bestimmungen abgewürgt.

Lebenslauf und soziale Verknüpfung

Heute war eine eher seltene Gelegenheit, zum einen an einen Zeitabschnitt meiner Kindheit anzuknüpfen, durch das Gespräch mit bzw. den Besuch einer alten Bekannten. Zum anderen bieten solche Gelegenheiten auch die Möglichkeit, prägnante Erlebnisse und Merkmale des eigenen Lebens und Unterscheidendes in den Lebensläufen zum Thema zu machen, sich über die wechselseitig unterschiedlichen Lebenserfahrungen auszutauschen. Teil davon war zwar von M. initiiert, aber von mir ausgeführt auch ein Gespräch über mein besonderes Verhältnis zu den Bäumen, quasi zu meinem ungewöhnlichen Lebensthema. Und da stellte sich wie so oft teilweise Verwunderung ein, aber sind auch gewisse Gemeinsamkeiten und gleichlaufende Interessen erkennbar geworden. Wenn man wie in diesem Fall eine positive Erinnerung an den Menschen hat, ist das eine schöne Erfahrung und eine, die mich ahnen lässt, dass es gerade bei der Begegnung, dem gemeinsamen Erleben zwischen Menschen absolut keine Zufälle gibt. Dass alles wirklich Sinn macht und eine Gemeinschaft erzeugt, die über verschiedene zeitliche Existenzen ihre Wirksamkeit behält. Meist unbewusst, aber doch vorhanden, stehen wir mit diesen Menschen in einer Beziehung, die gerade in den Zwischenphasen zwischen einer Existenz und dem folgenden In-der-Welt-Sein unverhüllt zutage tritt und dann auch Auswirkungen auf die tatsächlich aktiv gepflegten Verknüpfungen in der folgenden Existenz hat. Bei dem Gespräch heute hatte ich tatsächlich dieses Gefühl.

Sich dem wieder annähern, was man Normalität nennen kann

Gelegentlich ist es notwendig, etwas Anschubhilfe zu leisten, an die eigentlich vereinbarten Zielmarken zu erinnern, um die Projekte in vernünftigem Zeitrahmen voranzubringen. Solches ist in diesen Tagen besonders notwendig, zumal die Menschen durch vieles abgelenkt sind, u. a. durch das besonders unangenehme Wetter. Aber auch die Langzeitkrise und die politischen Krisen in aller Welt beanspruchen die Geduld und die Zuversicht, zuletzt wohl über das noch steuerbare Maß hinaus. Dennoch sehe ich auch in der Kommunikation Anzeichen von Frühling. Zaghafte Hinweise auf Aufbruch, selbst gefassten Mut und den Wunsch, endlich wieder eine Bewegung in Richtung des Gewohnten und Bewährten einzuleiten. Es scheint, dass das jetzt wieder besser funktioniert, zumindest zeitweise. Und so freue ich mich inmitten all dieser turbulenten psychischen und kommunikativen Problemzeit über jedes Gespräch, das sich auf die Bäume und ihr Holz bezieht. So auch heute aus Anlass der Überreichung eines Lebensbaum-Armbandes. Das macht nicht nur dem Beschenkten Freude, auch mir, da ich aus diesen wiederholten Herausforderungen im Bereich der Symbolformen an der Herstellung von dem, was man Normalität nennen kann, tatkräftig mitarbeiten kann.

