Im Schatten des Maulbeerbaums

Der lange nicht mehr realisierte Ausflug mit Tradition hat uns heute einmal den Kopf etwas freier gemacht. Man könnte sich von solchen Aktivitäten durchaus entwöhnen, aber gerade, wenn alles so heruntergefahren ist wie seit 1 ½ Jahren kann es auch aktivierend und motivierend wirken, eben weil es an Vorkrisenstimmung anknüpft. So hat das heute auch auf uns gewirkt, nach einer recht angenehmen Hin- und Rückfahrt, die uns die Heimatliche Landschaft von den Straßen aus in abwechslungsreicher Form vor Augen führt. Sonst war dieser Tag eher von Rekreation und nicht übermäßig viel Produktivem ausgefüllt. Unter anderem habe ich V. bei der Vorbereitung der diesjährigen Winterfütterung der Bienen unterstützt und bei der Gelegenheit den Entwicklungszustand des Maulbeerbaums in Augenschein genommen. Dadurch, dass ich ihn im Frühjahr nicht zurückschneiden konnte, ist die Krone übermäßig dicht zusammengewachsen. Und natürlich ragen die Äste auch weit über die Grenzen des Grundstücks hinaus, was wir eigentlich vermeiden wollen. In dem Bereich, den der Baum beschattet, ist aktuell tatsächlich alles abgedunkelt, so dunkel, dass man beim Abpflücken der letzten Maulbeeren schon fast nicht sehen kann. Im kommenden Frühjahr ist also ein ziemlich kompromissloser Rückschnitt unvermeidlich. Vs Theorie, dass das Fruchttragen u. U. üppiger ausfallen könnte ohne Rückschnitt hat sich jedenfalls nicht bestätigt. Es gab zwar Früchte, aber die Gesamternte ist doch sehr dürftig gewesen. Da wird es sich kaum lohnen, neuen Marmelade zu kochen. Es bleibt rätselhaft, welche konkrete Kombination von Bedingungen der Art guttut und wovon genau der Beerenertrag abhängt. Nennenswert und damals aber auch sehr üppig fiel es in der Lebensgeschichte des Baums bisher nur vor drei Jahren aus.