Ein Vorgeschmack auf die Ferienzeit

Das war nun wirklich ein gelungener Frühlingstest in einer Zeit, die man wohl noch als Winter bezeichnen muss. Ein Test, weil es vermutlich nur ein Intermezzo war, das sogleich wieder von dem bekannten Dauer-Hochnebel-Regen-Mix abgelöst wird. Man konnte aber schon sehr schön beobachten, wie die Menschen die Sonne und die schon frühlingshafte Luft an diesem Tag genossen haben. Auf dem langen Fotospaziergang heute habe ich selbst zwischenzeitlich ganz vergessen, dass wir ja eigentlich einen Wochen- und Arbeitstag haben. Na ja, wegen der bevorstehenden Fastnachtstage ist ohnehin die Stimmung eine andere. So haben die vielen Spaziergänger wahrscheinlich so etwas wie Ferienstimmung verspürt, ein zarter Vorgeschmack auf entspannende Tage, die noch kommen. Der Objektivtest war zwar bei weitem nicht vollständig, aber doch facettenreich und hat mir vor allem einige Aufschlüsse über die Verwendungsweise des Objektivs vermittelt. Was man in welchen Situationen einsetzen kann und wie die Aufnahmen am geschicktesten zu stabilisieren sind. Erkenntnisse, die mir auch in der Makrofotografie von Nutzen sein werden. Kurios ist, dass sich dieses Super-Teleobjektiv auch durchaus für Quasi-Nahaufnahmen nutzen lässt. Wie es aussieht ist die Abbildungsqualität gerade im mittleren Brennweitenbereich bis 400 mm sogar deutlich besser. So wird der praktische Einsatz für mich voraussichtlich so aussehen, dass ich zwar nah gedachte, aber eben schwer zugängliche, weil zu weit entfernt liegende Objekte damit einfangen werde. Welche Blendeneinstellungen dafür die besten sind, werde ich bei weiteren Test herausfinden. Die ersten Versuche waren aber schon mal recht vielversprechend, auch weil das Bokeh erstaunlich cremig kommt. Hier am Beispiel eines blühenden Haselzweigs:
Hasel blühend

Dichte Baumbeobachtungen

Eigentlich hatte ich mir den ausgedehnten Spaziergang festvorgenommen zum Testen des Objektivs. Aber die Vorhersage war falsch. Bei uns ist den ganzen Tag über die Wolkendecke nicht ausgerissen, erst gegen Abend. Und das hat lichtmäßig einfach nicht ausgereicht. Schade, es wäre eine gute Gelegenheit geworden. Nun werde ich es morgen Nachmittag nachholen müssen, das soll dann wirklich frühlingshaft schön werden. Aber eben an einem Wochentag, etwas abseits der Routine. Dennoch muss ich diese Zeit nutzen für das überfällige Projekt. Ich hoffe, dass ich die Eindrücke während des Gangs mit den Anregungen verbinden kann, die ich dem Buch über Bäume und Planeten entnehme. Darin enthalten sind schon sehr genaue Beobachtungen der Wachstumsprozesse nicht nur der Bäume allgemein, sondern auch bezogen auf einzelne Arten, die in ihrer wesenhaften Differenz ganz genau unter die Lupe genommen werden. Bewundernswert, denn die meisten Zeitgenossen dürften meilenweit entfernt sein von solche Beobachtungs- und Unterscheidungsfähigkeit. Ich wünschte mir, mich selbst auch in dieser dichten Form den Bäumen nähern und mir die dafür notwendige Ruhe und Zeit gönnen zu können.