Gegen eine Vereinseitigung des Menschen & Bäume Themenfelds

Peter Wohllebens vorletzter Bestseller zur vielfältigen Verbindung zwischen Menschen und Bäumen passt eigentlich genau zu den Themen, die ich seit vielen Jahren kreativ bearbeite. Dennoch waren die ersten vor einigen Wochen gelesenen Kapitel so, dass ich eher eine Vereinseitigung der Diskussion und das Wiederkäuen des Altbekannten bei einer Überbetonung naturwissenschaftlicher Ansätze vermutet hatte. Die nächsten Kapitel, die heute durchlesen konnte, schlugen dann aber doch etwas andere Töne an und sind geeignet, das Spektrum weiter zu fassen, der Komplexität eher zu entsprechen und vor allem auch die symbolische Kraft der Bäume zu berücksichtigen. Das wird so zwar vom Autor nicht formuliert, aber von der Sache her entspricht es den Dimensionen im Baum-Mensch-Verhältnis, die sich rein naturwissenschaftlich nicht fassen lassen und aber eine große Rolle im Alltag und im Empfinden der Menschen spielen. Dabei muss es nicht gleich um Modernismen wie das Waldbaden gehen. Gerade die viel zeitloseren Assoziationen des Baumthemas mit kultureller Identität und die Verankerung des Baumthemas in der Alltagssprache gehören in diese Kategorie und werden in diesen Kapiteln angesprochen. Für mich ist das nicht Neues oder Überraschendes, es beruhigt mich aber, dass die vermeintlich eingeschränkte Diskussion damit an Breite gewinnt und hoffentlich die Aufmerksamkeit der Leser und aller Menschen, die sich auf vielfältigen Wegen mit dem Themenfeld auseinandersetzen, wieder offener werden kann, die Neugierde und das unvoreingenommene Betrachten und Denken wieder eine Chance erhält.

Warten auf die ersten Zeichen des Baumfrühlings

Auf die erste echte Frühlingsexkursion freue ich mich, die aktuell noch nicht möglich ist, weil gerade der Winter seine letzten ungemütlichen Seiten nach außen kehrt. Erkennbar wird die Zeit sein an den ersten Blattknospen der Bäume, für mich am eindrucksvollsten an den Spitzahornen zu beobachten. Auch weil die gleichzeitig ihre ebenfalls grün-gelblichen Blütenstände auffalten und man aus der Distanz meinen könnte, der ganze Baum ist mit hellem Grün überzogen. Diese filigranen und untypisch gefärbten Blüten gehören dann auch zu den ersten Bienenweiden. Ich hoffe, unsere Bienen finden wieder dorthin und die Witterung spielt vor allem mit. Die Aussichten dafür sind gut, weil die Stadt sich bei der Straßenbepflanzung direkt vor dem Bienenhaus für Spitzahorne entschieden hat und die jetzt schon hoch hinausgewachsen sind, mit vielen großen und nektarreichen Blüten. Fehlt nur noch, dass die Völker selbst gesund diesen nassen Winter überstehen. Das hat in den letzten beiden Wintern ganz gut funktioniert, erst recht im Vergleich zu den Jahren davor, so dass wir recht positiv in die kommende Honigsaison blicken.

Auf frühlingshafte Entspannung zugehen

Der Frühling will noch nicht kommen. Vorher müssen wir noch durch eine Phase mit Regen und Wind, Stürmen und der ekligen Seite des Spätwinters. Aber die Zeichen stehen auf Frühling, auch atmosphärisch unter den Menschen. So ist dieser Übergang besser zu ertragen, auch weil in Bezug auf die große Krise wirkliche Entspannungszeichen am Horizont erkennbar werden. Ich freue mich über die relativ geringe Ablenkung von meiner Kommunikationsarbeit in diesen Tagen, und auf die vielen Projekte, die im Verlauf des Frühlings ihren Höhepunkt erreicht haben werden. Mit dem Grünen der Bäume, dem beginnenden Blühen vieler Pflanzen ist das Umfeld einer kreativen und ausfüllenden Arbeit ein förderliches und entspannendes.

Unerwartete Aufbruchtendenzen im Vorfrühling

Wenn ich von gewissen Regungen ausgehe, die ich in diesen Tagen vermehrt in der Kommunikation feststelle, vor allem solchen, mit denen ich zuletzt nicht mehr rechnen konnte, könnte ich die Vorboten des Frühlings vermuten. Es ist diese Ahnung von Aufbruch und Neuanfang in der Vegetation, die normalerweise die Vögel als erste wagen, auch bestimmte Pflanzen oder die Blüten bestimmter früher Baumarten wie dem Haselstrauch, die tatsächlich aktuell von Menschen auszugehen scheint. Dieses Vorausschauende, das noch nicht von einem tatsächlichen Beobachteten ausgehen kann, sondern Traditionen und traditionelle Erwartungen, z. T. auch Selbstmotivationen nach langer Krisenkommunikation bemüht, kommt in dieser Form für mich überraschend. Aber gerade diese Überraschung wirkt auch aufbauend und macht Hoffnung, dass sich eine globale Stimmungsaufhellung breit machen könnte.

