Die passende innere Symbolwelt pflegen

Dass ich gestern diese Anmerkung zu traditionellen Vorstellungen von Urlaubszeit hatte, war kein Zufall. Auch heute, fast am Ende des Hochsommermonats Juli, wirken die ganze Atmosphäre und die Ausstrahlung der Menschen auf mich so, als ob der absolute Höhepunkt dieser besonderen Stimmung erreicht ist, einer Stimmung, die wie gewollte Auszeit anmutet. So stillstehend, so wenig auf Erwiderung und Reaktion ausgerichtet erlebe ich die Menschen selten. Da scheint sich aktuell alles zu kumulieren, was als nach innen gerichtete Fluchttendenz in den vergangenen 1 ½ Jahren zwangsweise eingeübt wurde. Was würde ich ohne die Bäume tun, die als lebende Individuen im Garten und in der Landschaft auf mich wirken, mit denen ich mich auseinandersetze, fast schon in einen stummen Dialog trete. Die ich aber auch in vielfältigen kreativen Projekten sprachlich, präsentativ und interaktiv reflektiere, symbolisch verarbeite und kunsthandwerklich in eine neue vermittelbare Form bringe. Ohne diesen für mein Leben prägenden Archetypus wären solche Zeiten schwer zu ertragen, jedenfalls ohne seelischen Schaden zu nehmen. Ich wünsche allen, dass sie eine für sie passende Symbolwelt pflegen oder ersten entdecken können, die in inneren Handlungen etwas kompensieren kann, was außen nicht präsent oder ganz verloren gegangen ist.