Der seit langem sonnenreichste Monat

Was in den letzten Wochen die Pflanzen hat so üppig wachsen und intensiv grünen lassen, ist auf die ungewöhnliche Anzahl an Sonnenstunden zurückzuführen. Für unseren Standort kann ich sagen, dass dies der sonnenstundenreichste Monat der letzten 15 Jahre war. Vor einigen Jahren gab es schonmal einen Mai mit etwas weniger Sonne, aber dieser Juli, auch ist recht ungewöhnlich, da es sich um einen Hochsommermonat handelt, ist tatsächlich der mit der intensivsten und anhaltendsten Sonnenaktivität. Die Kehrseite ist natürlich der Wassermangel, unter dem jetzt schon viele Blumen, Stauden und zunehmend auch die Bäume leiden. Viel Photosynthese, Blätterwachstum und Zuwachs an Biomasse ist die eine, positive Wirkung von so viel Tageslicht. Die andere ist eben wegen des Ausbleibens von Regen der fehlende Flüssigkeitsausgleich, was in so anhaltender Form Schwierigkeiten machen muss. Wir werden spätestens übermorgen Gießwasser aus dem Wasserhahn zapfen müssen. Und die Bäume werden hoffentlich geeignete Strategien finden und anwenden, um die Zeit bis zum nächsten ergiebigen Regentag schadlos zu überbrücken.

Ideale Bedingungen für sommerliche Manufaktur

Das hat gut gepasst, das Timing meiner jüngsten Manufakturarbeit. Gestern mit dem Drechseln begonnen und heute schon vollständig abgeschlossen. Das ist eine runde Sache und bei nur einem Armband machbar. Es wurde aber auch begünstigt durch ein eher mildes, nicht zu heißes Wetter mit einem anhaltenden, erfrischenden Wind, der die Sommerwärme nochmal angenehmer gestaltet hat. Ideale Bedingungen für eine entspannte und doch konzentrierte Detailarbeit mit verschiedenen Holzarten. Diesmal waren es drei sehr markante Arten, die kombiniert in ein Wunschbaum-Armband alternierend eingearbeitet werden. Zudem wird es sehr dekorativ aussehen, weil die Arten jeweils unterschiedliche Farben und Strukturen aufweisen, die sicher wunderbar kontrastreich voreinander abheben. Ich freue mich jetzt auf einen wirklich ruhigen Wochenausklang und hoffe darauf, dass sich die unangenehmen Infos als obsolet herausstellen werden.

Zu wenig Regen für Baumobst

Jetzt sind wir zum x-ten Male kurz davor, dass uns das Regenwasser zum Gießen ausgeht. Ich schätze, es wird noch 2 Tage ausreichen, dann müssen wir endgültig zum Wasserhahn wechseln. Dabei waren wir so froh, zuletzt den Reservetank ausgepumpt und so die verfügbaren Zapfbehälter wieder aufgefüllt zu haben. Aber es bleibt eben in unserer Region konstant der Regenwassernachschub aus. Selbst wenn für andere Teile Deutschlands Regenfälle vorausgesagt wurden, bleiben sie bei uns meistens aus. Das ist schon extrem, in dieser langanhaltenden Form wahrscheinlich schon lange nicht mehr in unserer Gegend im Südwesten. So müssen wir uns schon Sorgen um die Gartenbäume machen. Selbst die eigentlich Wärme liebenden, wie der Pfirsichbaum, tuen sich mit so wenig Feuchtigkeit schwer. Die zahlreich bereits am Baum zu sehenden Pfirsiche bewegen sich schon seit Wochen nicht von der Stelle, dabei könnten sie mit einigen Tagen ergiebigen Regens genug Wasser auch in ihre Früchte schicken, um dicke, pralle Pfirsiche wachsen zu lassen. Nur der Feigenbaum scheint den Zustand ganz gut wegstecken zu können. Denn es ist für den noch jungen Nachfolger das erste Jahr, in dem eine nenns- und zählwürdige Zahl von Feigenfrüchten geerntet werden können. Zu Ms Freude, deren Lebensbaum er ist.

Archetypische Bewältigungsstrategien

Die anhaltende Hitze mit schwüler Luft, aber konstanter Bodentrockenheit hat die Menschen zwischenzeitlich stark beansprucht. Das hat oft schon Auswirkungen auf den Arbeitsrhythmus und die Vorausplanung von Projekten. Es scheint, dass auf dem Höhepunkt des Hochsommers die Auszeit-Tendenzen der Sommerzeit auch destruktive Eigenschaften entwickeln, die vermutlich später im Jahr zu angestauten Aufgaben und Stress führen werden. Und währenddessen wird die Orientierungslosigkeit und Divergenz im politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben noch weiter verstärkt, bis hin zu offen ausgetragenen Konflikten. Keine schöne Zeit, in der wir leben. Eher eine, die einen erschrecken muss. Umso wichtiger sind wohl nicht nur für mich als Baum-Enthusiast die natürlichen Grundlagen des Lebens, wie sie in der Präsenz und Entwicklung, der Rezeption und symbolischen Verarbeitung von Bäumen zum Ausdruck kommen. Wir können uns dadurch ein Stück der genannten Orientierungslosigkeit wieder zurückholen, da es dabei um allgemeingültige, archetypische Größen geht, die für alle Menschen Bedeutung haben, zu allen Zeiten. Wir benötigen mehr solcher archetypischen Bewältigungsstrategien, und auch ein Bewusstsein dafür und die Muße, sich mit ihnen zu beschäftigen.