Bäume und Planeten in Rudolf Steiners Nachfolge

Das Buch über Bäume und Planeten lag angelesen jetzt monatelang in Warteschlange, bis ich heute endlich wieder dazu kam daran anzuknüpfen. Es verspricht spannend zu werden, denn die Grundlage waren für den bereits verstorbenen niederländischen Autor Rudolf Steiners Anschauungen und übersinnliche Erkenntnisse über den Bezug zwischen beiden und vor allem – darüber habe ich bisher noch nie irgendwo gelesen – die sinnhafte Architektur des ersten teilweise aus Holz gebauten Goetheanums, für das Steiner ja konzeptionell verantwortlich war. Ich wusste nur, dass dieser offenbar eindrucksvolle und so symbolstrotzende, in sich voller Anklänge an die anthroposophische Sicht auf die Welt und den Menschen ausgestattete Bau irgendwann einem Brand zum Opfer fiel und später durch einen Neubau ersetzt wurde, der ausschließlich auf Betonbauweise beruhte. Damit war dann auch das obsolet, was im ersten Bau diese Planeten-Baum-Relation so sinnfällig machte, nämlich die Aufteilung des größeren der beiden Kuppelräume in sieben Segmente, die von je zwei Säulen abgegrenzt und getragen wurden. Im Inneren war jedes der Segmente aus dem Holz einer anderen Baumart gefertigt. Baumarten, die nach Steiners Erkenntnis einen besonders deutlichen symbolischen Bezug zu den Planeten tragen, oder besser gesagt zu den mit den Namen heutiger Planeten benannten verschiedenen vorgängigen Entwicklungszuständen der Erde. Dabei geht es um die Hainbuche (1. Säule – Saturn), Esche (2. Säule – Sonne), den Kirschbaum (3. Säule – Mond), die Eiche (4. Säule – Mars), Ulme (5. Säule – Merkur), den Ahorn (6. Säule – Jupiter) und die Birke(7. Säule – Venus). Über Steiners Vorstellungen der Erdzustände, die er mit diesen Planetennamen belegt hatte, habe ich zuvor schon vieles gelesen, vor allem in seiner ,,Geheimwissenschaft im Umriß“. Es wird jetzt spannend, im Folgenden zu erfahren, wie dieser Autor ausgehend von Steiner die Bäume in seiner eigenen Wahrnehmung fasst, zumal seine Sprache mich sehr an Steiner erinnert. Aber die Auslassungen einer anthroposophisch gebildeten Naturforschers deutlich späterer Lebenszeit ist dann doch wieder etwas anderes und vielleicht eine gute Annäherung an heutige Interpretationsbedürfnisse.

Computerfreier Tag

Endlich mal sonnige Abschnitte, die einem das Herz zwischendurch aufgehen lassen. Leider wechseln sich solche Phasen mit Regen- und Graupelschauern ab, so dass man sich nicht darin sonnen kann. Aber es bringt uns doch wieder ein Stückchen weiter in Richtung des Frühlings. Ich hoffe, die Vorhersage erweist sich als treffend und ich kann am Sonntag endlich auf Tour gehen. Das wäre ein guter Zeitpunkt, um das neue Objektiv ausgiebig in der Landschaft, an den Bäumen und im Motivbereich Holz zu testen. Dafür benötige ich aber eine längere regenfreie Zeit. Ich hoffe, die wird mir vergönnt sein. Mit einem seltenen Computerfreien Tag vorab wäre ich jedenfalls ganz gut darauf eingestimmt.

Auftanken

Viel Arbeit mit Formatieren, Programmieren und der Suche nach dem passenden Layout. Dazwischen immer auch Inhaltliches, dann aber größtenteils auf Kundenprojekte bezogen. Auch der zurzeit eher kurze Gang über dem Flussdamm kann die Aufmerksamkeit nicht intensiv auf die Landschaft, die unauffälligen Bäume und Sträucher lenken. Zu sehr scheint das alles noch zu schlafen. So bleibe ich zurzeit noch wesentlich auf mich selbst und meine Kommunikationen konzentriert, das Allgemeine zwar immer im Hintergrund, aber eher nicht als Beobachtungsgegenstand. Auch dafür wird die richtige Zeit wieder kommen. Das ist dann gleichzeitig auch eine Zeit zum Auftanken.

Grundlagenthemen

Meine Beobachtung der letzten Tage erhärtet sich. Die Menschen sind sehr abwesend, eigentlich das Gegenteil dessen, was uns die Beschäftigung mit Natur und Landschaft nahelegen kann. Aber dafür fehlt derzeit den meisten die Ruhe. Eine unbestimmte und scheinbar ziellose Geschäftigkeit hat sich breitgemacht und sucht noch nach einem Sinn. Das ist schon eine sehr merkwürdige Phase, in der wir uns befinden und die durch das Fehlen der Jahreszeit noch unterstrichen wird. Es wird noch dauern, bis die Grundlagenthemen wieder eine Chance erhalten. Dass sie ausgestorben sind und jetzt plötzlich ein Reden über Bäume nicht mehr möglich sein sollte, das halte ich für ausgeschlossen. Schon allein das Baumtagebuch ist ein Gegenbeweis.

