Ulme satt

So viele Stäbe aus Ulmenholz hatte ich auf einmal noch nie auf meiner Aufgabenliste. So habe ich heute schon mal angefangen, da mir die Bohrkerne ausgegangen waren und damit zusätzliche Vorbereitungsarbeiten anfielen. Eine ausreichende Menge der kurzen Stäbchen will ich dann morgen herstellen. So ist die kommende Woche für die eigentliche Produktion reserviert. Sehr passend, denn es ist wieder Hochsommerwetter angesagt. Dann macht das Arbeiten im Freien besonders viel Freude. Die grünende und überall blühende und sprossende Kulisse des Gartens ist eine super Arbeitsumgebung. Meine Art Urlaub sozusagen, auf die mich freue.

Versetzte Wachstumsrhythmen

Jede Baumart hat so ihren ganz eigenen Wachstumsrhythmus. Während die in jedem Jahr unterschiedlichen jahreszeitlichen Verläufe sich natürlich auf alle Arten gleichermaßen auswirken, so dass es eben frühe und späte Jahre gibt, sind einige Arten eben doch etwas früher oder später dran, wenn es um die schnellen Wachstumsphasen geht. Unsere kleinen Gleditschien scheinen ihre Hochzeit schon hinter sich zu haben. Bei ihnen war das diesmal ein extrem ausgeprägtes Vertikalwachstum über mehrere Wochen. Der Ginkgo scheint sich sehr gleichmäßig zu entwickeln. Immer wieder bemerkt man kleine Zuwächse in der Höhe und dann auch wieder im Breitenwachstum. Und der Walnussbaum ist besonders verzögert, kommt jetzt erst so richtig dazu, stärkere Asttriebe zu bilden, die sich allmählich verstärken und verholzen. Ich bin davon überzeugt, dass der Baum bald die Notwendigkeit bemerken wird, den Stamm breiter werden zu lassen, um dem überproportionalen Höhenstreben einen stabilisierenden Unterbau entgegen zu setzen. So lange stehen wir ihm stützend zur Seite. Ganz sicher wird er in wenigen Jahren mindestens zur Nummer Zwei des Gartens aufgestiegen sein und seine Dominanz über viele Jahre behaupten.

Erstarkendes Baum-Thema

V. setzt sich neuerdings vehement für die Weiterexistenz unseres alten Feigenbaums ein. Dabei hat er jahrelang gegen ihn gewettert. Unser symbolischer Streit über den Wert bestimmter Gartenbäume ist ohnehin legendär. Aber gerade dieser Umschwung der Sichtweise ist doch skurril, da der Baum doch so extrem schwächelt, dass man sich kaum eine stabile und ansehnliche Zukunft für ihn vorstellen kann. Ich würde es deshalb auch lieber sehen, wenn wir das Augenmerk stärker auf den kleinen Nachzögling setzen. Das Thema wird wohl noch andauern, zumal der große Baum unverhofft viele Früchte trägt, trotz seiner Schädigung. Das wirkt tatsächlich wie eine Auferstehung. Ich merke, dass die Baumthemen in diesen Tagen wieder mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sollte die Phase diesbezüglicher Ablenkung jetzt wieder beendet sein? Mit der Vorhersage bin ich noch vorsichtig.

Die nächsten Kreativvorhaben

Auch heute konnten wir uns das Gießen einmal wieder sparen. So viel konnte nicht verdunstet sein. Glücklicherweise sind unsere Gießwasservorräte wieder ein Stück weit aufgefüllt. Und auch der Regen an sich war natürlich wohltuend und wichtig für die Pflanzen, die sich in den letzten Tagen erholen konnten. Zwischendurch kommen schon wieder längere Sonnenphasen, ein Zeichen, dass der Hochsommer einen langen, aber voraussehbaren neuen Anlauf nimmt. Also noch genügend Gelegenheit, die Möglichkeiten des neuen Weitwinkels an den Bäumen als Ganzen auszutesten. Vielleicht finde ich in den nächsten Wochen auch wieder etwas mehr Ruhe dafür. Damit die Arbeit an meinen Microstock-Portfolios nicht zu erliegen kommt. Das neue Vater, Mutter & Kind-Armband-Set habe ich heute abfotografiert. Zusammen mit einer früheren Dreier-Kombination werde ich es demnächst zu meinen Beispielansichten gesellen und vielleicht diesen Armbandtyp auch stärker herausstellen. Denn in jüngster Zeit ist das Interesse dafür gewachsen.

