Abschluss des Marktjahres mit biografischen Rückblicken

Diesen letzten großen Floh- und Trödelmarkt des Jahres verpasse ich nur sehr ungern. Wegen des schönen kleinen Orts, einem Winzerdorf, mit den engen Gassen und der heimlichen Atmosphäre. Aber auch wegen der Jahreszeit, Ende September, wenn die letzten wärmenden Sonnenstrahlen den Rest des Sommers noch durchscheinen lassen, während der Herbst schon dem eigenen Höhepunkt entgegen strebt. Wie heute, mit super Sonne bei trotzdem kühler Lufttemperatur war es in den Vorjahren fast immer. Das gute Marktwetter ist fast auch schon Tradition. Besonders aber freut mich jedes Mal, mit M. zusammen dort hin zu fahren und die Tradition zu pflegen, auch einige Bekannte dort zu treffen, unter den Besuchern wie unter den Händlern. Einer meiner Lieblingshändler mit dem Vorrat an alten Briefen war auch wieder da. Und obwohl es immer dieselben Kartons mit denselben Briefnachlässen zu sein scheinen, habe ich dennoch einige neue handgeschriebene Briefbögen gefunden, die aus dem einen oder anderen Grund interessant waren. Mit verschiedenen mehr oder weniger lesbaren Bögen meist aus der Zeit zwischen 1900 und 1940. Dabei geht es mir wie immer vor allem um die Schriftbilder an sich. In zweiter Linie sind natürlich auch die noch identifizierbaren Inhalte spannend und öffnen winzige Blicke, ausschnittartige Einblicke in vergangene Zeiten und die Geschichte, immer am Beispiel des Lebens konkreter Personen. Auf dem Rückweg sind wir am Startpunkt eines meiner Lieblingswanderwege vorbei gekommen. Es reizt mich, ihn wenigstens einmal in diesem Jahr noch zu gehen. Vielleicht im Laufe des hoffentlich goldenen Oktobers, um den Blätterherbst in seiner späten Phase noch in Fotografien festhalten zu können.

Herbstliche Brennholz- und Gartenarbeiten

Das geplante Brennholzmachen konnten wir heute umsetzen. Eigentlich war das Wetter dafür ideal, sonnig und doch kühl. Die jetzt auf Vorrat liegende Menge sollte für den größeren Teil der Holzofensaison ausreichen. Aber man weiß eben nie, vor allem, wenn wir diesmal nicht erst im neuen Jahr, sondern schon im Dezember beginnen sollten. Den Fall hatten wir in besonders strengen Wintern auch schon. Wenn die Kälte dann auch noch lange in 2019 hinein reicht, könnte der Brennholzbedarf deutlich größer werden. Ich wage da mal keine Prognose. Am Nachmittag hatte ich viel Arbeit damit, die Wurzelballen der Sonnenblumen auszugraben, von lockerer Erde zu befreien und sie zusammen mit den noch verbliebenen Stängeln zu zerkleinern und für die Biotonne vorzubereiten. Da ist im Laufe des Sommers jede Menge Biomasse zusammengewachsen. Unglaublich, wenn man bedenkt, dass am Anfang nur diese kleinen Samenkerne stehen … Jetzt wirkt der Garten auf einmal viel lichter und aufgeräumter. Zentraler Farbakzent in der Mitte sind jetzt die noch verbliebenen Strohblumen, einmal die in die Erde gepflanzten und einmal die im Kübel angepflanzten, die bisher im Vorgarten standen. Die habe ich auf Ms Wunsch nach hinten gebracht, wo sie ihren Artgenossen für den Rest des Herbstes Gesellschaft leisten. Erfahrungsgemäß kommen noch lange immer wieder neue Blüten nach, oft bis in den November hinein. Auch mit neuen Samen vom Rizinus sind wir dieses Jahr reich gesegnet. Von der einzigen großen Pflanze, die wir in diesem Jahr haben, konnte ich schon viele sehr schöne Samenkerne gewinnen. Die Fruchtstände trocknen nach und nach ein. Aus den ehemals rötlichen, fleischigen Stachelkügelchen werden dann herbstlich welke, ganz harte und mit feinen harten Stachelchen übersäte Gebilde, in denen sich meist drei Samenkerne befinden. Die müssen zuvor aber noch von einer kokonartigen Schale befreit werden und kommen dann als bohnenförmige Samen mit marmorierter Oberfläche zum Vorschein. Ich finde das spannend, vor allem weil man die nächstjährige Züchtung damit schon so gut wie sicher hat.