Gemütsschwankungen

Man gewöhnt sich auch an solche Phasen, in denen die Beobachtung der Bäume kaum im Mittelpunkt steht. Es ist zwar schon seltsam, dass gerade jetzt zum Jahresanfang dieses festzustellen ist, aber vielleicht bleibt dafür ja dann die Lücke in einer anderen Jahreszeit aus. Es gibt diese Schwankungen in der Gemütsverfassung und in der Entschlusskraft der Menschen. Und sie lassen sich nicht wirklich beeinflussen. Man kann eigentlich nur darauf reagieren, und das sieht meist so aus, dass man veränderte Schwerpunkte setzt, die Aktivitäten verlagert, auf die richtigen Zeitpunkte wartet, zu denen eine neue Zugänglichkeit zu erwarten ist. Mal sehen, wie dieses Jahr in Sachen Schwankungen verlaufen wird.

Reden über Bäume

Die Atmosphäre beim Spaziergang während der Mittagsstunden ist meist gelöst in diesen Tagen. Die Menschen wirken aber gleichzeitig wie abwesend, wie auf etwas wartend. Vielleicht auf den Frühling, vielleicht auf jenen Ruck, von dem einst der Altbundespräsident Herzog in Bezug auf Deutschland sprach. Diesen Ruck erwarten viele seitdem immer wieder. Es kommen aber meist nur neue Irritationen und Unsicherheiten. Das ist auch derzeit nicht anders. Die Menschen sehnen sich aber gerade deshalb nach deutlicher Orientierung, nach Anstößen von außen, nach einer Zukunftsperspektive, die man Nachrichten sehend und hörend nicht wirklich erkennen kann. Ich glaube, dass die Konstanten, wie unsere Wahrnehmung, unser Miterleben der Landschaft und aller natürlichen Prozesse, in dieser Situation eine größere Rolle spielen. Sie bieten einen Ansatzpunkt, um der Orientierungslosigkeit etwas entgegenzusetzen, neue Ansätze zu finden, die einen echten Bezug zu dem haben, was gegenwärtige Erwartungen und Lebensvorstellungen tatsächlich ausmachen. Deshalb ist gerade das Reden über Bäume, um ein Brecht-Zitat abzuwandeln, heute wichtiger geworden denn je.

Vom richtigen Startzeitpunkt

Es gibt so viele Projekte, die mir durch den Kopf gehen. Manche ganz nah und kurz vor der Fertigstellung. Andere weiter weg, aber sehr spannend und unbedingt umsetzungswürdig. Jedes davon benötigt die richtige Zeit, manchmal auch den richtigen Startzeitpunkt, um so zu werden, wie es sinnvoll und vorgestellt ist. Dazu gehören verschiedene Baumsymbolvorhaben, Websites und Handwerkliches, Texte und Fotografien, von denen ich zeitweise weit entfernt bin, die aber dennoch immer im Hintergrund präsent bleiben und zwischendurch immer wieder eine Bereicherung durch neue und veränderte Erfahrungen erleben. Ich hoffe, jeweils die richtigen Startzeitpunkte zu erwischen und in der Ausführung möglichst dran bleiben zu können. Das fördert immer die Qualität und vor allem die kommunikativen Anschlussmöglichkeiten, die heute wichtigen denn je geworden sind.

Zeitausfall

Ein Tag voller Regen und mit viel Fahrerei. Immerhin sind J. und W. jetzt wieder mit Kaminholz bestückt, das meiste davon aus unserem Fichtenwald. Für den Fall, dass der Winter doch noch kommen sollte und es sich anbietet, den Kamin anzufeuern. Ich werde wegen des Zeitausfalls heute wohl morgen ein paar Stunden Arbeit ansetzen müssen. Auch wenn Sonntag ist, manchmal geht’s nicht anders. Ich versuche aber dennoch den Tag zur Rekreation zu nutzen, soweit das in diesen Tag möglich ist. Und ich hoffe immer noch, die kommende Woche wird endlich sonnige Stunden bescheren, damit ich mein Objektiv ausprobieren kann. Das nächste Wochenende wäre die geeignetste Gelegenheit dafür.