Meine fotografische Weiterentwicklung

Das Fotografieren nimmt in meiner Kommunikationsarbeit einen immer größeren Raum ein. So auch heute wieder bei einem Fotoshooting, das mit allem drum und dran den größten Teil des Tages beansprucht hat. Aber diesmal waren es wieder mal viele verschiedene Motivgruppen, von Porträts, Gruppenporträts, Raumsituationen bis zu Arbeitssituationen. Das erfordert dann einen häufigen Wechsel der Objektive, immer wieder neues Einrichten der Beleuchtung, Entwickeln und Umsetzen schlüssiger Bildideen und viel körperlich anstrengende Arbeit. Schön, wenn man Ende gute Ergebnisse stehen, wie auch diesem Fall wieder. Dieses heutige Fotografieren unterscheidet sich sehr von meinen frühen fotografischen Versuchen, die fast ausschließlich auf Nahaufnahmen und auf das Motivfeld der Bäume konzentriert war. Überhaupt bin ich lange Zeit nicht von den Nahaufnahmen weggekommen. Für Projektzwecke kann es dabei natürlich nicht bleiben, dort spielen gerade Weitwinkelaufnahmen und Telezoomeinstellungen eine größere Rolle. So habe ich mich später auch auf diese Motivwelten und Brennweiten vorgewagt, seit einiger Zeit auch auf die mittleren Brennweiten. Und interessant und für mich selbst überraschend: Die Erfahrungen mit der Projektfotografie lassen sich für mein „altes“ Thema Baumfotografie durchaus nutzen. Denn die Aufnahmen mit mittlerer Brennweite und Weitwinkel können gerade bei Baum- und allgemein Naturmotiven sehr reizvoll sein. Neben dem nahen Detail können nämlich in komplexen Fotografien auch vielfältige komplizierte Bildmotive, etwa von Gräsern, eine sehr reizvolle Impression vermitteln.

Hochsommer-Auszeit mit kreativem Ausgleich

Eigentlich ist es ganz gut, wenn die Hochsommer-Auszeit sich noch eine Weile fortsetzt. Es ist die schon so oft erwähnte Unwirklichkeit im Handeln und der Kommunikation, die sich in diesen Tagen geltend macht und für die es eine Art flächendeckende Übereinkunft zu geben scheint. Das ermöglicht es, die Vorhaben etwas ruhiger anzugehen, zumal wenig Rückmeldungen kommen, was sich auch in erhöhter Produktivität und Geschwindigkeit auswirken kann. Für die kommenden Tage wird es einige kreative Einsätze geben, die mich viel Energie kosten, aber die konzeptionelle und inhaltliche Fleißarbeit des Arbeitsalltags so unterbrechen, dass diese wieder den benötigten Ausgleich erhalten. Auch das ist eine Notwendigkeit, die durch die Vielfalt und divergierende Art meiner Projekte begünstigt wird. Eigentlich eine Gnade. So freue ich ganz besonders, dass gegen Wochenende erneut eine Holzarbeit anstehen wird, bei der wieder verschiedenen Baumarten in Kombination gesetzt werden. Neue Anfragen und Beispiele dafür hatte ich in jüngster Zeit zahlreiche, so setzt sich eine Art Trend weiter in dieser Sommerzeit weiter fort.

Hochzeit der Wärme liebenden Pflanzen

Bei den größeren Bäumen bemerke ich noch nichts. Aber die kleineren Gehölze mit nicht ganz so tief reichenden Wurzeln leiden eindeutig unter der anhaltenden Trockenheit. Heute gab es zwei nur einige Minuten andauernde Schauern, die gerade mal die Erde etwas befeuchten konnten, aber ansonsten die Schwüle nur noch verstärkt haben. Richtiger Regen, für einige Stunden zumindest, wäre jetzt dringend notwendig. Anders kann es stressig für viele Pflanzen werden. In diesem Jahr hat sogar der Schnellball zum ersten Mal Schwäche gezeigt, die bisher, und sind schon etliche Jahre, völlig unempfindlich war, noch nicht einmal im Hochsommer gegossen werden musste. Jetzt ist er zum größten Teil eingegangen, nur noch einige Randäste sind geblieben, von denen wir nicht sicher sind, ob sie überleben werden. Den Wärme liebenden Arten geht’s dagegen gut. Der kleine Feigenbaum trägt zum ersten Mal überhaupt eine nennenswerte Zahl von Früchten – wir haben sogar angefangen, eine Strichliste zu führen, wie bei den Vorgängerbäumen vor Jahren. Und auch die Chilipflanzen sind viel früher dran als im Vorjahr, als sie gar nicht mehr zur Blüte kamen. Deren Blüte ist jetzt Ende Juli bereits im vollen Gange, bei der früheren Sorte sind sogar schon die noch grünen Früchte in voller Größe ausgewachsen. Dann kann ich nach dem Ausfall des Vorjahrs endlich wieder frisches Chilipulver produzieren.