Die nächste Brennholzsaison vorbereiten

Vielleicht steht morgen oder am nächsten Wochenende die zweite Ration unseres Brennholzvorrats für den Winter zum klein Sägen an. V. hatte schon vor zwei Wochen die Stammabschnitte herangeschafft und teilweise bereits gespalten. Das Sägen mit der schweren Kreissäge in ofengerechte Abschnitte sollte nicht das Aufwändigste sein. Aber bei solchen Vorhaben spielt natürlich auch das Wetter eine Rolle, und die momentane Verfassung, die anstrengende Arbeiten auch mal scheitern lässt. Wir werden es kurzfristig entscheiden. Immerhin ist schon seit dem Frühjahr die Hälfte aufgefüllt, so dass kein akuter Bedarf besteht. Aber man ist eben immer beruhigter, wenn die Vorräte stehen und man sich nicht erst kurz vor den dauerhaften Frösten darum Gedanken machen muss. Ich wage keine Prognose. Aber es kann ja durchaus sein, dass ein wirklicher Winter wiederum nicht kommen wird und die Holzbrandsaison so möglicherweise nicht sehr lange andauert.

Das Gemeinsame der Art zum individuellen Ausdruck bringen

Nun kommen auch wieder die Anfragen zu Kooperationsmöglichkeiten mit dem Baumtagebuch. Dieses Thema hatte über den Sommer weitgehend brach gelegen. Erfahrungsgemäß gegen Jahresende wird es aber wieder auferweckt, in immer neuen Varianten und von verschiedenen Richtungen. Leider ist dieser Ansatz selten von Erfolg gekrönt, da die Motive und inhaltlichen Linien schwer miteinander zu vereinbaren sind. Eigentlich ist die Idee nicht unattraktiv, praktisch dennoch kaum umsetzbar. So wird das Baumtagebuch in seiner Substanz das bleiben, was es seit über 13 Jahren ist: Ein Themenblog, der das große Themenfeld der Baumsymbolik aus ganz persönlicher Perspektive beleuchtet und aus dieser Individualität einiges herausarbeitet, was allgemein vermittelbar, verstehbar und teilbar ist. Das zeigen mir die Rückmeldungen und Kommentare. Damit ist das Baumtagebuch wie ein Spiegel der Wesens der Bäume selbst. Wie es Hermann Hesse einmal sinngemäß ausgedrückt hat, ist jedes Exemplar ein Repräsentant seiner Art, drückt sich in diesem Rahmen aber höchst individuell aus, geht seinen je eigenen Weg in je unverwechselbarer Gestalt.

Ländliche Auszeit während der Arbeit

Der Weg und der vorläufige Abschluss eines aufwändigeren Projekts hat mich heute wieder zu dieser abgelegenen, von Wald eingefassten Sportanlage geführt. Um die Freiplätze herum stehen hohe Fichten. Super Bedingungen, vor allem im Sommer. Aber fürs Fotografieren auch ungünstig, da sich bei Sonne, wie wir sie heute glücklicherweise in Altweibersommerart genießen konnten, auch starke Schlagschatten bilden. Dennoch war das ein zwar die Konzentration wie immer fordernder, aber auch abwechslungsreicher Arbeitsausflug, der schon bei der Hinfahrt durch ländliche Straßen und Feldwege etwas Exotisches und einen Hauch von Auszeit mitten in die Arbeitswoche gepflanzt hat.

Wunderbaumsamen

Nun habe ich doch schon einige Samenkerne vom großen Rizinus sammeln können. Die Fruchtstände trocknen partiell ein, das ist dann das Zeichen, dass man sie entnehmen kann. Die noch grünen Kapseln zu entnehmen und die Samen heraus zu pulen ist nicht zielführend, da die dann noch unreif sind und nicht diese marmorierte Schale tragen. Vermutlich sind das später auch Blindgänger, noch nicht wirklich keimfähig. Abgesehen davon muss es aber noch andere Kriterien und Einflussfaktoren geben, die ich noch nicht identifizieren konnte. Einen Grund, warum es so vieler Blindversuche beim Pflanzen bedarf, bis einer erfolgreich ist. Alice wollte sich, als ich dabei war, die getrockneten Fruchtstände zu sammeln, sogleich daran zu schaffen machen. Aber natürlich will ich nicht, dass der arme Vogel noch an den Samen eingeht und habe alles schnell in Sicherheit gebracht. Nun hoffe ich, dass die Wunderbäume im Folgejahr besser entfalten und dass es mehr als nur ein großer werden wird.

