Plädoyer für einen identifizierbaren Herbst

Ein trüber und sehr ungemütlicher, weil nass-kalter Sonntag, an dem einen nichts ins Freie zog. So gesehen das richtige Wetter am richtigen Tag. Aber auch etwas frustrierend, weil man sich Altweibersommer ganz anders vorstellt. Das war dann eher Novemberwetter, auch die Heizung muss man jetzt schon einschalten und trotzdem einen Wollpullover tragen. Ich hoffe, es wird angesichts der Energieprobleme kein ausgedehnter langer Winter, der sich möglicherweise jetzt schon anbahnt. Stattdessen fände ich nach einigen Jahren Unterbrechung endlich wieder einen echten Blätterherbst, bei dem das herbstliche Laub der Bäume mildes Herbstlicht reflektiert und uns damit den Rückzug des Sonnenlichts besser verträglich gestaltet. Aber auch, weil ich dann den Herbst wieder in Fotografien festhalten kann. In den Vorjahren war die Baumfotografie v. a. auf den Frühling konzentriert, weil es einen identifizierbaren, seinen Namen verdienenden Herbst eigentlich nicht gab.