Die Gespinstmotte, vorhersagbare Naturzyklen und der Mai

Es ist interessant, wie sich die Vorgänge in der Natur in gewisser Regelmäßigkeit beobachten lassen. Tatsächlich sind mir auf dem kurzen Spaziergang auf einer meiner Lieblingsstrecken durch die nahe Baumlandschaft die vermehrten Gespinste auf manchen Sträuchern und Bäumen aufgefallen, in deren Mitte sich dünne Raupen tummeln. Ich konnte mich an eine Beobachtung in den letzten Jahren erinnern, in denen das ähnlich zu beobachten war. Und meine Suche in diesem Baumtagebuch hat dann ergeben, dass die Beobachtung ziemlich genau ein Jahr zurückliegt, auch an dem Wochenende nach Christi Himmelfahrt. Das ist der Eintrag von damals: https://baumtagebuch.de/pfaffenhuetchen-gespinstmotte/ Und tatsächlich habe ich darin schon die Auflösung präsentiert. Es handelt sich um die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte, die diese Gespinste hervorbringt. Und sie findet sich, wie der Name schon sagt, bevorzugt an den Endblättern der Pfaffenhütchensträucher und bildet diese vor allem während des Monats Mai aus. Also hat die heutige Beobachtung quasi den Höhepunkt des Phänomens erfasst. Vor einem Jahr hatte ich sie außer bei den Pfaffenhütchen auch bei einigen Schlehdornsträuchern entdeckt. Diesmal waren sie aber noch bei weiteren Arten zu beobachten, u. a. auch bei einem Wildapfelbaum. Ich will hoffen, dass die Raupen nicht allzuviel Schaden an ihren Wirtsbäumen anrichten und dass die Erscheinung vorwiegend als skurrile Beobachtung durchgeht.