Gartenarrangements

Was für ein Juni war das nur. Sonnenbilanzmäßig so dürftig wie im Vorjahr. Außerdem aber extrem schwül-warm und meist unangenehm. Dieser letzte des Monats war dafür exemplarisch. Und weiter soll es in dieser Art auch noch gehen. Es ist selten, dass ich mal nicht in irgendeiner Form produktiv werde, aber heute war das mal fällig. Immerhin haben wir uns am späten Nachmittag noch um den Garten und die Blumen gekümmert. Einiges umgepflanzt, gedüngt, stabilisiert und umarrangiert. Aber das war’s auch schon. Um die Bäume des Gartens müssen wir uns derzeit nicht kümmern. Die haben selbst die Aufgabe, sich in den Sonnenzeiten weiter zu kräftigen. Nur die beiden kleinen Gleditschien, die sich im Garten selber gezüchtet haben, mussten wir doch ausgraben und einzeln in Blumentöpfe versetzen. Damit hat sich die Zahl der ,,Überlebenden“ immerhin auf 5 erhöht. Ein ganz guter Grundstock für die Überwinterung, die aus Vorsichtsgründen diesmal sicher wieder im Haus stattfinden wird. Wenigstens einer, wenn es mich nicht täuscht der älteste der jungen Bäumchen, hat schon einen recht dicken Stamm ausgebildet. Ich vermute immer noch, dass es an der Zusammensetzung der Erde liegt, wenn sie sich mit dem Wachsen etwas schwer tun. Noch mehr pflegen und umsorgen können wir sie jedenfalls nicht mehr.

Kunsthandwerkliche Optimierung

Nach dem Fertigstellen der jüngsten Bestellung habe ich am Nachmittag Ws alte Armbänder neu eingefädelt. Darunter sind ganz alte, z. B. das aus besonders harzreicher Kiefer und Js erstes Lebensbaum-Armband aus Esche, beide noch mit 8mm-Perlen. Außerdem das exotische aus Rosenholz und ein neueres aus Olive. Sie haben sich erstaunlich gut erhalten, zwar gezeichnet durch intensives Tragen, aber immer noch die typische Struktur der jeweiligen Holzart zeigend. Nebenbei habe ich noch einmal gesehen, dass ich die handwerkliche Umsetzung seither doch stark verfeinert habe. Gegenüber den heute hergestellten Bändern wirken diese schon fast wie aus einem antiken Schmuckfund stammend. Na ja, vielleicht ist das etwas übertrieben. Aber die Entscheidung für dünnere Perlen und das aufwändigere Abschleifen der Perlenkanten tragen doch ganz erheblich zu einem höheren Tragekomfort bei und optimieren zudem die Optik.

Diffizile Umweltveränderungen

Die Sonnenstundenbilanz des Juni wird wohl ähnlich wie im Vorjahr ausfallen, nämlich bescheiden. Bescheiden ist dieses Jahr ebenfalls die Begeisterung der Bienen zum Honigsammeln. Immerhin sind die Völker jetzt wieder stärker geworden. Das Wetter ist gut, nämlich warm und feucht gleichzeitig. Eigentlich gute Voraussetzungen also, zumal die Brombeeren gerade den Höhepunkt ihrer Blütezeit erleben. Fragt sich, woher die Zurückhaltung kommt. Sollten die Bienen tatsächlich besonders sensible Anzeiger diffiziler Umweltbelastungen und -veränderungen sein, die wissenschaftlich noch nicht genau eingegrenzt werden können? Uns bleibt nur auf eine günstige Konstellation zwischen Witterung, Baumblüte und Stärke der Völker für den Hochsommer zu hoffen. Ansonsten geht das Rätselraten wohl in die nächste Runde.

Neue Hoffnung

So schnell kann es gehen. Nun mache ich mir doch wieder Hoffnung, dass der Feigenbaum bis zum Herbst wenigstens wieder neue gesunde Zweige ausbilden wird. Selbst an dem Stammteil, den ich zur Hälfte entfernen musste, zweigen sich jetzt winzige Knospen, die sich bald zu neuen Zweigen auswachsen werden. Wie die Erfahrung der Vorjahre zeigt, kann das auch recht schnell gehen, wenn nur die Temperaturen mal über eine längere Zeitphase konstant hoch bleiben und wir möglichst viel Sonne haben. So wie der Baum jetzt aussieht, wirkt er eher erbarmungswürdig. Mit der Verjüngung und einer Konzentration seiner Kräfte auf die Zweige und Blätter könnte er einen Neustart schaffen. Um die Früchte braucht er sich ja nun nicht mehr zu kümmern. Hoffen wir, dass er sich wieder aufrappeln kann.

