Reize plastischer Formenwelten

Nicht mein letztes bildhauerisches Werk, das Osterei mit gekreuzten Einschnitten bringt mich in diesen Tagen erneut auf die Spur der Bildhauerei. Auch die vielen Eindrücke, die ich von anderen Bildhauern in aller Welt durch Internetfunde v. a. über Pinterest gewinne, lassen den Wunsch wieder wachsen, wieder in die eigene Formfindung einzusteigen. Natürlich ist das eine Zeitfrage. Aber auch eine der Motivation und Stimmigkeit. Die wird wieder nahliegender, viel näher liegend als in den letzten ca. fünfzehn Jahren. Aber auch wenn es zeitlich nicht realisierbar sein wird. Die virtuelle Beschäftigung, das konzeptionelle Denken in der plastischen Formenwelt allein nehme ich zurzeit als Bereicherung wahr.

Fortschritte in der Pflanzenzucht

Der unvorhergesehene Renovierungsstress hat mit dem Wochenanfang gleich seine Fortsetzung gefunden. Da tut es gut, zwischendurch die Fortschritte der angesäten Pflanzen zu beobachten und einen gedanklichen Vorausblick auf den Frühling zu werfen. Das macht die lästige Innenraumarbeit erträglicher und den Geist frei. Am schnellsten sind Vs Zucchini gewachsen, die ziemlich große Keimblätter aufgefaltet haben. Aber auch bei den Chilis habe ich schon einzelne grüne Spitzen entdeckt. Am erstaunlichsten sind die Mittagsblumen, mit denen ich zunächst gar nicht gerechnet hätte, schon aus Mangel an Erfahrung mit dem Säen dieser Art, und wegen der sehr zähen Entwicklung des verwandten Mittagsgold im Vorjahr. Diese Mittagsblumen haben unzählige kleine Pflänzchen hervorgebracht, die zurzeit noch zu klein und zart zum Pikieren sind. Aber in Kürze wird das unvermeidbar werden, wenn sie sich nicht gegenseitig in den schmalen Pflanztöpfchen bedrängen sollen. Schön ist auch, dass die Strohblumen sehr gleichmäßig kommen. Eigentlich hatte ich für diese Saison gar keine mehr vorgesehen, aber nun könnten es doch wieder viele werden. Mal sehen, ob wir für alle angedachten Arten auch genügend geeignete Standplätze finden.

Bei uns ausschließlich Buchsbaumzweige

Der Palmsonntagsgottesdienst wurde heute mit ungewohnter Besetzung, aber sehr einfallsreich und ansprechend gefeiert. Fast alle hatten die traditionellen Palmzweige dabei, manchen scheinen sogar größere Teile ihres Buchsbaumbuschs für den Zweck geopfert zu haben. Wie jedes Jahr habe ich die gesegneten Zweige auf alle Türkreuze oder anderen christlichen Symbole im Haus verteilt. Einige Zweige will M. noch an Bekannte weitergeben, die keine Gelegenheit hatten, den Gottesdienst zu besuchen, für die die Tradition aber dennoch Bedeutung hat und die sich darüber freuen. In unserer Region sieht man tatsächlich nur Buchsbaumzweige. Andere Möglichkeiten, wie z. B. Weidenkätzchen oder gar echte Palmzweige kommen dagegen gar nicht vor. Na ja, bei dem in diesem Jahr früheren Termin für Palmsonntag und Ostern wäre es anders auch kaum möglich. Ich freue mich, dass die Sonne heute doch markanter hervortrat als erwartet. Denn ich finde, gerade der Palmsonntag als Feier des Sieges im christlichen Sinn erhält im Sonnenlicht noch einmal mehr Intensität. Äußere Faktoren, die christlichen Sinn ergänzen und hervortreten lassen.

Das jährliche Ritual mit dem Maulbeerbaum

Das Wetter war heute wie geschaffen für diese Traditionsarbeit, dem Rückschnitt des Maulbeerbaums. Tatsächlich kenne ich keinen anderen Baum, der auf dem Gebiet aufwändiger zu pflegen ist. Möglicherweise liegt das an seiner Jugend, er dürfte jetzt ca. 15 Jahre sein. Aber die Wuchsfreude zeugt wohl auch davon, dass er sich an diesem Standort wohl fühlt. Interessanter- und erstaunlicherweise, denn andere Arten tun sich schwer auf diesem schmalen Gartengrundstück am Ortsrand, auf dem der Wind schärfer weht als innerorts und wo es meist kühler ist als anderswo. Aber das schreckt den Baum nicht. Jedes Jahr treibt er aufs Neue meterlange Triebe meist senkrecht in die Höhe. Das ist natürlich auch technisch eine Herausforderung geworden. Da kam mir die Astschere mit Teleskopstange und Seilzug ganz recht, den V. jüngst besorgt hat. Eigentlich wollte ich sie nur für die mit der Leiter schwer zugänglichen Äste verwenden. Aber letztlich habe ich die meisten der Kronenäste dann doch damit vom Boden aus geschnitten. Das funktioniert sehr gut. Nur ist es über Stunden praktiziert doch sehr anstrengend. Immer über Kopf, mit dem nicht ganz unwesentlichen Eigengewicht der ausziehbaren Stange, und der Notwendigkeit, doch jedes Mal recht kräftig am Seil zu ziehen, wenn man saubere Abschnitte erreichen will. Jedenfalls war der akrobatische Teil dieser Baumschnittarbeit diesmal dank des neuen Astschneiders unspektakulärer ausgefallen. Und ich bin froh, dass der Maulbeerbaum jetzt wieder entlastet in die neue Saison starten kann. Am Nachmittag habe ich mir dann noch das vorgenommen, was fast ein Jahr lang auf Erledigung wartete und wozu ich natürlich nie gekommen bin. Das zweite für J. und W. bestimmte Osterei aus Zedernholz ist jetzt nach 3-stündiger Schleifarbeit von seiner unregelmäßigen Lackschicht befreit und wird künftig allein durch die glatt geschliffene Natürlichkeit seiner Holzoberfläche seine symbolische Rolle entfalten.