Feine Antennen

Das Aufladen der Brennholzladung hat dann doch am Nachmittag funktioniert, trotz des Regens, der uns einfach nicht verlassen will. Kaum zu glauben, dass wir morgen um die 18 Grad erleben sollen. Ich schätze, den Regen wird das nicht stören. Aber etwas muss an der Veränderung auch eine gewisse Konstanz haben, wenn wir schon früh morgens die Amseln singen hören. Das ist für diese Zeit des Jahres sicher sehr ungewöhnlich. Normalerweise würden sie sich nicht so weit vorwagen, wenn es nicht Anhaltspunkte dafür gäbe, das die Jahreszeit schon mehr mit dem Frühling als mit dem Winter gemein hat. Entscheiden und wirklich zuordnen können wir es noch nicht. Die Bäume können die Tendenz der Singvögel derzeit auch noch nicht bestätigen, machen keine Anstalten, den neuen Zyklus in Gang zu setzen. Und die feinen Antennen der Menschen scheinen derzeit noch weiter von einer Sicherheit in Sachen Jahreszeit entfernt. So ist dieser Jahresanfang vor allem vom Abwarten und einer unerklärbaren Unschlüssigkeit gekennzeichnet. Und manchmal auch vom Unwohlsein im Körperlichen. Möge sich das bald auflösen.

Kein Ablenkwetter

Es ist einfach zurzeit nicht möglich, einen Fuß vor die Tür zu setzen. Ich hoffe, wir können morgen Nachmittag trotzdem das Beladen des Brennholzes realisieren, damit das am Samstag alles planmäßig funktioniert. Wenn es nur nicht regnet. Dann nämlich sind sowohl das Aufladen als auch die Fahrt nicht die reinste Freude. Nun hoffe ich auf die kommende Woche. Irgendwann muss sich doch mal etwas normalisieren. Gute zum Arbeiten ist das zwar, weil es so wenig gibt, was ablenken kann. Aber so vieles, was ich dokumentieren und beobachten möchte, neue fotografische Serien im Umfeld von Bäumen und Hölzern, kann ich so nicht umsetzen. Lass uns diese Zeit nutzen, um produktiv zu arbeiten oder – wenn die Zeit dafür nicht die richtige ist – um zu genesen.

Vom richtigen Zeitpunkt des Abbildens

Wieder kein Wetter zum Testen des neuen Objektivs. Die ersten Annäherungen waren zwar erfolgreich, sowohl bei Landschaftsaufnahmen als auch bei bewegten Motiven und Spots. Aber für richtige Testreihen benötige ich einfach stabiles Wetter, wenig Wind, viel Licht und Ruhe, um die Sache nicht zu hektisch anzugehen. Das ist gerade bei der Naturfotografie immer das A und O. Und wenn ich diese tolle Möglichkeit, weit entfernt liegende Motive einzufangen zur Erweiterung meines Portfolios im Bereich Bäume und Holz nutzen will, dann muss die Landschaft, dann muss das Klima einfach mitspielen. Es ist eine Art Kooperationsprojekt, bei dem der Abbildungsgegenstand sich einmal mehr als lebendiges Wesen entpuppt, das nicht nach Belieben und unter allen Umständen Objekt einer Kulturhandlung werden möchte. Die Bedingungen müssen die richtigen sein. Der Zeitpunkt muss stimmen.

Noch keine stabile Chance auf Frühling

Dass der Frühling bald kommt, das wünsche ich mir auch für J., der es zurzeit nicht so gut geht. Bei Wetterfühligen wie uns spielen diese Verhältnisse im Außen eben eine große Rolle. Freilich kann ich nichts wirklich feststellen von einer Frühlingsstimmung. Der Winter ist nur ungewöhnlich, aber ungemütlich, mit kurzen Phasen von Sonne, die dann gleißend sein kann, ohne zu wärmen. So werden wir uns noch arrangieren müssen, bis neben den Haselsträuchern auch die übrigen frühen Gehölze Blüten und Blätter ausbilden. Dann können auch wir uns sicher sein, dass die Dunkelheit verloren hat und Neuanfänge eine stabile Chance erhalten.