Erste Feigen

Die ersten Feigen dieses Jahres kamen ganz unverhofft. Ich hatte ihr Heranreifen während der letzten beiden Wochen tatsächlich nicht bemerkt. Wie das so oft vorkommt, wenn die Früchte noch grün sind und mit dem Grün des Laubs konkurrieren. V. hat mich am Nachmittag wild gestikulierend darauf aufmerksam gemacht und mir die Ernte überlassen. Eine davon besonders dick, die andere oberflächlich schon leicht von Insekten angefressen und bereits überreif. Jetzt können wir wieder eine neue Strichliste auf unserer Schiefertafel anlegen. Ich bin gespannt, wieviele in diesem Sommer zusammen kommen, bei dem doch schleppenden Start in die Saison. Das Wahnsinns-Hochdruckwetter der letzten Wochen, gepaart mit jetzt öfter auftauchenden Regentagen sind natürlich ganz gute Bedingungen, die die Verspätung kompensieren könnten.

Erweiterte Optik

Landschaft an der Saar
Baumgrundstück mit exotischen Bäumen an der Saar

Es war der erste Test für das neue Objektiv. Bei nicht gerade idealen Lichtverhältnissen, aber immerhin ohne Regen. An den Weitwinkel muss ich mich erst noch gewöhnen. Aber jetzt schon ist klar, dass es die Perspektiven erheblich erweitert. Welche Blende bei welcher Belichtungszeit in welcher Situation die richtigen sind, dafür habe ich nach diesem ersten Mal schon einige Anhaltspunkte. Überrascht bin ich darüber, dass auch Details erstaunlich scharf abgebildet werden, bei idealen Bedingungen bis in die Randbereiche hinein. Insofern ist es nicht nur die 1. Wahl für Landschaften, Innenräume und Außenarchitektur. Auch Bäume als Ganze lassen sich mit diesem Objektiv gut abbilden. Wenn man vom Makrobereich kommt, ist das zunächst sehr ungewohnt. Man steht dicht vor dem abzubildenden Objekt und kann es dennoch in seinem Kontext vollständig erfassen. Fast wie ein Vergrößerungsglas, denn mit den eigenen Augen ist dieser Winkel nicht abbildbar. Insofern bin ich gespannt auf die Entdeckung der Gestaltungsmöglichkeiten, die ich mit dem Weitwinkel jetzt integrieren kann.

Weitwinkelsichten

Nach den arbeitsreichen Tagen dieser Woche und all den Extremwetterumschwüngen freue ich mich auf einen Sonntag, der wohl temperiert zu werden verspricht. Ob ich das zu einem Spaziergang nutzen kann, hängt wesentlich davon ab, ob es längere regenfreie Phasen geben wird. Ich würde mich freuen, denn dann könnte ich endlich das neue Weitwinkelobjektiv testen. Natürlich muss es dabei um Landschaft gehen, aber auch um die Möglichkeiten, diese Brennweite 16-35 mm gewinnbringend für die Aufnahme näher liegender Gegenstände zu verwenden. Es ist immer spannend, bei neuen Techniken zu ergründen, welche Chancen sie bieten und wie man sie für die eigenen Gestaltungs- oder Dokumentationsvorstellungen nutzen kann. Die Ausweitung meines Baumfoto-Portfolios um neue Perspektiven und vielleicht auch neue Motive ist ein Projekt der nächsten Monate.

Nussbaumfortschritte

Der Walnussbaum hat in den letzten Wochen doch an Stammstärke zugelegt. Bis kürzlich hatte er immer dieses Stängelartige, mit einer im Verhältnis zu seinem jungen Alter und dem kleinen Stammdurchmesser enormen Höhe. Wahrscheinlich hat die Biologie des Baums nun doch für eine Korrektur gesorgt und die Grundlagen dafür gelegt, dass er mittelfristig nicht völlig aus der rechten Proportion fällt und instabil wird. V. hatte dem zuletzt nicht ganz getraut und ihn deshalb von verschiedenen Richtungen aus mit Seilen und einer Stange stabilisiert. Vielleicht können wir im nächsten Jahr schon darauf verzichten und uns allein auf die Holzstütze für den Stamm beschränken. Jetzt schon kann man erkennen, dass er sich zu einem der dominierenden Bäume des Gartens und zu einem echten Blickfang und guten Schattenspender im Sommer entwickeln wird.

Tropisch

Nun musste ich doch noch nicht auf das Leitungswasser zum Gießen zurückgreifen. Glücklicherweise ist unser Tank noch ziemlich voll, so dass es damit noch einige Tage ausreichen sollte. Bis dahin kommt vielleicht tatsächlich der schon mehrfach angesagte Regen. Als Abkühlung und zwischenzeitliche Erholung für uns, die Bäume und Blumen. Ein Sommer ist das, wie ich ihn in dieser durchgängig heißen Form noch nicht erlebt habe. Man fühlt sich fast wie in den Tropen.