Fliederholz und Hartriegel

Ws und Js Fliederholz ist wirklich schön. Ich habe heute im Zuge der Werkstattarbeit die wenigen ziemlich dünnen Abschnitte aufgesägt und gewachst. Sie wären sonst noch zerrissen. Leider hat sich das Vermutete bestätigt. Der schön rötlich-lila gefärbte Kern ist ziemlich schmal, und wegen der Markröhre, muss man die Abschnitte halbieren. Die Folge ist, dass in dem letztlich resultierenden Stab kaum noch etwas vom Kernholz zu sehen sein wird. Der Splint ist zwar auch dicht und gleichmäßig gewachsen, aber einfach nur hell, fast weiß. Da kommt dann das Typische dieser Art nicht zum Ausdruck. Mal sehen, vielleicht sind später doch 1-2 Armbänder realisierbar, deren Perlen zumindest einen Streifen des Kerns sehen lassen. Außerdem habe ich noch die beiden dünnen und langen Hartriegelabschnitte aufgesägt, denn einen kantig, den anderen habe ich nur geschält. Ich weiß zwar noch nicht, was wir damit anfangen könnten, aber das Sammeln und Aufbewahren so vieler verschiedener Holzarten macht an sich schon Spaß, und wie ich am Beispiel des Pfaffenhütchens im letzten Jahr sehen konnte, können dadurch immer wieder interessante Verbindungen entstehen, wenn die Beschäftigung mit dem Seltenen z. B. eine Suchmaschinenwirkung erzeugt. Die Vorräte an Kiefernkanteln habe ich im Zuge des Sägens gleich mit aufgefüllt. Morgen kann es nun weiter gehen.

Neue Domain partnerarmband.de

Ab sofort sind die Partner-Armbänder sowie alle anderen Produkte des Wunschbaum-Shops auch über die Domain partnerarmband.de erreichbar. Das scheint mir eine sinnvolle Ergänzung, da viele Interessenten anwendungs- oder situationsbezogen denken. Wofür verwende ich das Armband? Wem oder zu welchem Anlass kann ich es verschenken? Und die Idee mit den korrespondierenden Armbändern aus 2 Hölzern setzt ja gerade an der Idee der symbolischen Verbundenheit an. Als nächstes werde ich wohl eine Landingpage für diese neue Domain einrichten.