Sturmgefährdeter Wunderbaum

Von den Stürmen der letzten Tage sind wir noch weitgehend verschont geblieben. Aber die heftigen Winde haben auch bei uns im Garten einiges durcheinandergebracht. Natürlich sind wieder einige Sonnenblumen umgestürzt und teilweise abgeknickt. Und außerdem hat es unseren größten Rizinus erwischt. Ich hatte es am Morgen schon vom Fenster aus gesehen und befürchtete von daher das Schlimmste. Näher betrachtet war vom Wind aber nur kräftig umgebogen worden, fast bis zum Boden, ohne dass allerdings der Stängel gebrochen wäre. Um Ähnliches in den nächsten Wochen zu verhindern, habe ich ihn mit kräftigem Draht am Zaun angebunden. So sollte nichts Gravierendes mehr passieren. Die Wunderbäume sind schon anfällig, wenn sie so ausladend und hoch ausgewachsen sind. Immerhin wurden ihre Blätter dieses Jahr nicht vom Hagel beschädigt. Ich bin nun froh, ihn gerettet zu haben und dass wir wohl für die kommende Saison noch genügend Samenkerne aus dem großen Exemplar gewinnen können.

Was Herbst bedeuten kann

Das ist schon richtig Herbst, fast dem typischen Novemberwetter gleich, mit nasser Kühle und wenig Licht. Ein krasser Kontrast zum zuletzt noch beinahe hochsommerlichen Spätsommer. Bei aller Annehmlichkeit der Gartensaison, natürlich hat auch diese Jahreszeit ihre Reize, die vor allem mit dem beginnenden Rückzug zu tun haben. Während des Blätterherbstes zeihen wir uns schrittweise zurück ins Haus, aber die natürliche Kulisse bleibt eben noch Beobachtungsgegenstand. Die zieht uns noch an, während wir in Rückwärtsbewegung sind. Und gewinnt gerade durch die neue Distanz besonderen Reiz. Ein Reiz, der auch mit den Anzeichen der Vergänglichkeit zusammenhängt. Das spielt wohl die Ästhetik des Verfalls des sich Auflösens hinein. Und wie so oft helfen uns die Bäume, dieses im Äußeren wahrnehmbar zu machen, eben durch die Veränderungen der Bäume dort draußen selbst, und im Inneren ein Pendant im Seelischen, in der inneren Wahrnehmung zu erschaffen, das wie ein individueller Spiegel wirkt. So erschaffen wir die äußere Natur im Inneren auf eigenwillige Art nach, stärken unsere Verbindung zu diesem Äußeren und erkennen unsere unmittelbare Verbindung zum Natürlichen besonders eindrücklich.

Die letzten Sonnenblumen

Jetzt habe ich fast alle Sonnenblumen abgeschnitten, und noch eine ganze Reihe von schönen Blüten retten können. Das ist immer ein Blickfang in der Wohnung, zumal sie sich in der Vase zuletzt lange gehalten haben. Aber mit dem Regen werden nun auch die letzten, sehr hohen Exemplare nicht mehr lange durchhalten. Schade, das ist wie eine Markierung des Sommerendes. Immerhin können sich die drei Wunderbäume damit besser enfalten, da sie von keiner Seite mehr eingezwängt werden und genügend Licht erhalten. Von dem größten erhoffe ich mir nämlich noch möglichst viele Samenkerne, was notwendig ist im Hinblick auf die hohe Blindgängerquote. Der Rasen ist auch wieder gemäht, so dass nicht mehr so viel an neuer Gartenarbeit in nächster Zeit anfallen wird. Gut, denn V. plant gewisse handwerkliche Maßnahmen für den Garten, die in der Zeit der bisherigen Gartenarbeit dann zusätzliche Energie erfordern.

Pflanzrituale

Ein Einundzwanzigster und wie fast immer einer der eindrücklicheren Tage. Dieses Jahr beginnt der Herbst ziemlich pünktlich, vorbildlich dem Kalenderdatum entsprechend. Angekündigt hatte sich diese Stimmung schon länger, aber jetzt ist sie unübersehbar. Und schon muss man bangen, dass die letzten reifenden Früchte, bei mir ist das Gemüse, nämlich die superscharfen Chilis, dass die nicht mehr richtig ausreifen. Dabei haben die Pflanzen in den letzten Wochen immer wieder neue Blüten angesetzt, die auch jetzt noch sichtbar sind. Das sollte also auch in den kommenden Wochen noch mehr Chilischoten werden und am Ende eine deutlich bessere Ernte als im Vorjahr, als ich allerdings auch nicht so viele Pflanzen gesät hatte. Auch wenn die Blätter, eigentlich die ganze Pflanze über den Sommer trotz Optimalbedingungen irgendwie blassgelblich und nicht satt grün aussah, entwickeln sich die Schoten doch prima. Und die Schärfe ist genauso außerordentlich wie im letzten Jahr. Das ist schon ein Erfolgserlebnis, wenn ich bedenke, wie mühsam und langwierig das Ziehen der Pflänzchen aus den vorjährigen Samen war und wie unendlich viel Gießwasser sie geschluckt haben, bevor auch nur eine Blüte aufgetaucht ist. Als Ergänzung zu meinen Baumpflanzungen, die nicht so häufig vorkommen, sind diese jährlich wiederkehrenden Pflanzrituale etwas, das mir ans Herz gewachsen ist.

