Fehlende Energiezufuhr

Die Fernsehmoderatorin hat es ganz treffend ausgedrückt: Bisher hatten wir einen langen Winter, gar keinen Frühling, und der Sommer bestand aus wenigen besonders schwül-heißen Tagen. Der Rest bleibt undefinierbar, in jedem Fall aber unpassend zur jeweiligen Jahreszeit, oder zu dem, was früher einmal eine Jahreszeit war. Man kann sich ernsthafte Sorgen machen, dass die Verwässerung des gewohnten Jahreszeitenzyklus sich auf die Selbstwahrnehmung von uns allen auswirken könnte. Denn der Spiegel im natürlichen Außen ist meiner immer wieder gemachten Erfahrung nach sehr wichtig für Motivation, Körpergefühl und das Gefühl angemessener Zeitaufteilung. Dies wird zurzeit kaum genährt, es ist, als wenn die von außen gewohnte Energiezufuhr meist ausbleibt und man alles aus sich selbst herausholen muss. Darin fehlt es uns an Erfahrung und Übung. Und wahrscheinlich kann das auf Dauer auch gar nicht funktionieren. Dieser Austausch und ein gewisses Gleichgewicht mit dem, was wir Natur nennen, gehört einfach zu unserem Leben. Ein Dilemma, wenn eine Seite nicht mitspielt.