Aufgeschobene Osterei-Renovierung

Dieses Wochenende wird wohl wieder vollgepackt sein mit allerlei Arbeiten, die sonst nicht erledigt werden können. Ich denke an den Maulbeerbaumschnitt, für den der morgige sonnige Tag ideal wäre. Aber V. plant auch etwas Handwerkliches, das nur zu zweit realisierbar ist. Und dann ist da noch das liegengebliebene Holz-Osterei aus Zedernholz, die Eiform mit symbolischen Kreuzeinschnitten, von der ich einige Jahre zuvor auch eine für J. und W. gestaltet habe. Die muss jetzt wieder abgeschliffen werden, nachdem die ätherischen Öle der Atlas-Zeder von innen her die Lackierung partiell aufgelöst haben, wodurch die Dekoration kaum mehr verwendbar war. Etwas, das ich so nicht vorhergesagt hätte. Unser eigenes hatte ich schon im Vorjahr geschliffen und dann einfach unbehandelt gelassen. Da das gut funktioniert hat und bei vorsichtiger Handhabung auch gut aussieht, will ich das für Js Exemplar ebenfalls so umsetzen. Nur, bei den verschiedenen Wochenendprojekten muss eines wohl ausfallen. Ich werde sehen, welches und wann das dann nachgeholt werden kann.

Verschobene Erlebnisse

Ein arbeitsintensiver Tag mit mindestens einer unangenehmen Überraschung, die ein Erlebnis des Vorjahres neu aufrollt, nur an anderer Stelle. Da wird wieder eine Reihe von Handwerkern sich in den nächsten Wochen die Klinke in die Hand geben. Und das zum Frühlingsanfang. Da hätten wir uns zum Auftakt der schönsten Jahreszeit etwas Angenehmeres gewünscht. Dass wir den Holzofen noch weiter anfeuern ist da eher ein Trost, auch wenn man denkt, die Zeit dafür sollte vorüber sein. Eben alles etwas verschoben in dieser Saison. Inklusive der Aufbruchsstimmung, von der so viel geredet wird und die dennoch nicht feststellbar scheint. Eher ein Jahre der Zweifel und Bedenken, des Aufschiebens und der Suche nach dem richtigen, zukunftsweisenden Ansatz scheint dies zu werden.

Über-Land-Fahrt

Endlich wieder einmal ein sonnendurchtränkter Tag. Und einer, der mich in Kontakt mit meiner beruflichen Vergangenheit gebracht hat. Insofern ich einen Fahrtweg angetreten bin, dessen letzte Gelegenheit ca. 17 Jahre zurückliegt. Damit waren dann auch einige durchaus angenehme Reminiszenzen verbunden. Vorbei an dem großen holzverarbeitenden Betrieb, dessen außen liegende Lagerflächen mit riesigen Stapeln Rundholz belegt sind und die mich, wie früher schon, den Entschluss haben fassen lassen, doch einmal auszusteigen, um die Strukturen der gesägten Stämme im Bild festzuhalten. Vielleicht ist ja auf diesem Weg tatsächlich einmal die Zeit vorhanden, das zu versuchen. Auch ansonsten ein erfreulicher Tag, der das gewünschte Projektergebnis gebracht hat. Solche Über-Land-Fahrten haben einfach ihren ganz eigenen Charme.

Der Frühling nähert sich zögerlich

Immerhin in der Länge der Tage macht sich die Tag- und Nachtgleiche schon bemerkbar. Die Sonne weiß sich aber noch nicht durchgängig zu behaupten und hält nur phasenweise an, um gleich darauf wieder von Bewölkung verdeckt zu werden. Deshalb benötigen die Sämlinge auf der Fensterbank auch nicht sehr viel Gießwasser, zumal sie alle mit transparenten Abdeckungen versehen sind und sich darunter ein feuchtes Milieu längere Zeit hält. Erstes Grün konnte ich nach zwei Tagen noch nicht entdecken. Mit der Eröffnung der Freiluft- und Gartensaison wird es wohl vor den Osterfeiertagen nichts mehr werden. Und auch die weiteren Gartenarbeiten inklusive verschiedener Rückschnitte an Bäumen, hier wie auf der Wiese außerhalb, wird so noch eine Weile warten müssen. Die Gefahr, dass sich die Bäume an dem Schnitt stören werden, ist aber gering, da bisher kaum neue Triebe zu sehen sind.

