Langsam das Ende der Gartensaison avisieren

Bin mal gespannt, ob es etwas wird mit dem goldenen Oktober. Es wird jetzt wechselhafter, mit schönen, aber auch richtig unangenehmen Witterungsphasen. Die Gartensaison werden wir wegen der kühleren Temperaturen im Oktober sicher beenden und unsere Zelte dort abbrechen müssen. Das heiß für mich u. a., wieder ins Kelleratelier für die kunsthandwerklichen Arbeiten zu ziehen. Aber das hat auch seinen Reiz. Im Garten wird es dagegen noch einige Wintervorbereitungen geben, z. B. müssen die Wurzelstöcke der Sonnenblumen und später der einjährigen Rizinusstauden noch aus der Erde gezogen werden. Die letzten Überlebenden werden die so lange gepäppelten Chilipflanzen sein, die aktuell kräftig blühen, aber noch keinerlei Schoten ausgebildet haben. Damit könnte es knapp werden. Ich setze aber noch auf die feinen Drähte der Pflanze und dass sie die knapper werdende Zeit nutzt, um das Wachsen und Reifen der Früchte im Schnelldurchgang zu absolvieren. Es wäre ansonsten schade drum, sind die Pflanzen doch schön ausgewachsen und könnten eigentlich reiche Frucht tragen.

Versöhnlicher Weinertrag

Ein sehr wechselhafter Tag mit langen Phasen von Dunkelheit und heftigem Regen und ebensolchen mit gleißend hellem Sonnenschein. Das ist vielleicht symptomatisch für diese Übergangsjahreszeit, verlangt jedem aber doch einiges ab. V. hat heute die gestern schon gemixten Weintrauben gekeltert. Dank der vergleichsweisen üppigen Ausbeute am Außenstandort ist letztlich doch noch einiges zusammengekommen, vielleicht knapp 100 Liter. Nicht natürlich im Vergleich zu früheren Jahren, in denen wir meist auf das Fünf- bis Sechsfache gekommen sind. Aber die Weinstöcke sind eben überwiegend in die Jahre gekommen und bringen nicht mehr viel Ertrag. Außerdem war es auch anderswo ein bescheidenes Weinjahr, auch die Qualität dürfte nicht überwältigend werden. Aber V. ist dieses traditionelle Weinmachen eben wichtig, und so sind wir froh, dass es kein gänzlicher Reinfall wurde.

Wieder mehr Chancen für Symbolformen

Die vier jüngsten Armband-Projekte habe ich sehr zügig abschließen können. Dabei waren es mit dem Ahorn, der Ulme und dem Hasel durchaus schwierige Holzarten, die wegen ihrer Härte, Zähigkeit bzw. der Besonderheiten in der Verarbeitung wie bei der Ulme recht zeitintensiv waren. Dennoch gingen die einzelnen Schritte gut von der Hand, wobei die vermutlich letzte Möglichkeit in diesem Jahr, draußen zu arbeiten, bei natürlichem Licht, dem Ganzen auch noch Vorschub leisten konnte. Schön ist, dass mit dem tendenziellen Verblassen der hochgradigen Krisenstimmung in Bezug auf die Pandemie wieder mehr Aufmerksamkeit in Richtung anderer Inhalte geht. Das tut den Wunschbaum-Projekten gut, die von der Beschäftigung der Menschen mit symbolischen Ausdrucks- und Rezeptionsformen leben und sicher zur Verlebendigung dieser Formen auch einen wichtigen Beitrag leisten.

Vom Reiz der Jahreszeitenübergänge

Auch diese Übergangsjahreszeit hat etwas Anregendes, so zwischen Spätsommer und Frühherbst liegend. Nass, aber nicht kalt, trüb, aber nicht ganztägig dunkel war es heute, so dass die handwerkliche Arbeit draußen noch ganz gut möglich war. Auch möglich, dass ich Anfang Oktober wieder ins Kelleratelier einziehen muss, wenn es nämlich richtig ungemütlich geworden ist. Vielleicht ist uns ja noch ein Goldene Oktober vergönnt, der könnte das milde Nachmittagslicht dann noch in die Verlängerung schicken, von dem wir heute einen Vorgeschmack haben durften. Und die lichtreichen Phasen, die über den Tag verteilt sind und die das verbliebene Laub der Bäume in teils warmen, teils schon durch die fast schwarze Färbung morbid wirkenden Farben aufleuchten lassen, bevor es ganz vergeht und die Bäume mit ihrer blanken Architektur nackt werden lässt. Das Reizvolle dieser Übergangszeit versuche ich zu bewahren und gerade für die kreativen Arbeiten nutzbar zu machen.