Wunsch nach Wärme

Von mir aus könnten wir den Holzofen doch noch anfeuern. So kalt und nass, wie es draußen ist, könnte diese unverwechselbare Wärme des Holzbrandofens ein wenig Ausgleich schaffen. Der Holzvorrat könnte reduziert und die Heizölkosten reduziert werden. Es wundert mich sehr, dass weder M. noch V. sich dazu entschließen können in diesem Jahr. Nur wenn nicht jetzt, wann sollten wir dann noch beginnen. Dass nach Mitte Februar noch der ganz große Wintereinbruch kommt, das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Und eigentlich will ihn auch keiner mehr, aber die Wärme in irgendeiner Form, selbst erzeugt oder in als Frühlingserwachen, die wünschen wir uns doch alle herbei.

Neue Bildideen

Die neue Woche wird hoffentlich Gelegenheiten bieten, einmal wieder durch die Landschaft zu streifen, um nach möglichst entfernten Motiven Ausschau zu halten. Das Objektiv habe ich mir zwar schon genauer angesehen, aber der Härtetest ist natürlich der konkrete Einsatz unter verschiedenen Bedingungen. Das Spannendste dabei wird sein zu sehen, ob freihändige Aufnahmen allein mit dem Bildstabilisator möglich sind. Ansonsten könnte es schwierig werden, das Teil praktisch einzusetzen. Ein Problem ist wohl in jedem Fall der Transport, denn es ist mit Kamerabody so lang, dass es in keine Tasche passt. Deshalb werde ich es vor Ort aufsetzen müssen. Eigentlich etwas, was ich zu vermeiden versuche. Das verspricht spannend zu werden, vor allem auch, wie es mir gelingen wird, diese so ungewohnte Fernaufnahmetechnik mit meinen bisher bevorzugten Motiven in Deckung zu bringen. Wie immer bei Neuem könnten daraus durchaus neue Bildideen und Gestaltungsmöglichkeiten erwachsen. Ich freue mich darauf, bei hoffentlich gutem Available Light.

Telezoom

Mit Telezooms habe ich bisher gar keine Erfahrung. Deshalb bin ich sehr gespannt, ob sich durch das neue Objektiv mit dieser enormen Brennweite neue Motivvorlieben bei mir entstehen werden. Vielleich tatsächlich Tiere. Daran denkt man ja zunächst bei solchen Objektiven, da Tiere oft scheu sind und man sie aus der Nähe meist nicht festhalten kann. Oder eben doch Details, die an den Bäumen nur in Entfernung zu finden sind und bisher immer außer Reichweite waren. Ich denke da nur an gewisse Blüten, z. B. des Tulpenbaums oder des Blauglockenbaums, die immer eben wegen der großen Distanz als Motive nicht in Frage kamen. Wenn ich aus dem Fenster schaue, ahne ich allerdings, dass ein wirkliches Testen erst in einigen Tagen möglich sein wird. Regen werde ich dieses Teil jedenfalls auf keinen Fall aussetzen. Neun, schöne sonnige Tag mit aktiven Vögeln wären schon erforderlich, damit ich mich von den Qualitäten dieses optischen Instruments überzeugen kann. Auch frage ich mich, ob Digitalvideoaufnahmen damit möglich sind. Da gibt’s schon einige spannende Möglichkeiten, die ich ins Auge fassen möchte.

Verschüttete Wissensschätze

Inzwischen sind nur noch wenige Hagebutten zu sehen. Die letzten Früchte des Vorjahres, die sich an den Heckenrosen halten konnten. Jetzt haben die Bäume das alte Jahr endgültig hinter sich gelassen und der Winterschlaf wurde durch die unverhofft und nicht zurzeit passende Frühlingsluft irritiert. Die eine oder andere Pflanze dürfte schon den Wachstumstrieb in sich verspüren und sorgfältig prüfen, ob sie den neuen Zyklus bereits wagen kann. Aber sie werden es nicht tun, wenn Zweifel bestehen. Und in der Hinsicht haben die Pflanzen uns einfach etwas voraus, sind meist recht sicher in ihren langfristigen ,,Vorhersagen“. Schade, dass das pflanzen- und wetterkundliche Wissen mancher Menschen aus ländlichen Regionen so selten geworden ist und ich leider keinen solche kenne. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Wissen eine Bereicherung darstellen könnte und vieles verständlicher erschiene, was wir sonst in kurzsichtigem Blick als chaotisch und unregelmäßig wahrnehmen. Wieder eines dieser Wissensschätze, die Gefahr laufen, endgültig verschüttet zu werden.

