Wo Künstliches symbolische Stärke zeigt

Den künstlichen Weihnachtsbaum, der letzten Jahr erstmals zum Einsatz kam, habe ich heute nochmal entpackt und provisorisch aufgebaut. Die Einzelteile, das sind neben dem Ständer drei „Stamm“-Teile und zahlreiche einzeln einzuhängende „Äste“ sowie eine zusammenhängende Spitze, waren in zwei Kartons verpackt und sehr schnell wieder zusammengesetzt. Schwieriger wird’s dann schon mit dem Aufstellen vor Ort, denn der Untergrund ist leicht schief, und vor allem muss der leicht Ständer mit einem sehr schweren Sandsack beschwert werden, um die ganze Saison stabil zu bleiben und bei heftigen Winterwinden nicht wegzufliegen. Anschließend erhält der Baum noch eine LED-Beleuchtung mit bernsteinfarbenen Lichtern. Ich fand das sehr schön. Und interessanterweise wurde die Schönheit auch von vielen Besuchern gelobt, obwohl man schon auf den ersten Blick wahrnimmt, dass es sich um einen künstlichen Baum handelt. Die Anmutung des Gleichmäßigen in Verbindung mit der offensichtlichen Künstlichkeit wirkt auf die meisten irgendwie rührend. Ein Zeichen mehr dafür, dass Symbole sich u. U. ganz weit von der materiellen Substanz entfernen und erst in den Köpfen ihre ganze Stärke entfalten. Das gilt für ein so starkes Symbol wie den Baum ganz besonders, erst recht, wenn er uns in Gestalt eines Symbolbaums begegnet.