Das Bedürfnis nach symbolischer Reflexion und Akzentuierung

Das schon zweite Baumkreis-Armband für dieses Jahr hat heute das Haus verlassen und wird hoffentlich die Trägerin segensreich im Jahresverlauf begleiten. Überhaupt wächst in mir der Eindruck, dass immerhin sporadisch wieder der Sinn und das Bedürfnis nach symbolischer Reflexion und Akzentuierung an Bedeutung gewinnt, die Menschen zeitweilig erinnern, dass alles einer gemeinsamen Quelle entstammt und es im Alltag vielfältige Möglichkeiten gibt, diese Quelle quasi anzuzapfen, sich ihrer Energie zu vergewissern und sie für die Ausgestaltung des eigenen Lebens einzusetzen. Allein ein wenig Aufmerksamkeit in dieser Richtung kann vieles verändern, kann die Dinge in Bewegung bringen, die zuletzt erstarrt zu sein schienen. Für durchgreifende Wirkungen ist aber immer die berüchtigte kritische Masse notwendig. Eine Art Übermacht an Menschen, die dieses verinnerlichen und praktisch umsetzen. Erwartungen in diesem Sinne sind durchaus berechtigt.

Erholung und Trost durch die Bäume

Jetzt verfliegt die Zeit doch wieder schneller, auch wenn sich sonst stimmungsmäßig wenig verändert hat. Es naht die Fastnachtszeit, die auch diesmal von wenig Fastnachtsaktivität geprägt sein wird. Aber der Anlass ist noch im Bewusstsein und provoziert vielerorts Auszeitgedanken und Auszeitverhalten, das Projektarbeiten wiederum verlangsamt und nicht selten zum Stillstand bringt. Diese Atmosphäre wird so schnell nicht vergangen sein. Ich versuche, den mindestens symbolischen Kontakt zu den Bäumen, überhaupt zu den Pflanzen und ihrem zyklischen Werden und Vergehen nicht zu verlieren. Und ich finde gerade in diesem Kontakt, der manchmal nur gedanklich, in Form sekundenkurzer Seelenbilder oder Reflexionen aufblitzt, eine Form von Erholung und auch Trost, wenn sich drumherum so vieles immer wieder zu verändern scheint und mehr Unruhe und Ermüdung erzeugt, die uns schwächen.

Den zwecklosen Landschaftsaufenthalt dauerhaft pflegen

Das mit der Normalisierung geht schleichend, kaum merklich voran. Aber es scheint Anzeichen dafür zu geben, und Aussichten, dass wir im Sommer vielleicht wieder eine Art Normalität erleben dürfen. Wenn man davon überhaupt noch reden kann. Denn die Krise hat einiges verändert, vielleicht sogar die grundsätzliche Einstellung zu sozialen Kontakten, Veranstaltungen, Kulturprozessen. Ich fürchte, das wird nicht nur eine positive Umstimmung bedeuten, vieles ist schlicht auf der Strecke geblieben. Wenn eine eigentlich aus der Not geborene wieder stärkere Hinwendung zur eigenen natürlichen Umgebung, der Landschaft in fußläufiger Reichweite, zu den bleibenden Veränderungen gehörte, würde mich das freuen. Zuvor hatte ich den Eindruck, dieses sich Bewegen in der Landschaft sei quasi automatisch an einen Zweck gebunden, das Ausführen der Hunde, das Joggen oder Radfahren, das Gespräch auf der Rastbank u. v. a. Aber eben nicht um des Aufenthalts und der stillen Kontemplation wegen. Letzteres dürften einige jetzt für sich entdeckt haben und möglicherweise bewahren, häufiger bewusst praktizieren. Die bewusste Begegnung, das detaillierte Beobachten der Bäume und ihres jahreszeitlichen Vegetationszyklus wird für diese Menschen eine der wichtigsten Orientierungsmarken und Leitmotive in dem Zusammenhang sein.