Meine Baumskulptur wird 15 – und ist nahezu unverändert

Noch so ein Vorhaben, das ich seit Wochen vor mir hergeschoben hatte. Der Vormittag war nun die richtige Zeit dafür, und angesichts des Sonntags entschuldbar schien es mir auch, da ich Arbeiten rund um meine künstlerischen Projekte nicht als Arbeit werte. Anstrengend war es allerdings doch. Bereits vor Monaten hatte ich beobachtet, dass sich an meiner Stammskulptur am Fußweg des Stausees in L. ein Baumpilz breit gemacht hatte. Einer jener schirmartigen Pilze, die man bevorzugt an Buchen sieht. Kurios, dass er sich an ein Kunstwerk geheftet hatte, das er offenbar von einem lebenden Baum nicht zu unterscheiden wusste. Aber das ist natürlich auch eine Bestätigung, denn die Grundidee dieser Arbeit ist eben die einer Stammskulptur, die der natürlichen Formung des einstigen Robinienstammes eine strenge Geometrie sich kreuzender Kettensägenschnitte gegenüberstellt bzw. die natürliche Form mit diesen Schnitten durchkreuzt. In der pflanzlichen Welt scheint das so angekommen zu sein. Ich glaube auch bei den meisten Betrachtern. Im Sommer steht die Skulptur nun schon 15 Jahre an diesem Standort. Es macht mich froh, dass sie sich von der Verwitterung der Oberfläche abgesehen, die einkalkuliert war, seitdem kaum verändert hat. Eine wirklich gelungene Arbeit, die in ihrer Einfachheit und formalen Strenge irgendwie zeitlos geblieben ist. Genauso wie ich mir das damals vorgestellt hatte. Den Pilz habe ich natürlich abgestoßen. Er stellte einfach eine Veränderung der Form dar, und das ging gar nicht. Während das relativ schnell erledigt war, machte das Abgrenzen des Schotterbettes, auf dem die Skulptur steht, schon mehr Arbeit. Ich hatte das seit Jahren nicht mehr angerührt. Aber jetzt war die ovale Außenlinie des Betts doch sehr stark verändert. Viel Gras war in das Bett hineingewachsen, vor allem hat sich der Schotter dadurch immer mehr mit Erde durchsetzt. Die Folge: Der Stamm zeigt an der unteren Kante rundum eine starke Fäulnis. Normalerweise dürfte das nicht sein, schließlich ist die Robinie geradezu fäulnisresistent, weswegen wir sie ja auch hierfür verwendet haben. Aber wenn die Feuchtigkeit sich permanent staut, hält das Holz es dann doch nicht mehr durch. Die Form des Betts ist jetzt wieder in Ordnung. Die Erde im Schotter konnte ich aber nur teilweise entfernen. Da ist wohl ein weiterer Arbeitseinsatz notwendig, bei dem der Schotter im vorderen Teil ausgetauscht oder aber der vorhandene gesiebt werden müsste. Die Stabilität der Skulptur ist zwar nicht gefährdet. Längerfristig aber wäre es nicht von Vorteil, wenn die Fäulnis weiter nach oben kriecht. Und schließlich würde ich mir wünschen, dass die Skulptur noch lange dort steht, sich mit der Landschaft verändert und vielleicht sogar mit mir alt wird.

Feigenbaumrückschnitt

Die Armbänder habe ich plangemäß fertiggestellt. Jetzt fehlt nur noch das Trocknen nach dem Ölbad, in dem sie gerade liegen. Bei dem durchweg freundlichen Wetter war das heute angenehm, auch wenn die häufige Wiederholung derselben Arbeitsschritte auch mal an die Nerven gehen kann. Am Nachmittag habe ich dann das lange avisierte Projekt ,,Feigenbaum“ in Angriff genommen. Wir mussten schon genau hinsehen, um zu erkennen, wo neue Triebe ansetzen. Oberhalb haben wir ihn dann zurückgeschnitten. Das Ergebnis ist nicht gerade berauschend, da der Baum jetzt natürlich keine vernünftige Form mehr hat. Aber es war notwendig, damit die vorhandene Energie allein in die gesunden Abschnitte fließen kann. Vielleicht beschleunigt das ja das Wachstum der Blätter und das Ausbilden neuer Asttriebe. Im kommenden Frühjahr können wir dann erneut ansetzen und eine hoffentlich wieder ansehnlichere Form herstellen. Natürlich habe ich mich bei dem Baum vor dem Zurückschneiden entschuldigt. Aber ich glaube, er hatte keine Einwände, wusste wohl, dass der Winter ihn über die Maßen strapaziert hatte. Hoffen wir, dass der Sommer eine Erholung für ihn bedeuten wird.

Positive Signale aus der Baumwelt

Die Holzarbeit hat scheinbar kein Ende mehr. Aber gut so, bei überwiegend sonnigem Wetter macht das Arbeiten im Freien Spaß. Heute waren es gleich 5 verschiedene Hölzer, die ich bis vor den letzten Arbeitsschritt bearbeiten konnte: Bergfichte, Apfelbaum, Esskastanie, Esche und Feigenbaum. Ein Armband ist schon ganz fertig. Bleiben noch die restlichen vier als Arbeitsprogramm für den morgigen Samstag. Unter den lebenden Bäumen gibt’s auch einige Hoffnungsschimmer. Der Feigenbaum zeigt jetzt schon mehr meist am Stamm ansetzende neue Asttriebe. So habe ich die Hoffnung, dass sich bis zum Herbst wenigstens das Astwerk wieder erneuern kann. Ein neuer Anlauf sozusagen. Eine große Regenerationskraft besitzt die Art ja. Das konnten wir nach einigen der vorherigen Winter bereits beobachten. Diesmal aber ist der Schaden doch erheblich gewesen, der Baum doch erheblich in seiner Wuchsroutine gestört. Weiterhin erfreulich: Eine dritte Gleditschie zeigt jetzt doch ebenfalls aus dem Stamm kommend frische Triebansätze. Noch ganz winzig, aber man erkennt jetzt schon, dass der Baum wieder kommt. Drei Überlebende sozusagen. Na, dann stellt sich die Baumwelt wohl doch auf eine längere Periode konstant sommerlicher Temperaturen ein. Hoffentlich mit viel Licht.