Ein Lob der Jahreszeiten

Mal sehen, ob das tatsächlich der letzte wirkliche Spätsommertag war, wie manche Wetterleute sagen. Von einer Kaltfront ist die Rede. Ich hoffe, uns werden dennoch einige Altweibersommertage vergönnt sein, zumindest das für diese Zeit typische Licht. Damit das Herbstlaub der Bäume seine Farben zur Geltung bringen kann und wir einen Eindruck vom Wechsel der Jahreszeit behalten. Das gehört doch einfach zu den schönsten Seiten des Lebens in den gemäßigten Breiten. Eben diese Wechsel und Umbrüche, die uns jeweils wechselnde Szenen und Abbilder des Lebens in der Natur zeigen und in uns mit eben solchen inneren Veränderungen und Wechseln der seelischen Verfassung und Stimmung verbunden sind.

Wehmutstage

Es ist beim Kalenderjahr fast wie bei der gesamten Lebenszeit. Zum Ende hin beschleunigt sich alles. Die Wahrnehmung der Zeit, die innere Zeit sozusagen, wird schneller. Die Tage fliegen dahin, die Jahreszeiten sind vielleicht noch identifizierbar, aber kaum noch in ihrer Gesamtheit zu erfassen, weil sie so schnell vorüberziehen. So nehme ich das in diesen Septembertagen wahr. Trotz noch sommerlicher Temperaturen, viel Licht und Sonne ist der Herbst doch die dominante Jahreszeit und lässt die dunklen, richtig ungemütlichen Tage vorausahnen. Was wir aktuell haben, ist eigentlich kein richtiger Altweibersommer, eher ein verlängerter, dennoch herbstlicher geprägter Hochsommer, der einen ahnen lässt, dass es ganz schnell gehen kann und schon steht Weihnachten vor der Tür. Das Herbstlaub der Blätter mag uns den schnellen Übergang erleichtern, weil es diese Mischung aus Schönheit, Wehmut und Abschiedsstimmung in uns wachruft.

Notwendige Unterbrechungen

Eine kleine Holzarbeitspause. Das ist auch mal ganz gut. Um etwas Abstand zu gewinnen, denn auch ständige Beschäftigung mit dem Thema und ununterbrochene Arbeit mit der Symbolik der Hölzer kann ermüdend wirken. Mit ein wenig Abstand gelingt es aber, das Projekt kontinuierlich frisch  zu halten, im wieder mit neuem Elan und unverstelltem Blick. Eigentlich gut, dass es diese globalen Stimmungsschwankungen gibt. Das schafft Unterbrechungen und Pausen, die bei Initiativen wie dieser notwendig sind.

Bäume, Blumen und Vögel

Alice ist zurzeit außer Rand und Band. Der Vogel scheint sich bei uns extrem wohl zu fühlen. Und je intensiver und öfter wir uns mit ihm beschäftigen, desto mehr fühlt er sich zu uns hingezogen. Natürlich hat er fast nur Unsinn im Kopf, zerren, anpicken und stibitzen sind dabei seine Lieblingsbeschäftigungen. Zwischendurch lässt er dann auch jede Menge Kot ab, so dass M. ständig die aggressiven Flecken entfernen muss. Aber irgendwie kann man ihm nicht böse sein. Zu ungewöhnlich und eindrucksvoll ist die Interaktion mit dem Tier. Interessant, wie sich von Jahr zu Jahr die Schwerpunkte der Aufmerksamkeit während der Gartensaison verschieben. Waren es vor einigen Jahren vor allem die Bäume des Gartens, denen ich mich überwiegend gewidmet habe, sind in den beiden vergangenen Jahren die Blumen hinzugekommen, vor allem die selbst gezogenen. Und spätestens 2018 ist dann auch noch ein Jahr geworden, in dem uns die Vögel im Garten während des ganzen Sommers beschäftigen. Felix und die anderen Amseln haben uns schon in den Vorjahren viel Freude gemacht, aber eben nur in einem engen zeitlichen Fenster. Alice scheint da konstanter zu sein und seinen Elan über Monate nicht zu verlieren. Ich bin gespannt, ob sich diese Aktivität auch über den Winter fortsetzt.