Sich den Kulturwald bewusst machen

Heute hat mich eine Webdesign-Anfrage in einen forstwirtschaftlichen Betrieb ganz in der Nähe geführt. Eine gute Gelegenheit, mein großes Thema „Bäume und Holz“ einmal von dieser auf eine Dienstleistung bezogenen Perspektive zu betrachten und möglicherweise zu bearbeiten. Auch wenn meine traditionelle Wunschbaum-Sicht auf die Bäume und ihre Symbolik in der Regel andere Ebenen anspricht. Natürlich bewegen wir uns vornehmlich in Nutzwäldern, Forsten, also immer künstlich angelegten und in unterschiedlicher Form bewirtschafteten Wäldern. Unsere ganze Wahrnehmung von Wald und Bäumen ist eigentlich davon geprägt. Urwälder ohne jegliche Nutzung gibt’s zwar in fast allen Bundesländern, aber die muss man eben gezielt ansteuern. Sie sind dann ein Ausflugsziel, eine exotische Besonderheit, die umso deutlicher das normal gewordene, den Kulturwald ins Bewusstsein bringt. Und uns damit auf die Spur unserer eigenen Begriff von Natürlichkeit bringt. Ich freue mich jedenfalls, einen Anstoß für die Beschäftigung mit dieser Facette und diesen Dimensionen unseres Verhältnisses zu den Bäumen und dem Wald erhalten zu haben.

Der Baum bleibt ein künstlerischer Impulsgeber

Auch wenn ich selbst nicht sehr häufig dazu komme, eigens gesammeltes Bildmaterial auf meinen verschiedenen Pinterest-Sammlungen zu ergänzen, ist der kontinuierlich eingehende und zu meinen Themenfeldern passende Newsletter von Pinterest doch immer wieder sehr anregend. Unglaublich fast erscheinen mir die Vielfalt und der Ideenreichtum von Designern und Künstlern weltweit, von denen viele auch Ansätze verfolgen, die meinen eigenen bildhauerischen Ansätzen im Bereich der Holzskulptur ähnlich sind. Es sind dann gerade die Unterschiede zu den eigenen Arbeiten und Herangehensweisen, die beim Betrachten dieser Abbildungen besonders interessant sind. Nicht selten gibt mir das Impulse ein, doch wieder in die bildhauerische Arbeit einzusteigen, deren aktive Ausübung schon längere Zeit brachliegt. Dann sind es aber immer wieder auch Hindernisse, meist themenfremde, die dem entgegenstehen und die mich letztlich den Faden auf allein virtueller Ebene weiterspinnen lassen. Wie ich sehe, wäre aber auch in Jahren noch eine aktive Weiterverfolgung vorstellbar, denn die Zeitlosigkeit der Themen und Symbolkomplexe rund um den Baum und sein Holz ist zweifellos. Anders ist der auch aktuell wieder festzustellende Variationsreichtum ihrer plastischen Formgebung nicht zu erklären.

Pflanzen auf der Fensterbank vorziehen

Die Pflanzgefäße aus gepresstem Torf, in denen man später die angewachsenen Pflanzen belassen kann, da die Wurzeln einfach durchwachsen, sind eine prima Sache. Jedenfalls wenn das so wie gedacht funktioniert. Ich habe zudem einige Schalen mit transparenter Abdeckung besorgt, die sich zur Anzucht gerade der wärme- und feuchtigkeitsliebenden Sorten gut eignen. Das Sprüh- bzw. Gießwasser verdunstet damit nicht so schnell und die Sämlinge sind immer von einem dunstigen Milieu umgeben, solange es ums Keimen und Sprießen geht. In der Gartenabteilung des Baumarkts konnte ich an der Saatgutabteilung nicht vorbei gehen. Und auch den Sonnenblumen konnte ich nicht widerstehen, obwohl wir ja vom Vorjahr jede Menge Kerne von den Riesensonnenblumen gesammelt hatte. Aber diese hier sollen wunderschöne Köpfe, eine Sorte sogar in verschiedenen Farben ausbilden. Außerdem sollen sie als Sichtschutz vor Zäunen oder unschönen Mauern besonders geeignet sein. Das ist natürlich eine der wichtigsten Funktionen, die sie auch aus Ms Sicht erfüllen sollen, von der Schönheit und Anmut einmal abgesehen. Neue Samen habe ich auch von zwei Arten Mohn gefunden sowie von der Mittagsblume. Während der Klatschmohn wohl erst später im Jahr eine Rolle spielen wird, wäre die Mittagsblume wirklich etwas für den Hochsommer. Ich bin gerade bei dieser schönen Art sehr gespannt, ob die Eigenzüchtung ähnlich beeindruckende Exemplare hervorbringt wie die bisher immer gekauften großen Pflanzen. Wenn sie sich ähnlcih verhalten sollten wie das „Mittagsgold“ des Vorjahrs, dann können wir uns zwar auf sehr dekorative Blütenköpfe freuen, die allerdings an extrem langen Stielen sitzen und sehr schnell wieder verblühen, außerdem erst spät im Jahr überhaupt zum Blühen kommen, wenn man schon nicht mehr daran denkt, dass sie überhaupt noch auftauchen könnten. Aber natürlich kann das bei den Mittagsblumen anders sein. Genug von den winzigen Samen waren jedenfalls in dem Tütchen. Nun kommt es darauf an, dass sie in den Torf-Anzuchttöpfchen bzw. in der zusätzlichen Schale, in die ich sie ausgesät habe, gut keimen und anwachsen. Natürlich habe ich auch eine ganze Schale mit den Samen der vorjährigen Chilis, Marke Extra-Scharf, gesät. Und eine mit der obligatorischen Strohblumenmischung, von denen J. sicherlich einen Teil erhalten wird. Denn dort sind gerade die Strohblumen im letzten Jahr besonders schön ausgewachsen. Alle anderen angedachten Selbstzuchtpflanzen werde ich wohl später direkt in die Gartenerde aussäen, darunter auch die Kerne des Wunderbaums, alias Rizinus, sowie die der verschiedenen Sonnenblumen-Varianten.