Schwere Zeit für den Feigenbaum

Wir haben beschlossen, den Feigenbaum in den nächsten Tagen radikal zurückzuschneiden. Es hat tatsächlich keinen Wert, noch länger damit zu warten, da über einige neue Triebe mit wenigen Blättern hinaus ganze Abschnitte offenbar abgestorben sind. Die werden wir bis zum dickeren Holz ganz entfernen und versuchen, dem Baum eine vernünftige reduzierte Form zu verleihen. Bedenklich ist zudem, dass die wenigen neuen Blätter bereits jetzt befallen sind. Braune Flecke, vielleicht ein Pilz oder Ähnliches. Jedenfalls sehen sie nicht sehr gesund aus. So schwer hatte es der Baum wohl bisher noch nie. Wir werden mit ihm viel Geduld benötigen und können nur hoffen, dass er im kommenden Jahr einen Neuanfang wagt. Wir haben uns schon so an ihn gewöhnt, dass es uns schwer fallen würde, ganz auf sein Grün und die Früchte im Spätsommer zu verzichten. Zumal er Ms Lebensbaum repräsentiert.

Handwerkliche Strategien

Das Wochenendprojekt ist bereits eingeläutet. Denn die 5 Stäbe konnte ich am Nachmittag schon realisieren. Dabei einige recht schwierige, wie z. B. der Feigenbaum oder die Edelkastanie, die ziemlich schwierig wirklich gleichmäßig hinzukriegen sind. Aber je exakter, desto einfacher sind die folgenden Arbeitsschritte. Deshalb lohnt es sich, gerade mit dem feinen Papier sehr kontrolliert vorzugehen. Es freut mich, dass der Wunschbaum-Shop zunehmend Interessenten aus dem Ausland anzieht. Die Schweiz und Österreich sind schon länger dabei, und kürzlich erstmals eine Bestellung aus Italien, die ich heute verschickt habe. Bleibt das Hinterkopfprojekt einer englischsprachigen Seite, die das Publikum möglicherweise auf weitere Länder ausdehnen könnte. Vielleicht im Hochsommer?

Unüberwindlich

Schwül-warme Witterung ist nicht unbedingt das, was man sich für den Juni wünscht. Da denke ich an angenehm temperierte und trocken-sonnige Tage in früheren Jahren zurück, die die Zeit des Frühsommers so angenehm haben werden lassen. So ist auch die Wahrnehmung der Natur irgendwie getrübt, zu stressbelastet kommt uns das Wachsen und Grünen der Bäume und übrigen Pflanzen entgegen. Mag sein, dass diese Sichtweise sich von der Wahrnehmung der pflanzlichen Welt grundlegend unterscheidet. Solche Grenzen werden sich wohl nie überwinden lassen.

Baumempfindlichkeiten

Jetzt könnte es eigentlich weiter gehen mit dem Wachsen der Bäume. Dennoch sind die Problemfälle immer noch unentschlossen: Unser Feigenbaum und die Gleditschien. Es scheint so, dass eine Störung im Winter und die nachfolgende Verzögerung im Frühjahr eine Art Schock für die Bäume bedeutet. Sie sind dann aus dem Rhythmus geraten, finden nicht mehr zu ihrem normalen Wachstum zurück. Es kann sein, dass es erst im kommenden Jahr wieder eine Chance für diese Bäume geben wird. Ähnlich wie bei dem jungen Walnussbaum, den wir Anfang letzten Jahres um einige Meter versetzt hatten. Im selben Jahr konnte er sich auf die Schnell noch nicht an den neuen Standort gewöhnen. Er musste erst seine feinen Würzelchen ausbreiten und sich neu arrangieren. Aber in diesem Frühjahr hat er dann doch eine schöne kleine Krone entwickelt und sieht prächtig aus. Er ragt jetzt schon über die Weinreben hinaus, erhält also genügend Licht. In einigen Jahren wird er zusammen mit Ginkgo und Stechpalme die drei markanten Eckpunkte des Gartens markieren.