Stumme Kommunikation

Die Sommerseligkeit scheint noch lange nicht zu Ende. In unserem Bundesland dürfte sie für viele gar erst richtig mit dem Wochenende beginnen, wenn die Schulferien starten. Für mich ist das eigentlich spannend, da diese Urlaubsstimmung meine Konzentration während der Arbeit unterstützt. Es gibt nicht ganz so viel, was ablenken kann. Dann ist es auch noch leichter, trotz der durchgängigen Projektarbeiten, die kurzen Phasen im Garten oder beim Spaziergang, den punktellen Dialog mit den Bäumen des Gartens und die Nähe zu allen Pflanzen so zu erleben, als ob sie länger andauernd wären. Die Dauer des Kontakts ist eben kein Qualitätskriterium, eher die Fähigkeit, in dem Moment achtsam und fokussiert zu sein. Das ist gut bei allem Arbeiten, und es ist ebenso gut und wichtig bei dieser meist stummen Form der Kommunikation mit den Wesen der vegetabilen Welt.

Sommerblättertransparenz

Das war einmal wieder ein stimmiger Einundzwanzigster. Diese Tage haben meist etwas Anregendes. Und tatsächlich bin ich heute sehr gut mit verschiedenen im Abschluss befindlichen Projekten vorangekommen. Und dann dieses Hochsommerklima, das am Nachmittag mit voller Wucht zurückgekehrt ist. Man kann sich schon wie im Urlaub fühlen, so mediterran wirken die sommerlichen Szenen inzwischen im Südwesten Deutschlands. Unsere Sonnenbäume mögen das, und die eher mit Schatten assoziierten zeigen sich bisher zumindest nicht gestört. Unterdessen wuchert das Grün im Garten immer weiter und wird zunehmend die lichte Transparenz des Laubs sichtbar werden lassen. Baumblätter im Gegenlicht gehören dann auch zu meinen Lieblingsmotive während dieser Jahreszeit. Mit dem neuen Objektiv will ich in den nächsten Wochen eine neue Serie dazu ins Leben rufen.

Feigenbaumzeit

Unser neuer kleiner Feigenbaum ist seit dem Rückschnitt mit seinem Kronenwachstum zwar ins Stocken geraten. Er trägt aber schon zahlreiche Früchte, die sich ganz gut entwickeln. In der Hinsicht scheint der etwas vitaler als der alte Baum, der sich in dieser Saison bisher sehr schwer getan hat und erst in den letzten Tagen erkennbar mehr Energie und Substanz in die Früchte leitet. Obwohl sie nur an den Endtrieben sitzen, sind es zahlenmäßig doch recht viele. Die große Frage ist dann aber, ob sie bis zum Spätherbst noch reifen können. Eigentlich ist es dafür schon etwas zu spät, müssten sie schon weiter sein. Aber alles hängt eben vom weiteren Verlauf des Sommers ab. Wenn die Hochsommerlage noch lange andauert, kann das so manches Wärme- und Lichtdefizit des Frühjahrs kompensieren.

