Freiluftfreude

Heute waren ungewöhnlich viele Menschen unterwegs auf den Lauf- und Radwegen. Trotz des durchwachsenen Wetters, das uns nur phasenweise Sonne gegönnt hat, hatten sie offensichtlich Freude an der guten Luft, die nach Frühling schmeckt und den Sommer erahnen lässt. Auf dem Weg auffallend sind zurzeit die in voller Blüte stehenden Hartriegelsträucher, die bei uns sehr häufig sind und eigentlich zu allen Jahreszeiten ein gutes Bild abgeben. Im Winter durch die rote Farbe der jungen Triebe, jetzt auf Grund der auffallend großen und weiß strahlenden Blütenstände, während des Sommers durch die dunklen Fruchtstände und im Herbst wegen der rötlichen Verfärbung der Blätter. Fürs Fotografieren waren das heute wegen des starken Winds keine guten Bedingungen, deshalb hatte ich die Kamera nicht mit. Mit Geduld hätte ich aber zumindest die üppige Blüte festhalten können, die so wahrscheinlich in einer Woche nicht mehr zu sehen sein wird.

Erster Honig und Neustart

Mit dem doch insgesamt stabiler werdenden Frühsommer wächst auch meine Lust aufs Fotografieren wieder. Vielleicht mit einem neuen Objektiv, vielleicht aber auch einfach mit der Fortsetzung meiner bewährten und immer noch bevorzugten Motivstreifzüge zu Bäumen, Holzstrukturen und Details in der Landschaft. Gerade diese Zeit ist dafür eigentlich ideal, da das Licht noch zu hart daher kommt und alles in frischem Grün erscheint, währen der Hochsommer die Farben hart und die Kontraste unrealistischer werden lässt. Für V. war heute ein großer Tag: Der erste Honig für dieses Jahr. Immerhin zwei Kästen, leider aber mit noch recht wenig Ertrag. Ich gehe davon aus, dass das von der Frühtracht noch nicht alles war und die stark gewordenen Völker jetzt erst richtig aktiv werden. Hoffen wir auf eine lang anhaltende und weder vertrocknende, noch vom Regen zerstörte Akazienblüte, darauf, dass die Brombeeren besonders lange blühen und die Esskastanie nicht zu früh folgen. Dann könnte dieses Jahr doch noch einen Neustart der Imkerei möglich machen.

Honigzuversicht

V. ist jetzt wieder in richtiger Imkereuphorie, weil seine Bienen in den letzten Tagen wohl ziemlich fleißig waren. Den ersten Honig wird es aber auch an diesem Wochenende immer noch nicht geben. Keine Besonderheit bei uns, alle Imker berichten darüber, dass sich die Ernte dieses Jahr verzögert. Erfreulich ist, dass nun auch die Akazien sehr intensiv blühen und viele große davon in der Nähe zu finden sind. Das verkürzt die Flugwege und damit den Ertrag. Ich hoffe, es wird noch möglich sein, einigermaßen reine Sorten zu erhalten. Das schmeckt m. E. immer besser und man kann die Gläser dann auch eindeutiger etikettieren. Die Anfragen unserer Kunden häufen sich jetzt. Sie können es offenbar nicht mehr erwarten.

Weitwinkel und ein anderer Blick

Die Pläne gehen jetzt doch wieder in Richtung eines neuen Objektivs. Den Weitwinkelbereich näher kennenzulernen würde mich schon reizen. Ich denke ausnahmsweise an ein Zoomobjektiv, das mir gewisse Spielräume vom Normal-Weitwinkel bis zur Standardbrennweite ermöglicht. Nur für Innenräume müsste ich irgendwann einen Superweitwinkel haben, da es ja das bekannte Problem bei Crop-Kameras gibt. Von diesen typischen Weitwinkel-Themen „Landschaft, Architektur und Innenräume“ abgesehen kann ich mir auch vorstellen, dass Naturdetails im Weitwinkel ganz anders wirken. Vielleicht eine Möglichkeit, mein Portfolio rund um die Baumfotografie zu erweitern und durch neue Eindrücke zu bereichern.