Ein entschlossenes Sowohl-als-auch

Ein Parteienforscher hat es im Zusammenhang mit der Analyse des Wahlergebnisses wieder festgestellt, was wir alle ohnehin wissen: In Deutschland hat sich eine Art coronabedingte Lethargie breitgemacht, die eine Entscheidung noch schwerer macht. Weiter so wie bisher oder ein moderater Richtungswechsel. Oder wie es ein anderer Kommentator aus Österreich formuliert hat, ein entschiedenes Sowohl-als-auch ist eine für Deutsche typische Grundhaltung. Ich schätze, die Unentschlossenheit und Unklarheit bezüglich der Orientierung werden noch eine ganze Weile andauern, auch das kann man nicht überraschend aus dem Wahlergebnis ableiten. Es ist die psychische Verfassung und dahinter stehend die geistige Entwicklung der Menschen, die für mich die eigentliche Baustelle sein und bleiben muss. Und ich bleibe dabei, wenn aus den tagesaktuellen Themen und Herausforderung die Anstöße ausbleiben, sind es gerade die Grundlagenthemen, die stärker und vor allem kontinuierlich Aufmerksamkeit verdienen. An der Arbeit mit diesen Themen, den natürlichen Grundlagen unseres Lebens, den geistigen Quellen des Individuellen, können wir wachsen und uns wirklich weiterentwickeln. Mindestens aber sollten wir an erreichte höhere Entwicklungsstände anknüpfen und die Rückschritte und endlosen Umwege und Schleifen der letzten Jahre hinter uns lassen.

Zum Ende der Manufakturarbeit am Gartenarbeitsplatz

Den Tag habe ich bewusst vollständig mit der aktuellen kunsthandwerklichen Arbeit ausgefüllt. Denn es scheint der letzte gewesen zu sein, den man noch zum Altweibersommer rechnen konnte. Gegen Abend zog schon der erste Regen ein, aber bis dahin war es ein angenehmes Arbeiten bei viel Licht und angenehmer spätsommerlicher Temperatur. In der Atmosphäre sich im Garten aufhalten zu können, ist einfach schön und gehört für uns schon zur Jahreszeit typischerweise dazu. Nun geht es gegen Ende September und kann durchaus sein, dass die ersten Arbeitssitzungen im Oktober schon wieder im Kelleratelier stattfinden müssen. Vielleicht ist es Anfang der Woche bei den zwei ausstehenden Nachmittagen des aktuellen Projekts noch am Sommerarbeitsplatz möglich, aber das wird voraussichtlich die letzte Gelegenheit dazu in diesem Jahr sein.

Veränderliche Interessenschwerpunkte

Nun wird es doch wieder ein Holzarbeitswochenende. Zuletzt hatte ich mit einer Verschiebung der Arbeit auf kommende Woche gerechnet, aber eine kurzfristige Mitteilung hat es schon heute nahegelegt, mit dem ersten Arbeitsschritt zu beginnen. Denn vier Armbänder sind schon recht zeitaufwändig, so sind die weiteren Phasen besser aufteilbar, auch weil der Samstag mehr Zeit lässt und ich kontinuierlicher dran bleiben kann. So freue ich mich auf mehrere Lebensbaum-Armbänder und eine Wunschbaum-Kombination, die den diesjährigen Schwerpunkt auf den Anfragen gemäß keltischem Baumkalender bestärkt. Jedes Jahr hat seine veränderlichen Interessenschwerpunkte, erfreulich ist aber vor allem, dass die morbide Krisenstimmung des Vorjahres einer allerdings noch immer sehr vorsichtigen Zuversicht gewichen ist, die wieder mehr Aufmerksamkeit auf Symbolisches möglich macht.

Erfahrungen rund ums Feigenbaumholz

Das kleine Brettchen aus Feigenbaumholz ist heute eingetroffen. Es war eine der seltenen Gelegenheiten, überhaupt im Handel auf diese Art zu stoßen, deshalb habe ich die Gelegenheit genutzt. Aber es ist eben sehr klein, eigentlich auch zu kurz für meine Zwecke, so dass ich es stückeln muss. Dennoch wird es vielleicht für etwa vier Armbänder ausreichen. Der Preis ist dafür eigentlich zu hoch, trotzdem bin ich froh, einen kleinen Vorrat mehr zu haben, für den Fall, dass das rare Material knapp wird. Eine Bestätigung ist mir, dass auch dieses Stück aus dem Handel am Rand die typischen Zersetzungsspuren des Feigenbaumholzes aufweist, die ich aus eigener Erfahrung so gut kenne. Es ist eben extrem empfindlich und lässt es auf keinen Fall zu, es auch nur einige Tage draußen rumliegen zu lassen. Eigentlich muss es direkt nach dem Fällen des Baums ausgesägt und getrocknet werden. Sonst haben sich im Nullkommanichts Pilzsporen reingesetzt und erste Verfärbungen bewirkt.