Lektüresommer mit und ohne Bäume

Die Spannungslektüre habe ich heute gerade abgeschlossen, auch weil das so gut in die Sommerzeit passt. Aber mein Lektürestapel ist noch immer ziemlich hoch, also eine große Auswahl für die nächsten Wochen, in der philosophische und spirituelle Themen vorkommen, aber auch spezifische Baumliteratur, die ich in den letzten Jahren etwas vernachlässigt habe. Vor allem zum Rezensieren derselben komme ich fast gar nicht mehr. Deshalb ist meine Liste der Baumliteratur unter wunschbaum.de auch nicht mehr ganz auf aktuellem Stand. Vielleicht hängt das nicht nur an Zeitgründen, die bei verschiedenen parallel verfolgten Baumprojekten eben immer eine Rolle spielen, auch an einer gewissen Nivellierung des Niveaus. Gerade die populärwissenschaftliche Baumliteratur orientiert sich nur noch an dem, was in den letzten Jahrzehnten erfolgreich war. Und das waren neben den bekannten Bestsellern eines bestimmten Autors v. a. solche Bände, die eine Vielzahl von Baumartenporträts vorstellen und diese unter biologischen, kulturhistorischen, symbolischen und volkstümlichen Aspekten her beleuchten. Da sind Wiederholungen nicht selten und auch naheliegend. Aber das macht neue Veröffentlichungen dieser Art auch uninteressant. Man kann kaum noch Neues erfahren und sich zunehmend einer seriösen Quellenforschung auch nicht mehr sicher sein. So gehe ich auf dem Gebiet der Baumliteratur stark selektiv vor. Immerhin, ein Band hat meine Aufmerksamkeit wieder einmal geweckt, so dass der Lektüresommer auch die Bäume zum Gegenstand haben wird.

Lorbeer, Lorbeerholz und ein Namenstag

Ich freue mich, M. nach längerer Zeit wieder ein neues Armband schenken zu können. Schließlich gehört sie zu den größten Fans meiner Manufaktur-Erzeugnisse und trägt verschiedene ihrer Armband-Formate täglich. Diesmal ist es ein Exot, aus dem Holz des Lorbeers hergestellt, das extrem schwierig zu beschaffen ist, weil die Art offenbar gar keine Rolle im Handel mit Hölzern spielt. Und interessant ist es auch, wenn man an die verschiedenen Assoziationen mit den Zweigen des Lorbeers denkt, u. a. in der geflochtenen Form des Lorbeerkranzes. Anlass ist bei M. der morgige Namenstag, den sie schon so oft erwähnt hat, wohlwissend, dass außer ihr niemand etwas davon weiß bzw. sich garantiert an dem Tag nicht erinnert. Aber dieses Jahr gelingt es mir anlässlich des neuen Armbandes, mich rechtzeitig zu erinnern. So bin ich zuversichtlich, dass das Geschenk im Zusammenhang mit der Namenstagerinnerung gleich zweifach freudig aufgenommen wird.

Die ungeahnte Reichweite symbolischer Implikation bei den Bäumen

Die jüngsten Wunschbaum-Manufakturerzeugnisse dürften inzwischen ihre Empfänger erreicht haben und vielleicht auch schon in Verwendung sein. Das ist schön, v. a. wenn sich die Anfragen wie zuletzt wieder häufen und damit von einem echten Bedürfnis zeugen, sich über die Symbolik, Ästhetik und Energie der Bäume mit dem eigenen Leben und der menschlichen Interaktion auseinanderzusetzen. Das ist genau mein Thema und auch der Bereich, in dem ich eine für mich fast natürlich anmutende Motivation entwickeln kann. Nun schon etwa 30 Jahre lang, so dass ich in den Bäumen und ihrer symbolischen Verarbeitung wirklich ein Lebensthema für mich erkenne, das wohl niemals an Stärke verlieren wird. Es ist der Status des Baums als starker Archetypus, der diese Konstanz der eigenen Aktivität und der Resonanz auf kommunikativer Ebene erklären kann. Ein Zusammenhang mit ungeahnter Reichweite, die ich versuche immer weiter auszuloten, die sich aber einer vollständigen Erfassung aufgrund ihrer Tiefe immer entziehen wird.

Hochsommerlich Erfreuliches

Ein Einundzwanzigster im Sommer. Er war nicht spektakulär, aber doch ohne Brüche und außerdem mit einigen kleinen Erfreulichkeiten. Das ist in diesen Zeiten nicht selbstverständlich, deshalb bin ich für solche Tage sehr dankbar. Die Hitzetage machten heute keine wirkliche Pause, auch wenn die Temperatur im Vergleich etwas niedriger war. Aber die schwüle Wärme der Luft ist geblieben und deutet eine Verlängerung dieser Hochsommerperiode an. Tatsächlich haben einige Stauden im Garten gelitten, bis dahin, dass sie vermutlich eingehen. Oder keine dekorativen Früchte tragen werden, wie wir das bei den Physalis erwarten. Andere sind etwas weniger weit fortgeschritten, deutlich zum Beispiel an den mickrigen Früchten des Pfirsichbaums zu erkennen, dem es einfach nur an ausreichend Wasser fehlt. Denn Pfirsiche trägt er genügend, nur sind sie für die Zeit noch zu klein. Nun hoffe ich, dass wir die meisten Pflanzen sicher über diese Zeit bringen und dass uns das Regenwasser nicht komplett ausgeht. Der Vorrat aus dem ausgepumpten Tank reicht noch eine Weile, aber dann muss doch wieder Nachschub kommen.