Feigenbaum und Gartenfreuden

Es ist tatsächlich so, dass der Feigenbaum seine besten Jahre hinter sich hat. Nur noch die Endtriebe entwickeln sich in diesem Jahr weiter. Andere musste ich heute erneut zurückschneiden. Und in Richtung Stamm kommen keine neuen Seitenäste mehr hinzu. Wir werden sehen, ob außer den üblichen Frühfeigen noch weitere Früchte zur Reife kommen werden. Ansonsten setze ich auf den Nachfolger, den wir parallel heranziehen, der aber natürlich noch eine ganze Weile benötigen wird, bis er diese Größe erreicht hat. Ich glaube, der jetzige war zum Zeitpunkt des Kaufs schon größer, und damals ging das sehr schnell. Als das Thema Feigenbaum dann ein familiäres wurde, war der Baum eigentlich schon ausgewachsen. Irgendwie habe ich damals das Wachstum gar nicht so genau mitverfolgt. Nur seine Veränderungen, die vielen Rückschläge und Neuanfänge in der Folge. Aber gerade in dieser Erwachsenenzeit haben wir den Baum sehr ins Herz geschlossen und mit ihm gelitten oder uns einfach nur an seiner mediterranen Ausstrahlung erfreut. In diesem Sommer sollte er sich eigentlich besonders wohl fühlen. So blumenreich hatten wir es im Garten zuvor noch nie. Vorhin war es schon schwierig, noch freie Plätze für die Wicken und Sonnenblumensetzlingen zu finden. Im Hochsommer können wir mit einem überbordenden Pflanzenwachstum dort rechnen. Jedenfalls wenn die Sonne und die Temperaturen nicht ganz aus der Reihe tanzen.

Bangen um Frühtracht

Mit dem Honig scheint es trotz der zuletzt guten Prognose in diesem Jahr doch schwierig zu werden. Wie V. sagt, haben die Bienen noch nichts verdeckelt. Dabei ist die Hochzeit der Frühtracht ja schon längst vorbei. Es wäre schon seltsam und für V. eine Enttäuschung, wenn die Bemühungen der letzten Monate so wenig Früchte tragen würden. Ich hoffe deshalb immer noch auf eine Weißdorn-Ernte, die zumindest unseren Eigenbedarf deckt. Bei den Weißdornsträuchern zeigen sich demgegenüber bereits die noch grünen Ansätze der Früchte, die erst noch wachsen werden, sich dann in Richtung Rot verfärben, im Hochsommer hellrot leuchten, um gegen Herbst hin immer schwärzer zu werden. Der Weißdorn ist für mich eines der spannendsten und abwechslungsreichsten Gehölze. Schön, dass ich ihm auf meinen Wegen so häufig begegnen kann.

Vegetationszyklus und Lebenslauf

Es kann es nicht häufig genug betonen, wie froh ich um die Feiertage bin, die wir uns in Deutschland erhalten haben. Vor allem die Doppelung an Weihnachten, Ostern und Pfingsten verleiht dem Feierlichen Nachdruck, zunächst einmal unabhängig davon, ob der kirchliche Sinn des Tages bewusst ist und aktiv gelebt wird. So hat auch das Pfingstfest seine ganz eigene Ausstrahlung, die natürlich mit der Jahreszeit zusammenhängt und all jenen vorchristlichen Bräuchen, Ritualen und Traditionslinien, die sich bis heute fortgesetzt haben, häufig transformiert, den Gegebenheiten der Gegenwart angepasst, vielleicht auch in seiner Ursprungsbedeutung verwässert. Es bleibt aber immer eine Ahnung von diesem Zusammenhang und dem, was christlicher Sinn und naturmystische Deutung gemeinsam haben. Eine Ahnung, die von einer tatsächlichen Gemeinsamkeit herrührt, dem intuitiven Wissen um eine höhere Ordnung, die hinter dem Naturganzen steht, hinter dem Blühen und Grünen der Bäume im Zuge des Vegetationszyklus genauso wie hinter dem Wachsen und sich Entwickeln der Menschen in ihrem jeweiligen Lebenslauf. Der Vegetationszyklus spiegelt sich in kleineren Einheiten im Kalenderjahr und prägt damit, in zyklischen Wiederholungen auch die gesamte Biographie. Es ist für mich wichtig, diese großen Zusammenhänge aus Anlass der Feiertage immer wieder konzentriert mitverfolgen und in ihren Auswirkungen auf Kommunikation und Alltagserleben erleben zu können. So wie auch an diesem Pfingstfeiertag, der Hoffnung auf eine Rückkehr des Frühlings und einen schönen Frühsommer machte.