Gleichgewicht und interdisziplinäre Denkart

So viel technische Herausforderung hätte ich für diesen Spätsommer nicht erwartet. Dieses Thema zieht sich für mich schon durch das ganze Jahr und scheint kein Ende zu nehmen. Aber wie so oft ist das ein Vorzeichen für kommenden Ausgleich. Sicher wird die Arbeit an Inhalten und im Umfeld von Bedeutungen und Symbolen künftig wieder dominanter werden. So lange, bis die Technik erneut ihre Anforderungen geltend macht. Eine gute Mischung, die nur manchmal zu sehr in die eine oder andere Richtung sich verlagert. Insgesamt ist mir der Wechsel und das relativ gleichgewichtige Nebeneinander beider Welten aber sehr sympathisch, fügt sich am besten in meine interdisziplinäre Denkart ein. Und selbst wenn das Formale und Technische tatsächlich einmal den Tag beherrscht, habe ich doch meist, in Gestalt der Baumtagebuchs sogar täglich, auch den Bezug zum Symbolischen, dessen ich nie überdrüssig werde und in dem ich mich immer wieder üben und kreativ betätigen kann.

Baumobst keltern

Die Einundzwanzigsten hatten in jüngster Zeit nicht mehr die Erlebnisqualität wie früher. Schwer zu sagen, woran das liegt. Vielleicht an dem verbreiteten Trübsinn, der selbst das Verschwinden der Zahlensymbolik aus dem Bereich der Aufmerksamkeit zur Folge hat. V. lässt sich von mangelnder Symbolik nicht beeinflussen, sofern es um traditionelle Baumobstverarbeitung geht. So stand heute nach der Lese bzw. Ernte in den letzten Wochen und dem Einmaischen am Wochenende das Keltern auf dem Programm: Viezäpfel und Birnen zum einen, die wenigen Weintrauben auf der anderen Seite. Eigentlich gut, dass es nicht mehr so viel ist. So bleibt der Aufwand überschaubar und die Aktion konnte auch heute weitgehend abgeschlossen werden, inklusive der Kompostierung des Balgs, der vom Keltern übrigbleibt. Den in die Biotonne zu stecken, zieht über Wochen nur Unmengen an Mücken an. So ist es ganz gut, wenn das Material anderswo seiner natürlichen Zersetzung entgegengehen kann.

Späte Baumobstfreuden

Viel Regen, der uns das Gießen heute erspart, und eine ziemliche Abkühlung hat uns der Wochenanfang beschert. Aber am Nachmittag war dann doch wieder die tief stehende wärmende Sonne zu spüren, die für diese Jahreszeit typisch ist. Unser Pfirsichbaum trägt noch wenige nicht ganz reife Früchte, die lassen wir noch einige Tage hängen. Dann ist die gemessen an der Jugend des Baums überaus reiche Pfirsichernte auch abgeschlossen. Der größere unserer beiden Feigenbäume dagegen hat seinen Reifhöhepunkt noch nicht erreicht. Es gibt noch einige vielversprechende Feigenfrüchte, die in den nächsten zwei Wochen noch die richtige Größe und einen genießbaren Reifegrad erreichen könnten. Und beiden Chilis bin ich noch zuversichtlich, denn es sind jetzt an allen Pflanzen weiße Blüten zu erkennen. So könnte die Zeit bis Anfang November für das Wachsen der Schoten gerade noch ausreichen.

Spärliche Farbenspiele der Baumlandschaft

Die Landschaftsstimmung ist zwar schon herbstlich, aber das vermittelt sich noch nicht über die optischen Eindrücke. Denn Herbstlaub ist erst sporadisch zu sehen, vornehmlich bei den Hartriegelsträucher, der Blätter zwischen Bräunlich und Dunkelviolett changieren. Sonst ist alles noch in ein sattes Dunkelgrün getaucht. Wenige Akzente sind auch bei den Baumfrüchten zu sehen. Die Pfaffenhütchen strahlen ihr Rosa der Fruchtkapseln ab, aber sehr dominant ist dieser Eindruck in diesem Jahr nicht. Spannend wird’s bei den Pfaffenhütchen ohnehin erst in einigen Wochen, wenn die Hütchen aufbrechen und unter dem Rosa die knallorangenen Samen zum Vorschein kommen. Das gehört für mich zu den farbstärksten Kontrasteindrücken, die man in unserer hiesigen Baumlandschaft überhaupt finden kann. Die Hagebutten leuchten natürlich auch schon schön, und werden es noch lange tun, u. U. bis ins neue Jahr hinein, bis sie dann allmählich braun bis schwarz werden und irgendwann im späten Winter ganz abfallen. Der Hartriegel ist voll mit seinen schwarzen Fruchtständen, die sich schön zu dem herbstlich verfärbten Laub ergänzen. Auf die richtig eindrucksvollen Blattfarben müssen wir noch warten.