Den Frühling ungeduldig erwartend

Ganz gut ist, dass ich die kunsthandwerkliche Wochenendarbeit schon heute abschließen konnte. Denn morgen soll der Schnee wiederkehren. Und das ist meist nicht die richtige Witterung für die Arbeit mit Holz. So habe ich wieder ein gutes Timing realisiert, mit den organisatorischen und konzeptionellen, sicher auch gartentechnischen Arbeiten für das wohl eher unwirtliche Wochenende. Damit ist dann auch einiges vorbereitet, was uns im Frühling, wenn er dann tatsächlich angekommen  ist und seinen Namen verdient, eine gute Grundlage bietet, uns auf die Gartensaison einzustellen. Ob es diesmal allerdings vor Ostern mit den traditionellen Vorbereitungs- und Reinigungsarbeiten etwas wird, scheint derzeit ungewiss. Das Wetter müsste unverhofft schnell frühlingshafte Stabilität gewinnen. Es ist mir immerhin ein Trost, dass unsere Dorfgärtnerei diesen Sommer noch zur Verfügung steht, so können wir die Frühjahrs- und Sommerblüher noch wie gewohnt aussuchen. Das ist meist die kreative Gartenfrühlingsarbeit, während der der Frühling auch ins Gemüt eingeflossen ist und sich breit gemacht hat. Nicht wenige wünschen sich diese Zeit jetzt schon vorverlegt.

Untypischer März

Schade, was wir im Februar im Verhältnis zum Durchschnittlichen zu viel an Licht und Sonne hatten, das fehlt in gleichem Umfang an einem durchschnittlichen März. Es gab auch schon Märzmonate, die sogar fast sommerliche Sonnenstundenwerte mit sich brachten. Diesmal also wieder ein Einbruch, der zudem noch mit einer Rückkehr des Winters zum Wochenende verbunden sein wird. Dabei hatten wir uns mental schon auf den Frühling eingestellt. Und schon wieder sehe ich bestimmte Gartenarbeiten in weitere Ferne gerückt. Mindestens das für die Fensterbank geplante Einsäen der Chilis will ich aber jetzt umsetzen. So wird die Kellerzeit und die kompensatorische Energiearbeit mit und an den verschiedenen Hölzern wohl noch länger andauern.

Gärtnerische Fertigkeiten verbessern

Der Fernsehgärtner hat heute Grundlegendes zum Einsäen der Frühjahrspflanzen erklärt. Aber das Wichtigste, wie man die in einen Pflanztopf angewachsenen Sämlinge später am geschicktes pikiert, für die Erklärung ist am Ende keine Zeit mehr übrig geblieben. Auch ohne fachmännische Anleitung habe ich das in den letzten Jahren eigentlich immer schon intuitiv richtig gemacht, das Pikieren ist aber dennoch eine Herausforderung, für die mir die Übung fehlt. Deshalb war das immer eine mit Herzklopfen verbundene Aufgabe, bei der ich immer die Befürchtung hatte, die zarten Wurzeln zu beschädigen und damit die Gefahr zu vergrößern, dass die vereinzelten Pflänzchen anschließend welken. Mal sehen, ob mir das in diesem Frühjahr mit den Chilipflanzen besser gelingt, zumal ich mir eine größere Anzahl vorgenommen habe. Nicht Säen, aber Zurückschneiden steht demnächst für den Maulbeerbaum an. Eigentlich schon etwas spät jetzt, aber das Wetter war bisher an den Wochenenden nicht wirklich geeignet. Und auch dieses Wochenende wird nicht möglich sein. So hoffe ich, dass der Frühling sehr bald mit stabil höheren Temperaturen zu uns kommt und bleibt, damit wir möglichst vor Ostern in die Gartensaison starten können.

Nostalgie-Sessel

M. hatte den Wunsch, den alten Holzsessel, der traditionell neben dem Holzofen steht, neu polstern zu lassen. Bei der Suche nach einem geeigneten Dienstleister ist uns aufgefallen, dass es zum einen nur noch wenige Betriebe gibt, die solches Handwerk bereitstellen. Und zum anderen, wohl damit zusammenhängend, dass diese Leistung nicht gerade günstig zu haben ist. Tatsächlich hat dieser Sessel bei uns Tradition. Dabei spielen sowohl das Material, seine verhältnismäßige Leichtigkeit, aber auch der Standort neben dem Ofen eine Rolle. Das verleiht ihm immer schon den Status einer Zusatzsitzgelegenheit, eines eigentlich nicht notwendigen Schmuckstücks, auf das sich immer dann jemand setzt, wenn alle anderen Plätze besetzt sind, also bevorzugt bei Besuch, und die ansonsten eigentlich etwas zum Anschauen darstellt. Bequem war er nie, vielleicht ändert sich das jetzt mit der Renovierung. Aber trotz seiner unbequemen Ausstattung wirkt er eben immer schon gemütlich. Eine der Wirkungen, die nur Holz haben kann. Ein Metallsessel hätte diesen Nostalgiestatus niemals erhalten können.