Ruhiger Pfingsttag im Frühlingsgrün

So sonnenreich wie angekündigt war dieser Pfingstfeiertag leider nicht. Zwar warm, aber leider kein blauer Himmel, sondern durchgängig Hochnebel oder Wolken. So hielt sich die Ausflugslaune meiner Beobachtung nach bei vielen auch in Grenzen. Jedenfalls außerhalb ausgewiesener Feste waren auf den Spazier-, Wander- und Radwegen heute nur wenige unterwegs. Das hat mir der kurze Gang mit W. am Nachmittag gezeigt. Aber ruhig und gelassen war der Feiertag dann doch, insofern dem Geist des Tages entsprechend. Wieder sehr dominant in der zurzeit sehr grünen Baumlandschaft sind die Pfaffenhütchen, die noch nie so üppig geblüht haben. Das verspricht eine sagenhafte Pfaffenhütchenfrucht im Spätsommer. Der Weißdorn ist dagegen schon fast vollständig abgeblüht, die ersten Ansätze der Frucht haben sich schon ausgebildet. Bin gespannt, wie die Frühtracht ausfällt, die bei uns wesentlich von der Weißdornblüte bestimmt wird. Ich schätze, in wenigen Tagen werden wir es wissen. Und dann steht auch schon mit der derzeitigen Akazienblüte die nächste reine Sorte an. Hoffen wir, dass der eingefangene Schwarm die Mannschaft so weit verstärkt, dass ein Ertrag resultiert, der zumindest den Eigenbedarf und den einiger Stammkunden bedient.

Erster Efeuschnitt

Es war einmal wieder höchste Zeit für den Efeuschnitt. Bei dem Wetter der letzten Wochen hat sich der Efeu so richtig wohlgefühlt und jede Menge frische Blätter ausgebildet. Die heben sich dann immer farblich von den älteren, tiefer liegenden ab. Frisches, zartes Hellgrün auf dem Untergrund der dunkleren ledrigen Blätter des Vorjahres. Ich lasse immer noch einiges von dem neuen Material stehen und dünne die tiefer liegenden Schichten aus. Dabei kommt dann eine ganze Tonne geschnittenen Materials zusammen, so dass die Grüne Tonne vollständig gefüllt wurde und ich schon mein ganzes Körpergewicht einsetzen musste, um es zu komprimieren. Das obligatorische Niesen blieb natürlich auch nicht aus, das mich immer überfällt, da ich diesen feinen Blütenstaub nicht vertragen kann, der sich zwischen dem Laub festgesetzt hat und beim Schneiden aufwirbelt. Und das übliche Gespräch mit V. war ebenfalls Standard. Aber die Methode mit der Heckenschere werde ich dennoch nicht tolerieren, da ich nach wie vor der Ansicht bin, dass bestimmte Arten bestimmte Schnittmethoden erfordern. Zerfetzte Efeublätter gehen für mich gar nicht. Deshalb das mühsamere Schneiden mit der Baumschere.

Schönes Olivenbäumchen Adé

Einen der beiden Olivenbäume, die ich heute im Eingangsbereich des Einkaufszentrums gesehen habe, hätte ich schon gerne mitgenommen. Über den Sommer hätte er sich im Garten sicher auch wohl gefühlt, aber was ist im Winter. Leider haben wir kein Gewächshaus zur Verfügung. So eine Art Orangerie wäre da das richtige Refugium. Die Bäumchen standen mit ihrem Wurzelballen in großen Plastikkübeln und hatten schon einen ziemlich kräftigen Stamm von bestimmt 15 cm Durchmesser, zudem eine kleine, gesund wirkende Krone mit den typischen türkis-gräulichen lanzettförmigen blättern. Das bringt einen sofort in mediterrane Stimmung. Na ja, die Kosten hätte ich wohl nicht gescheut, aber letztlich muss sich so ein Baum auch das ganze Jahr über wohl fühlen. Leider wäre das mit uns nichts geworden.

Blühendes Pfaffenhütchen

Für einen Einundzwanzigsten war das ein ganz ordentlicher Tag. Jetzt am Abend strahlt die tiefstehende Sonne richtig intensiv und auch während des Tages gab es sehr helle Abschnitte zwischen den Wolkenepisoden. Lichtmäßig war das gestern wahrscheinlich die bessere Gelegenheit für’s Fotografieren. So habe ich heute die gestrigen Aufnahmen durchgesehen und tatsächlich einige unverwackelte und kontrastreich gelungene selektiert. Ein seltenes Gelingen. Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, die filigranen Zweige des Pfaffenhütchens, und dann noch in so üppig blühender Erscheinung, schon einmal so deutlich festgehalten zu haben.

Windwackler

Das Vorhaben, die Pfaffenhütchen in ihrer derzeit so vitalen Blüte festzuhalten, wollte ich heute umsetzen. Die Kamera hatte ich auch mit dabei. Aber der Wind hat mir dann doch einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auch bei noch so viel Geduld war es kaum möglich, die ohnehin schwierig zu fotografierenden Blüten unverwackelt zu erfassen. Wirklich schwierig, nur auf dem Rückweg sind dann kurze windstille Phasen gekommen, die sogleich für eine Reihe von Aufnahmen genutzt habe. Ob das gelungen ist und bei der Serie wenigstens ein paar stabile Aufnahmen entstanden sind, werde ich noch sehen. Bisher konnte ich die Auswahl noch nicht durchsehen. Ein Thema also für den morgigen Eintrag ins Baumtagebuch.