Bei spätsommerlicher Holz- und Gartenarbeit

Auch dieser Samstag war wieder so arbeitsintensiv wie die vorherigen. Nachdem der Abschluss meiner aktuellen Holzarbeit doch den größeren Teil des Tages beansprucht hat, ging es an die Gartenarbeit. V. hatte zuvor die recht überschaubaren Weintrauben gelesen. Das war wohl die geringste Ausbeute bisher überhaupt, aber für V. ist es auch gut so, da der gewohnte Umfang ohnehin heute zu viel wäre. Nur der Rotwein wird bei so wenig Trauben natürlich nur sehr geringfügig zur Verfügung stehen. Nach dieser Lese und dem Rückschnitt habe ich das ganze Laub zusammengetragen und verstaut, das Springbrunnenbecken gesäubert, das über den Sommer ganz verschlammt war und die letzte große Sonnenblume abgeschnitten, die mit dem größten Blütenkopf, von dem ich die nächstjährigen Samen entnehmen will. Dann hatten wir noch viel mit den noch verbliebenen Physalis zu tun, die jetzt fast alle abgeschnitten oder ganz herausgezogen sind. Noch unklar ist, was wir mit den getrockneten Lampions später anstellen werden. Vielleicht komme ich ja noch dazu, einen Kranz zu binden.

Zwischen Spätsommer und Frühherbst

Ein moderat warmer Frühherbsttag war das Richtige für den Start ins Wochenende. Und die Mischung von Projektarbeit am Vormittag und dem kunsthandwerklichen Arbeiten am Nachmittag war mir heute sehr angenehm, zumal ich damit eine gute Chance habe, den neuen Auftrag am Wochenende abzuschließen. So wünsche ich mir für Samstag genug Wärme, um draußen arbeiten zu können und dass wir diese letzten Ausläufer des Spätsommers im Garten genießen können. Mit dem Gartenbäumen, den Stauden und Blumen. Und mit allem, was wir an vegetabiler Dekoration daraus ableiten können.

Vorzeichen des Herbstes

Die Ansätze des Altweibersommers waren einige Male zu erkennen, aber zurzeit macht das wieder Pause, mit ziemlich nasser und kühler Witterung. Auch die Sonne hat sicher weitgehend verabschiedet. Interessanterweise sind das gute Bedingungen für manche Pflanzen. Zum Beispiel haben die Chilis jetzt zum ersten Mal ihre kleinen weißen Blütenköpfe geöffnet, ausgerechnet bei nass-kaltem Wetter, wo ich immer dachte, sie bräuchten trockene Hitze für ihr Wohlergehen. So kann man sich täuschen. Jedenfalls habe ich noch Hoffnung, dass etwas aus den Chilischoten, die hoffentlich noch wachsen, werden könnte. Die Bäume dagegen haben ihren jahreszeitlichen Höhepunkt bereits überschritten und verlieren immer mehr Blätter. Beim Weinlaub geht das schon länger und setzt sich kontinuierlich fort, so dass wir ständig kehren müssen. Und andere Arten verhalten sich da mehr punktuell. Am einen Tag sind die Blätter noch zu sehen, am nächsten sind sie schon um den Wurzelbereich verteilt. So erwarte ich es bei den Gleditschien und auch bei den Feigenbäumchen. Der Walnussbaum hat schon früher mit dem Abwerfen begonnen. Die Vorzeichen des Herbstes sind jetzt nicht mehr übersehbar.

Ein paradox-lebendiger Ausdruck des Vergehens

Die Lethargie, die sich unter den Menschen breit gemacht hat, scheint sich in diesen Frühherbsttagen zu verfestigen. So als ob man auf irgendetwas wartet, dessen Eintreten die Motivation wieder ankurbeln sollte. Schwer zu sagen, was dieses Ereignis oder diese Entwicklung sein sollte. Selten jedenfalls habe ich so wenig Zuversicht wahrgenommen, so wenig Vertrauen in die je eigenen Fähigkeiten, Dinge voranzubringen, aus aktuellen Eindrücken auszubrechen mit Anknüpfung an das, was man als aufbauend in der Vergangenheit kennengelernt hat. Ich kann mir in dieser Situation eine Belebung aus den Eindrücken des Blätterherbstes wünschen, wenn das Farbenspiel der Baumblätter etwas Lebendiges im Inneren anstößt, gerade weil es einen paradoxen, aber vertrauten Ausdruck des Vergehens darstellt.