Das grüne Leben der Bäume begreifbar machen

Wenn die Sonne über Stunden so schön durchbricht und bleibt wie heute, zieht es die Menschen förmlich in die Landschaft. So waren am frühen Nachmittag viele Menschen unterwegs, in spürbar gelassener Stimmung, die sie in sich wachsen lassen und auch ausstrahlen. So froh, dass wir solche Phasen im Spätwinter erleben dürfen, bevor das richtig ungemütliche Wetter, mit nasskalter Witterung und Sturm wieder zurückkommen. Eben das steht jetzt wohl in Kürze wieder bevor. Eine der für mich vorteilhaften Seiten solcher jahreszeitlichen Erscheinungen ist für mich, dass in solchen Phasen der Wunsch nach vegetabilem Leben wächst, der Wunsch, das neu aufkommende Pflanzenleben des Frühlings möglichst bald wieder wahrnehmen zu können. Und damit die Aufmerksamkeit auf die Bäume als die starken Lebenssymbole für uns Menschen. So registriere ich gerade seit den vorweihnachtlichen Wochen bis heute ein gewachsenes Interesse an den Produkten der Wunschbaum-Manufaktur, weil sie ganz physisch begreifbar das grüne Leben der Bäume, vermittelt über die Energie und Ästhetik ihres Holzes, vermitteln und die Interessenten dies auch glaubhaft finden und gerne in Anspruch nehmen. Eine Bestätigung für das erfolgreiche Weiterführen des langfristigen Projekts.

Sonnenlicht, Frühlingsahnung und seelische Gesundheit

Ein Lebensbaum und der Baumkreis haben mich auch heute Nachmittag wieder beschäftigt, bei einer Arbeit, die von länger anhaltendem Sonnenschein bei ziemlicher Kälte von draußen begleitet war. Das ist bei der Arbeit während des Winters im Kelleratelier immer sehr schön – wenn ein Hauch von Sonne und Frischluft von außen hereinströmt und die Ahnung des kommenden Frühlings mit seinem vegetabilen Aufbruch aufblitzen lässt. Das sind Momente und Eindrücke, welche die lähmende, unglaublich ermüdende Krisengestimmtheit und Lethargie vergessen lassen oder zumindest zeitweilig in den Hintergrund rücken. Und es sind Momente, die gerade wegen der überlastenden Krisenstimmung geradezu lebenswichtig geworden sind. Ich wünsche jedem, dass sich solche Momente regelmäßig einstellen können, um so die seelische Gesundheit zu erhalten.

Lebensläufe mit Formen untergründigen Gleichklangs

Der feierliche Abschied vom Vater eines Jugendfreunds war heute Anlass für autobiografische Rückblicke, für mich und auch für M. und V. Da stellt man Gemeinsamkeiten fest, zwar nicht zum ersten Mal, aber zum Anlass eben erneut, die einen gewissen Einfluss auf den eigenen Lebenslauf, die eigene Positionierung und allgemein die Einschätzung von Menschen und Kommunikationen haben. Und natürlich denke ich dann auch an eine vergleichbare Situation in Bezug auf mich selbst. Nicht wirklich überraschend, weil eigentlich aus der eigenen Lebenserfahrung bekannt, aber doch von Zeit zu Zeit stärker ins Bewusstsein tretend sind Gemeinsamkeit, in dem Fall mit der Verarbeitung eines Werkstoffs, dem handwerklichen Umgang mit Holz, die auf einer ganz speziellen, auf den ersten Blick abwegig erscheinenden Ebene, liegen und doch für die parallel sich entwickelnden Biografien und vielleicht auch für die kommunikative Beziehung Sinn machen. Ich halte es für wahrscheinlich, dass dieser Sinn, der zu Lebzeiten immer nur untergründig mitschwingt, in der Lebenszeit der Seele zwischen zwei Inkarnationen eine wichtige, wenn nicht die wichtigste Rolle spielt. Auch deshalb ist es wichtig, diesen Sinn zu Lebzeiten zu akzentuieren, wie mir das heute im Rahmen der Trauerfeier möglich war.