Städtische Baumfürsorge

Was ich in unserer eher ländlichen Region schon selbst in Erwägung gezogen habe, wird in Städten offenbar regelmäßig praktiziert. Zumindest engagierte städtische Mitarbeiter bemühen sich nach einen TV-Bericht darum, in besonders heißen und trockenen Phasen die Stadtbäume mit ausreichend Wasser zu versorgen, damit insbesondere die neu gepflanzten und noch jungen Exemplare nicht eingehen. Ich finde es toll, wenn man bei all den finanziellen Nöten in den Kommunen solches nicht ganz vergisst und personelle Ressourcen und Mittel für die Pflege der Stadtbäume bereitstellt. Ein Beispiel für Fürsorge gegenüber den Bäumen in den Städten, die ansonsten von denselben Stellen nicht selten vernachlässigt wird. Ich denke da an die alle paar Jahre stattfindenden Rückschnittaktionen, die ingenieurmäßig gründlich und radikal durchgeführt werden. Eben damit sie nur alle paar Jahre und nicht jährlich stattfinden müssen. Dabei lässt man dann aber jedes Feingefühl vermissen und stutzt die Gehölze manchmal bis zur Unkenntlichkeit. Schlimm, wen Effektivität selbst in solchen Dingen Priorität genießt.

Der heißeste Tag

Das war nun tatsächlich der bisher heißeste Tag des Jahres. Und die angekündigten 40 Grad wurden auch in unserer Nähe tatsächlich erreicht. Aber auch bei Temperaturen oberhalb von 35 Grad, die bei uns überall gegeben waren, konnte man die außergewöhnlichen Bedingungen spüren. Wie wenn man sich durch eine warme flüssige Luftmasse bewegte, fühlt sich das an, wenn das Thermometer auf so ungewöhnliche Höhen klettert. Gut, dass unsere Gießwasservorräte gerade aufgefüllt sind, so dass ich die durstigen Pflanzen rund ums Haus heute Abend wieder erlösen kann. Gut auch, dass für morgen erste Regenfälle angesagt sind, die vielleicht wieder Regenwasser in die Tanks spülen. Für mich ist es interessant zu beobachten, dass gerade ich dieser Hochsommerhitze manche Menschen bereit sind, sich mit lange liegend gebliebenen Projekten zu beschäftigen. Das gilt sowohl für die Kommunikationsprojekte als auch für die Arbeit in der Wunschbaum-Manufaktur. Toll finde ich insbesondere, wenn Interessenten sich nach Jahren wieder melden, um z. B. eine Kordel erneuert zu bekommen, oder sich für ein neues Armband-Format interessieren. Das ist dann eine Bestätigung für die ziemlich zeitlose Qualität der Ergebnisse. Denn häufig kommen die Meldungen viele Jahre nach dem ersten Kontakt, und bei manchen auch immer wieder im Abstand mehrerer Jahre.

Regenwasserlösungen

Nun haben wir doch noch die letzten Reserven Regenwasser aus unserem großen Tank herauspumpen können. Der Teil, der unterhalb des Auslaufs lag, immerhin genug, um den anderen Tank vollständig zu füllen und noch ein wenig vom Springbrunnenbecken, das wir immer als Umpumpbecken verwenden. So ist eine Verwendung des Wasserhahns vorerst verhindert, und ich hoffe auf neuen Regen, mit dem die Tanks dann wieder mit neuem Regenwasser gefüllt werden können. Ich hoffe, jetzt auch unsere Obstbäume ein wenig mit Regenwasser versorgen zu können, die ich normalerweise nicht wässre. Aber bei langanhaltender Hitze wird es auch für sie schwierig. Wir sehen das zum Beispiel beim Pfirsichbaum daran, dass er zwar viele Früchte trägt, die aber nicht wirklich wachsen, stattdessen seit Wochen bei derselben Dicke verharren. Ich hoffe, die Lage wird sich wieder entspannen, ohne dass wir auf die Schönheiten des Hochsommers verzichten müssen.

Sommerhitze und Regenwassermangel

Jetzt kommt alles gleichzeitig, was sich nicht gut verträgt: Extreme Hochsommerhitze, die möglicherweise einen neune Rekord in Deutschland markieren könnte, und das Versiegen unserer Regenwasservorräte. Tatsächlich habe ich am Abend die letzten Tropfen aus einem unserer Tanks abgefüllt, um die Zierblumen und Nutzpflanzen inklusive der Obst tragenden Bäume im Garten und rund ums Haus ausreichend zu versorgen. Nun bleibt uns noch ein Rest im größten der Tanks, der unterhalb des Zapfhahnniveaus liegt und deshalb durch diesen nicht abgezapft werden kann. Deshalb werden wir morgen versuchen, diesen Rest möglichst vollständig abzupumpen, um damit zumindest die nächste sehr heißen und regenfreien Tage zu überbrücken. Und dann hoffen wir auf Gewitterregen, die in kurzer Zeit viel Wasser nachfüllen können. Nur bitte keine Extremregenfälle, die Bäche und Flüsse anschwellen lassen. Denn von solchen Katastrophen hatten wir zuletzt genug, und gerade war ja auch der Jahrestag der Flutkatastrophe im Ahrtal. Da können wir uns nur moderate Wetterverhältnisse wünschen, und dass es in keiner Richtung in Extreme ausartet.