Gutes Jahr für Pfaffenhütchen

In diesem Herbst sollten die Pfaffenhütchen besonders üppig an den Sträuchern zu sehen sein. Denn die Blüte, eigentlich sehr unscheinbar, ist mir in so hoher Dichte noch nie aufgefallen, so dass sie derzeit unübersehbar ist. Ebenfalls neu ist mir, dass sie eine Art Nektar ausströmt, die sich an der Oberfläche glänzend ablagert. Ob die Pfaffenhütchen auch als Bienenweide dienen, ist mir allerdings nicht bekannt. Allzu häufig sind mir Insekten in ihrer Nähe bisher nicht aufgefallen. Die Blütenköpfe zu fotografieren ist sehr schwierig, weil sie so wenig Farbkontrast bieten. Ich will dennoch in den kommenden Tagen einen erneuten Versuch starten. In jedem Fall aber freue ich mich auf Früchte. In der zu erwartenden Dichte wird das sicher eine gute Grundlage für viele schöne und farbenfrohe Fotografien im Herbst werden.

Bienen in Hochform

Wie V. berichtet sind die Bienen zurzeit besonders gut unterwegs. Gerade heute war ein hervorragender Tag, gemessen an ihrer Aktivität. Und außerdem steht ja auch der Weißdorn in voller Blüte, ist mancherorts sogar schon am Verblühen. Die Frühtracht sollte demnach eigentlich üppig ausfallen. Jedenfalls wenn jetzt nicht durchgehende Regentage folgen, während derer sich die Bienen erfahrungsgemäß gerne mit ihrem zuvor eingesammelten Nektar trösten. Mehr als einmal haben wir das schon erlebt: Eine eigentlich erfreuliche Frühtracht, die dann aber dem Bienenfrust während längerer unerwarteter Kälte- oder Nässeperioden zum Opfer gefallen war. Hoffen wir, dass sich das in diesem Jahr nicht so entwickelt.

Standortkonkurrenz

Wie ich beim Einpflanzen des neuen Rosenstocks feststellen konnte, wäre es durchaus möglich, die gesunden Weinreben in diesem Abschnitt des Gartens umzuleiten. Direkt daneben war ein ganz alter Stock zugrunde gegangen. V. hatte das vor einigen Tagen entdeckt und ihn daraufhin ganz entfernt. Diese Lücke könnte der benachbarte Stock ausfüllen, wenn er nur umgeleitet und von der Mitte zum Rand verlegt würde. Ich bin mal gespannt, ob sich V. dazu bereit erklärt. Das wäre die richtige Lösung für unser Standortproblem in Sachen Feigenbaum. Wenn rundherum die Weinreben wuchern und über die Sommermonate mit ihrem dichten Laub alles unter ihnen abschatten, wird das nie etwas mit dem kleinen Bäumchen. Schließlich muss er die Höhe der Weinreben erst einmal übersteigen. Erst wenn die Äste sich oberhalb verzweigen würde es seiner Entwicklung nicht mehr schaden. Also ein weitere Konfliktpunkt, den wir hoffentlich bald werden auflösen können.

Letzte Feigenernte

Gut, dass wir die Blumen letzten Samstag eingepflanzt haben. Die Atmosphäre und Witterung heute wäre nicht so geeignet gewesen. Temperaturmäßig geht’s jetzt wieder rückwärts. So als ob die Kapriolen der Vorjahre sich unbedingt wiederholen müssten. Erfreulich: Das Feucht-tropische Wetter der letzten Wochen hat die ersten Feigenfrüchte zu für diese Jahreszeit beachtlicher Größe anwachsen lassen. Das ist mit dem Vorjahr durchaus vergleichbar. Dass der Baum aber geschädigt ist, zeigt sich daran, dass außer den Endtrieben fast keine neuen Asttriebe zu sehen sind. Der Baum erscheint immer noch ziemlich kahl, mit grünen Spitzen an langen Ästen. Denkbar also, dass wir noch einmal eine überschaubar Fruchternte erleben dürfen. Aber eine Zukunft ist dem Baum nicht mehr zuzutrauen. Hoffen wir, dass der kleine neue sich gut anlässt und wir ihm bald einen festen Standort im Garten zuweisen können.