Wachstumsschwankungen und Kosmos

Es war nicht unbedingt ein Jahr der Gartenbäume. Tatsächlich haben sich die Bäume des Gartens nicht so spektakulär weiterentwickelt während dieser warmen und sonnenreichen Wachstumsperiode. Schwer zu sagen, woran das liegt. Ob tatsächlich der Kampf mit der Lufttemperatur und der damit verbundenen schwierigen Regulation des Wasserhaushalts dafür verantwortlich war oder noch nicht näher zu bezeichnende, aber dennoch wirksame kosmische Konstellationen. Ich kann es nicht sagen, tendiere aber zu letzter Begründung, einfach weil ich scheinbar unerklärliche Schwankungen auch bei anderen Pflanzen feststellen kann, die in einem Jahr prächtig gedeihen, im folgende dagegen gar nicht. So erlebt mit den Bananenstauden, bei denen schon im Frühjahr erkennbar war, dass sie nicht sehr wachstumsfreudig werden sollten. Das hat sich bis jetzt durchgezogen. Zwar zahlreiche Wurzelableger, aber die Hauptpflanzen wollten einfach nicht wachsen, jedenfalls nicht erkennbar. So war es bei zwei von nur drei überhaupt aus den Samen heraus entstandenen Rizinusstauden. Eine ist sehr schön, ausladend und hoch geworden, die zweite bleibt in halbwüchsigem Stadium stecken und die dritte hat es zwar zu Früchten gebracht, konnte sich bis jetzt aber nicht über 20 cm Höhe hinausbewegen, ein Rizinus-Bonsai sozusagen. Wie anders als mit den Sternen und ihrer gegenseitigen Abhängigkeit, den Energien, die sich abhängig von dieser veränderlichen Konstellation ebenfalls verändern, wie anders lasse sich solche Unterschiede erklären. Die Pflanzen haben da wohl einen sehr viel feineren Draht in den Kosmos hinein, als wir uns das vorstellen können. Wir sehen nur die Sonne und denken, das sei in jedem Fall ein aufbauendes Mittel, eine ideale Bedingung fürs Wachstum. Das aber trifft nicht immer zu.

Sonnenblumenkrone

Da die Hochsommerhitze den Kübelpflanzen doch sehr zugesetzt hatte, war es an der Zeit, einige davon herauszunehmen und zu ersetzen. Wir haben in einen der Sandsteintröge einige Erikapflänzchen in Weiß und Lila gesetzt. Und andere Stellen, an denen zuletzt nur noch verdörrte Blumen standen, konnten wir mit den Geranien ausfüllen, die wir aus den Pflanzkästen umgepflanzt haben. Die sind relativ unempfindlich und werden auch noch eine Weile halten. Die Sonnenblumen habe ich ebenfalls noch einmal ausgedünnt und einige schöne Köpfe wegen der Samen zu Trocknen ausgelegt. Jetzt sind einer Zaunseite nur noch wenige Exemplare übrig, an der anderen aber noch die ganz hohen, die später zur Blüte gekommen sind, sich jetzt aber immer noch sehr wuchs- und blühfreudig zeigen. Vor allem bilden sie immer wieder neue Nebenblüten, fast wie ein Sonnenblumenbaum, der seine Krone sukzessive ausbaut und verbreitert. Die Sonnenblumen sind mir schon ans Herz gewachsen. Allerdings werde ich sie im kommenden Jahr mehrzentriert pflanzen und nicht mehr so ausgedehnt und in der Reihe. Es wird darauf ankommen, die sonnenreichsten Plätze zu finden. Ansonsten müssen sie sich zu sehr mühen, ihre Blütenköpfe zum Licht zu strecken, und werden dann auch übermäßig hoch, was für das Auge und den Gesamteindruck des Gartens weniger eindrucksvoll wirkt.

Symbolkommunikation und Reserven

Das sind für uns alle keine guten Tage. M. ist heute erneut eines ihrer unseligen Malheurs passiert, die immer wieder einen Rückschlag bedeuten. Da sind Gespräche über einen ungewöhnlich leutseligen Vogel schon das Positivste, das man als Symbolkommunikation zwischen all den Widrigkeiten in sich aufnehmen kann und das dann auch gerne tut. Ich bin froh, dass an diesem Wochenende zum ersten Mal seit langem keine allzu anstrengenden Projekte anstehen. Vielleicht Gelegenheit, ein Stück weit zur Ruhe zurückzufinden und mit Kontemplation und Lektüre, vielleicht zur Symbolik der Bäume, neue Energie zu tanken.