Textbeitrag in „Der Warndt – ein industriell geprägter Naturraum im Wandel“

Es freut mich sehr, dass einer meiner Texte zur Symbolik der Bäume in einem gerade erschienenen regionalkundlichen Sammelband Einzug gehalten hat. Der zweite Band eines umfangreichen Buchprojekts über die saarländisch-lothringische Wald- und Kulturlandschaft „Warndt“ ist nun nach einer längeren Verzögerung doch noch erschienen: Beitrag in der Saarbrücker Zeitung über die Buchpräsentation. Das über 800 Seiten umfassende Buch wurde vom Heimatkundlichen Verein Warndt e.V. herausgegeben, so wie schon der erste Band in 2006 und der dritte, der noch folgen soll. Während der erste Band sich im Schwerpunkt mit der historischen Entwicklung des Waldgebiets befasst hat, ist dieser zweite mit teilweise zweisprachig wiedergegebenen Beiträgen von mehr als 30 deutschen und französischen Autoren auf den Naturraum Warndt, der aktuellen Fauna und Flora, den Gewässern, dem Habitat- und Artenschutz sowie der historischen und gegenwärtigen Landnutzung im grenzüberschreitenden Warndtgebiet konzentriert. Zwischen den überwiegend naturwissenschaftlich orientierten Beiträgen von Biologen, Botanikern, Geographen, Geologen und anderen Fachleuten sind einige Abschnitte mit literarischen Betrachtungen der Natur dies- und jenseits der Grenze, Beispielen für eine Poesie des Waldes und Texten über die Symbolik von Wald und Baum eingefügt. Letzteres trifft natürlich genau mein Lieblingsthema. Ich freue mich deshalb, dass mein Text über den christlichen Lebensbaumbegriff jetzt Bestandteil des umfangreichen Bandes ist, in der Form, wie ich ihn vor einigen Jahren zur Verfügung gestellt habe. „Zwischen Sündenfall und Erlösung: Der christliche Lebensbaum“ findet sich auf den Seiten 587-588 des Bandes und ist mit der Reproduktion einer im 18. Jahrhundert im ehemaligen Eisenwerk zu Geislautern gegossenen Takenplatte illustriert, die passenderweise den Sündenfall und den Baum der Erkenntnis darstellt. Im thematischen Rahmen des Gesamtbandes mag der Text im ersten Augenblick exotisch wirken. Aber ich finde, als Beitrag für die überleitenden Abschnitte ist er gut geeignet. Schön ist auch, dass sich ein Text von Ulf Stegentritt über die von mir ebenfalls sehr geschätzten Baumbetrachtungen Hermann Hesses anschließt. Die habe ich selbst ja bereits in meinem Text „Lebensbaum und Lebenslauf: Zur biografischen Bedeutung der Bäume“ näher unter die Lupe genommen, der im Übrigen vor einigen Jahren in dem Sammelband „Diktynna. Jahrbuch für Natur und Mythos“ veröffentlicht wurde. Dem sehr gelungenen neuen Buch über den Warndt, in dem erkennbar viel Mühe verschiedener Ehrenamtlicher steckt, wünsche ich viel Aufmerksamkeit und Erfolg.

Nussbaum-Eldorado

Js und Ws Walnussbaum trägt dieses Jahr so viele Nüsse wie nie zuvor. In den Vorjahren waren es immer nur einzelne, obwohl der Baum ja schon beachtliche Größe erreicht hat. Und die waren dann auch recht schnell von den Eichhörnchen stibitzt worden. Zurzeit besteht die Gefahr noch nicht, da sie noch vollständig grün am Baum hängen. Wenn irgendwann die äußere Schale aufbricht und die braune Steinfrucht zum Vorschein kommt, könnte es wieder gefährlich werden. Letztlich müssten aber doch einige zum Ernten übrig bleiben. W. überlegt schon, den Baum im Spätherbst zu beschneiden, da seine ausladenden Äste sowohl in die Hausfront als auch über den Gehweg reichen. Es scheinen dort ein guter Boden und günstige klimatische Verhältnisse für Nussbäume zu geben. Jedenfalls sind wir auf dem Spazierweg zahlreichen stattlichen und schon älteren Exemplaren begegnet, die sich durch üppiges Blattwerk, ausladende Kronen und viele Früchte auszeichneten. Js und Ws Esskastanie daneben hat ebenfalls einen gewaltigen Wachstumsschub hingelegt. Trotz des Rückschnitts im Vorjahr hat er sehr viele neue Seiten- und Nebenäste ausgebildet. Auch sie muss wohl ausgedünnt werden, um nicht ihre ganze Kraft an die Blätter zu vergeben. Immer wieder beeindruckend finde ich das Ebereschenpaar im Hintergarten. Die Kronen sind heute schon miteinander verschränkt. Später wird das Paar wie ein großer Baum im Zentrum des Blickfelds wirken. Die Stämme müssen aber noch an Umfang gewinnen, da sie immer noch zu schwach sind, um den Baum ohne Stütze zu tragen. Ws Vermutung, der Farbunterschied zwischen den Früchten der beiden Bäume (Orange-Rot vs. Beige-Orange) hätte mit dem Geschlecht zu tun, musste ich natürlich widerlegen. Ich gehe davon aus, dass sie zeitlich nicht vollständig synchronisiert sind, so dass die Früchte des einen einfach schon weiter sind, während die des ersten sich noch im Übergang von Grün zu Orange bewegen.

Letzte Reserven

Unsere Wasserpumpe funktioniert viel besser, als ich es in Erinnerung hatte. Jedenfalls war der Rest des Beckens im Nullkommanichts leergepumpt. Das hat ausgereicht für das heutige Gießen, und die beiden Bütten werden auch noch genügend Wasser für morgen bereithalten. Danach könnten sich alle Vorratsbehälter neu füllen, denn für morgen sind teils heftige Gewitterregen vorhergesagt. Ich hoffe, sie werden regenreich, aber nicht zerstörend. Das wäre als Feuchtigkeitsintermezzo insbesondere für doch schon durstigen Bäume ein Segen. Denn die Bäume gieße ich normalerweise nicht, dafür würde das knappe Gießwasser nicht reichen. Bisher konnten sie die benötigte Flüssigkeit offenbar noch aus tieferen Erdschichten hervorholen. Aber jetzt tut echter Nachschub, nach der langen Trockenphase, doch Not.