Sommergrünes

Für einen Sonntagsvormittagspaziergang war das Wetter ideal. Sonnig, aber nicht zu warm. Da konnte ich in den sonnigen Intervallen lange nicht mehr gewagte Versuche mit der SLR-Kamera unternehmen. Um festzustellen, dass der Regen der letzten Tage und Wochen die Landschaft hat mehr als üppig werden lassen. Mit überbordendem Grün, vielen beginnenden Früchten und letzten Blüten. Zum Beispiel die noch grünen Haselnüsse:

Grüne Haselnüsse

Oder das grüne Blätterdach der Ulmen:

Krone einer grünenden Ulme

Der Verfall alter Bäume kann auch reizvolle Oberflächen hervorbringen, die im Sommer ihre differenzierte Farbigkeit offenbaren:

Verwitterte Oberfläche eines abgestorbenen Baums

Garten begrenzende Bäume

Js und Ws Garten hat sich in den letzten Jahren prächtig entwickelt. Mittlerweile ist alles mit einer bunten Zusammenstellung von Bäumen eingerahmt. Besonders gut gefällt mir das Paar Ebereschen, das wir vor einigen Jahren genau im Blickzentrum platziert hatten. Die Bäume sind schon recht kräftig im Stamm und haben eine verzweigte Krone entwickelt. W muss sie jetzt nur etwas schneiden, damit sie nicht zu sehr in die Höhe schießen und die Krone eine rundere Form erhält. Aber auch die neu gepflanzten Bäume, wie z. B. der Zwetschgenbaum gedeihen gut. Der Apfelbaum trägt dieses Jahr wieder Früchte. Und die Nordmanntanne, die jahrelang wegen ihres gekrümmten Stamms ein eher bescheidenes Dasein fristete, hat irgendwie die Kurve gekriegt und zeigt jetzt hinter dem Knick eine deutlich vertikale Spitze. Star bleibt allerdings der schöne Walnussbaum vor dem Haus, der jetzt schon unerschütterlich wirkt, so stark ist der Stamm geworden. Daneben die kleine Esskastanie, die eher einem Busch gleicht und sich wohl auch zu einem solchen entwickeln wird, wenn W. sie nicht beschneidet. Dazu scheint er aber keine Lust zu haben. Insgesamt ein schönes Ensemble, das den mit Blumen und Nutzpflanzen reich bestückten Garten eingrenzt und markante Aufmerksamkeitslenker bereithält.

Die Gedanken der Bäume

Ich hoffe, jetzt geht’s endlich wieder bergauf mit dem Wetter und der Sonne. Zuletzt konnte man zweifeln, ob das tatsächlich Juni ist. In diesen Tagen konnte ich das Irritiertsein der empfindlicheren Bäume besser verstehen, die sich in diesem Chaoswetterjahr einfach nicht wohl fühlen. Sie messen die Differenz zur ausgeglichenen Jahreszeit und finden große Unterschiede. Der eine oder andere verweigert daraufhin einfach das Austreiben, Blühen und Fruchten. Und sammelt lieber Kräfte für bessere Zeiten, in denen sich das Wachsen sozusagen lohnt. So ungefähr kann ich mir die Gedankengänge der Bäume vorstellen, so sie denn Gedanken fassen. Aber ich glaube, das müssen sie gar nicht. Sie erfassen das Ganze ihres natürlichen Umfeldes vermutlich auf ganz eigene, unmittelbare Art. Das liegt eben auf einer Ebene, die uns nicht wirklich zugänglich ist.

Ein wenig erfolgreiches Pflanzenjahr

Irgendwie ist das kein besonders erfreuliches Pflanzenjahr. Auch unsere neuen Chilipflänzchen scheinen nichts zu werden. Sie sind seit dem Einpflanzen kein bisschen gewachsen und bekommen zudem jetzt gelbe Blätter. Vielleicht starten wir noch einen Versuch mit frischer Erde und etwas Dünger. Aber da mache ich mir keine großen Hoffnungen mehr. V. scheint seinerseits die Hoffnungen in puncto Honig zwar nicht begraben zu haben, erwartet aber einen eher geringen Ertrag. Auch die Akazien scheinen weitgehend verregnet. Da ist bei ohnehin schwachen Völkern nicht viel drin. Bleibt noch Brombeere und Kastanie. Erstere sind schon am Blühen. Vielleicht können wir mit endlich sommerlichem Wetter und etwas erstarkten Völkern noch ein versöhnliches Saisonfinale erleben.