Holz und Wärme

Der Schornsteinfeger stand heute schon wieder vor der Tür, nachdem er vor drei Wochen bereits vorbeigeschaut und ich ihn wieder weggeschickt hatte. Beim letzten Besuch hätte das Kehren tatsächlich gar keinen Sinn gemacht, da es nur um den Holzofenkamin ging und der Holzofen zum damaligen Zeitpunkt überhaupt noch nicht in Gebrauch war für diesen Winter. Jetzt gab es zumindest den Ansatz eines Grundes zum Kehren, auch wenn nach drei bis vier Wochen Holzofenbetrieb nicht allzu viel Ruß entstanden sein konnte. Immerhin den Vorteil hat das Fichtenholz, das wir ja doch überwiegend verfeuern: Der Ofen ist meist unter ordentlicher Hitze und Feuer, so dass er vernünftig abzieht, da kann sich nicht so viel festsetzen. Warum uns die Ofenwärme so gut tut, hat M. am Wochenende noch einmal im Vergleich für sich bestätigen können. Bei einer Freundin brannte eine Kaminattrappe, die optisch täuschend realistische Flammen zeigte, aber eben keine Wärme. Es ist aber die besondere Strahlungswärme des Ofens, der diese energetische Ausstrahlung hat und einen damit von außen einhüllt. Das ist etwas ganz anderes als das Umwälzen von warmer Luft, wie es der Standardheizkörper hervorruft. Eine Bereicherung, die wir wieder einmal dem Holz der Bäume zu verdanken haben. Wie Holz überhaupt auch in anderen Lebensbereichen und Anwendungsformen für Wärmespeicherung und Wärmeausstrahlung steht und so auf uns wirkt.

Die Bäume und das Unsichtbare

Die neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um die Abhängigkeit des Baumwachstums und der Holzeigenschaften von kosmischen Faktoren, den Einflüssen der Sonne, des Mondes und bestimmter Planetenkonjunktionen ist sehr spannend und geht weit über die Betrachtungen der populärwissenschaftlichen Baumliteratur hinaus, die gegenwärtig die Aufmerksamkeit beherrscht. Das Buch von Ernst Zürcher über „Die Bäume und das Unsichtbare“ ist zu einer Dauerlektüre geworden, weil ich zwischendurch immer wieder verhindert war. Die sehr ungewöhnlichen Ausführungen darin haben so viel Hintergrund, dass sie gewiss jede Menge weitere Anknüpfungspunkte bieten, z. B. für ein besseres Verständnis der Chronobiologie, die ja nicht nur die Bäume selbst, sondern ganz besonders auch uns Menschen betrifft. Wie ohnehin überall bei diesen Betrachtungen der Mensch mit angesprochen ist und man viele Parallelen auch im Organismus und den Steuerungsprozessen bei Bäumen und Menschen feststellen kann. Das geht sehr in dir Richtung, die mich auch in der Alltagsbeobachtung sehr interessiert. Ich hoffe nur, auch in meinem Verständnis dieser größeren Zusammenhänge Fortschritte zu machen.

Erste Frühlingsaussaaten

J. hat die Pflanzensamen, die ich ihr zu Weihnachten geschenkt hatte, schon in kleine Pflanztöpfe ausgesät. Dazu bin ich selbst noch nicht gekommen, denke aber, dass ich es zumindest für die Chilisamen noch im März erledigen will. Bei den Rizinussamen bin ich mir nicht so sicher, ob es Sinn macht, sie vorzuziehen. Die Methode, sie im Laufe des Frühlings direkt in den Garten auszusäen, an möglichst sonnigen Standorten, hat sich im Vorjahr bewährt. Ich vermute auch, dass diese robusten Samen einiges an Feuchtigkeit benötigen, um überhaupt zu keimen. So ist das direkte Aussäen in die Gartenerde für den Wunderbaum wahrscheinlich die geeignetere Methode. Sehr gespannt bin ich, wie die Erfolgsquote in diesem Jahr ausfallen wird. Von den bestimmt 10 Samen waren vorjährig gerade 3 wirklich gekeimt. Von den übrigen war nichts zu sehen gewesen. Es wird wieder interessant sein, das zunächst zögerliche und ab einem bestimmten Punkt rasante Höhen- und Breitenwachstum der Pflanzen zu beobachten. Eine wirkliche Bereicherung, auch rein optisch, für den Sommergarten.