Die Krise und ein benötigter Ruck

Die Themen wiederholen sich in diesem dritten Jahr der Krise. Und mit ihnen die Einstellungen und Stimmungen, Reaktionen und Motivationen, die oft schon keine mehr sind, eher in Aussicht gestellte Absichten – für die Zeit nach der Krise. Problematisch ist das allerdings, wenn man auf etwas Zukünftiges setzt, dessen Terminierung ungewiss ist, und wenn so lang, jetzt schon viel zu lange, die Dinge stillstehen, festfrieren, ihre Substanz und Sinnhaftigkeit allmählich aber sicher verlieren. Was wir brauche, ist genau das, was einer der früheren Bundespräsidenten, Roman Herzog, einmal in anderem Zusammenhang formuliert hat: Einen Ruck, der aber nicht nur durch Deutschland, am besten durch die ganze Welt gehen sollte. Und wie so häufig: dieser Ruck kann nur das Ergebnis vieler einzelner Rucks sein, die in jedem von uns ihren Ausgang nehmen. Solche Schlüsse ziehe ich zurzeit vornehmlich während meiner kunsthandwerklichen Arbeit, wie heute Nachmittag wieder am Beispiel eines Baumkreis-Armbandes. Vielleicht sind solche Inselsituationen notwendig, wenn man zwischendurch mehr Klarheit benötigt, als der Krisenbewältigungsalltag ermöglicht.

Bleibender Sinn

Sehr umfangreiche Kommunikations- und Gestaltungsarbeiten lassen die Holzarbeit für einige Tage in den Hintergrund treten. Aber die nächsten Projekte stehen schon auf dem Plan, so dass es in Richtung Wochenende wieder eine Verschiebung in Richtung des Kunsthandwerks geben dürfte. Und dann haben mich wieder die Lebensbäume und das Baumkreiskonzept im Griff und fordern neue Aktualisierungen auf der Basis des gleichbleibenden Herstellungsprozesses. Die immer wechselnden Interessenten und ihre je individuellen Anfragen geben dem Projekt eine zeitlose Relevanz und bleibenden Sinn.

Krisenerfahrung und Sinnrekonstruktion

Überraschende autobiografische Rückblicke gehören zu diesen Tagen im Noch-Winter, der so viele lebensträchtige Ereignisse auf uns zukommen lässt. Da ist vieles dabei, was so noch nicht im Erfahrungsschatz verankert ist und für das wir neue Lösungen und Einstellungen entwickeln müssen. Aber das gehört wohl zum Älterwerden dazu und erweitert in gewisser Weise den Horizont, auch im Rückblick auf bereits Erlebtes. Ich freue mich, dass gerade in solchen Krisenzeiten, insbesondere in Zeiten persönlicher Krisen, Kommunikation um der Kommunikation willen wieder eher möglich ist. Und wenn dann noch das Gespräch auf die Bäume und ihre Lebenssymbolik kommt – wie so häufig in den letzten Wochen – dann ist das in besonderem Maße bestätigend und gibt mir ein gutes Stück Sinn zurück, der zuletzt zunehmend verloren zu gehen drohte.

Gesunder Ausgleich

Die Zeit scheint sich weiter zu beschleunigen. Jedenfalls scheint es so, als ob die Zeit des Tages nicht ausreicht, alles so zügig abzuarbeiten, wie mir das vorschwebt. Das ist sicher den Umständen, der konkreten Aufgabensituation zuzuschreiben. Aber es ist auch eine Frage der empfundenen inneren Zeit, die gerade schneller zu vorüberzugehen scheint als die der Uhr. So halte ich mich an die Gelegenheiten, dieses Projektarbeitszeit bzw. ihre Wahrnehmung zeitweilig zu durchbrechen und im Rhythmus der Bäume, vermittelt über ihre Symbolik und zeitlos individuelle Präsenz, einen gesunden Ausgleich zu schaffen.