Garten – Vögel – Bäume

Felix oder zumindest einer seiner Nachfolger singt jetzt von Tag zu Tag länger. Die Amseln sind in diesem Jahr sehr spät dran mit Ihrem Gesang. Er war zwar schon seit Wochen immer wieder zu hören, aber nur auf wenige kurze Phasen begrenzt. Jetzt, sogar in den Abendstunden, höre ich das gewohnte Konzert, das kein Ende mehr nehmen will. Die Melodie ist eine andere geworden. Deshalb zweifle ich, dass es sich noch um Felix handelt. Es kann natürlich sein, dass er seine Lieblingsmelodie von Jahr zu Jahr vergisst und sich immer wieder neu erfindet. Das ist eine der besonders schönen Erlbenisse des Frühlings und Sommers: Singvögelkonzerte, Vögel sich zwischen verschiedenen Ruhestationen im Garten bewegend, bevorzugt zwischen den hohen Masten und den Bäumen, vor allem dem Ginkgo und dem Feigenbaum. Vögel auf dem Boden nach Regenwürmen und anderen Insekten suchend, am liebsten nach Regenfällen. Und besonders schön: Singvögel, sich putzend und bei Gelegenheit sich in Pfützen oder vollgelaufenen Wasserschalen badend. Es ist kein Wunder, dass Vögel als archtetypische Symbole auf eine Stufe mit den Bäumen, den Bergen und Engeln gesetzt werden können. Es liegt ein Faszinosum in ihnen, das irgendwo zwischen Bewunderung und Geheimnis vermutet werden kann.

Gartentraumeindrücke

Im vergangenen Jahr haben wir es verpasst, deshalb war der heutige Besuch bei den Gartenträumen doch wieder ein sehr schönes Erlebnis. Auch wenn wir schon vorab wissen, was uns dort erwartet, gibt’s im Einzelnen immer wieder Überraschungen. Auch hat die Zahl der Ausstellung wiederum zugenommen, mit einem enormen Besucherandrang und Besuchern, die offensichtlich Freude an dieser zur Jahreszeit passenden Abwechslung haben. Für den eigenen Garten haben wir eine sehr schöne englische Kletterrose mit zweifarbiger Blüte (Gelb-Hellrot) erstanden, die zudem auch noch duftet. Wir überlegen die bogenförmige Rankhilfe wiederzubeleben, deren Bogen wir vor Jahren entfernt hatten. Auf der einen Seite klettert noch der ältere Rosenstock mit rotblättrigen Blüten. Diese neue wäre also das Pendant auf der anderen Seite, mit der Perspektive, dass beide am Bogen irgendwann zusammenwachsen. Das wäre ja dann so eine Art Rosenbaldachin, ein aus zwei Stämmen aufgebauter Rosenbaum. Auf dem Weg zu den Gartenräumen dominant waren diesmal die weißblühenden Rosskastanien, die dort eng gepflanzt wurden und schon bald eine richtige, dicht stehende Allee bilden werden. Aber auch sonst hat sich die Kulisse der Gartenausstellung in üppigem Baum- und Pflanzengrün dargestellt, vor der die vielen zum Verkauf stehenden Pflanzen wie Farbtupfer wirkten. Alle, die sich jetzt eine ausgedehnte Gartensaison wünschen, werden dabei jede Menge Anregungen mitgenommen haben.

Junger Feigenbaum ersetzt alten Weinstock

Für V. ist es eine große Enttäuschung, dass einer seiner älteren Weinstöcke nicht mehr ausschlägt. Er hat ihn deshalb heute ganz entfernt. Damit ist ein Stück des kühlenden sommerlichen Blätterdachs verschwunden. Das Gute daran ist, dass der Platz dort als künftiger Standort für den neuen Feigenbaum wahrscheinlicher geworden ist. Eine weitere Rebe müsste nur umgeleitet werden. Dazu sträubt sich V. zwar noch, ich hoffe aber, wir können das in den nächsten Jahren realisieren, so dass der kleine Feigenbaum von Anfang an auch genügend Licht bekommt.

