Holzästhetik und Erwartungen

Auch die Ästhetik spielt bei den Holzkreationen eine nicht unwichtige Rolle. Das gilt für die Ergebnisse selbst, vor allem, wenn die Auswahl einer Holzart oder einer Kombination von Holzarten unter eben ästhetischen Gesichtspunkten erfolgt ist und die Wahrnehmung sich anschließend mit der vorgängigen Erwartung verbindet. Aber auch schon bei der Verarbeitung der Hölzer schwingt die Ästhetik mit, wirkt wie ein Katalysator. Ich gehe allerdings davon aus, dass die konkreten ästhetischen Vorstellungen der Interessenten sich von meinen während der Arbeit oder in Bezug auf die bearbeitete Holzart generell unterscheiden. Das ist nicht tragisch, denn der Abgleich sozusagen baut ja auf einer Art Vorgabe auf. In der Regel kann ich gut nachvollziehen, was etwa an einer bestimmten Kombination besonders gefällt, z. B. ein Hell-Dunkel-Kontrast, eine Stimmigkeit der Farbkombination, der Ausdruck des Typischen der Art auf der polierten Oberfläche der Perlen. Es ist dann eine Herausforderung, dieser Erwartung möglichst nahe zu kommen und Formen herzustellen, die ihre ganze Symbolik in Bezug zu den Trägern entfalten können. Das sind Gedanken, die mir bei der heutigen Arbeit an einem Kombinationsarmband mit den Hölzern des Walnussbaums und des Olivenbaums durch den Kopf gegangen sind.