In der Nähe zur Natur

Die Zeit fliegt dahin, einfach zu wenig Muße, um jedem einzelnen Arbeitsschritt die eigentlich notwendige Aufmerksamkeit zu widmen. Ich versuche, bei allem möglichst bewusst zu bleiben und zu extreme Einseitigkeiten zu vermeiden. Dennoch sind zumindest zeitweilige Konzentrationen einfach nicht zu umgehen. Das fordert kreatives Zeitmanagement in besonderer Weise, auch über den bisherigen Erfahrungshorizont hinaus. Mögen wir alle die Chancen erhalten, diese Herausforderungen auch annehmen zu können, mit genug körperlicher Stabilität und seelischem Ausgleich, den wir in der Nähe zur Natur finden können.

An den Rückschnitt der Bäume denken

Wenn die ersten Sonnenstrahlen nach Tagen der Trübnis durchdringen, denke ich in dieser Zeit des Jahres schon wieder daran, die Bäume zurückzuschneiden. In den letzten Jahren war es meist so, dass ich es aufgeschoben hatte und dann auf einmal der Frühling durchgebrochen war, mit den ersten neuen Blattknospen. Dann ist es eigentlich schon zu spät für den Rückschnitt. Deshalb nehme ich mir diesmal vor, diese Arbeit rechtzeitig abzuschließen, solange die Bäume noch nicht an die Wiederauferstehung denken. Und jetzt sieht man ja auch sehr schön, wo anzusetzen ist, da kein Blatt die bloße Astarchitektur der Gartenbäume verdeckt.

Ungemütlicher Winter und kunsthandwerkliche Abwechslung

Der Winter präsentiert sich von seiner unfreundlichsten und ungemütlichsten Seite. Da sind wir froh, dass der Brennholzvorrat noch eine Weile ausreicht und wir durchgehend den Holzbrandofen anfeuern können. Es gibt nicht viel, was dem an Aufmunterung gleichkommt. Und entsprechend sind die zarten Ansätze von Aufbruch auch in diesen Tagen wieder verpufft, verbunden mit einer bleiernen Kommunikationslosigkeit. Gut ist das fürs kreative Arbeiten und für Projekte, die Zeit und Geduld erfordern. Und morgen wird es mit dem Abschluss eines Armband-Projekts auch wieder kunsthandwerkliche Abwechslung im Kontext der Wunschbaum-Manufaktur geben.

Bestätigung und kommunikativer Sinn

Rückmeldungen sind für die Entwicklung der Wunschbaum-Manufaktur auch wichtig. Eine solche habe ich heute wieder erhalten, eine überaus positive zudem, was mir eine Bestätigung ist. Besonders wenn dem ein stimmiger Austausch im Vorfeld der Anfrage schon vorausging. Das zeigt, dass insgesamt in solchen Kommunikationen die Chemie gestimmt hat und der bestmögliche Sinn ins Leben gerufen werden konnte. Zufriedene Armbandträger, die wirklich etwas mit der Idee und ihrer Formung anfangen können, die es regelmäßig tragen und Freude daran haben. Besser kann es nicht sein. Ich freue mich sehr, dass ich seit Anfang des Jahres schon zahlreiche solche Chancen erhalten habe und dass das auch in dieser überwiegend so lähmenden Krisenzeit möglich ist.

Meditative Holzarbeit

Meditativ wirkt diese Holzarbeit gerade in der Winterzeit, wenn das warme künstliche Licht den Rücken wärmt und ich mich ganz diesen kleinen Perlen aus ganz unterschiedlichen Holzarten widmen kann. Dann bin ich ganz nah an der Persönlichkeit und der Energie der Bäume, von deren Holz die Perlen gemacht sind. Diesmal Atlas-Zeder und Ulme, zwei in ihrer jeweiligen Art eher exotische Arten, die auch im Holz spezielle Eigenschaften und Herausforderungen für die Bearbeitung mitbringen. Und es ist schön, bei der umfangreichen Erfahrung und Routine ziemlich genau vorhersagen zu können, wie lange der aktuelle Arbeitsschritt noch braucht, und wann das Armband fertiggestellt werden kann. Diese Berechenbarkeit ist wichtiges Element der meditativen Holzarbeit des Winters.