Lichtverliebte Gleditschien

Die wuchsfreudigste und stärkste unter unseren drei kleinen Gleditschien strebt immer weiter zum Licht. V. hat jetzt eine noch höhere Stütze dazugestellt, die auch die zuletzt stark verlängerte Spitze stützen kann. Bald wird diese Spitze durch die Ebene der Weinreben vorgedrungen sein, worum es ihr vermutlich geht. Dabei haben wir den kleinen Baum ohnehin lichtexponiert platziert. Aber das zeigt, dass diese Art wirklich zu den Lichtbäumen gehört. Ich bin jetzt gespannt, wie er am Ende des Sommers aussieht und ob er den Winter schadlos übersteht. Ein Beispiel, dass jahrelange Beharrlichkeit sich bei der Aufzucht nicht so vertrauter Arten auszahlen kann. Dass nun ausgerechnet dieser so stark geworden ist, muss individuelle Gründe haben und ist sicher nicht allein dem Umstand geschuldet, dass ich ihm den größten Pflanztopf genehmigt habe. Es war vielmehr so, dass er den erkennbar benötigt hat, einfach weil seine besondere Wachstumsfreude schon im Frühjahr absehbar war.

Regenwasser wird knapp

Gemessen an der Zwischenbilanz verspricht das ein recht sonnenreicher Juli zu werden. Sofern wir nicht wieder eine dieser überraschend radikalen Wetterumschwünge erleben. Zunächst aber wieder Hitze und für uns immer drängender werdende Gießwasserknappheit. Höchstens noch zwei Tage wird das Regenwasser aus dem Becken reichen, dann müssen wir tatsächlich zum Wässern der Bäume und Gießen der Blumen Leitungswasser abzapfen. Vielleicht werden wir aber auch mit einem Gewitterregen beschenkt, der nicht zu heftig, aber doch lang genug ausfällt, dass sich die Becken, Tanks und Tonnen wieder ein Stück weit füllen können.

Garten zwischen Grün, Licht und Wachstum

Der Garten präsentiert sich in diesen Tagen in einer ungewöhnlichen Pracht. Die vielen blühenden Blumen, das intensive und immer noch stärker werdende Grün des Baumlaubs, der Wechsel von Licht und Schatten und die transparenten Bereiche des Blattwerks. Und schließlich die ersten, langsam wachsenden Früchte. Es gibt doch mehr Feigen, als ich zuletzt dachte. Zwar nur an den Endtrieben, aber zahlreich auftretend. Sie sind nur ziemlich spät an. Ob alle noch zur Reife gelangen werden, scheint ungewiss und wird wesentlich vom weiteren Licht- und Temperaturverlauf des Sommers abhängen. Und davon, wie lange der Sommer den Herbst vor sich herschiebt. Vielleicht wird es die letzte Fruchtsaison des Baums werden. Vielleicht werden wir ihn aber doch noch versuchsweise über den Winter retten. Das nächste Frühjahr wird seine Überlebenschancen dann wohl endgültig offenbaren.

Konzentrierte Tage

Ganz gut, so eine zwischenzeitliche Abkühlung, die Pflanzen mögen das, zumal die nächsten Heißwetterphasen im Anzug sind. Viel Wasser benötigen die Blumen dennoch, so dass es mit den Vorräten bei uns langsam kritisch wird. Solche Tage sind für mich selbst produktive Tage, an denen besonders konzentriertes Arbeiten möglich ist. Gerade in Verbindung mit der durch Urlaub verursachten Zurückhaltung vieler Auftraggeber kann sich Kreatives ungebremst entfalten. Und so eine Beschleunigung kann von Zeit zu Zeit recht nützlich sein.