Parkexoten und kommunale Sparzwänge

Schade, dass ich beim heutigen Gang durch den Stadtpark keine Kamera mit mir hatte. Dort sind viele exotische Bäume zu bewundern, deren Namen ich dank der Schilderbeschriftung auch kenne. Zwei davon beobachte ich seit Jahren, nur selten aber bin ich zur richtigen Zeit dort, um die Blüte zu sehen. Heute stand sowohl die Filzige Paulownie, auch Blauglockenbaum genannt, als auch der Taubenbaum, dessen botanisch korrekter Name mir nicht einfallen will, in voller Blüte. Diese stahlblauen Blüten der Paulownie hatte ich in früheren Jahren schon einmal gesehen. Der Taubenbaum aber war mir in dieser Erscheinung noch unbekannt. Beim Blick auf die zweilappigen schneeweißen Blüten ist klar, woher der Name kommt. Entfernt könnte man an die beiden Flügel weißer Tauben denken, die sich dort niedergelassen haben. Ein wenig traurig wirkt dieser Park inzwischen schon auf mich, denn man sieht, dass vom Geist jener Zeit, in der er geplant und die Bäume gepflanzt wurden, nicht mehr viel übrig geblieben ist. Die einst sorgfältig vor jedem Baum platzierten Schilder sind meist umgeknickt, halb zerstört oder so verschmutzt, dass die Schrift kaum noch zu erkennen ist. Niemand mehr scheint sich darum zu kümmern, geschweige denn, dass noch neue Bäume angepflanzt würden. Das Gesamtbild des Parks wird stattdessen von Wegabgrenzungen geprägt, die wohl auf eine bevorstehende Sportveranstaltung hinweisen. Selbst die Saline ist jetzt, Mitte Mai, immer noch nicht in Betrieb, sonst eigentlich einer der Hauptanziehungspunkte, der stark frequentiert wurde. Sollte auch das wieder einem Sparprogramm zum Opfer gefallen sein? Die Entwicklung der Kommunen kann einem inzwischen jede Hoffnung nehmen, dass bislang selbstverständliche Leistungen für die Bürger langfristig noch zur Verfügung stehen können. In Verbindung mit der demoskopischen Entwicklung unserer Region keine erfreuliche Perspektive.

Avisierte Gartenarbeit

Die Pause am Nachmittag war ähnlich angenehm wie am Wochenende. Aber die Woche begann ziemlich schleppend, so dass ich die Gartenatmosphäre nur kurz aufnehmen konnte. Ich hoffe, der Frühling wird sich nicht in ähnlicher Weise schleppend fortsetzen, sondern überwiegend seine schönen Seiten zeigen. Ein künftiges Wochenendprojekt ist bei der Nachmittagspause beim schweifenden Blick auf die Zypressenhecke auch schon wieder avisiert worden. Die Hecke müsste wieder in Form geschnitten werden. Dafür müssen wir u. a. auf das Grundstück des Nachbarn, damit die dort schon überstehenden Spitzen gleichmäßig gekappt werden können. Eine Geduldsarbeit, bei der ich mich wahrscheinlich wieder mit V. um die Frage streiten werde, ob die Oberkante der Hecke parallel zum Horizont oder zum Gefälle des Grundstücks verlaufen soll.

Sonnensonntag

Einen so schönen und angenehmen Sonnensonntag wie heute wünsche ich mir für den Rest der hellen Jahreszeiten. Das war ein Traumwetter, das an Hochsommer denken ließ, wenn auch noch nicht ganz so warm. Aber das Licht stimmt schon einmal. Und die Eindrücke auf den Wegen inmitten der Landschaft sind ebenfalls schon dem Sommer vergleichbar. Viel transparentes Grün begegnet einem jetzt beim Blick durch die Baumkronen, und besonders die Gräser legen ein gewaltiges Wachstum hin, was schon die ersten Mähdurchgänge veranlasst hat. So kann es gerne bleiben und die Vorhersagen des Hundertjährigen Kalenders vom Anfang des Monats widerlegen. Solche Frühlingstage sind für das Gemüt und die Schaffenskraft Gold wert.

Sommerblumentag

Eigentlich war das ein Blumentag, denn wir haben heute unsere Sommerblumen eingekauft, die Pflanztröge, -kübel und -töpfe mit frischer Erde gefüllt und alles eingepflanzt. Diesmal war die Zusammenstellung der verschiedenen Arten schwieriger als sonst, aber letztlich ist uns ein sehr abwechslungsreiches und ausgewogenes Arrangement gelungen, das sicher schon bald seine Pracht entfalten wird. Alles, was vor dem Haus nicht mehr Platz gefunden hat, haben wir anschließen im Hinterhausgarten verteilt. Bei der Gelegenheit habe ich auch die drei jungen Gleditschien umgetopft. Ich gehe davon aus, dass sie mit mehr Erde stärkere Wurzeln ausbilden können und endlich einmal zu wirklichen Bäumen heranwachsen. Diese hier ist unter den dreien die stärkste, die nicht nur den stärksten Stamm ausgebildet, sondern auch die opulenteste Krone ausgebildet hat. Man kann eigentlich an dem kleinen Bäumchen schon die lichte Präsenz des ausgewachsenen Baums vorwegnehmen:

Kleines Gleditschienbäumchen

Da ich schon einmal dabei war, wollte ich auch die anderen Bäume im Garten festhalten, bei denen sich gerade etwas tut. Der Feigenbaum zeigt schon die ersten Fruchtansätze und breitet langsam, aber stetig seine fächerartigen Blätter aus:

Feigenbaum, junge Blätter und Früchte

Eine Etage höher streckt sich der Ginkgo langsam zur Hochform empor. Leider kann man ihn in seiner ganzen vertikalen Dimension unmöglich fotografieren. Deshalb nur diese Nahaufnahme:

Junger Ginkgozweig

Und dann wäre da noch die Stechpalme, die sich in diesem Jahr beim Blühen geradezu verausgabt, aber als Ersatz für die gelben, befallenen Blätter schon wieder neue ausbildet:

Stechpalmenzweig mit Blüten und jungen Blättern

Stechpalme im Frühjahr

Unsere Stechpalme blüht in diesem Frühjahr üppiger als sonst. Die Blüten halten sich aber nicht lange, fallen sehr schnell wieder ab und bilden dann rundherum einen weißen Teppich. Und auch die gelblich verfärbten Blätter sind wieder da, nicht mehr, aber auch nicht weniger als in den Vorjahren. Dahinter steckt wohl eine Laus, die sich an den Unterseiten festsetzt und die Blätter absterben lässt. Ich versuche dann, alle erreichbaren manuell zu entfernen, nur die unerreichbaren müssen dann irgendwann von selbst abfallen. Warum dieser Baum immer wieder befallen wird, weiß ich nicht. Ihn zu behandeln, hat in der Vergangenheit nie etwas genutzt. Aber obwohl das Blattkleid auf die Art jedes Jahr aufs Neue stark reduziert wird, kommen im späteren Verlauf doch viele neue und gesunde nach, so dass der Baum insgesamt ständig an Statur gewinnt und nicht wesentlich zu leiden scheint. Ich freue mich sehr, dass wir vor Jahren diesen Standort ausgesucht haben. Er markiert eine der Ecken des Gartens. Die Äste liegen inzwischen alle oberhalb des kleinen Schuppens, so dass er sich künftig frei entfalten kann. Nur zur linken kollidiert er noch punktuell mit der Zypressenhecke. Ich schätze, in 2-3 Jahren wird auch das nicht mehr der Fall sein und er kann sich als starker, kerzengerade gewachsener Baum weiterentwickeln.

Unbeobachtetes Ginkgowachstum

Während wir noch mit dem Hin und Her der Witterung kämpfen und uns mit wechselhafter Gemütslage auf den Frühling einstimmen, haben die Bäume quasi unbeobachtet einen Sprung gemacht. Plötzlich steht der Ginkgo wie mit ausgebreiteten Armen da, gleichmäßig mit schon halb ausgewachsenen Blättern geschmückt. Noch vor Tage wirkte er winterlich, als Silhouette oder Gerippe, ein Baumgerüst. Jetzt fängt er himmelhoch das Licht ein und nutzt es für weiteres Wachstum vornehmlich in der Vertikalen. Aber auch der Umfang hat in den vergangenen 2 Jahren deutlich zugenommen. Bald schon wird er ohne Stütze auskommen und endgültig alle Gartenbäume überragen, ohne ihnen Licht wegzunehmen, so schön schraubt er sich mit großzügigen Zwischenräumen in die Höhe.

Verschiebung der Aufmerksamkeit

Wieder so ein Tag, der mich ans Haus fesselt. Dringend zu erledigende, abzuarbeitende Projekte, nicht die angenehmsten. Da draußen geht zurzeit vieles an mir vorbei, dabei würde ich gerne die Fortschritte beim Grünen und Blühen der Bäume engmaschiger in Fotografien festhalten. Aber in diesem Jahr wird dafür wenig Spielraum sein. Vielleicht aber ein Jahr, das für die Ausweitung des Holz-Themas über die Sommermonate geeignet sein wird. Das sind ohnehin meine erfolgreichsten Motive, guter Grund, dem Feld wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Schwieriges Blütenweiß

Auch die Schwedische Mehlbeere hat jetzt mit ihrer Blüte begonnen. Die finde ich immer sehr schön, zumindest am Anfang, solange die weißen Blütenblätter am Rand nicht verfärbt sind. Fotografisch habe ich sie bisher nie wirklich gut einfangen können. Ein Problem, das tendenziell für alle weißen Blüten gilt, bei denen es sehr auf den Hintergrund und den Lichteinfallswinkel ankommt, wenn man die richtige Mischung zwischen Kontrast und strahlender Wiedergabe des Weiß realisieren will. Ich hoffe, über diese Frühlings- und Sommerzeit mein Portfolio mit Baumfotografien aufstocken zu können. Vor allem wünsche ich mir die Muße und Zeit, die dafür unerlässlich ist.