Langzeitprojekte und Bestätigung

So arbeitsintensive Tage wie dieser haben auch etwas Bestätigendes. Auch wenn es überwiegend kommunikationsbezogene Projektarbeit war, hatte es auch kreative Elemente und systematische Herausforderungen, die sich in dem Fall auf hohem Niveau abspielten, weil es u. a. darum geht, eine sehr lange entwickelte Aufgabe auf die Zielgerade zu führen. Da bewegt man sich sozusagen auf absolutem Expertenniveau und kommt auch mal in rascher Folge zu zufriedenstellenden Lösungen. Wenn zwischendurch dann doch auch wieder Anfragen bezüglich meiner Manufakturarbeit und mit Bezug zur Baumsymbolik eintreffen, ist mir das eine schöne Bestätigung auch dieses Langzeitprojekts und eine beruhigende Aussicht auf ausgleichende handwerkliche Arbeit spätestens am Wochenende.

Bäume, Nachhaltigkeit und Wissenschaft

Heute habe ich mich auch in der aktuellen Projektarbeit dem Nachhaltigkeitsthema gewidmet. Sonst kommen die Bäume, die Landschaft und die natürlichen Grundlagen für mich ja meist in symbolischer Form zum Vorschein und werden von mir auf dieser Ebene bearbeitet und kreativ umgeformt. Aber die Nachhaltigkeit und zeitgenössische Grundidee für zukunftsfähige Einstellungen und Handlungen ist eben auch längst bei den Produkten, in dem Fall den Medien für junge Leute angekommen. Es so konkret zu behandeln und Möglichkeiten zu finden, die nach dem Nachhaltigkeitsprinzip entwickelten Medien der angesprochenen Zielgruppe schmackhaft zu machen, ist eine anregende Herausforderung, der ich mich seit vielen Jahren widme. Gerade wegen des Langzeitcharakters dieser Arbeit ist es wichtig, den Umsetzungen immer wieder eine aktuelle Wendung, einen immer neuen Akzent zu geben, die aktuell diskutierte Teilthemen und Themenfacetten in den Blick nehmen. Vielleicht ist dies einer der wenigen Bereiche, in denen wissenschaftlich fundiertes Denken noch so verwertbar ist, dass es auch kommunikative Anschlussfähigkeit und Wirkung erwarten lässt.

Kunst, Wissenschaft und Religion als ursprüngliche Einheit

Gerade die Vortragsmitschriften, aber auch die veröffentlichten Schriften Rudolf Steiners aus seinen späten Jahren wirken auf mich besonders beeindruckend. Es merkt schon deutlich, dass sich eine enorme geisteswissenschaftliche Erfahrung und Durchdringung bei komplexen Themen erhellend auswirkt, weil vieles über Jahrzehnte Entwickelte darin einen Höhepunkt der Auflösung und Plausibilität erreicht. Obwohl es so dicht formuliert ist, wie diese Vorträge über Kunst bzw. die ursprüngliche und wieder zu erreichende Einheit von Wissenschaft, Kunst und Religion, scheint doch große Klarheit daraus hervor, so dass man sich gut vorstellen kann, die Gründungsmitglieder der anthroposophischen Gesellschaft in Norwegen, gegenüber denen er 1923 dieses Vorträge hielt, konnte schon etwas Wesentliches mitnehmen. Diese teils an bestimmten Kunstformen enggeführten und recht plastisch erläuterten Gedanken schöpfen aus der ganzen geisteswissenschaftlichen Erfahrung und Hellsicht und können uns wegen ihrer Zeitlosigkeit genauso noch heute wertvolle Orientierung in unserem Verständnis der Rolle von Kunst in der Gesellschaft liefern. Damit wird mir auch mein eigenes geradezu symbiotisches Verhältnis meiner wissenschaftlichen Erkenntnisinteressen mit der immer vorhandenen und auch praktizierten künstlerischen Aktivität verständlich. Denn es geht darin um dasselbe, was Rudolf Steiner eigentlich als eine Rückkehr mit Umwegen zu einer ursprünglichen Durchdringung dieser Bereiche ausführt. Dieses Gefühl des Ungenügens bei einer alleinigen Konzentration auf wissenschaftliches Denken, wird aus dieser Perspektive sehr klar begründet und für mich verstehbar. Und weitergedacht wird auch meine spezielle Aufmerksamkeit auf die künstlerische Arbeit mit Baumsymbolen in einen weiten und anregenden Denkkontext gestellt, der mich noch lange beschäftigen wird.