Bald wird der Frühling auch praktisch angekommen sein

Allmählich wird der Frühling auch an der zunehmenden Interaktivität der Wunschbaum-Projekte spürbar. Die Menschen haben schon eine Ahnung von der kommenden Gartensaison, sehen das Grün auch in der Baumlandschaft schon vor ihrem geistigen Auge, auch wenn die Temperatur und der erneut hartnäckige Regen nicht ganz dazu passen. In Kürze steht wieder der Rückschnitt des Maulbeerbaums an. Das ist für mich eine Marke, die für den tatsächlichen, praktischen Frühlingsbeginn steht. Denn diese aufwändige Arbeit, die mit der Wuchsfreude des Baums zusammenhängt, ist nur bei schöner und warmer Witterung machbar. Auch weil ich dabei stundenlang auf der Leiter stehe und selbst dann an die obersten Kronenäste nur mit akrobatischem Wagemut gelange. Allerdings ist das im Vorjahr, gemessen am Ergebnis, gut gelungen. Auch hat der Baum erstmals erkennbare, nach unten wachsende Äste untere Kronenäste ausgebildet. Das war u. a. meine Absicht in den letzten Jahren gewesen. Obwohl ich diesen Maulbeerbaum nicht sehr häufig besuche, liegt er mit doch sehr am Herzen, allein schon wegen seiner offensichtlich ungebremsten Wachstumsfreude und weil er sich mit seinem eigentlich sehr windigen und im Winter oft sehr kühlen Standort doch inzwischen angefreundet hat. Das ist seinen Nachbarn nur zum Teil gelungen. Mir scheint, das ist ein Zeichen dafür, dass er sehr alt werden könnte.

Vorfrühlingsarbeiten

Von der neu eingesetzten Kälte abgesehen freue ich mich auf die handwerkliche Arbeit des Wochenendes. Jedenfalls hoffe ich, den ersten Arbeitsschritt für die beiden aktuellen Projekte morgen abschließen zu können. Für das Übrige geht’s dann wieder ins Warme, immer noch im Kelleratelier, und das wohl noch bis Mai, wenn die Außentemperatur so stabil ist, dass ich den Arbeitsplatz in den Garten verlegen kann. Gut aber, dass auch die Vorfrühlingszeit schon Gelegenheit gibt, die Arbeit der Wunschbaum-Manufaktur fortzusetzen und weiterzuentwickeln. Esche, Weide und Ulme, eine recht gemischte Auswahl, die mich bei der Ulme wieder vor die bekannte Herausforderung stellt. Mal sehen, wie flüssig es sich diesmal gestaltet.

Ein sich selbst entwickelndes Thema

Mit der Ofenwärme sind wir während dieser zwar nicht mehr so kalten, aber wolkenbehangenen und nassen Tag, sehr froh. Von mir aus kann das noch eine Weile so weitergehen, es sei denn der Frühling erscheint in einer stabilen, warmen und lichtreichen Verfassung und bleibt dann auch. Ich merke, dass die Baumthemen in den Gesprächen wieder einen breiteren Raum einnehmen. In Bezug auf meine älteren Holz- und Baumskulpturen, in Bezug auf Möbel, Brennholz und oft auch auf bestimmte Baumarten, ihr Holz, ihre Eigenschaften, die in so vielen Lebensbereichen alltäglich eine Rolle spielen und nicht zufällig als Bezugspunkt und symbolisches Beispiel für Wärme, Lebendigkeit und Ursprünglichkeit dienen. Das Thema bietet bei diesen Erlebnissen immer wieder von Neuem Anlass, sich selbst weiterzuentwickeln und seine Relevanz im Menschenleben zu entfalten.

Faible für Holzstrukturen

Mit dem Erspüren des Frühlings kehrt auch langsam das Interesse an meinen Holz-Hintergründen und Holz-Struktur-Fotos wieder. Das an sich ist schon aufschlussreich und spannend, weil es meine These stützt, dass die Menschen sehr stark von jahreszeitlichen Wahrnehmungen abhängig sind und ihr Sozialverhalten ganz wesentlich von den äußeren Verhältnissen , dem Wetter, dem Licht, den Wachstumsprozessen in der umgebenden Landschaft beeinflusst ist. Es sind gerade die Motive von Querschnitten, die den Kern des Stamms offenlegen, die von der Stärke, Widerstandkraft und dem Wachstumswillen des Baums zeugen, aus dem sie entnommen wurden. Diese Motive finden in den helleren Jahreszeiten Abnehmer, wie wenn man sich bildhafte Verstärkung dessen sucht, was man ohnehin schon wahrnehmen oder zumindest kurzfristig erwarten kann. Aber das Foto macht es eben präsent und vermittelbar. Wenn ich diese Holzstrukturbilder betrachte bin ich doch sehr zufrieden mit den gesammelten Eindrücken und Ausschnitten. Wenn gerade diese Bilder sich als recht zeitlose Illustrationsgrundlagen erweisen, gelingt es mir offenbar, meine echte Begeisterung für solche Strukturen, ihre energetische Ausstrahlung und symbolische Stärke im Bild festzuhalten und für andere verwendbar weiterzugeben.

Symbolische Korrektur

Der erste Tag, an dem man ohne Winterjacke auskommen konnte. Absolut frühlingshafte Temperatur, fast schon frühsommerlich fühlte es sich beim Mittagsspaziergang an. Und das Licht ist, wenn die Sonne einmal längere Zeit durchkommt, einfach wohltuend. So bin ich zuversichtlich, dasss wir bald auch mit den Pflanz- und Säarbeiten im Garte beginnen können. Den nächsten sonnigen Nachmittag werde ich für das neue kunsthandwerkliche Projekt verwenden. Mit der zurzeit ganz stimmigen Mischung von kreativer Projektarbeit und dazwischen platzierten handwerklichen Phasen schaffe ich mir die besten Voraussetzungen, um die verwischten Grenzen zwischen den Jahreszeiten auszugleichen und jeder Zeit des Jahres ein Stück ihres gewohnten Profils zurückzugeben. Eine Art symbolischer Korrektur tatsächlich auftretender Veränderungen, die in engeren Grenzen funktioniert.