Holzvorsorge

Mein alter Schulfreund hat leider kein geeignetes Kiefernholz für mich gefunden. Aber als Schreiner wird ihm vielleicht irgendwann der richtige Abschnitt in die Hände fallen. Und dann wird er an mich denken. Bis dahin werden meine Vorräte wohl ausreichen. Gerade bei so schwierigen ,,Fällen“ wie der Kiefer ist es aber für mich wichtig, rechtzeitig Nachschub zu organisieren. Sonst kann es auf einmal ausgegangen sein. Bis neues Material bearbeitbar und gut abgetrocknet ist, kann es dauern. Wenn es weiterhin so ruhig in Sachen Armbänder bleibt, denke ich daran, 1-2 neue Musterbänder anzufertigen. Auf jeden Fall steht der Trompetenbaum auf dem Programm. Außerdem habe ich noch einige Exoten auf Lager, von denen ich nicht sicher bin, ob es Sinn macht, sie ins Sortiment aufzunehmen. Aber ich denke doch: Irgendwann wohl finden sich Interessenten. Mit wenigen Ausnahmen war das jedenfalls noch bei fast allen Wunschbaumhölzern so.

Einzigartige Konstanten

Die Bäume schlafen zwar zurzeit, und mit ihnen die Baumthematik. Aber das ist nur latent, lässt sich jederzeit reaktivieren, weil es einfach universell und zeitlos ist. Das ist es gerade, was ich an der Beschäftigung mit den Bäumen so liebe. Sie lassen sich nicht wirklich irritieren in ihrer wesenhaften Präsenz, auch wenn sie Wind und Wetter ausgesetzt sind, mehr oder weniger günstige Wachstumsbedingungen vorfinden und immer extremer ausfallenden Klimaschwankungen trotzen müssen. Sie bleiben immer individuelle Repräsentanten ihrer Art, teilen das Wesenhafte der Art, bringen als Einzelwesen aber eine Einzigartigkeit zum Ausdruck, die uns als starke Energie, als mächtiger symbolischer Spiegel begegnen kann. Das war vor Tausenden Jahren so, und das wird solange bleiben, wie es Bäume gibt. Schön, sich in Gesellschaft lebendiger Wesen zu bewegen, die dieses eindrucksvoll verkörpern.

Irgendwie falscher Winter

Immerhin sind wir jetzt fast täglich von einigen längeren Sonnenphasen begleitet. Das ist doch schon mal ein Anfang, auch wenn Frühlingsgefühle noch lange nicht aufkommen wollen. Das Gespräch über den Ofen und das Brennholz, auf das V. so viel Mühe verwendet hat, ist irgendwie immer im Hintergrund. Nur der Entschluss, den Ofen tatsächlich anzuwerfen, will dann doch nicht aufkommen. Der von mir so sorgfältig arrangierte Stapel Brennholz ist auch so ein recht erbaulicher Anblick. Für den Sommer, wenn wir wieder öfter draußen sitzen, wäre es aber doch schön, wenn der Blick nicht vollständig von einer Brennholzwand abgelenkt wird. Ich wage noch keine Prognose für den weiteren Verlauf dieses irgendwie falschen Winters.

Kaum Ablenkung

Mit meinen neuen Projekten mache ich Fortschritte. Bei manchen Dingen benötigt man einfach eine gewisse Eingewöhnungszeit, und dann fließen die Dinge, als ob sie immer schon da gewesen und selbstverständlich wären. Eigentlich bin ich froh, dass die Landschaft da draußen derzeit nicht viel Ablenkung bietet. Die Zeit der Innenschau ist noch nicht vorüber. Und so freue ich mich, liegen gebliebene Vorhaben in solcher Atmosphäre endlich umsetzen zu können. Der Götterbaum schimmerte bei mir noch immer. Ich hoffe, er wird es bei der neuen Götterbaum-Armbandbesitzerin auch bald tun. Es würde einfach zu seiner Ausstrahlung passen, dieses goldene Schimmern. Aber natürlich hat jedes Holz viele Bedeutungs- und Energieebenen. Und die müssen nicht bei jedem in gleicher Weise Resonanz zeigen.