Blumen und Bäume ziehen

Für unseren Problemblumentrog haben wir heute auf dem Kräutermarkt zum Klosterfest doch noch eine Ersatzlösung gefunden. Ein Stock Strohblumen, die sich M. ohnehin schon länger gewünscht hat. Sie hatte auch schon welche zum Trocknen in der Gärtnerei vorbestellt. Dieses ist aber ein lebendes Exemplar, das wir kurzerhand in die Mitte des Trogs gepflanzt haben, als Ersatz für die eigegangenen. Das passt gut, denn die Farbe ist Gelb-Orange, entspricht also ungefähr der vorherigen Bepflanzung. Insgesamt haben die Blumen sehr unter der Hitze der letzten Wochen gelitten. Ich hoffe, sie werden sich jetzt wieder erholen können und wir haben noch viel Freude an dem Blütenmeer und den schönen Farbkombinationen. Ein echtes Phänomen ist der stärkste unserer drei kleinen Gleditschienbäumchen. Dieser schießt immer weiter in die Höhe, ohne dabei allerdings irgendwelche ausgreifenden Seitenäste zu bilden. Der Baum besteht eigentlich nur aus dem dünnen Stamm, der immer länger wird, uns ganz kurzen und zarten Seitentrieben, die nur wenige Zentimeter Länge aufweisen. Keine wirklichen Äste. Das macht es schwierig, ihn weiter zu pflegen, denn selbst der verlängert Stützstab reicht jetzt schon wieder nicht aus, um seine ganze Höhe zu erfassen. Und das Missverhältnis der Höhe zur Dimension des Pflanztopfs wird immer größer. Eigentlich müsste er jetzt in die Erde, daneben eine lange Stütze, dann könnte er sich wahrscheinlich am leichtesten stärken und irgendwann auch selbstständig stabil stehen. Nur auf die Standortfrage wissen wir noch keine Antwort. Es wirkt so wie beim Walnussbaum. Er hat erst einmal einen unbändigen Vertikaltrieb, der lange Zeit eine Stützung erfordert, bis er sich irgendwann zu einem Breitenwachstum bereit erklärt. Beim Ginkgo war das ähnlich. Der hat aber in seinem Stammumfang so gut zugelegt, dass er heute schon ohne Stützt auskäme, ohne beim starkem Wind noch gefährdet zu sein.

Rückblickend lernen

Der Wechsel vom Tief- in den Hochdruck bekommt mir wesentlich besser als das Umgekehrte. So lebe ich bei der Rückkehr der Hochsommerphase richtig auf und kann die Bewegung in der Sonne ganz gut vertragen. Merkwürdig, dass dieser Sommer für mich eher von den Bäumen und anderen Pflanzen des Gartens und der unmittelbaren Umgebung geprägt ist. Die weitere Landschaft zieht mich in diesem Jahr weniger an. Die Arbeit mit verschiedenen Hölzern scheint in 2015 nicht gerade ihre Hochphase zu erleben, jedenfalls kann ich mich an wesentlich intensivere kunsthandwerkliche Auftragslagen erinnern. Wie immer ist auch dieser Eindruck bedeutungsvoll und lenkt die Aufmerksamkeit in andere sonst weniger im Fokus stehende Richtungen. Im Großen und Ganzen kann solche Abwechslung bereichernd sein. Am interessantesten ist das Verstehen des irgendwann im Rückblick erkannten Sinns. Wenn man alles immer schon im Augenblick des Erlebens verstehen würde, hätte das auf unser Lernen sicher ungeahnte und kaum vorstellbare Auswirkungen.

Imkerhoffnung

Im letzten Jahr gab es jetzt noch Waldhonig. Bisher ist davon allerdings noch nichts in Sicht. Ohnehin ist es immer ein Glücksfall, wenn die Nadelbäume am Waldrand honigen, ein Fall, der bei uns nur alle paar Jahre vorkommt. Wünschen würde ich es V., der nach dem ganz ordentlichen Ertrag aus der Brombeer- und Esskastanienblüte wieder neue Hoffnung geschöpft und Pläne für die kommende Saison geschmiedet hat. Mit der Behandlung gegen die Varroa will er diesmal deutlich früher beginnen. Möglicherweise ist das ja das Geheimrezept und der Grund für die enormen Verluste der letzten Jahre. Nachdem die Völker jetzt wieder so stark angewachsen sind, kommt es ganz darauf an, sie ins nächste Jahr gesund hinüberzubringen.

Blumensorgen

Mit unseren Trogblumen haben wir in diesem Jahr einige unangenehme Überraschungen erlebt. Einige zeigen eine sehr instabile Blüte und damit ein eher unschönes Gesamtbild, andere sind uns während der heißen Tage verdorrt. Und dann ist ausgerechnet die schönste Bepflanzung, nämlich die in unseren schmalen und niedrigen Sandsteintrog, völlig eingegangen. Wir vermuten, dass irgendein unangenehmer Zeitgenosse darüber uriniert hat, was den Boden und damit die empfindlichen Blumen ruiniert hat. Ein Ersatz ist zu dieser Jahreszeit schwer zu finden, so dass wir uns derzeit mit Notlösungen behelfen müssen. Die Bäume dagegen entwickeln sich trotz der Wetterumschwünge prächtig. Besonders der Walnussbaum zeigt sich derzeit sehr wuchsfreudig und holt einiges nach, was er im vergangenen Jahr versäumt hat. Glücklicherweise werden die unteren Seitenäste jetzt auch länger und die Krone damit breiter. In der Höhe hat er mit dem Ginkgo fast aufgeschlossen, aber der Stamm ist noch immer sehr dünn.