Monatsstart und Frühlingsprognosen

Ein turbulenter und arbeitsintensiver Start in den neuen Monat lässt mich vorausschauen auf die handwerkliche Holzarbeit dieser Woche und dass sie mir den so herbeigesehnten Ausgleich bringt. Da gehen viele Pläne und Vorhaben parallel, so dass die nächsten Monate bis zum beginnenden Frühjahr sehr ausgefüllt werden dürften. Bis der Frühling seine eigenen aus der Natur kommenden Motivationshilfen bereitstellt und uns die Aufgaben in neuem, in die Zukunft gerichteten Licht erblicken lässt.

Kritische Masse für Menschlichkeit und gegen Aggression

Die Sonne hat diesem Rosenmontag ein wenig von seinem traditionellen Charakter zurückgegeben. Aber von dem super lichten Wetter abgesehen, konnte in diesen Tagen natürlich keine Fastnachtsatmosphäre entstehen. So ist es gut und richtig, wenn Rosenmontagsumzüge kurzerhand in Friedensdemonstrationen umgemünzt wurden. Ein starkes Solidaritätszeichen, das über die energetischen und geistigen Bahnen seine Wirkung sicher nicht verfehlen wird. Das wirkt auf die gestern beschworene kritische Masse von Menschen, die mehr bewirken kann als politische Diplomatie und erst recht mehr als die kriegerische und menschenverachtende Aktion selbst. So hoffe ich mit so vielen Menschen weltweit auf einen schnellen Sieg der Menschlichkeit und eine Besinnung der Aggressoren auf das Allgemeinmenschliche und Gemeinsame, eine korrigierende geistige Lenkung von oben, die weitere Grausamkeit verhindert.

Neuer Blickwinkel

Immerhin, gemessen an der Krisenstimmung verlief dieser Januar sehr intensiv, ereignisreich und mit zahlreichen Initiativen, die größtenteils auch versprechen, weitergeführt zu werden. Das Baumthema und die Arbeit an Hölzern mit Lebensbaum-Bezug spielten für diesen Start ins neue Kalenderjahr bei mir eine wesentliche Rolle. Vielleicht auch, weil die Menschen sich nach Normalität und Einfachheit, nach Verlässlichkeit und allgemein Dingen sehnen, die sich nicht so schnell verändern, die man nicht so oder so leicht umdeuten und umbewerten kann und muss. Die Bäume und alles, was an ihnen symbolisch, kulturhistorisch, botanisch medizinisch und alltagspraktisch hängt, eigenen sich dafür besonders gut. So verwundert es mich nicht, wenn sich die Aufmerksamkeit wieder stärker in ihre Richtung bewegt. Das kann auch anderes beleben, was auf ganz anderen Ebenen angesiedelt ist, das man dann aber unter anderem, neuen Blickwinkel betrachten kann.

Bäume und Ausgleich

Ein ruhiger Sonntag mit viel Routinearbeit. Ich freue mich auf die Auflösung technischer Probleme und sehe mit Erleichterung auf handwerkliche Holzarbeiten, die mich auch in der neuen Woche begleiten und die den Techniküberhang ausgleichen. Wie die Bäume überhaupt etwas Ausgleichendes für mich und meine Seele haben.

Vorbereitende Holzarbeiten

Sehr angenehm war die handwerkliche Arbeit heute Nachmittag im Freien nicht gerade. Aber es war notwendig, da die neue Woche zu viele unterschiedliche Aufgaben stellt und ich bis dahin mit dem Ausgangsmaterial für die jüngste Manufakturarbeit schon vorbereitet sein wollte. Neben den benötigten Hölzern, in dem Fall Atlas-Zeder und Ulme, sind mir auch verschiedene Kanteln ausgegangen. So stand zunächst das Sägen dieser Kanteln aus größeren Abschnitten auf dem Programm: für Ulme, Atlas- und Libanon-Zeder sowie Olivenbaum. Bei der Ulme wollte ich schon länger einmal neue Herstellungswege testen, was ich diesmal mit der anderen Arbeit verbunden habe. Leider aber war der alternative Test nicht erfolgreich, ich werde deshalb wieder zum bewährten, aber sehr mühsamen Verfahren zurückkehren müssen. Bestimmte Holzarten erfordern eben auf Grund ihrer besonderen Microstruktur besondere Behandlung.