Gutes Bienenwetter

Wenn die Bienen in diesen Tagen nicht ideale Bedingungen zum Nektarsammeln finden, weiß ich es auch nicht mehr. Der Weißdorn hat begonnen, seine Blüten zu öffnen, und mit ihm ist auch die Blüte der Pfaffenhütchen und des Feldahorns gestartet. Vor allem der Weißdorn sollte bei flugfähiger Temperatur, leichter Luftfeuchtigkeit und hoffentlich nicht zu viel Regen eine gute Bienenweide sein. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass die neuen russischen Bienenvölker stark bleiben und ihren Dienst pflichtbewusst tun. Das wäre V. sicher ein neuer Antrieb und würde den kostspieligen Neustart zumindest ein Stück weit versüßen.

Enttäuschungsresistente Aufmerksamkeit

Eigentlich bin ich entschlossen, die Fortsetzung des Frühlings abzuwarten. Die ist wohl zur Mitte der Woche zu erwarten und findet bis dahin erneut quasi unter Ausschluss der Menschen statt. Für Pflanzen ist das vermutlich sogar ein gutes Wetter, keine Frosttemperaturen mehr, genügend Feuchtigkeit, vielleicht etwas zu wenig Sonne. Und auch wenn einige zuletzt die Trockenheit des Bodens beklagt haben, für die meisten passt diese Witterung nicht in das Bild des Frühlings. Die berühmte Aufbruchatmosphäre will so nicht aufkommen und weicht eher der legendären Frühjahrsmüdigkeit. Es ist mir ein Trost, schon in wenigen Tagen meine Holzarbeiten erneut aufnehmen zu können, dann wahrscheinlich wieder im Freien. Dass jetzt wieder mehr Menschen die Baumsymbolik zum privaten Thema machen, ist zumindest ein Zeichen dafür, dass trotz enttäuschter Erwartungen die Aufmerksamkeit auf die Natur im jahreszeitlichen Wechsel mit verlässlicher Regelmäßigkeit größer wird.

Neue Wandelröschen

Immerhin konnten wir am Nachmittag die ersten Sommerblumen teils in den vorgesehenen Trog, Kasten oder Kübel teils einpflanzen und teils so weit vorbereiten, dass sie anwachsen können. Einige davon werden später dann umgepflanzt. V. hatte einige günstige Wandelröschen, Petunien, Geranien und Fuchsien mitgebracht. Der eigentliche Einkauf in der Gärtnerei in ca. einer Woche wird dann weniger umfangreich und damit etwas weniger kostspielig ausfallen. Das Eintopfen und Einpflanzen, die Auswahl der richtigen Pflanzerden hat nach diesem Kopfschwerzwettertag Spaß gemacht. Ich bin besonders froh, dass wir einen Ersatz für die beiden Wandelröschenstöcke gefunden haben und uns jetzt heranziehen können, die den Winter leider nicht überlebt hatten. Warum weiß ich bis jetzt noch nicht, denn der größere hat ca. 6 Jahre durchgehalten und ist nach einem radikalen Rückschnitt im Spätherbst im Frühsommer immer wieder zu einem gewaltig ausladenden Gehölz ausgewachsen. Nun scheint er doch der Altersschwäche zum Opfer gefallen zu sein, oder einem zu viel oder zu wenig an Wasserzufuhr in seinem Kellerverlies. Das konnten wir auch in den Vorjahren nie so ganz ideal steuern. Hoffen wir, mit den neuen Pflanzen ein besseres Händchen beim Überwintern zu haben.

Hundertjährige Maiprognose

Anders als üblich an diesem Frühlingsfeiertag hat es mich heute gar nicht in die Landschaft gezogen. Eine Witterung, die nicht zur Jahreszeit passt und den Biorhythmus ordentlich durcheinanderbringt. Wetterfühlige werden an diesem Tag keine Freude gehabt haben. Und wenn ich auf den Hundertjährigen Kalender schaue, blüht uns für den Rest des Monats Ähnliches. Ich kann nur hoffen, dass der Kalender diesmal daneben liegt. Es würde allzu vieles durcheinanderbringen, was wir biologisch und symbolisch mit dem Frühling verbinden. Von den Auswirkungen auf die Motivation einmal ganz abgesehen. So wünsche ich mir, dass wir den Baumfrühling ganz nah in der Landschaft verfolgen können und uns nicht mit dem Blick durchs regennasse Fenster begnügen müssen.