Hitzeherbstzeichen

Die Hitze der letzten Wochen hat schon Spuren hinterlassen, die in der Baumlandschaft auf den ersten Blick erkennbar sind. Bäume mit relativ filigranen Blättern zeigen jetzt schon tatsächlich Anzeichen herbstlicher Färbung. So habe ich es heute bei einigen Ebereschen beobachtet, was für die Jahreszeit natürlich absolut ungewöhnlich ist. Normalerweise kommt diese Färbung erst, wenn die roten Früchte bereits ihr knalligstes Orange hinter sich haben und in überreifem Zustand schon in Richtung Dunkelrot-Braun gehen. Zurzeit aber sind sie noch gar nicht richtig ausgereift – und dann die teils bräunlichen Blätter. Also war die anhaltend hohe Temperatur bei trockener Luft doch ein Stressfaktor. Bei einigen unseren Kübelpflanzen, die sonst unempfindlich schienen, haben wir das schon feststellen können. Nun also sind auch einige Baumarten betroffen. Ich hoffe, die moderateren Temperaturen, der zwischenzeitliche Nieselregen und die Gewitterschauern werden auch für diese Arten eine Erholung bedeuten, so dass kein wirklicher Schaden entstehen wird.

Der ruhige Sommer

Noch einmal ein richtig heißer Tag. Ich schätze, das war jetzt der Höhepunkt des Hochsommers. Es wird jetzt moderater weitergehen. Für mich wichtig ist das Licht, die Temperaturen können ruhig niedriger sein. Aber das Sonnenlicht gibt uns allen die Energie und letztlich auch den Eindruck der Jahreszeit. Ich freue mich, in den nächsten Wochen das Grünen, letzte Blühen und beginnende Fruchten vieler Baum- und Straucharten beobachten zu können. Mit dem richtigen Licht werde ich hoffentlich auch wieder meine Fotoserien aufgreifen und das Portfolio der Baumfotografien erweitern. Den „ruhigen“ Sommer würde ich diese Zeit nennen, die voraussichtlich vor uns liegt. Vielleicht der schönste und gelassenste Abschnitt, wenn die sonstigen Umstände passend sind.

Wärmeliebende Gleditschien

Ich hatte es immer schon vermutet. Die Gleditschien sind Lichtbäume. Vielleicht genauer Sonnenbäume, denn bei dieser Hitze gedeihen sie besonders gut. Seit Jahren haben sie keinen so deutlichen Wachstumsschub hingelegt. Zwar immer noch vor allem in der Vertikalen, ohne nennenswerte Tendenzen, Seitenäste auszubilden. Aber doch so, dass man bei den drei stärksten von kleinen Bäumchen reden kann. Bisher konnte angesichts des mickrigen Stammumfangs kaum davon geredet werden. Ausreichend Pflanzerde und viel Licht und Wärme scheint ihnen also gut zu tun. Vielleicht benötigen sie aber auch einen festen Platz in der Erde, den wir ihnen bisher noch vorenthalten haben. Da sie aber die letzten beiden Winter draußen gute überstanden haben, wäre es durchaus ins Auge zu fassen. Wenn wir denn einen lichtreichen Standort finden.

Regenwasser wird knapp

Das habe ich zuletzt richtig vorhergesagt. Heute reichte das Regenwasser nur noch für eine Kanne. Den Rest für unsere Gartenblumen musste ich schon aus unserem Becken schöpfen. V. hat das Rohr ins Becken umgeleitet, auf einen länger anhaltenden Gewitterregen hoffend. Der würde sowohl den Tank wieder etwas auffüllen als auch das Becken. Jedenfalls könnte es in den nächsten Wochen öfter mal knapp werden, bis der Hitzesommer wieder wechselhafter wird und das Wasserproblem geringer. Ich freue mich, dass die Gartenbäume noch keine erkennbaren Schwächen zeigen. Da geht noch vieles aus Reserven und tief reichenden Wurzeln. Deshalb denke ich, wir kommen trotz der extremen Temperaturen diesmal glimpflich davon.