Bäume und die laufende Erholung

Das ist wieder eine dieser Wochen, die nur so geflogen sind. Auch wenn der letzte Werktag noch bevorsteht, scheint sie mir rückblickend wie ein langer, arbeitsintensiver Tag. Da lässt sich eine gewisse Ermüdung nicht ganz leugnen, zumal der Modus in den nächsten Wochen nicht durch einen entspannteren abgelöst zu werden scheint. Ich bin sehr dankbar für die zeitlosen Themen, die für mich immer hintergründig mitlaufen. Die wirken Ermüdungserscheinungen entgegen und wirken wie eine Art laufende Erfrischungskur. Gerade weil die Bäume und alles, was mit ihnen für uns Menschen verbunden wird, etwas ganz Grundlegendes ansprechen und in der Seele anklingen lassen, das so gar nichts mit den Erfordernissen und Zwängen des Arbeitsalltags zu tun hat.

Gute Traubenernte 2018

Nun hat V. auch die externen Weinreben gelesen und bereits zurückgeschnitten. Das war dringend notwendig, nachdem es im letzten Jahr zu nachlässig erledigt wurde. Ein kräftiger Rückschnitt führt in der Regel zu dickeren Trauben im Folgejahr, wenn es denn ein gutes Traubenjahr werden sollte. Die Ausbeute ist beachtlich im Vergleich zum Vorjahr, was uns ein wenig verwundert, da ja allgemein mit einer guten Qualität, aber weniger Ertrag gerechnet wurde. Bei uns ist es aber auf beiden Ebenen positiv. Das meiste davon wird V. selbst verbrauchen, als Tafelwein für das ganze Jahr.

Für den Holzbrand im Winter vorsorgen

In diesem Jahr ist V. besonders früh an mit der Vorbereitung des Brennholzvorrats für den Winter. Die Hälfte des Reservoirs ist noch aufgefüllt, und etwa noch einmal dieses Volumen hat V. bereits als grob gesägte Abschnitte herbeigeschafft und teilweise gespalten. Demnächst werden wir das mit der großen Kreissäge in ofengerechte Abschnitte sägen und den Wintervorrat komplett machen. Jedenfalls dürfte das dann für die erste Phase der Ofensaison ausreichen. Wenn die Saison länger anhalten sollte, müssten wir ohnehin noch einmal aktiv werden, dann bei weniger freundlichen Temperaturen. Diesmal ist eine Menge Buchenholz dabei. Das ist schon mindestens 15 Jahre alt und stark vom Holzwurm heimgesucht worden. Der Brennwert wird entsprechend niedriger ausfallen als normal. Aber das gilt auch für einige andere schon vor Jahren auf Vorrat gelegte Abschnitte vor allem der Nadelhölzer, die eigentlich schneller verbraucht werden müssten. V. hat das mit der Vorratshaltung vielleicht doch etwas übertrieben.

Übergang im Spiegel innerer Befindlichkeit

Der Bedarf an Gießwasser ist schon um die Hälfte zurückgegangen. Nur noch wenige Sonnenblumen und die übrigen Kübelpflanzen benötigen auf Grund der moderat sonnigen Witterung auch nicht mehr so viel Feuchtigkeit. Damit ist die sozusagen gemütliche Phase des Frühherbstes eingeleitet, in der alles im Übergang ist. Die letzten Früchte reifen, die ersten Blätter welken und verfärben in Richtung herbstlicher Farben. Die ersten Baumarten entblößen ihr Skelett, da sie kaum noch Blätter tragen und die letzten Farbakzente der Früchte vergangen sind. Da denke ich unwillkürlich an November und die dunklere Winterzeit. Dieser Eindruck ist als Vorahnung jetzt schon dominanter als der sommerliche. Ich finde es immer wieder anregend, diesen Wechsel der Jahreszeiten in der inneren Befindlichkeit gespiegelt zu sehen.

