Lernvorgänge anstoßen

Aktuell ist das Denken durch künftige Termine geprägt. Man wünscht sich alles Mögliche herbei, v. a. das Ende der Krise und alles, was damit an Einschränkungen und Demotivationen zusammenhängt. Da besteht schon die Gefahr, das gerade Präsente nicht mehr wertzuschätzen, es sich quasi auf Verdacht als minderwertig oder vom Krisendenken kontaminiert zu denken. Ich bemühe mich dagegen, gerade diese Zeit zu nutzen, genauer hinzusehen, wie wir mit ungewöhnlichen und nie erlebten Situationen umgehen und was daraus an fortschrittlichem Handeln und Denken abzuleiten ist. Es ist nicht ausgeschlossen, dass uns solche unfreiwillige Übung auch weiterbringt. Zurzeit vielleicht nur zum Durchhalten, aber künftig vielleicht als Strategiepool für Stresssituationen. Konkrete Lehren zu identifizieren, fällt schwer. Wir werden den Sinn und Nutzen erst später richtig erfassen können. Aber bewussteres Hinsehen und der Blick für die Differenzierungen, wie ich es seit Jahren im Beobachten der Bäume im Jahreslauf praktiziere, kann dabei Veränderungen und Lernvorgänge anstoßen.