Greifbare Baumthemen

Gegen Ende des Winters erscheint mir der körperliche Stress im Wechsel der Witterungsverhältnisse präsenter denn je. Dabei war ich bis jetzt fast vollständig von dieser Relation verschont geblieben. Dennoch hoffe ich, die jetzige Schwankung werden wir schadlos überstehen und uns unauffällig in den Frühling hinüberretten. Dann sind die Baumthemen wieder greifbarer, können wir den eigenen Aufbruch im Blühen, Sprießen und Wachsen wieder körperlich nachvollziehen und lassen die symbolischen Kompensationen schrittweise hinter uns. Als erstes werde ich auf der Linie sicherlich an die ersten Ansätze dieses jungen Jahres anknüpfen, indem ich die Langzeitreihe meiner Holzstruktur und Holzoberflächenfotos sowie der Fotos von Baumblüten und Baumblättern im Laufe des Frühlings weiterentwickle.

Motivierendes Lebensthema

Eine lange aufgeschobene Besprechung, die schon fast nicht mehr zu erwarten war, konnte heute doch noch realisiert werden. Damit haben sich einige Staus aufgelöst und ist ein Abschluss des so lange bearbeiteten Projekts in Sichtweite gekommen. Wieder ein Beispiel, wie sich scheinbar nicht enden wollende Geduld letztendlich auszahlen kann. Zumal die Rückmeldungen überaus positiv ausfielen und damit auch eine nachträgliche Bestätigung verbunden ist. Das ist auch bei Projekten förderlich, deren Zielrichtung und Inhalte über das eigene Fachgebiet hinausgehen. Es ist mir gleichzeitig eine Freude zu erleben, dass ich mich in solche eigentlich fremden Gebiete schnell einarbeiten und für die Fachleute überzeugende Vorlagen zur Verfügung stellen kann. Natürlich angereichert mit interaktivem Sinn und kommunikationsstrategischem Kalkül. Eine sehr gute und aufbauende Verbindung, in der sich der Sinn und die Qualität des eigenen Tuns zum Ausdruck bringen. Was die Auftraggeber nicht wissen, aus meiner Sicht aber nicht unwesentlich ist, dass auch die inhaltliche Aufarbeitung und mediale Umsetzung spezieller fachlicher Fragen von meiner durchgängigen Beschäftigung mit symbolischen Formen und symbolgesteuerter Kommunikation angereichert ist. Ohne das würden die Ergebnisse ganz sicher anders aussehen und anders wirken. Die stetige Weiterentwicklung meiner Baumprojekte ist mir auch hierfür wichtiger Hintergrund und motivierendes Lebensthema.

Gute Heizentscheidung

Die Entscheidung, den Holzofen zu aktivieren, war auf jeden Fall die richtige. Passender als bei diesem überaus winterlichen und doch nicht zur Jahreszeit und den jüngsten Erwartungen passenden Eis- und Schneewetter kann er nicht mehr zum Einsatz kommen. Und der nächste Besuch des Schornsteinfegers hat wenigstens einen Sinn. Beim letzten Mal hatte ich ihn nach Hause geschickt, da seit dem letzten Kehren kein Rauch durch den Schornstein gegangen war. Später kann sich zumindest etwas Ruß festgesetzt haben, so dass das Kehren wieder mehr Sinn macht und alles für die kommende Heizsaison gerüstet ist. Ich freue mich dennoch, diese Frostzeit bald hinter mir zu lassen, zumal handwerkliche Arbeiten anstehen, für die milde Außentemperaturen angenehmer sind.

Den Frühling in sich zur Blüte bringen

Mit etwas weniger Sonnenschein in den März gestartet. Das ist schade, aber dafür können wir doch schon an den Frühling glauben, trotz der frostigen Temperaturen. Ich erkenne es daran, dass bestimmte ins Stauen geratene Prozesse sich wieder verflüssigen, bei denen ein Abschluss abzusehen ist. Das kann nur Ausdruck eines intuitiven Vorfühlen des Frühlings sein. Höchste Zeit, würde ich sagen, denn die Lethargie hat überhandgenommen, eine Verstärkung und ein Motivationsschub von außen tut da gut. Der nächste Schritt wird dann eingeleitet, wenn wir die ersten Bäume sehen, die Blätter sprießen und Blüten auffalten. Dann ist der Frühling augenfällig geworden und jeder kann ihn in sich zur Blüte bringen.

Späte Ofenfreuden

V. scheint den Holzbrand vermisst zu haben. Mit geradezu leidenschaftlichen Elan widmet er sich der Aufgabe, die richtigen Abschnitte bereit zu halten, um den Ofen bei der ausgeprägten Kälte immer ordentlich zu füttern. Bei dem hohen Anteil an schnell brennendem Nadelholz ist das auch fast unvermeidlich. Nur zwischendurch sind auch lang anhaltende Scheite und Baumscheiben vom Apfelbaum oder der Buche dabei, die bei gleichem Volumen mindestens doppelt so lange anhalten. Aber der Zeitpunkt für den Start der wahrscheinlich sehr kurzen Holzofensaison war wirklich gut gewählt. Wenn nicht jetzt, wo die ganze Republik sich über die sibirische Kaltluft wundert, wann dann sollten wir die Ofenwärme denn noch nutzen. Wie so häufig könnte nach der unverhofft und verspätet eingetretenen Kälte auch urplötzlich der Frühling vor der Tür stehen. Und schon ist der Holzbrand dann kein Thema mehr. Bei dem geringen Verbrauch an Brennholz in dieser Saison werden wir nur relativ wenig auffüllen müssen, für die harten Winter, die noch kommen können.