Blasser Baumfrüchteherbst

Die Nachmittagssonne hat in diesen Frühherbsttagen schon diese wohlige Wärme und das einmalige goldene Licht. Trotzdem präsentiert sich die Baumlandschaft eher in matter Verfassung. Ich vermute, das ist eine Spätfolge des heißen und trockenen Hochsommers, der die Säfte der Pflanzen auf niedriges Niveau gebracht hat, Blätter frühzeitig hat welken und abfallen lassen und die Früchte zwar schnell reifen, aber größtenteils auch stark eintrocknen lassen. Besonders deutlich ist das bei den Weißdornsträucher, die zwar viele Früchte tragen. Die sind aber viel kleiner als in den Vorjahren, wirken ausgedörrt, schrumpelig und glanzlos. Meist sind sie allein an den Zweigen zu sehen, ganz ohne oder mit nur noch wenig Begleitung durch Blätter, die der Hitze schon früher erlegen sind. Ähnliches sieht man bei den Ebereschen und bei den Pfaffenhütchen. Bei denen zeigen sich ebenfalls eher schmächtige Hütchen, die überwiegend blass erscheinen und die knall-rosa und die später knall-orangene Färbung regenreicherer Jahre vermissen lassen. Kann sein, dass der Herbst in Sachen Feuchtigkeit den Umschwung bringt, an der herbstlichen Erscheinung der Baumfrüchte wird das aber nichts mehr ändern. Sie werden möglicherweise dann nur früher an den Zweigen faulen oder vergehen und recht bald ein winterliches Baumgerüst übrig lassen.

Holzarbeit und Autokorrektur

Gut, jetzt ist eine ganze lange Schlange von Holzarbeitsaufträgen abgearbeitet. Das hat neben den anderen Projekten sehr viel Zeit und Energieleistung gekostet, ist aber auf der anderen Seite auch eine Art Ausgleich und sinnhafte Form von Erholung für mich. Ungern würde ich diese fast schon kontemplativen Arbeiten missen, die im sonst oft von kommunikativen Herausforderungen geprägten Arbeitsalltag wichtige Ruhepole setzen, von denen aus man alles andere einmal aus unvoreingenommener Perspektive betrachten und einordnen kann. Eine Art Selbstbeobachtung, die Fehler erkennen hilft und Korrekturen im laufenden Prozess möglich macht, ganz außerhalb direkter sozialer Interaktion, aber doch unter dem Eindruck einer solchen, die aber eben auf einer anderen thematischen Ebene angesiedelt ist.

Wechsel- und Wahlmöglichkeiten

Die anstrengenden Arbeitstage sind zur Routine geworden. Nach ununterbrochener konzentrierter Projektarbeit bin ich immer froh, wenigstens noch kurze Zeit des Tages den Kopf mit der Holzarbeit frei machen zu können. Das funktioniert eigentlich immer. Es ist wie das Abtauchen in eine andere Welt, wie ein Abstand nehmen und in sich Kehren, das in der Form wohl nur bei wenigen Aktivitäten möglich ist. So werde ich am Wochenende diesen Anteil meiner Arbeit überwiegend verfolgen können und das andere einmal in den Hintergrund stellen. Gut, dass ich diese Wechsel- und Wahlmöglichkeiten immer wieder umsetzen kann.

Frühherbstliche Gartenarbeiten

Von den schon abgeschnittenen verwelkten Sonnenblumen, deren untere Stängel noch in der Erde wurzeln, einmal abgesehen, erscheint der Garten jetzt zum Frühherbst wieder sehr aufgeräumt. Das liegt daran, dass die Trauben schon abgeerntet und zurückgeschnitten sind und M. jetzt auch die Rabatten wieder gerechelt und von Unkraut befreit hat. Da V. einige bisher sperrig verlaufene Spanndrähte, die zum Leiten der Weinreben nicht mehr benötigt werden, ebenfalls entfernt hat, ist die Sicht in die Tiefe des Garens ebenfalls klarer und unverstellter. Als weitere Gartenarbeit steht auf jeden Fall das Zurückschneiden des Efeus an. An der Grotte vor allem, wo die neuen Triebe schon in alle Richtungen abstehen, und auch die Ranken über der langen Mauer. Bei der Grotte muss der Rückschnitt diesmal umfangreicher ausfallen, da jetzt erstmals die Gelegenheit ist, die ursprünglich schlankere Form wieder herzustellen. Dafür muss ich mir wohl einen Samstagnachmittag reservieren.

Sportstätte im Wald

Eine Tennisanlage mitten im Wald. Das Fotoshooting hat mich heute an diesen ungewöhnlichen Ort geführt. Von Fichten umgeben ein Ensemble von offenen Tennisplätzen und ein große Halle. Viel Arbeit und Energie muss dahinter stecken, beachtlich für einen Verein und Ausdruck des langjährigen Engagements seiner Mitglieder. Und da nicht alle Bilder, die benötigt werden, auch an diesem Termin realisiert werden konnten, werde ich noch einmal dorthin kommen. Eigentlich ganz spannend, damit ist der Mehraufwand dann durch landschaftliche Eindrücke wieder kompensiert.