Rätsel um den Obstbaumertrag

Bei J. und W. in G. ist es in punkto Gartenbäume genauso wie bei uns in diesem Jahr. Alle übrigen Arten entwickeln sich prächtig, aber die Obstbäume tragen kaum Frucht, während sie vom Laubgrün her auch gut entwickelt sind. Ihr Apfelbaum, der in den letzten Jahren sehr reich getragen hat, kann diesmal mit genau 4 Äpfeln aufwarten. Das deckt sich mit Vs Beobachtung, dass ausgerechnet von den Bäumen der Streubobstwiese nahezu nichts zu erwarten ist. Möglicherweise trägt selbst der wilde Mirabellenbaum nicht genug Mirabellen, um damit die obligatorischen Hochsommer-Hefekuchen zu backen. Ein Erklärung für das Ausbleiben der Baumfrüchte hat niemand. Auch kann sich niemand an Nachfröste während der Blütenzeiten oder an eine Invasion der bekannten Insekten erinnern, die ansonsten für einen Abbruch der Blütephase und damit das Ausbleiben von Früchten verantwortlich sind. So gibt uns der fehlende Obstbaumertrag auch in diesem Jahr wieder einige Rätsel auf.

Baumsymbolik und ein Beitrag zur Ausgeglichenheit

Ein sehr langer Holzarbeitstag. Das hatte ich allerdings vorhergesehen, zumal ich wegen einer außergewöhnlichen Samstagsaktivität die Arbeiten heute abschließen wollte, die ich normalerweise auf zwei Tage verteilt hätte. Aber mit dieser Kraftanstrengung war es bis zum Abend zu schaffen. Und damit ist der aktuelle Stau auch schon weitgehend abgebaut, nur zwei Anfragen sind noch in der Schwebe, die ich eventuelle einiges später zum Abschluss bringen kann. Nun bin ich gespannt, ob sich die Beobachtung der letzten Jahre wiederum bewahrheitet, dass das Interesse an der Baumsymbolik stoßweise sich artikuliert, um nach einem konzentrierten Andrang in eine längere Phase der Ereignislosigkeit überzugehen. So war das in jüngerer Zeit immer. Aber das ist auch so ein Zeitphänomen, das sich in vielen Lebensbereichen zeigt: Die klare und an festen Marken ausgerichtete Orientierung ist heute nicht mehr vorhanden. Das führt zu emotionalen, motivatorischen und kommunikativen Ungleichgewichten, die Extremverhalten zur Folge haben. Nicht ganz einfach, damit umzugehen. Aber wenn es eine Initiative schaffen kann, einen Beitrag zu mehr Ausgeglichenheit zu leisten, dann ist es eine, die Züge der Wunschbaum-Manufaktur trägt.

Kein Begriff von Sommer ohne Bäume

Diese Sommertage lassen einen die Zeit vergessen. Nur so ist es zu erklären, dass der Juli schon fast zur Hälfte quasi unbemerkt vergangen ist. Merkwürdig, mir fällt so etwas immer durch die Reaktionen anderer auf, die zurzeit wie so oft im Hochsommer eher Nicht-Reaktionen darstellen. Weil viele in Urlaub, kurz davor oder gerade davon zurückgekehrt sind, weil sie im Hochsommer eine Art Auszeit sehen, die alles in geringerer Geschwindigkeit und mäßiger Dringlichkeit erscheinen lässt. Und das führt eben dazu, dass so einiges liegen bleibt, was nach meiner Vorstellung eigentlich zum Abschluss gebracht oder zumindest weiterverfolgt werden sollte. Nun, das sind die Qualen und Stolpersteine des sozialen Lebens, vielleicht auch das, was die Kommunikation reizvoll bleiben lässt. Nur der Außenbezug, die stärkere Hinwendung zur vegetabilen Natur, vor allem den Bäumen in ihrem sattesten Grün, das ist eigentlich fast allen gemeinsam. Wohl weil das, was wir Sommer nennen und als solche verstehen, ohne die grünenden, blühenden und fruchtenden Bäume etwas anders wäre.

Durstige Sommerpflanzen

Während unsere Blumen und die Zierpflanzen an so heißen Tagen doch über den Tag an Spannung verlieren und ihre Blätter hängen lassen, ist bei den Gartenbäumen noch kein Hitzestress feststellbar. Das ist immerhin gut so, denn das Gießwasser könnte uns in den nächsten Tagen zum ersten Mal für diese Saison ausgehen, dann müssen wir vorübergehend an den Wasserhahn gehen. Gut wären eben ein paar Stunden ergiebiger Regen, der die Vorräte wieder auffüllt. Damit können auch die Bäume ihre Wasserreserven neu auffüllen und längerfristig Hitzeschäden vermeiden. Beim Gießen selbst bin ich jetzt schon so sparsam wie möglich, dennoch benötigen die Blumen zurzeit eben relativ viel Wasser, was die Tanks schnell leer werden lässt.

Kosmisches und innerliches Arbeiten in Sommer und Winter

M. und V. halten sich bei solchen Hochsommertemperaturen nicht mehr so gerne im Garten auf. Aber für mich ist es immer wieder ein besonderes Erlebnis, gerade bei Schweiß treibenden Außentemperaturen an meinen Holzarbeiten zu sitzen oder zu stehen. Die tiefstehende Sonne des Nachmittags im Rücken und die Geräusch- und Bildkulisse des Gartens mit allen seinen Bewohnern um mich herum. Das beflügelt in spezieller Form die Arbeit mit den Holzarten und ihren Bedeutungen, weil ich gewissermaßen näher an den wirklichen Bäumen dran bin. Im Winter, in meinen Kelleratelier, ist es ganz anders. Nicht weniger intensiv, aber mehr innerlich, was gerade zu der Zeit ebenfalls seinen Reiz hat noch ungleich kontemplativer wirkt. Jetzt ist das ganze Arbeiten am Detail nach außen orientiert, in Richtung des Kosmos, wie Rudolf Steiner es ausdrücken würde.