Holzbrand im Schmuddelwinter

V. und mit ihm der Rest der Familie hat in dieser Ofensaison richtig Freude am Holzbrand entwickelt, gerade wegen der wohligen Wärme, die solchem Schmuddelwinterwetter einfach guttut. Das bestimmt zehn Jahre abgelagerte Fichtenholz brennt tatsächlich wie Zunder weg, mit einem riesigen Verbrauch, der durch die kühle Witterung noch angeheizt wird. Denn bei kühler Luft zieht der ausgebaute Ofen besonders gut. Und das Fichtenholz heizt zwar besonders gut auf, hält aber nicht lange an. Gut, dass wir zwischendurch auch noch ergiebigere Arten eingestreut haben, einige Abschnitte Obstbaumholz oder auch mal Buche oder Hainbuche. Denn ohne diese Beimengung wäre der diesmal wirklich umfangreiche Vorrat allzu schnell aufgebraucht. Es dürfte jetzt schon die Hälfte abgetragen sein. So hoffe ich, dass wir mit der bevorrateten Menge bis zum Ende der Ofensaison auch auskommen. Bei so ungemütlichem Wetter nochmal mit dem Sägen anzufangen, ist mir weniger sympathisch.

Zwischen Gefrierschrank und Selbstmotivation

Das Gefrierschrankwetter setzt sich unerbitterlich fort, und mit ihm diese merkwürdige Trägheit der Menschen. Auch wenn zwischendurch Ideen und Motivationsschübe eingestreut sind. Man hat den Eindruck, dass es Versuche der Selbstmotivation sind, die schnell wieder verpuffen können, wenn man die Spannung nicht hochhält. Ich freue mich, diesen Einheitsstrom durch meine kreativen Projekte zeitweise durchbrechen und damit ein Stück weit auflockern zu können. Für mich und die Familie, und für einige, die von meiner Projektarbeit und von dem Arbeiten rund um das Wunschbaum-Projekt einen Gewinn mitnehmen können.

Mut machende Erfahrungen in der Motivationswüste

Manchmal entstehen auch in Mitten einer Motivationswüste, wie wir sie seit Monaten erleben, kommunikative Inseln, auf denen die Dinge wieder in Fluss kommen. Heute war einer dieser selten gewordenen Tage, die Mut machen und zeigen, dass langfristige Anstrengungen um eine ausgeglichene Kommunikationskultur auch Wirkungen hinterlassen und sich auszahlen. Nur muss man manchmal sehr lange auf Zeichen dieser Wahrheit warten. Ich freue mich, dass ich solche auflockernden Erfahrungen zurzeit sowohl auf dem Gebiet der Arbeit mit symbolischen Formen mache als auch in der eher konzeptionell-inhaltlichen Projektarbeit. Auch wenn die Auftraggeber oder Interessenten meist entweder aus der einen oder der anderen Richtung kommen, also nichts von der jeweils anderen wissen, ist das Parallellaufen von größter Wichtigkeit, weil es Einseitigkeit in beiden Richtungen zu vermeiden hilft. Etwas, das sich immer positiv auf die Qualität der Ergebnisse auswirkt und solche Mut machenden Erfahrungen immer wahrscheinlicher macht.

Zuversichtsversuche

Die Arbeit an den Baumkreis-Armbändern ist doch immer wieder spannend. Besonders wenn eine Geschichte und ein Geschenkinteresse dahintersteckt, das besonders viel Sinn macht, weil der spätere Träger einen wirklichen Bezug zu den Bäumen hat. So passt diese handwerkliche Bearbeitung der Hölzer von 22 verschiedenen Bäumen wunderbar in diese ungemütlichen Wintertage, die außer Zuversichtsversuchen nicht viel zu bieten haben, schon gar kein natürliches Licht, Sonne oder Wärme. Baumsymbolik ist in solchen Situationen willkommener denn je, und fast scheint es mir, dass einige Menschen das derzeit so wahrnehmen.