Eine erneute Frisur für unseren Efeubewuchs

Der historische Katastrophentag hatte für uns nichts Dramatisches. Wir haben das für unsere Region sehr schöne Wetter, mit Sonne und Wärme am Nachmittag, für die Gartenarbeit genutzt. So habe ich erneut die Efeuhecken zurückgeschnitten, das erste Mal nach dem radikalen Rückschnitt vor etwa 2 ½ Monaten. Das war wieder notwendig, nachdem aus dem wieder geschlossenen Blattbewuchs punktuell lange Triebe herausgeschossen waren, die von der Hecke abstanden. Ich habe das wieder mit der Akku-Heckenschere erledigt, die nicht so viel Power hat und sich insofern gut für den Zweck eignet, denn ich mag es nicht, wenn die ledrigen Efeublätter allzu sehr zerfetzt werden. So wirkt alles nachher sehr sauber beschnitten und der Herbst kann kommen, in dem aber nicht mehr so viel passieren wird. Ich schätze, dass ein weiterer Rückschnitt in diesem Jahr nicht mehr nötig sein wird, zumal wir die jetzt schon vorhandenen Efeufrüchte gerne reifen lassen. Sie eignen sich gut als Bestandteil weihnachtlicher Kränze und sonstiger Dekorationen, wenn die Beeren schon möglichst schwarz ausgereift sind.

Ein Kuchen nur mit eigenen Pfirsichen

Heute hatten unsere kürzlich gepflückten Pfirsiche ihren großen Auftritt. Länger hätten wir mit der Verarbeitung auch nicht warten dürfen, da die für diese Jahreszeit typischen vielen Mücken sich um die Aufbewahrungsbehälter herum getummelt hatten. Gleich zwei große Blechkuchen habe ich gebacken, mit dem Rezept, das wir sonst mit Zwetschgen realisiert hatten, aber im Vorjahr schon einmal teilweise mit Pfirsichen ausgelegt hatten. Diesmal also nur Pfirsiche, die halbiert wurden und mit der flachen Seite in den Rührteig gedrückt wurden, so dass viele kleine Hubbel entstehen. Dicht an dicht habe ich sie gelegt, weswegen fast alle für diese Zweck zurückgelegten Exemplare verbraucht werden konnten. Schließlich kommt eine flüssige Masse aus Schmand, Eiern, Zucker und Eierlikör darüber, die in den „Tälern“ zerfließt. Optisch ist das am Ende ein Hingucker, und geschmacklich ist es toll, wie ich von den Vorjahren weiß. Probiert haben wir den Kuchen aber noch nicht. Mehr als die Hälfte ist schon portioniert und wird später eingefroren. Damit wir die Pfirsichsaison noch eine Weile verlängern.

Arbeit im Spätsommergarten

M. ist in diesen Spätsommertagen besonders aufgeregt, sobald es um die Gartenarbeit geht. Wir haben in diesem Jahr wieder recht viele Physalis, obwohl wird doch im Vorjahr so viele Wurzeln aus der Erde gezogen und ganze Areale davon befreit haben. Aber sie sind doch nachgekommen und haben sich über den Sommer auch gut entwickelt. So haben wir sie gebündelt zum Trocknen aufgehängt. Mal sehen, vielleicht werde ich nach Jahren der Abstinenz diesmal doch wieder einen frischen Kranz daraus binden, mit oder ohne Kombination mit Waldrebe. Auch sonst beschwert sich M. in diesem Tagen mit ihren Vorboten des Blätterherbstes wegen der fallenden Blätter. Dabei sind es derzeit vor allem die winzigen Blättchen der Gleditschien, die sich lösen. Auf mich wirken die ganz harmlos, so wie der ganze Baum etwas Filigranes und Lichtes ausstrahlt. Aber sie fallen eben langsam nach und nach und machen insofern auch etwas Arbeit beim Reinigen der Gartenwege. Ich freue mich dennoch, dass wir den Spätsommer für Aufenthalte im Garten nutzen können und wünsche mir einen ausgedehnten Altweibersommer mit viel Sonne.