Ideales Sommerwetter für die Holzarbeit

Wieder so ein Super-Hochsommertag, an dem das Licht und die Sonne nichts Unangenehmes hatten. So konnte ich am Nachmittag auch die Stäbe für alle aktuell anstehenden Armbänder herstellen, was eine nicht selbstverständliche Leistung darstellt. Bis auf das letzte, aus Ulmenholz, waren es aber gut zu drechselnde Holzarten ohne allzu große Herausforderung. Die Ulme ist immer mit Anstrengung und kniffliger Detailarbeit verbunden. Das kenne ich schon, diesmal ist es mir sogar an letzter Position meiner Arbeitsliste gut und gleichmäßig gelungen. Sicher auch dank des sehr motivierenden und als Setting für diese Art von Arbeit idealen Sommerwetters.

Renaissance der Sommer-Märkte

Der Antikmarkt in W. war in den letzten zwei Jahren wie so viele andere ausgefallen und konnte heute erstmals wieder stattfinden. Zur Freude der Händler und Besucher, die in nicht verminderter Zahl zu sehen waren. Währen die Stimmung bei den Besuchern durchaus wie sonst auch war, schienen viele Händler weitgehend frustriert. Nicht nur wegen des langen Ausfalls. Offenbar war auch die Kauffreude nicht mehr so ausgeprägt, die Zurückhaltung und Unsicherheit überall spürbar. So hat die andere Funktion der Märkte, einfach als Anlass für einen geselligen Ausflug mit Abwechslung zu bieten, wohl in diesem Jahr den Vorrang. Und tatsächlich hat er diese Funktion gut ausgefüllt. Bei Wandeln zwischen den Ständen bei schöner Sonne, aber erträglicher Temperatur, teilweise unter den Schatten spendenden Bäumen des in Normalzeiten karg gestalteten, aber in seiner quadratischen Form gerade für Märkte sehr geeigneten Platzes, verging die sonntägliche Zeit allzu schnell. Eine der seltener gewordenen Gelegenheiten für entspannte Auszeiten und eine Annäherung an das was, was einmal als Normalität wahrgenommen wurde.

Licht-Baum-Holz

Meine Freude von gestern war berechtigt. Die Arbeit mit diesem Ginkgo-Holz ist wirklich etwas Besonderes, wie ich bei der abschließenden Glättarbeit nochmal feststellen konnte. Dieses extrem helle, leuchtende, dezent strukturierte Holz strahlt etwas Sonnenhaftes aus. Es ist, wie wenn das Licht darin in besonders intensiver Form kondensiert wäre, das der Baum zu Lebzeiten eingesammelt hat. Das kann ich zwar, gerade im Sommer, von eigentlich jeder Holzart sagen. Aber bei diesem Ginkgo-Holz ist dieser Eindruck besonders deutlich. So freue ich mich darauf, das Armband bald versenden zu können, und natürlich auf eine Rückmeldung der Person, für die es als Geschenk gedacht ist, da der Ginkgo auf Nachfrage deren Lieblingsbaum ist.

Besonderes Ginkgo-Holz

Es ist schön, wenn ich über den Sommer meine Aktivität in Richtung des Wochenendes auf die kunsthandwerkliche Arbeit mit Holz verlagern kann. Das hat auch heute wieder gut funktioniert. Am Vormittag noch Projektarbeit und nachmittags konnte ich dann zur Manufaktur übergehen. Diesmal mit einem Baum bzw. dessen Holz, den ich sehr liebgewonnen habe. Nicht nur, weil wir ein Exemplar im Garten haben, die Art hat mich auch früher schon interessiert und fasziniert. Vor Jahren war es ein zusätzliches Highlight, Abschnitte von dessen Holz zu besorgen, in dem Fall aus Duisburg, wo seinerzeit eine größere Anzahl von Straßenbäumen gefällt worden waren. Allesamt weibliche Ginkgos, wie man aufgrund des bestialischen Gestanks feststellen musst, den die verfaulenden reifen Früchte verströmen. Übel für die Anwohner, aber gut für mich, denn auf dem Weg bin ich zu einer ordentlichen Zahl gut bearbeitbarer Abschnitte gekommen. Für das aktuelle Wunschbaum-Armband musst ich erst noch Kanteln sägen, da diese mir ausgegangen waren. Aber der Stab selbst ist immer eine besondere Herausforderung, da das Holz sehr leicht, spröde und ziemlich unberechenbar ist. Mit viel Sorgfalt und Vorsicht ist das Ergebnis aber zufriedenstellend geworden. So, wie es sein muss, um anschließend gut weiterverarbeitet zu werden. Und wenn es dann mal glattgeschliffen ist, offenbart es eine ganz eigentümliche Leichtigkeit und zitronige Helligkeit in seiner Ausstrahlung. Ähnlich wie Holunderholz, wenn man die Anmutung zugrunde legt. Das Armband kann ich morgen schon fertigstellen. Und ich bin sicher, H. wird damit ein sicher gut ankommendes Geschenk zur Verfügung haben.