Den Dingen ihren Lauf lassen

Manchmal ist es ganz gut, wenn nichts Außergewöhnliches passiert. Vor allem am Wochenende, oft die einzige Zeit, in der man mal einfach den Dingen ihren Lauf lassen kann. So habe ich das heute praktiziert und mich einfach am Dasein und Lesen erfreut. Kein Baumbuch diesmal, sondern eines der Bücher, die ich mir zu Weihnachten gewünscht hatte und das Thema der Nahtoderfahrung und einer Chance zur läuternden Rückkehr ins Leben verarbeiten. Ich bin gespannt, welche Entwicklungen die nächsten Wochen bringen werden. Ich selbst bin in diesem Jahr inzwischen angekommen und wünsche mir jetzt mehr geeignete Ansatzpunkte in der Kommunikation. Ein früher Frühling könnte da hilfreich sein. Aber vorerst müssen wir uns wohl noch mit der Verarbeitung einer nicht erfolgten Jahreszeit begnügen.

Ratlosigkeit

Morgen ist Lichtmess, aber das Licht hat uns nach seinem kurzzeitigen Aufflackern schon wieder verlassen. Dabei hatte ich mir so gewünscht, die Zeit die Unberechenbarkeit der Jahreszeiten würde sich einmal beruhigen, zur alten Verlässlichkeit zurückkehren. Das scheint aber schon jetzt nicht mehr erwartbar zu sein, mit diesem mehr als untypischen Winter. Vielleicht werden wir den Ofen nochmal anfeuern können, dennoch wird die jetzt erlebte Witterung als für diesen Winter prägend in Erinnerung bleiben. Und eigentlich ist man jetzt schon gedanklich beim Frühling, sieht das erste Grün der Bäume eher vor dem geistigen Auge als Schneeflocken und Winterspaziergänge. Eine Jahreszeit, die man nicht identifizieren kann, wegen des Mangels an äußeren Anzeichen, ist so gut wie nicht vorhanden, wird eher hin- als wahrgenommen. Es fehlt der Spiegel in der Natur selbst, was in uns eine Art Ratlosigkeit hinterlässt.

Fast zu schön

Heute ging es noch ein Stück weiter in Richtung frühlingshafter Stimmung. Das Licht, die zwar kühle, aber doch sonnengetränkte Temperatur, die ungefährdeten ersten Baumblüten – wenn man nicht wüsste, wir haben Ende Januar, man könnte sich tatsächlich wie im schönsten Frühling fühlen. Das ist schön, wenn wir tatsächlich einmal mehrere Stunden Sonnenschein haben. Und doch bleibt die Befürchtung, dass der nicht stattgefundene Winter später noch zuschlagen könnte, wenn wir eigentlich keine Lust mehr darauf verspüren. Ich freue mich, dass diese unverhoffte Wetterstimmung auch die Laune der Menschen etwas aufhellt. Wenn das sich fortsetzt, könnte eine neue Aufbruchdynamik in diesem Jahr doch noch erkennbar werden.

Haselblüte

Dieses Jahr ist sie sehr früh an, die Haselblüte. Aber eigentlich kein Wunder, wenn die Witterung eher auf Frühling deutet. Da müssen die Pflanzen ja irritiert sein. Beim Spaziergang heute waren die schon lang und aufgelöst erscheinenden männlichen Blütenkätzchen mitbestimmend für das ansonsten eher trostlose Bild der Baumlandschaft. Keine Farbakzente zwar, aber doch vertraute Pioniere des Frühlings sozusagen. Um die winzigen weiblichen Blütenpinselchen zu erblicken, muss man dann schon sehr viel näher herangehen. Wenn wir die Vorhersagen hören, dann wird sich wohl auch in der nächsten Woche nicht viel ändern. Wahrscheinlich also doch ein Winter ganz ohne Schnee, was mir nicht Leid tut. Fotomotive sind aber nach wie vor keine in Sicht, aber ohne landschaftliche Akzente und das zu ihrem Festhalten geeignete Licht macht das Fotografieren ohnehin nicht sehr viel Freude.

Sonnenbilanz gerettet

Auch auf dem heutigen Spaziergang entlang der frisch geschnittenen Heckenreihen konnte ich leider keine losen Abschnitte des Weißdorns entdecken. Schade, ausgerechnet die scheint man mitgenommen zu haben, während die meisten anderen Äste noch dort liegen und wohl erst später abtransportiert werden. Diese Spaziergänge sind zurzeit keine wahre Freude, so nass und ungemütlich ist alles nach den kalten Nächten, die im zeitweilig durchkommenden Sonnenlicht nässende Wiesen und tropfende Gehölze zurücklassen. Immerhin hatten wir in den letzten Tagen nahe an den Durchschnitt heranreichende Sonnenzeiten, was die Sonnenstundenbilanz des Januars doch noch zu einem versöhnlichen Abschluss führen wird.

