Im Dialog mit der Gartenwelt

Auf die ,,Gartenträume“ morgen bin ich gespannt. Im letzten Jahr waren wir nicht dort. Ganz gut, denn so viel ändert sich von Jahr zu Jahr nicht, und mit etwas Abstand ist es schon eher möglich, etwas Anregendes zu entdecken. Bei sonnigem Wetter ist allein das Flanieren über die Innenhöfe mit den vielen Ausstellern eine Freude. Auch zu sehen, dass die Menschen dem Thema Garten eine wachsende Begeisterung entgegen bringen. Das lässt mich dann auch mein eigenes Verhältnis dazu überdenken, bei dem sich in den letzten Jahren einiges verändert hat. Hin zu einem Familienthema haben sich die eigenen Gärten entwickelt. Zu einem gemeinsamen und eigentlich zu allen Jahreszeiten aktuellen Gesprächsgegenstand und wichtigem Ort für Gespräch und Erholung. Dabei spielen eigentlich alle Pflanzen eine Rolle, zudem z. B. die Vögel, die sich einfinden, oder die streunenden Katzen der Nachbarn. Für mich selber ist der Garten aber vor allem durch die Bäume greifbar und immer wieder neu erlebbar. Ich beobachte zu allererst ihre Entwicklung im Jahreslauf und setze sie in Beziehung zum Wetter, dem Wachsen, Blühen und Fruchten der anderen Pflanzen. Und natürlich vergleiche ich die verschiedenen Bäume auch untereinander. Denn jeder hat seinen ganz eigenen Charakter, ist eine Persönlichkeit, die mir ans Herz gewachsen ist. Und doch gehören sie zusammen, sind nicht zufällig im selben Garten aufgewachsen. So kann ich mir meine eigenen Gedanken darüber machen, was möglicherweise, meinen Sinnen verborgen, an Kommunikationen zwischen ihnen vor sich geht. Ich jedem Fall aber kann ich ihr äußeren Dasein beurteilen und daraus auf ihre Befindlichkeit und die Unterschiede ihrer Befindlichkeiten schließen. Das ist eigentlich ein aktiver Versuch, in eine Art Dialog mit deren Welt einzutreten. Das schöne ist, dass das wortlos funktioniert und auch eine ganz eigene Art von Reflexion ermöglicht. Für mich eine große Bereicherung.