Weiterhin rätselhafte Schwäche der Bienen

Honigträchtige Baumblüten gibt’s ja durchaus noch. Unter anderem die Brombeerblüte und die Blüte der Esskastanien. Aber die Bienen kränkeln schon wieder, nach Vs heutiger Entdeckung ist auch schon frühzeitig eines der Völker eingegangen. Wie immer, ohne dass man einen Grund dafür ausmachen kann. Insgesamt ist das eine enttäuschende Saison, vielleicht noch etwas enttäuschender als die beiden vorangegangenen, in denen wir etwas Hoffnung entwickeln konnten. Die Theorie letztes Jahr war ja, dass die Einschränkungen der Pandemie u. U. sogar positive Wirkungen auf die Aktivität und Vitalität der Bienen gehabt hätte. Aber nach diesem erneuten Rückgang und Ausfall scheint mir die Erklärung auch nicht mehr plausibel. Es bleibt ein großes Rätsel, das mit den bisher bekannten, wenn auch schon umfangreich diskutierten Erklärungsansätzen nicht wirklich beurteilt werden kann.

Über Basisthemen zum wirklichen persönlichen Fortschritt

Atmosphärisch ähnelt dieser Hochsommer dem der Vorjahre. Dabei ist die Pandemie doch nicht mehr ganz so ausgeprägt. Aber die Auszeit gönnen sich die Menschen trotzdem oder vielleicht gerade deshalb. Denn man findet vermutlich in der Abkehr vom (Arbeits-)Alltag am ehesten eine Art Entspannung, die bei so viel Krisenbelastung schon notwendig geworden ist. Schlimm ist eben nur diese Tendenz zum endlosen Hinauszögern und Verzögern von Entscheidungen, das Verschieben von geplanten Aktivitäten in eine unbestimmte Zukunft, die oft vollständig abhanden gekommene Entschlusskraft. Für mich immer noch sehr irritierend. In solchen Zeiten und bei solchen Eindrücken sind die Basisthemen für mich umso wichtiger, weil man darin sich gedanklich oder praktisch kreativ aufhaltend einfach die ganzen Wirrungen im Kontext der Krisen außen vorlassen kann. Beim Kommunizieren und Arbeiten rund um das Baumthema kann man sich dem Grundlegenden, Facetten des Lebensbegriffs widmen. Und das ist immer gut und motivierend, in und außerhalb von Krisen, weil es den eigenen Standort und die eigene Verfasstheit und Motivationslage hilft zu bestimmen, als Grundlage für wirklichen persönlichen Fortschritt.

Zeitlose Wirkkraft der Bäume

Bei meiner Baum-Lektüre habe ich einiges nachzuholen. Und am Wochenende ist mit dem Besuch der großen Buchhandlungen in T. noch zwei weitere Bände hinzugekommen. Ich hoffe, den Sommer dazu nutzen zu können, um mich wieder etwas mehr im Bereich der populärwissenschaftlichen Baumliteratur einzulesen und auch nach Möglichkeit belletristische Beiträge zu sichten, die den Baum als Symbol oder Energieträger in den Mittelpunkt stellen. Die Webstatistik, von der ich gelegentlich monatliche Zusammenfassungen erhalte, zeigt mir immer noch, selbst nach über zwanzig Jahren in diesem Themenfeld, dass gerade die Baumgedichte, aber auch die eigenen Texte zur Baumsymbolik und den Lebensbaumbegriff immer noch die größte Suchmaschinenwirkung haben. Das zeigt, wie konstant das Interesse an den Bäumen als beeindruckende Lebenssymbole sich gestaltet und dass das eigentlich nicht vom Alter der Besucher, ihrem Geschlecht oder sonstigen Merkmalen abhängt. Die Bäume scheinen ihre Wirkkraft und ihre Spiegeleigenschaften auch über längere Zeiträume nicht einzubüßen.

Bescheidene Honigernte

Das ist eigentlich perfektes Sommerwetter. Warm, aber nicht unerträglich heiß, etwas Wind und sehr hell. Das ist für unsere Pflanzen gut, wenn es auch viel Gießwasser fordert. Die Bäume entwickeln sich prächtig, und wir können endlich wieder mit Früchten von solchen Obstbäumen und Gemüsesorten rechnen, die viel Licht und Wärme erfordern. Das ist eine kleine Entschädigung für die in dieser Saison ziemlich ins Wasser gefallen Honigsaison. Mit Honig war bisher nicht viel. Und ich fürchte auch die letzte Tracht von Esskastanie und Brombeeren wird nicht mehr viel an dem bescheidenen Ertrag korrigieren können.