Kraftvolle Kombination

Trotz des tristen Wetters bin ich mit meiner Armbandarbeit schon ein gutes Stück vorangekommen. Immerhin gibt es nicht viel, was die Konzentration beeinträchtigen könnte. Und der Klassiker mit einem Wechsel von hell und dunkel, hart und weich, Kiefer und Apfelbaum, ist immer wieder eine Freude. Eine kraftvolle Kombination, welche die Eigenarten der zugehörigen Bäume schon deren Holz spürbar macht. Schön, dass für die weiteren Arbeiten wieder sonnigeres Wetter vorhergesagt wurde.

Die pflanzliche Welt verstehen

Das ist jetzt so eine Übergangszeit. Die Bäume grünen intensiv und bilden gleichzeitig schon ihre Früchte aus, die meisten davon noch klein und unreif. Anderes blüht noch, wie die Heckenrosen. So präsentiert sich die Landschaft üppig und lebendig, wie eine Wachstumsfabrik, die durch das regenreiche und oft schwüle Wetter in Fahrt gehalten wird. Für uns Menschen eher eine Bremse. Aber da sind die Wohlfühlkriterien der einzelnen Spezies wohl verschieden. Dabei arbeite ich eigentlich immer daran, die pflanzliche Welt besser zu verstehen. Interessanterweise meist durch die Arbeit an der ehemals Leben tragenden, aber nun doch eigentlich toten Materie Holz. Für mich bleibt es lebendig, und ich erkenne immer wieder neue Facetten der verschiedenen Arten, die nicht nur über das Holz, sondern vor allem auch über den Baum etwas aussagen.

Naturwahrnehmung in undeutlicher Jahreszeit

Wir nähern uns der Sommersonnenwende. Und der größte Teil des Tages bleibt trüb und verregnet. So wie letztes Jahr, nur hatten wir damals wenigstens zuvor ein sonniges Frühjahr. Man merkt, dass diese jahreszeitenuntypische Witterung den Menschen aufs Gemüt schlägt. Da nützt es auch nicht viel, die üppig wuchernde Vegetation durchs Fenster zu betrachten. Ohne den direkten Kontakt bleibt das reizlos. Wäre schön, wenn wir bald wieder die Landschaft in ihrer ganzen Pracht erleben dürften. Damit die Pflanzen und Bäume ihre belebende Aura auf uns ausdehnen können. Und wir den Wechsel der Jahreszeiten deutlicher mitverfolgen.

Neue Eindrücke

Zerfallende Eiche

Spaziergänge bei so milden Temperaturen haben auch was. Man kommt auch bei längeren Strecken nicht ins Schwitzen. Die Pflanzen fühlen sich offensichtlich wohl und wachsen wie verrückt. Da glaubt man, näher am richtigen Leben der pflanzlichen Welt zu sein. Eine ganz gute Voraussetzung, in diesem Teil unserer Lebenswelt neue Eindrücke zu gewinnen. Der alte Eichenstumpf am Rand der Flachwasserzone, die vor 15 Jahren noch etwas lebendig Majestätisches hatte, ist heute ein Sinnbild des Verfalls. Beim ersten Blick darauf bemerkt man schon, dass der mächtige Stamm dabei ist, in sich zu zerfallen. Da machen die Mikroorganismen ihre Arbeit ordentlich. Dann bekommt das früher wild wirkende, an Urwald erinnernde Baumdenkmal auf einmal eine ganz andere Deutung. Als Zeichen der Vergänglichkeit und der Transformation und Rückführung gewachsener Substanz in den Stoffkreislauf der Natur.