Verwaschene Landschaft

In der Landschaft findet sich trotz des milden Wetters noch nichts Anziehendes. Das Auffälligste sind noch die verbliebenen Strauchfrüchte v. a. der Heckenrosen. Die Hagebutten halten sich manchmal bis zum Frühjahr an den kahlen Zweigen der Rosen und sind bis dahin oft noch nicht einmal weich geworden. Sie bieten uns einen der wenigen Farbtupfer in der ansonsten verwaschen wirkenden Landschaft, die selbst nicht weiß, wie ihr geschieht in diesem Winter. Aber die Gemeindearbeiter sind sehr aktiv in diesen Tagen, schneiden Sträucher und Bäume. Wie oft in den letzten Jahren meist zu radikal und scheinbar planlos. Jedenfalls fällt ihnen zwischendurch oft auch ein Weißdorn zum Opfer oder andere ehemals kräftige Bäume, bei denen man eine Notwendigkeit nicht erkennen konnte, dass sie beseitigt werden mussten. Leider war ich in diesen Fällen immer zu spät. Sonst hätte ich vielleicht den einen oder anderen brauchbaren Abschnitt retten können. Ich schätze es nämlich sehr, wenn ich die Bäume kannte, deren Holz ich später verarbeite.

Zeit für den Holzofen

Eigentlich finde ich, dass jetzt die richtige Zeit zum Anfeuern des Holzbrandofens ist. M. will davon allerdings nichts wissen, sie fürchtet den zusätzlichen Aufwand, auch was das Putzen angeht. Aber welchen Sinn sollte das monatelange Brennholzthema gemacht haben, wenn wir es jetzt gar nicht nutzen. Dass so spät der ganz große Kälteeinbruch, wie sonst im Dezember oder Januar, noch kommt, scheint mir zunehmend unwahrscheinlich. Und ein Teil der Heizkosten ließe sich eben mit dem Ofen einsparen. Ich hoffe, dass es doch noch dazu kommt. So könnten wir der nassen Kälte da draußen eine gemütliche Heizwärme entgegensetzen und ein wenig von der Sonne aufnehmen, die die vielen Bäume während ihres Lebens eingesammelt haben.

Unverständliches Baumplädoyer

Je weiter der Winter fortschreitet, desto gewisser werden mir zwei Gedanken: Dass es wohl kein richtiger Winter mehr werden wird. Und dass der Feigenbaum seinen letzten Winter erleben wird. Ich kann mir diesmal kaum vorstellen, dem Baum einen weiteren Rekreationsversuch zuzumuten. Ich fürchte, er ist in seiner Grundsubstanz so geschädigt, dass er keine wirkliche Chance mehr hat, die vielen kranken Abschnitte zu kompensieren. M. sieht das ähnlich, nur V. plädiert unverständlicherweise dafür, es noch einmal zu probieren. Unverständlich, weil er bisher immer gegen Ms Lebensbaum gewettert hatte. Ich weiß nicht wirklich, wie ich das interpretieren kann.

Nachholbedarf

Mit der Übertragung meiner Baumtagebucheinträge ins Internet bin ich doch ziemlich nachlässig geworden. Auch heute komme ich wieder nicht dazu, so dass ich morgen wahrscheinlich zehn Tage nachzuholen habe. Aber es gibt eben sehr viele technische Trainingseinheiten, die mich meist bis in den späten Abend beschäftigen. Sicher werden auch wieder ausgeglichenere Zeiten kommen. Ich freue mich, die beiden Armbänder heute fertigstellt zu haben. Es war genau die richtige Arbeit heute Vormittag und insgesamt doch ein ganz passables Ergebnis für den Januar. Nicht vergleichbar mit dem Vorjahr, in dem es noch Überhänge des alten Jahres gab und die Zeit um die Jahreswende herum enorm viel Nachfrage zu verzeichnen war. Aber jedes Jahr ist in dieser Hinsicht anders. Vielleicht ist es diesmal das Frühjahr, das die Lebensgeister und auch die Nachfrage stärker weckt.