Ein weiterer unverhoffter Städteausflug und eine Rückerinnerung

Ich habe mich erst gestern Abend durch ein Erinnerungs-Popup meines Kalender daran erinnert, dass wir ja an diesem Sonntag im Juli einen Veranstaltungsbesuch geplant hatten, schon vor vielen Monaten. Gut, dass ich mir so etwas immer auch zusätzlich am Vortag des Termins notiere. So kam es nicht ganz so kurzfristig. Aber tatsächlich hätten wir nicht damit gerechnet, an gleich zwei aufeinander folgenden Tagen und zum ersten Mal seite Jahren einen Städtetrip zu machen. Zumal in zwei der größten Städte unserer Region, die wir früher öfter besucht haben. Aber mit der Krise ist eben so einiges eingeschlafen. Leider hat man dort auch die Auswirkungen der Krise beobachten und aus den Gesprächen ersehen können. Massive wirtschaftliche Folgeschäden, viele geschlossene Einrichtungen. Aber der Besuch dieser Kulturveranstaltung war vor einigen Monaten für mich auch ein Anlass, die Kulturbranche ein Stück weit zu unterstützen, die zuletzt so extrem gebeutelt war. Nicht nur, weil ich viele Jahr selbst aktiv in diesem Bereich tätig war. Ich sehe es auch als einen Verlust, wenn man kulturelle Möglichkeit auf fas Null herunterschraubt, für sehr lange Zeit. Da ist ein zumindest erkennbares Aufrechterhalten nicht nur wirtschaftlich, vor allem auch für unsere gesellschaftliche und persönliche Entwicklung lebenswichtig. So kann ich ganz unabhängig von ästhetischen Einschätzungen sagen, dass wir zufrieden von der Veranstaltung kamen. Es hat uns ein Stück Normalität zurückgegeben, und wir konnten das mit vielen anderen teilen. Der Blick hinter die Kulissen ist dann noch ein Sahnehäubchen, das ich besonders interessant finde. Etwas, an das man sich länger erinnern kann. Eine Rückerinnerung an Zeiten, in den die Naturprozesse für meine Arbeit und meine Projekte noch nicht so bedeutend waren. Und auch die Bäume als sympathische Mitlebewesen zwar in meiner Aufmerksamkeit vorhanden waren, aber noch kein Gegenstand für kreative Arbeiten und auch noch kein Thema.

Nostalgischer Ausflug mit Wiedererkennungswerten

In T. waren wir tatsächlich schon seit vier Jahren nicht mehr. Deshalb hatte das heute einen fast nostalgischen Wiederentdeckungswert. Aber einfach auch eine willkommene Abwechslung, nach so langer Zeit der Krisenbeschränkungen und fast vollständigem Ausfall der Art von Veranstaltungen, die wir sonst öfter besucht haben. Schön ist immer auch die Fahrt dorthin, die wegen einer Sperrung diesmal besonders interessante Überlandfahrten mit sich brachte, mit bei diesem Supersommerwetter sehr schönen Landschaftseindrücken. Dabei merkt man auch, dass die Energiewende ihre Wirkungen zeigt, in Form einer deutlich höheren Zahl noch höherer Windräder auf der Höhe oberhalb von T. Die Eindrücke der Stadt selbst sind nicht so sehr verändert gegenüber dem, was wir kennen, außer, dass sich selbst in diesem touristischen Umfeld die Krisenstimmung bemerkbar macht. Mein Blick vom Parkplatz in Richtung der Innenstadt geht meist als erstes in Richtung des inmitten hoher Mauern liegenden Innenhofs, der die gewaltige Libanon-Zeder beherbergt, die ich einmal in einem der Baum-Bildbänder mit besonders eindrucksvollen alten Baumindividuen gefunden hatte. Von weitem wirkt diese Zeder noch genauso vital und unbeeindruckt von ihrem hohen Alter wie eh und je. Sie scheint sich aus den Abgasen der vielbefahrenen Straßen direkt an ihr vorbei nicht unterkriegen zu lassen bzw. ist offenbar demgegenüber ziemlich unempfindlich. Auch in der Stadt selbst bieten die auf Plätzen gepflanzten hohen Baumexemplare wichtige Halte- und Ruhepunkt, unter denen man sich von der Hitze des Tages ausruhen und etwas durchschnaufen kann. Der Ausflug war für uns aber auch kommunikativ eine Auszeit, mit zahlreichen Anregungen durch die Gespräche mit Menschen, die wir sonst nicht zu Gesicht bekommen.

Hochsommer, Pflanzenwachstum und die Kraft des natürlichen Außen

Das war letztlich einer der sonnenreichsten Juni-Monate der letzten Jahre, auch wenn es schon etwas sonnigere gab. Interessant ist, dass der Vormonat Mai mehr Sonnenstunden mit sich brachte als der Juni. Aber das Phänomen hatte ich schon früher beobachtet. Die besten Sonnentage sind tatsächlich im Mai zu erwarten, anders als man so denkt und dem Frühlingsmonat eigentlich verbindet. Die Entwicklung der Pflanzen, insbesondere der Licht- und Wärmebedürftigen wie Feigenbaum, Weinstock und Chilipflanzen, deutet aber auf in diesem Sommer günstige Verhältnisse hin. Diesmal können wir wohl mit mehr Feigenfrüchten rechnen und auch davon ausgehen, dass die Chilis rechtzeitig zur Blüte und Fruchtreife kommen, was im Vorjahr nicht mehr funktioniert hat. Wenn nun auch die Motivationslage und Stimmung der Menschen dem hochsommerlichen Außen entsprechen, diese aufgreifen würde, könnten wir uns nicht beschweren. Aber chaotische Orientierungslosigkeit und Unberechenbarkeit bzw. das Gefühl der Verunsicherung in Bezug auf politische und wirtschaftliche Erwartungen nimmt weiter zu, scheint sich zumindest verfestigt zu haben. Da wirkt das natürliche Außen nicht nur aufbauend, sondern geradezu lebenswichtig, um die Vereinseitigung und Erstarrung, die sich breit macht, ein Stück weit aufzulösen.