Aufmerksamkeitschancen

Die Holzarbeit ist planmäßig abgeschlossen. Und Nachschubmaterial fürs Schleifen habe ich ebenfalls heute bestellt. Bei den vielen Armbändern der letzten Monate hat sich mein Vorrat an Schleifbögen rasant aufgebraucht. Die neuen dürften für etwa ein Jahr ausreichen. Für viele kommende Lebensbaum-, Wunschbaum- und Partner-Armbänder. Ich bin froh, dass das Interesse ungebrochen ist, auch wenn die Aufmerksamkeit für die Bäume starken Schwankungen unterliegt, die häufig im Zusammenhang mit der Witterung und der biologischen Befindlichkeit der Menschen stehen. Eine Relation zu den wirtschaftlichen Verhältnissen konnte ich nur im Krisenjahr 2010 feststellen, als die Menschen offenbar für gar nichts einen Kopf hatten. Na ja, auch die schönsten Ideen, Konzepte und Produkte benötigen eben den richtigen Rahmen, um angemessen aufgenommen und verstanden zu werden. Für diese Zeiten, in denen die Aufmerksamkeit eine Chance hat, sind die verschiedenen Kampagnen des Wunschbaum-Projekts gedacht.

Holzarbeit im Garten

In Gesellschaft der vielen Vögel im Garten zu arbeiten, macht Spaß. So ging der Holzarbeitstag auch ziemlich schnell vorüber. Und bis auf den letzten Arbeitsschritt ist schon alles für die drei neuen Armbänder vorbereitet. Ich bin gespannt, wie die Kombination aus Hasel und Ulme nach dem Ölen aussieht. Und ob die Perlen aus Kaukasischer Walnuss wieder so schön glänzen wie bei der letzten Arbeit. Morgen Abend werde ich es wissen. Nach einem hoffentlich wieder angenehm temperierten Arbeitstag.

Inhomogenes Pflanzenwachstum

Bei so viel Luftfeuchtigkeit und Regen entwickelt sich das Grün der Bäume in rasanter Form. Kurios, dass wir trotzdem beim Austreiben der empfindlichen Arten einen starken Rückstand haben. Der Ginkgo hat zwar nach dem Erfrieren seiner ersten Blätter jetzt wieder ganz viele neue, die mir sogar zahlreicher als gewöhnlich in Bündeln zusammen zu stehen scheinen. Aber er tut sich schwer damit, neue Asttriebe auszubilden und ist auch in der Vertikalen bisher kaum gewachsen. Und für den Feigenbaum sieht es für die Jahreszeit besonders übel aus. Immerhin aber kann man einzelne Blätter erkennen, an einer Seite des Baumes, die andere scheint gegenwärtig völlig leblos. Insgesamt also ein seltsames Jahr in puncto Baumwachstum. Weitere Beobachtung in der Landschaft: Wie es aussieht gibt’s dieses Jahr wieder mehr Schlehen. Die noch grünen Früchte sind schon erkennbar und ziemlich dick und zahlreich. Auch die Pfaffenhütchen scheinen sich gut zu entwickeln. Der Weißdorn hatte eine üppige Blüte. So rechne ich auch erneut mit einer großen Fruchtfülle. Möglicherweise werden wir im Herbst den schleppenden Sommeranfang vergessen haben. Derzeit sollten wir uns aber noch einen schöneren Sommer wünschen dürfen.

Holunderblütengebäck

Die Bearbeitung von Rüster ist immer wieder richtig schwierig. Vor allem, weil ich aufgrund der Struktur des Holzes gezwungen bin, im rechten Winkel zur Wachstumsrichtung zu arbeiten. Dadurch gerät das Holz unter Druck, der Stab erhält einen leicht ovalen Querschnitt, und es ist natürlich auch schwierig zu schleifen. Wenn es aber geschafft ist, zeigt die Oberfläche eine wunderbare Maserung, die sonst gar nicht sichtbar würde. Also eigentlich unverzichtbar. Und in Kombination mit anderen Hölzern, wie in diesem Fall mit dem helleren Haselholz, ist das immer besonders attraktiv. Ich freue mich auf die weitere Arbeit daran. Das Holunderprojekt habe ich tatsächlich in Angriff genommen. Es macht richtig Freude, die Dolden in den Pfannkuchenteig zu tauchen und anschließend in Öl auszubacken. Und das Ergebnis sieht lustig aus, wegen der grünen Stängel, die noch herausragen und an denen man das Gebäck so schön abknabbern kann. Der frische Geschmack ist da fast schon Nebensache.