Weintraubenernte Teil I abgeschlossen

Wie gedacht ist zumindest die hiesige Weinlese schon abgeschlossen. V. hat mit einem Verwandten zusammen den ganzen Vormittag daran gearbeitet und den Rest des Tages damit verbracht, den Grünschnitt einzusammeln und alles wieder sauber zu machen. Am Abend habe ich dann noch einige umgeknickte und verblühte Sonnenblumen geschnitten und zu unserem Grünschnitt gegeben. Es kommen immer noch neue Blütenköpfe, etwas kleiner als sonst, aber z. T. mit herbstlichen Farben, so wie das Samentütchen es angekündigt hatte. Einige Samen für das nächste Jahr werde ich sicher sammeln können. Allerdings wird es im nächsten Jahr nicht mehr so viele geben. Und die Standort werde ich so wählen, dass sie auf jeden Fall genug Licht bekommen, auch ohne sich vier Meter in die Höhe strecken zu müssen. Auch mit dem Gießen hat das in dieser Saison dann doch überhand genommen.

Das Weinlese-Ritual

Das Weinlesefieber hat V. nun doch wieder etwas früher und unermüdlicher erfasst als geplant. Wie immer ist es mit der Ruhe vorbei, wenn das Ritual einmal angelaufen ist. Da aber der Ertrag wegen der vielen an Altersschwäche eingegangenen Reben nicht mehr so hoch ist, wird es sicher in überschaubarem Zeitrahmen beendet sein. Wahrscheinlich schon morgen, da zusätzliche Hilfe angesagt ist. Obwohl mich das Thema selbst nicht in gleichem Maße berührt, bin ich doch froh, wenn es für dieses Jahr einmal wieder abgeschlossen ist. Danach wird es eher möglich sein, die ästhetisch anregenden Facetten des Frühherbstes wirklich wahrzunehmen.

Baumthemen wieder dominanter

Wieder ein arbeitsreicher Sonntag, den ich dennoch als sehr kontemplativ empfunden habe. Vielleicht wegen des mittäglichen Ausflugs zum traditionellen Dorffest. Vielleicht wegen der Ruhe, die diesem Tag zu eigen war und die Konzentration hoch gehalten hat. Das hat dann trotzdem sonntägliches Flair und ermöglicht einen Abstand, der an Werktagen so nicht möglich ist. Auch die Holzarbeit war heute wieder Thema, in Form von Rückmeldungen und neuen Aufträgen. Und so sind die nächsten Arbeitseinsätze schon wieder geplant. Offensichtlich ein Jahr, in dem die Bäume, deren Hölzer und die Energie und Symbolik derselben eine wieder deutlichere Rolle spielen.

Das Zusammenspiel der Gartenbäume

Unsere Sonnenblumen halten sich in diesem Jahr besonders lange. Allerdings musste ich einige auch schon abschneiden, weil sie vollständig verblüht sind. Dadurch, dass ich sie aber zeitversetzt eingepflanzt hatte und es auch verschiedene Sorten sind, kommen immer wieder neue nach. Gerade die Riesenexemplare sind sehr blühfreudig, wenn auch die Blüten etwas kleiner ausgefallen sind in dieser Saison. Es liegt wohl daran, dass unser alter Feigenbaum nicht mehr da ist, dass die Gartenbäume in diesem Sommer gar nicht so dominant erscheinen. Der Walnussbaum ist trotz seiner schon beachtlichen Höhe in seiner Art ohnehin eher unauffällig. Der Ginkgo ist zwar der imposanteste und höchste von allen, ist aber schon so weit herausgewachsen, dass man in Augenhöhe nur noch den Stamm erblickt. Man muss den Blick schon Richtung Himmel erheben, um seine ganze Präsenz in sich aufzunehmen. Die beiden kleinen Feigenbäumchen werden noch einige Jahre benötigen, um sich gegenüber den älteren behaupten zu können. Und ganz dezent sind ohnehin die Gleditschien, wegen ihres noch sehr dünnen Stämmchens, aber auch bedingt durch die Art. Denn selbst ältere Bäume mit starken Stämmen bleiben sehr licht und filigran, wirken in keiner Weise aufdringlich. Ich hoffe, dass zumindest der stärkere der beiden sich gut entwickeln wird und irgendwann neben Walnussbaum und Ginkgo eine erkennbare Baum-Marke im Garten setzen wird.