Regen nach der Hitze

Ob es tatsächlich ein Hitzerekord heute war, weiß ich nicht. Vielleicht werden die Nachrichten etwas darüber berichten. Bei uns ist das Thermometer immerhin auf 38 Grad geklettert. Interessanterweise gewöhnt man sich irgendwann daran und es ist dann nicht mehr ganz so belastend. Dennoch freue ich mich auf die ersten Gewitterregen, von denen ich hoffe, dass sie nicht zu heftig ausfallen. An unseren Kübelpflanzen wollen wir nämlich noch weiter Freude haben. Und bestimmte Blüten sind schon sehr empfindlich gegenüber zu viel Nässe oder gar Platzregen. Wie erwartet geht uns langsam das Regenwasser zum Gießen aus. Der Strahl war heute schon deutlich dünner und floss langsamer aus dem Tank. Auch deshalb wäre der Regen ein Gewinn. Ob wir den eigentlich obligatorischen Antikmarkt morgen besuchen werden, lassen wir derzeit noch offen. Es wäre das erste Mal seit Jahren, dass wir ihn nicht sehen. Immerhin, der quadratische Platz ist zu drei Seiten von Bäumen gesäumt, unter denen ein großer Teil der Händler ihre Quartiere aufschlagen. Das wäre eine Zufluchtsmöglichkeit.

Weinprognose

Die Weintrauben entwickeln sich jetzt doch besser als zuletzt vorhergesagt. Nachdem V. die steil nach oben schießenden jungen Zweige entfernt hat, die nur Blätter tragen, haben sich die Nährstoffe mehr auf die fruchttragenden Bereiche verteilt. So sind die Trauben jetzt schon deutlich zu erkennen, noch ganz klein und grün. Aber sie sind nicht spärlich, weder in der Fläche noch in Bezug auf die einzelne Traube bzw. die Anzahl der Beeren. Das sieht eigentlich ganz gut aus. Nur die Qualität hat in den vergangenen Jahren zu Wünschen gegeben. Sogar V. hat das neulich eingeräumt, nachdem Jahrzehnte lang seinen eigenen Wein verteidigt hat. Die Wahrheit ist, dass ihn eigentlich immer schon nur er selbst und andere hart gesottene genießen konnten.

Licht vs. Wärme

Ich glaube, man redet von Hundstagen, muss aber mal nachschlagen, wovon der Ausdruck abgeleitet ist. Das ist schon eine außergewöhnliche Atmosphäre, die am Nachmittag sogar zu einem Stromausfall geführt hat. Ob einfach zu viel Energie umgesetzt wird, bei so ungebändigter Sonnenkraft? Die Bäume haben es in diesen Tagen schwer, überhaupt alle Pflanzen. Denn sogar die Arten beginnen welke Blätter zu zeigen, die sonst sehr anspruchslos sind und vielleicht einmal die Woche gegossen werden müssen. Derzeit wird unser Regenwassertank arg geschröpft. Wenn zwischendurch keine Gewittergüsse kommen, wird uns bei anhaltender Hitze das gesammelte Wasser ausgehen und wir müssen dann, was im Hochsommer immer mal wieder tageweise notwendig wurde, auf Leitungswasser zurückgreifen. Hoffen wir zu Gunsten von Menschen, Tieren und Pflanzen auf einen moderaten, lichtreichen Hochsommer, der es mit der Temperatur nicht übertreibt. Denn das Licht ist es in ersten Linie, was wir so dringend benötigen.

Der Hitze Rechnung tragen

Viele fühlen sich jetzt tatsächlich an den Jahrhundertsommer erinnert. Und wenn man beobachtet, wie sich die Hitze von Tag zu Tag weiter anstaut, ist eine vergleichbare Rekordmarke durchaus wahrscheinlich. Von allem abgesehen, was man Belastendes damit verbinden kann, genieße ich vor allem die Zeitlosigkeit, die von solchen Wetterlagen ausstrahlt. Es ist dann wie zu anderen „Auszeiten“, z. B. während der Fastnachtstage, dass die üblichen Motivations- und Planungsregeln außer Kraft gesetzt scheinen und man sich meist willig den natürlichen Umständen ergibt, was so manches weniger tragisch erscheinen lässt. Ich mag diese Zeiten, weil konzentriertes Arbeiten dann besonders leicht ist, eben weil es von außen eher nicht erwartet wird. Bei einem Verhalten, das der Hitze Rechnung trägt, kann es uns eigentlich besser gehen als den Pflanzen da draußen, die das richtige Gleichgewicht zwischen Verdunstung, Wachstumsstreben und Flüssigkeits- und Nährstoffnachschub finden müssen. Die Bäume sind dabei auf sich alleine gestellt, aber zumindest die Blumen ums Haus herum unterstützen wir dabei tatkräftig.