Baumthemen und Krisenverarbeitung

Das ist schon ein vorsichtiges Abwarten, was die Einstellung und kommunikative Perspektive der Menschen zurzeit flächendeckend kennzeichnet. Nicht wirklich überraschend, weil sich das seit 1 ½ Jahren mit kleinen Unterbrechungen, Auf- und Abwärtswellen, fortsetzt und zunehmend verfestigt. Nur fragt man sich, woher in diesem Umfeld und diesen Stimmungslagen die altbekannte Zuversicht, der Mut, sich auf Neues einzulassen, Neues ins Leben zu rufen und weiterzuentwickeln, woher das wieder kommen soll. Mehr Mut trotz der vielen Hemmnisse, Rückschläge und Enttäuschungen ist eigentlich dringend notwendig. Ein Rezept ist nicht in Sicht, aber ich weiß aus langjähriger Lebenspraxis, dass ein Abstandnehmen, in Auszeiten zwischendurch, aber auch kurzzeitig an jedem Tag, sehr wichtig und förderlich sein kann, um immer wieder Anlauf nehmen zu können. Gerade der Rückgriff auf Themen, die mit unseren natürlichen Grundlagen, insbesondere den Pflanzen in unserem Umfeld zusammenhängen, kann belebend wirken. So hoffe ich, nicht nur für mich selbst, die Beschäftigung mit den Bäumen, ihrer Symbolik, Energie und Ästhetik, auch weiterhin zur Krisenverarbeitung einsetzen und anderen daraus etwas mitgeben zu können.

Für ein Gleichgewicht im Denken und Handeln

Ein produktiver Arbeitstag mit viel Beratung und kreativen Aufgaben. Bei solchem Spätsommerwetter fällt diese Arbeit leicht. Wenn ich die Alternative der kunsthandwerklichen Betätigung im Hintergrund habe, ist es umso gleichgewichtiger. Dann habe ich den Eindruck und die tatsächliche Erfahrung des Ausgewogenen. Und einen dauerhaften Bezug zu den natürlichen Grundlagen, die ohne das allzu leicht in den Hintergrund treten. Für das seelische Gleichgewicht und auch für kreatives Arbeiten und bereichernde Kommunikation ist solcher Ausgleich, ein Wechsel zwischen den Denk- und Handlungsebene, schon von nicht unerheblicher Bedeutung. Ich erfahre das selbst immer wieder und hoffe, einiges von dieser Erkenntnis auch weitergeben zu können.

Zwischen Konstanz und Wachstum

Mit etwas Verzögerung konnte ich heute doch an einem Nachmittag den jüngsten kunsthandwerkliche Auftrag abarbeiten. Das war eine schöne Serie in den letzten drei Wochen, die mir zeigt, dass Rückgänge wie im Vorjahr, die offensichtlich mit der Pandemie zu erklären waren, nicht wirklich Interesseverlust bedeuten. Das Wunschbaum-Manufakturprojekt zeigt sich vielmehr langfristig sehr konstant und mit leichtem durchschnittlich stetigem Aufwärtstrend ausgestattet. Natürlich liegt das am Gegenstand, den Bäumen, die als archetypische Lebenssymbole ihre Kraft niemals verlieren können. Diese Tatsache mit den wechselnden Bedürfnislagen und emotionalen Befindlichkeiten der Menschen in Einklang zu bringen, bleibt allerdings immer eine Herausforderung, für die es kein allgemeingültiges Erfolgsrezept gibt.

Krise, Normalität und zeitlose Gartenruhe

Den wohl ersten Trödelmarktbesuch seit Beginn der Pandemie hat uns heute in den Nachbarort geführt. Eine kleine Exkursion, die in ihrer Länge gerade ausreichend war, um an die Tradition anzuknüpfen und gewissermaßen die Übung nicht zu verlieren. Die Sehnsucht der Besucher dort nach einer Rückkehr des Gewohnten ist überdeutlich gewesen. Auch im Umfeld des Marktes herrschte, von den äußerlich sichtbaren Krisenanzeichen einmal abgesehen, ein Treiben wie früher auch. Dennoch hat sich in den Köpfen und Seelen natürlich etwas verändert, was auch später noch wirksam bleiben wird. Eine Art Ernüchterung, die alle Ungebremste zu verbieten scheint. Schwer zu sagen, ob man das gut finden soll. Aber eines ist gewiss: Nach einem Ausflug unter vielen Menschen und mit geschäftigem Trubel ist es für uns immer ein oasenhaftes Erlebnis, einige Wochenendstunden im Garten mit seinen Blumen, Stauden und Bäumen und mit den spätsommertypischen Geräuschen des Windes und der Vögel sowie der Menschen in benachbarten Gärten zu verbringen.