Ungewöhnlich lichtreicher Februar

Tatsächlich ist die Sonnenstundenbilanz dieses Februars am vorletzten Tag des Monats schon besser als 2012, dem bisher sonnenreichsten Februar innerhalb meiner bisher 8-jährigen Statistik. Das entspricht immerhin etwa dem Doppelten an Sonnenlicht, was in einem Durchschnittsfebruar zu erwarten ist. Und das allein wegen der ca. 10 sehr hellen und langen Tage, die hinter uns liegen, und nach fast drei Monaten ausgeprägter Lichtarmut. Eines der Extreme, die in unseren Breiten anscheinend normal geworden sind, wobei das Normale im ständig vom ehemals Normalen Abweichenden zu finden ist. Nach dem unerwarteten Schneefall am Morgen kam das Licht dann auch schnell wieder zurück, voraussichtlich bis morgen. Es wäre zu schön, wenn diese Wetterphase gleich in einen lichtreichen und wärmeren Frühling überginge, der die aktuellen Frosttage hinter sich lässt. Eingestimmt wären wir schon einmal. Und die Bäume würden es ebenfalls vorziehen, besonders die Wärme liebenden Arten, wie der Feigenbaum, die ohne zeitigen Frühling kaum eine Chance haben, rechtzeitig ihre Früchte zur Reife zu bringen.

Erster Holzofentag des Winters

Eigentlich hatte ich das Thema schon abgeschlossen, aber V. hat heute tatsächlich den Holzofen erstmals in diesem Winter angefeuert. Die wirklich sibirischen Außentemperaturen waren wohl der Anlass. Und dass es objektiv keinen wirklichen Grund mehr gab, es nicht zu tun. Ms Widerstand war zwar vorprogrammiert, aber mit der wohligen Ofenwärme können am Ende dann doch alle zufrieden sein. Jedenfalls wenn die Wärme sich einmal in alle Räume ausgebreitet hat. Das geschieht erfahrungsgemäß nicht ganz so schnell. Es braucht schon einige Tage, bis die trockene Wärme tatsächlich auch ins Gemäuer eindringt und ein nachhaltiger Wärmespeicher entstanden ist. Das könnte aber im Laufe der Woche eintreten, denn mit diesem Wetter wird es wohl noch bis zum Wochenende mindestens weiter gehen. Meine Hoffnung ist, dass die Sonne wieder so konstant zurückkommt, wie wir sie in den letzten Tagen erleben durften. Heute waren da nämlich schon erste längere Lücken festzustellen, in denen die Kälte und der Wind das Sibirische überdeutlich spüren ließen. Auf dem Spaziergang gestern, bei strahlender Sonne und offenem Himmel war das fast gar nicht feststellbar. Nun also doch noch ein Ofenwinter, in dem sich das Brennholzmachen im Herbst vielleicht noch gelohnt haben wird. Eher unwahrscheinlich ist es aber, den gestapelten Brennholzvorrat tatsächlich noch aufzubrauchen. So werden die Fichten, Apfelbaum- und Buchenscheite wohl überwiegend erst in der kommenden Saison zum Einsatz kommen.

Strukturen im Winterlicht

Die wundervolle Helligkeit haben heute viele genossen. Das konnte ich auf meinem Lieblingswanderweg am Fluss entlang beobachten. Dabei war es sicher hilfreich, dass wir uns seit Tagen auf das Licht einstimmen und die Stimmung darin aufhellen konnten. Sich dann bei solchem Wetter, zwar kalt und windig, aber extrem sonnenreich, draußen in der Landschaft bewegen zu können, ist ein Gewinn für das Wochenende. Wenn es irgendwie möglich ist, will ich die Gelegenheit in kleinerem Umfang auch noch Anfang kommender Woche nutzen. Wie immer um diese Zeit des Spätwinters finde ich es besonders spannend, die ersten Wachstumsregungen bei den Bäumen festzuhalten, hier die neuen, sich farblich deutlich absetzenden Jungtriebe der Kopfweiden und die Kätzchen der Erlen neben den noch vom Vorjahr übrig gebliebenen geöffneten Zapfen. Und dann sind die Oberflächen der Baumrinden, hier von einer Wildkirsche, und verschiedene Strukturen bearbeiteter Hölzer bei diesem Licht interessant, z. B. bei den noch vom Herbst liegen gebliebenen Stämmen, deren Schnittflächen sie als Brennholzlose kennzeichnen und die schon leicht von Pilzen befallen sind. Oder bei den Stapeln ebenfalls schon aufgequollener und von Pilzen heimgesuchten Sperrholzplatten, die auf der naheliegenden Baustelle aufgestapelt liegen. Gerade solche Strukturen zählen zu den reizvollsten.

Weidenruten
Erlenblüte
Kirschbaumrinde
Brennholzlos I
Brennholzlos II
Verwitterte Sperrholzschichten