Holunderblütengebäck

Energie und Baumvorhaben

Natürlich, heute wieder einmal ein sonniger Tag, allerdings mit vielen Wechseln. Das Klima fordert einen derzeit schon sehr stark. Aber ich bin dankbar für jeden Sonnenstrahl, der immer auch Energie mitbringt. Und zwei neue kunsthandwerkliche Aufträge versprechen jetzt schon ein ausgefülltes Wochenende. Kaukasischer Walnussbaum, eine seltene Wahl, und eine Kombination von Hasel und Ulme, das dürfte auch wieder neu sein. So kann ich meine Beispielauswahl erneut erweitern. Morgen will ich das Vorhaben mit den Holunderblütendolden endlich wahr machen. Dazu habe ich beim heutigen Spaziergang schon einen geeigneten Strauch ins Auge gefasst, dessen Blüten tief genug hängen. Jetzt hoffe ich nur noch, dass auch alles funktioniert.

Durststrecke

Das Brr vom gestern kann ich heute im Prinzip bestätigen. Gut, dass man durch Arbeit abgelenkt ist. Es gibt nicht viel, was einen draußen reizen kann. Selbst der kurze Spaziergang war dazu nicht geeignet. Denn das Schöne, wie die vielen Blüten der Heckenrosen, sind inzwischen auch schon wieder verregnet. Und die Landschaft erscheint entsprechend in wilder Gestalt. Nichts, was die Aufmerksamkeit gezielt ansprechen könnte. Da müssen wir wohl eine zumindest kurze Durststrecke in diesem Frühsommer durchstehen. Einmal wieder.

Biologisches Wesen

Brr, so ein Witterungseinbruch Anfang Juni ist nicht gerade die größte Freude. Und erst ab Mitte der Woche soll es sich bessern. Da ist die sonntägliche Lektüre meines Baumbuchs noch die erfreulichste Verbindung zur Außenwelt. Denn aus einem Spaziergang und dem avisierten Test mit Holunderblütengebäck ist unter den Bedingungen natürlich nichts geworden. Überhaupt scheinen alle in eine Art Lethargie verfallen zu sein. Der Mensch, ein biologisches Wesen. An solchen Tagen wird das überdeutlich.

Holunderblütengebeck

Das einzige, was zurzeit richtig üppig blüht, sind offenbar die Holundersträucher. Das ist in unserer Gegend eher selten. Holunder begegnet mir auf meinen Spaziergängen nicht so oft. Am Rand von Autostraßen schön öfter. Aber die gegenwärtige Witterung scheint dieser Art besonders gut zu tun. Vielleicht ist das endlich mal Anlass, ein lange gehegtes Vorhaben in die Tat umzusetzen. Ich wollte schon lange einmal Holunderblüten sammeln und sie in Pfannkuchenteig ausbacken. Ich weiß nicht mehr, wie man das nennt, kann mir aber gut vorstellen, dass es lecker schmeckt. Mal sehen, vielleicht ist das was als Dessert fürs sonntägliche Mittagessen.

Honigsorgen

Die feucht-schwüle Witterung ist eigentlich für niemanden so richtig gut. Außer vielleicht für die Bäume. Denn die wachsen und grünen zurzeit wie verrückt. Am Flussdamm entlang überwuchert das Gras alles. Beim Spaziergang ist man derzeit richtig eingetaucht in lauter Grün. Und die Bäume sind schon recht weit. Der Weißdorn zeigt jetzt schon seine freilich noch grünen Früchte. Aber V. macht sich große Sorgen um seine Bienen. Nicht nur die Verluste über den Winter sind es, nicht nur die ungünstige Witterung, die bereits die Frühtracht hat ins Wasser fallen lassen. Es scheint auch so, als ob die Bienen insgesamt nicht genug Nektar finden. Offenbar sind die Baumaßnahmen, vor Jahren durch die Autohäuser, jetzt durch die Umgehungsstraße so massiv gewesen, dass viele nahegelegene Nektarquellen einfach nicht mehr vorhanden sind. Die ohnehin schwachen Völker müssen möglicherweise zu lange Wege zurücklegen. Eine Katastrophe für den Ertrag. Ich verstehe, dass man darüber tatsächlich die Lust verlieren kann. Wir müssen sehen, wie sich das im Jahresverlauf entwickelt.