Zwischen Spätsommer- und Herbstgarten

Dass wir auf den Herbst zugehen, sehen wir auch an den jetzt anstehenden Gartenarbeiten. So haben wir bereits die meisten Sonnenblumen abgeschnitten, deren Blütenköpfe fast alle schon verblüht waren. Die kleineren habe ich auf der Bank für die Vögel ausgelegt, die sich in den nächsten Wochen sicher gerne daran bedienen werden. Und einige größere habe ich zum Trocknen zurückgelegt, um im nächsten Jahr aus den Samen neue Sonnenblumen zu ziehen. Auch etwa die Hälfte unserer Physalis haben wir abgeschnitten, alle, die bis zur Spitze schon rot gefärbte Lampions tragen, die sind jetzt in Bündeln nach Größe sortiert, zum Trocknen aufgehängt. Mit den Physalispflanzen ging es in den letzten Tagen plötzlich sehr schnell, auf einmal haben wir bemerkt, dass es doch nicht so wenige sind, wie ursprünglich vermutet. Ob ich daraus einen neuen Kranz binden kann, wenn sie abgetrocknet sind, weiß ich allerdings noch nicht, denn dazu benötige ich ziemlich viele. Auch wenn einiges schon entfernt werden musste, gibt’s doch noch einiges, das wir länger bewundern oder genießen können. So die Wunderbäume, die zu beachtlicher Höhe von bestimmt zwei Metern angewachsen sind und ihre riesigen Blätter ausbreiten. Deren Fruchtstände sind noch nicht eingetrocknet, so werden uns die Stauden noch eine ganze Weile erhalten bleiben. Dier Pfirsichbaum kann jetzt schon nicht mehr alle Früchte tragen, die teils von selbst abgefallen sind. In der Mitte des Baums haben sich die dicksten Pfirsiche konzentriert. Ich kann mir vorstellen, diese bis Ende der kommenden Woche zu ernten und dann in einem leckeren Kuchen zu verarbeiten.

Eine anregende Mischung jahreszeitlicher Eindrücke

Ich bin froh mit diesen Spätsommertagen, an denen wir uns viel draußen im Garten aufhalten können. Das ist nach so viel Regen und zu kühlen Temperaturen eine Wohltat und entschädigt ein wenig für den missratenen Hochsommer. Es ist jetzt Anfang September eigentlich schon Altweibersommerwetter, eigentlich ein bis zwei Wochen zu früh. Aber normal ist auf dem Gebiet ohnehin nichts mehr, da sind wir nicht mehr so empfindlich. Schön ist auch, dass mit den Weintrauben und den Pfirsichen im Garten auch der Herbst schon präsent ist, eine schöne und anregende Mischung mit gemischt jahreszeitlichen Eindrücken. Die Weinreben haben zum Teil allerdings in diesem Jahr eine Krankheit eingefangen, die dazu geführt hat, dass die Trauben selbst verdorben und nicht verwertbar sind. Das wird insgesamt bei den ohnehin stark geschwächten Stöcken wieder ein sehr mageres Weinjahr, bei uns wohlgemerkt, auf den richtigen Weinbergen vermutlich nicht. Aber Freude macht uns dieses Wachsen, Fruchten und Ernten im eigenen Garten eben doch, und wenn es wenig Ertrag gibt, ist auch die damit zusammenhängende Arbeit des Häckselns, Einmaischens und Kelterns auch weniger aufwändig, was V. in der gegenwärtigen Verfassung entgegenkommen dürfte.

Symbolformen als Verstärkung

Das Interesse an den Symbolformen der Wunschbaum-Manufaktur ist derzeit auffallend ausgeprägt. Schwer zu sagen, was solche Konjunkturverläufe wirklich beeinflusst. Aber die Jahreszeit, die ersten Andeutungen von Spätsommer in seiner typischen Ausprägung mit Licht, moderater Wärme und Laubfärbung, spielt möglicherweise eine Rolle. Weil diese Zeit besonders die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf die Natur, speziell die Bäume und ihre zyklischen Wandlungen lenkt. Und damit natürlich auf die eigene menschliche Befindlichkeit und Veränderung. Das sind wechselseitige Beeinflussungen, die den Sinn fürs Symbolische schärfen oder vielleicht auch erst hervorholen. Ich freue mich, das mit Hilfe meiner Armband-Kreationen verstärken und intensiver wahrnehmbar machen zu können.

Spätsommerliche Sonne gegen Lethargie

Die Fahrt über Land am Nachmittag war eine willkommene Abwechslung und dadurch motiviert, dass wir den ersten spätsommerlichen Tag erleben durften, der der Jahreszeit typischerweise entspricht. Als Vorbote eines Indian Summer sozusagen, mit viel Licht und wärmenden Sonnenstrahlen v. a. am späteren Nachmittag. Das belebt die Menschen sichtlich, nach so vielen Wochen zu kalten und nassen Wetters. Auch wenn ein wirklicher Blätterherbst mit seinen ebenfalls wärmenden Farben noch nicht erkennbar ist, macht sich dazu gehörende Stimmung vermittelt durch die vegetabile Umwelt bereits breit. Ein kleiner von außen uns geschenkter Auftrieb, den die Menschen in ihrer mittlerweile unendlich erscheinenden Lethargie sehr gut brauchen können.